In den letzten Wochen mussten die US-Behörden bereits mehrere Niederlagen im Auslieferungsverfahren gegen Kim 'Dotcom' Schmitz hinnehmen. Jetzt hat die vorsitzende Richterin Helen Winkelmann den Einspruch der US-Behörden gegen die Freigabe der Beweismittel, die den Megaupload-Gründer belasten, abgewiesen. Das bedeutet für die US-Kläger, dass sie neben den normalen Dokumenten, die sich auf den Fall beziehen, auch alle Aufzeichnungen über die verdeckten Ermittlungen durch FBI-Agenten, die damit im Zusammenhang stehen, offenlegen müssen.
Kim Schmitz begrüßte diese Entscheidung und veröffentlichte dazu ein Bild auf Twitter, das die Übergabe einer "Belohnungsurkunde für Operation Megaupload" durch das FBI an die Behörden von Hong Kong zeigt.
Laut Winkelmann erfolgte dieses Urteil, da der Beschuldigte das Recht auf eine faire Anhörung habe, für die die Offenlegung aller Dokumente notwendig sei. Ansonsten hätte die Anklage einen eklatanten Vorteil gegenüber der Verteidigung. Nach Angaben der US-Behörden ist dies der erste Auslieferungsfall, in dem eine so große Menge an Dokumenten zur Übergabe angeordnet wurde. Die Offenlegung in solchen Fällen sei für gewöhnlich außerordentlich eingeschränkt. Laut dem Bericht des New Zealand Herald gibt es im Übrigen bislang keinen einzigen Beleg für die Beschuldigungen des FBI.
Ich mag den Schmitz nicht, aber wie die US Behörden vorgehen ist mal wieder richtig Klischee haft...
+1
I totally agree :-)
Ja, ich fürchte die ganze Aktion endet am Ende sehr peinlich für die Behörden und Kim lacht sich ins Fäustchen... wobei er das offensichtlich ja jetzt schon macht.
Wie wärs mal mit einem Gamesanwalt Spezial: "Warum auch stattgegebene Anträge der Verteidigung kein Freispruch oder eine "Niederlage" für die Anklage sind"
Ich freu mich drauf.
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich deinen Beitrag richtig verstehe, aber nur um ganz sicher zu gehen: Ich wollte nicht sagen dass ich denke, dass Kim Schmitz am Ende gewinnt bzw. die Anklage wegen irgendwelche Formfehler oder sonstigem grandios scheitert. Aber ich habe das dumme Gefühl, dass Kim Schmitz, auch wenn er den Prozess verliert, noch sehr sehr viel aus diesem Prozess für sich selbst rausziehen kann. Sieht man doch schon an diesem komischen Musikvideo, das er vor ein paar Wochen gemacht hat.
Ich hab keine Ahnung, was der Typ vorhat (oder ob er überhaupt einen Plan hat und nicht vielleicht einfach zu sehr auf Droge war und deswegen jetzt ein bisschen größenwahnsinnig-naiv sich als Volksheld sieht...), aber irgendwie hab ich ein etwas ungutes Gefühl bei der Sache...
Was er vor hat? MegaBox, was bei Erfolg quasi der Tot für dir Contentmafia ehm ich meinte Plattenfirmen wäre. Quasi ITunes aber Einnahmen bekommen zu 90% die Künstler den Rest Megabox + Werbeeinnahmen. In der Spielebranche teilweise schon normal, dass es für Digital und Retail unterschiedliche Publisher gibt. In der Musikbranche scheint man da wenig begeistert, zumindest die großen Labels, weil sie bis heute kaum gute Online Plattformen haben, sondern alles auf Apple, Amazon etc abwälzen und da einfach mitverdienen.
Aha... wusste ich nicht. Wieviel bekommen die Künstler denn bei iTunes?
Ist sehr kompliziert zu sagen. Was man so hört, lief es früher und heute eigentlich so ab.
Deine Band macht Musik, und will eine Platte machen oder wird von einem Talentscout entdeckt.
So dann bekommst du einen Plattenvertrag. Du bekommst dann Geld und nen Produzenten etc, mit dem wird dann Album aufgenommen, es werden Termine gemacht um dich bekannt zu machen etc etc. Meist gibt man aber das an den Lieder ab, sprich, deine Songs gehören der Plattenfirma, welche diese dann verkauft, also auf CD/MP3 etc. Mit den Verkäufen werden erst mal deine "Schulden" für Produktion etc bezahlt. Sollten sie bezahlt sein, wirst du an den Einnahmen beteiligt. Geld verdienst du meist über Manager durch gebuchte Auftritte und Konzerte.
Bei Megabox entfallen diese Sachen zum Teil, da man seine Lieder (und sich selber) ja selbst vermarktet. Etwas ähnliches gibt es z.B. auch für Itunes schon, nennt sich TuneCore.
Falls jemand sich genauer auskennt im Musikbusiness und ich hier Mist erzähle bitte korrigieren :)
Also wäre MegaBox quasi sowas wie jamendo jetzt ist? Mit dem Unterschied, dass a) man vermutlich immer was bezahlen muss und b) es dafür vielleicht früher oder später auch bekannte Künstler nutzen...?
Ja, wobei Kim schon diverse bekannte Musiker als Partner zu haben scheint. Also er zielt mehr direkt auf die "Stars" ab, die unbekannten kommen ja von alleine wenn die Plattform durch Stars bekannt ist :)
http://derstandard.at/1343744667286/Dotcom-Neuer-Musikdienst-Megabox-startet-2012
Da hat das FBI ja mal wieder ganze Arbeit geleistet....
Na mal sehen was das noch gibt.
Peinlich, peinlich und nochmals peinlich. So langsam aber sicher mutiert das zu einer Farce...