Langer lästert: Die dunkle Macht der Serienfans
Teil der Exklusiv-Serie Langer lästert

PC 360 PS3
Bild von Jörg Langer
Jörg Langer 469388 EXP - Chefredakteur,R10,S10,A10,J9
Dieser User hat uns bei der Japan 2022 Aktion mit 10 Euro (oder mehr) unterstützt. - Eine Zahl im Kreis zeigt die Zahl der erworbenen Medaillen an, ein „+“ steht für 10 oder mehr.Dieser User hat am GamersGlobal Grillfest 2022 teilgenommenDieser User hat am GamersGlobal Grillfest 2019 teilgenommenDieser User hat am GamersGlobal Grillfest 2018 teilgenommenDieser User hat am GamersGlobal Grillfest 2017 teilgenommenDieser User hat an der Weihnachtsfeier 2019 teilgenommenDieser User hat an der Weihnachtsfeier 2018 teilgenommenDieser User hat an der Weihnachtsfeier 2016 teilgenommenDieser User hat uns zur Japan-Doku-2018 Aktion mit 50 Euro (oder mehr) unterstützt.Dieser User hat uns an Weihnachten 2017 mit einer Spende von 5 Euro unterstützt.Dieser User hat uns an Weihnachten 2016 mit einer Spende von 5 Euro unterstützt.Dieser User hat uns an Weihnachten 2014 mit einer Spende von 5 Euro unterstützt.

13. April 2012 - 11:50 — vor 9 Jahren zuletzt aktualisiert
Dieser Inhalt wäre ohne die Premium-User nicht finanzierbar. Doch wir brauchen dringend mehr Unterstützer: Hilf auch du mit!
Mass Effect 3 ab 12,65 € bei Amazon.de kaufen.
Durch drei epochale Teile folgten wir unserem Helden, erlebten mit ihm viele Abenteuer, lernten mit ihm Verbündete kennen, die zu treuen Begleitern wurden. Wir verziehen ihm seine wenigen Schwächen (zu ritterlich, zu gutgläubig), folgten ihm auf seinem schwierigen diplomatischen Weg, diverse Parteien zu versöhnen, um es den wirklichen Bösen zu zeigen. Und dann, der finale Höhepunkt am Ende des dritten Serienteils, der letzte Kampf nach unzähligen Kämpfen: Unser Dreierteam stellt sich den anbrandenden Horden entgegen, Sieg und Niederlage liegen so dicht zusammen wie nie zuvor in dem Jahre überspannenden Epos. Da! Der Oberbösewicht hebt die Waffe, zielt auf unseren treuesten Begleiter, kann ihn gar nicht verfehlen, schießt -- doch unser tapferer Held wirft sich dazwischen! Er rettet damit Old Shatterhand das Leben, doch er selbst, Winnetou, sinkt tödlich getroffen zu Boden. In den Armen seiner Freunde haucht er ritterlich sein Leben aus.
 
Ich war entsetzt, damals, als ich Winnetou 3 Anfang der Achtziger zum ersten Mal sah: Die können doch nicht den edlen Häuptling der Apachen umbringen! Doch Karl May hatte in der Buchvorlage keine Gnade gekannt, und die Filmproduzenten ein halbes Jahrhundert später auch nicht. Und das, obwohl lange vor der Uraufführung im Jahre 1965 anscheinend etliche Leserbriefe in der Bravo ultimativ verlangt hatten, dass Winnetou (Pierre Brice) im Film nicht sterben dürfe! Der Darsteller des Bösewichts, Rik Battaglia, wurde sogar, sagt Wikipedia, nach Erscheinen des Films von "radikalen Winnetou-Fans" für seine schändliche Mordtat beschimpft, und (so steht es weiter auf Wikipedia) "noch Jahre später des Öfteren in der Öffentlichkeit mit Missachtung belegt".
 
In der Öffentlichkeit mit Missachtung belegt zu werden, klingt schlimm, auch wenn ich nicht genau weiß, was das heißen soll. Doch ich glaube zu wissen, was passiert wäre, wenn Winnetou 3 nicht 1965 als Film, sondern 47 Jahre später als Computerspiel erschienen wäre. Zunächst einmal wäre Winnetou 3 dafür gerügt worden, sich nicht an den Serienkanon (sprich: die Bücher) zu halten. Dann wäre das enttäuschende Ende angeprangert worden: Mächtig auf die Tränendrüse gedrückt, aber irgendwie unlogisch und emotional nicht befriedigend genug. Wie kann es der Drehbuchschreiber wagen, uns unseren Helden wegzunehmen, ohne dass wir erfahren, was weiter geschieht in der Welt der Apachen? Was empfindet Old Shatterhand, nun, da sein bester Freund, der ungekrönte König aller Naturvölker, nicht mehr ist? Was geschieht weiter mit Sam Hawkens, dem Dritten im Bunde der multikulturellen Schicksalsgemeinschaft? Heiratet er und bekommt viele kleine Cowboy-Kinder, oder raubt ihm der Gram über Winnetous Tod alle Freude am Leben? Und was ist mit den Apachen? Werden sie alle zu Suffköppen, verhohnepipelt und gegängelt von den bösen weißen Siedlern, bis sie sich Jahrhunderte später mit steuerbefreiten Spielcasinos an ihnen rächen? Wie kann Winnetou 3 enden, ohne all diese Fragen geklärt zu haben! In den Winnetou-3-Foren der Welt hätte sich anno 2012 eine Protestwelle aufgetürmt und die Produzenten geradezu überrollt. Die hätten, nach anfänglichen "Was wollt ihr denn?"-Abwiegelungsversuchen, mit zweierlei reagiert: Erstens mit der Wiederbelebung von Karl May, übrigens exakt 100 Jahre nach seinem Tod, damit der die Bücher so umschreibt, dass sie zum Computerspiel passen, und zweitens mit der hastigen Produktion eines DLC, der das Ende von Winnetou 3 so erweitert hätte, dass es den Fans (hoffentlich) in den Kram passt. Der DLC hätte die Serienfreunde emotional noch einige Viertelstunden an das Patschehändchen genommen, damit sie über das Ende Winnetous und der Trilogie besser hinwegkommen. Vielleicht wäre Winnetou in der Erweiterung ja gar nicht gestorben, sondern (glatter Durchschuss, Glück gehabt!) erhaben in die Morgensonne geritten.
 
Ich bin mit vielen Enden nicht einverstanden, sei es von Büchern, Filmen, TV-Serien, Spielen oder Romanfiguren. Noch heute kann ich aus dem Kopf folgende Zeilen zitieren: "Im Westen geht die Sonne unter. In den Westen zogen trauernd die Scharen der Kinder Manitus." Wer hat's erraten? Richtig: Tecumseh, achter Band, die letzten beiden Sätze. Da hatte Fritz Steuben es doch tatsächlich gewagt, den großen Shawanno, den Berglöwen, den gescheiterten Einiger der indianischen Nationen sterben zu lassen, verlassen von den englischen Verbündeten, getötet von den Amerikanern. Gut, das war dummerweise historisch wirklich so, aber hätte Steuben nicht ein Happy End erfinden können, ja geradezu müssen? Ich konnte es auch schwer ertragen, als Ned Stark starb, damals, im ersten Game of Thrones-Band. Die "rote Hochzeit" aus derselben Romanserie ließ mich ungläubig und wütend zurück, gerne hätte ich in diesem Moment George R.R. Martin die Meinung gesagt. Und wäre The Last Samurai nicht ein guter Film statt ein schlechter, würden einfach die letzten 15 Minuten fehlen, und Tom Cruise tot auf dem Schlachtfeld zurückbleiben? Also seine Filmfigur, natürlich. Musste Robert de Niros Charakter in Heat wirklich sterben, hätte Michael Mann ihn nicht das Flugzeug erreichen lassen können? Warum kann man in Heavy Rain den Mörder nicht nach der Hälfte der Handlung sterben lassen (das Spiel verbietet einem das aktiv), sodass später der Junge nie gefunden, der Fall nie gelöst und das Ende so richtig deprimierend-trostlos wird? Ich könnte noch sehr viele solcher Beispiele bringen. Nur -- und das mag für lautstarke Mass Effect 3-Enden-Hater überraschend kommen -- habe ich sie akzeptiert, statt in Foren ein anderes Finale oder das Überleben eines Handlungsträgers zu fordern. Ich bleibe gerne mal mit einem Schluss zurück, der nicht alles erklärt und zeigt. Die fünf hintereinander gestaffelten Enden der Herr der Ringe-Verfilmung fand ich irgendwann nur noch störend. Wegen mir hätte Peter Jackson nach dem Schmelzen des Rings den Abspann bringen können.
 
Ich weiß nicht, wie Mass Effect 3 endet. Gut, ich habe mir die technische Beschreibung der 16 Enden durchgelesen, aber ich habe es nicht selbst durchgespielt. Wie ich Hunderten von Postings hier auf GamersGlobal.de entnehme, hört das Spiel etwas unvermittelt auf und lässt auch eine Handvoll von Logik- oder zumindest Erklärungslücken.  Ich meine aber auch zu wissen, dass im Verlauf von Mass Effect 3 viele Dinge passieren, die frühere Handlungsstränge zu einem Ende bringen und vor allem frühere Entscheidungen verwerten. Doch, sonnenklar, das vorhandene Ende ist für einige Fans enttäuschend oder unlogisch. Vielleicht auch für viele. Diese Einigen oder Vielen protestierten. Manche finden das Spiel trotz des Endes gut, sie hätten sich schlicht "bessere letzte 10 Minuten" gewünscht. Andere sind radikaler und behaupten, das Ende würde nachträglich das ganze Spiel, nein, die ganze Serie in den Schmutz ziehen. Fälschlicherweise glauben die Lautstarken unter den Protestierenden, weil doch so viele protestieren, dass alle Spieler von Mass Effect 3 protestieren, oder zumindest die überwiegende Mehrzahl. Die abweichende Meinung derer zu dulden, denen das Ende gefällt, fällt den Lautstarken schwer. Die Abweichler müssen sich anhören, entweder das Spiel nicht kapiert zu haben oder sich für etwas Besseres zu halten, weil sie das ambivalente Ende gut finden und über Logiklücken hinwegzusehen bereit sind. Ich erfinde das alles nicht, steht allein in den Kommentaren hier auf GamersGlobal dutzendfach genau so oder sinngemäß.
 
Und wisst ihr was? Diese Proteste sind okay! Echte Fans fühlen so, sie sind die kritischsten Konsumenten überhaupt, und während sie einerseits bereit sind, viel zu vergeben (ich zum Beispiel damals die Bugs und Hardware-Probleme von Ultima 9), dulden sie andererseits keine zu deutlichen Abweichungen vom Kern einer Serie (bei mir etwa das völlig ahnungslos-dilettantische Verschandeln des Dune-Zyklus Frank Herberts durch seinen Sohn). Alles okay! Etwas weniger okay finde ich, wenn nun die Lautstarken selbstgerecht und verbiestert Bioware und dem Lead Designer Casey Hudson nachweisen wollen, dass sie willentlich gelogen und die Fans an der Nase herumgeführt haben. Aber herrje, so sind wir geifernden Serienfans nun mal, wenn wir erregt sind und uns nicht beherrschen können und aus Mücken Elefanten machen und uns zwar nicht über das schreiende Unrecht in der Welt erregen können, wohl aber über die letzten 10 Minuten eines Spiels, das uns 30 bis 40 Stunden Spielspaß beschert hat. Ich habe damit wirklich kein Problem, lasst euch von meiner sarkastischen Schilderung nicht täuschen. Womit ich aber ein riesengroßes Problem habe: 
 
EA ist tatsächlich eingeknickt! Da vielleicht nicht jeder GamersGlobal-User die etwas andere inhaltliche Bedeutung des Worts "einknicken" im Vergleich zu Vokabeln wie "reagieren" oder "auf [die Fans] hören" ergründen kann, bemühe ich mich um Eindeutigkeit: EA hat den Schwanz eingezogen, hat die Standarte weggeworfen, sich auf den Rücken gelegt und die Beine hoch gestreckt, die weiße Flagge gehisst, den Kopf gebeugt, zum Zapfenstreich geblasen, kapituliert, den bloßen Nacken vorgestreckt, die Waffen hingeworfen, sich bedingungslos ergeben. Und das finde ich das absolut Letzte! Ich finde es entwürdigend für die Macher, auf den Protest von noch so vielen Fans (wahrscheinlich keine 1% der tatsächlichen Käuferschaft) zu reagieren und nun "emotionale" Epiloge dranzuhängen, die verraten, was mit diesem oder jenem Knilch, mit dieser oder jener Gruppierung geschieht, nachdem Shepard seine finale Entscheidung getroffen hat.
 
Ich glaube nicht, dass böse Mächte Casey Hudson und sein Team gezwungen haben, ein schlechteres oder anderes Ende in ME3 einzubauen als das, das sie ursprünglich wollten. Wieso sollte das jemand machen? Dass jeder Entwicklungsprozess eines populärkulturellen Werks ein Kompromiss ist zwischen Kunst und Kommerz, also zwischen dem, was man gerne hätte und dem, was man tatsächlich handwerklich, künstlerisch, zeitlich, budgettechnisch leisten kann, ist klar. Aber wirklich jedes Werk ist das Ergebnis solcher Kompromisse: Irgendwann muss es fertig sein, müssen Entscheidungen getroffen worden sein, muss ein Titel drüberstehen, muss das Werk veröffentlicht werden. Nun kommt die Zeit der Rezensenten und Rezipienten: Mögen sie das Werk, verstehen sie es, hassen sie es? Finden sie logische Fehler darin und mokieren sich darüber? Empfehlen sie das Werk weiter, verdammen sie es? All diese Reaktionen sind völlig in Ordnung, aber was nicht in Ordnung ist: Dass sich der Schöpfer des Werks nach dem vermeintlichen oder tatsächlichen "Volkswillen" richtet und sein Werk inhaltlich "nachbessert".
 
An einer Populärkultur, in der die Leser dem Autoren, die Zuseher dem Regisseur, die Spieler dem Lead Designer vorschreiben, wie sein Werk zu enden hat, möchte ich nicht teilhaben. Ich glaube an Demokratie in der Politik, ich glaube nicht an Demokratie bei künstlerischen Werken. Wenn die Masse über Kreatives entscheidet, kommt Mittelmaß heraus, Und wenn auf die Lautstarken unter den Fans zu sehr gehört wird, kommt Abgehoben-Verschwurbeltes dabei heraus -- das faktische Ende des Flugsimulation-Genres zeugt davon. Natürlich passiert das "Fähnchen in den Wind hängen" schon längst, in allen Medien, durch Vorab-Fokusgruppen und andere Marktforschung, durch die überall grassierende Angst davor, Erfolgsrezepte zu verändern. Man könnte ja damit die Fans vergrätzen! Darum gibt es einen seelenlosen Nachfolger nach dem anderen, darum sprang der eigentlich verstorbene Bobby Ewing in Dallas einige Folgen später quicklebendig unter der Dusche hervor. Fantastische Fernsehserien wie Rome oder Firefly wurden abgesetzt, weil sie nicht genug Zuseher erreichten, ersehnte Spiele-Fortsetzungen wie Mirror's Edge 2 erscheinen nicht, weil der erste Teil floppte. Nachvollziehbar, betrüblich, normal.
 
Aber bereits erschienene Werke nachträglich umzumodeln oder zu erweitern, um es den Lautstarken unter den Protestierenden Recht zu machen? Das hat schon eine neue Dimension. Man komme mir nicht mit Alternativenden bei Special Editions: Da steckt entweder nackte Geldscheffelei oder, ganz vereinzelt, ein mächtiger Regisseur dahinter, der nun wirklich seinen Cut des Films, sein Ende verwirklichen darf. Aber es waren nicht rumquengelnde Fans, die Ridley Scott überzeugten, das angeklebte Happy End aus Blade Runner zu entfernen und den ebenso vom Studio erzwungenen Voice Over gleich dazu. Das hat er schon selbst gemacht, aus eigenem Antrieb. Der Schöpfer eines Werks soll sein Ding machen, so gut es eben geht, seine Vision gegenüber dem Studio oder Lektor oder Publisher verteidigen. Aber bitte auch gegen Fans, die fälschlicherweise glauben, Rezeption oder Enthusiasmus wären Kreation.

EA und Bioware haben schlicht Angst um ihre Fanbasis bekommen, Angst davor, nicht genügend DLC zu Mass Effect 3 verkaufen zu können, und sind daraufhin eingeknickt. Nun erhalten die Fans also im Sommer ihr vermisstes emotionales Ausklingen der epochalen ME3-Handlung, vermutlich in Form einiger zusätzlicher Cutscenes -- und werden doch nicht zufrieden sein, davon bin ich überzeugt. Ich gönne den Fans diesen Sieg, und vielleicht hätte just das, was da kommen wird, tatsächlich von Anfang an im Spiel sein sollen. Und dennoch hoffe ich inständig, dass dieses Einknicken keine Schule macht, dass nicht demnächst Spiel-Enden per Forumsabstimmung erwürfelt oder nachträglich umgemodelt werden. Ich möchte nicht erleben müssen, wie die Starks plötzlich alle miteinander in Winterfell aufwachen, weil die Fans entschieden haben, dass alle Katastrophen vorher nur ein böser Traum gewesen sind. Der Urheber hat zu seinem Werk zu stehen, die Fans haben es zu lieben oder zu hassen oder mit Gleichgültigkeit zu strafen. Aber sie haben das Werk nicht nachträglich zu verändern.
 

Imbazilla 15 Kenner - 3068 - 8. April 2012 - 0:13 #

Ein sehr toller Artikel Jörg! Gerade das mit Winnetou am Anfang hat mir besonders gut gefallen - das Ende hingegen fand ich eher lasch. Ich bin echt enttäuscht, dass du nicht alle Logiklücken aufgelöst hast und auch ich jetzt nicht weiß, wie es mit meinen Lieblingsautoren von GamersGlobal weitergeht. Um genau zu sein, hat das Ende mir den kompletten Artikel verdorben! Baue lieber nochmal ein bisschen was von Winnetou ein, lass noch ein paar Autoren ihre Meinung kundtun und nicht zu vergessen, füge doch bitte ein alternatives Ende ein, weil ich mehr Entscheidungsfreiheit fordere!

Am Besten erstelle ich dazu eine Umfrage im Forum, die Petition ist bereits am Laufen und für Ostermontag sind die ersten Straßenproteste angedacht.

Ich bin so wütend, ich werde mir den neuen Artikel jetzt nur noch fünf mal durchlesen!

blobblond 20 Gold-Gamer - P - 24478 - 8. April 2012 - 0:32 #

"ich werde mir den neuen Artikel jetzt nur noch fünf mal durchlesen!"

Du hast das wort "heute" vergessen in den Satz;)

Sher Community-Event-Team - P - 4765 - 8. April 2012 - 19:45 #

Mir fällt spontan noch so ein "Einknicken" ein. Doyle hat seinen Holmes auch nach Leser-Protesten aus seinem wässrigen Grab wiederauferstehen lassen ;D Im Nachhinein bin ich ihm dafür sehr dankbar.

Anonymous (unregistriert) 9. April 2012 - 23:42 #

Schade, aber es waren nicht die Leserbriefe, sondern eine neue Idee für eine Geschichte und (noch) größere Summen an Geld vom Verleger, die ein Auferstehen des Holmes ermöglichten.

jjbromi 13 Koop-Gamer - 1794 - 8. April 2012 - 0:14 #

Sehr gut geschrieben, man stelle sich dazu evtl. noch ein elektronisches Buch vor, bei dem der Autor "gezwungen" wird etwas zu ändern und alle Originale automatisch geändert werden.

Anonymous (unregistriert) 8. April 2012 - 10:55 #

"Sehr gut geschrieben"
Meinst du, man könnte den Jörg Langer bei Gamersglobal fest anstellen?

Anonymous (unregistriert) 8. April 2012 - 12:32 #

Meiner Meinung nach sollte man das nicht tun. Herr Langer ist ein provokanter Troll und wird bestimmt in Zukunft wieder über die Stränge schlagen. Würde man Langer (nur ein Gedankenspiel) anstellen, so würde er GamersGlobal durch seine ungezügelten Hassreden und Beschimpfungen der Community nur schaden. So ein User gehört gesperrt und bestimmt nicht belohnt!

floppi 24 Trolljäger - P - 52632 - 8. April 2012 - 0:51 #

Ich rieche eine weitere leidige Mass Effect 3 Diskussion, und ehrlich: langsam widert mich das Thema an. Und ja natürlich, ich werde es einfach nicht weiter verfolgen. :)

PS: Zudem hinkt der Vergleich Buch/Film und Spiel stark, da in ersterem keine Interaktion und keine eigenen Entscheidungen einfließen.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469388 - 8. April 2012 - 0:55 #

Finde ich nicht: Du triffst in Mass Effect 3 und vergleichbaren Spielen keine einzige Entscheidung, die nicht vom Schöpfer so vorgesehen wäre. Und bei offeneren Spielen (Strategie, Flugsimulationen, etc.) triffst du keine Entscheidungen, die jenseits der Regelmechanik sein könnten. Darum glaube ich nicht, dass die Vergleiche hinken, Interaktivität hin und her: Es handelt sich um Werke mit Exposition, Narration, Finale. Und dass auch bei Büchern die Fans in gewisser Weise Besitz vom Werk ergreifen, zeigt sich doch immer dann, wenn es eine Verfilmung gibt und, o Wunder, die meisten Charaktere überhaupt nicht so aussehen, wie man sie sich selbst immer vorgestellt hat.

floppi 24 Trolljäger - P - 52632 - 8. April 2012 - 1:53 #

Natürlich, dennoch differenziere ich da. Im Falle Buch/Film sehe ich dem/den Protagonisten bei ihren Handlungen zu, während ich im Spiel den/die Protagonisten selbst spiele, was mir persönlich oft mehr Emotionen hervorlocken kann. Ich gebe zu, auch einige Bücher schaffen das.

Aber gerade in einem Rollenspiel möchte ich, dass sich meine Entscheidungen im Spiel auch auswirken. Im Falle von Mass Effect (ich habe nur Teil 1 selbst gespielt) tun sie das -- scheinbar. Beim ersten Durchspielen habe ich noch das Gefühl, dass alle meine Entscheidungen merkbare Auswirkungen auf den Spielverlauf haben und ich selbst entscheide wie es weitergeht. Spiele ich es dann mehrmals um weitere Handlungsstränge zu erleben, dann muss ich dir vollkommen Recht geben, denn erst dann merke ich, dass sich meine Entscheidungen nicht wirklich großartig spürbar bemerkbar machen und ich in dem Netz der Spielentwickler gefangen bin.

Man sollte also meiner Meinung nach besser differenzieren und nicht alles über einen Kamm scheren. Und das Gefühl (bzw. die Gefühle) beim Lesen eines Buches, beim Schauen eines Filmes oder beim Spielen eines Spieles ist doch in der Regel ein gänzlich anderes. Also ja, man kann den Vergleich eingeschränkt ziehen, passt aber im Falle der Mass Effect Trilogie nicht so ganz, da einem das Spiel eine Handlungs- und Entscheidungsfreiheit vorgaukelt.

Larnak 22 Motivator - 37541 - 8. April 2012 - 3:51 #

Die Formulierung "zusehen" in Bezug auf das Verhältnis zwischen Leser und Protagonist eines Buches ist doch nicht dein Ernst?

Ich verbinde mit Büchern emotional in der Regel deutlich mehr als mit Spielen, weil Spiele zwar Spaß machen, auf emotionaler Ebene aber weit hinter Büchern zurückstehen. Schon allein deswegen, weil die Geschichte immer wieder von konstruierten Spiel-Abschnitten unterbrochen wird, in denen dem Zuschauer vorgegaukelt wird, er würde tatsächlich aktiv an der Geschichte mitwirken ;)

floppi 24 Trolljäger - P - 52632 - 8. April 2012 - 4:02 #

Aber natürlich ist das mein Ernst. Ich steuere keinen Protagonisten durch ein Buch, also "sehe ich zu" und erlebe eine Geschichte als Beobachter.

Larnak 22 Motivator - 37541 - 8. April 2012 - 19:13 #

"Zusehen" ist als Begriff bei weitem zu oberflächlich und meiner Meinung nach gänzlich ungeeignet, um das erwähnte Verhältnis auch nur ansatzweise passend zu beschreiben.

floppi 24 Trolljäger - P - 52632 - 8. April 2012 - 20:06 #

Du kannst dich auch meinetwegen in die Rolle des Protagonisten hinenversetzen und damit emotional viel mehr erleben. Wir können auch noch stundenlang über die Leseerfahrung von Büchern diskutieren, das bringt aber nichts und darauf habe ich auch keine Lust. Zumal wir ohnehin der selben Meinung sind. Ich zitiere mich selbst

"[...]oft mehr Emotionen hervorlocken kann. Ich gebe zu, auch einige Bücher schaffen das."

Der Fakt um den es mir jedoch geht ist: Du steuerst niemanden beim Lesen eines Buches sondern bist gezwungen der vorgegebenen Handlung zu folgen. Da gibt es kein links oder rechts, nur geradeaus. Dies und nichts anderes will ich aussagen. Ja, manchmal ist es so einfach. Keine Ahnung warum du so viel (falsches) in meine Aussagen implizierst.

Larnak 22 Motivator - 37541 - 8. April 2012 - 21:17 #

Ich impliziere gar nichts, bestenfalls interpretiere ich. Ohne geht's halt nicht. Dass wir einer Meinung sind, glaube ich nicht, zur Begründung wähle ich das gleiche Zitat: "Ich gebe zu, auch *einige* Bücher schaffen das." Dass du dich überwinden musst, dass gesondert zuzugeben, und dass es auch nur einige Bücher sind, ist für mich Hinweis genug, dass wir nicht einer Meinung sind. Bei mir sieht das nämlich genau anders herum aus: Nur einige ganz wenige Spiele schaffen es überhaupt, eine emotionale Tiefe zu erzeugen, die mit der eines mittelmäßigen Buches gerade konkurrieren kann. Emotionen, wie ich sie bei vielen Büchern erlebe, habe ich hingegen in noch keinem Spiel auch nur ansatzweise erlebt. Klar, einfache Wut, Trauer, andere Gefühle kommen schon mal vor, aber die Intensität ist nicht vergleichbar.

Wenn du also schreibst, dass du bei Spielen mehr Emotionen erlebst als bei Büchern und nur einige Bücher an die Emotionen herankämen, die Spiele auslösen können, kann ich ganz klar sagen, dass das bei mir definitiv nicht so ist.

Wenn du darüber nicht diskutieren möchtest, habe ich damit kein Problem. Ich habe ohnehin nur angemerkt, dass mir die Begrifflichkeit "zusehen" nicht gefällt, weil sie zwar passt, wenn du das betonen möchtest, was du nun mal betonen möchtest, und vielleicht auch ausreicht, um zu beschreiben, was in dir vorgeht, nicht aber, wenn es darum geht, zu beschreiben, was in mir (und, so viel weiß ich aus Gesprächen, in vielen anderen LeserInnen) vorgeht. Zusammen mit der Tatsache, dass du inhaltlich ganz anders argumentierst (siehe das erwähnte Zitat), war das für mich Grund genug für die Annahme, dass du "zusehen" nicht einfach nur aus versehen, sondern absichtlich so gewählt hast.

Der Punkt, auf den du bei alledem hinaus willst, habe ich natürlich verstanden, deswegen habe ich dazu auch nichts geschrieben. Nur die Argumentation mit den Emotionen kann ich eben nicht nachvollziehen.

floppi 24 Trolljäger - P - 52632 - 8. April 2012 - 21:26 #

Halten wir also fest:
Beim Lesen eines Buches sehe ich häufig einer Geschichte zu und erlebe manchmal intensive Emotionen. Im Gegensatz dazu erlebst du häufig intensive Emotionen und siehst nur manchmal (oder gar nicht) zu.

Beides kann so seine Richtigkeit haben. Damit kann ich leben. ;)

MachineryJoe 18 Doppel-Voter - 9259 - 8. April 2012 - 22:18 #

In einem Film siehst Du zu, nicht in einem Buch, da projizierst Du, Du musst viel eher eine Welt in Deinem Kopf erzeugen, die sich bei jedem Leser unterscheidet und daher auch nie deckungsgleich mit der Verfilmung eines Romans ist.

floppi 24 Trolljäger - P - 52632 - 8. April 2012 - 22:38 #

Ich finde es langsam wirklich interessant wie hier mit Korinthenkackerei total von dem Punkt um den es mir eigentlich ging abgelenkt wird nur um des Belehrens willen. Ich weiß sehr gut selbst wie ich ein Buch zu lesen habe. Vor drei Dekaden erlernt und noch nicht vergessen, ist ein bisschen wie Fahrradfahren.

Damit du dich besser fühlst: Projiziere jeweils an den Anfang und an das Ende meiner geschriebenen Wörter sehe, zu, siehst und nochmal zu, ein von mir unentschuldbar vergessenes Anführungszeichen, damit du weißt, dass ich dies im übertragenen Sinne verstanden haben möchte.

PS: Manchmal sehe ich zu wie ein Buch aus dem Regal fällt.

Darth Spengler 18 Doppel-Voter - 9372 - 9. April 2012 - 18:02 #

Interessante Diskusion. Da die meisten Bücher in der Vergangenheit geschrieben sind und erzählt werden, "hört" man genau genommen einer Geschichte zu ;)

"Ich finde es langsam wirklich interessant wie hier mit Korinthenkackerei total von dem Punkt um den es mir eigentlich ging abgelenkt wird nur um des Belehrens willen. "

Ja so ist das wenn jeder der schlauste ist ^^

MachineryJoe 18 Doppel-Voter - 9259 - 10. April 2012 - 13:01 #

Ja genau, und weil jeder der Schlaueste ist, habt ihr ja eigentlich alle Recht. Und da es so ist, könnten wir uns jede Diskussion ersparen und einfach mal "die Fresse halten". ;)

Aber dann wäre es hier verdammt ruhig unter den Artikeln.

Und mal abgesehen davon, finde ich persönlich die Diskussion über die Enden eines Computerspiels viel unspannender und viel "Korinthenkacker"-mäßiger. Aber das wäre eine andere Geschichte, die ein anderes mal erzählt werden wird... oder besser auch nicht.

KoffeinJunkie (unregistriert) 8. April 2012 - 20:35 #

Wann hast du zum letzten Mal in einem Buch die Handlung bestimmt? Wann hast Du darüber bestimmt, mit wem du eine Beziehung eingehst, wem du hilfst, wem nicht usw.?

Larnak 22 Motivator - 37541 - 8. April 2012 - 21:18 #

Gegenfrage: Was spielt das für eine Rolle, wenn ich feststelle, dass die Begrifflichkeit "zusehen" meiner Meinung nach ungeeignet ist, das zu beschreiben, was beim Lesen geschieht?

Und ja, ich hänge mich wirklich nur daran auf, weil das für mich ein sehr wichtiger Punkt ist.

John of Gaunt 27 Spiele-Experte - 78508 - 8. April 2012 - 11:55 #

Spiel endlich Mass Effect, dann wirst du emotional ergriffen :D

Anonymous (unregistriert) 8. April 2012 - 13:30 #

[ME3 SPOILER!]
Volle Zustimmung! Der Vergleich mit Buch oder Film ist total daneben, denn da bin ich von Anfang bis Ende völlig passiv, sprich lese oder sehen nur.

Auch stört sich doch niemand daran, das Shepard gestorben ist, darum ging es faktisch nie. Die Enden wirken einfach wie aus Zeitmangel schnell zusammengeschustert.

Kann wirklich nicht mehr nachvollziehen, warum sich Redakteure aller Magazine zu den Verteidigern von EA/BioWare aufschwingen.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469388 - 8. April 2012 - 13:58 #

Ich behaupte weder, es würde die Protestierer stören, dass Shepard stirbt, noch verteidige ich (der ich ja wohl zur Gruppe von "allen Spieleredakteuren" gehöre) Bioware und EA. Die Kolumne ist vielmehr ein Angriff auf Bioware und EA.

Anonymous (unregistriert) 8. April 2012 - 15:08 #

Nun ja, oben wird aber in Ihren Buch- und Filmbeispielen mehr oder weniger der Tot eines Helden mit einem "schlechten" Ende gleichgesetzt.

Ja, Sie greifen EA/BioWare an, weil diese sich den Protesten gebeugt haben, aber schützen diese gleichzeitig mit dem Argument, dass Künstler sich eben nicht beugen dürften. Bei einer Spieleserie, bei welcher man 100 Stunden+ investiert hat, ist das kurze zusammenhanglose Ende aber schlichtweg eine Frechheit. Nur leider argumentieren z.B. GameStar und Maniac ähnlich wie Sie und das kann ich persönlich eben nicht nachvollziehen.

Wir wissen doch gar nicht, ob das aktuelle Ende überhaupt so vom Autor und BioWare vorgesehen war. Was macht uns sicher, dass sich EA hier nicht eingemischt hat, zwecks möglicher Fortsetzungen? Oder das es schlicht Zeit- oder Budgetmangel gab? Soll ja schon vorgekommen sein.

Nochmals zu Buch und Film: Bei sehr vielen Filmen gibt es Testvorführungen. Daraufhin werden diese teilweise extrem verändert und umgeschnitten, so dass diese mit der eigentlichen Story nicht mehr viel zu tun haben. Auch findet man auf den DVDs mittlerweile sehr häufig entfallene Szenen oder alternative Enden, welche den Film ganz anders darstellen würden. Hier hat man sich nach dem Dreh umentschieden, der Autor des Drehbuchs oder der Originalgeschichte wird hier sicherlich auch nicht glücklich gewesen sein. Auch werden Drehbücher x-mal umgeschrieben, bevor sie von den Bossen genehmigt werden - die eigentliche Idee geht dabei häufig verloren. Auch bei Büchern haben Lektoren oder die Verlagsbosse die höhere Macht. Soviel dazu, dass bei Büchern oder Filmen der Künstler angeblich nicht zu Änderungen genötigt wird...

Gorny1 16 Übertalent - 4991 - 8. April 2012 - 19:36 #

Eine sehr gute Argumentation! Ich sehe das ganz genauso.

Anonymous (unregistriert) 8. April 2012 - 16:07 #

Ganz vergessen: Frohe und schöne Ostertage! Gibt es keinen familiären Ärger wenn Sie hier Kommentare schreiben? :-)

Makariel 19 Megatalent - P - 18310 - 8. April 2012 - 2:13 #

"PS: Zudem hinkt der Vergleich Buch/Film und Spiel stark, da in ersterem keine Interaktion und keine eigenen Entscheidungen einfließen."

Das hängt ganz vom Spiel ab. Ich stimme dir zu bei Spielen wie Civ, Transport Tycoon oder X-Com, wo das Spiel jedesmal völlig anders ablaufen kann da die Anfangsbedingungen unterschiedlich sind. Und selbst bei diesen Spielen ist die Anzahl der möglichen Enden erstaunlich beschränkt, im Falle von X-Com sogar binär - Erde gerettet oder eben nicht.

Bei Spielen wie Mass Effect oder Heavy Rain, die so offensichtlich Anleihen bei Filmen nehmen sieht die Sache anders aus. Ja, es gibt Interaktion, aber die gibt es auch bei Büchern. Oder noch nie was von 'choose your own adventure'-Büchern gehört?
http://de.wikipedia.org/wiki/Spielbuch

z.B. die Fighting Fantasy Reihe?
http://fightingfantasy.com/index.php?option=com_content&view=article&id=8&Itemid=9

floppi 24 Trolljäger - P - 52632 - 8. April 2012 - 2:18 #

Ich bin diesbezüglich in meiner Antwort auf Jörg genauer eingegangen.

Ja ich kenne diese Adventure-Bücher, besitze sogar eines. Der Hexenmeister vom Flammenden Berg von Steve Jackson und Ian Livingstone. Wirklich weit gekommen bin ich noch nie, das geblättere nervt mich. ;)

partykiller 17 Shapeshifter - 7410 - 8. April 2012 - 9:01 #

The Warlock of Firetop Mountain? Das gibt es tatsächlich als PSN Minigame und auch für den DS?! Hm, ob das was taugt?

floppi 24 Trolljäger - P - 52632 - 8. April 2012 - 9:35 #

Keine Ahnung. :)
Vielleicht spiele ich es tatsächlich irgendwann mal.

Hinkelbob 13 Koop-Gamer - 1234 - 8. April 2012 - 0:21 #

Wiedereinmal sehr interessant geschrieben. Hut ab!

ppeters 12 Trollwächter - 918 - 8. April 2012 - 0:22 #

Ich denke das es vielen Fans noch nichtmal so um eventuelle Logikfehler geht, sondern darum dass ME-Ende einfach komplett mit allem bricht was der Spieler bis zu diesem Moment gewoehnt ist. Es wird schlagartig ein neuer Charakter eingefuehrt (was in den letzten 5min einer Story handwerklich schlecht ist), man hat keinerlei Moeglichkeiten diesen Charakter was zu fragen und wird in eine von drei Moeglichkeiten gepresst, die mehr oder weniger gleich sind und absolut losgekoppelt sind von dem, was man vorher gemacht hat, nur der EMS-Score sorgt fuer kleine Abwandlungen in den Sequenzen.

Dann zeigt das Ende die Normandy in einer Situation die bei vielen Leuten Fragezeichen aufwirft und dann sind wir auch schon beim Ende. Man erfaehrt nichts mehr ueber die uebrigen Charaktere die man im Laufe der Spiele doch ins Herz geschlossen hat.

Dies kombiniert mit der Tatsache dass das Mass Effect Team etliche Male (sogar als das Ding quasi Gold war) die Enden ganz ganz anders umschrieben hat (16 Enden, Entscheidungen haben Einfluss, es wird sicherlich kein A,B oder C Ende, extrem verschiedene Enden... bla bla bla) sorgt bei vielen Spielern fuer Unmut, man kommt sich ganz einfach belogen vor.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469388 - 8. April 2012 - 1:56 #

Aber diese 16 Enden gibt es doch, also eben die Abstufungen laut dem Kriegsbreitschaftsscore? Auch wenn sie sich nur minimal unterscheiden? Versteh mich nicht falsch, ich will hier ME3 nicht verteidigen, es geht mir nur darum, ob die Zahl, die ich verwende, korrekt ist.

Cloud (unregistriert) 8. April 2012 - 8:53 #

Die Zahl ist tatsächlich falsch. Je nachdem, wie man zählt, kommt man bestenfalls auf 10 verschiedene Enden. Genau genommen sind es eigentlich nur 6.

rlx 13 Koop-Gamer - 1645 - 8. April 2012 - 9:04 #

Hier alle Enden:
http://www.youtube.com/watch?v=rPelM2hwhJA
Da von 6 zu sprechen ist schon gewagt, ich würde eher sagen ein Ende mit minimalen Variationen.

Cloud (unregistriert) 8. April 2012 - 9:11 #

Klar, aber es ging Jörg ja um die Anzahl, wenn man selbst minimale Variationen dazu zählt. Und da gibt es halt die 6. Und theoretisch sollten es sogar 10 sein, auch wenn ich kein Video kenne, in dem die übrigen Variationen zu sehen wären (meine Vermutung ist, dass der Unterschied nur auf dem Papier existiert und es tatsächlich nur diese 6 Enden gibt).

rlx 13 Koop-Gamer - 1645 - 8. April 2012 - 9:17 #

Es gibt sonst keine Variationen, nur sind manche Enden mit einer zu niedrigen EMS nicht auswählbar.

blobblond 20 Gold-Gamer - P - 24478 - 8. April 2012 - 0:24 #

Willkommen im Web 3.0 bzw. auch das MeckerNet genannt.
In den man sich nur behaupten kann man in Beitragen viel sch***,Mist,Fu** *** von sich gibt.
Wo bleiben Entwickler die mal Eier in der Hose haben,die mit beiden Mittelfingern und einen Grinsen im Gesicht zu den Spielern sagt "Ihr könnt uns mal,wir machen unser Ding egal was ihr sagt,wenns euch nicht gefällt ,spielst halt nicht"

"(wahrscheinlich keine 1% der tatsächlichen Käuferschaft)"
Die die sich immer beschweren machen nur einen Promillebereich aus,der großteil der mit den Ende zufrieden ist, bzw. die Spieler die mit einen Spiel zufrieden ist,macht sich nicht die mühe das im web kundzutun.

Was sagte Oliver Kahn gleich nochmal?
http://www.youtube.com/watch?v=JiUOkAwruf0

CptHausschuh 14 Komm-Experte - 2400 - 8. April 2012 - 0:26 #

Wie weit das "einknicken" Bioware tatsächlich geht wird man noch sehen. Es wurde ja bereits gesagt dass das Ende nicht inhaltlich verändert, sondern nur "erweitert" werden soll. Prinzipiell gebe ich
dir recht, dass ein Verändern der Story nach Protesten daneben wäre.
Aber selbst wenn das erweitere Ende ein schlechtes Licht auf EA/Bioware werfen würde, wäre es besser als das was die Spieler serviert bekommen haben, nämlich eine Frechheit, die nur durch geistige Umnachtung der Bioware Verantwortlichen zu erklären ist - wenn, ja wenn da nicht noch irgendeine clevere Schlusspointe via DLC nachgereicht wird (was ich insgeheim doch noch hoffe)

Wäre Herr der Ringe Mass Effect 3, würde es folgermaßen enden: Ein bisher in der Story völlig unbekanntes Wesen in Gestalt eines x-Beliebigen Hobbits erklärt Frodo warum es Sauron, die Orcs und die Ringe erschaffen hat: weil es verhindern wollte das die Idylle in Mittelerde vielleicht irgendwie beschädigt werden könnte. Frodo darf nichts sagen, nicht widersprechen aber dumm schauen und nickt stumm. Das Wesen greift nicht ein als Frodo den Ring in den Schicksalsberg wirft. Daraufhin verbrennt Frodo und ganz Mittelerde explodiert. Kurzer Schnitt und und nach dem Abspann landen Sam und Gollum auf einer tropischen Insel und steigen Arm in Arm aus ihrem Gummiboot.

Mass Effect lebt weniger von seinem etwas einfallslosen Gameplay, was Bioware in drei Teilen immer variiert aber nie ganz perfekt hinbekommen hat, sondern es lebt von seine Story. Der ganze Sinn von Mass Effect ist das Erzählen einer epischen Story. Wenn das Ende dieser Story nun wie in diesem Fall absoluter stinkender Bockmist ist, dann schmälert es selbstverständlich den Gesamteindruck des ganzen "Werkes".

blobblond 20 Gold-Gamer - P - 24478 - 8. April 2012 - 0:27 #

mh "stinkender Bockmist" ,sich normal äußern ist nicht möglich oder?

CptHausschuh 14 Komm-Experte - 2400 - 8. April 2012 - 0:54 #

Schon, aber nicht in diesem Fall, wenn man möglichst viel Hass über das mißlungene Ende ausschütten will.

Auch wenn Jörgs Winnetou Vergleich natürlich ein wenig hinkt, hat er doch völlig Recht mit seiner Kernaussage: EA/Bioware hat zu diesem Ende zu stehen und es nicht nachträglich zu verändern. Die Spieler haben es zu lieben oder zu hassen oder mit Gleichgültigkeit zu strafen. Ich habe mich dazu entschieden es zu hassen.

direx 22 Motivator - - 37040 - 8. April 2012 - 0:26 #

Ich kenne das Ende noch nicht, weil ich erst in der Story zum zweiten Teil bin. Ich hab also noch Zeit.
Der Artikel ist gut geschrieben, aber Jörg suggeriert hier, dass Bioware das Ende verändert, inhaltlich. Es werden ledglich mehr Informationen und diverse Cutscenes nachgereicht, die das Ende inhaltlich nicht ändern!
Auch wenn EA und Bioware jetzt wie "Einknicker" dastehen, ist diese Entscheidung, das Ende etwas zu erweitern, nicht gleichbedeutend mit einem Verrat an dem Gesamtwerk ...
Allerdings ist es ein Novum, dass es so noch nie gegeben hat. Auch eine Art, Geschichte zu schreiben ...

