Sword of the Stars 2: "All Clear"? 20 Stunden neu gespielt

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21. Oktober 2012 - 16:26 — vor 11 Jahren zuletzt aktualisiert
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Fans von 4x-SciFi Spielen müssen heute mitunter eine ziemlich dicke Haut besitzen. Positive Beispiele wie Endless Space oder Sins of a Solar Empire: Rebellion können da nur bedingt über die Enttäuschungen der Starts von Sword of the Stars 2 und Legends of Pegasus hinweghelfen. Während der Entwickler von Legends of Pegasus wenige Monate nach Release insolvent und somit Hoffnung auf Besserung dahin ist, hält sich das kanadische Studio Kerberos immer noch wacker und arbeitet kontinuierlich an ihrem Spiel. Wie also schlägt sich der Titel mehr als ein Jahr nach Release, mit dem lange erwarteten „All Clear“-Patch?

Sword of the Stars 2 (GG-Test: 3.0) erschien vor rund einem Jahr mit schweren Mängeln. Entwickler Kerberos versichert, dass "All Clear" keinesfalls ein Ende des Supports für ihr Spiel andeuten solle, sondern lediglich, dass die gröbsten Fehler beseitigt und die wichtigsten Features implementiert seien. Künftig werde man sich, neben weiterer Optimierung und Fehlerausmerzung, dem Erstellen von Szenarien und Umsetzung von Anregungen der Spieler widmen. Updates sollen nun im Abstand von circa drei Wochen veröffentlicht werden, wobei das nächste unter anderem neue Karten und mehr Einträge in die sogenannte Sotspedia bringen soll. Szenarios werden voraussichtlich im darauffolgenden Patch enthalten sein. Wir haben uns das Spiel aus diesem Anlass noch mal angesehen.

Technik im Griff?

Waren selbst Wochen nach Release viele Bugs enthalten und etliche Elemente schlicht nicht eingebaut, ergibt sich inzwischen ein viel runderes Bild. In über 20 Stunden Spielzeit, begonnen mit der Version eine Woche vor dem All-Clear, lief Sword of the Stars nun stabil. Offensichtliche Fehler gibt es den neuerlichen Spielerfahrungen nach nur wenige, und die Performanz wurde wesentlich verbessert. Ihr müsst nicht mehr gefühlte Ewigkeiten auf das Öffnen von Interface-Fenstern oder das Beenden der Runden warten. Die Kämpfe können nun mit Sound gespielt werden, ohne in Ruckelorgien zu enden.

Ihr werdet allerdings immer noch zeitweilig auf Fehler und sogar Abstürze stoßen. Und zumindest das Element der unabhängigen Zivilisationen scheint noch nicht im angedachten Sinn zu funktionieren. In der Diplomatie mit Unabhängigen Zivilisationen ließ sich ein Absturzbug reproduzieren und etwa fünfmal in über 300 Spielrunden blieb das Bild nach einem Kampf schwarz, ein Neustart war nötig. Das Autosave ermöglichte dann jedoch nahtloses weiterspielen. Wenn ihr mehr kämpft als der Schreiber dieser Zeilen, werden diese Fehler jedoch vermutlich häufiger vorkommen. Von Zeit zu Zeit werdet ihr zudem Automatikkämpfe der KI-Spieler gegen Zufallsgegner sehen (im Zeitraffer), die ihr eigentlich nicht sehen solltet. Manche Stellen, wie das Reparatursystem, wirken noch ein wenig "unpoliert", funktionieren aber. Überwiegend ist das Spiel nun aber ungestört spielbar. Zumindest im Solomodus.

Den Mehrspielermodus haben wir nicht getestet, aber auch hier müsst ihr noch mit Problemen rechnen. Eine weitere Änderung die hier kürzlich Einzug gehalten hat: Das Matchmaking läuft nun über Steam und nicht mehr über Gamespy. Damit muss von nun an zum Spielen der Steam-Client laufen; eine Verbindung zum Internet ist aber für Solopartien nicht nötig. Szenarien sind, wie schon erwähnt, noch nicht vorhanden.

Bedienung und Spielmechanik

Das Interface wurde sichtbar überarbeitet und bietet nun auch Tool-Tips für viele Elemente. Der Unübersichtlichkeit der dreidimensionalen Weltraumkarte wirken neue Listen für Planeten, Bevölkerungen und Flotten entgegen. Besonders im Flottenmanager werdet ihr euch viel aufhalten, um zu sehen, welche Flotte gerade nicht beschäftigt ist, oder was eure Kolonie- und Konstruktionsschiffe gerade tun. Damit wird das anfangs unintuitive Missionssystem der Flotten zumindest entschärft. Ebenso erfreulich sind die Kolonisierungsmeldungen, die euch endlich auch Informationen zu den jeweiligen Planeten liefern, wenn ihr entscheiden sollt, ob noch weiterhin Unterstützung geliefert werden soll.

