Das Technologieunternehmen Hewlett Packard (HP) – seinerzeit übrigens die erste Technikfirma im Silicon Valley – möchte demnächst mehrere Tausend Mitarbeiter entlassen, um so seinen Gewinn wieder anzukurbeln. Bis Ende 2014 sollen allein in Europa 8.000 Stellen wegfallen. In Deutschland seien aktuell rund 1.000 Arbeitsplätze gefährdet, so ein Arbeitnehmervertreter gegenüber der Wirtschaftswoche.
Bereits im Mai kündigte die Firmenchefin Meg Whitman an, dass weltweit 27.000 Angestellte entlassen werden sollen, um so eine Ersparnis von 3,5 Milliarden US-Dollar zu generieren. Momentan beschäftigt die deutsche Niederlassung von HP rund 10.400 Angestellte, womit also rund ein Zehntel der Mitarbeiter von den Entlassungen betroffen wäre. Schon im Sommer 2011 kündigte das Unternehmen an, sich von seiner Computerabteilung zu trennen (wir berichteten), was die damals neue Chefin Meg Whitman aber widerrufen hat.
Kapitalismus \o/
Das ewige Spiel vom Stellenauf und -abbau. Ich kann solche News schon nicht mehr sehen (insbesondere weil in unserer Firma vor ein paar Monaten so eine Welle wieder war...)
Marktwirtschaft o.o
möchte demnächst mehrere Tausend Mitarbeiter entlassen, um so seinen -> Umsatz <- wieder anzukurbeln.
*hust* das darf aber der BWL-Lehrer nicht lesen ;) - gemeint ist wahrscheinlich der Gewinn, oder?
Oh ja, stimmt.
Der Lohn eines Mitarbeiters ist der Umsatz einer anderen Firma.. So beisst sich der kapitale Ismus sich selbst ins Knie.
Tja, auch wenn HP die PC-Sparte (wohl auch dank mehrfacher CEO-Wechsel bis hin zu Whitman jetzt) letzten Endes behalten hat - die zweifelhaften Entscheidungen mit der scharfen Axt in der Ära "Leo Apotheker" dürfen jetzt die Mitarbeiter ausbaden. Da kauft man für mehr als eine Milliarde ein vielversprechendes Unternehmen mitsamt massenweise Know-How im Bereich PDA, Smartphones und Tablets und mitsamt eines potentiellen Android-Killers namens WebOS, lässt ein bereits entwickeltes Tablet halbherzig damit ausstatten - und schließt die gesamte Sparte ohne mit der Wimper zu zucken als das HP Touchpad nach ein paar Monaten immer noch kein grandioser Mega-Erfolg ist.
Hat denen mal jemand verraten, dass man solche Produkte pflegen, bewerben und weiterentwickeln kann? Und sogar muss? Nein, da schreibt man lieber mehrere Milliarden US-Dollar in den Wind und wundert sich im Jahr darauf, dass der Firmenerlös nicht wie sonst um 10% sondern nur um 1 Prozent gestiegen ist. Klar, schuld sind dann die bösen und faulen Mitarbeiter. Die müssen dann auch, um wieder auf die alten Werte zu kommen, ihren Kopf hinhalten.
Bah, ich könnte kotzen.
Die waren also nicht konkurrenzfähig genug? slashdot.org/story/12/06/25/0224219/tech-manufacturing-is-a-disaster-waiting-to-happen
Viele Unternehmen haben einfach verlernt, langfristig zu denken - insbesondere bei börsennotierten Firmen achtet man vor allem auf die Jahres- oder gar Quartalszahlen.
Dazu kommt die mangelnde Identifizierung der Führung - da man als Manager in 10 Jahren sowieso nicht mehr beim Unternehmen beschäftigt ist, versucht man halt in dem begrenzten Zeitraum möglichst viel für sich selbst herauszuholen. Middelhoff war so ein Prototyp dieser skrupellosen Nach-mir-die-Sintflut-Spezies.
Völlig richtig.
Zwar sind auch Familienunternehmen nicht immer gut aufgestellt (Schlecker ...), trotzdem meine ich als Laie doch einen grundsätzlichen Unterschied im Führungsstil beider Unternehmensarten zu sehen.
Wer ein Unternehmen noch an seine Kinder weiterreichen möchte, geht damit anders um als ein Manager, der in den 10-20 Jahren seiner Arbeitszeit dort möglichst viele Luxusyachten kaufen möchte.
Also 10 bis 20 Jahre sind viel zu lang. Wenn ich mir anschaue wie lange die Verträge von Vorständen überhaupt laufen...
Du kannst dir nicht ausmalen, wie viel bekloppter es in Wirklichkeit war und ist...
Wie recht du doch leider hast :(.
Das mit dem trennen des PC-Geschäfts ist mittlerweile verworfen, dass war ja noch die Idee des Chef Apothekers. :-) Sollte man in der News vielleicht noch präzisieren.
Aber neben HP hat auch Dell Probleme mit dem PC-Geschäft, weil vor allem Privatanwender vermehrt zu Tablets greifen. Aber schon vor den Tablets war das PC-Geschäft schwierig, IBM hat ja schon vor Jahren dieses an die Chinesen von Lenovo verkauft. Die Entwicklung in den nächsten Jahren bleibt spannend.
Und dann hätte HP selbst das Tablet-Geschäft neu aufrollen können, sogar Android ernsthaft mit einem eigenen OS Konkurrenz machen - und dann schließen sie die Sparte von heute auf morgen. Wie extrem dämlich muss man sein? Nun kommen sie zurückgekrabbelt und setzen auf Windows 8. Macht mir den Nelson!
Du sagst es. Eine Übernahme (Palm) zu tätigen um danach deren Produkt (WebOS) in den Boden zu stampfen, ist extrem dämlich. Aber Apple sagt danke und dominiert im Moment den Tabletmarkt und Microsoft wird diese Lücke nun wohl mit Windows 8 fühlen, die es zwischen iOS und Android noch gibt und setzt womöglich nun anstelle von HP Android unter Druck.
"Wie extrem dämlich muss man sein"
Man muss Leo Apotheker heißen. Der Typ hat damals fast SAP in den Sand gesetzt, nun HP das Tablet-Geschäft versaut.
Da passt einfach was net zusammen bei dem...evtl. sollten ältere Leute Abstand von den neuen Sachen machen bei denen se keine Ahnung haben!
Wegen solchen Leuten, die dann auch noch Millionen Abfindungen kassieren, geht doch unsere Wirtschaft kaputt. Kein Plan aber eine Richtung vorgeben die hinten und vorne net passt.