Arcade-Check: Alien Spidy
Teil der Exklusiv-Serie Spiele-Check

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24. März 2013 - 11:15 — vor 10 Jahren zuletzt aktualisiert
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Bei vielen Erdenbewohnern löst bereits der Anblick von Spinnen schieren Ekel oder gar phobische Panik aus. Vom Protagonisten von Alien Spidy  sind solche Reaktionen nicht zu befürchten, immerhin handelt es sich bei ihm selbst um einen Vertreter dieser Tiergattung. Aber ungläubig aus der Wäsche schauen würde er dann wahrscheinlich trotzdem, wenn ihm ein Vertreter der terrestrischen Arachniden über den Weg lief, denn die haben acht Beine, das Krabbeltierchen aus Alien Spidy bloß sechs. Aber auch, wer Spinnen ansonsten gar nicht sehen mag, dürfte bei dieser Spinne nicht in Angstzustände verfallen, denn die Spieldesignern haben ein so knuffiges Design für ihren Hauptdarsteller gewählt, dass es schwer fiele, den armen Acht..., Verzeihung, Sechsbeiner nicht zu mögen. Mit diesem Sympathiebonus als Basis stehen die Zeichen gut, dass sich hinter der Kombination von Gameplayanleihen aus Super Meat Boy und Spider-Mans Fähigkeiten ein brauchbarer Titel verbirgt.

Dumm gelaufen

Raumpilot Spidy verfolgt mit seinem Raumschiff seine abenteuerlustige Freundin Virgi auf unseren Heimatplaneten. Beim Eintritt in die Erdatmosphäre entsteht an seinem Raumschiff ein Schaden der Spidy zwingt auf der Erde notzulanden. Ihm bleibt nicht anderes übrig, als sich in der lebensfeindlichen Umgebung per Pedes auf die Suche nach seiner Angebeteten zu machen, um mit ihrer Hilfe in ihre Heimat Aracnia zurückzukehren.
Überall lauern Gefahren, die es mit Ruhe und Geschick zu umschiffen gilt.

Auf den Spuren von Tarzan

Das Spielprinzip von Alien Spider ähnelt prinzipiell dem von Super Meat Boy mit dem großen Unterschied, dass ihr auf dem Weg zum Levelausgang möglichst viele blaue Kugeln sammeln müsst. Hört sich grundlegend vielleicht erst einmal einfach an, doch die Sache hat einen Kniff: Die Kugeln müssen unmittelbar hintereinander weg eingesammelt werden, um mit Sammelfolgen den Multiplikator in die Höhe zu treiben. Selbst kleinste Unterbrechungen beim Auflesen der Kugeln zerstören die wichtige Kombo. Erschwerend kommt hinzu, dass ihr die meisten Objekte nur schwingend an eurem Spinnenfaden erreicht, den ihr mit dem rechten Stick – alternativ mit dem "Schnellfaden" auf Knopfdruck – in eine beliebige Richtung abfeuert. So müsst ihr während eines Sprunges spontan Abschätzen, von wo aus ihr den Faden am besten abfeuert. Trefft ihr den falschen Punkt, mag euer Schwung immer noch ansehnlich sein, allerdings saust die Alien-Spinne schnell mal genau an den Kugeln vorbei. Ziel ist es also exakt den richtigen Ankerpunkt zu finden, um die kreisförmig angeordneten Sammelobjekte in einer möglichst fließenden Bewegung zu ergattern.

Neben der Joystick-Akrobatik wird euch dabei schon etwas abstraktes Denken abverlangt. Bei Objekten, an denen nur ein Ankerpunkt möglich ist, braucht ihr nur die Entfernung mit der ersten Kugel angleichen. Tückisch wird es erst, wenn es keinen eindeutigen Punkt gibt oder euer Schwung gleich in die nächste Serie übergehen soll. Dann nämlich müsst ihr auch noch den Zeitpunkt, in dem ihr euer Haltetau wieder loslasst, genau timen, um die perfekte Flugbahn für die nächste Kombination zu schaffen. Diese Comboserien werden natürlich von Level zu Level immer länger und anspruchsvoller. Nach den Serien gibt es in jedem Level mehrere Wegpunkte, die euch sofort eure Leistung in vier Farbstufen quittieren. Seht ihr ein blaues Leuchten, habt ihr alles richtig gemacht, Rot hingegen symbolisiert, dass ihr es komplett verbockt habt. Grün und Orange sind das mehr oder weniger gute Mittelfeld.