Direx

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469388 - 8. April 2012 - 1:14 #

Wo suggeriere ich das in Bezug auf ME3? Bitte die Textstelle(n) posten :-)

direx 22 Motivator - - 37040 - 8. April 2012 - 11:00 #

Die einzelnen Textstellen rauszusuchen ist mir zu müßig. Was ich meinte ist folgendes:
Du bringst im gesamten Text jede Menge Beispiele aus der Buch und Filmwelt, in denen du als Gedankenspiel das Ende änderst und zwar ins genau Gegenteil dessen, was eigentlich passiert (siehe die Beispiele "Taxi Driver, Winnetou 3 etc.).

Und genau das suggeriert, das es sich bei ME3 um eine ähnliche Situation handelt, was ja nicht so ist. That's all.

Ich verstehe schon, worauf Deine Vergleiche abzielen. Es ist ja ein einmaliger Vorgang, dass das Publikum plötzlich Einfluss auf das Gesamtwerk nehmen kann, weil der Künstler/ Publisher das zulässt.

Das ist das Problem an der Sache, das EA wirklich eingeknickt ist. Das ist es dann auch schon. Trotzdem wird das Ende selbst nicht geändert, nur erweitert, wie auch immer das passiert ...

Direx

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469388 - 8. April 2012 - 11:42 #

Schwache Ausrede :-) Ich spreche in Bezug auf ME3 konkret und ausschließlich nur von Epilogen und Erweiterungen.

Leser 16 Übertalent - P - 5482 - 8. April 2012 - 11:47 #

Andererseits kannst du den Jungs von bioware auch nicht verbieten heute Klüger zu sein als Gestern. Vielleicht kamen sie echt zu der Einsicht (auch aus sich selbst heraus), dass das Ende Mist ist. Praktisch jedes Künstlerische Werk wurde mehrfach überarbeitet. Der Unterschied jetzt ist zum einen, dass es halt schon released ist und es bei Software die Möglichkeit gibt das schon veröffentlichte Werk nachträglich zu ändern. Ein Gemälde das beim Kunden hängt kannst du nicht so einfach ändern.

Captain (unregistriert) 8. April 2012 - 0:31 #

Ziemliche viele Spoiler in dieser Kolumne ;) Vorallem wenn man vorhat das ein oder andere Buch davon noch zu lesen...
Aber gut, einfach nicht drüber nachdenken, bei meinem löchrigen Hirn hab ich das bald eh wieder vergessen :D

Horschtele 16 Übertalent - 5693 - 8. April 2012 - 2:54 #

Ich habe mich auch geärgert. Wo sind die Warnungen? Man kann doch nicht einfach so, ohne Ankündigung, das Ende von Winnetou 3 herausposaunen!

partykiller 17 Shapeshifter - 7410 - 8. April 2012 - 0:40 #

Stephen King hat in seinem Roman "Misery" ja eindrucksvoll geschildert, was mit Ultra-Fans geschehen kann und wie intolerant diese gegenüber künstlerischen Entscheidungen sind. Der Schriftsteller war ja aufgrund besonderer Umstände seinem "Fan" wehrlos ausgeliefert und musste dann pfichtschuldigst ein Nachfolgewerk präsentieren und die Hauptdarstellerin wieder zum Leben erwecken.
Diese Entwicklung, die die Ereignisse um Mass Effect 3 genommen haben, ist in der Tat peinlich und erweckt auch leider den Eindruck von "Kunst auf Knopfdruck" oder nach Geschrei-Pegel. Einfach mal akzeptieren, dass der Schöpfer des Werks andere Pläne hatte, als in manchen primitiven (oder vielleicht auch pfiffigen) Gehirnen so vorging. Es ist sein Werk, und dann muss man mit getroffenen Entscheidungen klarkommen.

Wo war der gesunde Volkszorn, als Sephiroth die liebe Aeris Gainsborough niedermähte? Sie ist auch nicht wieder unter den Lebenden.
Klar gab es Proteste oder Trauer, aber es wurde irgendwann akzeptiert. Diese völlige Selbstüberschätzung und gleichzeitige Geringschätzung den Künstlern gegenüber ist einfach nur affig.
Vielleicht sollte man Dinge einfach mal so akzeptieren, wie sie von anderen für einen entschieden wurden.

Sonst sollte man sich einen RPG Maker Setzkasten kaufen und sich sein eigenes Werk "schnitzen", anstatt das der anderen sinnfrei zu bashen.

Kritik äußern ist ja in Ordnung, man kann auch darlegen, warum man das Ende für falsch/schlecht hält. Aber es muss doch nicht unbedingt so einen Hasslevel erreichen.

blobblond 20 Gold-Gamer - P - 24478 - 8. April 2012 - 0:45 #

"Wo war der gesunde Volkszorn, als Sephiroth die liebe Aeris Gainsborough niedermähte?"

Mh hätte Square FF 7 in der heutigen zeit rausgebracht,hätten sie den gleich ansturm abgekriegt "wie kann man nur Aeris sterben lassen.(paar schimpfwörter dazu denken)"

Tja anno 1997 konnte sich nicht jeder einen Internetanschluss leisten,hach vermisse ich diese Zeit.

. 21 AAA-Gamer - 28253 - 8. April 2012 - 1:24 #

Kommentarkudos für den werten blobblond

partykiller 17 Shapeshifter - 7410 - 8. April 2012 - 8:55 #

Richtig, das glaube ich auch. Square hätte heutzutage einen echten "Shitstorm" abbekommen, und wer weiß, vielleicht wären sie auch eingeknickt?

luc- 06 Bewerter - 51 - 8. April 2012 - 0:39 #

Schönes Format!

knurd 14 Komm-Experte - 2089 - 8. April 2012 - 0:41 #

Der Winnetou vergleich hinkt aber im Vergleich zu ME3. Das wer erschossen werden könnte (oder gemartert, gemessert usw.) war schon immer im Bereich der Möglichkeiten und zerreist die Story am Schluss nicht. Wenn May Winnetou 3 postmortem auf ME3 Niveau heben wollte würde er Rollins (Winnetous Mörder)während des ganzen Buchs nie erwähnen und ihn dann mit Engelsflügeln aus einem B52 Bomber abwerfen um im genau richtigen Moment die Deus Ex Machina spielen zu lassen.

tl;dr

May machte ein glaubwürdiges Ende, ME3 Deus Ex Machina.

fightermedic (unregistriert) 8. April 2012 - 1:55 #

deus ex machina ist das zauberwort, in der tat
DAS stinkt an mass effect 3

p.s. es gibt einen winnetou band 4, er heißt nur nicht so, sondern "winnetous erben" und in ihm werden wirklich auch die allerletzten handlungstränge zuende gebracht - der vergleich hinkt leider wirklich gewaltig - nichts desto trotz ist der anfang des artikels super :D

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469388 - 8. April 2012 - 1:59 #

Wäre mir neu, dass es Winnetous Erben als Film geben würde. Es gibt m.W. noch drei Nachzüglerfilme a la "Winnetou und Obiwan Kenobi", aber nicht Winnetous Erben. Also würde ich behaupten, dass der Vergleich nicht hinkt :-)

fightermedic (unregistriert) 8. April 2012 - 2:39 #

hm ach so film, ok da hast du wohl recht, den gibt es dazu wohl nicht

noch zur kolumne:
eines will ich einfach nicht verstehen an deiner kritik des einknickens (was es wohl auch wirklich war, auch wenn ich das positiv sehe, geplant hatten sie das so sicher nicht!) - wenn bioware jetzt da tatsächlich das ende erweitert, ausführlicher und logischer (man könnte auch sagen, BESSER) macht, dann ist das doch genau das: eine verbesserung des spieles. warum sollte es etwas schlechtes sein wenn das spiel verbessert wird? nur weil ein sturer "künstler" es sich zuerst anders gedacht hat und jetzt vielleicht auch aus falschem stolz heraus zu kursichtig ist zu sehen, dass das von ihm geschaffene ziemlicher murks ist und ein makel in einem sonst ziemlich großartigen "kunstwerk"?

diese diskussion wie viel man ändern darf, gibt es ja auch z.b. immer bei remakes von spielen - meine meinung ist da ganz einfach: alles was das spiel BESSER macht ist erlaubt, etwas nur deshalb nicht zu verändern weil es im orginal nicht so ist, das ist doch nicht wirklich fortschrittlich - sollten wir dieses denken nicht spätestens seit der aufklährung langsam hinter uns zu lassen beginnen?
dass besser ein sehr schwammiges wort ist, das ist mir schon klar, aber manchmal ist es einfach so eindeutig, wie eben hier beim beispiel mass effect (vor allem da ja niemand gezwungen wird das update zu installieren), dass sich die diskussion doch eigentlich erübrigen sollte und man sich eher freuen sollte, dass da mal tatsächlich eine firma auf die fans hört - aus welchem grund ist doch letztendlich egal solange es dem spiel gut tut!
grüße, ein freund der demokratie, der aus eigener modding arbeit weiß wie schwer es sein kann zu akzeptieren, dass man es verkackt hat, aber auf falschen standpunkten beharren bringt doch keinem was ;)

Madrakor 18 Doppel-Voter - - 10544 - 8. April 2012 - 4:51 #

Genau da liegt auch mein größtes Problem mit dem Ende, ganz am Schluss eine neue (und wichtige) Figur einzuführen, ist einfach handwerklich schwach.

Dass das Ende jetzt erweitert werden soll sehe ich mit lachendem und weinendem Auge, als Fan der Serie bin ich froh, noch ein paar Erklärungen zu bekommen die hoffentlich die wichtigsten Punkte abschließen, aber objektiv betrachtet ist es schade dass Bioware sich dem Druck gefügt hat. Wenn ihr Ende so aussehen soll, dann soll es meinetwegen so aussehen, das kann ich respektieren. Aber ob es mir gefällt und ob ich ihnen das nächste Mal wieder Geld gebe, ist eine andere Sache.

Johannes 24 Trolljäger - 53700 - 8. April 2012 - 0:46 #

Sehr interessanter Text, liest sich wirklich gut!

Ich habe zwar ME3 nicht gespielt weil ich die Vorgänger nicht kenne (bis auf die ersten 45 Minuten vom ersten Teil) und ich Rollenspielen generell nicht so viel abgewinnen kann -- mir fällt jetzt spontan auch nur ein Titel ein, wo ich mit dem Ende unzufrieden war, weil es komplett vorhersehbar war, nämlich Alan Wake. Und auch da würde ich keinen Wert darauf legen, dass sie es neu machen -- das Spiel an sich fand ich interessant und spannend genug (also die Story, nicht das Gameplay).

xaan (unregistriert) 8. April 2012 - 0:47 #

So viel Text. Und so wertlos, allein dadurch, dass der Autor selbst zugibt, das Ende nur aus Erzählungen Dritter zu kennen.
Demnächst kann man dann wohl auch Buchrezensionen anhand einer Zusammenfassung auf Wikipedia aufziehen, oder was?
*kopfschüttel*

Kappi 15 Kenner - 3287 - 8. April 2012 - 1:54 #

es geht beim text nicht um das ende an sich, sondern darum das sich EA gebeugt hat und es nachträglich geändert wird, also entwertet das den text in keinster weise.

xaan (unregistriert) 8. April 2012 - 9:50 #

Nein, es geht in dem Text hauptsächlich um die Bewertung und Kommentierung der Fanproteste. Man kann die Proteste bzw. die Gedanken der Fans aber nicht verstehen, wenn man schon den Grund dafür nicht selbst wirklich kennt.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469388 - 8. April 2012 - 11:21 #

Ich sehe, du hast in deinem Geiste schon eine Fanmod meines Textes erstellt. Bei der öffentlichen Diskussion würde ich aber darum bitten, dich auf die Vanilla-Kolumne zu beziehen, nicht auf deine kreative Abwandlung davon :-)

xaan (unregistriert) 8. April 2012 - 12:51 #

was sich in meinem Kopf gebildet hat ist keine Fanmod deines Textes, sondern ein Destillat des Grundtenors, der sich durch die gesamte Kolumne zieht.
Da der Text zu lang ist nur zwei Beispiele: Ich verweise mal auf den Absatz der beginnt mit "Und wisst ihr was? Diese Proteste sind okay!"...dann aber ganz schnell umschwenkt, die portestierenden Fans als geifernde, Mücken zu Elefanten machende Masse hinzustellen, die die Qualität des zuvor gespielten Spieles nicht zu würdigen weiß. An anderer Stelle des Textes wird dann noch ohne weiteren Beweis behauptet, es handele sich um allenfalls 1% der Käufer. So geht es unterschwellig die gesamte Kolumne lang.

Und das ohne das Ende je selbst erlebt zu haben (ich schreibe absichtlich in der Einzahl). Oder gar ins Verhaltnis zu Biowares im Vorfeld getätigten Versprechungen gesetzt zu haben.
(Falls daran irgendein Jornalistisches Interesse besteht: bit.ly/FOkBLW )

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469388 - 8. April 2012 - 13:49 #

Danke dass du den Satz mit dem Elefanten zitierst. Lies ihn nochmal! Fällt dir auf, dass er in der ersten Person Plural geschrieben ist? Fällt dir zudem auf, dass ich diverse Beispiele für Enden bringe, die mich selbst massiv gestört haben? Glaub mir, ich kann wirklich verstehen, wenn Fans sich über ein aus ihrer Sicht unbefriedigendes Ende aufregen. Man muss es nur nicht so geifernd und lautstark machen, das finde ich persönlich unreif.

Ich behaupte zudem nicht, nur 1% der ME3-Käufer würden protestieren. Ich habe keine Zahlen darüber, wie viele protestieren. Die Erfahrung lehrt mich aber, nicht die lautstarken Protestierer mit der Grundgesamtheit aller Käufer eines Spiels zu verwechseln. Darum nenne ich die 1% -- aber als "Vermutlichkeit", nicht als behauptetes Faktum.

xaan (unregistriert) 8. April 2012 - 14:15 #

Die Aussage wird nicht dadurch relativiert, dass du dich durch ein "wir" miteinbeziehst. Zudem sit sie unzutreffend. Die Kritik und der Protest wurde sehr sachlich geführt. Verglichen mit anderen Internet-Shitstorms sogar unglaublich erschreckend sachlich. Trolle gibt's immer, aber die sind hier definitiv in der Unterzahl.
Und auch wenn die 1% nicht exakt zutreffen, stört mich eher die Grundannahme, dass die meisten Spieler mit dem Ende zufrieden seien. Das aber halte ich für eine Fehlannahme. Nur weil jemand nicht im Forum postet ist er noch lange nicht zufrieden. Er hat vielleicht auch einfach nur besseres zu tun ;)

Cohen 16 Übertalent - 5024 - 8. April 2012 - 0:48 #

Die Entrüstung über das Ende der Mass-Effect-Serie erinnert mich an die damalige Debatte über das unspektakuläre Ende der Sopranos-Serie, das auch etliche Fragen offen ließ bzw. der eigenen Interpretation überließ:
http://today.msnbc.msn.com/id/19176918/ns/today-entertainment/t/debate-rages-over-sopranos-existential-ending/#.T4BlidVKacA
http://www.miamipoetryreview.com/2007/06/sopranos-fivetheories-seriesfinale130607.html
http://masterofsopranos.wordpress.com/the-sopranos-definitive-explanation-of-the-end/

blobblond 20 Gold-Gamer - P - 24478 - 8. April 2012 - 0:56 #

Es gibt viele Filme die etliche Fragen offen ließen ,da hat sich kein schwein beschwert

Beispiele
Der Koffer in Ronin bzw. Pulp Fiction
Das Ende von Inception ist er zuhause oder ist es ein Traum

Da regt sich keiner auf bzw. nur ein sehr kleiner teil wie es jetzt bei ME3 der fall ist.

Cohen 16 Übertalent - 5024 - 8. April 2012 - 1:09 #

Mag natürlich an der Zeitinvestition der Fans liegen, wenn sie etwas dünnhäutiger reagieren. Über hundert Stunden hat man mit seiner Heldentruppe verbracht oder mehrere Jahre lang die Höhen und Tiefen der Protagonisten einer mehrstaffeligen TV-Serie miterlebt. Nach einem 2-Stunden-Film oder einem 10-stündigen Roman nimmt man ein unbefriedigendes Ende dann doch noch eher hin.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469388 - 8. April 2012 - 1:51 #

Da ist sicher etwas dran, und vielleicht auch daran, mit eigener Leistung (Kampf, Rätsel, Entscheidungen) in der Geschichte voran zu kommen. Ich glaube, dadurch entsteht bei vielen Spielern das Gefühl, sich das Werk "Spiel" in gewisser Weise selbst erarbeitet zu haben. Dazu noch die Identifikation mit einem Helden -- das mag schon zu einer anderen Wahrnehmung eines enttäuschenden Endes führen, als bei einem Buch.

Anonymous (unregistriert) 8. April 2012 - 15:30 #

Genau so sehe ich das auch. Ein Film der mir persönlich nicht gefallen hat, wird einfach als Zeitverschwendung zu den Akten gelegt. Aber ein Spiel das nach über hundert Stunden toller Unterhaltung dann so plump und simpel endet, kann ich und will ich einfach nicht akzeptieren.

Pomme 17 Shapeshifter - P - 8622 - 8. April 2012 - 18:20 #

Ohne deine Links gelesen zu haben: Das Ende der Sopranos war fantastisch! Danach hatte ich erstmal ein ganzes Weilchen zum drüber nachdenken.

volcatius (unregistriert) 8. April 2012 - 0:50 #

Es gibt einen großen Unterschied zwischen Buch/Film und Mass Effect:

Bei ersteren konsumiert man lediglich, hofft, bangt oder fürchtet, dass der Autor gewisse Entscheidungen trifft.

ME hatte aber einen anderen Ansatz - man sollte selbst Entscheidungen treffen, die von Anfang an Auswirkungen auf den Spielverlauf haben, das ME-Universum beinflussen und bis zum Ende relevant sein sollten.

Stattdessen gabs zum Schluss einen Deus ex Machina, neue Fragen zu den bereits bestehenden, Sinnlosigkeit der getroffenen Entshceidungen, die Degradierung zum Zuschauer bzw. zur Marionette und als Schlusspunkt eine Texttafel, in der auf DLC hingewiesen wurde.

Yago 10 Kommunikator - 439 - 8. April 2012 - 0:56 #

geringschätzung des künstlers?
mh, wo bleibt die wertschätzung der brötchengebers, denn heist es nicht im handel der kunde ist könig??

und mir fallen da 1, 2 dinge ein wo die letzten 1-10% alles was davor war ruinieren und zwar gründlich.

vielleicht hätte mann winnetou heute auch ganz anders geschrieben.

blobblond 20 Gold-Gamer - P - 24478 - 8. April 2012 - 0:58 #

"denn heist es nicht im handel der kunde ist könig??"

Nur wenn er sich wie ein König benimmt und sich NICHT wie ein Bauer benimmt.

partykiller 17 Shapeshifter - 7410 - 8. April 2012 - 9:12 #

Eben. Häufig sind diejenigen mit dem Totschlagsargument "der Kunde ist König" nämlich alles andere als königlich, sondern ziemlich prollig.

rlx 13 Koop-Gamer - 1645 - 8. April 2012 - 0:59 #

Wie wäre es wenn der werte Herr zunächst einmal das Spiel zu Ende spielen würde, bevor er hier über die Fans lästert. Ich würde niemals fordern, dass ein Ende geändert werde sollte, nur weil es mir nicht gefällt. Die Sache bei ME3 ist aber nicht die, dass es mir nur nicht gefällt, sondern, dass es wirklich unglaublich schlecht ist und absolut garnichts mit Kunst zu tun hat.

Man nehme das Ende von Lost, es gefällt mir inhaltlich nicht, ich kann es aber akzeptieren, da es durchaus Sinn macht, eben weil Religion eines der Hauptmotive bei Lost war. Zudem war es augenscheinlich schwierig ein wirklich zufriedenstellendes, pseudowissenschaftliches Ende zu Lost zu liefern.

Das Ende von Mass Effect 3 hingegen ist einfach eine Beleidigung, es kommt aus dem Nichts und ist extrem billig gemacht und macht gar keinen Sinn. Und das ganze muss nicht mal sein, man könnte da sehr gute, sehr starke Enden liefern, die zwar auch nicht jedem gefallen würden. Zumindest aber mehr als drei Trollen, die meinen das Ende wäre ganz großartige Kunst, die der ganze Pöbel nicht versteht.

Darüber hinaus widerspricht das Ende allem was Casey Hudson drei Wochen vor dem Release des Spiels gesagt hat.

Und was wir jetzt bekommen ist ein fauler Kompromiss, Bioware hat mit dem Ende einen Fehler gemacht und jetzt machen sie mit dem Extended Cut den nächsten Fehler, in der Hoffnung den ersten Fehler zu korrigieren.

Ich wünschte mir hätte das vorher jemand gesagt, dann hätte ich das ganze Debakel nicht erleben müssen, aber alle Spielemagazine haben das schlechte Ende ja verschwiegen.
Und dann hätte ich vielleicht das erweiterte Ende gut finden können, wenn es denn tatsächlich gut werden sollte. Leider wird es für mich nur ein nachträglich drangeheftestes Ende ohne Wirkung. Naja, vielleicht können dann zumindest andere das Ende genießen, die das Spiel noch nicht gespielt haben.

Wenn mir jemand mal einen Menschen präsentieren würde, der das Ende gut findet und auch erklären kann was die großartige künstlerische Vision ist, die erhalten bleiben muss, dann können die das Ende so lassen wie es ist.

Bislang haben ich bis auf drei Trolle, noch niemand gesehen, der von dem Ende nicht unglaublich enttäuscht wurde.

Und bis zum Donnerstag habe ich noch an Bioware geglaubt. Ich hatte gehofft, dass das ganze nur ein ziemlich böser Scherz ist und noch ein richtiges Ende nachgeliefert wird, ob nun per DLC oder Addon. Aber nein, das was wir haben ist das Ende. Es ist einfach schade, dass Bioware das Franchise so gegen die Wand fahren musste.

tl;dr: Wenn mir etwas nur subjektiv nicht gefällt, kann ich das akzeptieren. Das Ende von Mass Effect 3 ist aber objektiv schlecht und gehört geändert, aber nicht so wie sie es jetzt machen.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469388 - 8. April 2012 - 1:12 #

Wie wäre es, wenn der werte Kommentarschreiber nicht Kommentare in die Welt setzen würde, die mit dem Inhalt der Kolumne nichts zu tun haben?

Anonymous (unregistriert) 8. April 2012 - 9:08 #

Und wie waer's, wenn der Kolumnenschreiber auf die wirklichen Kritikpunkte eingehen und nicht einfach salbungsvoll am Kern des Problems vorbeischreiben würde? Der Kommentar trifft es ganz genau. Wir, die wir uns über ME3 aufregen, akzeptieren Enden, die nicht Friede, Freude, Eierkuchen sind, solange sie konsequent und logisch sind. Shigurui, Manga und Serie. Der Manga hat das negativste Ende, das ich kenne, ist aber völlig konsistent mit dem Charakteraufbau und gerade deshalb so wirkungsvoll. Aufwuehlend aber emotional zutiefst befriedigend. Die Serie hat nur den ersten Teil verfilmt aber auch das wurde durch künstlerische Kniffe so aufbereitet, dass es alleinstehend Sinn machte und die eigene Vorstellung angeregt hat. Deus Ex Machina ist in jedem RPG eine Todsünde, egal ob Computer oder pen&paper.

Leser 16 Übertalent - P - 5482 - 8. April 2012 - 10:35 #

Aber wie wäre es wenn du anerkennst, dass das hier Jörgs Seite ist und er hier schreiben kann was er will? Wenn es dir nicht passt kannst du ja protestieren. ;)

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469388 - 8. April 2012 - 11:25 #

Jetzt versuchst du tatsächlich bereits, mich zu biowaren: Du akzeptierst nicht, welches Thema meine Kolumne hat und willst mir vorschreiben, über welches ganz andere Thema ich hätte schreiben sollen. Nur, weißt du, so funktioniert es halt nicht...

Labrador Nelson 31 Gamer-Veteran - P - 266481 - 8. April 2012 - 17:51 #

Das gibts doch nicht! Press doch nich ständig dein Thema hier rein, was gar nix mit dem Thema der Kolumne zu tun hat. Wer nicht versteht worums hier wirklich geht, der soll seinen verbalen Auswurf in den einschlägigen ME3 Foren von sich geben. Bitte!

KoffeinJunkie (unregistriert) 8. April 2012 - 1:00 #

--- "Ich weis nicht wie ME3 endet." ---

Veto, veto!
Sorry Jörg: das Durchlesen der verschiedenen Enden bringt einfach nichts. Man muss die Erfahrung gemacht haben, wenn es hier genau darum geht, dass Bioware eine mitreissende Handlung über drei Spiele hinweg fortführt, die am Ende der Trilogie im freien Fall endet und den Spieler nur wütend und aufgewühlt mit einem fragenden "Hä?" zurück lässt. So etwas _kann_ man machen - aber nicht am Ende einer Trilogie, die nicht mehr weitergeführt werden soll. Wenn es dann einen Aufschrei gibt, dann muss das jedem klar sein, der seinen Kopf nicht nur zum Haarschneiden verwendet.
Zumal es seitens Bioware _tonnenweise_ Versprechen gab, was das Ende angeht, an die man sich nun nicht mehr erinnern kann.
Im Übrigen hier die Leute, die das Ende mies finden, als Hater und "Lautstarke" zu titulieren ist ganz schön peinlich! Wenn Du mal einen Blick z.B. in die Biowareforen schauen würdest, dann würde dir nämlich auffallen, dass der Umgangston dort sehr zivilisiert ist. Die Schreihälse kommen mehr aus der Pro-End Fraktion, die sich der an Provokation aufgeilen.
Und ich bin mir sicher, dass die überwiegende Mehrheit das Ende von ME3 schlecht findet.

--- "EA ist tatsächlich eingeknickt!" ---

Das sehe ich etwas differenzierter: sie bestehen ja darauf ihr künstlerisches Meisterwerk von Ende nicht zu verändern, sondern dem anscheinend aus Sicht von Bioware minderbemittelten Käufer das Ende ausführlicher zu erklären. Also auf deutsch, das Ende bleibt so beschissen wie es ist, nur werden wir nun erfahren warum es so stinkt. Prima!

--- "Ich glaube nicht, dass böse Mächte Casey Hudson und sein Team gezwungen haben, ein schlechteres oder anderes Ende in ME3 einzubauen als das, das sie ursprünglich wollten. " ---

Das glaube ich auch nicht, aber leider äussert man sich seitens Bioware nicht inhaltlich zum Ende. Und das hat einen ganz banalen Grund, wie ich glaube: es ist einfach so schlecht, dass man sich derzeit einfach nicht glaubwürdig dafür rechtfertigen kann.

--- "Aber bereits erschienene Werke nachträglich umzumodeln oder zu erweitern..." ---

...ist schon x Mal passiert, siehe Fallout 3, George Lucas jährliche StarWars Updates etc. pp.
Im Übrigen sollte Bladerunner ursprünglich nochmals anders enden, aber da ist ihnen am Ende schlicht das Geld ausgegangen, ich sage nur Sarkophag.

--- "EA/Bioware haben schlicht Angst um ihre Fanbasis bekommen..." ---

Ach, haben sie denn einen Grund dazu? Und woran könnte das wohl liegen? Dass sich "Fanboys" über Nacht grundlos in Hater verwandeln?
Nö, sie haben richtig dick getrommelt und den Leuten das Blaue vom Himmel versprochen und dann nicht geliefert. Das kommt vor und ist immer bedauerlich, und das für beide Seiten. Es liefen Werbespots mit "Take Earth back." als Slogan - ich kann mich nicht daran erinnern, dass uns das jemals ansatzweise gelungen wäre... Das ist zwar nur ein kleines Detail, aber es soll verdeutlichen, dass man sich bei Bioware einfach einen Scheiss dafür interessiert, wofür Mass Effect ursprünglich steht: der Spieler bestimmt den Verlauf des Spiels durch sein handeln. Und das spielt in den letzten 15 Minuten des Spiels entgegen der Versprechen von Casey Hudson keine Rolle mehr! Das ist nicht einfach nur ein schlechtes Ende, das ist eine 180Grad Wendung.

Dass sich DLCs nach diesem Ende schlecht verkaufen würden muss jedem klar sein, der das Ende durchgespielt hat. Da fehlt einfach die Motivation.

Und das Problem ist, dass sie es sich damit hauptsächlich bei ihren treusten Anhängern verderben - bei den Leuten, die in ihrem Bekanntenkreis Werbung für die Spiele gemacht haben. Es ist dann nur verständlich, dass diese (Ex-)Fans ganz deutlich Position beziehen, was dann natürlich heisst Kritik zu üben und die Anderen vorm Kauf solcher Fehlschläge abzuraten!

Um zu verstehen, warum es diesen Aufschrei um das Ende gab kann ich nur diesen Film hier empfehlen, da er sehr sachlich auf die Umstände eingeht, und die methodischen Fehler aufzeigt.
http://www.youtube.com/watch?v=7MlatxLP-xs

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469388 - 8. April 2012 - 1:05 #

Mein Standpunkt, wie ich ihn ausführlich und mehrfach in der Kolumne schildere, ist völlig unabhängig davon, ob das Ende von ME3 gut oder schlecht oder rosa oder salzig ist. Darum muss ich ME3 auch nicht durchgespielt haben, um diese Kolumne zu schreiben. Bitte nicht -- solltest du das getan haben -- nur die Zwischenüberschriften lesen und danach glauben, die Kolumne ergründet zu haben.

rlx 13 Koop-Gamer - 1645 - 8. April 2012 - 1:16 #

Oh, es ist schon ziemlich erheblich, ob man das Ende mit eigenen Augen gesehen hat oder nicht.
Sah man auch ziemlich eindrücklich in der IGN-Gesprächsrunde zu dem Thema, einer hatte das Spiel nicht gespielt und hat auf der künstlerischen Integrität herumgeritten, während die anderen drei das Ende gespielt hatten und eingesehen hatten, dass das Ende so schlecht ist, dass es geändert werden muss, sollte Bioware die Hoffnung haben noch irgendwelche DLCs zu verkaufen.

Ich selbst hatte vor nach dem Ende noch mal alle drei Teile zu spielen und die DLCs die vorher ausgelassen hatte nochmal nachzuholen. Aber das Ende ist so unglaublich entäuschend, dass es einem allen Spaß an diesem Spiel nimmt.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469388 - 8. April 2012 - 1:26 #

Angenommen, das Ende von Mass Effect 3 wäre das schlechteste, mieseste, frechste, dümmste, verlogenste, spielerverhöhnendste Ende, das jemals in einem Computerspiel zu finden war: Die Aussage meiner Kolumne bliebe genau die gleiche. Die Kolumne dreht sich darum, dass Fans einen Hersteller gezwungen haben, sein Werk zu verändern. Und das lehne ich ab. Wie ich es auch ablehnen würde, z.B. die Überschrift der Kolumne zu ändern, nur weil sie einigen oder beliebig vielen anderen Lesern nicht passen könnte.

Lies vor deinem nächsten Comment doch bitte mal die Kolumne durch, okay?

Max von K (unregistriert) 8. April 2012 - 1:49 #

Ohne jetzt weiter auf die Kolumne einzugehen: Du hast da gerade das Ende in dem anfänglichen Satz ziemlich gut beschrieben...

rlx 13 Koop-Gamer - 1645 - 8. April 2012 - 2:09 #

Oh, habe ich, nur stimme ich mit der pauschalen Aussage "Niemals darf etwas verbessert werden!" nicht überein.

Solange Spiele aus dem einfachen Grund eine niedrigere Jugendfreigabe zubekommen geändert werden, kann ich sie nicht als großartige künstlerische Werke anerkennen, die niemals geändert werden dürfen. Warum kommt da jetzt, wenn einmal ein Spiel auf Bitten der Fans geändert wird, so ein Aufschrei um die künstlerische Integrität?

KoffeinJunkie (unregistriert) 8. April 2012 - 2:55 #

Interessanter Ansatz!

Gehen wir einfach mal davon aus, dass Mass Effect 3 nur 5 Punkte erhalten hätte, anstatt die superhohen Bewertungen wie sie von den professionellen Testen vergeben wurden (aber nicht von den Spielern). Denn dann würde man das ganze in einem ganz anderen Licht betrachten:

"Schaut mal die Bioware will ihr Gammelspiel nach Spielerprotesten mittels DLC verbessern! Recht so! Spieler an die Macht!"

aber anstatt dessen lesen wir sinngemäss: ;-)

"Die unwürdigen Schreihälse wollen das heilige Mass Effect 3 verändern, diese pösen Purschen! Sie wagen es Kritik am überlieferten Meisterwerk des Herrn Hudson zu üben. JEHOVA!!!"

Bioware hat immer noch einen extrem guten Ruf - was in der Vergangenheit ja auch immer zu den "shut up and take my money" Reaktionen auch meinerseits geführt hatte. Man muss halt mal der Realität ins Auge schauen und eingestehen, dass Bioware auch Fehler macht.

Natürlich hat Bioware Recht am eigenen Werk und dessen Interpretation. Aber als Kunde bezahle ich für Premiumspiele auch Premiumpreise und erwarte dementsprechenden Gegenwert.

xaan (unregistriert) 8. April 2012 - 10:05 #

Jörg, und was ist mit all den Publisherm die Entwickler dazu zwingen, ihr Werk zu verändern? Mulltiplayermodus hinzufügen hier, 1st Day DLC da....kommt dir das bekannt vor? Ja, auch das ist in der Mass Effect Serie vorgekommen. Schreit da jemand rum "das dürfen die nicht, die verschandeln ein Kunstwerk"?

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469388 - 8. April 2012 - 11:29 #

Lies zu diesem Punkt doch bitte die Kolumne, er wird darin in mehreren Sätzen behandelt. Die Kolumne dreht sich aber in erster Linie darum, dass lautstarker Fanprotest das Werk verändert. Das ist meines Wissens so noch nie passiert.

xaan (unregistriert) 8. April 2012 - 13:15 #

Du gehst noch ein Stück weiter und bewertest die Sache. Bist nicht damit einverstanden. Das allerdings obwohl du den Stein des Anstoßes nur aus Erzählungen dritter kennst.
Davon abgesehen ist es gar nicht so neu, das Feedback der Fans von Entwicklern berücksichtigt wird. Stichwort langweilige Mako-Missionen in ME 1. Stichwort geringe Charakterentwicklung in ME2. In beiden Fällen hat Bioware mit ausdrücklichem Bezug auf Fankritik eine Besserung gelobt. Was jetzt tatsächlich neu ist: dass die Fans eine Berücksichtigung ihres Feedbacks nach dem Release fordern und nicht erstn bei Veröffentlichung des nächsten Serienteils.

Etwas an das wir uns in Zukunft sicherlich gewöhnen dürfen. Besonders mit Blick auf Kickstarter-Projekte... ;)

Scyrion (unregistriert) 8. April 2012 - 13:39 #

Diese Interpretation scheint mir am Kern vorbei zu gehen. Hier geht es mehr darum, dass enttäuschte "Fans" (Kunden) das einfordern, was ihnen im Vorfeld versprochen wurde. Alle Äußerungen seitens Bioware vor dem Release deuteten darauf hin, dass sie genau auf dem richtigen Weg sind. Das abgelieferte Werk spottet hingegen jedweder eigenen Beschreibung. Und darüber soll man sich nicht aufregen?

Was auch am Kern vorbeigeht ist, dass offensichtlich jeder, der das Ende nicht gut findet, (in diesem Fall) als "Fan" abqualifiziert wird: "Ist ja nur eine Horde bescheuerter Fans, die sich darüber aufregen. Denen kann man es eh nie recht machen." Ich gehöre auch zu denen, die fast alle Bioware-Spiele begeistert gespielt haben. Ich gehöre auch zu denen, die das Ende von Mass Effect (und ich beziehe mich hier bewusst auf die Trilogie) nicht mögen. Macht mich das zum Fan? Nein. Denn ich habe DA2 und ME3 nicht gekauft.

Dennoch habe ich auf das Erscheinen von ME3 begeistert gewartet. Und ich bin enttäuscht über die Richtung, die Bioware eingeschlagen hat. Offenbar hat man sich dazu entschieden, sich komplett auf neue Käuferschichten zu konzentrieren, die in ihrem Konsumverhalten leichter berechenbar und nicht so kritisch sind.

Mir bleibt also nur Konsumverweigerung, weil das Äußern von Kritik die künstlerische Integrität eines Multimillionen-Dollar-Softwareprojektes gefährdet?
Eine kritische Auseinandersetzung mit dem Thema, das Äußern von Kritik und das Einfordern von Wahrheit - seinen selbstgemachten Äußerungen treu zu bleiben - scheint mir der bessere Weg zu sein. Ich kann mit dieser "Friss-oder-stirb"-Mentalität die um sich greift nichts anfangen.

Hier versuchen Menschen eine Firma lediglich beim Wort zu nehmen. Das hat für mich nichts damit zu tun, einen Hersteller dazu zu zwingen sein Werk zu verändern sondern lediglich damit, dass niemand gern für dumm verkauft wird.

Istilldontknow (unregistriert) 8. April 2012 - 17:42 #

Jörg hast du überhaupt die Pressemitteilung gelesen. Das klingt für mich nicht nach einknicken und das es jetzt ein anderes Ende gibt.

Im Gegenteil das Ende bleibt so wie es ist, es werden nur Löcher im Plot/Story gefüllt, sprich es wird etwas mehr Erklärung herum gebaut. Auch zu dem was danach passiert. Angeblich bedienen sich die Völker dann Reaper-Technologie um z.B. das Versorgungsproblem zu lösen.

KoffeinJunkie (unregistriert) 8. April 2012 - 1:25 #

Da die Kommentarfunktion es nicht zulässt, zu zitieren oder Text zu formatieren werde ich natürlich nicht den ganzen Text von Dir hineinpassten. Das wäre nicht mehr lesbar. Ich habe deine Kolumne durchaus komplett gelesen.

Es ist doch so: entweder man will mit Kunst Geld verdienen (obwohl ich den Ausdruck Kunst hier für falsch halte) oder nicht. Wenn man kein Geld braucht, dann brauch man sich auch nicht für die Meinung der potentiellen Kunden interessieren. Braucht man die Kohle sieht das nunmal anders aus, und deshalb tut Bioware so als würden sie einlenken, was sie ausdrücklich NICHT tun.

Das halte ich für einen riesengrossen Fehler, denn sie riskieren damit ihre Glaubwürdigkeit, die seit DA2 ohnehin schon stark gelitten hat und gefährden damit das imo beste SciFi Franchise, das derzeit existiert.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469388 - 8. April 2012 - 1:35 #

Aber wieso beginnst du dann deinen obigen Comment mit "Veto, Veto" und dass ich Mass Effect 3 sehr wohl hätte durchspielen müssen, um es zu beurteilen -- wenn es in der Kolumne doch gar nicht darum geht, Mass Effect 3 zu beurteilen? Und wieso zitierst du just einige der extragroßen Satzanfänge? Darum meine Vermutung, du hättest die Kolumne vielleicht nicht gelesen gehabt.

Anyway, was du jetzt schreibst, sieht verlockend zustimmungsfähig aus. Aber die Frage ist doch: Hilft es der Glaubwürdigkeit von Bioware, die du angegriffen siehst, wenn sie jetzt einknicken und den Fans zusätzliches Material liefern? Auf mich macht das keinen souveränen Eindruck. Andererseits demonstriert Bioware so, dass ihnen die Fans wichtig sind. Aber was, wenn die Bioware-Kunden nun fortan immer wieder in Designentscheidungen eingreifen wollen? Das kann Bioware schlecht erlauben, wird dann aber die jetzt geweckten Erwartungen enttäuschen.

Leser 16 Übertalent - P - 5482 - 8. April 2012 - 1:42 #

Bioware kann nur noch verlieren. Die Frage ist ob sie mehr oder weniger verlieren. Und zwar ist das nicht ein einfaches Dilemma, sondern wie du richtig schreibst ziehen sich da mehrere Fronten mit komplexen Abhängigkeiten.
Vielleicht erwächst aus der ganzen Geschichte wenigstens etwas gutes, nämlich dass Firmen wie Bioware sich in Zukunft mehr Mühe geben und vielleicht auch die Prozesse überdenken.

KoffeinJunkie (unregistriert) 8. April 2012 - 2:08 #

Ich hoffe, dass man aus diesem Desaster lernt. Aber das dachte ich auch schon nach DA2...

Kenner der Episoden 20 Gold-Gamer - 22195 - 8. April 2012 - 12:19 #

Hoffe ich auch. Das Problem ist: wir können nur spekulieren, wie das Ende zustande gekommen ist und auf wessen Kompost es gewachsen ist. Wenn wir das mal außen vor lassen: ich würde behaupten, Bioware hat mit seinen Spielen einen Punkt erreich, an dem an das Spiel als erzählerisches Medium höhere Ansprüche gestellt werden als zuvor. Das ist erstmal eine Leistung!
Gleichzeitig legt das natürlich die Messlatte für die Designer eine ganze Stufe höher - und diesen Anspruch konnten sie hier nicht erfüllen.
_
Die Lektion die sie nun - wie auch alle anderen Entwickler - lernen sollten ist, dass auch auf erzählerischer Seite von ihnen nun handwerklich mehr gefordert wird als bisher. Zu sagen: "Das ist ein Videospiel, da ist die Qualität der Story nicht so wichtig.", zieht in meinen Augen nicht mehr. Das lässt sich natürlich nicht sofort für alle Genres so pauschalisieren - aber zumindest für Rollenspiele gilt das ganz sicher! So wie sich alle Rollenspiele an der offenen Spielwelt von Skyrim werden messen lassen müssen, müssen sie sich auch an der erzählerischen Brillianz von MassEffect messen lassen (abgesehen natürlich von dem mangelhaften Ende ;).
Die Story, die ein Spiel erzählt, ist ein wichtiger Teil des Spieldesigns und Missstände in diesem Bereich sollten genauso bemängelt werden, wie etwa eine angestaubte Grafik.
_
Zugespitzt bedeutet das: Ich will spätestens ab jetzt kein Rollenspiel mehr sehen, dass ohne eine gescheite und gut inszenierte Story daherkommt. Wenn doch, dann kritisiere ich das.

Leser 16 Übertalent - P - 5482 - 8. April 2012 - 12:23 #

Bezüglich des "Spekulierens" hoffe ich echt, dass in ein paar Jahren ein paar Leute entspannt aus dem Nähkästchen plaudern.

Kenner der Episoden 20 Gold-Gamer - 22195 - 8. April 2012 - 12:27 #

Die haben von EA wahrscheinlich Verträge bekommen, die ihnen das bis an ihre Lebensende verbieten ;)

KoffeinJunkie (unregistriert) 8. April 2012 - 2:02 #

Ich denke, dass Mass Effect 3 eine Ausnahme darstellt, das Ende ist wirklich handwerklich schlecht. Und das muss man hier einfach mal klarstellen, deshalb Veto.

Ob es der Glaubwürdigkeit hilft kann man erst beurteilen, wenn man das Ergebnis betrachtet. Im Moment will man einfach Zeit gewinnen und die Wogen glätten. Es sieht aber nicht danach aus, als ob das funktionieren würde.

Ich denke, dass Bioware als EA Tochter einfach nicht mehr die Entscheidungsfreiheit hat die sie früher mal hatten. Sie müssen sich vor EA _und_ ihren Fans rechtfertigen. Daher glaube ich auch dass das Ende nicht so gekommen wäre, wenn sie noch unabhängig gewesen wären, aber über das Budget entscheidet nun eben EA und nicht mehr allein Bioware.

