Der Games-Anwalt: EA gibt Origin-Unterlassungserklärung ab
Teil der Exklusiv-Serie Games-Anwalt

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22. Mai 2012 - 0:23 — vor 11 Jahren zuletzt aktualisiert
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Der auch im Jurfix-Blog schreibende Rechtsanwalt Henry Krasemann nimmt sich für GamersGlobal regelmäßig aktuelle Rechtsthemen vor, die mit Computerspielen (oder auch verwandten Belangen wie Urheberrechtsschutz) zu tun haben.

Im November 2011 hatte die Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) gegen Electronic Arts ein Unterlassungsverfahren eingeleitet. Gegenstand war unter anderem die Zwangsinstallation von Origin und die damit verbundenen Nutzungsbedingungen. Bemängelt wurde vor allem, dass den Käufern von Spielen wie Battlefield 3 nicht immer beim Kauf klar war, welche Zusatzbedingungen sie zum Spielen abnicken mussten, aber auch, dass sich EA das Recht einräumen ließ, Nutzerprofile zu erstellen. Tatkräftige Unterstützung bei ihrem Vorgehen gegen den Spielehersteller bekamen die Verbraucherschützer durch theorigin.de, einem Zusammenschluss von Spielern. Nach Mitteilung des vzbv hat EA nunmehr eine Unterlassungserklärung zu der Abmahnung abgegeben. So heißt es in der Pressemitteilung:

Nach Abgabe der Unterlassungserklärung wird Electronic Arts in Zukunft sicherstellen, dass die Verbraucher bereits vor dem Kauf einer Software alle relevanten Informationen erhalten (z.B. erforderliche Internetverbindung  oder Installation einer Zusatzsoftware). Außerdem verpflichtet sich das Unternehmen, den Verbrauchern die Möglichkeit zu verschaffen, in zumutbarer Weise bei Vertragsschluss Kenntnis von den Allgemeinen Geschäftsbedingungen zu erlangen. Der von Electronic Arts unterzeichneten Unterlassungserklärung liegen unterschiedliche Umsetzungsfristen zu Grunde. Zumindest für neu veröffentlichte Software gilt die Vereinbarung bereits ab dem 01.Juni 2012. Spätestens ab 01.Januar 2013 werden alle Computer- und Videospiele mit den entsprechenden erforderlichen Informationen versehen sein und die geänderten Geschäftsbedingungen enthalten. Für die im Internet veröffentlichten Geschäftsbedingungen gilt die Unterlassungserklärung sofort, wobei Electronic Arts die Bedingungen bereits vor einiger Zeit geändert hatte.

An Origin als notwendiger Zusatzsoftware wird EA jedoch festhalten. Der Games-Anwalt (alias Rechtsanwalt Henry Krasemann aus Kiel) stellt für GamersGlobal in seinem heutigen Video die Hintergründe zu dieser Entwicklung dar und kommentiert die neuesten Entwicklungen. Alle Probleme sieht er aber bei weitem nicht ausgeräumt – Kritik bleibt.

Video:

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36258 - 22. Mai 2012 - 0:38 #

Ich befürchte, dass es den meisten Käufern weiterhin herzlich egal sein wird, ob ein Spiel Origin oder nicht benötigt. Aber schön, dass es bald explizit auf der Packung stehen wird.

rAmbAzAmbA 17 Shapeshifter - 7391 - 22. Mai 2012 - 0:53 #

Bald sehen Verpackungen dann aus wie Kippenschachteln, voller Warnhinweise:D
Bin nur mal gespannt, ob dort auch darauf hin gewiesen wird, dass man nicht nur eine I-Net Anbindung benötigt, sondern das es auch bei Serverausfällen seitens des Betreiberszu keinem Spielbetrieb kommt. Otto Normalo wird ja nur lesen "braucht Internet, hab ich ja"