Das Prototyping eurer Schiffe ist ebenfalls plausibler geworden. Die ersten Entwürfe zu Spielbeginn werden noch ohne Aufpreis gebaut und später könnt ihr zumindest Weiterentwicklungen eingebauter Waffen einsetzen, ohne wieder neue Prototypen bauen zu müssen. Die Steuerung in den Kämpfen ist immer noch teilweise hakelig, weil das Zentrieren auf Objekte an den Mauszeiger gekoppelt ist, der auf weite Entfernung nicht gut reagiert. Die Automatikkämpfe sind meistens keine Alternative, weil sie überwiegend unnötige Verluste für den Spieler ergeben. Lediglich gelegentliche Piratenüberfälle oder einen Verteidigungskampf ohne Flotte sollte man automatisch ermitteln lassen. Die Tastaturkürzel sind nun im Spielmenü nachschlag- und neubelegbar. Das ist auch im Technologiebaum und mitunter auf der Sternenkarte eine Erleichterung. Die erforschbaren Technologien scheinen inzwischen alle zu funktionieren. Wenn ihr nicht gleich zu Beginn Schulden macht, werdet ihr dank Zinsen mit den Finanzen keine Probleme bekommen – zumindest solange kein Krieg ausbricht.

KI weiterhin mangelhaft

Die KI-Spieler verhielten sich in unserer langen Partie sehr zurückhaltend und damit wenig fordernd. Ein Test auf einer kleinen Karte und schwerer AI brachte allerdings eine Kriegserklärung in Runde10. Manchmal bekamen wir von unseren Konkurrenten diplomatische Anfragen, mit einem standen wir sogar in einem Nichtangriffspakt. Aber in über 300 Spielrunden unserer Hauptpartie haben wir keinen einzigen Angriff einer KI-Zivilisation erlebt – Sword of the Stars 2 ähnelt auch in der aktuellsten Fassung weitgehend einem Solitär-Spiel.

Fast ausschließlich Zufallsgegner wie der Fliegende Holländer (ein Geisterschiff), Spektralwesen oder Sklavenhändler sorgen für Aufruhr. Auch unabhängige Zivilisationen können ein Störfaktor sein, es sei denn, ihr benutzt sie als Gratisterraformer, um sie nach getaner Arbeit auszulöschen. Diplomatische Beziehungen zu ihnen bringen euch, obwohl es vorgesehen wäre (es gibt dafür ein Forschungsziel im Techtree) keine merklichen Vorteile. Als unser Leviathan fertig war wurde es schließlich Zeit für Spionageeinsätze und schließlich eine Invasion.

Macht SOTS2 jetzt Spaß?

Macht Sword of the Stars denn nun auch Spaß? Das Erforschen immer besserer Technologien um Schiffe, Raumstationen und ultimativ einen Leviathan zu bauen und dann in Aktion zu sehen, ist durchaus eine Motivationsquelle. Da die Technologien darüber hinaus teilweise zufalls- und rassenabhängig sind, ist für genügend Abwechslung gesorgt. Nur fehlt es dem Spiel an einem glaubwürdigen Gefühl, wirklich mit anderen Parteien um die Vorherrschaft im Spieluniversum zu kämpfen.

Weitere Probleme sind das nach wie vor überladene Spielsystem, die immer noch vorhandenen Schönheitsfehler und der schiere Aufwand, sich in Sword of the Stars 2 einzuarbeiten. Ihr müsst auf jeden Fall gewillt sein, im Zweifel in Foren Informationen zusammenzutragen, da die Enzyklopädie im Spiel immer noch hoffnungslos unvollständig ist, und auch Einsteigerleitfaden und Handbuch nicht alles erklären. Muss es zum Beispiel sein, dass man empfohlene Einstellungen für einen Neuling erst nachlesen muss, anstatt entsprechende Voreinstellungen im Spiel einzubauen?