Insofern wäre ich mir gar nicht mal so sicher, dass es jetzt nur an den Fans liegt, dass Bioware eine "Clarification" anbietet. Der eine oder andere EA Boss wird auch Kinder haben, die sowas spielen...

Grundsätzlich sehe ich es so wie du, dass eben der Künstler bestimmt, wie sein Werk aussehen soll, aber wenn grundlegende Fragen nicht geklärt werden, dann ist es seine Pflicht, sich wenigstens der Kritik zu stellen und seine Sicht der Dinge zu erklären (was in diesem Fall nicht passiert ist) oder von mir aus soll er seinen Kopf in den Sand stecken. Aber als Kunde habe ich auch meine Vorstellung oder im Fall ME3 eine ziemlich konkrete Erwartung und wenn die nicht erfüllt wird, dann nutze ich eben die Möglichkeiten zur Kommunikation die mir zur Verfügung stehen. Und wenn dann das nächste Werk erscheint werde ich mir ganz genau überlegen, ob ich es kaufe oder nicht.

Es kann ja auch sein, dass dem Künstler auffällt, dass er Bockmist abgeliefert hat und selber den Wunsch verspürt sich zu korrigieren.
Also man kann jetzt nicht den Spielern die Schuld geben, dass sie Bioware quasi erpresst hätten so zu reagieren. In den Foren ging es eigentlich nur darum, dass sich mal Jemand äussert, warum es so gekommen ist und wie/ob es überhaupt weitergehen soll. Das Problem ist hier auch, dass das Ende im Prinzip kein abschliessendes Ende, also keinen Abschluss darstellt, sondern mehr Fragen aufwirft, als beantwortet.

Das letzte Bild, was man in ME3 zu sehen bekommt ist dieses:
http://cdn2.gamefront.com/wp-content/uploads/2012/03/mass-effect-dlc-message-2.jpg
Mit diesem Shitstorm hätte man seitens Bioware rechnen müssen.

Leser 16 Übertalent - P - 5482 - 8. April 2012 - 2:04 #

Für viele hat das halt "insult to injury" hinzugefügt.

Merawen 12 Trollwächter - 830 - 8. April 2012 - 1:10 #

"selbstgerecht und verbiestert Bioware und dem Lead Designer Casey Hudson nachweisen wollen, dass sie willentlich gelogen und die Fans an der Nase herumgeführt haben."

Da braucht man nix nachzuweisen, einfach mal die Interviews zu ME3 wenige Wochen vor Release durchlesen.
Da wude schlicht und einfach GELOGEN.

Hast Du überhaupt mal recherchiert wieso und weshalb die ME3 Fans so angespisst sind?
Scheint mir eher nicht so.
Ist halt ein aktuelles Thema mit denen man wieder Klicks abgreifen kann, in Foren nennt man so was "trollen".

Mera

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469388 - 8. April 2012 - 1:18 #

Könnte es sich bei den Interviews nicht einfach um Marketinggewäsch und zu starke Versprechungen handeln, wie man es von vielen Spielefirmen und bekannten Designern eben so kennt? Muss es gleich die versal geschrieben LÜGE sein?

Und geht es in der Kolumne wirklich um das Ende von Mass Effect 3 und wer was gesagt hat?

KoffeinJunkie (unregistriert) 8. April 2012 - 1:34 #

Warum bemühst du dann ME3 als Beispiel, wenn du anscheinend doch nicht so recht weisst, warum sich die Fangemeinde so aufregt?

Also wenn es dir darum geht, dass die Käufer die Klappe zu halten haben, wenn ihnen das Werk des Meisters nicht gefällt, dann habt ihr als Testinstitution ganz schwer versagt. Ich kann mich daran erinnern, dass ME3 eine sagenhafte 9,5 Wertung eingefahren hat, die absolut nicht gerechtfertigt ist - auch wenn man das Ende mal ganz ausser acht lässt.

Ich möchte vor solchen Sachen gewarnt werden, bevor ich 80€ aus dem Fenster werfe. Leider kann ich mein Spiel nicht zurück geben. In den USA nimmt Amazon.com geöffnete Mass Effect 3 Spiele zurück!

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469388 - 8. April 2012 - 1:40 #

Erstens weiß ich ganz gut, weshalb sich "die" Fangemeinde so aufregt, zweitens geht es, ich muss mich da leider erneut wiederholen, nicht um die Qualität von Mass Effect 3, sondern um den Präzedenzfall, dass eine Firma dem Greinen der Lautstarken ihrer Fans nachgibt. Wie, bitteschön, sollte ich eine Kolumne zu diesem aus meiner Sicht unerhörten Präzedenzfall schreiben, ohne den Präzedenzfall, eben ME3, zu erwähnen?

Du sagst, wir hätten beim ME3-Test versagt. Ich bin nicht dieser Meinung, denn unseren Testern gefällt das Ende und das gesamte Spiel.

Aber willst du nicht einfach mal über die Kolumne diskutieren, statt zu wiederholen, was du bestimmt allein bei GamersGlobal schon mehrmals als Comment gepostet hast, nämlich dass ME3 schlecht ist etc.? Wie ist deine Meinung zu meiner Meinung, dass es nicht gut ist, wenn Fans wie du mit ihrem Protest den Urheber eines Werks dazu bringen, dieses Werk zu verändern?

. 21 AAA-Gamer - 28253 - 8. April 2012 - 1:41 #

Du gehst also davon aus, dass wenn dir ein Spiel nicht gefällt oder auch nur das Ende davon. Du Anrecht hast auf eine Geldzurückgarntie? Merkwürdige aber Interessant.

Leser 16 Übertalent - P - 5482 - 8. April 2012 - 1:45 #

Bei der Rücknahme (einige haben wohl auch einen Origin-Refund bekommen) geht es nicht darum dass einem das Ende einfach nicht gefällt, sondern dass man die Ansicht vertreten kann, dass Werbeversprechen gebrochen wurden.

. 21 AAA-Gamer - 28253 - 8. April 2012 - 1:55 #

Sorry. Glaubst du alles was in der Werbung versprochen wird? Ich hoffe nicht und wenn nein warum ausgerechnet bei einem Videospiel?

Leser 16 Übertalent - P - 5482 - 8. April 2012 - 2:02 #

"Ad hominem"-Argumentation kannst du dir gerne sparen.
Tatsache ist, dass nicht mit unwahren Behauptungen geworben werden darf, wobei hier die Regelungen sich von Land zu Land unterscheiden. Es kann also durchaus sein, dass man zu dem Schluss kommt, dass einfach nicht geliefert wurde was versprochen war.
Sozusagen ein Auto wurde mit "Fährt 220km/h und hat ein Schiebedach beworben" und stattdessen wurde etwas geliefert was 180km/h (immernoch ziemlich schnell und für die meisten Zwecke ausreichend) fährt und zwar kein Schiebedach hat, aber 3 verschiedene Persenning in verschiedenen Farben um das Loch zu verschließen hat, geliefert.

Makariel 19 Megatalent - P - 18310 - 8. April 2012 - 2:03 #

80€? óÒa

Ich hab gradmal 35€ bezahlt. Aber ich hatte auch einen Heidenspaß dabei. Keinerlei Bedürfnis ME3 zurückzugeben oder umzutauschen.

Mach nicht den Fehler von dir auf die gesamte Fangemeinde zu schließen. Davon bin ich nämlich auch ein Teil und ich kann mich nicht dran erinnern dich zu meinen Redner gewählt zu haben :-P

Inwiefern eine Zahl zwischen 0 und ∞ einem Spiel gerecht wird darüber lässt sich lange streiten (siehe Dark Souls :D) und damit fang ich hier gar nicht an (vor allem da ich Zahlen für Bewertungen als Spiele unnütz finde und glücklich darüber bin Zahlen hier auf GG ausblenden zu können).

KoffeinJunkie (unregistriert) 8. April 2012 - 11:02 #

Die XBox 360 Collectors Edition lag nunmal bei 80€. War auch das letzte mal, dass ich von Bioware ein Spiel vorbestellt habe.

Ich schliesse nicht von mir auf die gesamte Fangemeinde. Aber auf die, die ihre Meinung auch begründen können.

Man kann aber auch ganz einfach hingehen und schauen ob ME3 schlechter war als ME2 und zwar unter Betrachtung aller Faktoren. Das Ende wird leider immer ausgeblendet und dadurch kommen die unterschiedlichen Bewertungen von Usern und Profis zustande. Ich habe beobachtet, dass die Userbewertungen i.d.R. deutlich realistischer sind, als die der Professionellen.

. 21 AAA-Gamer - 28253 - 8. April 2012 - 12:36 #

Also ich beobachte in Bezug auf die Userbewertungen bei Mass Effect 3 eher, dass man wegen dem Ende ein Topspiel abstraft, dass ist einfach nur unsachlich. Hier sind die Profis wohl tatsächlich professioneller.

KoffeinJunkie (unregistriert) 8. April 2012 - 14:11 #

Naja, das Ende ist imo bei einem Film genauso wichtig wie bei einem Computerspiel. Wenn man das Ende versaut, dann zieht das nunmal das komplette Paket herunter. Zumal hier viel versprochen und wenig geliefert wurde um es mal höflich zu formulieren.

. 21 AAA-Gamer - 28253 - 8. April 2012 - 14:35 #

Das Ende wurde jedoch nicht versaut. Sondern kam anders als erwartet, wie in der Serie Babylon5 als rauskam warum sich Vorlonen und Schatten bekriegen. Dies kann man akzeptieren oder - sagen wir es höflich - oder auch nicht.

KoffeinJunkie (unregistriert) 8. April 2012 - 14:56 #

Das das Ende anders als erwartet wurde kann wohl jeder akzeptieren. Damit habe ich auch kein Problem.
Was ich nur schlimm finde, das ist 1. einerseits bei den Spielern Hoffnungen zu wecken und diese nicht zu erfüllen und 2. kurz am Schluss eine 180grad Wendung einzuführen, die wenig sinnvoll erscheint, wenn man die gesamte bisherige Entwicklung betrachtet.

Und was ich persönlich am allerschlimmsten finde: ich kann mir nicht ernsthaft vorstellen, dass Bioware nicht dazu in der Lage gewesen wäre ein deutlich besseres Ende zu schreiben. Ich denke das davon einfach die meisten "Anti-Ender" ausgegangen und deshalb umso schwerer enttäuscht sind.

Rabenschnabel 12 Trollwächter - 984 - 8. April 2012 - 1:30 #

Kunden zu bescheissen heisst in Zukunft dann "künstlerische Freiheit".
Aber um Fakten muss man sich als Kolumnenschreiber anscheinend ja auch selten kümmern. Man hört sich an was EA so sagt und fängt lustig an zu schreiben (am besten den Text noch als "Kunstwerk" bezeichnen, dann ist man auf der sicheren Seite).

Und die Fans (das weiss man als Spielejournalist aus eigener Erfahrung) haben in 99% der Fälle eh keine Ahnung von den Spielen mit denen sie ihre Freizeit verbringen.

. 21 AAA-Gamer - 28253 - 8. April 2012 - 1:39 #

Bioware hat niemanden betrogen.

Rabenschnabel 12 Trollwächter - 984 - 8. April 2012 - 1:46 #

Sie haben mir 16 sehr unterschiedliche Enden versprochen und auch noch extra betohnt, daß es kein A, B oder C Ende geben wird.

Etwas versprechen (obwohl man weiss, dass es gelogen ist), Geld einsacken und dann genau das Gegenteil liefern ist Betrug. Sich dann mit "künstlerische Freiheit" rausreden ist dreister Betrug.

. 21 AAA-Gamer - 28253 - 8. April 2012 - 1:47 #

:-)

Deathlife 12 Trollwächter - 1168 - 8. April 2012 - 8:45 #

So ist es ja auch. :)

volcatius (unregistriert) 8. April 2012 - 1:44 #

Du verstehst nur die künstlerische Vision von Bioware nicht. Also mal abgesehen vom Marketing, Cross-Promotions, Downloads, Collector's Editions, Pre-Order-Boni, Day1-DLC, mehr Downloads, Büchern, Postern, Jacken, noch mehr Downloads, Kartenspielen, T-Shirts, Tassen, Comics, Figuren und Film.

. 21 AAA-Gamer - 28253 - 8. April 2012 - 1:46 #

Ach ja stimmt. Ich finde das Ende ja gut. Da habe ich ja logischerweise das ganze Spiel/Story nicht verstanden. Wie konnte ich das nur vergessen. Achtung Ironie!

Leser 16 Übertalent - P - 5482 - 8. April 2012 - 1:49 #

Ernstgemeinte Frage: Was gefällt dir besonders am Ende? Hätte man deiner Meinung nach etwas anders machen können? Kannst du Kritikpunkte derer denen das Ende nicht gefällt nachvollziehen auch wenn du sie nicht teilst?

volcatius (unregistriert) 8. April 2012 - 1:53 #

Du hast ja nicht mal verstanden, dass Bioware seine "Vision" überhaupt nicht ändern, sondern nur erläutern will.

. 21 AAA-Gamer - 28253 - 8. April 2012 - 1:59 #

Hä? Was gibts an Extended nicht zu verstehen?

@Leser Man hätte sicher was anders machen können, aber Bioware hat es nicht und das ist ok für mich. Weil es trotzdem noch passt.

volcatius (unregistriert) 8. April 2012 - 2:08 #

Genau, extended. Verlängert/Erweitert.
Nicht komplett neugeschrieben.

"Nach Erscheinen des Spiels haben wir neue Prioritäten gesetzt, um den Fans, die einen klareren Abschluss wollten, mehr Kontext und Klarheit zu geben."

. 21 AAA-Gamer - 28253 - 8. April 2012 - 1:32 #

Sehr schön geschrieben Jörg und ich kann das Rumgeschreie wegen dem Mass Effect 3 Ende auch nicht verstehen. Ich habe schon im entsprechenden Thread geschrieben, dass mir das Ende gefiel (erinnerte mich an Babylon 5) und ich bin mittlerweile am geniessen des zweiten Durchgangs auf Wahnsinn und das Spiel ist einfach wahnsinnig gut, auch das Ende. Ebenso habe ich mich aus diesem Thread zurückgezogen, denn eine positive Meinung zum Ende schien mir dort nicht erwünscht. Ich finde es schade, dass Bioware nun den Hatern nachgab (siehe mein Kommentar unter der News EA knickt ein). Hallo Bioware - Haters gonna hate, aber glaubt bloss nicht das es nach dem Release des DLC besser wird, denn die Hater wissen es doch eh besser. Zumindest denke ich, dass es so kommt.
Einige haben ja neben dem Ende noch eine zweite Baustelle aufgetan - Tali's Gesicht. Und sich über das Bild ausgelassen. Ich fand es sehr schön und auch die Idee mit dem Foto auf dem Nachttisch nach einer gemeinsamen Nacht fand ich Klasse und meiner Meinung nach besser als wenn sie einfach mal den Helm ausgezogen hätte.

Das selbe Phänomen, wie bei Mass Effect, ist auch bei Star Wars zu beobachten, da quengeln einige aus der Star Wars Community jeweils rum wie die Kleinkinder wenn es um die Veränderungen an den ursprünglichen Filmen geht und schreiben Sachen über George Lucas das ich hier nicht wiederzugeben will. Star Wars war und ist Lucas Vision und er darf sie auch als Einziger verändern und Mass Effect ist die Vision von Bioware und es ist schade, dass einige Schreihälse es geschafft haben, dass Bioware ihre Vision von Mass Effect ändert. Shame on you Mass Effect Community.

Zum Schluss für mich bleibt die ganze Mass Effect Trilogie ein ganz besonderes Spielerlebnis und Mass Effect 3 ein ganz ganz heisser Kandidat auf das Spiel des Jahres 2012. Danke Bioware.

McSpain 21 AAA-Gamer - 29213 - 8. April 2012 - 6:34 #

Das kann ich unterschreiben.

Kenner der Episoden 20 Gold-Gamer - 22195 - 8. April 2012 - 12:39 #

Wenn Du nicht weiter im Forum posten möchtest, dann ist das Dein gutes Recht - ebenso kannst Du das Ende von ME3 gut finden, aber bitte hör auf, uns pauschal "quengeln" oder "haten" vorzuwerfen.
Bitte versuche auch nicht, hier den Eindruck zu erwecken, Du wärst von den "Ende-Kritikern" aus dem Forum gedrängt worden - das stimmt nämlich nicht! Gerade hier im GG-Forum sind die meisten von uns gerne bereit, sich mit vernünftigen Gegenargumenten auseinanderzusetzen - wenn Du das nicht möchtest, bitte. Aber das ist ganz allein Deine Entscheidung und hat nichts mit den anderen Forumsusern zu tun. Hier das Gegenteil zu suggerieren finde ich nicht sehr fair.

. 21 AAA-Gamer - 28253 - 8. April 2012 - 14:39 #

Du interpretierst da was rein, was nicht da ist. Nirgends habe ich geschrieben, dass ich aus dem Forum gedrängt wurde, sondern ich habe angemerkt, dass ich das Gefühl hatte das eine positive Meinung nicht erwünscht ist im Thread und habe deshalb darauf verzichtet - Leseverständnis? War auch mal Thema dieser tollen Kolumne.

@McSpain - Danke.

Kenner der Episoden 20 Gold-Gamer - 22195 - 8. April 2012 - 15:03 #

Bitte komm' mir nicht mit "Leseverständnis" - wenn ich mich darüber aufregen würde, dann wäre ich auch schon längst nicht mehr im Forum ;)
_
Zu sagen :"...eine positive Meinung nicht erwünscht im Thread.", suggeriert: Positv zum Ende geäußert -> dortige User sind nicht bereit das zu akzeptieren -> geben dementsprechende Kommentare -> deshalb Forum verlassen. Du formulierst durchaus so, dass ein Unbeteiligter das genau so auffassen kann. Deswegen schrieb ich auch nicht: "Du behauptest", sondern "den Eindruck erwecken" und "suggerieren". Leseverständnis?

volcatius (unregistriert) 8. April 2012 - 20:05 #

Amen.
Auffallend ist, dass vor allem eine Seite beängstigend oft von Hatern, Schreihälsen, Kindern etc spricht, und das unabhängig von der gebotenen Argumentation.

ThePilgrim 14 Komm-Experte - 2328 - 8. April 2012 - 1:21 #

Danke Herr Langer, wieder mal eine tolle Kolummne! Auch danke für den Spoilerr, habe heute gerade Game of Thrones gekauft und erst die 2te Folge gesehn...:/
Kleine warnung waere vllt nicht schlecht gewesen.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469388 - 8. April 2012 - 1:44 #

Tut mir leid wegen dem (kleinen) Spoiler, aber dass nicht gerade jeder Charakter aus dem ersten Band auch den zweiten oder dritten erleben wird, hat sich doch sicher schon zu dir rumgesprochen?

Wir vermeiden Spoiler bei Tests zu aktuellen Spielen weitgehend, aber Game of Thrones ist als Buch schon vor über zehn Jahren erschienen, als US-Serie seit über einem Jahr gesendet worden, sogar im deutschen Free-TV bereits komplett gesendet worden. Müssen wir Spoiler vermeiden, bis der letzte potenzielle Leser/Zuseher ein Spiel oder eine Serie auch gesehen hat? Ich finde nicht.

ThePilgrim 14 Komm-Experte - 2328 - 8. April 2012 - 8:23 #

So unglaublich es klingt. die Fernsehserie und die Bücher sind totales neuland für mich. Ausserdem habe ich zu verteidigung zu sagen ich bin Schweizer..da geht alles laaangsaamer ;D
Aber ich bin ja ned nachtragend..:)

Frilac 10 Kommunikator - 483 - 8. April 2012 - 2:01 #

Das Buch ist über 10 Jahre alt das ist dann ja kaum mehr ein Spoiler. Das Ende von " The Sixth Sense" sollte ja eigentlich auch keinen mehr überraschen.

Christoph Vent 30 Pro-Gamer - 175320 - 8. April 2012 - 10:38 #

Dadurch, dass die Serie bei uns vor einer Woche erst auf DVD bzw. Blu-ray erschienen ist, ist das Thema sehr aktuell. Nur weil das Buch einige Jahre auf dem Buckel hat, muss es nicht jeder kennen. Wäre die Kolumne zwei Tage früher erschienen, wäre ich jetzt auch mächtig sauer, denn die beschriebene Szene hätte ich niemals erwartet und ist für mich auch einer der besten, wenn auch schlimmsten Momente der ganzen ersten Staffel.

Ansonsten wieder mal eine sehr schöne Kolumne! Stimme mit der dargelegten Meinung überein. Ein Ende muss so akzeptiert werden, wie es ist. Gefällt es mir nicht, muss ich halt damit leben. Das kann dann ein Grund sein, ein Buch, eine Serie, ein Spiel im nachhinein schlecht zu finden. Aber andere Enden fordern? Nein, da kann ich anders Konsequenzen ziehen, z.B. nicht weiter empfehlen oder den Autor in Zukunft meiden.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469388 - 8. April 2012 - 11:51 #

Bitte lies doch noch mal, was ich in Bezug auf Game of Thrones tatsächlich geschrieben habe. Ich beschreibe eben keine Szene, sondern gebe die Information, dass ein Charakter stirbt. Mehr als zehn Jahre nach dem Erscheinen der Bücher und sogar noch nach Senden aller Folgen im Free TV. Spinnen wir deinen Punkt aber dennoch einmal weiter: Jetzt erscheint in nochmal einem Jahr ein fiktives GoT-Spiel, das dich die Handlung 1:1 nachspielen lässt. Muss dann wiederum und weiterhin jeder Anflug eines Spoilers verhindert werden, weil es nach wie vor Menschen geben wird, die noch nicht wissen, was passiert? Und zwar, wie du es ja indirekt forderst, nicht etwa beim Test des fiktiven GoT-Spiels, sondern auch in Kolumnen wie dieser?

Christoph Vent 30 Pro-Gamer - 175320 - 8. April 2012 - 13:46 #

Mir war durchaus bewusst, dass du nicht die Szene an sich beschrieben hast. Das war von mir einfach die falsche Wortwahl, weil es, wie es ich geschrieben habe, etwas anderes aussagt. Meine Aussage sollte einfach nur ausdrücken, dass die ganze Sache mit den Spoilern immer auf einem schmalen Grat verläuft. Geht es um Inhalte, die ich bereits kenne oder solche, die mich nicht interessieren, finde ich sie nicht schlimm. Betrifft es mich aber, bin ich hingegen eher einer der empfindlichen Sorte, weswegen ich auch Tests und Previews zu gewissen Spielen meide und sogar zugegeben muss, desöfteren direkt zum Fazit springen.

Um auf deine Frage "Muss jede Art des Spoilers vermieden werden?" zurück zu kommen: Nein, das geht auch gar nicht. Wie gesagt, wenn ich Spoiler erwarte, meide ich Texte. Wenn ich jedoch unerwartet auf sie treffe, bin ich nicht erfreut darüber. Lässt sich das vermeiden? Ebenso nein. Das Beispiel aus GoT ist schließlich wie perfekt für deine Argumentation geeignet.

Wo ich aber indirekt genau das von Tests oder Kolumnen fordere, kann ich selbst nach mehrmaligem Durchlesen des ersten Teils meines Kommentars nicht nachvollziehen, denn auf diesen Punkt gehe ich absichtlich nicht ein. Meine Antwort ist auch weder direkt noch indirekt an dich gerichtet gewesen. Ich wollte Frilac lediglich erklären, weshalb auch eine zehn Jahre alte Erzählung für manche als Spoiler gelten kann. Lässt sich das vermeiden? Nein, siehe oben. Trotzdem bleibe ich dabei, dass ich zurückblickend sauer gewesen wäre, wenn ich hier von dem Ereignis aus GoT erfahren hätte, da ich bis kurz vor Ende der Szene mit einem anderen Ausgang gerechnet hätte und sie mich hauptsächlich aus diesem Grund auf emotionaler Ebene derart treffen konnte.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469388 - 8. April 2012 - 14:29 #

Ich dachte, das wäre deine implizierte Forderung gewesen, danke für die Klarstellung.

Paxy 17 Shapeshifter - - 6266 - 8. April 2012 - 2:09 #

Nimms nicht so schwer dafür kannst du jetzt während jeder folge weinen, wenn dir Stark mehr und mehr ans Herz wächst, grandios gespielt und dann einfach eingetütet...

Da tats mir schon leid für den Charackter UND den Schauspieler, einfach klasse und obwohl das Ende einen dermaßen aufregt ist es genau richtig wie es ist um sich auf den wahren Feind einzuschwören...tot der ganzen drecks familie... naja bis auf den zwerg der darf wenn er jetzt keine fehler macht weiterleben ^^

Horschtele 16 Übertalent - 5693 - 8. April 2012 - 3:14 #

Kommentarkudo + nen Keks

Dragor 14 Komm-Experte - 2170 - 8. April 2012 - 10:38 #

Es hätte ja eigentlich schon auffallen müssen, wenn man sieht das Sean Bean Ed Stark spielt^^

. 21 AAA-Gamer - 28253 - 8. April 2012 - 12:39 #

Genau. Wenn man den noch für eine weitere Staffel hätte bezahlen müssen. Das hätte das Budget gesprengt. :-)

Tassadar 17 Shapeshifter - 8161 - 12. April 2012 - 0:38 #

Definitiv. Vor den Abschnitt, der die Beispiele aufzählt, insbesondere vor den Teil über A Song of Ice and Fire gehört eine dicke Spoiler-Warnung. Wenn ich mir bisher die Bücher (und damit natürlich auch die TV-Serie und das Spiel) aufgespart hätte und ich kenne durchaus einige Leute, die das haben, wäre ich jetzt extrem wütend und würde Jörg am liebsten virtuell meucheln.

Bei Winnetou OK, das ist nun wirklich lange genug her und so in die Kultur eingegangen. Aber für George Martins Epos gilt das noch lange nicht.

Crizzo 20 Gold-Gamer - - 24422 - 8. April 2012 - 1:39 #

Gefühlt hatte damals beim großen Protest gegen Winnetou 3 keine Sau die Bücher gelesen. Sonst hätte man sich vielleicht mal sinnvoll darüber aufregen können, dass die Filme brutal von den Buchvorlage abweichen. Auch wenn man es mit Winnetou 1 noch einigermaßen hinbekommen hat. ;)
Filme = Winnetou/Old Shatterhand-Setting + eigener Story^^ Da wurden ganze neue Feinde aus dem Boden gestampft usw. :)
Aber gut, ich hab sowieso nur eine Träne vergossen, als Rih gestorben ist. Das fand ich übel. :/

Bei ME3 bin ich einfach mal gespannt, was sie mit dem Ende machen und ob Käufer von späteren Versionen vielleicht sowas wie eine Wahl haben werden. Ein Ende hingegen, wie man es nachträglich bei Geheimakte: Tunguska eingepatcht hat, finde ich okay. Das hat einfach hier und da noch ein bisschen erzählt was aus denen, mitunter skurrilen, Charakteren geworden ist und dann war die Sache geritzt. Da kam nicht mehr so abgehakt und unbefriedigend rüber und alles war in Butter. :D

DJHolzbank 10 Kommunikator - 389 - 8. April 2012 - 1:42 #

Sehr guter Beitrag. Was EA da macht, gehört angeprangert, das ist schlicht und ergreifend beschämend. Vor einem wütenden Mob aus halbwüchsigen Fanatikern einzuknicken ist ein Armutszeugnis, wie man es selten gesehen hat.

Leser 16 Übertalent - P - 5482 - 8. April 2012 - 1:47 #

Nimms nicht so schwer. Das gibt sich auch wieder.

Rabenschnabel 12 Trollwächter - 984 - 8. April 2012 - 1:53 #

Ach ja, ohne massive Fan-Proteste hätte Jar Jar Binks auch in Star Wars Teil 2 & 3 eine viel grössere Rolle gespielt.

Leser 16 Übertalent - P - 5482 - 8. April 2012 - 1:55 #

Ich mochte Jar Jar. :(

fightermedic (unregistriert) 8. April 2012 - 2:14 #

ich auch :)
star war war doch schon immer mehr auf der lustigen als der ernste seite der macht angesiedelt - da hat der doch eigentlich ganz gut reingepasst
*vor wilden fans flücht*

Kappi 15 Kenner - 3287 - 8. April 2012 - 2:01 #

aber selbst bei diesem...vieh.. (welches ich wirklich abgrundtief hasse) wurde es nicht nachträglich geändert.. wobei bei lukas sollte man da wohl eher nichts zu laut sagen... Han shot first.

Rabenschnabel 12 Trollwächter - 984 - 8. April 2012 - 2:17 #

Da hätte man den ganzen Film ja auch neu drehen müssen (was im Grunde keine schlechte Idee wäre...^^). Er war aber eben für Teile 2&3 eigentlich schon fest eingeplant.
Ich will damit sagen, es ist kein Zeichen von Schwäche und auch kein Fehler auf (sinnvolle Argumente) seine Fans zu hören.

ME3 ist dabei ein Sonderfall weil es hier auch um falsche Versprechungen geht.
Dragon Age 2 war zB auch nicht so der Bringer (auch hier besonders das Ende), trotzdem gab es keine Forderungen nach einem neuen Ende. BioWare hatte über DA2 vorher auch nicht gelogen.

Pat Stone 18 Doppel-Voter - - 12853 - 8. April 2012 - 1:54 #

Mein lieber Jörg, da hast du mir schon einen leichten Schrecken eingejagt ;)

Im ersten Abschnitt denke ich noch " Bitte? Er zielt doch auf ME3 ab, wie kann er das gutheißen? "

Im Mittelteil hebe ich nun doch noch leicht skeptisch die rechte Augenbraue " Ah, der Langer hat also doch halbwegs Verständnis für die enttäuschten Spieler. "

Im Abgang dann endlich die kritische & persönliche Meinung, die kreislaufmässig zurück zum Anfang führt.

Ich zähle mich zwar auch zu den diversen Spielern, die das Ende von ME3 unbefriedigend empfanden, aber die Kolumne war trotzdem sehr lesenswert.

Kenner der Episoden 20 Gold-Gamer - 22195 - 8. April 2012 - 12:47 #

Sehe ich ähnlich. Ich habe das Ende auch scharf kritisiert, verstehe aber, worauf Jörg hinaus will und finde den Standpunkt in Ordnung. Auch wenn ich mich natürlich freue, dass eine meiner Lieblingsspiele (hoffentlich) ein vernünftiges Ende bekommt. Hoffentlich. ;)
Edit: Ebenso hoffe ich für nächste Woche auf ein Langer lästert: "Mass Effect 3 Enden-Kritiker-Kritiker"^^

Frilac 10 Kommunikator - 483 - 8. April 2012 - 1:55 #

Von mir aus hätte das Ende von ME3 noch kürzer sein können, denn in der der Tat war es ab dem Teil wo die Normandy vorkommt leider wirklich unlogisch, aber das ist ja eigentlich nur die letzte Minute.
Sonst war das Ende doch OK, die Handlungsstränge wurden im laufe des Spiels abgeschlossen, und dabei hatten die Entscheidungen die man in den beiden Vorgängern getroffen hat durchaus ihren Einfluss, eben auf ihr Ende ihrer Teilgeschichte. Man hatte kurz vor Schluss nochmal die Möglichkeit sich von allen überleben Gruppenmitgliedern quasi zu verabschieden, und die Haupthandlung findet ihren Abschluss, so oder so.
Gibt doch auch viele Bücher/Filme in denen Fragen offen bleiben und Hintergründe nicht geklärt werden, nur scheint sich daran selten jemand zu stören.
ME3 endet mit dem Ende von Shepard, immer noch die Hauptfigur, und das finde ich auch OK so, alles was danach passiert erfahre ich dann vielleicht in Teil 4, oder auch nicht. Aber die Haupthandlung ist durch, die Reaper keine Bedrohung mehr.

Ich persönlich finde es sehr schade das Bioware eingeknickt ist, auch wenn das Ende von ME3 nicht so war wie ich es mir gewünscht hätte, aber das Wünsche in Erfüllung gehen ist sowieso selten. Trotzdem war das Ende eigentlich eine runde Sache (Bis auf den Teil mit der Normandy wie ich finde, und darüber habe ich keine Lust mich aufzuregen, gibt wichtigeres).

Danke Jörg für deine Kolumne die meiner Meinung nach genau die Situation trifft.

Tr1nity 28 Party-Gamer - P - 110368 - 8. April 2012 - 1:57 #

*Popcorn raushol* :)

Anonymous (unregistriert) 8. April 2012 - 2:03 #

Moment ...

* Was ist mit Test Screenings.
Da werden Filme nach den ersten Testläufen auch
geändert, weil dem Testpublikum das Ende nicht gefallen hat.
Schon seit 1928 ...

* Wäre Herr der Ringe ein Einteiler gewesen, wenn die
Adler die Hobbits gleich zum Schicksalsberg gebracht hätten.
(Video-Kanal "How it should have ended" von HISHEdotcom
auf youtube. Großartig!)

* Gibt es nicht von Star Wars Episode 1 den berühmten Phantom Edit,
bei dem Jar Jar entfernt wurde?

* Ich kann mir die normale Fassung von "Tatsächlich Liebe" nicht
mehr angucken, weil mir die Bonus-Szenen der DVD in der normalen
Fassung total fehlen.

* Ich glaube es gibt eine Menge Variablen, die dafür sorgen, dass
ein Werk eben nicht so im Regal steht, wie es ursprünglich geplant war.
Geld, Zeit, Zeitgeist, KnowHow, usw.
Was wir als Endresultat sehen, ist das, was sich in Anbetracht
aller vorhandenen Einschränkungen im verfügbarem Zeitrahmen
realisieren lies - mit all den Fehlern, die bei der Realisierung
gemacht wurden.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469388 - 8. April 2012 - 12:02 #

Deine Gedanken sind übrigens in der Kolumne durchaus enthalten, auch wenn ich z.B. statt von "Testscreenings" von "Fokusgruppen-Tests und anderer Marktforschung" schreibe :-)

Baran 12 Trollwächter - 826 - 8. April 2012 - 2:08 #

Der Einstieg mit Karl May hat mir gefallen, obwohl ich die Filme immer langweilig fand und die Bücher nie gelesen habe (und auch die ME-Serie nicht aktiv durchlebt habe).

Eigentlich müßte man im Text den Fokus mehr auf dieses Internet-Dingens legen, denn nicht nur bei ME gab es ja wütende, enttäuschte Meinungen über dessen Ausgang (Lost anyone?). Wie sehr darf ein Nutzer oder Kunde Einfluss auf ein derart kulturelles Stück Gut haben? Vom Standpunkt des ME-Rage-Beobachters aus bin ich ganz der Langers Meinung, daß EA eingeknickt ist und ich das nicht für gut befinden kann. Prinzipiell sollte es jedem Schaffenden möglich sein einen Schlußpunkt zu setzen und daraufhin nichts daran ändern zu müssen. Oder zu dürfen, schließlich ist jede Änderung ja auch eine "Verweichlichung" des Erschafftem, zumindest unter den klassischen Begriff eines Kunst- oder Kulturschaffendem.

Rein theoretisch könnte man den Kreis noch größer ziehen und fragen, ob das Mitmach-Meinemeinungistdieeinzigwahre-Netz nicht sogar diesen Kulurbegriff erweitert oder einen neuen Nebenzweig neu erschafft, aber zugegeben: da ist dann GG oder der wöchentliche Langer-Rant nicht die dafür passende Plattform. Es sei denn ihr schafft es Lobo und Sloterdijk als Gastkommentatoren auf eurer Webseite für eine stimmungsvolle Kulturrunde. ;)

Des weiteren ist mir beim Lesen aufgefallen, daß ich ja selbst ein gebranntes Kind in diesem Thema bin. Jörg erwähnte die HdR-Filme von Peter Jackson. Ich kann mich noch erinnern als herauskam, daß Arwen in TTT als mitmetzelnde Elbenbraut auftauchen soll (die Szenen existieren ja). Was für ein Frevel an der Vorlage! Die Fans liefen schon damals Sturm und aufgrund dieses Feedbacks hat sich PJ entschlossen sie wieder herauszuschneiden oder den Film so zu überarbeiten, daß ihr Vorhandensein nicht wirklich auffällt.
Da ich im HdR emotional tiefer verwurzelt bin, war ich über die Änderung der Änderung natürlich sehr froh, dennoch gilt ja eigentlich das gleiche bei Film wie Game: Das Werk ist eigenständig, funktioniert und gilt somit als Aussage des Künstlers.
Hm. Schwierig, das alles. Wenn so viel Herz und noch mehr Ego an einer Sache hängt, ist allein schon zu hinterfragen, warum die eigene Meinung als die einzig Wahre gilt. Legt sich das so allgemein im Alter, Herr Langer? Oder gab es da nicht einen kleinen Nebensatz bei Preview zu Fall of the Samurai (steuerbare Kanone)? Wie gesagt: Schwierig, schwierig. ;)

Oh, und welche fünf Enden meinst du bei den PJ-HdRs?

Rabenschnabel 12 Trollwächter - 984 - 8. April 2012 - 2:24 #

Ein weiteres literarisches Beispiel ist Sherlock Holmes. Ohne den massiven Protest der Fans gäbe es heute deutlich weniger Geschichten mit ihm von Arthur Conan Doyle.
Der hatte ihn nämlich eigentlich sterben lassen, aber nach dem Proteststurm (damals noch per Post) wurde auch dieses Ende geändert.

Timberwolf76 19 Megatalent - - 18025 - 8. April 2012 - 9:33 #

Naja, da war der Geldbeutel des Autoren auch ein motivierender Grund

Kaplan_Ralf 12 Trollwächter - 838 - 8. April 2012 - 2:04 #

Danke Herr Langer für diese Kolumne.

Wie oft habe ich in anderen Foren ihre Position vertreten und wurde genauso missverstanden, wie oft wurde genauso am eigentlichen Punkt meiner Aussage vorbeigeredet.
Wie es aber in manchen Kommentaren hier zu lesen ist, verstehen auch hier einige die Aussage nicht.
Also: Es geht hier NICHT per se um Mass Effect. Es geht darum dass eine (nicht definierbare) Masse an Menschen jemanden aktiv dazu gebracht hat sein künstlerisches Schaffen, sein geistiges Kind zu ändern.

Und deswegen hat Herr Langer hier wirklich komplett recht:
Man muss Mass Effect nicht gespielt haben um diesen Präzedenzfall mit Schaudern wahrzunehmen.

Leser 16 Übertalent - P - 5482 - 8. April 2012 - 2:10 #

Ich verstehe was ihr meint, sehe es aber als nicht so gefährlich an.
Studios die ein wirklich autonomes Werk erschaffen wollen werden das auch weiterhin tun. Die haben auch bisher noch nie so auf den Massengeschmack gesetzt.
Wenn die Studios die Spiele für die Massen produzieren in Zukunft noch besser darauf Acht geben was die Fans wollen, dann ist das doch ein Gewinn für die Fans.
Und wenn es in Zukunft üblich wird Teile des Spiels auf Grund von Fanprotesten anzupassen dann verlieren doch zumindest die nichts, denen die "Originalfassung" gefällt. Die müssen sich ja mit der "Neufassung" nicht beschäftigen.

KoffeinJunkie (unregistriert) 8. April 2012 - 2:38 #

Mit Schaudern nahm ich das sogenannte Ende von ME3 zur Kenntniss.

Es ist aber nicht so, dass hier die Fans inhaltliche Änderungen haben wollten. Es ging den meisten darum, einen logischen Abschluss (Ende) zu bekommen, so wie es jeder Spieler von Mass Effect 3 erwarten können sollte.
Das ist nunmal keine experimentelle Literatur, sondern ein Computerspiel mit einem klar vorgegebenen Szenario, mit Charakteren, die einem Handlungsmuster folgen.
Wird das dann am Ende alles einfach im Klo runtergespült stellt sich mir die Frage, warum soll ich das fraglos akzeptieren? Muss ich das ertragen? Bekomme ich mein Geld zurück?
Es ist eben auch die Aufgabe einer Spielefirma, mit den Erwartungen der Spieler verantwortungsvoll umzugehen. Und das ganz besonders, was das Ende angeht!

Es mag künstlerische Freiheit geben, aber ich als Kunde lasse mir nicht Alles gefallen. Wenn ich wie ein unmündiger Idiot behandelt werte, dann stimme ich eben mittels Geldbörse ab.

Und es ist auch so, dass sich kein Publisher eines Spiels, was hier mit weniger als 5 Punkten bewertet wird mit künstlerischen Freiheiten und Interpretationen rausreden kann. Da stellt sich nämlich die Frage, wo die anfängt.
Mass Effect 3 stellt imo eine Ausnahme dar. Man musste sich rechtfertigen, da man mit diesem Shitstorm nicht gerechnet hatte. Da es durch die gesamte Presse gewandert ist und mittlerweile sogar mindestens eine Klage vorbereitet wird. Mich wundert das ehrlich gesagt. Hatte man den durchschnittlichen Spieler für so leicht zufrieden zu stellend gehalten? Hatte man eventuell doch endlich selbst erkannt, dass es schlicht nicht in Ordnung gewesen war? Gab es keine konsequente Qualitätskontrolle?

Labrador Nelson 31 Gamer-Veteran - P - 266481 - 8. April 2012 - 3:14 #

Sehr gut! Die Kolumne war mal wieder wichtig und richtig. Das hier bei den Comments einige den Beitrag nicht verstanden haben, weder inhaltlich noch die dadurch offensichtliche Intention des Autors kapiert haben ist bedauerlich aber nicht zu ändern. Genausowenig wie ein künstlerisches Werk durch Erbitten der Rezipienten geändert werden darf! Auch wenn einige bei Mass Effect den Begriff Kunst ungern angewendet sehen, handelt es sich dennoch darum. Ändern darf jeder was, wenn er selbst dabei kreativ war, schliesslich ist es dann sein Ding. (Wie letztens George Lucas zu quängelnden Fans meinte: "Ich bin kein Roddenberry!") Wenn ich etwas aber kaufe oder sonstwie konsumiere, dann hab ich es schlicht und ergreifend so zu fressen, oder ich lass es sein. Eine Welt in der alle mitreden, wie Filme enden, Bücher ausgehen oder Spiele abgeschlossen werden, wäre für mich unerträglich grauenvoll! Die Masse IST NICHT kreativ! Kunst, Unterhaltung, Witz und Statement sind Individualien. Das ist ja gerade das Besondere. Das sticht heraus. Das ist einzigartig. Und wer hier nicht unabhängig zum Inhalt angesprochener Werke diskutieren kann, weil er nicht versteht um was es hier eigentlich geht, der solle das gar nicht erst versuchen und lieber nur lesen und nicht kommentieren. Dass das ein, wie Jörg meint, Präzedenzfall ist, stimmt nachdenklich. Man kann nur hoffen, dass das keine Schule macht. Ich hoffe da auf die neue Crowdfunding-Ära. Man darf vorher gerne die Fans befragen was sie haben wollen, aber erschaffen muss man das Werk dann allein. Mit allen Wendungen, Konsequenzen und ja, auch Enden! Dass Konzerne sich durch Kapital unter Druck setzen lassen ist Fakt unseres Systems, wodurch wie man sieht auch solche Blüten treiben. Hoffentlich auch in Zukunft nur Einzelfälle! Be creative! ;)

rapidthor 14 Komm-Experte - 2693 - 8. April 2012 - 4:44 #

Danke für diesen Beitrag. Endlich mal jemand der sich an das Thema hält und nicht wieder auf dem Mass Effect 3 Ende rumreitet und allen aufzwingt, es für das miesete und änderungswürdigste Ende aller Zeiten zu halten.

