Arcade-Check: Happy Wars (Free-to-play)
Teil der Exklusiv-Serie Spiele-Check

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FLOGGER 8976 EXP - 17 Shapeshifter,R9,S3,A8,J10
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18. Oktober 2012 - 16:03
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Für viele Spieler ist es die Apokalypse der Videospielkultur, vom Teufel höchstpersönlich über die Zockergemeinde gebracht. Die Rede ist von der harmlosen Abkürzung F2P. Um die Sache beim Namen zu nennen, wir reden natürlich von Free-to-play. Vom PC über Android und iOS hinweg hat das ungeliebte Vertriebsmodell jetzt auch erstmals den Weg auf Xbox Live Arcade gefunden. Das besondere an Happy Wars – so der Titel des Spiels – ist aber, dass es nur zahlungskräftige Goldmitglieder herunterladen dürfen. Stellt sich also die Frage, ob das Spiel abgesehen von den Xbox-Live-Gebühren wirklich umsonst ist oder – wie bei F2P üblich – für essentielle Spielfunktionen zur Kasse gebeten wird. Im heutigen Arcade-Check stürzen wir uns daher in wilde Schlachten mit bis zu 30 Spielern, um herauszufinden, ob "Free" in diesem Fall auch wirklich mit "Gratis" gleichzusetzen ist.

Ständig Stress

Das Königreich des Lichts und das der Dunkelheit finden immer einen Grund, Krieg zu führen. Uneinigkeit über das Verhalten bei Regenwetter, unterschiedliche Filmvorlieben oder problematische Beziehungsverbindungen treiben die beiden Könige regelmäßig in bewaffnete Konflikte.

Spielerisch ist das folgendermaßen umgesetzt: Auf den Karten befindet sich auf jeder Seite eine Burg, die es für die beiden Parteien zu Erobern beziehungsweise zu Verteidigen gilt. Im Detail müsst ihr versuchen, in das Kastell der gegnerischen Fraktion einzudringen und den im Hof liegenden Hauptturm zu zerstören. Erst wenn das geschehen ist, habt ihr die Runde gewonnen. Es gibt zwei Wege in die gegnerische Festung: Zum einen lassen sich an bestimmten Stellen Leitern errichten, um die Mauern zu erklimmen. Die andere Variante wäre ein Rammbock, mit dem ihr das Burgtor in Holzsplitter verwandelt. Das errichten der Ramme dauert natürlich ungleich länger. Je nach Größe der Map befinden sich zwischen den Festungen mehr oder weniger Baupunkte, auf denen ihr oder die Gegner Türme errichten könnt, die euch dann als Einstiegspunkt dienen. So hat die Fraktion mit der Turmhoheit natürlich mehr Möglichkeiten, auf kritische Brennpunkte der Schlacht zu reagieren. Weiterhin lassen sich auf den Burgmauern oder auf dem Schlachtfeld zur Verteidigung Geschütze errichten, die allerdings von euch oder einem Mitspieler manuell bedient werden und nicht automatisch ballern.

An vorgegeben Stellen lassen sich Geschütze errichten.


Trio mit vier Fäusten

Mit Krieger, Kleriker und Magier stehen euch drei Charakterklassen zur Auswahl. Der Krieger ist ideal für den Nahkampf, kann aber auch weiter entfernte Gegner mit Steinen bewerfen. Der Kleriker haut zwar auch feste drauf, seine wahren Qualitäten sind aber die Heilkunst und das Beschwören von Baumaterial. Für das Errichten von effektiven Verteidigungsanlagen ist der Kleriker deshalb unerlässlich. Beide Klassen besitzen ein Schild, hinter dem ihr euch auf Knopfdruck verschanzt. Der Magier ist der Fernkampfspezialist, dem zum Einheizen der Gegner allerlei elementare Angriffszauber zur Verfügung stehen. Neben den Standardfertigkeiten könnt ihr die Tasten A, B und Y per Schnellauswahl mit diversen Spezialfähigkeiten wie Gruppenangriffen, Wirbelattacken oder mächtigeren Zaubern belegen. Je stärker die angewendete Fertigkeit, desto länger dauert die Abkühlzeit bis zur nächsten Verwendung. Ähnlich wie Nintendos Miis lässt sich das Aussehen eurer Figuren zudem reichhaltig variieren.

Für Solospieler gibt es eine Kampagne mit kurzen Missionen, in denen euch KI-Kameraden beim Lösen der Aufgaben unterstützen. Mit vier einfachen Befehlen dirigiert ihr sie zum Bauen, Angreifen, Verteidigen oder Folgen. Leider könnt ihr die Kampagne nicht einfach so durchspielen. Ihr benötigt für die einzelnen Levels die dafür nötige Erfahrungsstufe. Das Hauptaugenmerk von Happy Wars liegt aber ganz klar auf den Onlinegefechten. Wäre da nur nicht das Matchmaking, das noch nicht richtig funktionieren will. Bis ihr in einer funktionierenden Gruppe landet, können schon mal 5 bis 15 Minuten ins Land ziehen. Das Problem ist den Entwicklern jedoch bewusst, weshalb schon bald ein Patch für Besserung sorgen soll. Habt ihr es dann aber mal in eine Partie geschafft, ist die chaotische Schlacht durchaus sehr spaßig. Wenn die Gruppen gut zusammenarbeiten und die Mitspieler ihre Charakterklasse richtig nutzen, kann sich das wüste Gemetzel, sogar in ein taktisches Gefecht verwandeln.

