Das Teaserbild stammt aus Rayman Raving Rabbids 2.
"Hör mal mit dem Daddeln auf, lies lieber ein gutes Buch." Klingelt euch dieser Satz eurer Eltern auch noch in den Ohren? Wenn ja, dann könnt ihr euch ab sofort mit einem Lächeln zurücklehnen und den Satz getrost vergessen. Denn wie einige Forscher der Universität Padua herausgefunden haben, lässt sich durch das Spielen von actionbetonten Titeln die Lesefähigkeit von Legasthenikern, also Personen mit Lese-Rechtsschreib-Schwäche, verbessern.
Für die Studie spielten zwei Gruppen bestehend aus mehreren erkrankten Kinder über zwei Wochen insgesamt 12 Stunden Rayman Raving Rabbids. Einer Gruppe wurde dabei der actionlastigere Teil der Minispiele-Sammlung zugelost, die andere musste mit den ruhigeren Abschnitten vorliebnehmen. Bei den Teilnehmern, die den Actionteil gespielt hatten, ließ sich anschließend eine deutliche Verbesserung ihrer Lesefähigkeiten nachweisen.
Die Forscher führen diese Beobachtung auf die Abfolge der Spielelemente zurück, die den Spieler zu erhöhter Konzentration anhalten und sie zwängen sich auf schnelle Veränderungen im Blickfeld einzustellen; eben jene Fähigkeiten, die auch beim Lesen gefordert seien. Insgesamt ließen sich die Fortschritte der Kinder mit gleichaltrigen Betroffenen vergleichen, die sich durch eine konventionelle Therapie behandeln lassen. Da die Studie jedoch nur mit 20 Kindern durchgeführt wurde, ist ihre Aussagekraft eher begrenzt. Die Forschergruppe um Andera Facoetti möchte jedoch weiterführende Studien durchführen und den Kindern durch Spielen den Spaß am Lesen vermitteln.
Darüber hinaus kam bereits 2010 eine Studie der Universitäten Leiden und Amsterdam zu dem Ergebnis, dass das Spielen von Ego-Shootern zu einer erhöhten Konzentrationsleistung sowie verbesserten Multitaskingfähigkeiten führt (wir berichteten).
Zieht nicht so sehr die News. Vielleicht kann ich mit einer linksextremen Parole Aufmerksamkeit erreichen:
Jeder sollte Lesen und schreiben können!
P.S.: Meine Englischfähigkeiten verdanke ich auch nur der Tatsache dieses Zeug auf dem Bildschirm verstehen zu wollen.
Bei einer so geringen Anzahl an Probanden und einem so kurzen Zeitraum sagt das ganze so gut wie nichts aus.
Ja, die sollten die Studie jetzt noch einmal im größeren Stil starten. Ist doch schade, dass solche "Videospiele-können-sogar-positive-Auswirkungen-haben-Studien" erstens keine große Aufmerksamkeit erhalten und zweitens nicht mit der nötigen Konsequenz (jeweils 100 Kinder pro Gruppe wären ein Anfang) durchgeführt werden - hängt vielleicht auch beides miteinander zusammen. ;)
Bin für ne Petition gegen Studien ;)
Und ich für eine Studie über Petitionen ;)
"Hör mal mit dem Daddeln auf, lies lieber ein gutes Buch."
In meinen Augen ein guter Rat, gibt nur wenige Spiele die an die Geschichte, Intensität, Spannung und Atmosphäre von einem Buch heranreichen :-).
Und ich will beides nicht missen und Spiele mit guten Charakteren und Story können imo sogar noch ein Tick intensiver sein. Natürlich kann man diese Spiele an vll. 2-3 Händen abzählen gefühlt. ;)
Dito. Gibt auch schlechte Bücher. Solang es Qualitätsarbeit ist möchte ich kein Medium missen.
Kein Medium schließt das Andere aus. Ich möchte weder auf gute Filme, Serien, Bücher oder Videospiele verzichten. Auf schlechte allerdings schon.
Davon habe ich ja auch nicht gesprochen. Leider verliert das Lesen einfach an Bedeutung und das finde ich sehr schade, das haben Bücher nämlich im Allgemeinen nicht verdient. Sich am Monitor oder Fernseher von festgelegten Bildern berieseln lassen ist halt für viele heutzutage unkomplizierter als sich eigene Bilder im Kopf durch das Lesen vorzustellen.
Glaube ich nicht. Früher wurden Comics vertäufelt. Keiner liest mehr Bücher, sagen damals viele, nur diese Bildergeschichten. Es gibt wie überall viele schlechte Bücher, aber auch sehr viel Gute.
Ob die in der Studie auch die Lokalisierung von Oblivion berücksichtigt haben?
Den find ich gut :D
Durch die Rabbids kann man vielleicht hinterher besser schreiben/lesen, aber ob nicht die gesprochene Sprache drunter leidet? BWAAAAAAAAH!
Wieder was gelernt ^^
Ähm ja. Ich auch: Spiele bilden uns nicht nur zu "hochentwickelten Tötungsmaschinen" aus sondern zu "hochentwickelten Tötungsmaschinen" die vernünftig lesen und schreiben können. Spiele sind also multifunktionelle Lerninstrumente. :D Großartig. Das ist doch was.
Ja dadurch das es zu wenige Testpersonen sind ist der Test nicht aussagekräftig.
"Da die Studie jedoch nur mit 20 Kindern durchgeführt wurde, ist ihre Aussagekraft eher begrenzt."
Halte ich für die Kernaussage des ganzen.
Gebt Legasthenikern, die gerne zocken, lieber Planescape Torment. ;-)