CeBIT: Im Gespräch mit Intel - Gaming mit Ivy Bridge, Ultrabooks

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8. März 2012 - 12:33
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Jedes Jahr gibt es auf der CeBIT einige vorherrschende Themen. Dieses Jahr hieß das für viele Hersteller "Ultrabooks". Die sehr kleinen, sehr flachen und nicht gerade sehr billigen Notebooks sollen eine eigene Gattung im Notebooksektor werden, vergleichbar mit den vor einiger Zeit sehr populären Netbooks. Im Vergleich zu einem Netbook bietet ein Ultrabook aber deutlich mehr Leistung, da hier keine massiv abgespeckten Atom-Prozessoren, sondern stromsparende Varianten der normalen Notebook-CPUs zum Einsatz kommen. Diese Low-Voltage-CPUs takten zwar niedriger als ihre stromhungrigeren Prozessor-Verwandten, bieten aber noch immer genug Leistung, um damit vernünftig arbeiten zu können. Intel stellt zudem strenge Maßgaben für Gewicht, Größe und Laufzeit von Ultrabook auf – 22 Millimeter dick darf ein Ultrabook maximal sein, die Akkulaufzeit muss mindestens 5 bis 8 Stunden betragen. Und natürlich ist ein Prozessor aus dem Hause Intel vorgeschrieben, was nicht verwundert bei einer Intel-Spezifikation. Verletzt ein Hersteller eines dieser Kriterien, darf er das Gerät natürlich dennoch verkaufen - es darf nur nicht mehr als Ultrabook beworben werden. Schwerer wiegt da schon, dass Intel in diesem Falle auch keine Werbekostenzuschüsse zahlt, ein finanziell nicht uninteressanter Motivationsschub für Notebookhersteller.

Bereits Ende April sollen gerüchteweise erste Prozessoren der neuen CPU-Generation Ivy Bridge auf den Markt kommen und auch im Ultrabookbereich für Verbesserungen sorgen. Für Gamer nicht uninteressant ist die deutlich verbesserte Grafikeinheit von Ivy Bridge, die nun auch DirectX 11 unterstützt und stark verbesserte Performance aufweist. Bislang allerdings haben Intel-GPUs einen eher zweifelhaften Ruf bei Spielern - Grund genug, bei Intel einmal nachzuhaken, wie die Zukunft in diesem Punkt aussehen soll.

Warten auf Ivy Bridge

Auf der CeBIT hatten wir die Gelegenheit zu einem längeren Gespräch mit Frank Kuypers, Mobile Platform Architecture Specialist bei Intel. Bereits die Pressekonferenz am ersten Messetag zeigte Intels Fokus auf Ultrabooks, Ivy Bridge hingegen mag man bei Intel in diesem Zusammenhang aber offenbar nur ungern erwähnen. Kein Wunder, befinden sich doch noch unzählige unverkaufte Ultrabooks mit Sandy-Bridge-CPU auf dem Markt, während potentielle Ultrabook-Käufer angesichts des bevorstehenden Releases von Ivy Bridge lieber noch ein wenig abwarten. Die Gerüchteküche vermutet seit einigen Tagen, dass Ivy Bridge zumindest in der Quadcore-Variante am 29. April erscheinen wird – eine Bestätigung dieses Datums gab es von Intel allerdings nicht. Uns wurde allerdings der bereits bekannte Fakt bestätigt, dass Intel zuerst die schnellen Vierkern-Versionen auf den Markt bringen wird und erst später im Jahr die Doppelkernversionen nachlegt. Das dürfte auch für Ivy-Bridge-Ultrabooks eine etwas längere Wartezeit bedeuten.

Da Ivy Bridge nur ein "Tick" in Intels Tick-Tock-Modell ist - also nur eine geschrumpfte Version von Sandy Bridge ohne große Architekturveränderungen - und erst mit Haswell im kommenden Jahr ein "Tock", also eine neue Architektur auf Basis der dann schon bewährten 22nm-Fertigung, ansteht, halten sich die Änderungen bei Ivy Bridge in Grenzen. Durch die Verkleinerung der Fertigungsstrukturen von 32 auf 22 Nanometer erreicht Intel bei gleicher Leistung aber einen deutlich gesenkten Energiebedarf. Ein Low-Voltage-Ivy-Bridge wird daher mit nur 17 Watt auskommen, etwas schneller als ein Sandy-Bridge arbeiten und dabei eine vergleichsweise flotte DX11-GPU beinhalten. Übrigens, auch zu Haswell wollte sich Intel nicht öffentlich äußern.

Interessant an Ivy Bridge ist also primär die neue GPU und der gesenkte Energiebedarf. Konzentrieren wir uns als passionierte Zocker auf die Grafikeinheit: Die HD-4000-Grafikeinheit der mobilen CPUs kommt mit 16 Execution-Units (EUs, Ausführungseinheiten) daher, HD-3000 in Sandy Bridge konnte auf 12 EUs zurückgreifen. Laut Intel soll durch die zusätzlichen Ausführungseinheiten und weiteren Architekturverbesserungen eine Leistungszuwachs von bis zu 60 Prozent gegenüber Sandy Bridge erzielt werden können, im Alltag und abseits von besonders gut geeigneten Benchmarks dürften davon allerdings wohl nur bis zu 30 Prozent übrig bleiben. Die Leistung der HD 4000 könnte damit knapp unter der Leistung von AMDs Llano-GPUs liegen. Für grafisch weniger anspruchsvolle Spiele dürfte die Performance indes ausreichen, wer Wert auf maximale Bildqualität legt, sollte aber vielleicht besser nicht mit einer integrierten GPU spielen.

