Update vom 30.4.:
Dtp hat die Insolvenz des Hamburger Publishers sowie die Zuständigkeit von Dr. Tjark Thies als Insolvenzverwalter heute offiziell per Pressemitteilung bestätigt. Frank Brügmann, Vorstandsvorsitzender von dtp, zeigt sich zuversichtlich, das "Unternehmen mit Hilfe eines Planinsolvenzverfahrens erfolgreich fortführen zu können". Die bereits im Handel befindlichen Titel würden weiter verkauft, Ziel ist es laut Stefan Hippe, Vorstand Vertrieb und Marketing, außerdem, "bereits angekündigte Titel und Produkte wie Memento Mori 2, Alarm für Cobra 11 – Undercover und Game of Thrones planmäßig zu veröffentlichen und weiter mit internationalen Partnern zusammen zu arbeiten."
Originalmeldung vom 28.4.:
Der Hamburger Publisher dtp ist offenbar zahlungsunfähig. Das geht aus einer Mitteilung hervor, in der das Amtsgericht Hamburg ein vorläufiges Insolvenzverfahren im Geschäftszweig "der Kauf, das Halten und Verwalten und der Verkauf von Unternehmensbeteiligungen" eingeleitet hat. Bis auf Weiteres wird der Hamburger Rechtsanwalt Dr. Tjark Thies als Insolvenzverwalter eingesetzt. Was genau das Insolvenzverfahren für die anstehenden Spieleveröffentlichungen bedeutet, ist unklar. Eine Stellungnahme seitens dtp liegt bislang nicht vor. Unter anderem stünde in den kommenden Wochen der Release von Spielen wie Memento Mori 2 oder die Distribution des Action-Rollenspiels Game of Thrones im deutschsprachigen Raum an.
Die dtp Entertainment AG wurde 1995 gegründet und erwarb sich in Deutschland nicht zuletzt als "Adventure-Publisher" (The Black Mirror – Der dunkle Spiegel der Seele, The Longest Journey, Runaway – A Road Adventure) einen guten Ruf und trat unter anderem auch als Publisher von Piranha Bytes' erstem Gothic-Abenteuer (2001) auf. In späteren Jahren übernahm die Hamburger Firma auch verschiedene Entwicklerfirmen wie die 4 Head Studios (fortan Cranberry Production, Black Mirror 2 und 3, Lost Chronicles of Zerzura) oder das Bremer Studio House of Tales (The Moment of Silence, Overclocked). Dtp versuchte sich im Laufe der Jahre zunehmend auch an größeren Projekten wie dem DSA-Rollenspiel Drakensang oder Deck13s Fantasy-RPG Venetica, aber auch Serien wie Alarm für Cobra 11 gehörten zum festen Repertoire der Firma von der Alster. Zuletzt blieben die ganz großen Erfolge aus.
Deutsche Publisher haben es auch schwer. Ohne eigene Entwicklerstudios können die auch nur veröffentlichen was gerade so kommt.
Oh man jetzt wo Alarm für Cobra 11 endlich mal gute Spiele ervorbringt ....
Schade. So schlecht war das Sortiment ja nicht :/
Schade, gerade beim Gedanken an Lost Chronicles of Zerzura oder Black Mirror (oder viele andere in der News genannten Spiele) ...
Ich hab' mich immer gefragt, warum dtp-Spiele bei Steam so wenig präsent waren. Da hätte das Geld auf der Straße gelegen.
Wobei mich da wirklich interessieren würde, warum beispielsweise Drakensang: Am Fluss der Zeit für US Amerikaner in der englischen Version bei Steam verfügbar war, aber im Rest der Welt nicht...
Das dürfte daran liegen, dass THQ Publisher in Nordamerika war, die ja wiederum auf Steam stark vertreten sind.
Das Geld hätte dort vielleicht auf der Straße gelegen, aber dazu muss man erstmal auf selbige Straße gelassen werden. Es ist ja nicht so, dass bei Steam jeder reinkommt, der anklopft. dtp hat die Spiele schon bei Steam eingereicht, jedoch wurden diese nicht angenommen. Tatsächlich scheint mir der einzige deutsche Publisher, der seinen Fuß derzeit bei Valve in der Tür hat, Deep Silver bzw. Koch Media zu sein. Andere haben es da oftmals schwerer.
Ich weiß, aber ich frage mich, woran das liegt. Warum sollte Valve ausgerechnet deutsche Publisher aussperren? Liegt das an Valve oder an den deutschen Publishern?
Vermute mal, dass es eher daran liegt, das viele deutsche Publisher eben auch nur rein deutschsprachige Produkte im Angebot haben, Deep Silver vertreibt ja auch englischsprachige Versionen Ihrer Spiele. Andere Publisher haben ja auch nur die Vertriebsrechte an deutsche Versionen und damit kommt man bei Steam entsprechend nicht rein, weil die eben als weltweite Plattform eben auch nach Möglichkeit englischsprachige Produkte anbieten wollen. Und Spiele wie Runaway gibt es überdies bereits bei Steam, der Publisher hat aber entsprechend keine Rechte an den deutschen Fassungen.
Kalypso ist dort auch mit eigentlich allen Spielen präsent.
Schade. Ich denke da an Venetica und insbesondere Drakensang.
Der "DSA Fluch" hat mal wieder zugeschlagen...
Attic, Ikarion, Radon Labs, The Games Company und nun dtp...
Mist, warum kann Bigpoint mit Drakensang Online nicht die DSA-Lizenz haben?
