Rovio-Manager: "Kickstarter macht aus Entwicklern Zirkustiere"

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Farudan 933 EXP - 12 Trollwächter,R4,S1,A4
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5. Oktober 2012 - 8:55 — vor 11 Jahren zuletzt aktualisiert
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Das Teaserbild stammt von COFzDeep und enthält eine Konzeptgrafik des Spielercharakters aus Deceit von Tiger Sheep.

Während scheinbar die halbe Entwicklerszene zum Run auf die Finanzierungsplattform Kickstarter ansetzt, kann Oskar Burman, Leiter des Stockholmer Studios von Rovio (Angry Birds), diesem Phänomen nicht ganz soviel abgewinnen. Über Twitter äußerte er heute:

Kickstarter macht aus Entwickler hochbezahlte Eskort-Angestellte / Zirkustiere. Zahl genug und wir liefern dir persönlich / auf einem roten Kissen / kochen für dich / werden für immer beste Freunde.

Burman spielt damit offensichtlich auf das Werbevideo für die jüngst gestartete Kickstarter-Kampagne des Oldschool-RPGs von Brenda Brathwaite und Tom Hall an (wir berichteten). In einer Szene des nicht immer ernst gemeinten Videos ist zu sehen, wie die beiden gemeinsam mit Lindas Ehemann John Romero einem hohen Beitragsspender persönlich das fertige Spiel auf einem roten Kissen überreichen.

Wohl um seine harschen Worte etwas zu entschärfen, schob Burman kurze Zeit später hinterher, dass er nichts gegen Kickstarter per se habe. Einige Belohnungen fände er jedoch „dämlich“ und würde so etwas lieber für Menschen tun, die er kenne. Ob er damit einen Entwicklerveteranen wie John Romero zum Nachdenken anregen kann – der eines seiner Spiele mit dem legendären Slogan „John Romero's about to make you his bitch“ (sinngemäß: „John Romero wird dich zu seinem Sklaven machen“) bewarb – dürfte eher unwahrscheinlich sein.

Roland 18 Doppel-Voter - 11619 - 4. Oktober 2012 - 22:09 #

Naja, was will Burman uns damit aber sagen? Niemand zwingt sowohl die Programmierer auf dem Bauch zum Kunden zu kriechen, als auch das der Kunde 10000USD hinblättert. Für den meist geringsten Betrag erhält man das wichtigste: Das Spiel. Alles andere ist nur Bauchstreichelei - und obendrein noch (sehr) teuer weil: Mehr geht immer.

Ich komme nicht drumherum jetzt zu denken: Mr. Obvious is obvious. Aber wenn jemand 10000USD hinblättert und die Programmierer kommen mit dem roten Kissen vorbei, so what? Der eine bietet es an, der andere will's.

Aus meiner, subjektiv-persönlichen Sicht brauche ich keinen Programmierer, der durch den brennenden Zirkusreif hoppst, solange ich das Spiel kriege. Aber wer's will und es von anderer Seite auch angeboten wird zum entsprechenden Wert, dann sei's drum.

DerMitDemBlunt 14 Komm-Experte - 2483 - 5. Oktober 2012 - 2:00 #

Ich will aber meinen Programmierer der durch einen brennenden Reifen hoppst ! wo kann ich was dafür geben ? :P

Farudan 12 Trollwächter - 933 - 5. Oktober 2012 - 9:56 #

Ich weiß nicht genau, ob das nordische Unterkühltheit oder verzerrter Ausdruck der Wahrnehmung "Das habe ich als Künstler nicht nötig" ist. Vielleicht ist er auch eher ein Anhänger des big business und sieht Kickstarter eher als Kuriosität, nicht aber als Alternative zu seinem Geschäftsfeld, dann wäre er BWLer. Auf jeden Fall kennt er John Romero und Konsorten nicht, die waren nämlich immer näher an den Kardashians als an Daniel Day-Lewis.

Pomme 17 Shapeshifter - P - 8623 - 5. Oktober 2012 - 10:42 #

Stimmt. Wenn überhaupt Zirkustiere, dann machen sich die Entwickler selbst zu welchen. Ihre freie Entscheidung.

