THQ: Weitere Sparpläne und Quartalsbericht

Bild von sw4pf1le
sw4pf1le 10811 EXP - 18 Doppel-Voter,R9,S3,A10
Alter Haudegen: Ist seit mindestens 5 Jahren bei GG.de registriertAlter Haudegen: Ist seit mindestens 3 Jahren bei GG.de registriertIdol der Massen: Hat mindestens 10.000 Kudos bekommenSilber-Archivar: Hat Stufe 10 der Archivar-Klasse erreichtVielspieler: Hat 250 Spiele in seine Sammlung eingetragenBronze-Archivar: Hat Stufe 6 der Archivar-Klasse erreichtLoyalist: Ist seit mindestens einem Jahr bei GG.de dabeiBronze-Reporter: Hat Stufe 7 der Reporter-Klasse erreichtScreenshot-Geselle: Hat 500 Screenshots hochgeladenDatenbank-Geselle: Hat 100 Steckbriefe angelegtDiskutierer: Hat 1000 EXP durch Comments erhaltenRedigier-Veteran: Verdiente 1000 EXP durch Edits fremder News/Artikel

3. Februar 2012 - 12:46 — vor 12 Jahren zuletzt aktualisiert
Dieser Inhalt wäre ohne die Premium-User nicht finanzierbar. Doch wir brauchen dringend mehr Unterstützer: Hilf auch du mit!

Mittlerweile dringen immer mehr Details zu den Sanierungsmaßnahmen des finanziell angeschlagenen Publishers THQ nach außen. So will die Geschäftsführung bis zum 30. September 240 Personalstellen im Vertrieb und administrativen Bereich kürzen. Die Entwicklerstudios bleiben davon auch weiterhin verschont. Die meisten dieser Entlassungen sollen bereits bis zum 30. März über die Bühne gehen, die entsprechend betroffenen Mitarbeiter seien informiert.

Unter den Betroffenen scheint auch ein Mitglied der höheren Managementebene zu sein. Der Vicepresident of Tech Mark DeLoura ist nach Recherchen des Onlinemagazins Joystiq ab sofort nicht mehr für das Unternehmen tätig. DeLoura war gleichzeitig Projektmanager des Warhammer-MMOs Dark Millennium One. Laut des gestern veröffentlichten Quartalsbericht befindet sich das Projekt jedoch auch weiterhin in der Entwicklung und soll 2014 erscheinen. Allerdings sucht THQ derzeit einen Partner, vermutlich um den Eigenanteil an den Entwicklungskosten zu verringern.

Doch die Not des Unternehmens ist mittlerweile so groß, dass auch die Geschäftsführung kürzer tritt. Konzernchef Brian J. Farrell stimmte einer für ein Jahr gültigen Kürzung seines Grundgehalts auf die Hälfte der bisherigen Summe zu und erhält 2012 damit noch 359.250 US-Dollar. Auch die im Falle einer Entlassung fällige Entschädigung wurde reduziert. Daneben verzichten die übrigen Aufsichtsratsmitglieder während der nächsten Monate auf 50% ihrer üblichen Aufwandsentschädigungen.

Weitere Information aus THQs Bericht für das dritte Quartal des Geschäftsjahres 2012 (endete am 31. Dezember 2011):