Willige Kameraden ruft ihr zu mächtigen Gruppenangriffen zusammen.


Alles happy im Krieg?

Als Belohnung für bestrittene Kämpfe erhaltet ihr Gegenstände und die sogenannten "Happy Stars" gutgeschrieben. Letztere verzockt ihr entweder beim Glücksspiel oder verwendet sie zur Verbesserung von Gegenständen. Da die Gewinnchancen beim Glücksrad aber denkbar gering sind, ist das Aufrüsten die klar bessere Alternative. Leider ist das Ganze bewusst mühselig konzipiert: Denn mit "Happy Tickets" kommt ihr ja auch viel leichter an Waffen und Zubehör. Die Tickets sind praktisch unbegrenzt Verfügbar – gegen bare Microsoft Punkte. Hier hätten wir wirklich auf eine weniger penetrante Free-to-play-Variante gehofft – schließlich zahlen wir ja auch schon für Xbox Live.

Fazit: Wenig for free, viel to pay!

Happy Wars ist auch für lau durchaus spaßig. Dennoch hätte das Micropaymentkonzept auf einer Bezahlplattform nicht derart aggressiv durchgezogen werden müssen. Etwas einfachere Möglichkeiten zum Freispielen von Extras und deutlich weniger Kommerz hätten dem Titel vielleicht zu einer tollen Werbung für Arcade-Spiele verholfen. Trotz alledem, schaut euch das witzige Getümmel ruhig einmal an – ist ja kostenlos!
  • Preis am 18.10.2012: Free-to-play (Eventuelle Kosten spielintern)
  • 1 Spieler lokal; bis 30 Spieler online
  • Actionhaltiges Taktikgemetzel
  • Für Anfänger und fortgeschrittene Spieler geeignet
  • Etwas chaotisch, aber spaßig
Andi Amo 11 Forenversteher - 621 - 18. Oktober 2012 - 16:29 #

Danke für den Tipp! Sieht nett aus und hört sich spassig an. Ich werd sicher mal reinschauen. Aber das Thema f2p fängt langsam mir übel hoch zu kommen. Ich habe grundsätzlich nichts gegen dieses Model, es bietet sich die Gelegenheit an, das Spiel zu testen, bevor man dafür Geld ausgibt.

Aber die oft subtile (und auch wiederum aufdringliche) Art, wie man zum Geldausgeben gebracht wird, sollte langsam ein Fall für den Jugendschutz oder die USK sein. Ich glaube, die meisten Eltern wissen garnicht (weil sie schlicht keine Lust haben sich damit auseinander zu setzen... oder keine Zeit haben), was dieser Effekt eines f2p bei den Kinder bewirken kann. Das Spiel mutiert zum Dauerwerbespiel. Und je länger man im Spiel bleibt, desto mehr wird man mit Versuchungen bombadiert (in den meisten "kindgerechten" Vertretern). Oder sehe ich das engstirnig?

Thomas Barth (unregistriert) 18. Oktober 2012 - 23:32 #

Die meisten Eltern wissen es tatsächlich nicht, meist genauso wenig wie die Jugendlichen. Mir ist ein Fall persönlich bekannt, in dem hat eine Jugendliche sich alles bei Die Sims Social gekauft, weil sie dachte dass es ja sowieso nur ein Spiel ist. Die Mutter bekam dann die Rechnung, hat bei EA richtig stunk gemacht, dass man so etwas nicht mit Jugendlichen machen kann und sie gerichtlich dagegen vorgehen wird. EA hat "aus Kulanz" alles zurückgezahlt, was die Tochter ausgegeben hat.

Da muss es Regulierungen und Gesetze geben, aber leider mahlen die Mühlen der Justiz sehr langsam.

Smutje 18 Doppel-Voter - 10384 - 19. Oktober 2012 - 1:36 #

Ja, Nein, Vielleicht ... so sehr mir dieses aufdringliche Finanzierungssystem der Spiele auch missfällt, letztlich ist es doch auch nichts Anderes als die doch recht aggressive Aufforderung unser lieben Privat-TV-Sender an diversen Call-In-Gewinnspielen oder -Abstimmungen teilzunehmen (ich vermute es wurden bisher mehr Taschengeld-Euro für DSDS-Anrufe als für F2P-Spiele verbraten).
Allerdings könnte ich gut auf beides verzichten...

andreas1806 17 Shapeshifter - 8196 - 19. Oktober 2012 - 6:56 #

Also mit Happy Wars kann man auf jeden Fall auch ohne Geld auszugeben, Spaß haben ! Es lebe das Chaos *lach*

Theis7 (unregistriert) 7. Januar 2014 - 8:38 #

so ganz stimmt der Beitrag aber nicht.Happy Wars ist schon kostenlos,man kann sich alles erarbeiten und so lernen auch mit anfangs schlechten Rüstungen zu kämpfen.Hinzu kommt das es fast schon alle 2 Wochen ein Event gibt wo man gute Sachen bekommt und man auch happy tickets geschenkt bekommt.Zahlen machen nur die Spieler,die sich nichts erarbeiten können.Und für die ,die nicht so gut sind spielt mal im Team oder mit Freunden dann wird das schon mit dem lvn. :D