Daran sollte man tatsächlich mal arbeiten :o
Wahrscheinlich weil Silver Style Studios diese für Herokon-Online hat!
Der war wirklich, wirklich, wirklich gut! :-)
Ich habe kürzlich irgend ein GamesCom Interview mit einem Bigpoint-Mitarbeiter gesehen. Die haben offenbar ein Spiel als Browsergame im Programm, dass es auch auf der PS3 gibt. Er sagte dann, dass die Besucher sagten: "Das sieht aber Scheiße aus, die Grafik ist auf der PS3 viel besser." Der Bigpoint-Mitarbeiter sah das als Lob an, da sein Spiel mit der PS3-Grafik verglichen wurde. Was habe ich gelacht! :)
Edit: Habs - Hier ab 6:20
http://www.youtube.com/watch?v=-jxntsQkIZY&feature=BFa
Abwarten und Tee trinken, ist nicht die erste Insolvenz von dtp.
Nein, es ist das erste Insolvenzverfahren für dtp.
Stimmt, es war ihr früheres Publishinglabel Shoebox.
Oh, schade. Einige der von dtp veröffentlichten Adventures fand ich ziemlich gut, so gut, dass ich mich noch heute an deren Namen erinnern kann. Moment of Silence z.B. fand ich seinerzeit richtig gut und natürlich die Runaway-Reihe...
Runaway lief doch Crimson Cow, mit dtp bestand hauptsächlich ein Distributions-Deal.
Zumindest der erste Teil der Reihe war so weit ich mich erinnere von dtp nach langem Hin und Her in Deutschland veröffentlich worden. Weiß ich aber nicht mehr sicher.
Ach du Scheiße, das darf ja nicht wahr sein. Ein böser Schlag für Adventure-Spiele :( .
Da kann mal wohl nur Daumen drücken das sich Investoren bzw. Käufer finden.
schade, das war mal ein publisher der doch überwiegend ein gutes bis sehr gutes ( venetica! das erste gothic!!!) sortiment hatte :(
Venetica - 2009
Gothic - 2001
Auf Dauer ein bißchen wenig und zuletzt eben ziemlich mau...
Siehe Jane Jensen Thread.
Oh man so langsam geht das Repertoire an deutschen Spiele Publishern zu neige...
Wobei wenn ich sehe wie hartnäckig sich Jowood gehalten hat hab ich noch Hoffnung für Dtp.
Ansonsten kenne ich nur noch Daedalic und Koch Media (Deep Silver), oder habe ich noch jemanden vergessen?
Ist Koch nicht ein österreichisches Unternehmen?
Edit: laut Wikipedia deutsch
Kalypso
bitComposer Games
Peter Games
Crimson Cow
...
Ich hoffe einfach mal das beste und drücke alle Daumen für eine erfolgreiche Sanierung.
Ich hoffe, dass dtp nur eine Teilinsolvenz eines Geschäftszweigs angemeldet hat und der Release von Memento Mori 2 nicht gefährdet ist.
Merkwürdig, irgendwie habe ich in den letzten Monaten damit gerechnet ...
Is ja noch nich alles verloren...
Oh je, das wäre wirklich schade, wenn dtp dichtmachen müsste. Habe die seit Runaway als Publisher meist guer Adventures in Erinnerung. Ich hoffe doch, dass sie die Kurve kriegen.
Eine wirklich traurige Mitteilung, immerhin haben sie einige wirklich tolle Produkte veröffentlicht...
Das gibt es doch nicht. Kennt jemand das Xbox 360 Spiel "Raiden Fighters Aces?
Dieses Spiel sollte vor 1 oder 2 Jahren in Deutschland erscheinen. Publisher war zu dem Zeitpunkt Jowood. Und wie viele bestimmt wissen ist dieser Publisher nicht mehr im Geschäft...
Vor 2 Monaten ein Lichtblick: Raiden Fighters Aces soll Mitte April erscheinen! Aber, in April wurde der Termin um 1 Monat verschoben...
Und wer ist der Publisher diesmal? dtp!
http://ecx.images-amazon.com/images/I/81tWBxIeqzL._AA1500_.jpg
Ich mach mir da jetzt wenig Hoffnung, dass das Spiel jemals erscheint...
Das Spiel so kurz vor der Veröffentlichung noch zu blocken wäre doch seitens des Insolvenzverwalters eine ziemlich blöde Aktion, oder nicht? Also, auch aus finanzieller Sicht. Die Wahrscheinlichkeit, dass das Geld, was von jetzt bis zum Release noch gebraucht wird, von den Verkaufserlösen wett gemacht wird, dürfte verdammt riesig sein.
Hoffnung nicht aufgeben ;)
Wie konnte das überhaupt passieren? Die Verkaufszahlen der Spiele waren doch okay bis gut, oder nicht?
Warum gehen Leute immer davon aus, dass alle Firmen sich sonderlich wirtschaftlich verhalten und intern sinnvoll agieren? Viele Firmen zerstören sich selbst, trotz blendendem Gewinn. Es gehört mehr dazu, als nur Liquidität.
Ouch, das ist echt schade. Wie andere bin auch ich der Meinung: Steam hätte sicher geholfen. Aber wer weiß, warum man sich dagegen entschieden hatte?
Der Herr gibt es, und der Herr nimmt es ;)
Schade, ein Schlag für alle Adventure-Freunde. :(
Und kein Vergleich mit den JoWood-Insolvenzen, als die Kommentare voll waren von "Endlich, wurde auch langsam Zeit". :)
Heißt das wirklich "Underdover", oder hat sich da ein Fehler eingeschlichen? ;)