Sniizy (unregistriert) 22. Mai 2012 - 0:57 #

Ich denke, EA (bzw. sämtliche Publisher solcher Spiele) werden es versuchen bis ins Extreme zu treiben und erst, wenn wirklich darauf bestanden wird, auch Hinweise wie "Bei Abbruch der Internetverbindung kein Spielen möglich" auf die Spielhülle zu packen.

rAmbAzAmbA 17 Shapeshifter - 7391 - 22. Mai 2012 - 1:18 #

So wird es leider sein, hätte direkt noch einen Hinweis, auf mögliche Abschaltung von Servern :D Ist super, wenn Fifa 10 als EA Classic verkauft wird, und kurz danach gehen die Server off^^

Anonymous (unregistriert) 22. Mai 2012 - 0:40 #

Von wegen "erreicht".

Es ändert sich nur das EA sich mehr Rechte abtreten lässt. Übrigens verteidigte der geneigte Gamer die Originnutzungsbedingungen mit "ist doch nur ein bißchen schlimmer als Brachenstandard". Rest der Branche wird nun nachziehen?

Ein Quantum Verbraucherschutz würde zu umfassenden Rechteabtritt auf Rechtmässigkeit prüfen und aussetzen. Normalerweise muss man bestimmten Dingen die verlangt werden gesondert zustimmen, wobei Ablehnung nicht mit nem Arschtritt und Rauswurf beantwortet werden darf.

Labrador Nelson 31 Gamer-Veteran - P - 266657 - 22. Mai 2012 - 0:42 #

na endlich, geht doch, immerhin. dass man dafür aber immer so n act machen muss...

FPS-Player (unregistriert) 22. Mai 2012 - 8:03 #

Was "geht doch"? Es hat sich doch für EA gar nichts geändert, ausser das sie jetzt "Warnhinweise" auf die Packungen drucken. Der Rest bleibt wie gehabt. Toller "Sieg" der Juristen...

Wenn jetzt die Gamer endlich mal den A*sch in der Hose hätten und solche Spiele nicht mehr kaufen - dann würde sich das ganz schnell erledigen. Dann bräuchte man auch nicht so einen Zirkus veranstalten.

Tassadar 17 Shapeshifter - 8161 - 22. Mai 2012 - 2:04 #

In der Unterlassungserklärung steht aber nichts davon, dass sie es unterlassen werden, Nutzerprofile zu erstellen?

DomKing 18 Doppel-Voter - 9954 - 22. Mai 2012 - 2:43 #

Natürlich nicht. Es wird alles so gemacht/gespeichert/angelegt wie bisher, nur dass sie es dem Käufer jetzt deutlicher mitteilen werden. Die Einschnitte in den Datenschutz und die Privatssphäre sind immer doch vorhanden.

Tassadar 17 Shapeshifter - 8161 - 22. Mai 2012 - 3:08 #

Toll, dann hat das ja sehr viel gebracht.

rAmbAzAmbA 17 Shapeshifter - 7391 - 22. Mai 2012 - 4:01 #

Evtl bekommen es dann doch einige Leute mehr mit, ich nenne es mal das Uninformierte Volk. Ich denke mit der nächsten Konsolen Gen, wird es dann auch Hinweise auf nicht Gebraucht zu verkaufen geben müssen. Alle diese Hinweise, sollten schön vorne auf die Packung, nicht ins Kleingedruckte hinten.

Michl Popichl 24 Trolljäger - 52778 - 22. Mai 2012 - 5:51 #

dann wird irgendwann vor lauter warnhinweisen usw. kein titelbild mehr auf die hülle passen :-)

DELK 16 Übertalent - 5488 - 22. Mai 2012 - 6:04 #

Es sei denn, man kehrt wieder zu halbwegs anständiger Kundenbehandlung zurück ;)

Anonymous (unregistriert) 22. Mai 2012 - 9:05 #

Also Nutzerprofile werden selbst bei Amazon(in GER der "Good-Guy", ne?) erstellt und sie helfen vielen Leuten beim Einkaufen in dem individuelle Werbung oder Empfehlungen dargestellt werden. Ich würde mich freuen wenn es so etwas mal in komplexer Form für Spiele geben würde.