BFBeast666 14 Komm-Experte - 2094 - 6. Oktober 2012 - 23:26 #

Das ist (leider) in der Musik-Industrie mittlerweile gang und gäbe. Anstelle das normale Konzert-Ticket für 30, 40 oder noch mehr Euros zu kaufen, gibt's bei vielen Bands mittlerweile die Möglichkeit, sogenannte VIP-Tickets zu kaufen. Für einen ordentlichen Extra-Obulus gibt's dann ein paar Merch-Gimmicks und ein kurzes Händeschütteln mit Foto-Möglichkeit vor oder nach dem Konzert. War bei Dream Theater letztens so, gibt's auch auf der US-Tour von Katatonia, Paradise Lost und Devin Townsend.

Aus geschäftlicher Richtung betrachtet, macht das leider sogar Sinn. Angeblich verkaufen sich ja Tonträger heutzutage nicht mehr, und Profimusiker verdienen angeblich nur noch durch's Touren ihr Brot (es sei denn, man heißt KISS). Also muß man sich natürlich was einfallen lassen, wie man ordentlich Kasse macht.

Ich lobe mir da doch lieber Musiker wie den Chef von Therion, der nach dem Konzert kein Problem damit hat, sich am Merch-Stand mit den Fans zu unterhalten und Kram zu signieren. Das wirkt um Längen ehrlicher, als wenn man für das "Privileg" auch noch extra zahlen läßt.

firstdeathmaker 18 Doppel-Voter - 9333 - 4. Oktober 2012 - 22:15 #

Irgendwie ist es doch angenehmer wenn die Entwickler den Spielern in den Hintern kriechen als den Publishern.

Die Gefahr bei Kickstarter liegt allerdings darin, dass die Entwickler keinerlei Kontrollinstanz mehr haben, was denke ich bei Vielen zu total überzogenen Budgets / Entwicklungszeiten und damit eventuell zum Abbruch des Projektes führen könnte. Das Geld ist dann ja weg.

Trotzdem, die paar Euro sind es mir wert. Die Chance am Ende ein kleines aber feines Spiel zu erhalten, abseits vom totalen Einheitsbrei der Grosskonzerne ist einfach zu verlockend.

Roland 18 Doppel-Voter - 11619 - 4. Oktober 2012 - 22:20 #

Sehe ich ähnlich. Wenn ichdaan so manche Hype-Aktionen nachdenke, z. B. das Trara um Battlefield 2. Da haben die meiner Erinnerung nach mit einem Militärhelikopter soweit ich mich noch entsinne zum Presswerk geflogen oder zu einer Präsentation. Was für ein unnötiger Schmock. Ins Marketing wird verdammt viel investiert seitens der Großkonzerne, was hätte stattdessen in Kreativitäts-Zeiten oder Feinschliff investiert werden können.

Dagegen sind 10000USD zwar eine Menge Geld, die der zahlungswillige Kunde bei Kickstarter hingibt, kriegt aber vergleichsweise dafür ein Abendessen mit den Programmieren, was sehr günstig für jene ist - oder schmausen alle dann für 10000USD? Falls wer soviel hinblätterte, ich würde es gern wissen :D

firstdeathmaker 18 Doppel-Voter - 9333 - 4. Oktober 2012 - 22:26 #

Ja, wenn man sich z.B. überlegt wie viele kleine Games man mit dem Budget für C&C 4 oder wie der letzte total gefloppte Teil hieß hätte finanziert werden können... Da wär bestimmt irgendwo was richtig cooles bei rausgekommen.

Das versteh ich sowieso nicht: Wieso machen die Spielefirmen die richtig viel Kohle haben nicht einfach einen Prototype-Game Contest und entwickeln dann das coolste Game daraus weiter mit AA Qualität? Irgendwie bin ich immer geschockt wenn ich sehe wie viele Assets etc. bei mittelmässigen bis schlechten Games verschwendet werden nur weil das Gameplay oder die Steuerung total bescheuert umgesetzt wurden.

Roland 18 Doppel-Voter - 11619 - 4. Oktober 2012 - 22:32 #

Daran besteht nur wenig Interesse. Je größer eine Firma wird, desto unbeweglicher und starrer wird sie. Und sie setzt auf Altbewährtes und Sicheres. Wenn das dann der zigste Aufguss eines Spiels bedeutet (und mehrere Marketing-Analysen das bestätigen - da es in der Tat diese Käuferschicht gibt), dann findet es auch so statt. Eine neue Marke zu finanzieren, die scheitern könnte, ist eine monetäre Katastrophe, über welche die Konkurrenz wie die Hyänen herfällt.