Flow Spida

Für den stumpfen Durchlauf eines Levels werdet ihr mit einem von fünf Sternen belohnt. Bereits den zweiten Stern bekommt ihr nicht geschenkt und müsst dafür richtig etwas leisten. Drei der begehrten Himmelskörper zu Sammeln ist eine echte Herausforderung. Bei der Punkteverteilung von Alien Spidy mögt ihr euch anfangs oftmals denken: „Ich war doch gar nicht so schlecht, oder?“, dann aber von der Punktwertung eines Besseren belehrt. Das Spiel verlangt euch schon etwas Engagement ab, die anspruchsvolle Steuerung zu verinnerlichen. Es gibt zwar Checkpoints in jedem Level, sobald ihr allerdings zurückgesetzt werdet, zieht euch das Spiel 2500 Punkte ab – jedes Mal, wenn ihr es neu versuchen müsst. Selbst Super-Meat-Boy-Veteranen werden sich anfangs die Zähne an dem vierten Stern ausbeißen. Doch wie ein Wunder schafft es Spidy im Gegensatz zum Spiel um den Fleischjungen keine Aggressionen durch zahllose Fehlversuche zu erzeugen – wieso das so ist verraten wir euch weiter unten. Ähnlich wie beim Arcade-Spiel vom Team Meat stellt sich nach einiger Zeit auch hier dieser gewisse Flow ein, der euch durch die anfangs so bockschwer erscheinenen Levels gleiten lässt.
Das Feuerwerk zeigt euch eine gemeisterte Herausforderung an.

Groovy!

Doch warum kann uns das Spiel trotz des hohen Anspruchs nicht auf die Palme bringen? Der unglaublich entspannende und zugleich aufheiternde Soundtrack nimmt jeglichem Anflug von Ärgernis die Substanz. Selten haben wir eine passendere Musikuntermalung erlebt, da sie dem aufreibenden Spiel eine gewisse Leichtigkeit verleiht. Trotz des hohen Schwierigkeitsgrades seid ihr ständig frohen Mutes, es weiter zu probieren. Anders als bei vielen anderen Spielen sind uns die eingängigen Melodien auf Dauer erstaunlicherweise auch nicht auf die Nerven gegangen. Ein großen Beitrag zur Motivation leistet auch der herzige Titelheld Spidy. Liebevoll animiert schaut er euch auf dem Punktebildschirm flehend mit weinerlichen Kulleraugen an, es doch nochmal zu probieren oder feiert einen Teilerfolg gebührend ab, ums uns weiter anzuspornen. Das Ergebnis: Frust kommt gar nicht erst auf, verbalen Entgleisungen, Fehlanzeige. Das ist natürlich unser subjektives Empfinden! Das ihr euch nicht vielleicht doch schwarz ärgert können wir euch selbstverständlich nicht garantieren. Die Chancen stehen aber gut, dass es euch ganz ähnlich gehen wird wie uns.

Fazit: Bockschwere Spaßgranate

Alien Spidy kommt in allen Belangen perfekt durchgestylt daher und bietet euch mit günstigen 800 Microsoft-Punkten einen ganze Menge Spielspaß pro Euro. Uns hat die Symbiose aus Jump 'n' Run und Rotastic definitiv überzeugt. Die sensible Steuerung könnte Einsteiger anfangs etwas überfordern, solltet ihr euch aber die Mühe machen, Handling und Timing zu verinnerlichen, werdet ihr mit einem großartigen Genrevertreter belohnt. Definitiv zuschlagen!

 

  • Preis am 23.3.2013: 800 Microsoft-Punkte (entspricht zirka 10 Euro)
  • 1 Spieler
  • Jump 'n' Rotate
  • Für Fortgeschrittene
  • Achtung! Alien Spidy kann süchtig machen!

 

Video:

patt 19 Megatalent - 16690 - 25. März 2013 - 16:31 #

Na das sieht mal wieder nach einem lustigen Spiel für zwischendurch aus.