Novachen 19 Megatalent - 14947 - 8. April 2012 - 3:53 #

Naja das Problem ist ja eigentlich nur, dass sich dieses Ende von Mass Effect 3 nunmal nicht aus dem Spielverlauf und der bisherigen Story erschließt, sondern eben kurz vor Ende eine neue Person eingeführt wird, die plötzlich die gesamte Geschichte und Geschicke der Reihe gesteuert hat und dazu auch noch der Story innerhalb des selben Spiels ordentlich widerspricht. Ich denke das ist die große Krux an dem Ende. Ich weiß nicht ob es wirklich darum geht, dass das Schicksal der ganzen Charaktere offen bleibt, das größte Problem ist in meinen Augen einfach das Deus Ex Machina in den letzten fünf Minuten.

Das ist für mich genauso, als würde in der Star Wars Reihe kurz vor dem Abspann von Star Wars Episode VI erstmals der Imperator auftauchen und sich als Meister von Darth Vader und als Anführer der Bösewichter offenbaren. Aber so ist es nunmal nicht, der Imperator wurde bereits in Episode V endgültig eingeführt und das Ende von Star Wars erschließt sich einfach aus den Ereignissen und Personen die zuvor eingeführt wurden.
Sicherlich gibt es unzufriedene Enden, man muss den meisten Enden aber immerhin zu Gute halte, dass sie nunmal im Rahmen der Geschichte eben einen Sinn ergeben.
Battlestar Galactica hat für mich persönlich auch so ein "Mass Effect 3" Ende. Da gibt es zwar die Fäden aus vorherigen Episoden die aufgegriffen werden, aber die Zusammenführung von diesen macht überhaupt kein Sinn und da werden Ereignisse plötzlich in der letzten Stunde einem ganz anderen Sinn gegeben und quasi auch plötzlich als Lösung aller Probleme hingestellt, welches sich natürlich passend als von Gott geschicktem Engel präsentiert. Ganz davon abgesehen, dass die Serie für mich mit Staffel 3 eh vom Kurs abkam, fand ich das Ende persönlich ähnlich bescheuert und sinnfrei wie das von Mass Effect 3.
Wenn man bei Mass Effect 3 einfach alle Szenen nach dem Tod von Anderson rausnimmt und auf die zerstörten Masse-Portale verzichtet, dann hätte ich mich ehrlich gesagt bei dem Ende deutlich besser gefühlt ohne das ich weiß was mit den ganzen Charakteren passiert. Auch wenn natürlich noch immer Fragen übrig blieben (wozu diese Traumszenen, warum ist Anderson hinter mir und dann plötzlich vor mir an der Konsole etc.). Aber die Hauptstory als solche bekäme einfach nicht mehr diese total unsinnige und widersprüchliche Komponente aufgebürdet sondern wäre dann einfach vorbei. Die Reaper werden durch den Crucible vernichtet. Punkt, Aus.

Oder um es auch anders zu sagen: Roslin stirbt am Ende von BSG weil die ganze Sinnlosigkeit des Endes endgültig zu viel für sie ist und Shepard läuft am Ende von ME3 mit Anlauf in den Synthese-Strahl weil er mit den vorherigen Erklärungen keinen Sinn mehr in seinem Leben und dem Mass Effect Universum sieht. ;), wobei beide Serien sowieso einen ähnlichen Hintergrund haben. Es geht um Zyklen wo die erschaffenen Wesen die Erschaffer vernichten. Und beide Enden auch auf eine ähnliche idiotische Weise... vielleicht doch kein Zufall ;).

Larnak 22 Motivator - 37541 - 8. April 2012 - 4:11 #

Wegen genau dieser Sache habe ich Winnetou 3 früher nie lesen wollen (und es bis heute nicht getan ...)

Labrador Nelson 31 Gamer-Veteran - P - 266481 - 8. April 2012 - 5:01 #

Respekt an Jörg übrigens, soviel Geduld mit den Comments zu zeigen, darauf einzugehen, obwohl total offtopic, anstatt einfach zu schreiben: Thema verfehlt, setzen, sechs!^^

Keksus 21 AAA-Gamer - 25149 - 8. April 2012 - 7:59 #

Viele Enden schlecht? Subjektive Ansicht. Fakt ist: Mass Effect basiert auf den Entscheidungen. Und diese werden in Teil 3 schmerzlich vorne und hinten ignoriert. Das Problem ist in meinen Augen nicht das Ende an sich, sondern dass diese Serie, die für die Entscheidungen berühmt wurde, im Endeffekt nur ein einziges Ende bietet mit minimalen Abwandlungen je nachdem welchen Knopf man drückt. Hätte ME von Anfang nur seine Geschichte erzählen wollen und den Spieler nirgendwo Entscheidungen gegeben, dann wäre das hier halb so wild.

McSpain 21 AAA-Gamer - 29213 - 8. April 2012 - 8:20 #

Naja, alle Entscheidungen aus Teil 1-3 haben starken Einfluss auf Teil 3, nur eben nicht auf die letzten 10 Minuten. Allerdings lieferte die Geschichte als Ganzes NIE die Möglichkeit von der Kerngeschichte (Retter der Galaxy) abzuweichen. Jeder Teil hatte nur Variationen darin WIE dieses Ziel erreicht wird. Außerdem waren die Drei Entscheidungen am Ende ja sehr gewaltig und universeller als alles was nunmal davor passiert ist. Probleam Ende ist wohl eher die Unvorhersehbarkeit und zu schnelle Abwicklung der Konsequenzen der letzten Entscheidung.

Benny (unregistriert) 8. April 2012 - 8:05 #

Was wir heute als Kunst bezeichnen, wird doch schon seit Jahrhunderten immer wieder dem Geschmack und den Wünschen der Konsumenten angepasst. Wohl am offensichtlichsten ist es in der Malerei. Einstige Auftragsarbeit hängt heute in Museen. Diese Auftragsarbeit wurde oftmals korrigiert, geschönt und aufgebessert - so wie es der Kunde wollte. Dennoch ist es heute Kunst. Man liest ja auch immer mal wieder im Kultur-Teil einer Zeitung, wenn bei der Restauration (Ist das nicht auch immer eine nachträgliche Veränderung?) darunterliegende Farbschichten entdeckt werden, anhand derer man nachweisen kann, dass das Gemälde nachträglich - mit zeitlichem Abstand - verändert wurden.

Auch Literatur, Theaterstücke, freie Bühnenprogramme - das alles als Kunst gilt - wurden in der Vergangenheit immer wieder nach Reaktionen angefasst, erweitert und verändert. Das ist also kein vollkommen neues Phänomen, das es so noch nie gab.

Die Qualität des Protestes ist sicherlich eine andere geworden. Und gerade im Zusammenhang mit ME3 schoss sie oftmals über das Ziel hinaus.

Was man aber meiner Meinung nach auch sehen muss, ist die Interaktion zwischen der Spielergemeinschaft und den Entwicklern, die sich im verhältnismäßig jungen Medium Videospiele von einer fast vollständigen Trennung (Entwickler haben entwickelt, Spieler konsumiert) zu immer stärkerem Austausch (Entwicklerblogs, Umfragen, Q&As, Abstimmungen und Kommentaraufrufe über neue Kanäle wie Twitter und Facebook, Spielemesse und Videokonferenzen, in denen sich die Entwickler erklären) gewandelt hat. Und das scheint ja beidseitig gewollt und akzeptiert zu sein. Die anonyme Masse bekommt dadurch eine Stimme und die Künstler öffnen sich dieser Stimme - teilweise haben sie diese Stimme vorher selbst gefordert.

In Bezug auf ME3 muss man wohl auch noch die Entwicklung der Reihe beachten, die seit dem ersten Teil maßgeblich von den Fans bestimmt wird. Zumindest haben die Entwickler bei jeder Gelegenheit betont, dass die Rückmeldungen der Fans den Verlauf der Serie und deren Präsentation (sowohl Spielelemente als auch Verlauf) beeinflussen.

Wir haben hier also eine entgegengesetzte Entwicklung zur klassischen Literatur / Malerei, die von stark fremdbestimmter Arbeit (Kunstschaffende waren von der Gunst des Auftraggebers abhängig und haben etwas nicht für ein breites Publikum geschaffen) zum Ideal des freien Künstlers, der frei von Zwängen Kunst schafft, führt. Im Medium Videospiele scheint es hingegen die Entwicklung vom idealistischen Programmierer, der in den 80er Jahren seine Vision umsetzte, über die Fremdbestimmung durch Publisher (wir machen mehr Shooter, weil sich das besser verkauft; wir wollen mehr Action in jedem Genre, damit es eine größere Spielerschaft anspricht etc.) und hin zur Gemeinschaft der Fans zu gehen, die anscheinend auch gewollt Einfluss nehmen können.

p.s. BioWare ist ein eigenständiges Tochterunternehmen und damit laut eigener Aussagen unabhängig von EA. Casey Hudson ist damit als künstlerischer Leiter ein Angestellter bei BioWare und nicht bei EA. Wenn überhaupt, dann ist "BioWare eingeknickt". Das kann man ja mal so in einer Kolumne schreiben, dafür sind die schließlich da.

Benny (unregistriert) 8. April 2012 - 8:40 #

Ergänzung:
Da du, Jörg, das Vorgehen von BioWare mit ME3 als Präzedenzfall siehst: Gab es nicht schon vor Monaten die Ankündigung, dass das Ende von The Witcher 2 aufgrund der Kritik überarbeitet werden soll?
Wenn ich mich recht entsinne, gingen damals die "Proteste" (oder eben Kritik) sehr stark von der Fachpresse aus, während ein doch recht schreibfreudiger Teil der Community im TW2-Forum darauf hingewiesen hat, dass das Ende sehr gut zum Ton der Romanvorlage passt. Ist das eine andere Form der Korrektur?

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469388 - 8. April 2012 - 11:37 #

Witcher 2 sehe ich in der Tat ganz anders: Weder hat es da Proteste in vergleichbarer Form gegeben, noch sehe ich einen zeitlichen Zusammenhang zwischen Release/Kritik (die mir eher von den Magazinen zu kommen schien, btw) und der Überarbeitung. Hingegen sehe ich einen direkten Zusammenhang mit der 360er Fassung: Der Hersteller will diese ja um ein Jahr später kommende Fassung modernisieren, um sie als neues Xbox-Spiel vermarkten und bepreisen zu können. Ich sehe das also mehr wie einen Director's Cut, und nicht als Reaktion auf Fanproteste.

Benny (unregistriert) 8. April 2012 - 14:46 #

Für die zusätzliche Überarbeitung der Extended Version stimme ich zu, aber die direkten Patches, die in ähnlichem Abstand wie jetzt bei ME3 den Schwierigkeitsgrad verändert haben und ein neues Tutorial gebracht haben, waren laut Entwickler direkte Reaktionen auf die Kritik der Spieler und so nie geplant.

Obwohl der Schwierigkeitsgrad anfangs als Teil der Spielerfahrung gerechtfertigt wurde, haben sie ihn letztendlich doch abschwächen müssen. Gleiches gilt für die neue Einführung, die das eigentlich "fertige Kunstwerk" noch einmal verändert hat. Beide Male hatte die offene Kritik (Dass das mit am stärksten von der Fachpresse geäußert wurde, mag schon stimmen. Aber ist die Quelle der Kritik wichtig?) direkte Auswirkung auf die Handlung der Entwickler. Beide Male wurde das fertige Produkt nachträglich angepasst. Bei TW2 wurden diese Änderungen von Spielern und Kollegen in der News-Abteilung durchaus positiv bewertet und CD Projekt RED dafür gelobt, dass sie auf ihre Kunden hören. (Ich hab jetzt TW2 nur raus gegriffen, da ich zu der Zeit für die Arbeit selbst mit den Entwicklern in Kontakt stand; es gibt ja noch andere Beispiele auch abseits der Videospiele.)

Und im Gegensatz zu CD Projekt RED haben die ME-Entwickler ja schon zum ersten Teil gesagt, dass die Meinung der Fans am wichtigsten für den Fortgang des Spiels sei ("Das ist euer Shepard"). Das hatte direkte Konsequenzen auf den zweiten Teil und nach dessen Veröffentlichung noch viel gravierendere für den dritten Teil (zumindest laut Entwickler). Da die Trilogie jetzt abgeschlossen sein soll, kann neue Kritik am Spiel theoretisch nur umgesetzt werden, indem man als Entwickler noch mal ans Produkt herangeht. Also eigentlich bleiben sie hier ihrer Linie treu, die sie seit dem ersten Teil verfolgen.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469388 - 8. April 2012 - 22:08 #

Die Quelle der Kritik ist nicht wichtig, es ging mir nur um einen weiteren Unterschied zwischen ME3-Extended und Witcher2-Konsolenfassung (wobei die Änderungen, CD Projekt ist ja nicht dämlich, auch der PC-Version zur Verfügung gestellt werden).

Du hast sicher Recht, dass auch Patches Nachbesserungen sind, und oft auf Fan-Feedback oder Fan-Beschwerden beruhen, gerade beim Balancing. Nur geht es da meist um Optimierungen, Bugfixing oder zusätzliche Features. Oder um Geschäftsstrategie: Bei WoW sind die großen Content-Patches oder Addons immer erst mal sauschwer in den Highlevel-Inhalten, und nach einigen Wochen, wenn die Profi-Gilden durchgezogen sind, wird das dann durch einen weiteren Patch generft.

Ich sehe dennoch zwei Unterschiede zwischen großen Patches und ME3: Erstens ist das Ende eines Spiels doch etwas anderes, als wenn bei WoW ein Raid-Content einfacher gemacht oder bei Shogun 2 die Einheitenbalance optimniert wird. Zweitens, und das ist für mich der wesentlichste Punkt, geschehen diese Änderungen nicht auf derart großen Protestdruck hin.

Für mich ist eben diese Kombination aus "das Ende eines storylastigen Werks passt vielen Fans nicht" und "Der Protest der Lautstarken unter diesen Fans zwingt den Urheber, sein Ende zu überarbeiten/ergänzen" das Besondere, der Präzedenzfall. Du musst das nicht genauso sehen :-)

Valiant (unregistriert) 9. April 2012 - 9:29 #

Exakt dasselbe ist bei Fallout 3 auch passiert - da scheint es dich aber weit weniger gestört zu haben...

(Broken Steel wurde nach massiven Fanprotesten als neues/erweitertes Ende konzipiert, das ist ein weit massiverer Einschnitt als jetzt bei ME3, wo das eigentliche Ende bestehen bleibt und nur besser erklärt werden soll.)

Anonymous (unregistriert) 11. April 2012 - 23:38 #

neben Fallout 3 Broken Steel mindestens noch Bladerunner, Sherlock Holmes, Neon Genesis Evangelion. Kein Präzedenzfall.

Black Baron 17 Shapeshifter - 6539 - 8. April 2012 - 8:14 #

Guter Vergleich... und einige Leute führen sich tatsächlich auf wie kleine Kinder, was das Finale angeht. Wenn man sich aber z.B. Kritiker wie Angry Joe anschaut, dann gibt's auch einiges Wahres an der Kritik. Zumal wage ich jetzt einfach mal ganz rotzfrech zu behaupten, dass ein Videospiel ein um einiges tiefgreifenderes Kaliber ist, als ein 1 1/2 bis 2 Stunden dauernder Film, ganz besonders wenn ich - im Rahmen der Handlung freilich auch eingeschränkte - Freiheiten habe. Und ganz besonders das wird am Ende von ME3 nicht berücksichtigt.

Der große Tenor der Kritik ist auch nicht, dass Shepard am Ende stirbt (egal ob er bei einem der Enden mit genug Punkten nochmal kurz japst). Die meisten Leute, die ME nicht bloß beiläufig gezockt haben, haben genau damit gerechnet, und davon widerrum sind die meisten Leute durchaus auch einverstanden. Aber es passieren so viele unvorhergesehene Dinge am Ende - was nicht schlecht ist -, dass man durchaus fordern kann, dass zumindest das Wichtigste davon erklärt wird - was nicht passiert, obwohl BioWare ganz am Schluss die "Alter Mann erzählt lange lange Zeit später einem Jungen die ganze Geschichte"-Karte ziehen... da hätte der alte Sack ruhig erzählen können, warum wieso weshalb. Und der Junge fragt nur nach Shepard. Er fragt nicht "Was passierte mit Shepard's Freunden?".

Jörg, ich spiele Videospiele noch nicht ganz so lang wie du und bin rund 10 Jahre jünger als du, aber ich spiele auch schon lange genug... keine Videospielreihe lag mir so am Herzen, wie die ME-Reihe. Und noch kein Videospiel zuvor hat mich mit seinem Finale emotional dermaßen unerfüllt zurück gelassen. Wenn ein Spiel ein eher maues oder gar mieses Ende hatte (und davon gibt's reichlich), das aber auch kein Cliffhanger zum nächsten Teil sein sollte (in der Hinsicht finde ich das Half-Life-2-Finale grandios), dann hab ich mich kurz drüber geärgert und dann war's mir wurscht. Ich hab das Spiel dann wegen des guten Gameplays - sofern vorhanden - in Erinnerung behalten. Bei ME fällt mir das nicht so leicht. Ich komme mir zwar nicht "betrogen" vor, aber irgendwie hänge ich als Fan in der Luft, weil ich mir die Konsequenzen des Finales praktisch komplett selbst ausmalen muss, und das halte ich nicht für sinnvoll und befriedigend.

Du erwähnst ja auch, dass ME3 während seines Verlaufs bereits viele lose Enden verbindet und viele Handlungsbögen abschließt. Das stimmt. Und grade deshalb ist dieses löchrige Finale, das wir nun erleben "durften" eigentlich ein Witz.

Maestro84 19 Megatalent - - 18453 - 8. April 2012 - 8:20 #

Jörg sieht das wie andere Redakteure, aber mir scheint, auch er versteht den Kern der Kritik nicht wirklich. Es geht nicht darum, dass Shepard sterben kann, sondern um die Logiklöcher. Wenn in "Eis und Feuer" bei der roten Hochzeit plötzlich z.B. Arya mitten im Gemetzel auftaucht und drei Seiten später in Königsmund auftaucht, würde man sich auch fragen: "WTF?! Das geht doch gar nicht, völlg unlogisch." Am Beispiel von ME3: In Teil 2 löste ein sich zerstörendes Massenportal noch eine Supernova aus, in Teil 3 aber anscheinend nicht mehr wirklich. Logik? Kontinuität?

Shepard tot = Ok
Logiklöcher = Nicht ok

Black Baron 17 Shapeshifter - 6539 - 8. April 2012 - 8:28 #

Wobei man sich das mit den Portalen wenigstens noch so selbst zusammenreimen kann, dass sie die Energie, die bei ME2-Arrival in Form einer riesigen Explosion freisetzen, eben als Strahl abgeben und schlicht nur auseinanderfallen - mit ein paar Explosiönchen, damit man erkennt, dass die Dinger putt gehen. Der E-Zero-Kern (sofern vorhanden, hab grad die technischen Baupläne der Portale verlegt *fg*) wird dabei wohl aufgebraucht, und grade der führt ja bei Arrival zu dem Big-Bang.

Viktor Lustig (unregistriert) 8. April 2012 - 10:28 #

Ich bin nicht immer Jörgs Meinung, aber hier muss ich ihm in allen Punkten Recht geben!

Ich habe alle ME Teile gespielt, und auch ich war vom Ende enttäuscht. Einfach weil es, wie viele es auch schreiben, unlogisch ist, und handwerklich besonders im Hinblick auf die Qualität der sonstigen Rahmenhandlung schwach ist.

Ich hätte mir auch ein anderen Ende gewünscht.

Aber ich will kein neues Ende! Ein Künstler sollte zu seinem Werk stehen, und wenn es nur ihm gefällt und keinem sonst. Er muss halt mit den Konsequenzen leben, aber Kunst, und dazu zählen in meinen Augen auch PC Spiele, hat sich nicht der Mehrheit zu beugen. Kunst soll gerade unbequem sein, revolutioniär, kritisch... halt etwas anderes sein.

Wenn es so weit neben dem Geschmack der Käufer liegt, dann muss der Entwickler halt damit leben, dass sich sein Spiel nicht verkauft (deshalb passen die Entwickler ihre Speiel auch an den Markt an, und das ist auch legitim). Aber nachträglich das eigene Werk zu verändern, auf Druck von Außen... das ist schlimmer als Zensur.

Dragor 14 Komm-Experte - 2170 - 8. April 2012 - 10:41 #

Es wird ja kein neues Ende geben, sondern quasi nur erweiterte Enden, welche Logiklücken schließen und noch einige andere Dinge besser erklären sollen.

Viktor Lustig (unregistriert) 8. April 2012 - 11:04 #

Aber eine Erweiterung ist nichts anderes als eine Veränderung des Endes. Ein Ende ist so beschaffen, wie es der Urheber wollte... wo steht den geschrieben, dass ein Ende logisch sein muss?

Das Ende ist so wie es ist. Man kann sich darüber ärgern, sich beschweren... aber ein Ende ist endgültig, daher sollte es auch nicht verändert werden, nur weil äußere Faktoren Druck machen.

Maestro84 19 Megatalent - - 18453 - 8. April 2012 - 13:35 #

Das steht nirgendwo geschrieben, aber so wie einige Autoren Teile der Leserschaft durch unlogische Enden verlieren, so kann ein Spieleentwickler und vor allem dessen Publisher viel Geld verlieren, wenn Fans den Entwickler meiden. Einem Autor mag das weniger stören, weil im Romanbereich die Kritik stiller ist, aber bei dem Markt der Computerspiele brennt die Hütte ganz schnell. Und ja, auch ich liebte Bioware bis Ende 2011 so wie sonst nur Blizzard, aber durch SWTOR und das Ende von ME3 - das ich bei Freunden erspielt habe, bei dem Spiel warte ich ab, bis es kompett mit allen DLCs ist - ist auch Bioware für mich ein Entwickler, dessen Spiele halbjährlich beim Steamholidaydeal gekauft werden.

PS: Warum gibt es eigentlich keine Funktion, dass man direkt zum eigenen Beitrag springen kann?

Kenner der Episoden 20 Gold-Gamer - 22195 - 8. April 2012 - 13:38 #

Du kannst auf Deiner Profilseite unter "Historie" auf "Kommentare" klicken. Dann siehst Du eine Aufstellung aller Deiner Comments aus den verschiedenen Threads. Du musst dann nur noch den Richtigen raussuchen.

Labrador Nelson 31 Gamer-Veteran - P - 266481 - 8. April 2012 - 17:59 #

Wie bitte? Jörg versteht den Kern der Kritik nicht? Ich denke eher du verstehst die Kolumne nicht! Es geht NICHT, ich wiederhole, NICHT um den Inhalt von ME3!!! Es geht darum ob ein Publikum über die gerechtfertigte Kritik hinaus, Änderungen des Werks verlangen, oder zumindest erwarten kann, und ob dies vom Künstler gemacht werden soll, muss oder darf. Wer lesen kann ist wie immer im Vorteil...

rlx 13 Koop-Gamer - 1645 - 8. April 2012 - 18:53 #

Lies die Kolumne nochmal, es geht nicht darum ob der Künstler das soll, muss oder darf, sondern dass er das darf außer auf Bitten der Zielgruppe.

Und das einzige wirkliche Argument dagegen ist der Satz mit dem Mittelmaß, aber Mittelmaß wäre im Fall des Mass Effect 3 Endes eine unglaubliche Steigerung. Und dieser Satz:
"Und wenn auf die Lautstarken unter den Fans zu sehr gehört wird, kommt Abgehoben-Verschwurbeltes dabei heraus"
Das Ende von ME3 ist etwas Abgehoben-Verschwurbeltes vermint mit Logiklöchern und die Fans wollen genau das nicht.

Deshalb sollte man dieses kennen, um darüber zu reden, ob man es ändern sollte oder nicht. Es geht nicht darum, dass sich die Fans über die Entwicklung der Story beschweren, es geht darum, dass die gesamte narrative Struktur der Mass Effect Trilogie und damit das Gesamtkunstwerk mit dem Ende zerstört wird. Und ich behaupte mal, dass selbst bei Bioware Leute sitzen, denen das Ende nicht gefällt. Selbst einer der Writer Patrick Weekes gibt zu, dass das Ende zahlreiche Fehler und Logiklücken enthält.

Bitte anschauen:
Warum das Ende nicht funktioniert:
http://www.youtube.com/watch?v=7MlatxLP-xs
Warum der Extended Cut niemandem hilft:
http://www.youtube.com/watch?v=jT_x64921ls

Larnak 22 Motivator - 37541 - 8. April 2012 - 19:25 #

Es geht schon auch darum, dass der Künstler es nur aus eigenem Antrieb tun sollte, nicht umsonst merkt Jörg ja an, dass es ohnehin schon, vor der Veröffentlichung, genug Tests und Co gibt, die solche Veränderungen, wohl oft gegen die ursprüngliche Meinung der Designer, nach sich ziehen. Nur: Das ist eben schon normal. Dass Kunden solche Änderungen nachträglich "anbringen lassen" ist neu.

Nur darum geht es Jörg.

Leser 16 Übertalent - P - 5482 - 8. April 2012 - 19:38 #

Nur dass einiges darauf hindeutet, dass es die Tests hier nie gab, sondern die Schreiber einfach furchtbar von sich überzeugt waren.

rlx 13 Koop-Gamer - 1645 - 8. April 2012 - 19:39 #

Anscheinend gab es hier vor dem Release nicht genügend Tests, Gerüchte besagen, dass die QA-Version das Ende nicht enthielt, damit dieses nicht geleakt wird.

Und mal die Frage, warum darf es nicht nachträglich verbessert werden?

Larnak 22 Motivator - 37541 - 8. April 2012 - 22:17 #

Das ist eine merkwürdige Frage. Zum einen, weil es gar nicht so ist, dass es nicht nachträglich verbessert werden darf, zum anderen, weil Jörg oben erläutert, warum er persönlich der Meinung ist, dass es nicht getan werden sollte.

Wenn du nach meiner persönlichen Meinung fragst, würde ich sagen, dass es in Ausnahmefällen wohl durchaus angebracht sein kann. Zumal es ja ohnehin bei Spielen alltäglich ist, dass nachträglich Dinge geändert werden. Sei es durch Patches, DLCs oder Addons, praktisch nie ist die erste Version wirklich 'final'. Ob da jetzt interne Tests oder Kunden Auslöser für Veränderungen sind, ist für mich gar nicht mehr so wichtig, ich fände es aber durchaus wünschenswert, dass Werke irgendwann, im Idealfall bei deren Veröffentlichung, einfach 'fertig' sind und ihre Inhalte so präsentieren, wie sie es eben tun. Das setzt natürlich irgendwie voraus, dass man sich mit ihnen vorher genügend Mühe gegeben hat, sodass sie auch tatsächlich das präsentieren, was die Designer sich vorgestellt haben.

Labrador Nelson 31 Gamer-Veteran - P - 266481 - 14. April 2012 - 19:43 #

oje, schon wieder thema verfehlt!
ES GEHT IN DER KOLUMNE NICHT UM DEN INHAAAAAAAAAAAAAAALT VON ME3!!! Wann kapiert ihr das endlich?? LESEN!

[Edit Tr1nity: Übertriebene Anzahl an Satzzeichen entfernt, es reichen die 3, keine gefühlten 25. Und schreien muß man auch nicht.]

FPS-Player (unregistriert) 8. April 2012 - 8:30 #

Schöner Artikel! Auch ich sehe das so: die meisten Enden in Filmen/Büchern/Spielen gefallen mir nicht. Aber darum geht es ja - es soll den Leuten eben nicht alles gefallen - es darf auch mal nachgedacht und die eigene Phantasie bemüht werden. Für einige (oder die meisten) wohl aber eher ein Hindernis...

Ich habe ME3 auch nicht gespielt (und werde es nicht, weil mich die Serie nicht interessiert), aber von meiner Warte aus ist das Ende von RAGE viel schlimmer.

Zum DLC: Mir kam schon beim ersten Lesen des "EA knickt ein!"-Artikels der Gedanke, daß EA diesen DLC schon von langer Hand geplant hatte (natürlich gegen Bares) und jetzt, aufgrund des Drucks der Fans, sich dem Gedanken beugen musste, an diesem Zusatz nichts mehr verdienen zu können. Erschienen wäre das Teil sowieso, davon bin ich felsenfest überzeugt. Nur jetzt eben gratis.

Ich kann mir persönlich nicht vorstellen, das man wirklich und wahrhaftig dermaßen auf die Konsumenten (nichts anderes sind wir) eingegangen wird. Ich möchte hierfür - auch wenn es leicht am Thema vorbei geht - Batman Arkham City als Beispiel bemühen. Es gibt bei mittlerweile vielen Spielern das Problem mit der "unsichtbaren Wand" nach der Kammer der Dämonen. Wo es anfangs vom Hersteller noch hieß, das beträfe nur die Gamer, die Trainer verwendeten, mehrt sich jetzt deutlich die Anzahl der "ehrlichen" Spieler (siehe im hauseigenen Forum), die das Problem (teilweise beim zweiten Durchspielen) auch bekommen haben.
De facto besteht der Bug seit über einem halben Jahr - passiert ist, trotz teils massiver Proteste - gar nichts. Und wird es auch (so schnell) nicht. Hätte ein Spielemagazin den Bug beim Testmuster festgestellt, hätte es keine zwei Tage gedauert und das ganze wäre behoben gewesen. Aber so sind es ja nur die Daddler, die sich ein wenig echauffieren. Was solls. Die rennen trotzdem wie doof in den nächsten Laden und kaufen sich den nächsten Teil oder ein anderes Spiel aus gleichem Hause.

Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird und das Leben ist kein Ponyhof. Dumme Sprüche zwar, aber dennoch treffend. Wem das Ende von ME3 (oder sonstigen Spielen/Filmen/Büchern) nicht gefällt, der soll sie halt auf dem nächsten Flohmarkt oder im Internet verschachern. Die Entwickler/Regisseure haben sich schon was dabei gedacht (ok, vielleicht wird ja bei dem einen oder anderen noch mal ein "Directors Cut" nachgeschoben). Das gilt auch für Logiklöcher. Ja, unbestritten, es gib viele solcher Löcher, gerade in Filmen und Spielen. In Büchern in der Regel nicht. Was aber daran liegt, das man in einem Buch alles bis ins kleinste Detail und in voller Länge beschreiben kann. Das ist in einem Audiovisuellen Medium nur bedingt möglich. Natürlich könnte man ALLES in einem Film unterbringen, damit es kein einziges Logikloch mehr gibt - aber ich möchte mir keinen 6 Stunden-Film ansehen. Und bei einem Spiel würde mich das dauernde Erklären und in Zwischensequenzen gepackte Geschehen ermüden und ich hätte irgendwann keine Lust mehr und ausschalten. Und auch gerade hier gilt: es darf selbst nachgedacht werden. Warum ist das und das so passiert, obwohl es vorher eigentlich ganz anders war? Mir muß nicht alles vorgekaut werden...ich reime mir das schon gerne selbst zusammen.
Ok, es gibt natürlich auch "richtige" logische Fehler, die sich auch mit nachdenken nicht erklären lassen. Aber dann hat da halt einfach mal jemand vom Team schlicht vergessen, seinen Kopf zu benutzen. Auch das kommt vor. Ist nun mal so.

Ich will wirklich niemandem vor den Kopf stoßen, aber ich finde, die ganze Geschichte (gerade um das Ende von ME3) wird viel zu wichtig genommen. Und es ist auch ok, wenn nun viele Leute glauben, das sie tatsächlich einen riesigen Spieleentwickler dazu gebracht haben, eine Entscheidung zu revidieren. Aber aus meiner Erfahrung heraus geschah das nicht aufgrund des Drucks der Fans. Wie gesagt, es wäre so oder so soweit gekommen. Das ist eine rein wirtschaftliche Entscheidung. Nicht mehr und nicht weniger.

Benny (unregistriert) 8. April 2012 - 8:39 #

Ergänzung:

Da du, Jörg, das Vorgehen von BioWare mit ME3 als Präzedenzfall siehst: Gab es nicht schon vor Monaten die Ankündigung, dass das Ende von The Witcher 2 aufgrund der Kritik überarbeitet werden soll?

Wenn ich mich recht entsinne, gingen damals die "Proteste" (oder eben Kritik) sehr stark von der Fachpresse aus, während ein doch recht schreibfreudiger Teil der Community im TW2-Forum darauf hingewiesen hat, dass das Ende sehr gut zum Ton der Romanvorlage passt. Ist das eine andere Form der Korrektur?

Black Baron 17 Shapeshifter - 6539 - 8. April 2012 - 8:43 #

Das Ende wurde nicht kritisiert, sondern das letzte Kapitel, welches dahin geführt hat. Völlig zu Recht. Während die Kapitel davor noch sehr dynamisch und spannend sind, ist das letzte Kapitel extrem linear und langweilig.

Benny (unregistriert) 8. April 2012 - 8:55 #

Das Ende (also nicht nur das dritte Kapitel) selbst, soll doch aber auch verändert und erweitert werden. Das hat den Spieler ja auch mit vielen offenen Fragen zurückgelassen, die - so hab ich das in einem Interview gelesen - zumindest teilweise beantwortet werden sollen.

Dennoch bleibt die Frage, wie sich eine nachträgliche Änderung des scheinbar unveränderlichen Kunstwerkes The Witcher 2 von einer nachträglichen Änderung des ebenfalls scheinbar unveränderlichen Kunstwerkes Mass Effect 3 unterscheidet. Beides sind doch auf Kritik reagierende Änderungen, wenn man eben alle Teile eines Videospiels in der Gesamtheit als Kunstwerk betrachtet (beispielsweise auch den Schwierigkeitsgrad).

rlx 13 Koop-Gamer - 1645 - 8. April 2012 - 9:14 #

Aber The Witcher 2 haben nicht nur die Fans gemeckert, sondern auch Spielemagazine, die Gamestar hat das Spiel aufgrund des letzten Aktes und der lieblosen Inszenierung der Enden sogar abgewertet. Und gesagt, dass man das per DLC verbessern könnte.

Benny (unregistriert) 8. April 2012 - 9:24 #

Aber genau das wäre ja der Punkt. Es wurde der dritte Akt, der Schwierigkeitsgrad und auch das zu Teilen offene Ende kritisiert. Der Schwierigkeitsgrad wurde schon angepasst, der Rest soll folgen. Ist das dann kein Eingriff in die künstlerische Vision der Entwickler, wenn Kritik nicht nur von Spielern (die ja zu Teilen auch im offiziellen Forum Ende / Schwierigkeitsgrad etc. "verteidigt" haben), sondern auch von der Fachpresse kommt? Ist deren Meinung dazu geeignet, den Künstler zu beeinflussen?

Es gibt ja noch mehr Beispiele von Spielen, die nachträglich bearbeitet wurden, weil die finale Version zu viel Kritik auf sich gezogen hat. Ich bin der Meinung, dass wir schon immer mit dieser beeinflussten Kunst zu leben hatten (dazu auch mein Kommentar zur Malerei etc.) und dass es schwierig ist, die Linie zwischen der Aufgabe der Vision eines Künstlers und genehmer Korrektur zu ziehen.

Larnak 22 Motivator - 37541 - 8. April 2012 - 19:26 #

Auf solche nicht-Kunden-Beeinflussungen geht Jörg in der Kolumne doch schon ein und stellt fest, dass sie (soweit ich das erkenne für Jörg mit "leider" versehen) alltäglich sind.

Black Baron 17 Shapeshifter - 6539 - 8. April 2012 - 8:42 #

Ich bezweifle sehr stark, dass ein solcher DLC geplant war. Das Ding ist nicht nur kostenlos - als Beschwichtigung der Fans. Es erscheint auch erst irgendwann im Sommer, was ein auf Grund der zeitlichen Nähe (wir haben April und es schneit, JUHU!) ein langer und sehr sehr schwammig definierter Zeitraum ist.

Natürlich kann man jetzt als EA-Hasser auch sagen "Jaaaaaaa klar, die sagen das nur, um die Leute in die Irre zu führen". Da sag ich jetzt aber mal nur, geht mal raus vor die Tür und schaut mal, wie weit ihr mit eurer Paranoia da draußen kommt.

Außerdem finde ich das Vorgehen angemessen, zumal BioWare sich auf einen Kompromiss eingelassen haben und explizit angekündigt haben, dass keines der Enden verändert wird oder gar neue Enden hinzugefügt werden, sondern dass man versuchen will die von den Fans angesprochenen Lücken zu füllen.

Ehrlich gesagt ärgert es mich jetzt, dass da so viele Kritiker - vorwiegend Nicht-ME-Spieler - aus ihren Löchern kommen und den Fans das Recht absprechen wollen sich auf die eben vorliegende Art und Weise auszudrücken. Nicht alle Fans sind dabei gesittet geblieben, aber das hat man - vor allem dank I-Netz - praktisch bei jedem Furz. Nur zeigen sich die Entwickler von der Leidenschaft der Fans beeindruckt und haben das Einsehen, dass die Fans eben auch mit involviert sind und schon immer waren. BioWare hat schon für Teil 2 vieles an Fan-Feedback in die Entwicklung einfließen lassen.

Außenstehende nehmen das Ganze wohl als ein reines Kuschen vor dem Fan wahr, eine Aktion, mit der man's allen Recht machen will. Ich sage, die Entwickler sind selbst Fans ihrer Werke und haben die polarisierende Wirkung nicht in dem Ausmaß vorrausgesehen. Wahrlich, die dürfen sich geschmeichelt fühlen, weil der Ärger um's Ende eben nicht bloßes Ranting ist, sondern viel konstruktive Kritik mit sich bringt. Welcher Entwickler bis dato kann das von sich behaupten? Und ich finde an dem Schritt, den die Entwickler auf uns zu machen, kann man jetzt auch sehen, wie viel Selbstbestimmung BioWare im großen "pösen" EA-Konzern immer noch hat.

FPS-Player (unregistriert) 8. April 2012 - 8:58 #

Ich fühle mich zwar nicht angesprochen (denn ich bin weder EA-Hasser noch habe ich den Usern abgesprochen, ihre Meinung kund zu tun - ich mache das ja schließlich auch *g*), möchte aber dennoch äußern, das die Entwicklung eines (vernüftigen) DLC schon seine Zeit braucht. Es stehen noch weitere DLC für ME3 in der Pipeline, die zwar fertig geplant, aber noch nicht begonnen wurden. Das dauert nun mal, keine Frage. Und sooo weit ist der Sommer auch nicht mehr entfernt ;)
Aber du hast recht, es ist ein "schwammiger" Zeitraum - aber ist es das nicht immer?
Und selbstverständlich hast du auch recht, das die Entwickler Fans ihrer eigenen Arbeit sind - das muß auch so sein, sonst wären sie im falschen Beruf, bzw. Studio. Und natürlich sehen sie auch die Leidenschaft, die von den Fans ausgeht. Was aber im Umkehrschluß wieder dazu führt, das ein DLC dem anderen folgt...und wenn man daran noch was verdienen kann - um so besser.
Ich schrieb ja oben schon, das der "Logik-DLC" kostenlos sein wird. Das ist auch toll - aber auch nur eine logische Konsequenz. Was aber nicht widerlegt, das es ihn nicht doch irgendwann als kostenpflichtigen DL hätte geben können. Ich will mich da auch nicht drum streiten, es ist lediglich meine Meinung. Wenn es anders ist und es tatsächlich allein die Fans waren, die EA zum Umdenken bewegt hat - dann Chapeau! Fänd ich gut.

Was die Aussenstehenden angeht: ich weiß nicht, wer als Aussenstehender gilt, aber ich denke, denen ist es herzlich egal, wer sich bei was über wen aufregt.

Ukewa 15 Kenner - 3689 - 8. April 2012 - 9:16 #

Habe kürzlich das Testvideo von Gamestar angeschaut. Dort wird erwähnt, daß ME3 zu einem -wirklich- würdigen Abschluss geführt wird. Das wird mehr als ein mal deutlich gesagt! Wie kommen solche -geradezu gegenteilige- Meinungen zustande?

Vidar 19 Megatalent - 15012 - 8. April 2012 - 9:34 #

Es wird ja vieles zum Abschluss gebracht und das Spiel ist eigentlich auch ein würdiger Abschluss, für mich sogar der beste Teil der ganzen Reihe.
Und genau deshalb fällt dieses Ende so raus!
Das Ende wirkt teilweise wie aus einem andren Spiel. Fängt schon auf der Endmission in London an, das ganze Spiel über kracht es überall und ist wahnsinnig gut inszeniert und die Endmission?
Stille man ballert sich mit seichten hintergrund gedudel durch leere Straßen, einzige was man hört sind paar Husk. Kein Funk zu den Truppen nichts.
Dann Ende: ME ist eine Bodenständige Sifi gewesen und dann wird einem in den letzten 5 Minuten was aufgetischt bzw aus dem Hut gezaubert was man logisch erklären könnte hieße das Spiel Star Wars! Das ganze Ende macht alle Entscheidungen die man von Teil 1-3 gefällt hat unwichtig, als hätte sie es nie geben. Vorallem Teil 1 macht absolut keinen Sinn mehr! Shepard der sonst immer alles hinterfragt ect, nimmt auf einmal alles so hin usw
Das ganze Ding passte einfach nicht, abgesehn davon das es keine erklärungen gab was die Auswirkungen des ganzen waren oder warum Joker von der Schlacht flieht ect...

rlx 13 Koop-Gamer - 1645 - 8. April 2012 - 9:48 #

Bitte beleidige Star Wars nicht.

Noch ist Lucas nicht so weit, den Geist von Jar Jar in Episode VI auftauchen zu lassen, um den Todesstern zu zerstören.

Auch fehlt noch die Szene in der Han mit C-3PO und Padme auf Dagobah abstürzt, da der Falke von der rosanen Druckwelle, die bei der Zerstörung des Todesstern freigesetzt wurde, beschädigt wurde.

Vidar 19 Megatalent - 15012 - 8. April 2012 - 12:24 #

Naja ich meinte da eher Star Wars ist ja mehr Fantasy Sifi, also ganz anders aufgebaut als ein ME. Da könnte man so manches eher erklären ;)

Vidar 19 Megatalent - 15012 - 8. April 2012 - 9:27 #

"Etwas weniger okay finde ich, wenn nun die Lautstarken selbstgerecht und verbiestert Bioware und dem Lead Designer Casey Hudson nachweisen wollen, dass sie willentlich gelogen und die Fans an der Nase herumgeführt haben. "

Tja Herr langer nur hast du vergessen das Bioware selbst zig Enden versprochen hat, sie haben versprochen das es kein A,B,C Ende geben wird, sie haben versprochen das sich jede Entscheidung direkt auf das Ende auswirkt.... war alles nicht der Fall.

Viele dieser Aussagen wurden nicht mal paar Wochen vorm Release abgegeben. Ja es gibt sogar News hier auf GG dazu ^^
Aber das kennt man ja eigentlich nicht anders von Bioware große versprechen die nie gehalten werden :D

Ansonsten nett geschriebener Artikel

volcatius (unregistriert) 8. April 2012 - 11:02 #

"As Mass Effect 3 is the end of the planned trilogy, the developers are not constrained by the necessity of allowing the story to diverge, yet also continue into the next chapter. This will result in a story that diverges into wildly different conclusions based on the player's actions in the first two chapters."

“You'll get answers to everything. That was one of the key things."

"In Mass Effect 3, you know you need to take back Earth, but the path to victory is less clear at the outset. You won’t just find some long-lost Reaper “off” button…If you get rid of the Reapers and win that, wouldn’t it be amazing to just live on the Citadel or just take a ship to Omega? That makes sense.”

“Every decision you've made will impact how things go. The player's also the architect of what happens."