BFBeast666 14 Komm-Experte - 2094 - 6. Oktober 2012 - 23:35 #

In die andere Richtung geht's aber auch ganz schnell flöten: Wenn man nämlich anstelle einer neuen, coolen Idee versucht, Ideen im eigenen Hause umzusetzen, die sich woanders schon wie blöd verkauft haben. Man denke nur an die ganzen Versuche, gegen Acti's Call-Of-Duty-Marke anzustinken. Gerade bei THQ ist das in den letzten Jahren übelst nach hinten losgegangen. Ich sag nur

Homefront

und

Red Faction Armageddon

Bei ersterem wurde ganz klassischer Ideenklau betrieben. Schön viele Setpieces und Skript-Orgrien um eine möglichst blockbusterige Singleplayer-Kampagne hinzudengeln, dazu dann ein dicker Multiplayerpart. War nicht so gut wie CoD, wurde in der Presse müde abgenickt und anstelle Acti die Butter vom Brot zu ziehen, war's ein einziges Desaster für THQ.

Und bei Red Faction wurde durch das Schielen auf die CoD-Fanschicht so ziemlich alles kaputtgemacht, was Red Faction Guerrilla (eines meiner liebsten Open-World-Spiele) ausgemacht hat. Keine offene, großflächig zerstörbare Außenwelt mehr, stattdessen extrem lineare und langweilige Korridor-Ballereien, eine total an den Haaren herbeigezogene 08/15-Alien-Story, die mit der Brechstange in den Red-Faction-Kanon gewürgt wurde, und kaum noch was zum Kaputtschießen. Dazu dann noch ein unsinniges Erfahrungspunkte-System, und die Katastrophe war komplett.

Endresultat: Red Faction wurde komplett auf Eis gelegt. Warum gab's kein Red Faction Guerrilla 2? Das wäre so ziemlich genau das gewesen, was die Fans sehen wollten. Aber nein, man mußte ja auf die CoD-Fanboys schauen. Und was hat's gebracht? Nix. Das Spiel war ein kompletter Blindgänger und noch eine finanzielle Katastrophe für THQ.

Soviel zu "auf bewährte Marken setzen".

burdy (unregistriert) 5. Oktober 2012 - 3:51 #

Und wenn man überlegt, wieviel gute kleine Games man aus dem Budget von schlechten kleinen Games machen könnte. Oder wieviele pädagogisch wertvolle schwarz-weiß-Indie-Streifen man aus dem Budget von Herr der Ringe hätte machen können. Die Welt ist halt ungerecht.

Und wie meisnt du das mit Prototyp-Game? Das ist doch überall der Fall, dass man ein technisches Grundgerüst entwickelt und darauf dann das Spiel. Aber die müssen halt immer erweitert/ersetzt werden um mit der Entwicklung der Technik mitzuhalten und weil immer das gleiche Spiel den Leuten auch irgendwann zu doof wird.

firstdeathmaker 18 Doppel-Voter - 9333 - 5. Oktober 2012 - 18:55 #

Ein Prototyp-Game ist ein Program welches nur das allernötigste implementiert um das Spieldesign oder Teile davon zu testen. Z.b. würde man bei einem simplen 2D-Spaceshooter die Schiffe erstmal durch primitive Rechtecke und Kreise darstellen oder bei 3D-Games durch entsprechende primitive Objekte.

Meist wird dazu auch eher eine höhere Programmiersprache benutzt in der man schneller vorran kommt aber die lange nicht so performant ist. Hauptsache ist, dass man seine Idee schnell "skizzieren" kann und ausprobieren kann ob und wie etwas funktioniert oder sich anfühlt.

Prototypen werden in der Regel sehr "dreckig" programmiert und der Sourcecode ist keine gute Grundlage für die richige Implementierung.

Der grösste Aufwand beim Spieleprogrammieren ist nämlich nicht, ein neues Spielprinzip umzusetzen sondern das gesamte drumherum, das sog. Polishing. Wobei ich diesen Begriff hier sehr weit fasse und damit auch das Assets (Grafiken, Modellierung) Erstellen und die Programmierung von GUI meine, nicht nur das Balancing und Feintuning.

Aiex 16 Übertalent - 4439 - 5. Oktober 2012 - 10:15 #

Wenn es nichts bringen würde, würden die das Marketinggeld nicht ausgeben. Ganz einfache Regel.