Xcom - Enemy Unknown (GG-Test: 8.5) hat gerade erst gezeigt, dass es besser sein kann, ein Spielsystem auf das Interessanteste zu kondensieren, anstatt unnötig zu verkomplizieren. In diesem Sinne ist Sword of the Stars 2 an einigen Stellen langatmig und umständlich. Trotzdem sollten alle, die das Spiel besitzen und lange nicht mehr angefasst haben, einen neuen Versuch wagen. Neukäufer müssen sich in Ermangelung einer Demo der Schwächen bewusst sein, die sie für ein interessantes Technologie-Raumschiffssytem in Kauf nehmen müssen. Technisch immerhin kann man auf Grundlage des All-Clear-Patches größtenteils Entwarnung für Sword of the Stars 2 geben. Und der anhaltende Support über mittlerweile mehr als ein Jahr hinweg verdient, bei allem Tadel der generellen Überforderung des Entwicklungsstudios, ein ausdrückliches Lob.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469386 - 21. Oktober 2012 - 16:28 #

Danke für diesen tollen, detaillierten "Nachtest"!

Limper 18 Doppel-Voter - P - 10310 - 21. Oktober 2012 - 16:38 #

Danke für den Anstoß :)

Stonecutter 22 Motivator - P - 31862 - 21. Oktober 2012 - 16:40 #

Bin immer wieder froh, hier über diverse 4X SciFi Spiele zu lesen, so erspare ich mir eine Menge Euros und unnötiger Enttäuschungen. Danke für deine Mühe!

Darth Spengler 18 Doppel-Voter - 9372 - 21. Oktober 2012 - 16:41 #

Wenigstens retten sie ihr Baby so gut es geht.

Vidar 19 Megatalent - 15012 - 21. Oktober 2012 - 16:42 #

"XCOM: Enemy Unknown (GG-Test: 8.5) hat gerade erst gezeigt, dass es oft besser, ist ein Spielsystem auf das Interessanteste zu kondensieren, anstatt unnötig zu verkomplizieren."

Dazu muss ich aber etwas sagen, gerade in späteren Spielstunden würden dem genannten Beispiel etwas mehr Komplexität durchaus gut tun denn es lässt da ziemlich nach. So toll und fesselnd die ersten Stunden sind, umso fader sind die späteren Spielstunden ;-)
---------

dennoch guter Bericht, mal sehen ob es im nächsten SteamSale doch mal geholt wird wenn es nun einigermaßen Spielbar ist

Zille 21 AAA-Gamer - - 26486 - 22. Oktober 2012 - 9:29 #

"Dazu muss ich aber etwas sagen, gerade in späteren Spielstunden würden dem genannten Beispiel etwas mehr Komplexität durchaus gut tun denn es lässt da ziemlich nach. So toll und fesselnd die ersten Stunden sind, umso fader sind die späteren Spielstunden ;-)"

Ja, das finde ich auch. Anfang bis Mitte war Top, danach habe ich doch die Komplexität vermisst. Mehr Forschung und ein spannenderes Endgame hätten dem Spiel gut getan.

Korbus 15 Kenner - 3189 - 21. Oktober 2012 - 17:43 #

Nice schöner Nachtest. Bin ja grosser Fan von Teil 1 und war doch sehr enttäuscht als die ersten Berichte zu Sots2 kamen. Bei Kerberos hab ich da ein gutes Gefühl dass das noch was wird.

burdy (unregistriert) 21. Oktober 2012 - 19:10 #

Ein Jahr nach Release sein Spiel für Release-tauglich erklären. Respekt :)

Andreas 16 Übertalent - 4672 - 21. Oktober 2012 - 19:27 #

Wenn sie die KI verbessert haben, dann schlage ich erst zu. Gerade solche Spiele leben ja von Konflikten und der Diplomatie.

Foxhound2014 (unregistriert) 21. Oktober 2012 - 21:45 #

Danke für den Artikel.

Das Spiel hat ja nur ein Deutsches Handbuch. Das Spiel selber ist ja zu 100% Englisch.
Gibt es irgendeine Fanpatch oder Datei die das Spiel in Deutsche übersetzte, bzw zumindest den Schiffseditor in Deutsche übersetzt?

Andreas 16 Übertalent - 4672 - 21. Oktober 2012 - 22:17 #

Die deutsche Übersetzung gibt es, wurde aber noch nicht integriert. Sie soll dann mit einem offiziellem Patch nachgereicht werden.

