GC12: Jack Keane 2 angeschaut

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Benjamin Braun 440060 EXP - Freier Redakteur,R10,S10,A10,J10
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19. August 2012 - 14:24 — vor 11 Jahren zuletzt aktualisiert
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Der Vorgänger war eines der erfolgreichsten Adventures der letzten Jahre – und ist bis heute eines der beliebtesten aus deutscher Produktion überhaupt. Wir haben uns den Nachfolger, Jack Keane und das Auge des Schicksals, bei Publisher astragon auf der gamescom angeschaut.

Action und Dynamik trotz Point and Click

Die Frankfurter Spieleschmiede Deck13 orientierte sich bei ihren Adventures schon immer am Grundsatz, dass Geschicklichkeitseinlagen in diesem Genre nichts verloren haben. Sterben darf der Charakter in einem Adventure sowieso nicht. In Jack Keane und das Auge des Schicksals folgen die Macher der Ankh-Serie weiterhin diesem groben Leitfaden, wollen das ansonsten eher gemächliche Tempo eines Point-and-Click-Abenteuers jedoch mit dynamischen Spieleszenen und sogar Schlägereien erhöhen und aufwerten. Für Kenner des ersten Teils klingt das zunächst gar nicht so sehr nach einer Änderung. Immerhin kletterten sie mit Jack schon dort auf einem fliegenden Doppeldecker herum. In Jack Keane 2 wird es allerdings mehr solcher Szenen geben, in denen die drei spielbaren Charaktere auch mal kooperativ tätig werden müssen. Erlebt haben wir unter anderem eine Sequenz, in der Jack mit einem Zeppelin entführt wird. Der Spieler übernimmt nun die Rollen von Amanda, Jacks Wegbegleiterin aus Teil 1, und der dunkelhaarigen Schönheit Eve, die in einem raketengetriebenen Wagen hinter dem Zeppelin her sind. Vergleichbar mit der Verfolgungsjagd in Lost Horizon, bewegt sich unter euch die Straße, am Rand seht ihr Bäume und andere Objekte an euch vorbeiziehen.

Wie genau Amanda und Eve Jack befreien, verraten wir euch natürlich nicht, aber während der Verfolgungsjagd schleichen sich ein paar Pannen ein, die ihr wieder richten müsst. Zum Beispiel reißt der Keilriemen, den ihr dann während der Fahrt wieder flicken müsst. Und schließlich geht sogar einer der Reifen flöten. Um ihn wechseln zu können, müsst ihr das Fahrzeug zeitweise auf zwei Räder bringen, damit die Achse in der Luft hängt. Aber es gibt noch andere Actionelementen wie die Schlägereien. Auch für die braucht ihr keine schnellen Finger, sondern eine Vielzahl an Kampfmoves, die ihr mit Icons am Bildschirmrand in aller Ruhe auswählt. Diese Moves lernt ihr so ähnlich wie beispielsweise die Affenkampfstellungen in Flucht von Monkey Island. Ein bisschen „echte“ Action gibt es dann aber doch. Jack kann im Spiel aktiv springen, was ihr in der einen oder anderen Situation auch verwenden müsst. Ansprüche an eure Geschicklichkeit soll aber auch das nicht stellen.


Deck13 versucht durch Spielsequenzen wie diese Verfolgungsjagd mehr Tempo ins Spiel zu bekommen.

Alternative Pfade

Um den Wiederspielwert des Adventures zu erhöhen, hat Deck13 auch alternative Rätsel eingebaut. Zum Beispiel habt ihr in einer von Fledermäusen übervölkerten Höhle zwei Möglichkeiten, sie loszuwerden. Amanda schlägt euch vor, mit ihrer Flinte in die Luft zu feuern, während Eve sie verscheuchen möchte, indem sie einfach das Blitzlicht ihrer Kamera einsetzt. Beides funktioniert, im weiteren Verlauf werdet ihr aber unterschiedliche Objekte finden, die eure darauffolgende Aufgabe verändern. Klingt interessant, wir erwarten uns allerdings auch nicht zu viel davon.