Skeptiker (unregistriert) 4. Oktober 2012 - 22:38 #

Die hohen Stufen interessieren mich überhaupt nicht mehr.

War die ersten 2-3 Projekte ja noch ganz witzig, aber
inzwischen gucke ich nur noch, was ich für die
nackte Download-Variante zahlen soll, ganz ohne
Soundtrack, Wallpapers und anderen digitalen Firlefans.
Die ganzen Wundertüten der höheren Stufen interessieren
mich nicht.

Hemaehn 16 Übertalent - 4637 - 4. Oktober 2012 - 23:39 #

Irgendwie ist die Überschrift merkwürdig.
Ich hab zuerst gedacht, es geht um einen "Rovio-Manager" (Was auch immer das für ein Managerspiel sein soll), der über Kickstarter finanziert werden soll bzw. Kickstarter parodieren oder sonst was. ^^

natural_killer_cell 11 Forenversteher - 754 - 5. Oktober 2012 - 8:13 #

Sofort zu Kickstarter mit dieser Spieleidee!

Vaedian (unregistriert) 4. Oktober 2012 - 23:54 #

Er hat ja schon irgendwo Recht. Genau wissen wir's erst in 1-2 Jahren ... wenn die ersten Projekte einen epic fail hinlegen oder eben nicht.

warmalAnonymous2 (unregistriert) 5. Oktober 2012 - 10:59 #

wie wahr

Farudan 12 Trollwächter - 933 - 5. Oktober 2012 - 11:12 #

Ich denke nicht, dass die Aussage in irgendeinem Zusammenhang mit der möglichen Qualität des Produkts steht. Er kritisiert lediglich die Inszenierung des Handels, nicht die Fähigkeiten der Beteiligten. Insofern ändert der Ausgang der Projekte nichts an seiner Aussage.

Zottel 16 Übertalent - 5546 - 5. Oktober 2012 - 7:32 #

Das ist schon irgendwie witzig, da haben die Entwickler endlich eine Plattform, die ihnen alle Freiheiten gibt die sie haben wollen, wo niemand zu irgendwas gezwungen wird und sich an irgendwelche Manager-Vorstellungen halten muss, und dann wird diesen Entwicklern vorgehalten sich dort zum Gespött zu machen.
Tz, wenn es ihnen Spaß machen würde, die Spiele ab einer gewissen Summe selbst beim Backer abzuliefern, sollen sie das machen, fänd ich sogar ziemlich sympatisch.

Vidar 19 Megatalent - 15012 - 5. Oktober 2012 - 9:16 #

Also finde die Überschrift etwas Überspitz, Könnte fast aus ner großen Tageszeitung stammen. :p

Im Grunde hat er ja Recht manche Entwickler übertreiben das ganze etwas, aber die Mehrheit bleibt auch ganz normal und verkaufen sich selbst auch nicht! siehe Obsidian

Farudan 12 Trollwächter - 933 - 5. Oktober 2012 - 9:20 #

Die Doppeldeutigkeit des Wortes Escort ließ sich im Deutschen leider nicht so gut abbilden, sonst hätte ich das genommen. Und Burman wollte so wahrgenommen werden, sonst hätte er das nicht so geschrieben. ;)

Xentor (unregistriert) 5. Oktober 2012 - 10:10 #

Tja....
Wer Geld will, muss halt was liefern.
Und wem da snicht passt, der muss halt bauchstreichelei bei EA und Co machen, und kann dafür seine Projektvision in die tonne treten.
Also Mr Oskar Burman und gleichgesinnte, keiner zwingt euch, sich mit uns bösen Förderern rumzuschlagen, geht doch zu den Großpublishern und macht Free to Play.
Aber heult dann net rum.
Oder bezahlt das Spiel von eurem eigenen Geld.

Wer Geld von Investoren will, egal ob Crowdfounder, oder die klassischen, muss immer zu Kreuze kriechen, für nix, gibts nix. (In den Größenordnungen).

