App der Woche (Ausgabe 100): Lost Chronicles
Teil der Exklusiv-Serie App der Woche

iOS
Bild von Florian Pfeffer
Florian Pfeffer 30267 EXP - 21 AAA-Gamer,R10,S10,A10,J10
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24. Oktober 2012 - 17:00 — vor 11 Jahren zuletzt aktualisiert
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Hinweis in eigener Sache: In dieser Woche feiert die Rubrik "App der Woche" ihre 100. Ausgabe! Herzlichen Dank nochmals an dieser Stelle an Bernd, der zum Erfolg der App der Woche maßgeblich beigetragen und die Rubrik über anderthalb Jahre hinweg von Ende 2010 bis Anfang 2012 betreut hat. Vielen Dank auch an alle mobilen Gamer, die sich für die iOS- und Android-Spiele begeistern, die wir hier wöchentlich vorstellen.

Es kommt selten genug vor, dass wir auf ein Spiel stoßen, das vom Konzept her etwas Neues ausprobiert und einen Weg einschlägt, den wir in dieser Form noch nicht gesehen haben. In dieser Ausgabe der App der Woche stellen wir euch ein Spiel vor, das eine Art Mischung aus einem Rollenspiel light und einem interaktiven Comic darstellt. In Lost Chronicles von Flaregames übernehmt ihr die Rolle eines Abenteurers oder einer Abenteurerin, der oder die sich zur Nazizeit auf die Suche nach verschollenen Artefakten begibt. Die Reise führt dabei quer durch Europa und erinnert dabei wohl nicht ganz unabsichtlich an die Geschehnisse rund um einen wohlbekannten Draufgänger mit Lederhut und Peitsche…


Scharf nachdenken ist eine mögliche Lösung, diesen Wächter zu überwinden: Dank unserer hohen Skillwerte bei Intelligenz ist die Erfolgschance hier sehr hoch. Der Punkteverbrauch ist unten angegeben.
 
Interaktive Comics
 
Nachdem ihr euch für einen der spielbaren Charaktere entschieden habt, geht es direkt ins Geschehen: In den dreißiger Jahren tauchen überall in Europa verloren geglaubte Artefakte auf, derer sich die Nazis gerne bemächtigten würden, da ihnen übernatürliche Fähigkeiten zugesprochen werden. Ihr sollt nun für eine Londoner Geheimorganisation, die sich die Verteidigung dieser Kunstwerke auf die Fahnen geschrieben hat, sie aufspüren, bevor die Nazis ihrer habhaft werden können. Um die Gegenstände zu finden, reist ihr zwischen verschiedenen Städten in Europa hin und her, je nachdem, wo gerade eines der Artefakte gesichtet wurde, und begebt euch dort auf eine Suchmission.
 
Die eigentliche Expedition gestaltet sich dann mehrstufig: Ihr müsst eine Reihe von Gefahren überstehen, die zufällig ausgewählt und durch Comics dargestellt werden. Um das jeweilige Hindernis zu bewältigen, müsst ihr nicht etwa einen Actionkampf absolvieren oder ein Quick-Time-Event schaffen, sondern euch lediglich für eine von mehreren Optionen entscheiden. Je nachdem, welche Hürde gerade zu überwinden ist, stehen dabei die verschiedensten Möglichkeiten zur Verfügung. So kann beispielsweise ein plötzlich auftauchender alter Feind entweder überwältigt oder überredet werden. Außerdem könntet ihr euch vor ihm verstecken oder fliehen.


Im Camp regenerieren sich unsere Skill-Punkte automatisch, wenn auch langsam. Rechts ist ersichtlich, dass wir von der aktuellen Expedition schon zwei von fünf Stufen bestanden haben.

Alte Wächter, Treibsand und Nebelkreaturen
 
Über Erfolg oder Misserfolg der von euch gewählten Aktion entscheidet letzten Endes der Würfel – jedoch könnt ihr den Zufall mithilfe eurer Charakterwerte zu euren Gunsten beeinflussen. Ihr verdient nach jeder bestanden Prüfung ein paar Erfahrungspunkte und steigt langsam im Rang auf, wobei ihr Punkte auf die drei Attribute Intelligenz, Ausdauer und Stärke verteilen dürft. Habt ihr etwa auf Intelligenz gesetzt, sind die Chancen, eine Falle vom Typ „antikes Zahlenrätsel“ zu lösen, recht hoch, während ihr an einem Gegner mit Maschinenpistole wahrscheinlich scheitern werdet. Ihr könnt allerdings auch meist einen Gegenstand einsetzen, um die Prüfung mit absoluter Sicherheit zu bestehen, der dadurch aber vernichtet wird. Die Gegenstände könnt ihr wiederum auf den Erkundungsreisen finden oder in den Shops der Städte gegen eingesammelte Goldmünzen erwerben.
 