Ich finde das gehört einfach mittlerweile zum guten Leben dazu, dass ich Werbung bekomme die mich interessiert. Es ist unter anderem auch vollkommen normal in unserer Gesellschaft. Selbst mein Frisör hat mittlerweile ein CRM (customer relationship management) Tool, wo gespeichert ist welche Frisur ich favorisiere.

Klar, man kann da jetzt wieder den Teufel( die Datenkrake) an die Wand malen - aber grundsätzlich habe ich als Kunde doch sehr viele Vorteile. Entwicklungen/Spiele/Produkte werden auf die Masse abgestimmt, ich brauch nicht jedes Mal dem Frisör sagen das ich ein Fasson-Schnitt bevorzuge, Amazon weiß das ich mich für neue Blue-Rays interessiere und wenn "Headhunterz" ein neuen Podcast rausbringt, werde ich auch informiert.

Ich finde es einfach super! Das Sammeln der Verhaltensdaten ist doch ok, wenn diese dazu eingesetzt werden Produkte zu designen die mir gefallen, mir den Einkauf erleichtern oder einen Zeitgewinn darstellen. Das ist für mich einfach Shopping und auch etwas Lifestyle 2.0. Früher gab es immer nervige Umfragen zu hauf, die eh jeder weg geklickt hat. Heute wird so etwas einfach still analysiert.

Ich sehe da allerdings trotzdem ein Verhaltensrisiko, dass man wenig mit "neuen" Dingen in Berührung kommen könnte, wenn man sich nur auf diese neue Art des "Einkaufens" verlässt.

Selbst im Fall der Fälle wenn jemand z.B. Amazon, Origin und meinen Frisör gleichzeitig hackt. Wäre das für mich schlimm? Nein. Wenn dadurch vielleicht Maschinen entwickelt werden die automatisch ein Fasson-Schnitt daheim schneiden o. jemand sich erbarmt und "Drive 2" dreht weil ich den super toll finden würde - bitte schön!

Ich sehe nur den Sicherheitsaspekt bzgl. Zahlungsdaten/Adressen/Telefonnummern sehr kritisch. Da müssen standardisierte Sicherheitsvorschriften für alle Unternehmen her, die mit Kundendaten umgehen und arbeiten. In Deutschland gibt es diese glaub ich schon, (Datenschutz?) wird aber nicht genügend umgesetzt. Und solang es halt solche Fälle gibt wie bei Sony, hat leider auch diese ganze Web-Shopping-Lifestyle 2.0 - Idee einen faden Beigeschmack.

Anonymous (unregistriert) 22. Mai 2012 - 12:02 #

Klasse, richtig gelungene Satire! Fast wäre ich in den ersten Zeilen darauf hereingefallen *g*

Anonymous2 (unregistriert) 22. Mai 2012 - 12:57 #

Hihi, wie der anon über mir schon sagt, wirklich erfrischend blauäugige Satire :))

Unsere Volksvertreter sind nicht gewillt sich an Datenschutzrichtlinien und Bürgerrechte zu halten (Bundestrojaner verstößt gegen die Verfassung? na und?! :) )

fordern immer üblere Überwachung und Auswertung, Daten werden immer häufiger missbraucht (am Freitag erst ist rausgekommen das mehr als 1000 Regierungsbeamte in GB die Daten der Bürger, inklu Sozialversicherungsdaten, Strafakten, med. Daten, systematisch missbraucht haben, gehen Zensus- und biometrische Daten verloren

aber bei Mikroschnipseln die sich über Jahre zu einem beänstigend genauen und profitablem Persönlichkeitsprofil zusammen fügen lassen wird schon niemand Profit über Moral stellen :) zu süss :)

prefersteatocoffee (unregistriert) 22. Mai 2012 - 9:33 #

... ich verstehe die Aufregung nicht, use it or loose it; die Tatsache, dass so ein Moloch wie EA mächtig Ärger bekommt, ist gut; ansonsten muss man sich eben schützen und die spyware eben nicht installieren sowie einen PC vorhalten, auf dem außer ein paar Spielen keine weitere Software installiert ist, auf dem ein ordentlicher Virenscanner wie GData läuft usw...