Farudan 12 Trollwächter - 933 - 5. Oktober 2012 - 10:55 #

Die Frage ist, ob -- um im konkreten Beispiel Old School RPG (und stellvertretend für den Rest) zu bleiben -- die drei das als "zu Kreuze kriechen" ansehen oder nicht eher als Ausdruck einer Heavy-Metal-Mentalität der Fanliebe und Communitypflege. Brenda ist unter ihren Fans vor allem dafür bekannt, dass sie früher bei Sir-Tech die Patch-Disketten eigenhändig verschickt hat. Die Frau kommt also aus der Ecke, die unmittelbaren Kontakt zu den Kunden hatte. Auch John Romero gilt als leicht zugänglich. Der hat sich ja auch bei diversen anderen Kickstartern als Promi-Dinner und einmal sogar als Tacco-Party-Ausrichter angeboten. Das ist eine ganz andere Mentalität als das Anzug-Gehabe, das Burman mit dem Zitat an den Tag legt.

Xentor (unregistriert) 5. Oktober 2012 - 11:29 #

Klar, sehe ich auch so.
Das war nur eine "direkt" Antwort, auf den dummen Spruch von diesem Mann, daß die Entwickler nun den Spendern bei Kickstarter zu Kreuze kriechen MÜSSEN.

Aiex 16 Übertalent - 4439 - 5. Oktober 2012 - 10:13 #

Der Dienstleistungsgedanke scheint dem Typen fremd zu sein. Erinnert doch stark an die DDR Einzelhandels-Mentalität.

mindtrixx 10 Kommunikator - 408 - 5. Oktober 2012 - 10:53 #

sollte es nicht "...mit Brendas Ehemann John Romero..." heissen ?

guapo 18 Doppel-Voter - 11864 - 5. Oktober 2012 - 10:57 #

Bin mal gespannt, was Rovio macht, wenn EA nicht mehr mit ihnen arbeitet :)

Pfarra2k 13 Koop-Gamer - 1275 - 5. Oktober 2012 - 11:23 #

Ich mag Zirkus.

Knight 13 Koop-Gamer - 1307 - 5. Oktober 2012 - 11:52 #

Muss ja jeder selber wissen wie weit er sich anbiedert. Manchmal sind aber schon lustige Dankeschön in Kickstarter zu sehen, aber dafür muss man auch ordentlich Kohle spenden. Ich denke das allein ist dann wohl schon nen Reiz für den/die Entwickler mal live zu sehen, welcher Trottel so viel Geld wegschmeisst. :-D

Bierle (unregistriert) 5. Oktober 2012 - 12:13 #

Generell stimmt die Beobachtung.

Einige Projekte sind ziemlich peinlich, von der Entwicklerseite aus wie auch den Backern, aber man kann sich sein Publikum halt auch nicht immer aussuchen.

Mit einem Ausnahmetitel - was die Verkaufszahlen anbelangt - wie Angry Birds im Rücken lässt sich aber auch etwas leichter kritisieren; wobei dies auch einige Kollegen tun, denen es nicht so prickelnd geht.

motherlode (unregistriert) 5. Oktober 2012 - 12:02 #

Immer noch besser als mit Publisher.

monkeyboobs (unregistriert) 5. Oktober 2012 - 13:08 #

Herr Burman, danke fürs Geräusch.

Hans am Meer (unregistriert) 5. Oktober 2012 - 15:15 #

Lieber ein kreativer Zirkus als ein vom Publisher geschlossenes Studio.

Darth Spengler 18 Doppel-Voter - 9372 - 5. Oktober 2012 - 17:21 #

So siehts aus. Ihr wollt ein gutes Spiel machen habt aber kein Geld? Dann biedert euch mal richtig an dann bekommt ihr die Kohle :D

Nebenbei sehe ich Kickstarter als gute Option nach einer Dekade der Massenhits endlich mal wieder gute Spielideen verwirklicht zu sehen.

Basti51 14 Komm-Experte - 1984 - 5. Oktober 2012 - 17:28 #

Ist doch schön, wenn man die Menschen hinter den Spielen mal etwas mehr sieht. Und diese auch lernen sich in der Öffentlichkeit darzustellen. Verglichen mit anderen Medien kennt man die Macher von Games ja eher weniger.

Suzume 14 Komm-Experte - 1980 - 5. Oktober 2012 - 18:22 #

Als ob es beim Pitchen beim Publisher anders laufen würde... der Entwickler ist immer die Bitch desjenigen, dessen Geld er will.

Jamison Wolf 19 Megatalent - P - 14082 - 5. Oktober 2012 - 19:14 #

Die Kernaussage des Mannes also:

"Die Leute kriechen nicht mehr mir sondern den Endkunden in den Hintern - das find ich Doof."