Zum Überwinden einer Falle oder eines Gegners setzt ihr außerdem Skill-Points ein, von denen ihr nur eine bestimmte Anzahl zur Verfügung habt. Durch eine Ruhepause im Camp oder die Rückkehr in die Stadt regenerieren sich diese Punkte langsam wieder. Auch die Reisen zwischen den Städten sind nicht ungefährlich: Fahrt ihr per Eisenbahn, so ist die Fahrt zwar kostenlos, doch ein Zwischenfall praktisch vorprogrammiert. Auch diesen müsst ihr durch den Einsatz von Gegenständen oder Skill-Punkten überstehen oder an den Ausgangspunkt der Reise zurückkehren. Wählt ihr das Schiff oder das Flugzeug als Transportmittel, ist eine Unterbrechung der Reise weniger wahrscheinlich, dafür müsst ihr ein paar Goldmünzen für den Trip bezahlen.

Schon wieder ein Überfall während unserer Flugreise: Wenn wir dieses Problem durch einen Schußwechsel aus der Welt schaffen wollen, brauchen wir eine Waffe, die wir im Inventar haben oder kaufen müssen.
 
Fazit und Fakten
 
Der Comic-Look und die Hintergrundgeschichte von Lost Chronicles sind sicherlich das Highlight dieses ungewöhnlichen Spiels. Auch dass wir berühmte Artefakte wie Hagens Speer oder den Hilton of Cadbone Stone jagen können, hat uns gut gefallen. Zu kritisieren ist sicherlich die Tatsache, dass das Inventar mit nur vier Plätzen nicht gerade üppig ausgestattet ist und man die nötigen Münzen für dessen Ausbau, sowie viele Gegenstände zum Bestehen der Prüfungen per In-App-Kauf erwerben muss. Ansparen durch Spielen geht natürlich theoretisch auch, dauert aber unverhältnismäßig lange. Bei längeren Expeditionen gibt man zudem die verfügbaren Skill-Punkte schnell aus, so dass lange Wartezeiten zu überstehen sind. Während dieser könnt ihr nichts anderes tun, als dabei zuzusehen, wie sieht das Punktekonto langsam wieder füllt – nicht gerade sehr spannend.
 
Das Spiel will euch zudem immer wieder (nicht so penetrant wie die meisten anderen Games dieser Art, aber immerhin) zum Kauf von Goldmünzen gegen reales Geld verleiten. Auch die ständigen Unterbrechungen der Reisen nerven mit zunehmender Spieldauer. Nichtsdestotrotz motivieren der ungewöhnliche Rollenspielansatz, die sehr schönen Hintergründe und das Comic-Design der Gefahren und Zwischensequenzen ungemein. Außerdem gibt es mit jedem Anstieg des Expeditionslevels wieder neue Fallen und Gefahren zu überwinden, so dass Abwechslung in diesem Bereich durchaus gegeben ist. Da das Spiel kostenlos zu haben ist, können wir euch nur empfehlen, es einmal selbst auszuprobieren.

  • Preis am 24.10.2012: kostenlos (iPhone ab 3GS, iPod Touch ab 3G, iPad)
  • Innovativer Rollenspiel-Ansatz
  • Sehr schön gestaltete Zwischensequenzen im Comic-Look
  • Verschiedene Charakterattribute, die sich auf die Rätsel auswirken
  • ca. 139 MB (iOS 5.0 oder höher)
 

In der Missionsübersicht seht ihr, in welcher Umgebung die Expedition stattfindet und könnt eure Erfolgschancen durch Spezialausrüstung wie Taucheranzug oder Kletterausrüstung steigern.
 
LittlePolak 13 Koop-Gamer - 1783 - 24. Oktober 2012 - 17:18 #

Klingt interessant, evlt mal ausprobieren

Pitzilla 20 Gold-Gamer - P - 22256 - 24. Oktober 2012 - 20:28 #

Ich werde es mal ausprobieren, danke für den Tipp!

Kanonengießer 15 Kenner - 2995 - 24. Oktober 2012 - 20:39 #

wenn ich schon Nazizeppelin lese.....gähn

J.C. (unregistriert) 25. Oktober 2012 - 0:16 #

Hmm, hab's jetzt eine stunde gespielt. Nett aber simpel.

McGressive 19 Megatalent - 14300 - 25. Oktober 2012 - 0:41 #

Hab's mir auch mal gezogen. Passt preislich gerade noch so in mein Budget :P

Bernd Wener 19 Megatalent - 14832 - 25. Oktober 2012 - 11:38 #

Hey Florian, danke für die Blumen. Ich bin froh, dass du dich "erbarmt" hast, die Rubrik fortzusetzen.