"There are many different endings. We wouldn't do it any other way. How could you go through all three campaigns playing as your Shepard and then be forced into a bespoke ending that everyone gets"

"This story arc is coming to an end with this game. That means the endings can be a lot more different. At this point we're taking into account so many decisions that you've made as a player and reflecting a lot of that stuff.
It's not even in any way like the traditional game endings, where you can say how many endings there are or whether you got ending A, B, or C"

Timberwolf76 19 Megatalent - - 18025 - 8. April 2012 - 10:12 #

Toller Artikel! Und wie immer sehr schade dass viele Leser nur Teile heraus und vor allem aus dem Kontext reißen um ihren eigenen Standpunkt nicht gefährdet zu sehen. Jörg beschreibt deutlich dass er den Aufschrei versteht, weil er sich selbst auch oft unzufrieden in einer Handlung und einem Ende wiedergewinnen hat. Bei vielen kommt nur an "ich habe ME3 nicht durchgespielt". Traurig. Ich habe es durchgespielt und finde es handwerklich nicht gut weil es auf den letzten Metern eine Erklärung aus dem Hut zaubert die ins mystische geht und sich damit dem wesentlichen und der vorangegangen Handlung entzieht. Ähnliche "Kunstgriffe" haben auch schon in Lost und Matrix 3 für Unstimmigkeiten geführt. Aber was soll's? Es geht um eine fiktive Geschichte die alles in allem überragend war und ist und deshalb auch Emotionen auslöst. Das darf, soll und muss bei einer guten Story so sein. Aber dass eine Softwarefirma aufgrund von betriebswirtschaftlichen und marketingbedingten Gründen seiner eigenen Kreativabteilung und etlichen Beteiligten in den Rücken fällt ist auch für mich ein unglaublicher Vorgang. Dadurch wird ein Kunstwerk zu einem gewöhnlichen industriellen Produkt und die Kreativen zu Fließbandarbeitern. Das Gesamtwerk Mass Effect war besser als das und sollte es auch bleiben.

Tungdil1981 19 Megatalent - 16681 - 8. April 2012 - 10:12 #

Sehr schöner Artikel dem man nichts mehr hinzufügen muss.

Anonymous (unregistriert) 8. April 2012 - 10:13 #

Dunkle Macht, blubb, hauptsache polarisieren, nur um dann doch wieder eine nichtssagende Mittelposition einzunehmen, nachdem erst mal Äpfel mit Birnen verglichen wurden.

EA ist ganz sicher nicht "eingeknickt", Bioware stehen zu ihrer künstlerischen Vision, wollen aber die unzähligen frustrierten "Fans" (manchmal auch einfach "Käufer") beschwichtigen, was auch keine Abkehr von ihrer bisherigen Politik darstellt.

Das "unbefriedigende" Ende ist auch nicht einfach mit anderen aus der Geschichte der persönlich unbefriedigenden Enden vergleichbar, da sich hier logische Widersprüche, fehlende Berücksichtigung von Storylines und Konsequenzen, unsinnige Retorten-Sequenzen, Kitsch und unehrliche Politik (statt die wichtigsten Kritikpunkte konkret anzusprechen) übereinandertürmen.

Sicher kann man den Aufruhr teilweise als Überreaktion sehen, da das Ende meist grundsätzlich verdammt wird, anstatt zu sehen, wie zumindest Teile davon, ungefähr bis zum Auftritt des "Gottkindes", Sinn ergeben. Aber ein "erweitertes Ende" würde dem Spiel im aktuellen Stand sowieso zugutekommen, auch wenn es vielleicht das Ende nicht völlig umschreibt, und wenn es auch nur auf Drängen einer freundlich gesinnten Fanbasis zustande gekommen wäre.

Idontknow (unregistriert) 8. April 2012 - 10:49 #

Sind sie auch nicht, wenn man sich die Pressemitteilung dazu mal durchliest. Das Ende bleibt. Es gibt nur ein paar Änderungen darumherum.

Labrador Nelson 31 Gamer-Veteran - P - 266481 - 8. April 2012 - 18:09 #

Ist es nicht grauslig, dass "frustrierte Fans" "beschwichtigt" werden müssen? Wie sehr muss man einem ins Gehirn gesch** haben, dass man sich nicht einfach auf ein Werk oder Produkt schlicht einlassen kann so wie es ist. Ein schlechtes, dilentatisches oder unlogisches Ende ist doch kein Vetragsbruch. Friss oder stirb, so ist es doch mit allem Content.

Leser 16 Übertalent - P - 5482 - 8. April 2012 - 18:11 #

Deine Haltung tut mir Leid für dich.

Larnak 22 Motivator - 37541 - 8. April 2012 - 20:02 #

Warum?

Tr1nity 28 Party-Gamer - P - 110368 - 8. April 2012 - 20:35 #

Weil beleidigend alle über einen unangemessenen Kamm geschoren werden, man keinerlei Kritik äußern darf und man gefälligst alles hinzunehmen und die Klappe zu halten hat? Zumindest liest sich das so.

Larnak 22 Motivator - 37541 - 8. April 2012 - 22:18 #

Das könnte sein :)

KoffeinJunkie (unregistriert) 8. April 2012 - 20:33 #

Anscheinend ist es in den USA wohl doch ein Vertragsbruch...

onli 18 Doppel-Voter - P - 12247 - 8. April 2012 - 22:21 #

Tatsächlich kann so etwas auch in Deutschland ein Vertragsbruch sein (mängelbehaftetes Produkt, nicht der Vordarstellung entsprechend).

Christoph 18 Doppel-Voter - P - 10233 - 8. April 2012 - 10:22 #

Diese Kolumne ist das Interessanteste an GG. Mal wieder danke!

Pitzilla 20 Gold-Gamer - P - 22256 - 8. April 2012 - 10:24 #

Toller Artikel! Ich hoffe, nach Veröffentlichung des DLC laufen 10 Mal so viel Fans wie jetzt Sturm und EA muss zurückrudern. Ach ja, ich hab Mass Effect 3 nicht selber gezockt.

Steven C. 14 Komm-Experte - 2233 - 8. April 2012 - 10:41 #

Schöne Kolumne, ich habe auch nichts anderes erwartet

Zu deinem Einstieg: Winnetou - Herz, Schmerz usw. - ich fand es echt traurig als ich Anfang der 80ziger die Bücher das erste mal gelesen habe, zum Glück vor den Filmen, den so waren diese fehlenden Handlungsstränge schon gefüllt.

Was würde denn heute passieren - Rechner an: Wikipedia, Google = Winnetous Erben mir wird sicher geholfen. Auch wenn die Lücken ziemlich mies geschlossen wurden, sie wurden geschlossen.

Und jetzt zu ME3 und was dort falsch gemacht wurde -
Bioware hat sich einfach übernommen, sie versprachen mit Mass Effect die ultimative Serie, die sich für jeden anders spielen und anfühlen soll. Das haben Sie auch geschafft - nur kam dann das Problem, das man für jeden möglichen Spielverlauf mit allen Nebenhandlungen ein eigenes Universum erschaffen hat. Diese können nicht sauber zum Abschluss oder zusammengeführt werden ohne viele Spieler zu enttäuschen. CH hat das in einem Interview auch erwähnt.
Aber dieses war sicher den Spielern bewusst, erwartet werden konnte eine einigermaßen sinnvolle Variante das Dilemma zu lösen - und die kam nicht.
Statt dessen blieben zu viele Lücken in der Logik zurück, und um die geht es nicht um Shepards Überleben. Wäre er heldenhaft beim Druck auf den Killswitch der Reaper verblutet wären die selben Lücken geblieben. Und bei 2 möglichen Enden bewegt sich die Rüstung noch.

Eine "Misery" (Stephen King) Gesellschaft von Ultras möchte ich nicht haben.

Auch in ME3 trifft Kunst auf Kommerz - wäre ein toller Artikel "Inwieweit sind Computerspiele Kunst". Dein Standpunkt ist ja, das ME3 ein Kunstwerk ist welche als solches betrachtet werden sollte, auch mit allen Fehlern. Und hier gehe ich nicht mit. Einige Dinge an ME3 sind sicher Kunst - Konzeptgrafik, Sound, aber die reine Geschichte - als reine Erzählung verreist dir diese jeder Kritiker wegen Logikfehlern.
ME3 ist ein Auftragswerk einer Firma, welche sich hohe Umsätze davon versprochen hat. Diese Firma sieht jetzt ein, das zu viel versprochen und ein in der Wahrnehmung der Fans unfertiges Produkt herausgegeben wurde. Und das kostet Umsätze und zwar in Beträgen die nicht akzeptabel für ein Unternehmen sind. Daher eine schnelle Beruhigungspille. Noch vor einigen Jahren hätte man das sicher ausgesessen, aber Spiele kosten seit dem auch um einiges mehr und müssen auch mehr einspielen. Freie Meinungsäußerung im Internet kann böse Folgen haben.
Was EA erlebte ist noch ziemlich Human, Google mal Toyota und Gas oder Bremsprobleme - wer sich noch an 2010 zurück erinnern kann - und zur Info Toyota war nicht schuldig. Aber Rückrufe von 12 Millionen Fahrzeugen und Strafzahlungen in Höhe von 12,5 Millionen Euros sind toll vor einer Aktionärsversammlung zu erklären.

Fazit: Es geht bei Big Buget Games nicht mehr um Kunst sondern um Zielquoten im Absatz. Wenn man die Meinungsverstärker = Fans nicht zufriedenstellt gehen die Gewinne in den Keller. Und leider stellen Fans immer höhere Ansprüche. Also "kriechen wir lieber zu Kreuze".

Akki 17 Shapeshifter - 8730 - 8. April 2012 - 10:43 #

> Glatter Durchschuss, Glück gehabt!
made my day :D

Ich bin der Meinung, dass sich die Publisher diese Suppe selbst eingebrockt haben, nämlich als sie damit begonnen haben, Spiele häppchenweise als DLC zu veröffentlichen... äh, zu erweitern, natürlich. Wenn das Ding früher released war, dann war der Bart ab! Da kam eventuell noch eine Expansion oder eine Fortsetzung, aber normalerweise deutlich später und mit einem deutlichen Schnitt zum Ursprungsspiel. Wenn das Spiel im Laden stand, war der kreative Prozess abgeschlossen, und das wurde deutlich, wenn man mit dem Karton in der Hand zur Kasse spaziert ist, wie bei einem VHS-Film.

Das Einbeziehen der Kunden in den Entwicklungsprozess ist eine tolle Sache, aber wer glaubt, dass das automatisch zu besseren Spielen führt, hat noch nie in einer Großküche gegessen.

McStroke 14 Komm-Experte - 2276 - 8. April 2012 - 10:49 #

Den Verweis auf die DLC finde ich sehr passend. Wenn es sich ein Publisher heraus nimmt AddOn-Happen und Zusatzinhalte zu einem eigentlich fertigen Spiel zu veraufen, dann darf der Spieler auch nach alternativen Enden und zusätzlichem Material rufen wenn er es für passend hält.

Larnak 22 Motivator - 37541 - 8. April 2012 - 20:03 #

Weil der Hersteller die Integrität des Kunstwerks gefährdet, ist es gut, wenn das auch die Spieler dürfen? Na, ich weiß nicht ...

McStroke 14 Komm-Experte - 2276 - 8. April 2012 - 10:44 #

Jetzt ist schon wieder sehr viel zu dem Thema gesagt worden, aber auch ich möchte kurz meine Gedanken dazu beitragen.

Ich verstehe, dass du, lieber Jörg, als jemand der auch kreativ sein muss um Artikel zu schreiben, die künstlerische Freiheit der Entwickler sehr ernst nimmst. Die meißten Fans von BioWare sehen das auch so, denn sonst gäbe es kein Baldurs Gate, kein Jade Empire, kein Mass Effect.

BioWare hat aber auch gezeigt, dass sie Fehler machen können. Dragon Age 2 hat den Fans nicht gefallen, weil es die Erwartungen nicht erfüllt hat. Fehler macht aber jeder, das ist absolut in Ordnung. Man sollte jedoch aus den Fehlern lernen. Die Fans haben hohe Erwartungen an BioWare, haben aber auch großes Vertrauen. Das zeigt sich daran, dass nach dem für viele Spieler unbefriedigenden Ende es BioWare durchaus zugetraut wurde die Indoctrination-Theory erdacht zu haben.

Jetzt gibt es aber auch Spieler die das Ende mögen wie es ist. Ich vergleiche das immer mit der BluRay zu einem Kinofilm, z.B. Star Wars. Da gibt es die Kinofassung für die Puristen, die das künstlerische Werk schätzen, da gibt es aber auch die erweiterte Fassung, die noch mehr Hintergründe bietet, zusätzliche Szenen die vieles en detail erklären.
Das wichtige hierbei ist, dass man die Wahl hat.

Niemand wird gezwungen das erweiterte Ende zu sehen, man kann auch beim alten bleiben. EA reagiert also auf die Fans, knickt aber meiner Meinung nach nicht ein. Es wird lediglich zusätzliches Material angeboten.

Larnak 22 Motivator - 37541 - 8. April 2012 - 20:05 #

Ich finde, du solltest da schon differenzieren zwischen "Fans" und "Fans". Es gibt ja auch diejenigen, die DA2 super finden und die auch das ME3-Ende gut finden.
Deine Argumentation aus der Sicht derjenigen Fans, die das nicht so sehen, sorgt dafür, dass diese anderen Fans ein Ende bekommen, was sie womöglich dann nicht mehr gut finden oder zumindest schlechter als vorher. Dass niemand gezwungen werde, das neue Ende zu sehen, halte ich für ein sehr schwaches Argument, da dann das neue Ende nun mal das Ende des Spiels ist und das alte nur noch existiert, weil einige trotzige Fans es nicht von ihren Festplatten löschen.

KoffeinJunkie (unregistriert) 8. April 2012 - 10:52 #

Kritik ist etwas Wichtiges und Sinnvolles. Das Problem hier ist, dass Jörg davon ausgeht, dass Gamer per se keine sinnvolle Kritik äussern würde und nicht berechtigt wären dadurch Veränderungen herbeizuführen.
Die Zeiten sind vorbei. Wer für Publikum/Kunden produziert und damit Geld verdient, der muss sich auch der Kritik stellen. Wer das nicht tut ist in meinen Augen arrogant oder ein Feigling.
Kunden und Publisher / Produzenten haben unterschiedliche Sichtweisen. Im Kino gibt es Screenings um die Reaktionen / Meinungen des Publikums zu testen. Bei manchen Spielen sind die Schwächen so ausgeprägt, dass man sich teilweise fragt, ob kein Geld mehr vorhanden, oder ob es tatsächlich Niemandem aufgefallen war.

Im Fall von ME3 ist das anders, die Kritik ist angesichts des Desasters absolut berechtigt, Es geht es auch darum dass sich Bioware qualitativ in einer klaren Abwärtsspirale befindet und nicht nur die Fans von einem anderen Ende profitieren würden.
Nach ME3 bestelle ich zumindest kein Bioware Spiel mehr bevor ich _Fanmeinungen_ habe, ob es gut ist, und ob das Ende vom gleichen Kaliber ist, wie ME3.

Denn leider fällt auf, dass die professionellen Spieletester Bioware so ziemlich alles durchgehen lassen, auch wenn die Qualität eben doch deutlich abnimmt. 9,5 für ME3 sind nur mit der rosa Fanbrille möglich, wenn man es mit ME2 vergleicht fällt auf, dass an allen Ecken rumgeschraubt wurde, und Komplexität herausgenommen wurde um das Spiel einer breiteren Masse zugänglich zu machen. Manche "Missionen" kamen mir vor, wie 1 zu 1 aus DA2 kopiert: fliege in System X und hole von Planet Y Dingend Z. Sowas ist vorallem billig zu produzieren, aber mit Spielspass hat das nunmal nichts zu tun.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469388 - 8. April 2012 - 12:13 #

Du irrst dich, ich spreche in der Kolumne Spielern oder Fans weder die Fähigkeit noch das Recht ab, sinnvolle Kritik zu üben. Im Gegenteil, ich beschreibe das Kritiküben als integralen Faktor der Veröffentlichung eines Werks. Was ich in der Kolumne durchaus mache, ist mit denjenigen ME3-Fans zu sympathisieren, die das Ende zwar stört, die dabei aber die Kirche im Dorf lassen. Über die "Lautstarken" hingegen mache ich mich lustig, schreibe aber auch ihnen ausdrücklich das Recht zu, lautstark zu protestieren.

Dass professionelle Spieletester Bioware etwas durchgehen lassen würden, sehe ich nicht. Weil du das Ende schlecht findest, müssen alle es schlecht finden? Bitte akzeptiere, dass wir (bei GamersGlobal) das Spiel inklusive Ende klasse finden.

Kenner der Episoden 20 Gold-Gamer - 22195 - 8. April 2012 - 13:00 #

Ich dachte, Sie hätten das Ende selber noch gar nicht gesehen?^^
Anyway: grundsätzlich mag ich die Kolume und finde es schade, dass einige leider die genaue Stoßrichtung nicht erkennen. Viele wünsche sich eben gerade einen differenzierten Umgang mit ihrem Anliegen von Seiten des Spieljournalismus - davon war leider (soweit ich weiß) gerade in Deutschland nichts zu sehen. Und wenn mir ein Redakteur einer bekannten deutschen Spielezeitschrift (nein, ich verrate nicht, welche ;))in seinem Testvideo zu ME3 weismachen will, dass das Ende des Spiels keinerlei Fragen offen lässt, dann komme ich nicht umhin, an seiner Kompetenz zu zweifeln - und das beeinflusst natürlich, wie ich zukünftige Testartikel aus derselben Feder wahrnehme...
Natürlich stehen sich bei der ganzen Problematik der Objektivitätsanspruch des Journalisten und die rein subjektive Fanmeinung gegenüber. Wie wäre es in dieser Hinsicht mal mit einer "Stunde der Kritiker" zum ME3-Ende? Quasi "Die letzten 15 Minuten der Kritiker"? ;)
_
Außerdem finden auch viele der "Enden-Kritiker" ME3 super! Nur halt nicht das Ende - und gerade in Biowares Fall bestimmt natürlich auch ein Stück weit die Fallhöhe die Aufschlagsgeschwindigkeit...

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469388 - 8. April 2012 - 13:26 #

Wenn ich schreibe, wir als GamersGlobal würden das Spiel inklusive Ende gut finden, ist das doch kein Widerspruch zu meiner Aussage, dass ich das Ende nicht selbst gesehen habe.

Dir "letzte Stunde der Kritiker" finde ich eine sehr nette Idee :-)

KoffeinJunkie (unregistriert) 8. April 2012 - 14:50 #

Es gibt im Netz kaum einen Testbericht zu ME3 in dem das Ende thematisiert wird, im Sinne von wir fanden es so oder so. Und wenn, dann war es entweder "gut" oder undefiniert (nicht jeder wird es mögen). Trotzdem ist das Spiel fast ausnahmslos extrem gut bewertet worden. Das stösst einfach sauer auf! Zumal, wenn man sich ME3 mal genauer ansieht, dann fällt einem schon auf, dass es sich hier ein wenig so verhält, wie der Schritt von DA:O zu DA2, wenn auch viel weniger stark ausgeprägt.

Ich kenne einige, die das Spiel insgesamt gut fanden, aber alle fanden das Ende mies. Insofern bin ich mittlerweile sehr skeptisch was das angeht.

onli 18 Doppel-Voter - P - 12247 - 8. April 2012 - 15:07 #

Das hat mich übrigens sehr irritiert (bei der Gamestar auch). Nicht zu realisieren und nicht zu thematisieren, dass das Ende die Versprechungen nicht erfüllt, war ein Fehler auf der Seite der Tester. "Der krönende Abschluss einer großartigen Trilogie" bei einem Spiel mit verhunztem Abschluss?

Menschlich kann ich es verstehen, den Tag nach dem Durchspielen war ich nur geschockt und irritiert, der Ärger kam am Tag danach, und der Test sollte ja sicher so früh wie möglich fertig werden. Und als Tester ist es wahrscheinlich schwer einzuordnen, ob man das Ende wirklich berechtigt als fehlerhaft wahrnimmt oder da mit einer Einzelmeinung seltsam dastehen würde, erst recht, wenn der Rest des Spiels gut erscheint. Trotzdem, ich bin etwas enttäuscht.

Larnak 22 Motivator - 37541 - 8. April 2012 - 20:07 #

Liegt wohl daran, dass die Tester das nicht als schlecht empfunden haben. Die GameStar beispielsweise lobt es ausdrücklich mehrfach an verschiedenen Stellen (betont aber auch, dass es wohl nicht allen gefallen würde).

Aus deiner Darstellung spricht da schon wieder eher dieses "alle, die es nicht schlecht finden, haben es halt nicht verstanden".

rlx 13 Koop-Gamer - 1645 - 8. April 2012 - 20:30 #

Es tut mir echt leid das jetzt sagen zumüssen, aber "alle, die es nicht schlecht finden, haben es halt nicht verstanden" ist korrekt, genauso wie "alle, die es schlecht finden, haben es halt nicht verstanden" korrekt ist. Das Ende von ME3 erlaubt kein Verständnis, man kann hineininterpretieren, aber nicht verstehen.

onli 18 Doppel-Voter - P - 12247 - 8. April 2012 - 22:00 #

In der Tat. + es fehlt die Darstellung der Konsequenzen voriger Handlungen, und zwar komplett, und das war versprochen und darauf arbeitet das ganze Spiel hin. Das kann man völlig objektiv kritisieren, da kommt es kein bisschen auf Geschmack an. Und mindestens das hätten die Tester merken müssen.

Larnak 22 Motivator - 37541 - 8. April 2012 - 22:03 #

Warum tut dir das leid?
Davon abgesehen hast du ja dafür sicher verstanden, wie diejenigen, die mit dem "du hast es halt nicht verstanden!" kommen, es gemeint haben :)

KoffeinJunkie (unregistriert) 8. April 2012 - 20:31 #

Ja, es ist wirklich absolut mysteriös, dass vorallem fast alle Tester das Ende mochten, aber die Spieler nicht.
Wie findest Du denn eigentlich das Ende?

KoffeinJunkie (unregistriert) 9. April 2012 - 18:58 #

Fragt sich nur wozu man Kritik üben soll/darf, wenn du dir gleichzeitig verbittest, auf Kritik zu reagieren. Nach dem Motto "ihr dürft alles kritisieren, aber wir werden eure Kritik ignorieren".

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469388 - 9. April 2012 - 21:11 #

Wo sage ich, dass eine Firma nicht auf Kritik reagieren soll? Ich sage, dass es Fans nicht zusteht, nachträglich das Ändern eines Werks einzufordern. Und damit meine ich nicht, dass nicht die Schwierigkeit balanciert werden soll oder Bugs entfernt oder 100 andere Sachen, die völlig normal sind. Ich rede davon, dass an das Finale eines Spiels Hand angelegt wird und damit an die künstlerische Vision der Macher, nur weil dieses Ende einem Teil der Spielerschaft nicht gefallen hat.

-Stephan- 14 Komm-Experte - 2137 - 8. April 2012 - 11:07 #

Dragon Age 2 war aber leider wirklich ein Rückschlag. Wobei es halt auch einen überaus guten ersten Teil hatte. Aber dieses Recycling der Schauplätze war ein wenig zu viel des guten, ansonsten war es ein storymäßig vollkommen ok, ein typischer Bioware Titel halt.

Womit wir dann auch schon bei Mass Effect 3 wären; ich habe es gestern nach knapp 50 Std. durchgespielt. Das waren 50 Std. feinste Popcorn-Action Unterhaltung. Der Bezug auf die Erde, die Schauplätze, Bioware hat eigentlich fast alles richtig gemacht. Klar, wer großartig Rollenspielanteile erwartet hat dürfte enttäuscht gewesen sein. Und die zum auswählenden Fragen hätte man auch direkt dem Computer übernehmen können, so durchschaubar waren sie. ME 3 hat auf Action satt gesetzt, in dem Punkt hat Bioware seine Sache aber auch trotz meinetwegen technisch nicht ganz sauberer Ausführung auch gut gemacht, die Inszenierung stimmte einfach.

Und dann kam das Ende. Ich gehöre jetzt nicht zu der Gattung Spieler die das verteufelt, zufrieden gestellt hats mich aber auch nicht. Das liegt nicht mal am Ausgang des Spiels, sondern einfach daran das zu viele Fragen offen geblieben sind. Ein paar nichtssagende Videos am Ende, dass reicht für jemanden der im Normalfalls über 100 Stunden insgesamt mit der Saga verbracht hat einfach nicht. Zumal es nun mal ein Bioware Titel ist, die nach meiner Meinung von der Story her ganz weit oben sind.

Es ist gut, dass EA da nachliefern wird. Ich will gar kein alternatives Ende, sondern einfach nur wissen was denn mit dem Rest geworden ist.

John of Gaunt 27 Spiele-Experte - 78508 - 8. April 2012 - 11:53 #

Danke Jörg für diesen Artikel! Trifft ganz genau meine Meinung zu dem Thema. Und zwar nicht zu Mass Effect 3 im Speziellen, dessen Ende ich noch gar nicht kenne, sondern im Allgemeinen.

DracoCW 12 Trollwächter - 937 - 8. April 2012 - 11:56 #

Hey Jörg, du hast doch mal ein Crossover mit Angry Joe gemacht (zu Shogun 2). Angry Joe ist meines Wissens nach der einzige Spieletester, der das Ende nicht sonderlich gut fand. Ich weiss nicht, wie er zu den von dir in dieser Kolumne angesprochenen Dinge steht, aber das wäre doch mal eine nette Gelegenheit, eine weitere Zusammenarbeit zu machen und eine Art "Streitgespräch" zwischen euch beiden durchzuführen, wo ihr über diese Punkte (und das Ende von ME3) diskutiert. Damit hätten wir mal eine Diskussion zu dem Thema zwischen zwei Spieletestern, die unterschiedlicher Meinung sind.

Ich kann mir beim besten Willen eigentlich gar nicht vorstellen, dass es unter all den Testern nicht mehr wie Joe gibt, denen das Ende sauer aufstösst. Ich selber fand das Ende so... mh.. unegal. Ich hasse es nicht, finde es aber auch nicht toll. Aber es hat Logiklücken ohne Ende und macht einfach keinen Sinn.

Ich hatte das schon in einem anderen Forum mal gepostet zu der Meinung eines anderen Testers über das Ende und wiederhole das hier nochmal. Ob man nun das Ende gut findet oder nicht, ob es die Trilogie würdig abschliesst oder nicht muss jeder für sich selber wissen. Aber dass das Ende keine Fragen mehr offen lässt (und genau das sollte ja eigentlich gemacht werden, offene Fragen zu beantworten) ist schlicht und einfach Falsch.

Despair 17 Shapeshifter - 7557 - 8. April 2012 - 12:07 #

An einem bestehenden Ende - und sei es noch so schlecht - sollte nicht nachträglich herumgefummelt werden. Just my two cents.

Viel schlimmer ist es, überhaupt kein Ende geboten zu bekommen. Ich erinnere nur mal an "XIII" oder "A Vampyre Story". Ein "To be continued", das nicht eingehalten wird, ist das mieseste Ende überhaupt.

Leser 16 Übertalent - P - 5482 - 8. April 2012 - 12:11 #

"An einem bestehenden Ende - und sei es noch so schlecht - sollte nicht nachträglich herumgefummelt werden."
Ach, jetzt willst du dem Künstler untersagen was an seinem Werk zu ändern, wenn er aus welchem Grund auch immer merkt, dass ihm etwas nicht passt. Das ist noch anmaßender als eine Änderung vom Künstler zu verlangen wenn dir was am Werk nicht passt.

Despair 17 Shapeshifter - 7557 - 8. April 2012 - 12:52 #

Was ist daran anmaßend? Der Künstler hat sein Ende ja selbst erdacht und veröffentlicht. Änderungen sollten vor dem Release vorgenommen werden. Ich habe nichts dagegen, wenn beispielsweise ein Schriftsteller seinen Roman in überarbeiteter Fassung erneut veröffentlicht - wenn die ursprüngliche Geschichte erhalten bleibt. Grundlegende Ereignisse zu ändern oder Charaktere wieder von den Toten auferstehen zu lassen führt eine Geschichte in die Belanglosigkeit.

Leser 16 Übertalent - P - 5482 - 8. April 2012 - 12:55 #

Trotzdem ist es die Freiheit des Künstlers.

Despair 17 Shapeshifter - 7557 - 8. April 2012 - 12:58 #

Wenn du meinst. Aber auf diesen "Künstler" könnte ich dann wohl gut verzichten.

Valiant (unregistriert) 8. April 2012 - 16:59 #

Viele große Künstler haben ihre Werke mehrfach geändert. Wagner, der gemeinhin als einer der bedeutendsten Komponisten der Musikgeschichte gilt, hat bis zu seinem Tod Änderungen an seinen Kompositionen vorgenommen.

Mendelssohns zweite Sinfonie wurde erst kürzlich wieder in ihrer ursprünglichen Fassung von Riccardo Chailly mit großem Erfolg aufgeführt - trotzdem ist sich die Kritik weitgehend einig, dass die vom Künstler selbst später revidierte Fassung die bessere sei.

Ich persönlich (und wohl auch einige andere) möchte auf solche Künstler nur ungern verzichten. Kunst war nie etwas Feststehendes, sondern immer einem Wandel unterworfen und das Ergebnis zwischen Urheber und Rezeption.

Despair 17 Shapeshifter - 7557 - 8. April 2012 - 18:01 #

Ich hatte eher Geschichten in Buch-/Film- oder eben Spielform im Sinn, keine Musik. Haben Wagner und Co neben musikalischen auch tiefgreifende inhaltliche Änderungen in den Geschichten vorgenommen? Ich kenne mich da nicht aus, ist nicht meine Musikwelt. Ich hätte aber definitiv ein Problem damit, wenn beispielsweise Pink Floyd ihren Konzeptklassiker "The Wall" plötzlich mit einem anderen Ende versehen würden.

Valiant (unregistriert) 8. April 2012 - 19:09 #

Die angesprochenen Änderungen sind musikalisch teilweise massiv, betreffen naheliegenderweise aber selten die Handlung. Wegen der Handlung geht aber auch niemand in ein Sinfoniekonzert. ;)

Ich kann deinen Punkt unbedingt nachvollziehen, tue mich aber schwer damit, eine lineare Geschichte mit einem interaktiven Medium zu vergleichen, für das gerade die Wahlmöglichkeit immer das Herausstellungsmerkmal schlechthin war.

Gerade Bioware/EA ändern und erweitern ihre Werke ja fast nach Belieben mit später erscheinenden DLC-Modulen (was nebenbei Bethesda bei Fallout 3 auch getan hat und für "Broken Steel" viel Beifall erhielt), da frage ich mich schon, warum das hier so ein Problem sein soll.

Ich denke, die zahlenden Kunden haben das moralische Recht, ihre Unzufriedenheit mit den nicht eingehaltenen Versprechungen im finalen Produkt auszudrücken und Nachbesserung zu fordern - im Gegenzug hat Bioware das Recht, an eine wie auch immer geartete künstlerische Vision zu glauben und diese Forderung abzulehnen. Ein wie auch immer gearteter Zwang zur Änderung sollte es nicht geben - darin gehen wir wohl einig.

Ob das wirtschaftlich klug ist, wird die Zukunft zeigen - ich persönlich werde kein Geld mehr ausgeben für ein Produkt, an dem die Herren Gamble oder Hudson mitgewirkt haben, aber vielleicht bin ich ja wirklich eine nicht ins Gewicht fallende Minderheit.

Derzeit versucht Bioware wohl einen Mittelweg zu finden zwischen künstlerischer Integrität (falls es eine solche bei einem Team unterschiedlich denkender Kreativer überhaupt geben kann) und Dienst am Publikum.

PS. Weil hier so sehr von Karl May die Rede war: Der hat seine berühmten Geschichten mehrfach umgeschrieben - und gerade durch diese Umschreibungen wurden sie so berühmt. Ich zum Beispiel bezweifle sehr, dass er mit dem ursprünglichen Winnetou denselben Erfolg erzielt hätte wie mit der späteren Neuinterpretation. An andere Stelle wurden aus Frauen Männer und aus Toten Lebende, fielen ganze Handlungsstränge heraus (nicht immer zum Besseren) und wurden manche unvollendet gebliebene Geschichten sogar von anderen Autoren zu Ende geschrieben. Der Karl-May-Verlag in Bamberg versucht bis heute, manche Romane in ihrer sinnvollsten Textfassung zu veröffentlichen - das kann für Interessierte eine sehr spannende Sache sein.

PPS. Danke an alle, die hier nicht die "Hater"-Keule schwingen, sondern versuchen, Argumente auszutauschen. Frohe Ostern! :)

rlx 13 Koop-Gamer - 1645 - 8. April 2012 - 12:23 #

Du hast das Ende aber schon gespielt?

Im wesentlichen ist es nämlich genau das Problem, Man erreicht den Höhepunkt der Spannungskurve, dann passieren zufällige Sachen, die alles aber kein Ende sind (Traum? Indoktrination? Sinn?), dann kommen die Credits und dann Buzz Aldrin, der einem sagt, dass er noch eine Geschichte über den Shepard erzählt und dann wird einem noch gesagt, man solle gefälligst DLC kaufen.

Und dann geht man auf die Bioware Seite und erfährt dort, dass Bioware nicht plant das Ende fortzusetzen, sondern nur DLC, das vor oder während der Ereignissse von ME3 spielt, was wundersamerweise niemanden interessiert.

Despair 17 Shapeshifter - 7557 - 8. April 2012 - 12:56 #

Nein, meine Aussage war nicht auf ME3 bezogen. Ich habe bisher nichtmal Teil 2 gespielt. Ich meinte nur, dass erzählte Geschichten nicht nachträglich abgeändert werden sollten. Wäre doch irgendwie blöd, wenn Gollum in einer HdR-Neufassung plötzlich den einen Ring ergattern könnte und zum neuen Herrscher von Mittelerde aufsteigen würde, oder? Obwohl... das gäbe Raum für Fortsetzungen. ;)

Anonymous (unregistriert) 8. April 2012 - 15:33 #

wenn es mit me3 vergleichbar wär würde frodo am ende aufgeben und den ring aufstecken (check) und einen langen schwatz mit dem oberschurken halten, der ihm alles erklärt.

wie überrascht wir alle wären, wenn es plötzlich tom bombadil wäre der als verzogenes gottkind haarsträubende unlogik ausgräbt und sich in wahrheit als strippenzieher und wahrer meister über mordor entpuppt.

Dragon Ninja 13 Koop-Gamer - 1292 - 8. April 2012 - 12:08 #

DAFUQ!? Danke für's Spoilern von Ned Starks Tod in Game of Thrones! Ich schau mir gerade die Serie auf DVD an.

Damn, das ist doch ne Spieleseite hier, oder? :(

volcatius (unregistriert) 8. April 2012 - 12:15 #

Sean "Kenny" Bean stirbt IMMER.

rlx 13 Koop-Gamer - 1645 - 8. April 2012 - 12:27 #

Sharpe stirbt nicht!

John of Gaunt 27 Spiele-Experte - 78508 - 8. April 2012 - 12:27 #

True Story!

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469388 - 8. April 2012 - 12:48 #

Bei Ronin wird er nur vorzeitig aus dem Söldnertrupp geworfen :-)

Anonymous (unregistriert) 8. April 2012 - 15:27 #

sogar die tv werbung hat schon klar gemacht das ALLE sterben. tu nicht so als wärst du überrascht. außerdem ist das buch von 1996. du regst dich über nen spoiler nach 16 jahren auf?

Trax 15 Kenner - 3458 - 8. April 2012 - 12:18 #

Ganz ehrlich:
Ich verstehe nicht warum man über dieses Thema derart intensiv diskutieren muss.
Wenn EA der Meinung ist, dass man auf die Beschwerden reagieren sollte/muss, dann sollen sie das tun.
Ich habe zwar keines der ME Spiele gespielt, aber finde es durchaus positiv, dass diese Firma auf Kritik aus den Fanreihen reagiert und da nachbessern will.
Das man es niemals allen Fans recht machen kann ist ja nun wirklich keine neue Erkenntnis.
Ich sehe jedenfalls nichts Verwerfliches daran wenn man auf Kritik auch mal reagiert und dieser Einzelfall wird garantiert nicht dazu führen, dass sich solche Nachbesserungen bei anderen Spielen etablieren.

Skraggy (unregistriert) 8. April 2012 - 12:26 #

So ganz kann ich mich mit der Argumentationslinie, dass ME3 in erster Linie ein Kunstwerk sei und Käufer die künstlerische Vision des Künstlers (hier: das Studio Bioware) in letzter Konsequenz zu akzeptieren hätten nicht teilen.
Ok, gehe ic also davon aus, dass ME3 in seiner Gesamtheit tatsächlich ein Kunstwerk und Bioware eine Gruppierung von Künstlern sei, dann stellt sich mir die Frage, wie es um die Integrität des Künstlers bestellt sein kann, wenn er einen nicht unwichtigen Bestandteil seines Werkes – konkret: einen wichtigen Charakter, der dem Spieler äußerst interessante Einblicke in die Geschichte des Universums bietet, in dem er sich bewegt – aus diesem entfernt und seine künstlerische Vision auf diese Weise beschneidet? Nun, ich für meinen Teil habe aufgrund des Gebarens des Künstlers ein Problem damit, sein Handeln ausschließlich als künstlerisch motiviert anzusehen, denn welcher Künstler schadet freiwillig der Integrität seines Werkes. Nein, wäre das Entfernen des genannten Bestandteils künstlerisch motiviert, dann wäre es nicht möglich, ihn nachträglich käuflich zu erwerben. Ein richtiger Künstler würde sein Werk nicht beschädigt sehen wollen.
Macht es also Sinn, die Ankündigung des Extended Cut aus einer künstlerischen Perspektive zu diskutieren? Meiner Ansicht nach nicht, denn Bioware handelt nicht nach künstlerischen Gesichtspunkten. Vielmehr agiert das Studio als das, was es ist: eine Profit-orientierte Organisation. Das Werk ME3 wurde aus wirtschaftlichen Gründen um den Charakter Javik beschnitten, man intern zu dem Schluss gekommen ist, dass sich durch das Anbieten des selbigen per DLC ein lohneneder zusätzlicher Gewinn erzielen lässt. Aus genau den gleichen Gründen wurde nun der Extended Cut angekündigt. Bioware und EA werden zu dem Schluss gekommen sein, dass der Tumult um das Ende von ME3 Ausmaße angenommen hat, die einen merklichen wirtschaftlichen Schaden für das Unternehmen bedeuten können. Dieser kann sich in prognostizierten schächeren DLC-Verkäöufen zu ME3 zeigen oder sich auf zukünftige Veröffentlichungen des Studios auswirken. Fakt ist, dass man sich aus wirtschaftlichen Gründen gezwungen sieht, Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Nicht mehr und nicht weniger.
Von daher macht es für mich keinen Sinn, die Erweiterung des Endes von ME3 aus künstlerischer Perspektive zu diskutieren, da Bioware als Ganzes – beteiligte Individuen wie Storywriter, Grafiker, Komponisten mögen sich das annders wollen - selbst sein Werk eben nicht wie Kunstwerk behandelt. Dass Bioware es sich nicht leisten kann, das von ihnen gelieferte Ende vollständig durch ein anderes zu ersetzen, ist klar. Zu hoch wäre der Verlust an Reputation, wenn man extremem Druck von außen zu 100% nachgibt. Ob man es glaubt oder nicht, auch solche Faktoren wie Image etc. werden von Unternehmen sehr stark im Auge behalten. Also muss ein Kompromiss her und dieser wird jetzt geliefert.

magnuskn 12 Trollwächter - P - 1023 - 8. April 2012 - 12:49 #

Also Jörg Langer auf kurz: "Auf die legitimen Beschwerden der Fans gehe ich höchstens mit einem Satz ein, Logik und thematische Konsistenz in einem Serienende sind mir sowieso egal. Artistic Integrity!"

Wär schön wenn er sich mit den wirklichen Problemen des Spieles mal beschäftigen würde, statt nur einen von vielen weiteren Brandbriefen von Spielejournalisten gegen böse, "entitled" Fans rauszuhauen.

Naja, seine Meinung zu haben ist legitim, aber sie verkennt komplett, das interaktive Computerspiele ein komplett anderes Medium sind als Filme, Bücher und andere "Single Choice" Medien. Und Jörg verkennt, das man eventuell mal als "Künstler" seinen eigenen Horizont erweitern muss, wenn man in einem neuem Medium mit neuen Erzählmethoden arbeitet. Da ist der eingelernte Dogmatismus offensichtlich schon zu verstarrt bei Herrn Langer.

Außerdem kann sich EA/BioWare mit ihren Day-1-DLC Modell sowieso "artistic integrity" um die Ohren schmieren. Ich sehe diese Leute inzwischen als nichts mehr als eine Fließbandfabrik. Und solche Firmen müsssen auch reagieren, wenn ihre Kunden ihnen negatives Feedback geben.

Casey Hudson hat im übrigen in Interviews eindeutig falsche Versprechen gemacht. Statt mal das als "angeblich" in die Welt zu setzen, könnte man ja die minimale journalistische Arbeit leisten (Dauer im Internet: Gechätzte 10 Minuten) und nachschauen, ob diese Anschuldigen der Wahrheit entsprechen.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469388 - 8. April 2012 - 12:54 #

Was an meiner Kolumne lässt dich darauf schließen, mir wären gute / logische Enden egal? Das Gegenteil ist richtig, mir sind gute Enden sehr wichtig, nur kann ich auch mit offenen Enden leben.

Kleine Bitte: Bevor du versuchst, längere Artikel in einem Satz zusammenzufassen, solltest du sie ganz gelesen und auch verstanden haben. Dann mag dir die Zusammenfassung vielleicht gelingen.

Ansonsten wirfst du mir vor, nicht einmal zehn Minuten recherchiert zu haben, und falsche Aussagen von Bioware als "angebliche" zu bezeichnen. Das mache ich aber nicht, vielmehr schreibe ich:

"selbstgerecht und verbiestert Bioware und dem Lead Designer Casey Hudson nachweisen wollen, dass sie willentlich gelogen und die Fans an der Nase herumgeführt haben."

Ich glaube eben nicht, dass da willentlich gelogen wurde. Ich glaube vielmehr, dass sich Bioware in typuschem Marketinggewäsch verheddert haben. Es stimmt doch z.B. in gewisser Weise, dass "alle Entscheidungen das Ende beeinflussen", da sie Einfluss auf den Kriegsbereitschaft nehmen, und der wiederum über die möglichen Enden mitbestimmt. Natürlich ist diese Art von Einfluss ein schlechter Witz und überhaupt nicht das, was viele Spieler nach solchen Sprüchen erwartet hätten. Aber ich glaube nicht, dass ein Richter auf "Lüge" oder "Betrug" entscheiden würde. Jetzt klarer, was ich meine?

magnuskn 12 Trollwächter - P - 1023 - 8. April 2012 - 13:04 #

Und da hängst Du Dich, mal wieder, an einem Aspekt meiner Antwort auf und schliesst daraus, das ich den Rest des Artikels nicht kapiert habe.

Um die von Dir geführte Beschwerde kurz zu beantworten: "Die Abweichler müssen sich anhören, entweder das Spiel nicht kapiert zu haben oder sich für etwas Besseres zu halten, weil sie das ambivalente Ende gut finden und über Logiklücken hinwegzusehen bereit sind." habe ich Dir im Kontext des Absatzes als Deine Meinung ausgelegt. Vielleicht fälschlicherweise, obwohl der gesamte Tenor Deiner Kolumne wütende Fans als ganzes delegitimisiert. Wir sind ja offensichtlich "geifernd".