Buchdruck war auch ganz was mieses. Plötzlich darf Hinz- und Kunz schreiben wie er mag und ist nicht mehr von Persona X abhängig. Ich weine, ganz bitterlich. Mein Beileid, kleiner Mann.

Novachen 19 Megatalent - 14947 - 5. Oktober 2012 - 19:31 #

Wer Kickstarter als irgendwelche Konkurrenzplattform zu irgendwas ernst nimmt, dem ist eh nicht mehr zu helfen. Ist halt eine Plattform für B-Spiele, wo eben die Anhänger von solchen Spielen die Kosten bezahlen.

Das bei diesen niedrigen Produktionskosten vieles auf der Strecke bleibt, muss man sicherlich hier nicht ausführen. Wenn man der Meinung ist seine Leidenschaft und seine Arbeit auf Sparflamme zu produzieren und sich zum Spottpreis verkaufen zu müssen... der soll es doch halt machen.

Roland 18 Doppel-Voter - 11619 - 6. Oktober 2012 - 2:47 #

So kann man es auch sehen. Wer aber für sein Projekt schon mal bei Geldgeber katzbuckeln musste, um ein "A-Spiel" (oder sonstiges Projekt) zu realisieren, erkennt irgendwann seine eigene Schöpfung nicht mehr. Ich glaube - und das ist mal nur eine subjektive These - das viele Programmierer bei Kickstarter nach einer derartigen Erfahrung sich nicht mehr im Spiegel sehen konnten und dennoch durch ultraradikale NDAs und anderen Vorgaben der Publisher den Kunden nach wie vor Hollywood vormachen mussten.

Sei es drum das es jetzt noch B-Spiele sind. Kickstarter ist nur ein Phänomen - für mich aber eines, dass es den "Machern" ermöglicht, sich vom Joch der "Geldhaie" endlich zu befreien. Wehe dem, der das unterschätzt, hier kamein Stein in Bewegung. Wer braucht schon Publisher wenn er es selbst kann? Wer braucht Musikdistributoren, die ihre Exekutive als GEMA vorausschicken? Soweit sind wir schon in anderen Branchen - es scheint als gebe es hier eine frühe Kehrtwende. Wenn Kreativität ein Rückschritt in Sachen Präsentation macht, dann ist das der wahre Fortschritt. Call of Duty XYZ wird es dort kaum geben... und ehrlich gesagt: Das sehe ich positiv statt "auf der Strecke".

Sollen die Hochglanzprodukte, großen Hollywood-Präsentationen und weichgespülten Mainstream-Songs-Filme-Spiele-Bücher mit viel Pomp und Trara ihren Bestand haben - mir sagte mal jemand ironisch: Milliarden von Fliegen können sich nicht irren - Sch**** ist toll. Ich persönlich bevorzuge Medien welcher Art auch immer mit gefühlter Seele. Diese zu entdecken ist nicht leicht, aber entdecken macht Spaß. Last but not least: Nach meiner eigenen, subjektiven Meinung sehe ich mich im Spiegel nicht als Fliege.

Desotho 18 Doppel-Voter - 9436 - 5. Oktober 2012 - 21:42 #

Sowas sagt sich natürlich leicht wenn man durch das Glück das richtige Spiel zur richtigen zeit gebracht zu haben (natürlich auch durch gute Arbeit das bstreite ich nicht) eine Geldkuh hat die man faul melken kann.
Was anderes macht Rovio letztendlich nicht.

Wieweit sich die Entwickler zu Zirkustieren machen auf Kickstarter ist deren Entscheidung. Sie entscheiden wie die Kickstarterseite, das eventuelle Video die Rewards und letztendlich die Entwicklung aussehen.

Und die Alternative, nämlich das Haustier eines großen Publishers zu sein scheint für diese Entwickler ja nicht so attraktiv zu sein.

Natürlich kann das böse Erwachen noch kommen. Am Ende jammern vielleicht die Unterstützer darüber dass es keinen Publisher gab der die Zügel in der Hand hielt.
Und der Entwickler wäre vielelicht Happy über einen Publisher der immer wieder fleissig geld nachschiesst wenn er mal wieder ein paar Jahre über dem Zeitplan ist.

Letztendlich sei natürlich jedem seine eigene Meinung gegönnt, auch dem Rovio-Menschen.