Besonders oft kritisiert werden Intels Grafiktreiber. Für Spieler bieten diese kaum Anpassungsmöglichkeiten, nicht einmal Kantenglättung lässt sich aktivieren. Das soll sich mit Ivy Bridge ändern, Intel verspricht einen überarbeiteten Treiber und mehr Aufmerksamkeit bei der Spielekompatibilität. Laut Kuypers haben AMD und Nvidia zwar deutlich mehr Erfahrung in diesem Bereich und auch die besseren Kontakte zur Spieleindustrie - bei den kommenden GPUs soll aber tatsächlich enger mit Spieleentwicklern zusammengearbeitet werden als bisher um Kompatibilitätsprobleme frühzeitig  zu beheben. Für Ivy Bridge speziell optimierte Spiele stehen aber noch in weiter Ferne, so Intel.

Rennspiele auf dem Ultrabook

Auf der CeBIT präsentiert Intel an verschiedenen Ständen Ultrabooks mit flüssig spielbaren Rennspielen. In Halle 23 bietet sich zudem die Möglichkeit ein von Total Immersion entwickeltes F1-Rennspiel auf einem an ein Ultrabook angeschlossenen HD-Fernseher zu spielen. Die Besonderheit: Die Webcam des Ultrabooks registriert das Gesicht des Spielers und ein in der Hand gehaltenes gedrucktes Lenkrand und erzeugt so über die Bewegungen des Spielers die Eingaben im Spiel. Die dahinterstehende Software nennt sich D'Fusion und läuft komplett auf der CPU, benötigt also keine zusätzliche Hardware wie Kinect. Allerdings war eine spürbare Verzögerung festzustellen. Das angehängte Video zeigt einen kleinen Eindruck des Spieles. 

Im Business-Bereich der Halle 23 konnten wir zudem auf einem Ultrabook eine Runde Trackmania Canyon spielen. Die Auflösung betrug 1366 x 768 Bildpunkte, die Details waren allerdings nicht voll aufgedreht. Das Spiel lief mit der HD 4000 sehr flüssig und war gut spielbar - für gelegentliche Zocker-Anwandlungen auf Reisen eignen sich die kommenden Ultrabooks also tatsächlich, neueste Grafikknaller überfordern die GPU aber weiterhin.

Video:

Deathsnake 20 Gold-Gamer - 22556 - 8. März 2012 - 12:51 #

Ich finde wenn Trackmania Canyon selbst nicht voll aufgedreht auf der HD4000 flüssig lief ist das schon ne gewaltige Steigerung gegenüber bisherigen Intel On Board Grafikchips.

Aber da war gestern glaub ich ne News das MSI den GT60 gezeigt hat. Nen Laptop mit der Ivy Bridge und der 670 M glaub ich. Kannst da was bestätigen?

Dennis Ziesecke 21 AAA-Gamer - 30866 - 8. März 2012 - 13:05 #

Kommt noch, hab jetzt allerdings nur Bilder von GT70 gemacht - passt aber ja, ist ja auch nur das 17-Zoll-Modell davon.

Deathsnake 20 Gold-Gamer - 22556 - 8. März 2012 - 13:08 #

Epic hat ja nochmals das Samaritan Tech Demo gezeigt. Nur mit nen Unterschied: Statt nen 980 6 Kerner und 3 580 Karten lief das Techdemo auf ner Ivy Bridge mit einer! Kempler Karte von Nvidia ;) Da muss gewaltig Power drin sein wenn man auf 2 zusätzliche Karten verzichten kann ^^

MachineryJoe 18 Doppel-Voter - 9259 - 8. März 2012 - 13:49 #

Ja, und vielleicht wurde gleichzeitig die Demo etwas optimiert.
Ich finde das auch beeindruckend, was moderne PCs zu leisten imstande sind.

MrFawlty 18 Doppel-Voter - 9845 - 8. März 2012 - 18:22 #

Hoffentlich braucht die eine Kepler Karte dann nicht 3x soviel Strom und wird 3x so heiß wie eine GTX 580.

Dennis Ziesecke 21 AAA-Gamer - 30866 - 8. März 2012 - 22:02 #

Ist eigentlich jemand an dieser AR-Rennspielsache interessiert? Aus dem Video?

MachineryJoe 18 Doppel-Voter - 9259 - 9. März 2012 - 12:21 #

Also ich finde es in der Tat spannend, dass jetzt Monitore und auch einige Fernseher bereits solche Sensoren eingebaut haben und Kinect quasi überflüssig machen. Wäre nur schön, wenn das in Zukunft besser unterstützt wird, z.B. Headtracking oder Gesten mit den Händen. So könnte man einen Desktop in Zukunft aus der Entfernung mit Gesten, ähnlich wie einen Touchscreen steuern. Die Maus wird es aber nicht ersetzen, sondern nur ergänzen, denn man braucht nach wie vor ein präzises Gerät für einige Aufgaben.

Dennis Ziesecke 21 AAA-Gamer - 30866 - 9. März 2012 - 12:29 #

Kinect ist schon noch deutlich besser in der Erkennung und bei der Eingabeverzögerung. Wenn ich Zeit finde, werde ich noch ein Interview mit einem Herrn von der Firma, die diese Intel-Immersionssoftware programmiert hat, führen. Mal sehen, ob es jemanden interessiert ;) .

MachineryJoe 18 Doppel-Voter - 9259 - 9. März 2012 - 14:43 #

Cool. Auf jeden Fall schonmal vielen Dank für die vielen interessanten Cebit-News. Ich weiß das sehr zu schätzen.

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