Dieses billige Rhetorikstück, das versucht Fans zu spalten, da man ja nicht auf der Seite der "geifernden" Menschen stehen will, hättest Du Dir gerne sparen können. Das gehört nicht in eine legitime Debatte.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469388 - 8. April 2012 - 13:14 #

Ich finde, du reagierst ziemlich aggressiv. Während du in die Tasten gehämmert hast, habe auch ich meine Antwort noch erweitert, sodass sie nun auch auf einen weiteren Vorwurf von dir eingeht. Nur: Wenn du mich weiter so angiftest, wirst du keine weitere Antwort mehr bekommen.

magnuskn 12 Trollwächter - P - 1023 - 8. April 2012 - 13:47 #

Wenn ich zu aggressiv war, dann entschuldige ich mich dafür bei Dir.

Für mich ist diese gesamte Debatte extrem emotional aufgeladen, da ich zu den Leuten gehöre, die das Ende von ME3 so stark getroffen hat und jemand bin, der an den Protesten teilgenommen hat ( inklusive Spende an Child's Play ) und diese Artikel wie Deine stark Leid ist. Du bist nicht einmal ansatzweise der erste Spielejournalist, der genau auf den gleichen Zug aufgesprungen ist und das Recht auf "Artistic Integrity" verteidigt. Das Du Dich so ziemlich genau der gleichen Mittel bedienst wie diese anderen, wurmt auch gewaltig.

1.) Die benannte Artistic Integrity ist wichtiger als Kundenfeedback
2.) Die wütenden Kunden sind die absolute Minderheit ( "1%" nach Dir ) und "geifernd".

Den ersten Punkt und seine Gegenpunkte im Bezug auf das Medium "interaktive Videospiele" habe ich meinem ersten Beitrag schon angesprochen. Im Bezug auf den zweiten Punkt, so geht er komplett aus der Annahme heraus, das nur die sich in Forums äußernden Fans unzufrieden sind.

Nach anscheinend gut belegten Studien im Costumer Service ist es jedoch so, das für jeden Kunden der sich aktiv beschwert, ca. weitere 26 Kunden auch unzufrieden sind, jedoch einfach nur zu anderen Firmen ziehen. Hier ist das ganze mal etwas näher ausgeführt:

http://social.bioware.com/forum/1/topic/355/index/10363783

Ich würde also mal doch vorsichtig bleiben, bevor ich die sich beschwerende Sektion der Fans als die "1%" bezeichne.

Im Bezug der Erweiterung Deiner ersten Antwort, danke für die Klarifizierung. Jedoch empfinde ich Aussagen von Casey Hudson wie "Bei uns wird es kein Ende geben, wo Du eine Auswahl aus den Entscheidungen A,B,C hast" ( sinngemäß aus dem Englischen übersetzt ) schon als willentliche Falschaussage, wenn das Ende *genau* das ist und Casey Hudson anscheinend mit Mac Walters zusammen das Ende am Rest vom Designteam vorbeigeschoben haben ( siehe Aussagen von jemand aus dem PA Forum, von dem inwischen ziemlich eindeutig erwiesen ist, das es Patrick Weekes war, einer der anderen Schreiber des Mass Effect Teams ).

Das Du aber den Punkt mit den "geifernden" Fans aber anscheinend nachträglich in Deiner Kolumne abgeschwächt hast (zumindest meine ich mich korrekt zu erinnern, das der Punkt vorher ohne Einbeziehung Deiner selbst da so stand), macht Deine Forderung nach Respekt für die "Artistic Integrity" aber doch etwas ironisch.

Kenner der Episoden 20 Gold-Gamer - 22195 - 8. April 2012 - 13:59 #

Danke für den Link! Es ist gut, mal ein paar handfestere Indizien zu haben als bloß die Mär von der "schweigenden Mehrheit", die scheinbar besonders gerne von den "Ende-Krikiker-Kritikern" bemüht wird.
_
Zur Frage "woher stammt das Ende?": Du meinst wahrscheinlich das hier:
http://www.gamefront.com/did-a-mass-effect-3-writer-slam-the-ending/
_
Unterstützt wird das m.E durch die Äußerungen Hudsons und Walters in der "ME Final Hours"-Doku App.
http://social.bioware.com/forum/1/topic/355/index/9999272/1

Leser 16 Übertalent - P - 5482 - 8. April 2012 - 14:09 #

"We had the final fight with the Illusive man in the game, but it just felt very Video Gamey." Hahaha, wie geil. Es ist ein Videospiel. Vielleicht sollte es sich auch wie eines anfühlen? Revolutionärer Gedanke, oder? Auch wenn die meißten vermutlich lieber Harbinger in den Arsch getreten hätten.

magnuskn 12 Trollwächter - P - 1023 - 8. April 2012 - 14:19 #

Zudem wird die Vermutung, das es Patrick Weekes war, durch ein ( anscheinend inoffizielles ) Interview auf der PAX erhärtet:

http://social.bioware.com/forum/1/topic/355/index/11154234

Quote: "(Mr. Weekes dropped a lot of hints that he really didn't like the ending. He also said something that was almost 100% verbatim from the Penny Arcade Forum post often attributed to him)"

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469388 - 8. April 2012 - 14:07 #

Du täuscht dich, ich habe die von dir erwähnte Passage in der Kolumne nicht nachträglich abgeschwächt oder verändert. Die paar von mir seit Veröffentlichung der Kolumne vorgenommenen Änderungen (einige Schreib- und Stilkorrekturen, die letzte ca. viertel vor eins heute früh, also etwa eine Stunde nach Veröffentluchung) sind für entsprechend berechtigte User im Versionsvergleich jederzeit einsehbar :-)

magnuskn 12 Trollwächter - P - 1023 - 8. April 2012 - 14:17 #

Alles klar, dann auch hier noch einmal eine kleine Entschuldigung für die Behauptung, die damit von mir klar falsch war.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469388 - 8. April 2012 - 14:19 #

Ach so, und zu den "1%" habe ich weiter oben schon geantwortet.

magnuskn 12 Trollwächter - P - 1023 - 8. April 2012 - 14:29 #

Das muss mir entgangen sein. Eine Studie Deiner Antworten auf die anderen Beitragsschreiber förderte auch nichts zustande. Kannst Du das nochmal präzisieren?

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469388 - 8. April 2012 - 21:47 #

http://www.gamersglobal.de/news/52008/langer-laestert-die-dunkle-macht-der-serienfans#comment-512214

magnuskn 12 Trollwächter - P - 1023 - 8. April 2012 - 21:53 #

Danke Dir.

onli 18 Doppel-Voter - P - 12247 - 8. April 2012 - 14:51 #

Danke auch von mir für den Link.

Woldeus 15 Kenner - 3171 - 8. April 2012 - 12:55 #

der winnetou 3 vergleich ist spitze, passt aber nich ganz. das win3 ende ist nun mal ein klassisches held opfert sich ende. drumherum ist nicht viel passiert und wirkliche emotionale bindung zu hawkings oder dem engländer gabs nicht.
außerdem hat karl may keine deus ex machina eingebaut. das wäre, als ob die banditen angreifen würden und vor winnetou manitou erscheinen würde, ihm erklären, dass er die banditen erschaffen hat, weil die indianer sonst durch ihren pfeifenkonsum irgendwann [insert random grund ] würden...und winnetou darf sich entscheiden, ob er eine atombombe zündet, selbst zu mannitou wird(bei diesen 2 entscheidungen wird old shatterhand sowie evt. verbündete sterben) oder sich opfert, damit die anderen leben können.
hat er vorher versäumt, sich mit der kavallerie der army gut zu stellen, kommen sie natürlich nicht antrompetet und alle "guten" werden sterben und die banditen errichten ein imperium des grauens....
nachdem sich winnetou geopfert hat, befinden sich plötzlich alle auf einem schiff und stranden auf einer einsamen pazifikinsel.man sieht noch, wie ein apache und eine irokesendame misamt pfeife und pferd aussteigen. ende.

zum rest:
kann meist zustimmen. das einer der größten entwickler klein bei gibt("das ende war so gewollt und wir finden es spitze!" frei nach diversen ea und bioware mitarbeitern) hat mich wirklich gewundert.
auch wenn ich mich darüber freue, hoffe ich dennoch, dass sich sowas nicht durchsetzt. auch deshlab, weil schon mehrere beispiele in der vergangenheit zeigten, dass sich einmischung der fans meist negativ auf die endgültige qualität auswirkt.

sir.vival (unregistriert) 8. April 2012 - 13:01 #

Alle regen sich über das ende auf. . . Werde das leider nie sehen können. Hab nach 8 h aufgehört und nie wieder einen gedanken daran verschwendet, das game ist einfach zu low und ich war mal fanboy. Ein beschissenes aufgeblasenes browsergame. ;>

Leser 16 Übertalent - P - 5482 - 8. April 2012 - 13:17 #

Bad troll is bad.

Tr1nity 28 Party-Gamer - P - 110368 - 8. April 2012 - 13:25 #

Don't feed...

Nekekami212 13 Koop-Gamer - 1639 - 8. April 2012 - 14:00 #

Aber es sieht so hungrig aus ... ich möchte es hegen und pflegen und füttern :-(

Anonymous (unregistriert) 8. April 2012 - 15:23 #

der ist doch auch nicht schlimmer als die "mir ist das spiel egal, habs garnicht gespielt oder keinen sozialen bezug dazu, aber ihr seid hater und dürft euch nicht beschweren" jünger. er ist sogar ehrlicher.

Larnak 22 Motivator - 37541 - 8. April 2012 - 20:16 #

Wie das halt oft so ist mit eng vertrauten Partnern, denen die Liebe entzogen wird. Stehen am nächsten Tag mit dem Messer vor der Tür :)

Möchtest du etwas Tee? Von "zu trinken geben verboten" steht hier schließlich nichts.

Anonymous (unregistriert) 8. April 2012 - 14:06 #

Ein guter und interessanter Artikel, dem ich allerdings nicht gänzlich zustimmen mag.

Im Hinblik auf das übliche Marketinggebrabbel hoffe ich durchaus, dass dieser Fall Schule macht. Wer vollmundige Versprechungen macht, sollte diese auch einhalten. Es wäre wünschenswert, wenn Entwickler/Publisher mal wieder etwas bodenständiger werden und nicht ständig das Blaue vom Himmel versprechen.

Die nachträgliche Veränderung eines Werkes sehe ich ebenso unkritisch, sofern bereits im Entwicklungsprozess das Feedback der Fans eingearbeitet wurde. Gerade Bioware wird auch nie müde zu betonen, dass man Rückmeldungen der Fans bei der Spieleentwicklung berücksichtigt. Wenn man schon vor der Vollendung einzelne oder ganze Aspekte dem Zielpublikum anpasst, warum sollte dies dann nicht später noch möglich sein?

FLOGGER 17 Shapeshifter - 8976 - 8. April 2012 - 14:21 #

Sehr gute Kolumne.

Die Entwickler(Künstler) haben sich ihren Teil gedacht und so sollte man es als Konsument meiner Meinung nach auch hinnehmen. Selbst wenn das Ende so aus Zeitdruck entstanden sein sollte, müssen die Entscheider bei EA auch dazu stehen. Sowas kann nämlich passieren wenn man dem Künstler aus kommerziellen Zwecken Vorgaben macht.

Jadiger 16 Übertalent - 5509 - 8. April 2012 - 14:24 #

Ich würde mich nicht als grossen ME Fan bezeichnen ich mag halt RPGs mit guter Story aber das ende fand ich echt scheisse. Da fand ich Me2 den letzten abschnitt viel besser. Und die End Sequenz da weiss man auch garnicht wo man hinlaufen soll also in welche Farbe man kann nur ratten.
Und ohne Multi denke ich wird es echt richtig schwer das maximum zu erreichen also von den enden wenn das überhaupt geht. Wie ich schon mal sagte hätte lieber den Multiplayer weglassen sollen und noch 2 Stunden Spiel nach dem ende machen. Das wer um einiges besser angekommen.

onli 18 Doppel-Voter - P - 12247 - 8. April 2012 - 15:08 #

Sowas kann wirklich nur jemand schreiben, der das Spiel nicht zuende gespielt hat. Das Ende ist ein Bruch und es ist furchtbar schlecht. Es ist nicht die "künstlerische Vision", die die Fans nicht mochten, es ist einfach nur schlecht - ja, das widerhole ich gerne.

Es gibt am Ende keine Wahl und keine Konsequenzen, und die Logiklücken sind haarsträubend.
Das zieht sich übrigens in schwacher Form durchs Spiel - Rachni in ME2 vernichtet? Macht nichts, kommen trotzdem in ME3. Pure Faulheit bzw macht es verbunden mit dem Ende klar, wie wenig Auswirkungen die Entscheidungen wirklich haben. Aber ich schweife ab, das ende ist auch für sich selbst schlecht.

Klar ist EA eingeknickt, aber nicht vor dem künstlerischen Mittelmaß, sondern vor dem Druck der Fans gegen den inneren Widerstand, einen schlechten Teil eines bereits verkauften Produkt zu verbessern.
Und ja: Dein in den Kommentaren verstärktes Argument, das es nicht um das Ende ginge, sondern darum, dass Entwickler nicht aufgrund von Fanprotesten das Spiel ändern sollten, verliert jegliche Überzeugungskraft, wenn es um ein wirklich verhunztes Ende geht, das schon in sich ein Bruch mit der künstlerischen Vision (ich mag das Wort) des Restspiels ist. Es ist klug und richtig, Kritik zu akzeptieren und entsprechend zu reagieren wenn man wirklich scheiße produziert hat - und so kann man Winnetous Ende wirklich nicht einordnen, vll abgesehen von der daran gekoppelten christlich überladenen Botschaft.

Larnak 22 Motivator - 37541 - 8. April 2012 - 20:20 #

Deine Argumentation stößt spätestens dort an ihre Grenzen, wo Spieler oder Tester das Ende ausdrücklich gut finden/ loben. Da dein gesamter Beitrag auf der Behauptung "Das Ende ist so schlecht!" aufbaut (siehe letzter Absatz, Stichwort "verliert Überzeugungskraft"), funktioniert der ganze Beitrag nicht mehr wie beabsichtigt.
Frag mich nicht, wie das geht, dass man das Ende gut findet, ich hab's nicht gespielt. Aber es geht offenbar.

onli 18 Doppel-Voter - P - 12247 - 8. April 2012 - 21:46 #

Das Ende gut zu finden dürfte aber eine absolute Minderheitsmeinung sein.

Ich sage aber noch ein bisschen mehr als "es ist schlecht", der Ansatz einer Begründung steht dabei (und das ist ja auch generell hinreichend begründet)

Larnak 22 Motivator - 37541 - 8. April 2012 - 22:10 #

Natürlich, aber das hilft ja demjenigen, der das Ende gut findet, nicht weiter.
Ich wollte damit nur sagen, dass die Dinge, die du als gegeben und unumstößlich ansiehst ("Sowas kann wirklich nur jemand schreiben, der das Spiel nicht zuende gespielt hat.", "Das Ende ist ein Bruch und es ist furchtbar schlecht.", "[...] verliert jegliche Überzeugungskraft, wenn es um ein wirklich verhunztes Ende geht") für andere längst nicht so klar sind und sich ihnen daher auch in der Konsequenz eine ganz andere Lage präsentiert.

onli 18 Doppel-Voter - P - 12247 - 10. April 2012 - 0:01 #

Gegenstandslos. Das ist hier ja überhaupt nicht gegeben, und genausowenig beim Großteil der anderen, die gegen die Proteste argumentieren.

Larnak 22 Motivator - 37541 - 10. April 2012 - 1:03 #

Durchaus aber bei einer Mehrzahl an Personen. Das müsste doch schon reichen, um aus Fakten Meinungen zu machen, oder? :)

onli 18 Doppel-Voter - P - 12247 - 10. April 2012 - 17:17 #

Nein

Larnak 22 Motivator - 37541 - 10. April 2012 - 18:28 #

Achso.

onli 18 Doppel-Voter - P - 12247 - 10. April 2012 - 20:40 #

True Story

KoffeinJunkie (unregistriert) 9. April 2012 - 18:35 #

"Frag mich nicht, wie das geht, dass man das Ende gut findet, ich hab's nicht gespielt. Aber es geht offenbar."

OK, das erklärt die Qualität deiner Beiträge. Du hättest mir viel Zeit erspart, wenn du das gleich am Anfang geschrieben hättest.

Larnak 22 Motivator - 37541 - 10. April 2012 - 1:10 #

Ich dachte, das sei klar. Schließlich lässt sich ME3 auf legalem Weg und auf dem PC nicht ohne Origin spielen ;) Wenn du mir eine Konsole zukommen lässt, könnte ich das kurzfristig ändern ... Sicher würde dann auch die Qualität meiner Beiträge schlagartig und merklich steigen.

Ich frage mich nur, warum du hier überhaupt unterwegs bist. Schrieb Jörg doch schon viel früher, nämlich im Artikel selbst, dass er, also der Anlass all dieser Diskussionen, das Ende ebenfalls nicht kennt.
Davon abgesehen habe ich ganz bewusst nur Dinge kommentiert, die sich auch ruhigen Gewissens kommentieren lassen, sofern das Ende nicht bekannt ist.

Anonymous (unregistriert) 8. April 2012 - 15:45 #

Es geht bei RetakeMassEffect nicht darum, dass es ein Happy End gibt. Es geht darum, dass es ein Ende gibt. So banal es klingt: Das angeblich "künstleriche" Deus Ex Machina Ende ist einfach kein Ende, welches der Serie gerecht wird. Lasst von mir aus alle drauf gehen, aber lasst uns nicht spüren, dass teilweise viele hundert Stunden und dutzende unendlich schwere Entscheidungen für die Katz war.

Darum (und noch einiges mehr) geht es bei RetakeMassEffect.

Deathlife 12 Trollwächter - 1168 - 8. April 2012 - 17:05 #

Ich lese bei RetakeMassEffect bitte gebt mir ein Happy end. Einzelmeinungen können abweichen die große Mehrheit will aber nur dies haben.

Leser 16 Übertalent - P - 5482 - 8. April 2012 - 17:12 #

Und was ist an einem Happy End schlimm? Ein Shepard der alles richtig gemacht hat (Muss ja nicht der 100% Paragon sein) hat das auch verdient.

Larnak 22 Motivator - 37541 - 8. April 2012 - 20:21 #

Wenn Bioware sagt, dass er es trotzdem nicht kriegt, ist es nicht von belang, ob er es verdient hat oder nicht :)
Da braucht es dann auch keine Diskussion über gut oder schlimm.

Anonymous (unregistriert) 8. April 2012 - 16:09 #

hatetepe://angryjoeshow.com/2012/03/top-10-reasons-we-hate-mass-effect-3s-ending/

learn jörg.

Fred (unregistriert) 8. April 2012 - 16:39 #

Genau Jörg! Der "Wutnerd" in mir verlangt eine Änderung deines Artikels. Warum nicht interaktiv, dann können wir uns das gewünschte Ende erlesen.

Anonymous (unregistriert) 8. April 2012 - 17:04 #

wir respektieren jörg und seine meinung. und etwas provokant sein möchte er ja in seiner kolumne. schafft er auch, aber nur weil einfach den kern der ME3-endings-suck-diskusion leicht verfehlt, wie viele die für €A/bioware Partei ergreifen. und das wundert nicht, da er bekennenderweise die Durchspielerfahrung ME3 nicht gemacht hat.

Larnak 22 Motivator - 37541 - 8. April 2012 - 20:21 #

Er verfehlt den Kern der "ME3-endings-suck-diskusion", weil er einen anderen Punkt ansprechen möchte.

Anonymous (unregistriert) 8. April 2012 - 20:37 #

korrekt. aber das ganze gedöns dient als aufhänger für seinen artikel. und seine darstellung der Ursachen für die Enttäuschung der Fans ist nicht richtig.

Daeif 19 Megatalent - 13820 - 8. April 2012 - 21:38 #

„Wutnerd" sollte zum Wort des Jahres 2012 gewählt werden :)

Aiex 16 Übertalent - 4439 - 8. April 2012 - 16:29 #

Wenn man wissen will wie es nach Winnetous Tod weiterging, kann man ja Im Reiche des silbernen Löwen Band I lesen.

Anonymous (unregistriert) 8. April 2012 - 16:46 #

ich stelle mal die gewagte these auf, dass sich die rezeption von passiven (Film, Literatur) Medien und interaktiven (Games) etwas unterscheidet. bei ersteren akzeptiere ich die Geschichte/Handelnden als Schöpfung des Autors. (nebenbei - die a song of ice and fire Reihe von Martin finde ich persönlich gerade wegen seiner Rücksichtslosigkeit großartig, und mit das unterhaltsamste was mir in den letzten Jahren untergekommen ist - habe auch sonst kein Problem mit offenen oder bödsen Enden)
beim PC-Game bin ich nicht bloßer Empfänger, ich bin auch gestalter (auch wenn das teilweise illusion sein mag).
Gerade in einen umfangreiche Titel wie Mass Effekt 1-3 steckt man als Spieler nicht unbeträchtlich zeit und emotionen. Gerade im Spielverlauf von Mass Effect 3 werden einige Erwartungen an die Auflösung der Geschichte geweckt. (siehe Angry Joe).
Wie enttäuschend das Ende von ME 3 ist, kann man wahrscheinlich wirklich nur verstehen wenn man den Titel durchgespielt hat.
Das Ende von ME 3 entwertet alles was man in den 3 Serientelen getan hat - es spielt einfach keine Rolle mehr. Es ist nicht das Problem, dass das Ende ein offened ist oder kein glückliches. (Helden müssen sterben.) Die Art und Weise wie das Ende präsentiert wird ist die wahre Enttäuschung, denn das was eine interaktive Erzählung ausmacht (und Mass Effect im besonderen), die Auswirkungen der eigenen Entscheidungen sichtbar zu machen, wird dem Spieler verweigert.
(selbst die Illsusion davon - un mehr wollen wir ja nicht) ;).

Anonymous (unregistriert) 8. April 2012 - 16:52 #

und in Wahrheit wünschen wir uns natürlich keine Nachbesserungen an ME3, sondern uns in eine Parallellwelt in der das Spiel gleich anständig zu Ende geführt erschien.

LEiCHENBERG 14 Komm-Experte - 1967 - 8. April 2012 - 16:53 #

Oh, jetzt wird er doch zum Mimöschen.

dimo2 07 Dual-Talent - 111 - 8. April 2012 - 17:15 #

Naja,
bevor hier noch groß Wind gemacht wird von wegen "BioWare/EA verlieren damit ihre künstlerische Integrität" würde ich erst einmal abwarten bis der "Extended Cut" tatsächlich erscheint und wie der aussehen wird.
Am eigentlichen Ende soll sich ja, so wie ich das verstanden habe, auch weiterhin nichts ändern, sondern eben nur "erweitert" werden.
Meine Meinung ist das der beste Kompromiss, den BioWare zwischen den Wünschen der Fans und ihrer Vision des Endes hätte machen können, den im Endeffekt machen sie damit nichts, was nicht auch andere DLCs machen - das Spielerlebnis und damit das Universum erweitern.

Captain Placeholder (unregistriert) 8. April 2012 - 18:15 #

Vielleicht steht es ja schon in den Kommentaren über mir irgendwo, aber ich habe in deinem Text die ganze Zeit auf den Misery-Vergleich gewartet, den ich hier als sehr passend erachtet hätte.
Inhaltlich hast du natürlich Recht, auch wenn ich in diesem speziellen Fall nicht überrascht wäre, wenn der jetzt kommende DLC entweder ursprünglich schon im Spiel gewesen ist und für den nachträglichen Verkauf vorgesehen war oder zwar geplant war, aber aus Zeitgründen nicht mehr umgesetzt worden ist. Bei Mass Effect 2 war es mit dem "Ankunft"-DLC ja auch ähnlich, der die Fortsetzung der Geschichte in ME3 erst eingeleitet hat.
Und das ein Spiel trotz, vielleicht sogar wegen einem am Ende sterbendem Helden sehr positiv aufgenommen werden kann, hat ja in der Vergangenheit z.B. Rockstar schon bewiesen. Man muss es nur richtig machen.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469388 - 8. April 2012 - 18:26 #

Ja, den Misery-Vergleich hat bereits ein Kommentierer gebracht. Ist mir leider nicht eingefallen :-)

Anonymous (unregistriert) 8. April 2012 - 19:31 #

An Misery kann ich mich jetzt nicht mehr so genau erinnern. War darin auch ein ellenlanger Katalog an überschwänglichen Versprechen (und anschliessender Täuschung) des Autors/Publishers mitauslöser für den Eklat?

Jürgen (unregistriert) 8. April 2012 - 18:51 #

Ich denke es wird wohl keine schnelle Lösung dieses Problems mehr geben, das Kind ist wohl in den Brunnen gefallen, daran wird wohl das Erklärbär - Addon im Sommer nichts mehr ändern.

Wie immer wie die Zeit das Problem lösen. Irgendwann ist Gras darüber gewachsen, DA3 und ME4 erscheinen, die Fans werden es kaufen und damit wohl auch endgültig Origin schlucken.

Also : much ado about nothing

Valiant (unregistriert) 8. April 2012 - 19:13 #

Über DA3 können wir reden, wenn es soweit ist - aber ein ME4 wird nicht auf meine Platte wandern. Wollen wir wetten? ;)

(Für das Gros der jetzt erbosten Kunden wirst du aber sicher den Nagel auf den Kopf getroffen haben - es wird immer viel gemeckert und dann doch geschluckt, siehe COD:MW2, siehe UbiLauncher, siehe Steam.)

Zu deinem Nachsatz: Shakespeare wird übrigens auch eine gewisse Abhängigkeit von Mäzenen nachgesagt (was gut ist für die Forschung, da sich daran bestimmte Datierungen festmachen lassen).

Gorny1 16 Übertalent - 4991 - 8. April 2012 - 19:28 #

Man merkt leider, dass du Mass Effect 3 nicht selbst durchgespielt hast. Du zäumst das Pferd mMn von der falschen Seite auf.
Die Enden von Winnetou und Anderen ist kein Vergleich zum ME3-Ende, da bei ME3 im Spiel alles, wirklich alles auf die Endschlacht ausgelegt ist. Alle Nebenquest sind nur vorhanden um Unterstützung für die letzte Spielstunde zu gewinnen. Alle Hauptquests auch. Es geht einzig und allein darum die Erde zu retten und dafür Leute und Ausrüstung zu beschaffen.
Wodurch man nach jeder Nebenquest denkt, dass man am Ende was davon hat, dass man diese absolviert hat.
Zudem gibt es dabei viele Entscheidungen die verschiedene Spezies, Planeten oder nur Einzelpersonen betreffen. Die meisten werden nach der Erfüllung der entsprechenden Quest und der Punkteerteilung fürs Ende in Schwebe gehalten, d.h. die langfristigen Konsequenzen werden nicht aufgezeigt alá Witcher oder so.
Somit erwartet man beim Spielen schon ein Ende wie Fallout 1 oder ähnliche Spieleenden. Da eben bei so etwas wie die eventuelle Heilung der Genophage bzw. die Vertuschung der Nichtheilung oder die schlichte offensichtliche Nichtheilung die langfristigen Konsequenzen die diese Entscheidung nachsichzieht nicht aufgeklärt wird.

Ich für meinen Teil halte Shepard für ziemlich unwichtig in ME3, ganz im Gegenteil zu Winnetou. Somit fehlt mir die reine Aufklärung der Konsequenzen und der Verbleib der Crew, die man in ME2+3 zusammengetragen hat und das in einem solchen Maße, dass sie fast wie Co-Hauptcharaktere geworden sind. Insbesondere eben auch Joker den man nur einmal in ME2 selber steuert.
Da kann das Volk der Apachen einfach nicht mithalten und ist deshalb nicht damit vergleichbar.

In Konsequenz daraus sehe ich die Reaktion des Publishers als vollkommen richtig an.

Valiant (unregistriert) 8. April 2012 - 19:48 #

Zumindest in den Büchern können es viele Karl-May-Figuren lässig mit der Normandy-Besatzung aufnehmen - was die Filme leider nicht ansatzweise transportieren konnten.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469388 - 8. April 2012 - 20:43 #

Man merkt leider, dass du die Kolumne nicht wirklich verstanden hast. Ich meine das nicht böse, aber für die Kolumne ist das Ende von Mass Effect 3 völlig unerheblich. Es geht überhaupt nicht um das Ende von Mass Effect 3.

Ich weiß auch nicht, was du gegen das Winnetou-Beispiel hast, ich bin sehr stolz, es gefunden zu haben. Dass es 1:1 mit Mass Effect 3 zu tun hat, behaupte ich an keiner Stelle, mir ging es nur darum, in den ersten Sätzen die Leser auf eine falsche Fährte zu locken, und um die Gemeinsamkeit, dass auch damals die Fans protestiert haben.

Du hast den Kommentarthread nicht verfolgt, oder? Weil ich das, was ich dir gerade schreibe, so ähnlich schon etwa fünf- bis zehnmal geschrieben habe weiter oben :-)

Gorny1 16 Übertalent - 4991 - 8. April 2012 - 23:17 #

Ja ich hab die gefühlten hundert Seite Kommentare erst nach dem Schreiben gelesen ^^. Habs mitlerweile eingesehen, trotzdem glaube ich schon, dass das Ende per se mit dem Kern der Kolumne zu tun hat, da der Ansatz, das es schlecht sei, wenn ein Teil von Mass Effect 3 wegen dem Aufbegehren der Fans geändert wird, mMn einfach falsch ist.
Da es sich um Mass Effect handelt!
Ich stimme dir zu, dass es schlecht ist, wenn die Konsumenten den Kunstschaffenden vorschreiben wie ihr Werk zu Enden hat. Aber bei ME3 ist es eine Außnahme, da es sich hierbei nicht um einen "Fehler" handelt der aus einer subjektiven Fanboysicht vorhanden ist, sondern um einen Mangel des Produktes wenn man so will.
Weiter oben hat ein anderer User folgendes Video gelinked, das tue ich gerne auch: http://www.youtube.com/watch?v=7MlatxLP-xs
Es zeigt was die Probleme am ME3-Ende sind und das nehme ich als Grundlage für meine Argumentation in diesem Kommentar.

Ich beziehe mich mit dem ganzen Kommentarstrang hier natürlich nur auf das ME3-Beispiel deiner Kolumne.
Der Kernaussage stimme ich dabei aber zu, aber eben nur unter Ausklammerung des ME3-Beispiels aus genannten Gründen.

Für den letzten Absatz deiner Kolumne interessant wäre dieses Video: http://www.youtube.com/watch?v=jT_x64921ls
Es unterstreicht deine Meinung und auch meine, dass auch das kommende End-DLC wohl niemanden wirklich zufrieden stellen wird und es eher schlimmer machen wird.
Das heißt aber nicht, dass sie es nicht doch ändern sollten, nur eben nicht so wie sie es anscheinend vorhaben...

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469388 - 8. April 2012 - 23:43 #

Ja, ich glaube wirklich, dass sich Bioware nicht nur "ideell" (Kontrolle des Urhebers über sein Werk), sondern auch faktisch keinen Gefallen mit der Entscheidung tut:

Selbst wenn das Ende mit den neuen Epilogen befriedigender wird, werden viele Protestierer...

a) Bioware das erste, schändliche Ende ohne Epiloge nicht verzeihen
b) die Ergänzungen als nicht weitgehend genug empfinden
c) weiterhin ein "richtiges", "logisches" Ende fordern

Bioware macht sich also ungeplante, also auch nicht-finanzierte Mühe, die vielleicht das Werk insgesamt sogar verbessern wird, aber gerade bei denen, die die Änderungen "erzwungen" haben, kaum auf Gegenliebe stoßen wird.

Zusätzlich hat Bioware die Erwartung geweckt, dass nur genügend Fans protestieren müssen, damit sich der Hersteller davon beeinflussen lässt. Da die Macher von Bioware sicher nicht vorhaben, die Lautstarken unter ihren Fans zukünftig an kreativen Entscheidungen zu beteiligen, kann das weitere Enttäuschungen hervorbringen.

Gut, auf der Habenseite steht für Leute, die anders als ich kein prinzipielles Problem mit dem Verhalten von EA/Bioware haben, dass sich EA/Bioware genügend um ihre Fans sorgen, dass sie diese "Extrameile" gehen.

Gorny1 16 Übertalent - 4991 - 9. April 2012 - 19:00 #

Tja das Problem ist, das EA in Zugzwang ist, da sie noch ihre DLCs verkaufen wollen.
Da aber viele das Ende nicht mögen und so wie ich dadurch keinerlei Motivation mehr haben das Spiel nochmal bzw. weiter mit DLCs zu spielen ist das ein großes finanzielles Risiko, dem irgendwie entgegen gewirkt werden muss.

Besser wäre es halt gewesen wenn Bioware anstelle der DLCs einfach eine neue Serie starten würden oder halt Mass Effect XYZ 100 Jahre nach den Ereignissen von ME3 machen würde. So hätten sie einfach sagen können, dass alles im Serien Spinoff bzw. im Nachfolger ohne Shepard aufgeklärt werden würde.

Das wäre quasi der klassische Weg gewesen. Aber durch den Verkaufsdruck der DLCs geht das nicht so einfach...
Mal ganz davon abgesehen, das dies die handwerklichen Fehler nicht wettmachen würde, nur weil man erfährt was mit den befreundeten NPCs bzw. Teammitgliedern passiert ist.

Eine große Ankündigung: Wir machen doch einen Teil 4 hätte wohl auch funktioniert ^^.

Rustikof 11 Forenversteher - 790 - 8. April 2012 - 20:00 #

Danke Jörg! Sehr toller Artikel!

Guthwulf (unregistriert) 8. April 2012 - 20:46 #

Diese Kolumne finde ich diskussionsbedürftig :D

Ich entnehme ihr, dass du das Ende selbst gar nicht kennst und nur "darüber gelesen" hast. Tyrannei der unzufriedenen Käufer und rückratloses Einknicken des Künstlers hin oder her. Wäre es nicht besser, sich anhand eigener Erfahrungen eine Meinung zu bilden, bevor man den Untergang des Abendlandes prophezeit? Spiel doch erstmal das Ende. Sonst wirkt es so, als ob ein Blinder von Farben spricht. ;-)

Stichwort Farben: Stellen wir uns vor, der Maler hätte uns für sein neuestes Werk eine Explosion aus Farben versprochen, wir kaufen es im guten Glauben an diese Ankündigung und bekommen ein Graustufenbild. Künstlerische Freiheit hin oder her... darf ich mich als offensichtlich naiver Käufer dann nicht wenigstens aufregen und mein Geld zurück verlangen?

Und ist die Reaktion von Bioware wirklich der Untergang des Abendlandes? Lob und das Geld der Käufer wird jederzeit gerne angenommen, aber Kritik muss unter dem Schutzschild der künstlerischen Freiheit zurückgewiesen werden? Wirklich?

Die vielbeschworene Kunst ist weder eine einmalige statische Angelegenheit, noch findet sie im luftleeren Raum statt. Es gibt immer einen Austausch zwischen "Künstlern" und "Fans", der in beide Richtungen wirkt. Was geht dem Maler/Autor z.B. durch den Kopf, wenn er all die Kritik an seinem neuesten Bild/Buch hört? Klar, er will sein nächstes Bild/Buch auch noch verkaufen. Aber darf es nicht wenigstens manchmal auch sein, dass er in Folge des Austauschs nun selbst den Bedarf einer Neuausrichtung/Korrektur seiner künstlerischen Vision sieht? Die schöne neue Welt der Videospiele macht den interkativen Prozess mit den Fans dank DLCs halt nur einfacher. Bei MMORPGs is das schon lange selbstverständlich. Klar wird Bioware vor allem wirtschaftliche Gründe für das "Einknicken" haben, aber Untergang des Abendlandes???

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469388 - 8. April 2012 - 21:35 #

Du übersiehst, dass ich hier die prinzipielle Keule raushole: Ich will nicht, dass sich der Schöpfer eines Werks von greinenden Fans dazu zwingen lässt, sein Werk zu verändern. Ob die Fans mit Recht greinen oder weil ihnen langweilig ist, ist dabei unerheblich. Deswegen ist auch unerheblich, ob ich selbst das Ende erlebt habe.

Übrigens vermute ich, dass mir das Ende gefallen würde -- schließlich haben mehrere GamersGlobal-Tester Mass Effect 3 zum Test durchgespielt, und in aller Regel liege ich mit meinen Kollegen bei sowas auf einer Wellenlänge :-) Aber die Kolumne hätte ich auch geschrieben, wenn ich das Ende selbst mies finden würde. Siehe meine ganzen Beispiele von anderen Enden, die mir persönlich nicht gepasst haben -- bei keinen von diesen wäre ich auf die Idee gekommen, vom Urheber Nachbesserung zu verlangen, bei keinem dieser Beispiele hätte ich es gut gefunden, wenn passiert wäre, was jetzt bei Mass Effect 3 passiert ist.

Ich finde es zudem ein wenig unfair, dass du mir unterstellst, vom Untergang des Abendlands zu schreiben. So kann man alles ins Lächerliche ziehen. Ich habe einfach ein sehr großes Problem mit der Entscheidung von EA/Bioware, und das habe ich artikuliert.

Leser 16 Übertalent - P - 5482 - 8. April 2012 - 21:39 #

Deine Geduld möchte ich haben. :)

rlx 13 Koop-Gamer - 1645 - 8. April 2012 - 22:13 #

Nur um das jetzt mal richtig zu erklären:
G.R.R Martin sagt das nächste ASOIAF Buch sei das letzte und das Ende, das er gefunden hat, sei an Genialität nicht zu überbieten.
Und ein paar Rezensenten loben das Buch und das Ende in den Himmel und die Fans kaufen sich das Buch direkt und beginnen zu lesen, und fürwahr es ist toll. Alles passt perfekt zusammen und steuert auf einen packenden Höhepunkt zu, eine Schlacht zwischen Bla und Blub, ich habe leider keine Ahnung, wer da noch eine Rolle spielt. Ein kurzer Blick verrät es sind noch ungefähr 100 Seiten und die Spannung ist am Siedepunkt und beide Armeen stürmen aufeinander los und plötzlich aus dem Nichts taucht ein Hubschrauber auf mit Eddard Stark am MG und mäht sich durch die Massen.
Erklärung: Es ist nur sein Doppelgänger gestorben, er selbst hat sich ein Floß gebaut und ist damit über einen Ozean zu einem weit entfernten Kontinent gepaddelt. Auf diesem waren die Menschen technologisch viel weiter und verfolgen das was auf Westeros passiert als Abendunterhaltung. Ende.
Dann kommen noch 100 Seiten "Lorem ipsum ..." in denen die Worte "Did this really happen?" und "One more Story" versteckt sind.

Ein Shitstorm im Internet zieht auf und nach einem Monat sagt G.R.R. Martin: "Im nächsten Sommer bekommt jeder eine kostenlose Erweiterung des Endes zugeschickt, wenn er sich auf Seite www.nedstarkmachinegunner.com registriert."

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469388 - 8. April 2012 - 22:44 #

Mal ganz abgesehen davon, dass eine technologisch überlegene Partei "ex machina" in einem Science-Fiction-Umfeld, in dem es drei Teile lang um eine alte, technologisch überlegene Rasse maschineller Killer geht, wohl nicht einmal ansatzweise so störend und unlogisch sein kann wie MG-schwingende Wiedergänger in einem mittelalterlichen Fantasy-Roman:

Wenn ich ein solches Ende bei Game of Thrones als unpassend empfinden würde, wäre ich enttäuscht, traurig oder sauer -- meine Meinung von george R.R. Martin würde dadurch nicht steigen.

Wenn dann aber Zehntausende wütender Leserbriefe (ich selbst würde mit Sicherheit keinen schreiben) dazu führen würden, dass George R.R. Martin einknickt und nachbessert, wäre er für mich als Autor gestorben. Bei einem Publisher ist letzteres übrigens anders, ein Publisher ist keine Einzelperson, vor der man den Respekt verlieren kann :-)

rlx 13 Koop-Gamer - 1645 - 8. April 2012 - 23:10 #

Was ist, wenn er nicht eingeknickt ist, sondern es so geplant hat und das richtige Ende seit Wochen im Schrank liegen hat?
Was ist, wenn er dann aber behauptet er würde es nur aus Liebe und Respekt für die Fans ändern?
Was ist wenn der Verlag geplant hatte das Ende zu verkaufen, aber sich dann doch entscheidet es kostenlos anzubieten?

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469388 - 8. April 2012 - 23:14 #

Dann wäre ich überzeugt, dass ich nicht mehr in der realen Welt bin, sondern in der Phantasiewelt der UFO-Sichter und Verschwörungstheoretiker :-)

floppi 24 Trolljäger - P - 52632 - 8. April 2012 - 23:20 #

Nichts gegen Verschwörungstheoretiker, ohne die unsere Welt etwas langweiliger und unlustiger wäre. ;)

Guthwulf (unregistriert) 8. April 2012 - 22:44 #

Mir is schon klar, was deine prinzipielle Keule is... Genau da bin ich anderer Meinung. Du zeichnest das m.E. viel zu schwarz/weiß.

[Zitat]"Der Urheber hat zu seinem Werk zu stehen, die Fans haben es zu lieben oder zu hassen oder mit Gleichgültigkeit zu strafen. Aber sie haben das Werk nicht nachträglich zu verändern."

Ich wehre mich dagegen, dass "nachträgliche Änderungen" immer schlecht sein müssen. Bei dir klingt "zu seinem Werk stehen", als dürfte der Urheber nie seine Meinung ändern und als muss sich der Fan zwangsweise auf eine passive konsumierende Rolle beschränken. Motzen darf er, aber der Urheber soll sich bitte nicht davon beeinflussen lassen? Der Austausch zwischen "Urhebern" und "Fans" ist gut und wichtig und war noch nie eine Einbahnstraße.

Übrigens: Nicht die Fans "ändern" das Werk ME3 nachträglich. Bioware tut das selbst. Niemand kann "den Schöpfer eines Werkes" dazu "zwingen", sein Werk zu verändern. Du kannst jetzt die vermuteten wirtschaftlichen Gründe von Bioware für die nachträgliche Änderung gut oder schlecht finden. Aber schieb das bitte nicht den Fans in die Schuhe. Kritik an Produkten/Kunstwerken gab es schon immer. Die lässt sich jetzt nur besser organisieren.

Außerdem ist die angekündigte Art der Änderung doch ok. Da werden "ergänzende" Sequenzen als DLC angekündigt, die aber das eigentliche Ende nicht verändern sollen. Wenn das wirklich so is: Jedem steht es frei den DLC runter zu laden oder ihn zu ignorieren. ME3 wird nicht schlechter oder besser dadurch.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469388 - 8. April 2012 - 23:29 #

Klar darf der Urheber seine Meinung ändern. Aber bitte nicht, weil er dem Drängen der Fans nachgibt, sondern, weil er das selbst will. Insoweit haben die Protestierer Bioware eben doch gezwungen.

Versteh mich aber nicht falsch: Das richtet sich nicht gegen den Austausch zwischen Fans und Urheber, der ist natürlich wichtig; entsprechend habe ich diesem Punkt (Fan-Kritik, nicht gut finden, verdammen) ja auch Platz eingeräumt in der Kolumne.