  • Auch wenn die Gesamteinnahmen der vergangenen neun Monate von 647 Millionen US-Dollar mehr als 100 Millionen Dollar höher ausfielen als im Vergleichszeitraum des letzten Jahres, die Verluste nahmen ebenfalls zu. Während des letzten Quartals betrugen sie rund 56 Millionen US-Dollar, der diesjährige Gesamtverlust steigt damit auf 187 Millionen. Zum selben Zeitpunkt im letzten Jahr waren es  gerade einmal 92 Millionen gewesen. Die Aussichten für den Jahresabschluss sind ebenfalls eher düster. Finanzchef Paul J. Pucino geht nur noch von der Hälfte der ursprünglich anvisierten Einnahmen aus, also etwa 800 bis 820 Millionen Dollar.
  • Durch die bisherigen Einsparmaßnahmen erhofft sich die Geschäftsführungen Kosteneinsparungen in Höhe von 160 Millionen Dollar.
  • Die Kosten für die angekündigten Lizenzabstoßungen und Entlassungen beziffert das Unternehmen auf schätzungsweise elf Millionen Dollar.
  • Die Herstellung des gefloppten uDraw-Zeichenbretts wird eingestellt. Das Gerät ist ein prominentes Beispiel für THQs hohe Verluste der letzten Monate. Laut Angaben Pucinos hätten sich die Gesamteinnahmen ohne dieses Desaster verdoppelt, so aber verbuchte das Unternehmen 100 Millionen Verlust.
  • Saints Row - The Third hat sich 3,6 Millionen Mal verkauft und ist für THQ damit das wertvollste Franchise der Firmengeschichte. Zehn Millionen Spielercharaktere seien bereits erstellt worden. Laut CEO Farrell fühle sich Entwickler Volition der Serie auch weiterhin verbunden und dürfte demnach bereits eine Fortsetzung planen.
  • Ebenfalls gut verkaufte sich WWE '12, das zwei Millionen Mal über die Ladentheke wanderte.
  • Im Vergleich zum Vorjahr konnte THQ seine Einkünfte aus dem Digitalvertrieb (DLCs, Onlinevertrieb und Onlinespiele) um 81% steigern. Auch hier sticht Saints Row - The Third mit seinen DLCs nach eigenen Angaben hervor und werde voraussichtlich bis Ende des Geschäftsjahres den firmeninternen Rekord für die höchsten DLC-Einnahmen aufstellen.
  • South Park - The Game kommt Ende dieses Jahres, genauso wie das alljährliche WWE-Lizenzspiel. Metro - Last Light verschiebt sich dagegen auf Anfang 2013 (Viertes Quartal des kommenden Geschäftsjahres). Sowohl für Metro als auch für Darksiders 2 will THQ seine Marketing-Bemühungen verstärken, um die Absatzzahlen gegenüber den als erfolgreich bezeichneten Vorgängern nochmals steigern zu können.
  • Für 2012/13 befinden sich zwei weitere, noch unangekündigte Titel zu eigenen Kernmarken in der Entwicklung. Ein Titel auf Basis der CryEngine 3 und in Zusammenarbeit mit den Turtle Rock Studios kommt 2013/14, ebenso wie Insane, THQs Kooperation mit Filmregisseur  Guillermo del Toro, das von Patrice Desilét betreute Spiel von THQ Montreal und vier unangekündigte Titel. Bei mindestens dreien davon handelt es sich um firmeneigene Marken, gewisse Andeutungen lassen zudem darauf schließen, dass es sich um Produkte für die neue Konsolengeneration handelt.

THQ droht derzeit noch immer der Ausschluss vom Börsenhandel wegen eines zu niedrigen Aktienwertes (wir berichteten). Bis zum 23. Juli dieses Jahres muss der Publisher seinen Aktienwert mindestens für zehn Tage bei 1 US-Dollar oder höher stabilisieren. Derzeit steht der Börsenkurs des Unternehmens bei 76 Cent pro Aktie.

Labrador Nelson 31 Gamer-Veteran - P - 266509 - 3. Februar 2012 - 17:47 #

Warum hat der Vorstand nicht schon vor Jahren sein Gehalt halbiert und am besten gar keine Vergünstigungen verteilt? Tja...

CBR 21 AAA-Gamer - P - 26590 - 3. Februar 2012 - 18:16 #

Die Vorstandsgehälter sind eher symbolisch zu sehen, wenn man betrachtet, um welche Summen es hier geht.
Es bleibt zu hoffen, dass die Sparmaßnahmen nicht dazu führen, dass die Spiele verfrüht und verbuggt auf den Markt geworfen werden oder letzten Endes ohne Publisher da stehen, bis irgendwelche vertraglichen Elemente der Abwicklung geklärt sind.

Mitarbeit