Wieder einmal ist Freitag. Wieder einmal Wochenende. Und endlich wieder einmal Sonne, in weiten Teilen Deutschlands! In den heutigen Lesetipps geht es um Computerspiele als Gegenstand wissenschaftlicher Forschung und um interessante Werbekampagnen für Games. Weitere Themen sind die Übersetzung von Computerspielen und der Zusammenbruch von Capcoms Yoshinoro Ono im April dieses Jahres. Zum Schluss gibt es noch ein Video, das illustriert, was passiert, wenn Mario auf einmal gewalttätig wird. Auch dieses Mal wünschen wir euch wieder viel Spaß beim Lesen und beim Fußball-Gucken (Tippabgabe nicht vergessen!) und ein schönes Wochenende!
"Game-Studies: Von Ego-Shootern lernen"
taz.de am 2. Juni, Erik Wenk
An der Universität Potsdam lagern über 7.500 Videospiele von 1960 bis zur Gegenwart, denn mit denen soll dort geforscht werden. Diese seien als Artefakte der heutigen Populärkultur genau so wichtig wie die Literaturwissenschaft, so der Initiator der Sammlung. "Dabei geht es längst nicht mehr darum herauszufinden, ob Ego-Shooter Gewalttaten fördern, sondern um größere Fragen: Wie kann man Spiele im Unterricht einsetzen? Lässt sich die künstliche Intelligenz von Spielfiguren auf Roboter übertragen? Verändern Adventure-Spiele unser Verständnis von Erzählstrukturen? Und wie lassen sich Kriegsstrategien in Simulationen erproben?"
"Sehen, klicken, kaufen: Die Top 10 besten Videospiel-Werbespots aller Zeiten"
games.ch am 9. Juni, Simone Schreiber
Nachdem wir uns kürzlich schon ein paar grauenhafte Videospielwerbungen ins Gedächtnis gerufen haben, wollen wir nun auch mal ein paar gelungene betrachten. Ein Beispiel ist das Werbevideo "Deine Mama hasst Dead Space 2", bei dem Electronic Arts einige Mütter vor den Bildschirm gelockt und ihnen blutrünstige Szenen aus dem Spiel gezeigt hat, wobei ihre Reaktionen gefilmt wurden.
"The Rise and Collapse of Yoshinoro Ono"
Eurogamer.net am 11. Juni, Simon Parkin, Englisch
Ein Interview mit Street-Fighter-Designer Yoshinoro Ono, der im April dieses Jahres einen stressbedingten Zusammenbruch erlitt und ins Krankenhaus gebracht werden musste. Er musste daraufhin eine Woche lang aussetzen. Doch als er wieder zur Arbeit kam, gönnte man ihm keine Pause: "Als ich wieder an meinen Schreibtisch kam, wartete da ein Ticket nach Rom auf mich. Es gab keine Gnade. Alle in der Firma sagten: 'Ono-san, wir haben uns solche Sorgen um dich gemacht!', und gleich darauf drückten sie mir einen prall gefüllten Stundenplan in die Hand."
"Videospiel-Übersetzungen: Wenn Zwerge sächseln"
Spiegel Online am 12. Juni, Markus Böhm
An Fehler bei Videospiel-Lokalisierungen erinnert man sich gerne, oder etwa an die sächsisch sprechenden Zwerge aus Baldur's Gate. Dass der Job des Übersetzers hier nicht immer leicht ist, wird in diesem Artikel erklärt: "Es gibt noch eine Schwierigkeit: den Humor. "In meinen Übersetzungen war der Originaltext eine Inspiration", erinnert sich "Monkey Island"-Übersetzer [Boris] Schneider-Johne, "geschätzt ein Viertel der Sprüche und Dialoge habe ich nicht direkt übersetzt, sondern neu geschrieben." Besonders wichtig sei dies bei Anspielungen auf Dinge, die dem deutschen Publikum nicht geläufig sind, wie der Ablauf eines Baseballspiels.
Wenn ihr selbst interessante Links zum Thema Videospiele entdeckt, freut sich der Autor über eine PN oder einen entsprechenden Kommentar. Er wird sie lesen und bei Gefallen bei den nächsten Lesetipps verwenden. Dieses Mal bedanken wir uns bei GG-User Maximilian John.
Warren Spector würde dieses Video mit Sicherheit nicht gefallen :D
Achja, die guten alten Dorkly-Videos ^^
Wow, die Super Mario Hardcore Version ;)
Naja, den Lokalisierungs-Artikel von SPON hätte ich jetzt nicht verlinkt, der ist teilweise sehr schlecht recherchiert oder zumindest wurden wichtige Fakten einfach ausgelassen.
Eher ein Sehtipp, denn ein Lesetipp, ist dieses Video vom Reporterforum in welchem Chefredakteure verschiedener, namhafter Zeitungen, sowie der von mir sehr geschätzte Medienjournalist Stefan Niggemeier über die Gegenwart und die Zukunft von Print- und Online-Journalismus diskutieren.
http://www.spiegel.tv/filme/reporterforum-journalismus-zukunft/
Danke, ich lese Niggemeier auch immer gern :)