Ich gebe dir ein anderes Beispiel: Du wirst mir glauben, dass mir Feedback zu GamersGlobal sehr wichtig ist, dass ich überzeugt bin, dass GamersGlobal deshalb so gut funktioniert, weil so viele Leute freiwillig und unentgeltlich mitmachen, etwa beim News-Schreiben oder bei den Spielesteckbriefen. Praktisch jeder unserer veröffentlichten Artikel hat einige Rechtschreibfehler (Floppi hat z.B. einen in dieser Kolumne verbessert), die wir gerne auf Feedback hin korrigieren. Wir sind alles in allem vermutlich abhängiger von unseren "Fans" als irgendein anderes Spielemagazin. Dennoch werden wir keine Testwertung ändern, weil sie unseren Usern nicht gefällt, und dennoch werde ich weiter Kolumnen schreiben, die Teilen unserer User auf die Füße treten. Ich finde, diese Form von Unabhängigkeit des Urhebers bei seinem "Werk" hat Bioware vor drei Tagen ein Stück weit aufgegeben.

floppi 24 Trolljäger - P - 52632 - 8. April 2012 - 23:49 #

Völlig Off-Topic: Ich bin zwar Fan korrekter Rechtschreibung, wozu natürlich auch Großbuchstaben gehören, dennoch bevorzuge ich die Schreibweise meines Nicknamen mit kleinem f. ;-)

Großgeschrieben erinnert mein Nick irgendwie immer an den Hasen aus "Auf schlimmer und ewig", aber ich bin doch ein Koalabär und kein Hase. :-)

Wuslon 20 Gold-Gamer - - 21567 - 8. April 2012 - 21:45 #

Ich bin davon überzeugt, dass das Ende, das Drew Karpyshyn für ME3 erdacht hatte, aufgrund von finanziellen Überlegungen nicht verwirklicht wurde. Einfach aus dem Grund, dass man mit diesem Ende tatsächlich von einem Ende für die Serie hätte sprechen können. Vielleicht hat das Karpyshyn auch in seiner Entscheidung bestärkt, Bioware zu verlassen - aber das ist reine Spekulation.

Auf jeden Fall merken die Entscheider jetzt, dass sie sich mit dem Ende von ME3 gründlich in die Nesseln gesetzt haben und versuchen zu retten, was zu retten ist...

Ich persönlich hatte gehofft, dass die Indoktrinationstheorie korrekt ist, aber die Presseinfos von Bioware schließen das ja quasi aus. Sehr schade.

Burningtown 09 Triple-Talent - 341 - 8. April 2012 - 22:07 #

ÄHMMMM bitte schreibt doch in den Artikel rein, wenn ein Spoiler kommt!!!!
Ich weiß das der erste Band zu Game of Thrones nicht mehr der neuste ist, aber ich bin jetzt gerade erst darauf gestoßen. Hab extra die Serie im Fernseh nicht geschaut um das Buch zu lesen.

Dann sehe ich hier einen neuen Jörg Artikel, freu mich und naja bekomme anscheinend den größten Hammer aus dem Buch verraten. Hab dann sofort aufgehört weiterzulesen, da ja fett gedruckt auch was zu Heavy Rain steht (ein Spiel das ich auch noch nicht zu Ende gespielt habe).

Lieber Jörg, wenn du schon etwas zu verschieden Enden schreibst, dann schreib doch vorher SPOILER WARNUNG...*schniff*

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469388 - 8. April 2012 - 23:18 #

Du bist nun schon der dritte, der sich darüber beschwert. Es tut mir für dich persönlich leid, aber wir können doch nicht anfangen, bei sämtlichen Werken der Populärkultur nicht mehr über das schreiben, was bei Kennern dieser Werke Allgemeinwissen ist.

Vielleicht als kleiner Trost: Du weißt ja nicht, wann es passiert und wie. Gerade bei Game of Thrones kommen Dinge meist etwas anders, als man denkt, der Autor lässt einen gerne zappeln...

Burningtown 09 Triple-Talent - 341 - 9. April 2012 - 15:45 #

Erstmal danke für die Antwort, hatte eigentlich nicht damit gerechnet, das jemand darauf reagiert.
Ich kann es zwar immer noch nicht fassen, dass er stirbt aber jetzt bin ich mal gespannt wie und vorallem warum es passiert.

Ich muss aber hier nochmal ein großes Lob an dich aussprechen. Die Artikel von Harald Fränkel waren zwar immer lustig, aber du sprichst wirklich gute Themen an, die sehr diskussionswürdig sind. Bitte weiter machen.
Nur beim nächsten Artikel, der ein Ende oder ein Ereignis eines Spiels, Films oder Buch enthält, so eine klitze kleine Warnung vorher, dass nun ein Spoiler kommt.

floppi 24 Trolljäger - P - 52632 - 9. April 2012 - 15:54 #

Soll ich dir verraten wie und warum? :P ;)

Gorny1 16 Übertalent - 4991 - 8. April 2012 - 23:27 #

Oh ja da hat er dich böse erwischt.
Mein Beileid.

Burningtown 09 Triple-Talent - 341 - 9. April 2012 - 15:47 #

Ja das hat er leider.... Aber naja alles wurde ja was ein Glück nicht verraten.
Ich war mir aber sicher, dass Ed der Hauptcharakter der Serie ist.

Anonymous (unregistriert) 8. April 2012 - 22:38 #

EA/BW erklärt euch das sie es nicht besser können. Und nicht wollen. Und das ihr nur zu doof seid ums zu kapieren. Glaubt denen einfach. Euer Geld haben die schon, für dasselbe Spiel zahlt ihr nicht nochmal.

Druck macht ihr nur wenn ihr in Zukunft draus gelernt habt. Mit Jörg zu diskutieren bringt dahingehend garnichts. Den interessiert das Spiel nicht genug um es selbst zum Ende zu schaffen. Wenn ihr deren Integritätsblabal nicht glaubt, merkt euch für die Zukunft das ihr denen zuviel zugetraut habt.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469388 - 9. April 2012 - 11:34 #

Ich versuche kurz, dir die Kolumne zu erklären, aber abstrakt, weil offensichtlich das Vorhandensein des Strings "Mass Effect" davon ablenkt, um was es eigentlich geht:

1. Ein Sack Reis der Sorte Bio-W fällt in China um.
2. Fans sagen: Dieser Sack ist auf die völlig falsche Seite gefallen!
3. Reis-Hersteller sagt: Der ist auf die richtige Seite gefallen!
4. Fans wiederholen ihren Vorwurf, lautstark.
5. Reis-Hersteller sagt: Wir richten den Sack wieder auf und lassen ihn neu umfallen.
6. Langer lästert: Ich finde es nicht gut, umgefallene Reissäcke, gleich welcher Sorte, neu aufzurichten und neu umfallen zu lassen.

Und du willst mir jetzt erklären: Weil ich beim Umfallen genau dieses Reissacks nicht dabei war, dürfe ich keine Meinung darüber haben, ob umgefallene Reissäcke wieder aufgerichtet und neu umgeworfen werden sollen.

floppi 24 Trolljäger - P - 52632 - 9. April 2012 - 14:15 #

Wird der Sack Reis, im Bezug auf ME3, nicht einfach nur ästhetisch neu am Boden ausgerichtet, statt neu aufgestellt und ihn neu umfallen zu lassen?

rlx 13 Koop-Gamer - 1645 - 9. April 2012 - 18:06 #

Nein, der Sack bleibt genau so liegen, man stellt nur einen zweiten kleinen Sack daneben und lässt den umfallen.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469388 - 9. April 2012 - 18:09 #

Vielleicht kämmt man auch nur die rausgefallenen Reiskörner von links nach rechts um...?

floppi 24 Trolljäger - P - 52632 - 9. April 2012 - 18:41 #

Dabei müssten sie aber die rechts- und linksdrehenden Kohlehydr ... oder Milchs...? Egal. :-)

Zille 21 AAA-Gamer - - 26486 - 9. April 2012 - 12:10 #

Er hat ja nicht geschrieben, dass sich Fans nicht beschweren sollen - oder dass er das für falsch hält.

Anonymous (unregistriert) 9. April 2012 - 14:56 #

Hat er schon, nachträglich nur abgeschwächt. Er schränkt auf "lautstarke" Wenige ein, setzt lautstark aber zu freizügig gegen zuviele ein. Die Abschwächung negiert er aber ZB mit dem Sack-Reis Vergleich:

Verärgerung ist illegitim wenn sie zu einer Änderung führt. Da sind sich Herr Langer und EA/BW einig. Die Werbeversprechen sind gebrochen worden, das ist bewiesen und sicher kein Zeichen für die Bosheit von enttäuschten Fans. Das Gegenteil der Behauptungen wurde geliefert. Herr Langer spielt das Ausmaß der Versprechen herunter weil ihm der Bezug fehlt, deshalb für ihn unverständlich und vollkommen egal.

Sogar egal, selbst wenn dem Ende eine Verbesserung zugefügt würde die eigentlich im Hauptspiel hätte sein müssen. Andernfalls müsste sich EA/BW Kritik an ihrer künstlerischen Integrität gefallen lassen, was aber ja undenkbar wäre ;-)

Ich seh es eigentlich genauso wie Jörg. Wem das Ende nicht passt, wer findet das BW es nicht mehr packt und doch nicht so gut ist wie wir erwartet haben, wer das Presse-blabla als "ihr verdient nichts besseres" liest, soll seine Konsequenzen ziehen. Wäre nur besser wenn er die eigene persönliche Wertung gegenüber denen mit persönlichem Bezug wegliesse. Was bringt das "sich lustig machen" gegen die investierten Spieler? Ist doch nichts anderes als Öl ins Feuer zu gießen.

ME setzt wirklich alles daran einen persönlichen Bezug des Spielers zum Charakter, zur Welt und zu den Entscheidungen aufzubauen. Personalisierung wie "Martin, das, das, das bist ja DU!" gamersglobal.de/forum/37115/mass-effect-bilderthread-zeigt-her-euren-shepard#comment-498753, Romantik, Sex, Entscheidungen über Leben, Tod, alles auf extrem persönlicher Ebene. Rache, Wiedergutmachung, Greueltaten des Krieges auf persönlicher Ebene um den Spieler emotional an den Ausgang der Geschichte zu investieren. Alles in den drei Teilen ist Vorbereitung auf dieses Ende. Dann kommt ein kurzer, unpersönlicher Strich unter die Geschichte.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469388 - 9. April 2012 - 18:15 #

Ich wüsste nicht, wo ich nachträglich irgendetwas relativiert hätte. Da ich der Meinung bin, dass Fans meckern sollten, wenn ihnen etwas nicht gefällt, denke ich nicht, dass ich das im Text anders rüberbringe. Im Gegenteil, dort steht doch ausdrücklich, dass nach der Veröffentlichung des Werks die Zeit der Rezensenten und Rezipienten kommt.

Mich stört persönlich das laute Wehklagen der lautstarken der protestierenden Fans (die man nicht mit "allen Fans" verwechseln darf), mich stört überhaupt nicht, wenn zum Beispiel hier im Forum Leute, die sich normal artikulieren können, sich teils äußerst detailliert und schneidend gegen das Ende von ME3 stellen.

Nur: Darum dreht sich die Kolumne nicht. Die Kolumne dreht sich darum, dass Bioware/EA gefälligst ihren Stiefel durchzuziehen haben und nicht dem Protest nachgeben sollen.

Anonymous (unregistriert) 9. April 2012 - 19:17 #

Sieht aber so aus weil du nicht klar machst was nun genau unter lautstark fällt. Hier wurde oftmals selbst die differenzierteste Darlegung als whine abgestempelt oder ignoriert. Oft hiess es "lautstark" weil diese nicht zur eigenen Meinung passte. Beispiele für die lautstarken Wehklager nach deiner Auffassung?

Du relativierst wenn du zwar kurzzeitigen Protest gutheisst, die mögliche Auswirkung des Protests aber runtermachst. Ihr dürft klicks generieren, erreichen dürft ihr aber nichts.

Wie schon häufiger gesagt, wenn BW/EA nicht will, werden sie garnichts ändern. Das Geld haben sie schon. Eine Erklärung oder Entschärfung wäre ein leichtes und schon vor Wochen möglich gewesen. Provokation der Fans ist nicht nötig. Dieser Provokation scheinen sich aber unerklärlicherweise viele Spielejournalisten verpflichtet zu haben. Wieso? Mir ist noch keine einzige Wunschliste mit Änderungeswünschen unter die Augen gekommen (mal ab von blauen Babies). Wird irgendwo etwas irrsinniges gefordert? Das Winnetou plötzlich in wilder erotischer Ehe mit alt Schmetterhand leben soll? Selbst Happy End Erwähnungen, so wenige es bisher waren, werden immer weniger, weil sie mit Schimpfnamen wie "wutbürger", "lautstarke Minderheit", "hollywood weichgespült" etcpp niedergebuht werden. Soweit mir bekannt wird nur gefordert, nicht für blöd verkauft zu werden. Selbst das scheint aber schon zuviel, und wird prompt mit Schimpfnamen oder künstlerischer Integrität ohne jeden Erklärungsversuch unterbunden. Muss das sein?

Zille 21 AAA-Gamer - - 26486 - 9. April 2012 - 19:41 #

Ich habe die Kolumne an der Stelle halt etwas anders verstanden. Und EAs Einlenken mag auch durchaus mit der kürzlich erhaltenen Auszeichnung als "schlimmstes US-Unternehmen" zusammenhängen. Wenn Fans von Computerspielen es schaffen, EA vor Waffen- oder Tabakhersteller (oder was auch immer - wichtiger wäre sicher vieles gewesen) zu wählen, dann mag das in so einem Konzern durchaus hektische Konsequenzen provozieren.

Anonymous (unregistriert) 9. April 2012 - 19:57 #

Diese "Wahl" war doch nicht aussagekräftig. Habe das so verstanden das eine Schülerzeitung nicht mehr Gewicht besitzen würde als dieses Umfragegrüppchen.

Ich bezweifle auch stark, das du EA so leicht zu etwas zwingen kannst. Wäre schön wenn es so wäre, denn dann hätten wir sicher nicht so einseitige und für den Nutzer nachteilige Nutzungsbedingungen, in denen du dein Recht auf Rechtsvertretung abtreten musst, dich überwachen lassen oder zur Werbefigur degradieren lassen musst. Diese AGBs wären viel notwendiger. Hier scheint mir mit zweierlei Maß gemessen zu werden, und mit sehr verschiedenen Maßbändern.

Erinnert mich mittlerweile auch auch die Piratenpartei/Partizipatorische Demokratie-"Debatte". Regierung durch das Volk ist nur gut wenn die Wahl keine wirkliche Änderung bewirkt, denn wenn das Volk mitmacht wäre dies ja die Herrschaft des Pöbels, die die Herrschaft der Autoritäten in Frage stellt. Was jedenfalls kein gesundes Demokratieverständis bezeugt.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469388 - 10. April 2012 - 18:50 #

Bist du sicher, dass du selbst ein "gesundes" (oder nennen wir es: nutzbringendes) Demokratieverständnis hast? Eine direkte Demokratie wie ursprünglich im antiken Athen praktiziert (Tonscherben...), eine direkte Demokratie wie in der Schweiz praktiziert, mag -- auch abhängig von der Landesgröße -- ihre engen Grenzen haben. Und was die Piratenpartei anbelangt: Die werden aus meiner Sicht entweder sehr schnell lernen müssen, ihren gewählten Vertretern eine wesentlich längere Leine zu lassen, oder es werden sehr schnell nur noch Masochisten ohne Wirkungsgrad für die Piraten in den Parlamenten sitzen, in die sie gerade reingewählt werden.

Anonymous (unregistriert) 10. April 2012 - 19:48 #

So ziemlich, ja, sowohl gesund als auch nutzbringend. Was bringt dich dazu das in Frage zu stellen? Mit der längeren Leine kannst du rechnen, schon aus praktischer und innerparteilicher Notwendigkeit. Liberale Defizite im Parteiprogramm durch Rhetorik und Panikmache á la Herrschaft des Pöbels / Herrschaft der lautstarken Minderheit zu kontern geht aber imo garnicht.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469388 - 13. April 2012 - 12:08 #

Weil mir da ein wenig anklang, als sei "partizipatorische Demokratie" automatisch besser als die parlamentarische, die wir haben. Und so einfach kann man sich das nicht machen, finde ich, siehe antikes Athen :-) Wenn du das differenziert siehst, ist ja alles gut.

Anonymous (unregistriert) 13. April 2012 - 15:41 #

Man sollte doch immer von einem robusten und effektiven System ausgehen. Das Piratenkonzept braucht mindestens noch Kontrollen (Schutz der Parteikernpunte vor Trollen), Freiheiten (wenn sie wirtschaftlich beteiligt werden wollen) und technologische Entwicklung (gegen geriggte Abstimmungen).

Das braucht noch Arbeit, sollte aber auch jedem klar machen dass ein befürchteter Angriff auf unser Demokratieverständnis oder auf Arbeitsweisen anderer Parteien Panikmache sind. Auf Hinterzimmerdeals oder Entscheidungshoheit einzelner Mitglieder in anderen Parteien haben die keine Auswirkung. Der Mobherrschaftsvorwurf ist Unsinn, denn das Parteiprogramm schützt hier wie in jeder anderen Partei vor wilden Richtungswechseln.

Die transparentere Meinungsfindung gilt innerhalb der Partei. Wem diese stört sollte dieselbe Kritik an nichtöffentlichen innerparteilichen Streitereien anderer Parteien nicht vermissen lassen.

In Athen durften nur sehr wenige ihre Tonscherben ziehen, also nicht unbedingt das Paradebeispiel ;-)

Zille 21 AAA-Gamer - - 26486 - 14. April 2012 - 18:27 #

Dafür muss man erlebt haben, wie große Firmen ticken (können). Das muss nichts mit Logik zu tun haben, sondern es muss nur ein Entscheider an der richtigen Stelle einmal eine halbe Stunde Aufmerksamkeit übrig haben, um etwas auf links zu krempeln. Davor kann dann gut und gerne Jahrelang alles mögliche falsch gelaufen sein. Danach muss es auch nicht besser laufen, aber es wird zumindest eine Reihe von Aktionen losgetreten.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469388 - 10. April 2012 - 18:48 #

So meine ich das aber nicht, also "Meckern dürft ihr, aber Änderungen darf es nicht geben". Es ist völlig legitim, ein Spiel nicht weiterzuempfehlen oder, die Steigerung, es aktiv als schlecht zu beschreiben Freunden oder Mitlesern gegenüber. Oder keine DLC zu kaufen, den Nachfolger nicht zu kaufen, nie wieder ein Bioware-Spiel zu kaufen. Aber so lange zu protestieren, bis sich eine Firma vielleicht breitschlagen lässt, es den Lautstarken unter den Protestierenden (vielleicht) Recht zu machen?

Was ich meine, ist nach wie vor: Ich will keinen Einfluss der Zielgruppe auf die Story oder das grundsätzliche Spieldesign eines Spiels!

Kreativität und das Mitwirken sehr vieler passt nicht zusammen.

Anonymous (unregistriert) 10. April 2012 - 20:30 #

Verstehe worauf du hinaus willst, halte die Begründung aber nicht für stichhaltig denn den Einfluss der Zielgruppe auf Story und Spieldesign hast du bereits:

Wie bringst du (Meckern ja einfluss nein) mit der Datenkrankenauswertung des Spielverhaltens in Einklang? Um Feedback wird immer wieder gebeten. Wuchernde Origin/&.Co. Überwachung dient zusätzlich dazu, die Vorlieben der Kunden auszuforschen um denen (in gewissem Rahmen) besser geben zu können was sie wollen. Die Wünsche des Mobs haben also zwangsläufig Auswirkungen, auch wenn die deinen eigenen Vorlieben wiedersprechen. Nimm die Charakterentwicklung in der Trilogie. Je nach Beliebtheit wurden Personen und deren Themen stärker entwickelt oder nicht (ZB Kaidan als negativ, Shadowbroker als positivbeispiel). Was sich gut verkauft wird ausgeweitet.

Akzeptierst du diesen Einfluß, so scheint nicht in erster Linie der fruchtbare Einfluss der Fans das Problem zu sein, da ja sogar ein dem Original überlegener Vorschlag selbst in abgeschwächter Form nicht verwirklicht werden darf. Auch ein schädlicher Einfluss scheint nicht das Problem, denn damit käme ein Fan nie durch, da er immer medienwirksam ignoriert werden könnte. Anderer inhaltlicher Grund?

Atomsk 16 Übertalent - 4878 - 11. April 2012 - 14:09 #

Hallo Jörg,

ich verstehe deinen Standpunkt ("Ich will keinen Einfluss der Zielgruppe auf die Story oder das grundsätzliche Spieldesign eines Spiels!"), aber meiner Meinung nach ist ME3 der falsche Aufhänger für eine solche Kolumne. Bioware hat den Fans schon immer viel Mitspracherecht eingeräumt, auch und gerade bei künstlerischen Inhalten. Casey Hudson hat in einer seiner Stellungnahmen zum Ende folgendes geschrieben:

"[...] Over the course of the series, Mass Effect has been a shared experience between the development team and our fans—not just a shared experience in playing the games, but in designing and developing them. An outpouring of love for Garrus and Tali led to their inclusion as love interests in Mass Effect 2. A request for deeper RPG systems led to key design changes in Mass Effect 3. Your feedback has always mattered. Mass Effect is a collaboration between developers and players, and we continue to listen."

Im Gegensatz zu dir will Bioware ausdrücklich die Mitarbeit der Fans beim Designen und Entwickeln ihrer 'künstlerischen Vision' von ME. Das wollten sie schon immer, deshalb ist ihre jetzige Ankündigung einer Erweiterung in meinen Augen auch kein 'Einknicken', sondern nur konsequent. Bioware sieht die Fans nicht als Gegner in einer Auseinandersetzung. Ich finde, dass jeder Künstler selbst zu entscheiden hat, wieviel Mitwirkung von Außenstehenden er zulassen will und ob er die künstlerische Eigenständigkeit seines Werks für wichtiger hält als den Unterhaltungswert für die Zielgruppe.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469388 - 11. April 2012 - 16:15 #

Mit Sicherheit sieht keine Spielefirma ihre Fans als "Gegner". Dies vorausgeschickt, gehst du glaube ich ein klein wenig dem Bioware'schen Marketing-Sprech auf den Leim. Wie würdest du so eine Entscheidung verkaufen? Etwa als "Einknicken vor dem Feind"? Nee, du würdest genau solche fanfreundlichen Phrasen absondern.

Und es mag ja sein, dass man z.b. mit Garrus und Tali auf Fan-Wünsche reagiert hat, dagegen ist ja auch gar nichts einzuwenden. Weil es sich um nachträgliches Feedback handelt, das in einer Fortsezung Auswirkungen hatte. Mein Problem ist es, ein bestehendes Werk gegen den anfänglichen eigenen Willen zu ändern.

Aus meiner Sicht ist Mass Effect 3 in dieser Form ein Präzedenzfall und deshalb genau der richtige Aufhänger für die Kolumne.

Atomsk 16 Übertalent - 4878 - 12. April 2012 - 1:12 #

"Wie würdest du so eine Entscheidung verkaufen?" - Das Zitat oben stammt aus einer Stellungnahme von Casey Hudson vom 18.03., zweieinhalb Wochen VOR der Entscheidung, das Ende zu erweitern. Es ist nicht das 'Verkaufen' der Erweiterung, sondern bezieht sich auf die insgesamt 5 Jahre, in denen die Fans mitdiskutiert und Einfluss auf den Verlauf der Serie genommen haben. Abgesehen davon kann man natürlich jede offizielle Äußerung als Marketing-Gerede abtun, wenn man das möchte.

"Mein Problem ist es, ein bestehendes Werk gegen den anfänglichen eigenen Willen zu ändern." - Wie genau der 'anfängliche eigene Wille' von Bioware ausgesehen hat, wissen wir beide als Außenstehende nicht. Die Blade Runner-Fassung mit Voice Over am Schluss entsprach auch nicht Scotts 'anfänglichem eigenen Willen', trotzdem wurde der Film so veröffentlicht. Ihn haben auch nicht die in deiner Kolumne genannten bösen Mächte daran gehindert, seine ursprüngliche Version zu veröffentlichen, sondern der sehr reale, weltliche Einfluss des Studios.

Wenn ich mir nun ansehe, wie zB das Design von Talis Gesicht zustande gekommen ist oder dass mit dem Gesichtsimport eines der Alleinstellungsmerkmale der Serie nachgepatcht werden musste, dann denke ich, dass möglicherweise auch in anderen Bereichen nicht alles zum Release so war, wie von Bioware ursprünglich vorgesehen. Nur weil sie schon jetzt und nicht erst in 10 Jahren ein erweitertes Ende nachreichen heißt das für mich nicht, dass das nur geschieht, um die weinenden Fans zu besänftigen. Sie können durchaus inzwischen selbst der Meinung sein, dass der von ihnen gefundene Kompromiss ein Fehler war. Es wäre unlogisch, diesen jetzt nur deshalb nicht beseitigen zu dürfen, weil man um jeden Preis den Anschein vermeiden soll, man ließe sich dabei von den Fans beeinflussen.

Und wenn es eh nur so wenige Schreihälse sind wie du annimmst, dann sollten die paar Tausend beim Verkauf zukünftiger DLC auch keine so große Rolle spielen, dass sich der Aufwand für die Erweiterung rechnet. Aus finanzieller Sicht könnte man sie einfach ignorieren, der Day 1-DLC hat sich ja trotz der Proteste der Hardcore-Spieler hervorragend verkauft.

playdude29 (unregistriert) 9. April 2012 - 13:08 #

Ich als absoluter Mass Effect-Fan habe kein Interesse daran, das Ende von ME3 schlecht zu finden. Aber leider leider konnte ich es auch nicht abstreiten, nachdem ich es erlebt habe.

So habe ich auch kein Problem mit aprubten oder kurzen Enden. Das viel kritisierte, extrem plötzliche Ende von Mafia 2, war gut. Es ging darin um eine Charakterisierung der Mafia (im speziellen von Leo). Niemand kann abstreiten, dass es dramatisch war. Und ja, es gab auch einen unerwarteten Tod.

Aber das gehört nicht zu den tatsächlichen Problemen des ME3 Endes. Das hat seine ganz eigenen. Und zwar:

- Es macht überraschend wenig Sinn: Wenn man auch nur etwas länger über etwas nachdenkt, fällt dieses logisch auseinander. Beispiel: Die Flucht der Normandy. In jeder Version wird die Normandy von einer (verschiedenfarbigen) Explosion gejagt, wahrscheinlich von der des Sol-Relays. Es führt immer dazu, dass Joker die Normandy auf einem zufällig vorhandenen grünen Planeten crasht(!), obwohl die Explosion in KEINEM Fall eine zerstörerische Kraft auf Schiffe haben soll. Sie soll entweder organische und synthetische DNA verbinden, Kontrolle über die Reaper herstellen oder synthetische Lebensformen (Reper und Geth) zerstören. Wenn aber das schnellste Schiff der Galaxie (die Normandy) nur gerade so der Explosion entkommen kann, muss das heißen, dass die gesamte Flotte nahe der Erde von der Explosion zerstört werden würde. Das können sie unmöglich gemeint haben, aber das würde es bedeuten. Es wurde vorher, im Mass Effect DLC Die Ankunft, erklärt, dass eine Relay-Explosion das ganze zugehörige Sternensystem zerstört. Das würde heißen, dass auch die Erde in Trümmern liegt, was sie aber nicht tut. Weil die Entwickler sich nicht die Mühe gemacht haben, ihre Geschichte logisch zu checken.

- Die Hauptidee passt nicht ins Universum und macht keinen Sinn: "The Created will always rebell against their creators" sagt neuer Charakter X. Das ist eine coole Idee, stimmt nur nicht. Draußen arbeiten Geth und Quarians zusammen und EDI zeigt auch keine Anzeichen von Rebellion. Falls also beide einen zerstörerischen Willen haben, ist er uns vollkommen unbekannt. Wir haben auch kein anderes Beispiel für Synthetische Lebensformen, die eventuell die galaktische Gesellschaft bedrohen könnte. Moment. Doch. Die Reaper. Und die hat das Gotteskind angeblich erschaffen, um die organische Gesellschaft vor den eigenen synthetischen Lebensformen zu retten. Also die Gesellschaft wird früher oder später synthetisches Leben erschaffen, dass sie vollkommen auslöschen will. Es ist deshalb sehr ironisch, dass die einzige synthetische Lebensform mit einem derart destruktiven Willen die Reaper sind. Die Bedrohung durch die eigenen Kreationen der organischen Gesellschaft ist dagegen mehr als vage und es erscheint dem Spieler, dass sie gar nicht geben kann. Und nicht nur weil die Beziehung zwischen Geth und Quarians so friedlich ist, sondern auch weil die Geth nie, NIE!, die Quarians vernichten wollten. Die Geth haben sie verschont, als sie von ihrem Heimatplaneten geflohen sind!

- Die Auswirkungen der unterschiedlichen Entscheidungen sind nicht wirklich sichtbar, es gibt blos unterschiedlich farbige Explosionen.

- Die Entscheidungen des Spielers, welche Fraktionen er in den Krieg mitnimmt, spielen keine Rolle. Er sieht keine Söldnertrupps, die mit brutalen Mitteln einen Reaper bearbeiten und es ist egal, ob er die Salarians oder eine größere Menge der Krogans mitnimmt.

@Schwarzviolett (unregistriert) 9. April 2012 - 15:28 #

Um ehrlich zu sein, habe ich das Ende von Mass Effect 3 nicht völlig verstanden. Die hier angeführten Logik-Lücken klingeln plausibel, wirklich aufgefallen wäre mir jedoch nichts davon. Außer die Sache mit der Normandy, wo die Romanze plus ein zufällig ausgewürfelter Charakter (beziehungsweise der, mit welchem man am häufigsten gespielt hat?) plötzlich putzmunter aussteigt. Das ist für mich nicht nachvollziehbar.

Ich glaube jedoch eine Sache ganz sicher zu wissen:
Die Proteste gegen das Ende würden um 90% geringer ausfallen, wenn es ein klassisches Happy End gegeben hätte. Eure von Hollywood weichgespülten Gehirne scheinen mit dem, was bei Mass Effect 3 passiert, offensichtlich nicht mehr klar zu kommen. Das ist sehr traurig.
Ein Argument dafür lautet wie folgt: Würde ich bei jedem Spiel, jedem Film und jeder Serie (da erst Recht) die Logik-Keule schwingen, müsste ich quasi fast alles scheiße finden.

Für mich persönlich ist das Ende von Mass Effect 3 eines der besten Enden der Videospielgeschichte. Und das Ende beginnt für mich bereits bei jenem Kampf, wo man in der Ferne den Reaper auf sich zukommen sieht und diese Raketen-Abschussrampe fit machen muss. Ich kann nicht in Worte fassen, was ich empfunden habe, als es am Ende dieses Kampfes zu dem Sturm auf den Strahl kam. Es war unglaublich intensiv.

Die Tatsache das am Ende eventuell (beziehungsweise wahrscheinlich) die Relays zerstört worden sind plus die zugehörigen Systeme und unendlich viele Schiffe sich im Orbit der Erde aufhalten, lässt an mannigfaltige Fortsetzungen und Spekulationen denken, die ich als absolut spektakulär und spannend empfinde. Ich kann mich nicht erinnern, mal so etwas bei einem Ende gehabt zu haben. Weder bei Star Wars, noch bei Indiana Jones und auch nicht bei LOST.

Anonymous (unregistriert) 9. April 2012 - 15:57 #

"weichgespülten Gehirne"
stopped reading here

@Schwarzviolett (unregistriert) 9. April 2012 - 15:55 #

Ich möchte noch ein weiteres Beispiel für meine Thesen anfügen. playdude29 schreibt, dass die Normandy flüchtet, obwohl die Explosion keine zerstörerische Kraft haben soll.

Mein Gegenargument:
Woher soll Joker das wissen? Er sieht die Explosion und flüchtet. Das würde jeder Mensch tun. Und es ist darüber hinaus auch noch völlig logisch.

playdude29 schreibt ferner, dass die Normandy crasht, obwohl keine zerstörerische Kraft eingewirkt hat.

Mein Gegenargument:
Vielleicht gab es eine andere, weniger subtile zerstörerische Kraft, die zum Crash geführt hat? Beispielsweise den Zusammenstoß mit einem anderem Schiff. Vielleicht war die Normandy aufgrund der Schlacht vorher beschädigt worden. Von mir aus war Joker auch einfach nur betrunken. Auch hier: Keinerlei Logik-Lücken.

Wie gesagt, viel von dem Protest würde es gar nicht geben, hätte BIOWARE ein Happy-End produziert. Davon bin ich überzeugt.

Anonymous (unregistriert) 9. April 2012 - 16:01 #

doch würde es. dein gegenargument besteht nur aus vielleichts. vielleicht war alles nur geträumt und shep und sein spacekidbrüderchen lechuck haben zuviel warme milch getrunken? vielleicht wollte man es offenlassen um noch ne geschichte nachschieben zu können? du bist jetzt eine legende, kauf mehr dlc.

@Schwarzviolett (unregistriert) 9. April 2012 - 16:04 #

Dein Argument gegen meine "vielleichts" ist albern. Streich die "vielleichts" ruhig, dann hast Du:

Die Normandy wurde in der vorherigen Schlacht beschädigt und ist deshalb gecrasht.

Anonymous (unregistriert) 9. April 2012 - 16:12 #

Nope, ist nicht albern. Es lässt zuviel offen, zu viele Erklärungen sind möglich. Selbst die das Joker desertiert.

Siehe außerdem Liste offener Fragen (eine von vielen): gamersglobal.de/news/51488/mass-effect-3-bioware-gruender-kuendigt-neue-inhalte-an#comment-503205

Larnak 22 Motivator - 37541 - 9. April 2012 - 16:14 #

Was ist denn "zu viel" in diesem Zusammenhang? Heißt das, dass du einfach keine offenen Enden magst, oder wie ist das zu verstehen?

Anonymous (unregistriert) 9. April 2012 - 17:45 #

Siehe Fragenkatalog.
Ich mag offene Enden und wäre die erste die einem gelungenem Versuch künstlerischen Wert beimisst. Wäre ein offenes Ende das angestrebte Stilmittel, muss die Ambivalenz auf eine Grundaussage konzentriert sein. Oder wenige. Ist sie nicht.

Hinzu kommt das es beim Endspurt wichtige Konzepte infrage stellt. Das Spacekid banalisiert mit seiner Zirkelschlusslogik die Darstellung der Reaper, Shepards Kapitulation verhöhnt dessen bisherige Ideale, die Farbwahl als Spaziergang ist antiklimatisch und schwächt die verangegangen Opfer. Und und und.

Was soll die Aussage sein? Ist Joker Fahnenflüchtling oder Retter? Sind Reaper unergründlich oder unlogisch? Ist der Katalyst Erschaffer und Lenker der Reaper oder unfähig das Relay zum Deepspace zu öffnen? Sind die Reaper nur bessere Terminatoren (ME2)? Bedeutet das Ende wirklich Sieg oder nur kurzzeitge Verschnaufpause? EIN offenes Ende wäre, offen zu lassen ob die Relays je wieder verwendet werden können. ODER ob die Explosion jede Zivilisation zerstört. ODER ob die gestrandeten Schiffsbesatzungen verhungern. ODER ob Kontrolle der Reaper ein Trick war. ODER ob die Flotte sich in Sicherheit gebracht hat. ODER ob bekannt war das "Zerstörung" die Erde/Leben verbrennt, unter Bedingung x (Bereitschaft) aber nicht? "Überlegt es euch selbst" ist nicht was man unter Ende versteht.

Tr1nity 28 Party-Gamer - P - 110368 - 9. April 2012 - 23:03 #

Die Normandy war völlig ok. Sie wurde erst beschädigt, als die "Welle", welche das auch immer sein mag (es ist nicht eine von einem Relay aus, zu Tunnelartig a la Wurmloch - oder halt auch wieder ein Logikfehler), sie "bei der Flucht" eingeholt hat. Genauer hinschauen bitte.

Im übrigen redet von denen, die das Ende bemängeln, kaum einer von einem Happy End, denn DAS ist NICHT das Problem. Deine weichgespülten Gehirne kannst du also für dich behalten.

@Schwarzviolett (unregistriert) 10. April 2012 - 18:33 #

Dann war sie eben derart beschädigt, dass man es nicht gesehen hat. Das gleiche ist im Moment bei meinem Auto der Fall.

Tr1nity 28 Party-Gamer - P - 110368 - 10. April 2012 - 18:35 #

Vielleicht, vielleicht aber auch nicht ;).

Player One 16 Übertalent - 4429 - 9. April 2012 - 17:26 #

Wenn du mit Winnetou schon alte Wunden aus meiner lange zurück liegenden Kindheit aufreisst, lieber Jörg, dann erinnere bitte auch an dieser Stelle an das grauenvolle Ende des Dschungelbuches. Mogli verlässt Balu und geht zu den Menschen. Meine Geschwister und ich haben nach dem Kinoabend seinerzeit Rotz und Wasser geheult.

Bis zum Ende von Mass Effect 3 bin ich noch nicht gekommen aber schlimmer kann das auch nicht sein.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469388 - 9. April 2012 - 18:08 #

Stimmt, das hat mich traumatisiert.

Anonymous (unregistriert) 9. April 2012 - 19:05 #

Hmm, ich weiß nicht so recht, was ich von der ganzen Sache halten soll.

Langers Artikel finde ich, naja, mittelmäßig.
Was ich uneingeschränkt unterschreiben kann, ist sein Satz: "Ich möchte nicht in einem Forum über ein Ende abstimmen".
Entwickler sollten ihre Version eines Spiels auf den Markt bringen, nicht die eines wütenden Mobs.
Über den Rest seiner Argumente kann man wohl diskutieren.
Bei Vergleichen zu Büchern, Filmen tu ich mich einfach schwer. Spiele sind ein interaktives Medium, ganz besonders Spiele wie ME, die einem zuindest immer die Illusion geben, Entscheidungen treffen zu können. Außerdem haben Spiele die Möglichkeit, je nach Spielverlauf, mehrere Enden zu erlauben. Mir unbegreiflich wieso Bioware die 50+ Stunden für die Trilogie auf die (bis auf den Zerstörungsgrad) exakt gleiche Sequenz mit verschiedenen Farben reduziert.
Bioware ist mMn auch nicht eingeknickt. Wären sie eingeknickt hätten sie zusätzliche Enden eingefügt, oder vielleicht das bestehende Ende komplett gestrichen und neu geschrieben.
Der Artikel ist mir überhaupt zu undifferenziert. Langer schreibt zeilenweise über Winnetou (Bcuhverfilmungen werden teilweise übrigens massiv verändert, auch inhaltlich/storytechnisch), geht aber überhaupt nicht auf die Probleme von ME3 ein. In solch einen Artikel gehört auch das ein oder andere kritische Wort zu den Enden (z.B. Gottkind un seine unwiderstehliche Logik die Reaper betreffend), gibt er nicht sogar zu, ME3 selbst noch nicht beendet zu haben.
Mir ist klar, hier geht es um generelle Kritik oder besser darum, dass Entwickler nicht dem wütenden Mob nachgeben sollten.
Aber genau das ist mein Problem, dass kann man nicht verallgemeinern. Anders als Langer glaube ich tatsächlich, dass Bioware selbst nicht zufrieden mit dem Ende war, dafür gibt es einfach zu viele Probleme mit dem Ende, ja es wirkt irgendwie unfertig. Deswegen haben sie mMn auch relativ schnell reagiert. Sie sind zwar überzeugt von ihren drei Möglichkeiten, was einem gefallen kann oder nicht, nicht aber mit dem drumherum und das zurecht. Übrigens hätte ich mir da auch ein kritisches Wort in einem Test gewünscht.

Schon viel zu lang mein Text, deswegen sag ich nur folgendes. Mit seiner Kernaussage hat er meiner Meinung nach uneingeschränkt recht. Fans haben nicht das Recht, Entwickler ein Ende nach ihren eigenen Wünschen aufzuzwingen, das tun in der Tat einige.
Biowares Verhalten dagegen unterstütze ich. Sie halten an ihren Vorstellungen fest und VERBESSERN das Spiel, ähnlich eines Patches, nicht mehr und nicht weniger.
Etwas abseits: Ich bin mir relativ sicher, dass viele Fans die Logikfehler verziehen hätten, (ähnlich wie es momentan diejenigen tun, denen das Ende gefällt), wenn es ein freundlicheres Ende gegeben hätte, aber das ist nur meine persönliche Meinung zum Thema: "Es geht uns nicht um ein Happy End".
Und Bioware bietet natürlich genug Angriffsfläche, indem sie genau das Ende liefern, das sie gerade vermeiden wollten (Stichwort Individualität)

Major_Panno 15 Kenner - 3707 - 9. April 2012 - 19:05 #

Wie immer gute Kolumne, die zur Diskussion anregt. Und auch zum Kaufen, denn spätestens jetzt will ich endlich wissen, warum sich alle so über das Ende von Mass Effect 3 aufregen und muss es mir wohl echt bald zulegen! :-)

Wenn wir schon bei verkorksten Enden sind. Mich erinnert das immer an den Schluss der Serie "Lost". Das ist auch eine Sache bei der ich zwar den Schluss so akzeptiere wie er ist, aber so unzufrieden damit war, dass ich die Serie sicher kein zweites Mal mehr schauen würde. Die Macher haben bei Lost einfach so viele Fässer aufgemacht, nur um am Schluss kaum eines davon zu schließen. Das war eine Tatsache, die mir einfach nicht in den Kopf wollte.

Um noch einen Film mit Johnny Depp zu zitieren:
"Wissen Sie, das Einzige was zählt, ist das Ende. Das Ende ist der wichtigste Teil einer Geschichte. Und das hier ist wirklich gut. Es ist perfekt."

Basti51 14 Komm-Experte - 1984 - 9. April 2012 - 19:34 #

Wirklich ganz starker Artikel!!!
Im Spiegel war vor ein paar Monaten mal was ähnliches. Da ging es um die Neuverfilmungen der Millenium-Trilogie und die Verfilmung des kleinen Hobbits. Im Kern trifft es aber dasselbe Problem. Rezipienten (Fans trifft es hier wohl doch besser) wollen den kreativen Machern etwas diktieren... das kanns nicht sein Freunde!

Anonymous (unregistriert) 9. April 2012 - 19:44 #

Was wollen sie denn ganz genau diktieren?

Und wäre eine Änderung schon aus Prinzip schlecht, selbst wenn Sauron Frodo zuflüstert er soll den Ring in die Truhe werfen und dann würde alles gut, Frodo wirft den Ring in die Truhe, die Nebenstraße nach Mordor wird durch ne Lawine unbefahrbar gemacht, Sam reitet auf nem Ensel durch nen Wald, sonst nichts, und dann Ende? Würdest du die Leser dann als ingorante Deppen bezeichnen die keine Ahnung von künsterlischer Integrität haben, sondern bloß selbstsüchtige Wutbürger sind? Du wärst dann im Recht, die ignoranten Deppen wären aber genauso im Recht das Ende schlecht finden zu dürfen.

Anonymous (unregistriert) 9. April 2012 - 20:29 #

Genau. Das wäre als würde den Lesern vorgeworfen sie würden irgendwas diktieren, bloß weil sie fragen: "

- häh, ist Arwen jetzt tot oder was? Letztes Mal bei der Schwertübergabe gesehen, danach für tot erklärt. (Sturm auf den Conduit)
- Warum ist Gollum am Ende einfach verschwunden, der war doch beim Schicksalsberg genau hinter denen? (Harbinger)
- Was ist mit der Geisterarmee passiert, wieso hat Aragorn die nicht eingesetzt? Frei gelassen hat er die ja nicht.. (Flotte vor Explosion weg)
- Warum ist Gimli auf dem Schiff in die Unsterblichen Lande obwohl doch gesagt wurde alle außer Aragorn wären an Saurons Tor gefallen (Conduit).
- die Explosion von Saurons Turm hat alle Orks getötet aber die Menschen nicht? Wie soll das denn gehen? (Spacemagic)
- Wenn Tom Bombadil Saurons Meister war, wieso tanzt er wie ein Depp im Wald rum und hilft den Hobbits auch noch?
- Wieso unterwirft Tom nicht einfach ganz Mittelerde im ersten Teil?"

