Parallel mit seinem großen Bruder Assassin's Creed 3 (GG-Angetestet) erscheint am 31. Oktober auch der Serien-Ableger Liberation exklusiv für PSvita. Es ist nicht der erste Ausflug der Meuchelmörder-Serie auf eine Handheld-Konsole, schon auf DS und auf PSP hatte Altaïr Ibn-La'Ahad bereits einen Auftritt. In Liberation schlüpfen wir mit Aveline de Grandpré erstmals in der Serie in die Rolle einer Frau. Wie Connor Kenway aus Assassin's Creed 3 wird sie in die Amerikanische Revolution verwickelt. Als Tochter eines französischen Händlers und einer Afroamerikanerin muss sie zudem ähnliche Rassismus-Erfahrungen machen wie Halbindianer Connor. Wir haben das Abenteuer für euch angespielt.
Krokodile und Engländer jagen
Die Handlung spielt zwischen 1765 und 1780 im Bundesstaat Louisiana. Neben der Stadt New Orlean umfasst die Spielwelt Sumpfgebiete, in denen noch ganz andere Gefahren lauern als britische Soldaten. Freibeuter und Taugenichtse haben sich dort eingenistet und greifen uns meist sofort an, wenn wir uns ihnen nähern. Aveline sieht übrigens mehr nach einer Piratin aus als nach Assassinin. Sie ist außerdem eine Expertin im Nahkampf sowie im Umgang mit Schusswaffen.
Im Gegensatz zur PSP-Umsetzung von 2009, Assassin's Creed - Bloodlines, basiert das Kampfsystem nicht auf den vorherigen Serienteilen, sondern orientiert sich an der aktuellen Ausgabe. Das heißt, dass die Gegner theoretisch auch zeitgleich aus mehreren Richtungen angreifen können – und auch der Konter bei einer feindlichen Attacke mehr oder weniger genauso funktioniert. So zerlegen wir mit dem Beil in der einen und einer Schusswaffe in der anderen Hand innerhalb kürzester Zeit ein knappes Dutzend Sumpfpiraten. Sehr schön finden wir, dass der Angriff direkt aus einem Sturmlauf heraus möglich ist. Wir rennen also mit Aveline auf einen Gegner zu, rammen ihm unsere Waffe in den Leib und stoßen ihn weg, ohne dabei nennenswert an Geschwindigkeit zu verlieren. Gerade solche Details sorgen auch auf Sonys Handheld für sehr dynamische Kämpfe.
Unser eigentliches Ziel ist allerdings ein Alligatorennest, das wir im Rahmen einer Mission ausräuchern müssen. Das erste Stück zum Zielort legen wir noch per Kanu zurück, das wir etwas unhandlich per linkem Analogstick und Klicks auf die X-Taste manövrieren. Etwas besser funktioniert es, wenn wir die Sixaxis-Steuerung zum Lenken und den rückwärtigen Touchscreen zum Paddeln benutzen. Später könnt ihr natürlich auch einfach durch den Morast schwimmen, denn wie schon Ezio Auditore in den letzten drei Hauptteilen der Serie hat Aveline das Seepferdchen gemacht. Am Alligatorennest angekommen, erleben wir eine weitere Gemeinsamkeit mit Assassin's Creed 3: Der Kampf mit den wandelnden Designertaschen läuft in Form eines kleinen Quick-Time-Events statt. Ganz so hübsch wie bei Connor und den Wölfen (siehe Video) ist die Animation beim Überwältigen des Alligators aber nicht.
Südstaatenschönheit
Vor allem im Sumpfgebiet nahe Louisianas macht Liberation optisch eine sehr gute Figur. Schöne Wassereffekte und überwiegend ordentliche Texturen zeigen deutlich, wie viel Power die Vita hat. Wenn ihr die grafische Qualität eines Uncharted 3 (GG-Test: 9.5) für PS3 mit der von Uncharted - Golden Abyss (GG-Test: 8.5) für Vita vergleicht, habt ihr eine gute Vorstellung, wie stark sich Liberation etwa von Assassin's Creed Revelations (GG-Test: 8.5) unterscheidet. Kurz gesagt: Es sieht richtig gut aus! Das gilt auch für ein Fort der Armee, zu dem Aveline unbemerkt Zugang bekommen muss, um eine Zielperson ausfindig zu machen und zu töten. Allerdings wirkt die Spielwelt deutlich leerer als in den großen Serienteilen.
Zudem liegt bis zur Veröffentlichung in etwas mehr als einem Monat noch einiges an Optimierungsarbeit vor den bulgarischen Entwicklern von Ubisoft Sofia: Die von uns gespielte Version auf einer Debug-Konsole zeigte uns dankenswerterweise die Framerate an. Die Entwickler peilen 30 Frames pro Sekunde an, aktuell zeigt der Zähler aber durchschnittlich noch Werte zwischen 20 und 25. Als wirklich rucklig empfanden wir die Grafik aber nur selten.
Ausblick: Fast wie die großen
Assassin's Creed 3 Liberation hat auf uns einen guten Eindruck gemacht. Die Kämpfe machen Spaß und orientieren sich, genauso wie die meisten anderen Spielmechaniken, erfreulicherweise am aktuellen Teil der Kernserie und nicht an einem der Vorgänger. Ob das Spiel mit dem Abwechslungsreichtum der Vorbilder mithalten können wird, lässt sich noch schwer sagen. Immerhin werden sämtliche Aufträge mit Bonuszielen wie "Töte die Zielperson, indem du auf ein Pulverfass schießt" ein bisschen schmackhafter gemacht. Ob die Story etwas taugt, können wir ebenfalls noch nicht bewerten. Die Verknüpfung mit der Handlung von AC3 verspricht aber zumindest einen gewissen Tiefgang. Trotz der noch nötigen Optimierung könnte Liberation zu den bestaussehendsten 3D-Spielen auf PSVita zählen – wenngleich es Uncharted - Golden Abyss seine Spitzenposition wohl nicht streitig machen wird.
Bin mal sehr gespannt, vielleicht werde ich meine Vita für das Spiel mal wieder rauskramen. Momentan ist der Spiele markt für die Vita ja doch eher mau.
Eins der wenigen Spiele, auf das ich mich für die Vita tierisch freue
Hat mir schon auf der gamescom richtig gut gefallen, jetzt fehlt mir nur noch die Vita.
Wow, sieht ja richtig erwachsen aus.
Echt top Grafik die die jungs da aus der Vita raushohlen!
Nach Disgaea das zweite wirkliche Topspiel für die Vita !
ui. Dann wird man sich das wohl holen müssen. Bisher gibts ja schon sehr selten mal gute sachen auf der Vita.