Limper 18 Doppel-Voter - P - 10310 - 21. Oktober 2012 - 22:19 #

Auf die schnelle hab ich jetzt nur gesehen, dass sie, jetzt wo das All-Clear da ist, an einer lokalisierten Fassung arbeiten. Das kann aber leider wohl noch Monate dauern.
http://forum.paradoxplaza.com/forum/showthread.php?582646-German/page3

John of Gaunt 27 Spiele-Experte - 78508 - 21. Oktober 2012 - 23:40 #

Großes Lob für diesen Nachtest! Solche Berichte aus Usersicht unterscheiden GG von anderen Games-Websites und sind eine echte Bereicherung.

totalwarzone 13 Koop-Gamer - 1554 - 22. Oktober 2012 - 7:46 #

Die gibts ja auch auf GS.de. Ich finde nur die Verbreitung ist auf GG bei weitem Besser.

John of Gaunt 27 Spiele-Experte - 78508 - 23. Oktober 2012 - 9:14 #

Wo gibts denn bei der GameStar so prominent platzierte und ausführliche Userberichte? Hab ich noch nie gesehen...

Larnak 22 Motivator - 37541 - 23. Oktober 2012 - 15:24 #

Er sagt doch gerade, dass die Verbreitung hier besser ist :)
Bei GS kann halt jeder was in seinen Blog-Bereich rein schreiben, das meiste davon ist daher naturgegeben Müll, aber da gibts bestimmt auch mal ausführliche und sinnvolle Berichte.

John of Gaunt 27 Spiele-Experte - 78508 - 23. Oktober 2012 - 16:12 #

Ach da gibts Blogs? So so, wusste ich gar nicht.

totalwarzone 13 Koop-Gamer - 1554 - 23. Oktober 2012 - 20:30 #

Hat sich ja dann geklärt?

Zottel 16 Übertalent - 5546 - 22. Oktober 2012 - 8:51 #

Was sind 4x-SciFi-Spiele?

TwentY3 16 Übertalent - P - 5501 - 22. Oktober 2012 - 8:59 #

4X = eXpand, eXplore, eXploit und eXterminate. Du fängst klein an und baust ein Weltreich. Civilization ist ein non-SciFi Beispiel, Master of Orion II ein 4X-SciFi Beispiel.

Zottel 16 Übertalent - 5546 - 22. Oktober 2012 - 11:56 #

Danke, wieder etwas schlauer :)

LittlePolak 13 Koop-Gamer - 1783 - 22. Oktober 2012 - 8:54 #

Danke für den Test

mihawk 19 Megatalent - 16921 - 22. Oktober 2012 - 11:33 #

Einer der besten User-Artikel, die ich bisher gelesen habe, dickes Lob dafür!

Ich finde die Idee von User-Tests grundsätzlich eine sehr gute Idee, besonders solche Nachtests, in denen auch beschrieben wird, was sich seit dem Release oder dem "offiziellen" Test durch die GG-Redaktion getan hat.

Cpt. Future 09 Triple-Talent - 281 - 22. Oktober 2012 - 11:34 #

Danke für den Bericht zum "All Clear".

Ich muss zugeben, ich bin allgemein gesagt ein Fan von 4X-Spielen. Ich habe Endless Space und auch das neuste Sins gespielt und obwohl beide Spiele für sich genommen interessant sind und mir auch eine Zeit lang Spaß gemacht haben, ist für mich SotS2 der Genrekönig, trotz des miesen Starts und der verbleibenden Schwächen. In Puncto Komplexität und Vielfalt der Technologien, Raumschiffdesigns und der Taktiken, die im Echtzeitkampf möglich sind, kann meiner Meinung nach kaum ein anderes Spiel mithalten.

Komplexität kommt natürlich immer mit einer gewissen Einarbeitungszeit daher und wenn das noch gepaart wird mit einem kleinen Entwicklerstudio, das nur begrenzte Mittel zur Verfügung hat, dann muss man als Spieler unter Umständen leidensfähig sein, weil es einfach eine relativ lange Zeit braucht bis alle Fehler und Schwächen ausgebügelt sind und das Interface so weit entwickelt wurde, dass es einem flotten Spielfluss nicht mehr im Wege steht. Kerberos hat aber mit dem Patchmarathon im letzten Jahr und den unzähligen Verbesserungen bewiesen, dass sie am Ball bleiben und dabei auch auf die Anregungen und Kritik ihrer Spieler reagieren. Deswegen und wegen des guten Jobs, den sie beim ersten SotS gemacht haben, hege ich die Hoffnung, dass am Ende ein großartiges 4X-Spiel stehen wird.