Statt dessen kommt die "ihr diktiert" Behauptung die im HDR etwa gleichbedeutend wäre mit "
- ihr wollt ja nur das Gimli mit Pippin rumpoppt!
- ihr wollt ja nur ein Happy End mit Rosie! Wie wiederlich!
- ihr wollt ja nur ein Hollywoodende in dem Aragorn Sauron mit nem Schwert erschlägt und dann Blumenkränze auf Tatooine um den Hals gelegt bekommt"

Basti51 14 Komm-Experte - 1984 - 10. April 2012 - 9:19 #

Ich finde es IMMER schlecht. Dann ist es eben eine schlechte Interpretation des Werkes, die ich mies finde. Das kann man ja durchaus kritisieren, aber zB während der Produktion Einfluss auf die Besetzung der Personen nehmen (am besten durch bescheurte Online-Petitionen) etc. geht gar nicht. Wie gesagt, dass hat jetzt nicht genau was mit dem Ende von ME zu tun, was ich noch nicht kenne.
Ein anderer Punkt der ganz gerne "diktiert" wird, ist die sog. Werktreue. Irgendeine Geschichte wird in ein anderes Medium adaptiert. Nehmen wir ZB mal Buch zu Film. Der Film wird angeschaut und für schlecht befunden, weil ja nicht alles ganz genauso wie im Buch ist. Die treuen Fans des Buches gehen auf die Barrikaden... "Was habt ihr unserem Buch angetan bla bla..." Es ist bloß eine Interpretation eines Regisseurs! Dieser schafft ein eigenes Kunstwerk, damit ist er nicht bloß stumpfer verfilmer oder bebilderer, sondern Schhöpfer von etwas Neuem, das für sich steht.

Ich habe am WE eine Serie geschaut: Firefly. Da wurde den Machern von FOX einfach der Geldhahn zugedreht und das Werk liegt nur als Fragment vor. Sowas finde ich schade, weil die Leute ihre Vision nicht zu Ende bringen konnten. Mal abgesehen von dem nachgeschobenen Film.

Anonymous (unregistriert) 10. April 2012 - 14:21 #

Gerade Firefly verdankt sein Überleben trotz den schlechten Einnahmen massiv den Fanbemühungen, Serenity wäre ohne die bösen Fans wohl nie zustande gekommen (siehe Wikipediaeintrag zu Firelfy (ref #4) und Joss Whedons Blog: The Browncoats Rise Again).

Den "lautstarken" Firefly Fans wurde genauso unhöflicher Unsinn entgegen geschleudert wie nun den ME3 Fans - "people like that are called unrealistic, quixotic, obsessive".

Ohne die Einmischung die du IMMER schlecht findest, gäbe es kein Serenity. Sogar die DVD Fassungen von Firefly wären evtl nicht gesichert gewesen. "This movie should not exist," he continues. "Failed TV shows don't get made into major motion pictures". Serien LEBEN von der Aufnahme durch die Fans/Zielgruppe. Ist es dir lieber ME3 nehmen dich beim Wort, halten die Klappe und begraben ihren Enthusiasmus für die Serie ein für alle Mal? Damit ME offiziell als Fehlschlag gewertet wird?

Die Serie braucht die nervenden und enthusiastischten Fans. Die fordern beiweitem nichts unsinniges oder erschreckendes, wie dieses Wutmob-Diktat nahelegt. Nimm Miss Chobot als Beispiel. Carie-Ann Moss und die anderen Voice-Actoren mussten sich bewerben und die Rolle ergattern, Chobot hat sie aus "anderen" Gründen bekommen. Durch ihre Rolle galt sie schon vorher nicht unbedingt als populär, aber während der Enden-Diskussion hat sie die Fans stark angegriffen und mit Beleidigungen nicht gespart. Und trotzdem siehst du keine "bescheuerten Online-Petitionen" gegen sie. Weil die Fans entgegen der Fox-News Behauptungen von Journalisten die das Spiel sowenig interessiert das sie es nichtmal zuende bringen, keine irrationalen und selbstsüchtigen Wahnsinnigen sind, die jeder für sich selbst sein ganz persönliches, abgedrehtes oder perverses Superduper-Ende wollen, das die IP zerstören würde.

Diese populistische Schwarzmalerei und Fan-Diskreditierung ist was mich am meisten nervt. Das hat schon US-Wahlkampf Niveau. Künstlerischen Anspruch nicht belegen können, aber den Spieß umdrehen und den Fans die eigenen Fehler ankreiden.

Basti51 14 Komm-Experte - 1984 - 11. April 2012 - 18:07 #

Du vergleichst Äpfel mit Birnen: Firefly ist ein Fragment! Nicht vollständig und das gegen den Willen der Macher. ME3 wurde komplett fertiggestellt. Du hast du meinen Beitrag falsch verstanden...

Klar finde ich es auch blöd, dass die Serie einfach abbricht, aber das kann man nicht mit dem Unken gegen irgendwelche Enden oder Wendungen in kompletten Werken vergleichen, weil es schlicht ungewollt ist.

Anonymous (unregistriert) 11. April 2012 - 18:46 #

Firefly: Created by Joss Whedon. Wie ist Firefly gegen den Willen der Macher?

ME3 wurde nicht komplett fertig gestellt: Twitterzitat von Gamble kurz nach Veröffentlichung: "Hardest. Day. Ever. Seriously, if you guys knew all the stuff we are planning, you'd, we'll - hold onto your copy of me3 forever."

Der ZusatzDLC war schon ab Anfang geplant. Wären die Fans anspruchsloser wie die Macher gehofft haben, hätte der DLC schon ab Release gekostet. Nun kostet er später, wo siehst du BW im Zugzwang? Der gesamte Shitstorm ist darauf ausgelegt, den Fans ihre Ansprüche auszutreiben. Selbst Langers seitenuntypische "Rechte nur für BW/EA, für Käufer nur Pflichten" Sprechblase macht nichts anderes. Warts einfach ab, die DLCQualität wird zeigen das nicht fix nachträglich dem Nörgeln der Käufer nachgegeben wurde sondern er Langer vorher geplant war.

Daddelkopp 10 Kommunikator - 517 - 9. April 2012 - 20:09 #

Eh alles Unsinn,Shepard ist bereits im 2ten Teil gestorben.

Basti51 14 Komm-Experte - 1984 - 10. April 2012 - 9:17 #

:)

klebrig 11 Forenversteher - 672 - 9. April 2012 - 20:10 #

Sehr schöner Artikel! und ganz meine Meinung!

Zerberus77 18 Doppel-Voter - - 10406 - 9. April 2012 - 20:39 #

Wow, was für eine Action hier. Kolumnen schreiben, die Resonanz erzeugen, das kann Jörg wirklich! :-D

Ich habe zwar ME1+2, nicht aber 3 gespielt; da ich mit Origin nicht einverstanden bin. Die Diskussion um das Ende macht mich allerdings bald neugieriger als das Spiel selbst.

Anonymous (unregistriert) 9. April 2012 - 20:58 #

Schau es dir bei nem Freund an. Jörg hats nicht mal so stark interessiert sich das Ende anzuschauen, predigt aber was vom Untergang des Abendlandes weil die Fans ne Erklärung wollen die ihnen schon zugesagt wurde.

Wenn man den Fans jetzt "nachgibt" (lol) und eine Erklärung liefert müssen die ja das nächste mal Ga/ypron oder Kätzecheno:pfer verlangen. Wenn du Origin nicht akzeptierst sollte dich die Sommerloch/Feiertagsdiskussion mit kräfitgem Spin nicht dazu überreden.

Player One 16 Übertalent - 4429 - 9. April 2012 - 22:14 #

"Dank" Origin spiele ich Teil 3 auf der PS3 und nicht mehr auf dem PC. Ist zwar nicht gerade konsequent von mir aber das Ende der Trilogie möchte ich schon erleben, auch wenn ich meine alten Spielstände nicht nutzen kann.

volcatius (unregistriert) 9. April 2012 - 22:31 #

Genau das gleiche bei mir, leider. Musste es mir auf PS3 holen. Gebraucht natürlich, damit EA kein Geld von mir sieht.

Aber meine ursprüngliche Absicht, Teil 1 bis 3 mit allen DLCs noch einmal komplett durchzuspielen, habe ich dank des Endes eh ad acta gelegt.

Atomsk 16 Übertalent - 4878 - 10. April 2012 - 0:26 #

Woher kennst du denn jetzt schon das Ende, Bioware arbeitet doch noch daran... :p

Tom_82 12 Trollwächter - 1109 - 10. April 2012 - 1:48 #

Wieder tolle Folge Langer lästert.

Ich finde auch, dass die Macher zu ihrer Vision stehen sollten und stimme damit der Aussage dieser Folge zu.

Aber ich kann nur empfehlen, dass Ende selbst zu erleben, bevor man sich dazu äußert.
Ich glaube der Protest ist deswegen unter anderem auch so groß. Weil es eine Art letzter Tropfen war, der das Fass zum überlaufen brachte. In den letzten Jahren sind so viele Spiele, auch Serien und Filme derart unbefriedigent zu Ende gegangen, dass viele (mich eingeschlossen) es einfach nicht mehr ertragen konnten, dass nun ausgerechnet auch noch Mass Effect 3, auf das man so lange gewartet hat, den selben Weg geht wie viele Andere Spiele und Filme die einem ein Ende vorsetzen die offensichtlich so schlecht sind, dass man sich die ganze Zeit nur fragen kann wie diesen Künstlern nicht auffallen konnte, dass sie da Scheiße verzapfen. Irgend jemand muss denen doch mal gesagt haben, Jungs, irgendwie macht das hier gerade keinen Sinn mehr.

Vor allem hat man das Gefühl dies liegt hauptsächlich am Kommerz. Lost lief zu lange. Eine Staffel nach der Anderen und am Ende wusste man nicht mehr wie man es logisch auflösen soll, also hat man es einfach gelassen.
Matrix bot einfach keinen Stoff für 2 Fortsetzungen, aber Teil 1 war zu erfolgreich um keine zu machen.
Prince of Persia mit seinem Ende DLC.
Bei Mafia 2 warten viele immer noch auf den DLC der das Ende erklärt.

Aber wozu alles aufzählen. Wozu sich freuen oder ärgern, dass EA/Bioware was nach schieben. Es gleich richtig machen und ein wenig bemühen. Das wäre die Kunst gewesen. So war ME3 nur billig runterproduzierte Massenware und wird nicht als größte SciFi Videospielserie in meinem Gedächtnis bleiben sondern als Spielereihe die mich in den letzten 10 min so sehr angepisst hat, dass ich nie wieder eines der Spiele anrühren möchte.

Cpt. Future 09 Triple-Talent - 281 - 10. April 2012 - 10:22 #

Jörg, Du sprichst mir sowas von aus der Seele!

Ich habe gestern meinen 2. Durchgang in ME3 absolviert - weitere werden folgen, um die verschiedenen Varianten der Geschichte zu erleben. Ich bin rundum begeistert von dem Spiel bzw. der Serie und ihrer großen Stärke, der tollen SF-Geschichte.

(Ab hier Spoilergefahr...)

Ich will gar nicht bestreiten, dass es vielleicht die eine oder andere Schwäche in der Erzählung und in der Auflösung der Geschichte gibt. Zum Beispiel: Der letzte Flug der Normandy. Wie konnte sie entkommen, wann hatte Joker die Gelegenheit, um noch ein paar der auf der Erde kämpfenden Besatzungsmitglieder rauszuholen? Das bleibt der Phantasie der Spieler überlassen. Ich stelle mir einfach vor, dass Joker einfach ein bisschen gezaubert hat und mit waghalsigen Manövern eine Rettungsaktion gestartet hat, als klar war, dass die Kämpfe unten auf der Erde praktisch vorbei sind und die endgültige Entscheidung an anderer Stelle fallen wird.

Ich finde es ok, dass nicht das Schicksal eines jeden Charakters am Ende des Spiels im Detail beleuchtet wird. Mir reicht, dass einige meiner treuen Weggefährten entkommen konnten. So klettert Ash am Ende aus der Normandy - das ist "zufälligerweise" die Liebschaft meines Shepards und ein kleines Trostpflaster für mich als Spieler. Das Opfer, dass Shepard gebracht hat, hat nicht nur die Menschheit und die anderen Völker der Galaxis gerettet, es hat sogar für die Rettung der großen Liebe gereicht - was will man mehr? Nach den Credits wird sogar noch kurz angedeutet, dass sich die Geschichte tatsächlich zum Guten gewendet hat, denn offenbar gibt es auch in ferner Zukunft noch eine Menschheit, egal welches der drei Enden man gewählt hat. Das ist das Happy End, was viele anscheinend so schmerzlich vermissen. Dabei ist es doch keine Selbstverständlichkeit, dass Shepard diese Zukunft möglich machen konnte. Seit zig Zyklen zu je 50.000 Jahren ist das schließlich niemandem vorher gelungen.

Spötter sagen, dass sie sich am Ende des Spiel für eine Farbe entscheiden, sonst nix... Ich sehe das anders, schließlich entscheidet sich hier die zukünftige Entwicklung der Menschheit. Hier ist wieder die Phantasie eines jeden Spielers gefragt. Wenn man die eigene Phantasie so gar nicht bemühen möchte, dann können die drei Varianten vermutlich enttäuschen. Über die vorgegaukelte Entscheidungsfreiheit hat Michael Graf von der GameStar eine treffende Kolumne geschrieben, wie ich finde.
(http://www.gamestar.de/spiele/mass-effect-3/artikel/das_ende_von_mass_effect_3,45851,2565721.html)

Letztlich ist das alles Geschmackssache. Mir gefällt's, anderen offenbar nicht. Man kann es wohl nie allen recht machen. Durch nachträgliches ändern besteht auf jeden Fall die Gefahr, die Leute zu verärgern, die bislang zufrieden sind. Das stört aber natürlich die Leute, die sich jetzt lautstark beklagen, eher weniger. Das erinnert mich auch alles ein bisschen an Stuttgart21 und die Volksabstimmung ;-)

Ich finde es gerade noch vertretbar, dass EA/Bioware das Ende der Geschichte ein bisschen Ausschmücken will, sofern dadurch nichts wesentliches an der Geschichte geändert wird. Ich finde es allerdings im höchsten Maße bedenklich und besorgniserregend, dass das kreative Werk der Macher so wenig respektiert wird und diese sich zu Änderungen gezwungen fühlen. Ich fürchte, genau wie Du, Jörg, dass dieses Beispiel Schule machen wird.

Bei Filmen oder Büchern würde doch auch niemand auf den Gedanken kommen, eine Online-Petition zu starten, um den Künstler zu einer Änderung der Geschichte zu bewegen, oder? Ich finde die Vorstellung geradezu grotesk.

Übrigens, ich bin auf die Reaktionen der Fernsehzuschauer gespannt, wenn Game of Thrones in die 2. und (hoffentlich) 3. Staffel geht. Ned war nur ein kleiner Vorgeschmack... ich fürchte, dass viele Leute mit der Entwicklung der Geschichte gar nicht glücklich sein dürften. Glücklicherweise werden wohl die Bücher deswegen nicht umgeschrieben, aber es wäre schade, wenn die Serie daran stirbt. Mal schauen... :)

Tr1nity 28 Party-Gamer - P - 110368 - 10. April 2012 - 11:09 #

"Durch nachträgliches ändern besteht auf jeden Fall die Gefahr, die Leute zu verärgern, die bislang zufrieden sind. Das stört aber natürlich die Leute, die sich jetzt lautstark beklagen, eher weniger."

Da gibt's es eine ganz einfache Möglichkeit: Die Leute, die mit dem Ende zufrieden sind, lassen den DLC einfach links liegen ;).

Cpt. Future 09 Triple-Talent - 281 - 10. April 2012 - 12:03 #

Wäre natürlich eine Möglichkeit. Trotzdem: Als Fan möchte man das Komplettpaket spielen. Dieser DLC soll kostenlos sein und das Ende verbessern bzw. erweitern, so gesehen ist es kein optionaler Zusatzinhalt, sondern eher eine verbesserte/geänderte Version des Hauptprogramms ("so wie es auf den Markt hätte kommen sollen", wenn man glauben darf, was man so liest).

Tr1nity 28 Party-Gamer - P - 110368 - 10. April 2012 - 12:14 #

Nun, dann könnte man es ja dann aber auch als Patch betrachten ;). Denn durch die werden ja an einem Spiel auch nachträglich Änderungen vorgenommen, die dem einen oder anderen Spieler nicht behagt. Sei es in einem Shooter plötzliche Änderungen in der Balance der Waffen etc. oder daß z.B. Multiplayer-Karten leicht abgeändert werden.

Larnak 22 Motivator - 37541 - 10. April 2012 - 16:19 #

Ja, aber da kommt es auch immer darauf an, welche Änderungen warum vorgenommen werden. Und da sind wir ja dann wieder bei Jörgs Kolumne :)

icezolation 19 Megatalent - 19280 - 13. April 2012 - 14:07 #

Das ist ein wenig weit hergeholt, dienen Patches doch hauptsächlich der technischen Verbesserungen und Korrekturen. Inhaltliche Veränderungen am Hauptspiel (der Story) sind etwas gänzlich anderes.

Verfehltes Balancing von Waffen oder nicht optimal gestaltete Multiplayer-Karten lassen sich auch weniger umständlich wieder zurückpfeifen. Die meisten MP-Spiele sind dafür von Anfang an ausgelegt. Ob man das von Mass Effect 3, dazu auch noch eigentlich als SP-Spiel, behaupten kann..?

Kenner der Episoden 20 Gold-Gamer - 22195 - 13. April 2012 - 14:28 #

Nicht notwendigerweise. Das hängt davon ab, inwieweit man die Story als gleichberechtigtes Spielelement betrachtet, das ebenso gewisse Qualitätsstandards einhalten sollte - und in Anbetracht der Tatsache, dass Spiele gerne als erzählendes Medium ernstgenommen werden würden, würde ich das durchaus so sehen.
Und "patchen" heißt im Grunde ja nichts anderes als "flicken, was kaputt ist oder nicht funktioniert" und beides trifft in meinen Augen auf das Ende von ME3 zu...

Larnak 22 Motivator - 37541 - 10. April 2012 - 16:20 #

Das ist eine scheinheilige Möglichkeit, die dem Problem nicht gerecht wird. Fakt ist, dass die Version, die für den Publisher/ Entwickler bzw. die Designer dann die aktuellste, fertige ist, diejenige mit dem veränderten Ende ist. Früher oder später werden dann auch alle neu verkauften Spiele das neue Ende direkt enthalten und Download-Versionen werden ungefragt gepatcht.

Valiant (unregistriert) 10. April 2012 - 17:08 #

Der Extended-Cut-DLC wird in späteren Auflagen nicht integriert werden, sondern soll ab nächstem Jahr sogar Geld kosten.

Larnak 22 Motivator - 37541 - 10. April 2012 - 18:29 #

Ach stimmt ja, das hatte ich schon wieder verdrängt ...

Tr1nity 28 Party-Gamer - P - 110368 - 10. April 2012 - 18:37 #

Wieso scheinheilig? Man kann das Angebot annehmen oder eben nicht.

SirDalamar (unregistriert) 10. April 2012 - 10:59 #

"Nun erhalten die Fans also im Sommer ihr vermisstes emotionales Ausklingen der epochalen ME3-Handlung, vermutlich in Form einiger zusätzlicher Cutscenes -- und werden doch nicht zufrieden sein, davon bin ich überzeugt. "

Leider ja. Die Leute haben sich darauf eingeschossen, und nichts wird sich daran ändern lassen.

Kenner der Episoden 20 Gold-Gamer - 22195 - 10. April 2012 - 11:11 #

Natürlich nicht. Bisher hat Bioware nicht gezeigt, dass sie den Kern des Problems verstanden haben: das "Gesamtpaket" des Endes hat einfach zu viele Fehler und Probleme, es geht nicht nur um den emitionalen Abschluss oder um ein Happy End oder nicht. Das Ende in seiner jetzigen Form ist in den Augen vieler Spieler von Grund auf kaputt.
Es jetzt einfach weiter auszuwalzen wird kaum helfen - weder Bioware noch den Spielern.
http://www.youtube.com/watch?v=jT_x64921ls
(hat bestimmt schon jemand Anderes gepostet, aber doppelt hält besser ;)
_
Klar, vielleicht wird der Extended Cut ja gut - aber besondere Hoffnung habe ich da nicht wirklich...wie wollen sie das wieder hinbiegen und gleichzeitig ihre sogenannte "Vision" beibehalten? Das ist ein Spagat, der zum jetzigen Zeitpunkt unmöglich scheint...

firstdeathmaker 18 Doppel-Voter - 9333 - 10. April 2012 - 11:41 #

Hmm, Red Dead Redemption lässt seinen Hauptdarsteller am Ende auch sterben. Und dass, nachdem dieser sich zur Ruhe gesetzt hat. Ich fand das Ende des Spiels dadurch extrem gut, es hat mich richtig berührt. Im ersten Moment ist es zwar wirklich hart, weil man ja das ganze Spiel über dafür kämpft. Aber im Nachhinein bleibt so ein Ende einfach wirklich hängen.

Kenner der Episoden 20 Gold-Gamer - 22195 - 10. April 2012 - 12:05 #

Und bei Red Dead Redemption mag das funktionieren (mangels PC-Version habe ich das leider noch nicht spielen können :( ). Das Ende von ME3 funktioniert nicht als Ende der ME-Serie. Es geht, wie schon oft gesagt wurde, nicht darum, dass das Ende zu traurig oder zu düster ist, sondern darum, dass es kaputt ist.
_
http://www.youtube.com/watch?v=7MlatxLP-xs&feature=relmfu

firstdeathmaker 18 Doppel-Voter - 9333 - 10. April 2012 - 13:24 #

Danke für den Link!

floppi 24 Trolljäger - P - 52632 - 10. April 2012 - 14:53 #

Schönes Video. Jetzt warte ich nicht länger auf die GotY von Mass Effect 2. ;)

Player One 16 Übertalent - 4429 - 10. April 2012 - 19:26 #

Bei RDR war mir das ab Mitte des Spiels irgendwie völlig klar, dass das Ende so ausfallen würde. Ich hab schliesslich als kleiner Junge Winnetou geguckt. Ein guter Western endet nun mal so.

Kenner der Episoden 20 Gold-Gamer - 22195 - 10. April 2012 - 19:40 #

Nicht notwendigerweise: in allen drei Filmen von Sergio Leones "Dollar"-Trilogie lebt Clint Eastwood am Ende. Dito in "Erbarmungslos". ;)

Larnak 22 Motivator - 37541 - 10. April 2012 - 16:19 #

Gut, dass das Spiel nie für PC erscheint. So muss ich mich nicht ärgern, gespoilert worden zu sein :o

KoffeinJunkie (unregistriert) 12. April 2012 - 0:05 #

RDR war in seiner Machart wie ein Film Noir angelegt. Das Ende war hart, aber es war auch logisch und gut inszeniert. Ich fand es brilliant.
Kein Vergleich mit ME3.

volcatius (unregistriert) 10. April 2012 - 11:47 #

Die letzten beiden Wörter, die man bei Mass Effect nach 3 Teilen, einem Dutzend DLC, Comics, Büchern und 100+Stunden zu sehen bekommt:

Downloadable Content.

/end

Anonymous (unregistriert) 10. April 2012 - 20:34 #

"Die Abweichler müssen sich anhören, entweder das Spiel nicht kapiert zu haben oder sich für etwas Besseres zu halten, weil sie das ambivalente Ende gut finden und über Logiklücken hinwegzusehen bereit sind."

Sehr oft sind diese schrägen Gestalten auch einfach nur Leute die das Spiel überhaupt nicht gespielt haben, aber trotzdem meinen sich dazu äußern zu können und zu müssen. :)

Visccreal 05 Spieler - 38 - 11. April 2012 - 11:31 #

Hi,

ich finde ein Vergleich zwischen einem interaktiven Medium(Spiele) und einem Film/Buch ist insgesamt nicht zutreffend.

Die Entwickler wollen/fördern meistens Feedback und setzen es aktiv ein um das Spiel zu verbessern, sehe Blizzard! Die Proteste gegen das Ende von Mass Effect 3 ist durchaus als Feedback zu sehen und ich finde es auch in Ordnung.

Das Ende von ME3 ist "O.K." aber so richtig befriedigend ist es eben nicht... das Spiel an sich ist ein Meisterwerk, am Schluss ist es aber bestenfalls durchschnittlich.

LinkKun19 14 Komm-Experte - 2270 - 12. April 2012 - 13:38 #

Für mich klingt diese ganze Sache mit dem Ende nach eines: Internet.
Einige bekannte Leute haben eine Meinung und viele folgen diese Meinung (hier: Das "schlechte" Ende) ohne selber eine Meinung zu bilden.

Das EA bzw. Bioware das Ende erweitert ist gut und schlecht zugleich. Die (wenigen?) Fans bekommen was sie wollen, aber was ist wenn die Fans, die das Ende vielleicht gut fanden jetzt nicht mehr gut finden? Noch ein DLC? :/

Anonymous (unregistriert) 12. April 2012 - 14:01 #

Klingt für mich auch so. Eigentlich ist diese Kolummnendiskussion nur ne Übersetzung der englischen Originaldiskussion, zu viele Talkingpoints werden 1 zu 1 übernommen. Leztes BSP angeblicher "Präzedenzfall".

Wenn dir das Ende gefällt hast du kein Problem. Der DLC wird später Geld kosten, kauf ihn einfach nicht. Oder installier ihn nicht solange er umsonst ist.

KoffeinJunkie (unregistriert) 12. April 2012 - 16:12 #

Es gibt eine einfache Methode herauszufinden, ob deine Theorie stimmt. Spiel Mass Effect 3.

Tr1nity 28 Party-Gamer - P - 110368 - 12. April 2012 - 16:23 #

Aber bitte inklusive ME1 und ME2, wenn dann richtig :).

Anonymous (unregistriert) 12. April 2012 - 17:08 #

Tada! Wer wundert sich bei diesem Effekt (kauft das Spiel) darüber, das hinter dem schlechten Ende ein Marketingtrick vermutet wird? Wirkt ja wie man sieht nur zu gut.

onli 18 Doppel-Voter - P - 12247 - 12. April 2012 - 20:36 #

Von kaufen hat keiner geredet.

bolle 17 Shapeshifter - 7789 - 13. April 2012 - 0:35 #

Wer mal ein richtig gutes Ende sehen will, dem lege ich den Film "Melancholia" sehr ans Herz. Der Film hat wirklich die Mutter aller Enden :)

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469388 - 13. April 2012 - 8:21 #

Ja, ich war froh, als der Film endlich vorbei war. Und nein, ich meine nicht aus Sympathie mit den Handelnden :-)

bolle 17 Shapeshifter - 7789 - 13. April 2012 - 10:19 #

Ich fand das total gut. Da baut der 2 Stunden Drama und Wirrwar auf, und am Ende ists vollkommen irrelevant. So klar wurde Nihilismus noch nie dargestellt :)

Visccreal 05 Spieler - 38 - 13. April 2012 - 9:32 #

Farbenblinde bekommen nur ein Ende! ^^

Kirkegard 20 Gold-Gamer - 21152 - 13. April 2012 - 10:21 #

Ach deswegen ;-)

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469388 - 13. April 2012 - 12:10 #

Wir haben das Thema übrigens auch im Veteranen-Podcast gestern abend diskutiert, der demnächst erscheinen wird :-)

Anonymous (unregistriert) 13. April 2012 - 13:18 #

lass langsam gut sein mit dem hochpushen. dein weiss gefotoshopptes sakko hat eine woche durchgehalten ohne auf seite 2 zu rutschen.

wenn du schon immer pushen willst, würdest du dann dein coverbild weniger grell für die augen machen?

Anonymous (unregistriert) 13. April 2012 - 14:39 #

zweiter push am selbigem tage. weil noch soviel neues hinzu kommt?

Tr1nity 28 Party-Gamer - P - 110368 - 13. April 2012 - 15:46 #

Ich glaub eher, je mehr sich darüber echauffieren, desto weiter und öfter zieht's Jörg gerade mit Fleiß hoch, nur um euch zu ärgern ^^.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469388 - 13. April 2012 - 16:39 #

Wer... ich?! *unschuldig guck*

Anonymous (unregistriert) 13. April 2012 - 17:29 #

dein outing gegen deine user fand ich trotzdem strange. nur fürn paar klicks mehr?

Larnak 22 Motivator - 37541 - 13. April 2012 - 21:54 #

Oje, du siehst das aber ganz schön verbissen. Hey, es geht hier um Spiele ;)

Cubi 17 Shapeshifter - 6163 - 13. April 2012 - 12:56 #

Der Meinung von Jörg kann ich mich nur voll anschließen. Wir Konsumenten haben nicht über Inhalte künstlerischer Werke zu bestimmen. Das sollte unbedingt in der Freiheit des Erschaffers bleiben. Die "Neuorientierung" seitens EA, bedingt durch den Shitstorm, hat mich auch umgehauen. Das ist wirklich eine Offenbarung der Angst vor ihrer eigenen sog. Fanbase.

dirfter (unregistriert) 13. April 2012 - 13:59 #

Der "Erschaffer" dieser Werke sollte im Vorfeld einfach nicht dreist Lügen.
Hat iwer die Erde im Spiel gerettet? Hatte iwer 16 verschiedene Enden? Wurden wirklich alle Fragen beantwortet?
Es wurden im Vorfeld und auch kurz vor Release Dinge versprochen und einfach nicht eingehalten.
In dieser Form habe ich es bei keinem anderen Spiel erlebt.
Ich bin sauer darüber und froh, dass wenigstens Teile der Versprechen teilweise nachgeholt werden.
Wenn ich mir ein Produkt kaufe und es wurde falsch beschrieben kann ich es zurückgeben.
Schade, dass es bei diesem Spiel nicht möglich ist.

Cubi 17 Shapeshifter - 6163 - 13. April 2012 - 16:21 #

Ich kann einfach nicht nachvollziehen wie man sich wegen der Sache dermaßen aufregen kann. Wenn ich zählen müsste wie viele Spiele ich mir schon gekauft hatte, bei denen das Ende enttäuschend war, wären das sicher mehr als genug. (Gut, die Dimension bei Mass Effect ist es vielleicht etwas größeres, weil die Serie über drei Teile geht.) Trotzdem hatte ich viel Freude und Unterhaltung mit den Spielen.
Die TV-Serie Lost hatte zum Schluss für Viele auch ein ernüchterndes und enttäuschendes Ende, aber es käme keiner auf die Idee zu verlangen die sollen das nochmal drehen weil ihm das Ende nicht passt. Ich toleriere die Meinung der "Mass Effect"-Fans, aber wollen wir wirklich irgendwann nur noch Enden, die von der breiten Masse oder der Fanbase abgesegnet sind? Ich nicht!

rlx 13 Koop-Gamer - 1645 - 13. April 2012 - 16:23 #

Ja, wir wollen Enden, die dem Spiel angemessen sind und nicht nur einfach dahingeschludert werden in der Hoffnung, dass sich niemand dran stört.

Und das auch andere Filme, Serien und Spiele am Ende enttäuschen, kann keine Entschuldigung sein.

Es muss der Spieleindustrie hier klar gemacht werden, dass bei einem Spiel, das von der Story lebt, diese auch am Ende gewissen Qualitätsansprüchen genügen muss.

Die ganze Diskussion führt hoffentlich dazu, dass das Medium Spiel wächst und sich in Zukunft mehr Gedanken über die Story und deren Ende gemacht wird.

Ich toleriere die Meinung der Verteidiger der "Artistic Integrity", aber wollen wir wirklich irgendwann nur noch dahingeschluderte Enden, ohne dass dort jemand Arbeit reinsteckt? Ich nicht!

Ramireza (unregistriert) 13. April 2012 - 16:40 #

"Ja, wir wollen Enden, die dem Spiel angemessen sind und nicht nur einfach dahingeschludert werden in der Hoffnung, dass sich niemand dran stört."

Nun, ein möglichst konformes Ende hätte Bioware ganz sicher auf die Beine stellen können, aber scheinbar haben Sie ihre Klientel völlig falsch eingeschätzt.

Das Ende was wir gesehen haben ist ganz sicher nicht die leichteste Lösung gewesen.

rlx 13 Koop-Gamer - 1645 - 13. April 2012 - 16:49 #

Leichter als ein Deus Ex Machina mit 14 Zeilen Text und eine Videosequenz mit Farbfilter?
Wie soll das gehen?

Ramireza (unregistriert) 13. April 2012 - 17:00 #

Ein bischen mehr ist das schon :)

Einfacher wäre gewesen :

Endkampf gegen "Marauders Shields" (mit mehr HP natürlich)... BUMM Explosionen hoch bis zur Citadel... BOOM!... Schaltzentrale der Reaper geht kaputt (Schicke BOOM Animation):

Alle Reaper gehen tot. HAPPY HAPPY JOY JOY Animationen, Menschen die sich in die Arme fallen, usw, usw... (*würg*)

Schnitt...

Irgendo auf Omega treffen sich alle im Afterlife, also Anderson, die ganz Crew, Hackett, usw usw...

Verschiedene "buddy" gespräche (natürlich pseudo interaktiv), ein paar Gefühlszenen, ein paar coole Sprüche... Abspann.

Mir ist klar das das Ende total stinkt und wirklich mies ist, aber ich bin auch kein Autor... egal!

Fakt :

Der Produktionasaufwand dafür wäre ähnlich gering gewesen, Logiklücken hättes es auch gegeben und NATÜRLICH hätten die vorherigen Entscheidungen keine Rolle gespielt.

ABER :

Ich lege mein Gamepad dafür ins Feuer das es DEUTLICH weniger Enttäuschte gegeben hätte als jetzt.

rlx 13 Koop-Gamer - 1645 - 13. April 2012 - 17:02 #

Das wäre aber genauso schlecht gewesen. Ich rede von mangelnder Qualität und nicht vom fehlenden Happy End.

volcatius (unregistriert) 13. April 2012 - 17:10 #

Ein knackiger Endkampf wäre wahrscheinlich abwechslungsreicher gewesen als die öden Gegnerwellen auf Gegnerwellen beim langgestreckten Schlusskapitel in London.

Lächerliches Pathos und Kitsch gabs die ganze Zeit in ME3 und den Teilen davor, da wäre eine Fortführung konsequent gewesen.
Aber das gesamte Ende wirkt eh wie ein absoluter Fremdkörper.

Pat Stone 18 Doppel-Voter - - 12853 - 13. April 2012 - 23:51 #

Da muß ich dir zustimmen. Ein sterbender Shep, der dem Harbinger trotzig noch seine letzte Kugel zwischen die Taschenlampen verpasst, bevor er erneut (!) vom roten Laser gebrutzelt wird, das wäre ein würdiger & endgültiger Abschluß gewesen. Meinetwegen hätten dann noch Garrus & Tali den Tag auf der Citadel retten können, aber so wie Bioware das zum Release präsentiert hat, war das einfach nur doof & unwürdig.

Ich möchte nicht hunderte Spielstunden in eine zum Weiterspielen animierende Trilogie investieren, um mich dann am Ende schlecht zu fühlen, weil nur noch depressive Endzeitstimmung rüberkommt, trotz des angeblich besten Endes. Dieses Gefühl hält mich davon ab irgendeines der Enden gutzufinden & irgendwann nochmal einen kompletten Durchlauf durch die Trilogie zu starten, weil ich nicht einmal die Möglichkeit bekomme, es für mich halbwegs zufriedenstellend zu beenden.

Cubi 17 Shapeshifter - 6163 - 13. April 2012 - 17:01 #

Ja, nur die einzige vernünftige Möglichkeit, die ich für die enttäuschten Fans sehe, ist die Firma mit Nichtkauf zu bestrafen.

Mir ist übrigens das Paradoxon der Sache schon bewusst: Das Ende eines Spieles sieht man erst nach dem Kauf. Wenn dann DRM-Maßnahmen den Weiterverkauf nicht zulassen, kann ich den Frust der Fans nur zu gut nachvollziehen.

Der Nichtkauf (sinkende Nachfrage/weniger Absatz) ist aber eigentlich der einzig sinnvolle Weg, den der Konsument hat dem Unternehmen klar zu machen: Mit mir nicht! In dem Fall ist die ganze Sache (weil es sich erst nach dem Kauf herausstellt) der unmöglicher Weg. Jedoch Schmollen und auf eine Überarbeitung zu pochen ist in meinen Augen auch falsch und wird i.d.R. vom Ersteller auch ignoriert, wenn es sich ja trotzdem wie geschnitten Brot verkauft. Umso erstaunlicher ist jetzt die Reaktion seitens EA.
Ich denke dahinter stehen schon auch wirtschaftliche Gründe. Bei einem derartigen Shitstorm/schlechter PR sinken Einnahmen der zukünftigen Käufer. Genau das will EA wohl mit einem DLC ausbügeln.

Die haben jetzt die eigentlich unschaffbare Aufgabe ein Ende zu basteln das den Leuten gefällt. Und wenn nicht? Kommen dann solange DLC-Enden nach bis 51% der Fans zustimmen?

rlx 13 Koop-Gamer - 1645 - 13. April 2012 - 17:12 #

Die Leuten machen ja genau das, sie sagen mit dem Ende verkauft ihr keinen DLC, weil es einfach keinen Sinn macht diesen zu spielen.

Wenn das stimmt, was videogamer.com geschrieben hat und nur 1.5 (von 3.5 ausgelieferten) Millionen Kopien verkauft wurden, dann ist da aufjeden Fall der Grund für die Erweiterung der Enden zu sehen.

Es ist ganz einfach die Leute zufrieden zu stellen, Bioware muss nur genau das machen, was sie versprochen haben.

volcatius (unregistriert) 13. April 2012 - 17:18 #

1,5 Millionen wurden allein in den USA verkauft, bei weltweit ausgelieferten 3,5 Millionen. Ist also durchaus erfolgreich.

Panik herrscht bei Bioware wohl eher, weil die angedachte DLC-Walze sich nicht gut verkaufen könnte, wie du schon sagtest.

rlx 13 Koop-Gamer - 1645 - 13. April 2012 - 17:19 #

"Mass Effect 3 has sold 1.5 million copies worldwide"

volcatius (unregistriert) 13. April 2012 - 17:26 #

900.000 (nur XBox360 und PS3) in den USA am Tag der Veröffentlichung
1.500.000 im Monat März in den USA

Referring to US sales, he said: “We believe that EA’s Mass Effect 3 likely performed quite well with over 1.5 million in estimated console unit sales during March.”

Day one US sales alone, according to EA itself, added up to nearly 900,000 copies. The publisher’s also said that 3.5 million units were shipped for the game’s worldwide launch.

http://www.thatvideogameblog.com/2012/04/11/mass-effect-3-us-sales-at-1-5-million-analyst-reckons/

rlx 13 Koop-Gamer - 1645 - 13. April 2012 - 17:35 #

Hm, beide berufen sich auf dieselbe Quelle, der eine sagt es geht um weltweite Verkäufe, der andere saget es geht um US Verkäufe. Ich habe keine Ahnung was jetzt stimmt.

volcatius (unregistriert) 13. April 2012 - 17:55 #

Welche Quelle meinst du? Creutz? Der spricht eindeutig von 1,5 Millionen US-Verkäufen.

rlx 13 Koop-Gamer - 1645 - 13. April 2012 - 18:02 #

Mass Effect 3 has sold 1.5 million copies worldwide, Cowen & Company analyst Doug Creutz said in an investor note.

The figure comes two million units short of the 3.5 million copies of the game EA has shipped to retailers worldwide.

Creutz said that the game's March release was "challenging".

http://www.videogamer.com/xbox360/mass_effect_3/news/mass_effect_3_sold_1_5_million_units_says_analyst.html

Ramireza (unregistriert) 13. April 2012 - 16:34 #

Zustimm. Zu langsam nimmt das wirklich groteske Züge an, einfach nur Peinlich.

Wenn man sich die FanFaction oder viele Beiträge der "Fan" Foren durchliest, dann mag man aber verstehen warum, da liest man zb Bullshit wie sowas :

"„Wohin darf es gehen?“ - „Bring und einfach nur irgendwohin Joker, wo es ruhig ist, und friedlich.“ - „Jawohl Mam,“ kam seine glückliche Stimme über Lautsprecher. „Dann fliegen wir sie mal in die Flitterwochen.“ Shepard lächelte, ihr Blick traf sich mit Liaras und sie war glücklich. "

Das ist wirklich kein Einzelfall, im Grunde reduziert sich wohl die größte Anzahl der Unzufriedenen auf naive Traumtänzer die glauben das solche Enden zu Mass Effect passen würden und sich dabei nur als solche entlarven die nicht verstanden worum es in der Geschichte eigentlich geht.

Ich finde gerade das das nihilistische Ende perfekt zur Grundstimmung dieser Welt passt.

Aber selbst wenn MIR das Ende nicht gefallen hätte, dann würde ich ganz sicher nicht so nen "Affentanz" aufführen bzw mich betrogen fühlen, lächerlich.

Anonymous (unregistriert) 13. April 2012 - 17:01 #

Beweislink für Affentanz-Flitterwochen-Behauptung auf GG? Muss die zwischen den endlosen Plotholeerklärungen, Erzählkohärenzreferaten, Spannungsbogenanalysen und was es nicht alles gab überlesen haben. Bin schon gespannt auf die Traumtänzer hier, sicher mal was anderes.

volcatius (unregistriert) 13. April 2012 - 17:33 #

Als wenn irgendjemanden bei EA oder Bioware noch eine "künstlerische Vision" interessierte.
Mit jedem Teil wurde ME an den Massengeschmack angepasster, der Hype hysterischer, die Lügen unverschämter, das Cross-Promotion schamloser, das Merchandising exzessiver.

rlx 13 Koop-Gamer - 1645 - 13. April 2012 - 17:36 #

Und jetzt hat man halt an der falschen Stelle gespart.

neone 16 Übertalent - P - 4829 - 14. April 2012 - 15:30 #

Bei Mass Effect kann man sehr schön beobachten welche Macht die sozialen Netzwerke haben. So intensiv wie EA/Bioware das Medium nutzt wundert es mich nicht, dass die Reaktion der Kunden auch intensiv ist. Was haben sie denn erwartet?

Labrador Nelson 31 Gamer-Veteran - P - 266481 - 14. April 2012 - 18:13 #

gabs n update? oder wieso wird der beitrag ständig neu geplaced?

Larnak 22 Motivator - 37541 - 14. April 2012 - 18:38 #

"Langer lästert" wird gepusht, damit es mehr Leser erreicht :)

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83898 - 17. April 2012 - 14:38 #

Das Ende wurde neu geschrieben. ;D

Anonymous (unregistriert) 14. April 2012 - 19:12 #

Sehr treffender Beitrag, Herr Langer. Die Kritik hätte meiner Meinung nach aber noch mehr auf die nahezu pathologische Selbstüberschätzung der renitenten Internet-Community - und insbesondere deren Rädelsführer - eingehen können. Hier ist bereits ein im Detail wie auch immer geartetes notorisches Protestkollektiv von wichtigtuerischen Sofahelden herangewachsen, die offenbar stark unter einem Mangel an richtigen Problemen leidet und ihre eigene Meinung und ihren Einfluss auf bizarre Weise überschätzt und meint vor Kraft kaum laufen zu können. Zeit, dass sie in die Schranken gewiesen werden. Leider hat Bioware genau das Gegenteil getan. Das wird noch eine bedenkliche Entwicklung nehmen.

Anonymous (unregistriert) 15. April 2012 - 22:58 #

Auf den ersten Blick erscheint es problematisch, künstlerische Werke auf Protest hin nachträglich zu verändern oder zu erweitern. Wir leben aber heute im Zeitalter von Origin und DLC, und da ist es bereits Usus, dass Spiele als Stückwerk zum Zwecke der Kommerzialisierung gestaltet werden. Die interessantesten Charaktere und Story-Missionen sind bereits oft DLC, die nachträglich erscheinen. Dass die Fans dann dieses Prinzip nutzen wollen, um das Werk (aus ihrer Sicht) zu verbessern, sollte niemanden überraschen.

Mitarbeit