Red Dox 16 Übertalent - 5142 - 6. Oktober 2012 - 0:18 #

Zweischneidiges Schwert. Einerseits sind manche hochtrabenden Angebote für Höchstspenden durchaus fragwürdig. Andererseits wenn jemand das Projekt mit dem Jahreseinkommen (oder mehr) einer Durchschnittperson unterstützt dann ist es durchaus in Ordnung wenn man demjenigen halt auch eine außergeöhnliche Leistung entgegenbringt. Ein schönes Beispiel für letzteres wäre z.b. die 10.000$ Entlohnung von Shadowrun Returns
http://www.kickstarter.com/projects/1613260297/shadowrun-returns

Ich hätt zwar im angeprangerten Romero Fall auch nichts dagegen das man mir das Spiel auf Samtkissen und roten Teppich entgegenträgt, aber mit mir drei unbekannten Personen in Disneyland abhängen seh ich dann doch etwas zwiespältiger. Romero eine Stunde lang mit Daikatana Spielhüllen bewerfen wär da interessanter ;P

Klugscheißer (unregistriert) 6. Oktober 2012 - 14:22 #

Der Slogan von der Ion Storm Werbung hies aber "John Romero´s about to make you his bitch".
Übrigens wurde dieser Werbe-Slogan von Eidos ohne Wissen von Romero durchgeführt, was er in diversen Interviews bestätigte.

ht*p://1.bp.blogspot.com/_t3bq5vhQWTo/TBqUx88Z_fI/AAAAAAAAAHE/JooWI658Lac/s1600/dmovie1.jpg

Farudan 12 Trollwächter - 933 - 6. Oktober 2012 - 16:09 #

Peinlich war es ihm aber erst hinterher, als Daikatana so gnadenlos floppte. ;)

Hab's korrigiert, danke.

Keksus 21 AAA-Gamer - 25149 - 6. Oktober 2012 - 15:03 #

Spiele entwickeln ist halt serious buisness.

Dennis Kemna 16 Übertalent - 4121 - 7. Oktober 2012 - 11:34 #

Kickstarter ist eine Plattform für Finanzierungen die kein Publisher geben würde die Fans aber wollen.
Adventures wie es Tim Schäfer machen wollte würde kein Publisher bezahlen. Also fragte er diejenigen die es haben wollen direkt:
"Leute ich hab Bock ein Adventure zu machen. Ich hab aber keine Kohle weil das niemand finanzieren will. Was ist kann mir jemand die Kohle dafür geben"

Kickstarter ist eine Plattform für Individualisten mit einer Idee. Es ist keine Einnahmequelle um Rechnungen zu bezahlen. Es gibt einem die Möglichkeit das zu machen was man will und gleich zu wissen für wen man das macht.
Ist die Idee nicht gut oder erweckt kein Interesse bekomm ich auch kein Geld.

Ich kaufe nicht den Entwickler! Will ich auch nicht! Der Entwickler soll machen was er will so wie Spiele früher gemacht wurden. Typen mit einer Idee und dem Willen es zu tun. Künstler keine Geschäftsleute!
Ich bezahle Eintritt für eine Performance die bald stattfindet! Was ist daran neuerdings Falsch

*FU mein Fragezeichen ist kaputt… -.-

Knight 13 Koop-Gamer - 1307 - 8. Oktober 2012 - 10:24 #

Unter dieser Prämisse würde ich jeden Entwickler sofort unterstützen, der mir ein Resident-Evil 1-ähnliches Spiel entwickelt:

Langsames Spieltempo, behäbige Steuerung, Speichern des Spielstandes auf festgelegten Checkpoints. Klassischer Soundtrack im Adagio mit vielen (tiefstimmigen) Streichern bzw. verstörende elektronische Klänge. Langsames Ansteigen einer Spannungskurve die sich in einem Climax entlädt und danach erneut wieder langsam ansteigt. Schockmomente die aufgrund von Unbehagen entstehen und nicht aufgrund der Tatsache das man unentwegt von allen Seiten penetriert wird.
Gerne eine halbseidene Story, die aber nie völlig albern sein darf und sich gemäß einer wissenschaftlichen Fiktion quasi nachvollziehbar mit Themen beschäftigt die man gerade noch so aus dem Nachrichtenäther entnehmen bzw. sich mit ein wenig Phantasie vorstellen kann.

Mitarbeit