Jack Keane 2 soll wieder ein richtiges Abenteuer werden, bei dem ihr viel herumkommt. Unter anderem werdet ihr euch mit Jack nach Shanghai und in die Wüste Afrikas auf die Suche nach dem Auge des Schicksals begeben – ein wertvolles Artefakt, die in vier Teilen über die ganze Welt verteilt ist. Erstmals in einem Deck13-Spiel werden wir auch Station in Deutschland machen, genauer gesagt in Hamburg. Wie die Entwickler meinen, haben sie sich mit dem steifärschigen Briten Montgomery und anderen Figuren so ziemlich jede Nation durch den Kakao gezogen – jetzt wären auch die Deutschen dran. Generell erwarten wir einmal mehr stark überzeichnete Charaktere und gut geschriebene Dialoge. Warum? Weil Autor Falko Löffler natürlich wieder mit von der Partie war. Wenn ihr also den Humor von Teil 1 schon zu schätzen wusstet, dann wird es das aller Voraussicht nach auch bei Jack Keane 2 nicht anders gehen.

Fledge statt Ogre


Anders als das erste Jack Keane, das genauso wie die meisten anderen Spiele von Deck13 noch auf die Ogre-Engine setzte, wird Jack Keane 2 die Fledge-Engine benutzen. Damit ändert sich rein gar nichts daran, dass Deck13 erneut ein 3D-Adventure produziert und auch nichts am Comic-Look. Insbesondere die Charaktere sehen sehr hübsch aus, aber auch Objekte wie das Auto, in dem Eve und Amanda hinter dem Zeppelin herjagen, kann sich sehen lassen. In den Umgebungen scheinen die Entwickler hingegen relativ sparsam mit Details zu sein. Ganz so aufwendige wie das zweifellos bestaussehndste 3D-Adventure Memento Mori 2 ist die Grafik nicht, aber wenn die aktuell noch nicht final gepolishte Version die letzten Zutzler noch ausräumt, steht uns ein gutaussehendes Spiel ins Haus.

Ausblick: Bunt! Witzig! Und gut?

Wir sind ganz ehrlich: Überzeugt sind wir noch nicht davon, dass Jack Keane an den ersten Teil heranreichen kann. Es sieht gut aus und zumindest die bereits gehörten englischen Dialoge versprechen einmal mehr einen kurzweiligen Abenteuertrip. Dass die deutschen Dialoge, für die sämtliche bekannten Rollen mit denselben Sprechern wie im ersten Teil besetzt wurden, wenigstens gleichauf liegen werden, gibt es keinen Zweifel. Spielerisch wird es unserem Eindruck nach viel Abwechslung bieten. Ganz besonders gefallen uns die alternativen Lösungsansätze, die hoffentlich nicht nur vereinzelt vorkommen und die offenkundige Hommage an die Monkey-Island-Duelle. Zudem freuen wir uns auf kooperative Rätselabschnitte, denn oft werden wir jederzeit zwischen zwei Charakteren wechseln können. Was in jedem Fall noch fehlt, ist der technische Feinschliff, für den Deck13 in den verbleibenden Wochen bis zum Release allerdings noch genügend Zeit bleiben dürfte. Nach dem vielen Pech mit Publishern, die mitten in der Entwicklung pleite gehen, hat Deck13 nun auch wieder einen Partner gefunden, mit dem eine längerfristige Zusammenarbeit möglich scheint. Wie astragon uns sagte, sind jedenfalls beide Seiten mit der Kooperation zufrieden und könnten sich vorstellen, weitere Projekte gemeinsam aufzuziehen.
FPS-Player (unregistriert) 19. August 2012 - 15:01 #

Ich hab den ersten Teil immer noch nicht gespielt, fällt mir dazu gerade ein! Muss es jetzt endlich mal installieren...

Michl Popichl 24 Trolljäger - 52778 - 20. August 2012 - 8:31 #

öhm, ich auch nicht, und das obwohl der schon ewig bei mir rumliegt.

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36173 - 19. August 2012 - 17:48 #

Der erste Teil hat mir nicht gefallen, die gamescom Demo fand ich aber ziemlich gut. Nur an den Hintergrundtexturen von Hamburg sollte noch gearbeitet werden. ;-)

Exocius 17 Shapeshifter - 7534 - 19. August 2012 - 18:36 #

Der erste Teil war schon klasse, freue mich auf Teil 2 :)

monkeyboobs (unregistriert) 20. August 2012 - 5:43 #

Der Aussage schließe ich mich an. Nach den "nur" guten Black Sails und Haunted bin ich allerdings noch etwas vorsichtig und warte lieber die ersten Tests ab.

Exocius 17 Shapeshifter - 7534 - 20. August 2012 - 16:16 #

Die Tests werde ich natürlich auch abwarten.

Weryx 19 Megatalent - 15436 - 22. August 2012 - 0:57 #

Schaut bei mir ähnlich aus

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