Anonymous (unregistriert) 22. Mai 2012 - 10:02 #

Versteh ich das richtig? Du sagst, man soll einen Spieletauglichen Rechner nur fürs Zocken vorhalten? Und dementsprechend einen zweiten fürs Arbeiten und alles andere?

prefersteatocoffee (unregistriert) 22. Mai 2012 - 10:08 #

... ja, auch wenn es etwas mehr kostet; ich mache das mittlerweile so; der PC, auf dem sich private Daten befinden hat zudem keine Verbindung zum Internet

... vielleicht noch einen Tip, wenn man sich seine PC`s selber zusammenbaut, dann fallen im Laufe der Zeit immer mal wieder Komponenten an, die gegen schnellere Varianten getauscht werden, mit denen kann man sich einen ordentlichen Zweitrechner basteln, der allen Anforderungen (Word, Excel ...) mehr als genügt

icezolation 19 Megatalent - 19280 - 22. Mai 2012 - 10:21 #

Ziemlich kostspielig. Ich bleib bei der Verwendung von brain.exe, funktioniert prima.

prefersteatocoffee (unregistriert) 22. Mai 2012 - 12:09 #

... bin nicht Deiner Meinung, ...

weil es sich bei dem Daten-PC um einen Rechner handelt, der aus gebrauchten Komponenten besteht, für die man heutzutage kaum noch einen adäquaten Gegenwert auf dem Gebrauchtmarkt erhält; es bedarf allerdings etwas Geduld, bis man alle Komponenten beisammenhat

Anonymous (unregistriert) 22. Mai 2012 - 12:15 #

Ich mach es mir da etwas einfacher.
Ich habe einen Rechner. Und da ist erstmal nichts drauf, was nicht ohne meine ausdrückliche Zustimmung (jedes mal) mit dem Internet verbinden darf.
Und erst recht ist da keine freiwillig istallierte Spyware drauf. Wenn du die Scheiße mitmachst und meinst so zu entgehen, dann wirst du dich noch sehr wundern.

Fred DM (unregistriert) 22. Mai 2012 - 10:46 #

*gähn* ist Origin hier immer noch ein thema? ich dachte das ganze internet hätte sich mittlerweile damit abgefunden?

irgendwann sollte man einfach mal aufhören, auf ein totes pferd einzuprügeln...

icezolation 19 Megatalent - 19280 - 22. Mai 2012 - 10:59 #

Kannst ja weiterschnarchen, wenn du keine Bedenken hast :)

Elysion 14 Komm-Experte - 1957 - 22. Mai 2012 - 11:49 #

Wenn es dich nicht interessiert dann lies es doch bitte nicht. Andernfalls kann ich zu deinem Kommentar nur sagen das er exemplarisch ist für das was EA und solche anderen Firmen planen: irgendwann müssen sich alle damit abfinden, basta.
Solch einem Totschlagargument kann ich nix abgewinnen da es einer konstruktiven Diskussion nicht zuträglich ist!

Cloud (unregistriert) 22. Mai 2012 - 11:11 #

www.sufer-haben-rechte.de *hüstel*

Vidar 19 Megatalent - 15012 - 22. Mai 2012 - 14:12 #

Achja das böse Origin dann lieber doch Batlenet oder Steam selbe scheiß aber die Leute regen sich nicht darüber auf und wird auch nicht der verbraucherschutz beauftrag obwohl auch keine "warnungen" auf der verpackung sind....