Bezüglich der KI ist zu sagen, dass sie zu mehr fähig ist als zu reiner Passivität. Die KIs bekämpfen sich gerne gegenseitig, vor allem wenn der menschliche Spieler, was aufgrund seines besseren Spielverständnisses in der Regel der Fall sein sollte, eine starke Position inne hat. Verständlich, denn wer greift schon gerne technologisch und zahlenmäßig überlegene Feinde freiwillig an? Dadurch hat man in Partien mit mehreren KIs schnell den Eindruck von allen in Ruhe gelassen zu werden.

Schafft man aber Rahmenbedingungen, die für die KI vorteilhaft sind wie z.B. bessere Startboni oder eine Karte, wo der menschliche Spieler von KIs umgeben ist und die KIs nur den Mensch angreifen können, dann ist die KI durchaus zu Angriffen mit mehreren Flotten gleichzeitig in der Lage. Sie passt auch ihre Designs an die gegnerischen an, um deren Stärken zu kontern. Das alles klappt nur nicht immer und die KI braucht auch eine ziemliche Anlaufzeit bevor sie gefährlich wird. Gegen einen menschlichen Spieler, der weiß was er tut, ist das natürlich noch keine wirkliche Gefahr. Neulinge im Spiel haben sich im Forum hingegen schon über die starke KI beklagt... es kommt eben immer auf den Standpunkt an ;)

Das "All Clear" jedenfalls soll nicht bedeuten, dass die KI unschlagbar gut ist. Es bedeutet lediglich, dass (so gut wie) alle Spielsysteme integriert sind und das Spiel zu 99% frei von Abstürzen ist. Die KI hat in den letzten Wochen schon viel dazu gelernt, aber natürlich kann Kerberos erst jetzt damit anfangen, mehr Zeit in die Optimierung der KI zu investieren, da der Rest des Spiels in einem Zustand ist, wo nicht mehr ständig an Spielsystemen gearbeitet wird. Die KI war bei SotS1 am Ende nach 3 Addons richtig gut (= deutlich besser als in anderen Strategiespielen). Man darf hoffen, dass sie beim Nachfolger ähnlich gut werden wird mit der Zeit.

Mein Rat an alle, die sich für diese Art Spiel interessieren ist: Probiert es aus! Wenn ihr euch nicht sicher seid, ob ihr den Kauf bereuen werdet, dann achtet auf Sonderangebote. Manchmal gibt es bei Steam/Gamersgate/usw. echt günstige Angebote. So hab ich schon Civ5, Empire TW und Napoleon TW für 10€ abgegriffen :) . Für SotS gibt es bestimmt auch mal wieder ähnliche Aktionen.

Cpt. Future 09 Triple-Talent - 281 - 24. Oktober 2012 - 18:34 #

Nochmal ein Beispiel aus meinem aktuellen Spielstand:

Normale Einstellungen, d.h. keine Vor- oder Nachteile für mich oder die KIs. Mittlerer Schwierigkeitsgrad.

Die KI greift mich seit 30-40 Runden an und jetzt aktuell (Zug 95) hat sie einen koordinierten Angriff mit 5(!) Flotten gleichzeitig auf eines meiner wertvollen Systeme gestartet. Zu Anfang haben sie nur die Startdesigns eingesetzt (viele Raketen). Als ich aber Anfing Punktverteidigungslaser zu benutzen, was ihre Hauptwaffe fast gänzlich ausgeschaltet hat, haben sie ihre Schiffe umgestellt von Raketen auf Plasmakanonen. Glücklicherweise hab ich die bessere Technik, andernfalls hätte ich keine Chance gegen die zahlenmäßige Überlegenheit. Hab trotz erfolgreicher Verteidigungschlacht eine von vier Kolonien in diesem System verloren.

Ich will nur sagen: Die KI könnte natürlich besser sein, aber sie wehrt sich spürbar. Wenn die KI zu passiv erscheint, dann hat sie wahrscheinlich andere Dinge, die sie beschäftigen (andere Feinde).

Xentor (unregistriert) 22. Oktober 2012 - 17:46 #

Naja sei es wie es sei.
Die Patchen ihr Spiel wenigstens.
Nicht wie Legend of Pegasus, die die Flinte ja nun ganz ins Korn geworfen haben (Kalypso) (Nicht die Erzeugerfirma).

Danke für den Nachtest, aber ich warte trotzdem auf ne Lokalisierung bis ichs wieder auspacke. :-)

Larnak 22 Motivator - 37541 - 23. Oktober 2012 - 1:07 #

Kalypso ist nicht insolvent, das war schon Novacore ;P