Bayern stoppt Computerspiel-Förderung

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23. Dezember 2011 - 2:04
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Dreamfall - The Longest Journey  nutzte die 3D-Technik des Münchner Softwareentwicklers Spinor

Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, stellt die bayerische Landesregierung die Förderung für den eigens eingerichteten Cluster "Audiovisuelle Medien" zum Jahresende ein. Dieser Cluster hatte es sich bisher zur Aufgabe gemacht, die Hochschulen und Forschungseinrichtungen samt ihrer Technologien mit Kreativen und Kapitalgebern zu vernetzen. Eine Evaluierung des Clusters durch das Wirtschaftsministerium hat jetzt jedoch das schnelle Aus zum 31. Dezember eingeläutet.

Die bayerische Landesregierung hatte sich seit 2009 darum bemüht, Schlüsselindustrien wie die neuen Medien und Computerspiele im Rahmen der sogenannter Cluster Initiative zu fördern. Zwar ist das Fördervolumen des Clusters Audiovisuelle Medien mit € 470.000,- im Vergleich zur millionenschweren Filmförderung noch sehr gering, besaß jedoch einen "Leuchtturm-Effekt" und half laut Aussage mehrerer Beteiligter dabei, den Austausch innerhalb der deutschen Entwicklerszene anzuregen. Aus dieser Förderung entsprang unter anderem die Tagung Munich Gaming und auch der Deutsche Computerspielpreis wird mittlerweile im jährlichen Wechsel in München und Berlin verliehen.

Doch so ganz geheuer waren Computerspiele der aktuellen politischen Führungsspitze nie. So blieb beispielsweise Horst Seehofer trotz vorheriger Ankündigung der Verleihung des Deutschen Computerspielpreises 2009 fern und überreichte daher auch nicht den Preis für das beste internationale Spiel, in diesem Fall Wii Fit und Little Big Planet. Auch Innenminister Herrmann trat in der "Killerspiel"-Debatte nicht als großer Freund der Computerspielbranche auf. Fehlende Unterstützer und die Unkenntnis über die ökonomischen Eigenheiten der Computerspielbranche könnten nun Auslöser für die Streichung der Fördergelder gewesen sein.

Doch noch scheint nicht alles verloren. Nach Protesten und einem offenen Brief an die Staatskanzlei wurde den Branchenvertretern signalisiert, dass man über eine Weiterführung der Förderung nachdenke. Ob dies über die Weiterführung des Clusters oder eine mögliche Umsiedelung der Computerspiele in etwa den Film- und Fernsehfonds erfolgen könnte, ließ man aber offen. Es bleibt zu hoffen, dass Meldungen wie der Verkaufsrekord eines Call of Duty - Modern Warfare 3 (wir berichteten) die Verantwortlichen in München bestärken, weiterhin auf die Computerspielbranche zu setzen.

Name 23. Dezember 2011 - 1:08 #

Der Verkaufsrekord von MW3 bestärkt die ganz sicher nicht.

ganga 20 Gold-Gamer - 22827 - 23. Dezember 2011 - 1:08 #

Wäre schade :(

PCEumel 13 Koop-Gamer - 1436 - 23. Dezember 2011 - 1:18 #

jo, lieber Hollywood fördern. Die armen Schweine habens dringender nötig.

Crizzo 20 Gold-Gamer - - 24422 - 23. Dezember 2011 - 1:20 #

Bayern =/ Kanada... ._.

Pegasus Galaxie (unregistriert) 23. Dezember 2011 - 8:53 #

Bayern =/ Kanada... ._.

Wenn ich so einen blödsinn schon Lese...

Dieses Problem besteht Bundesweit. Nur im Unterschied zum Rest Deutschlands tun bayrische Politiker wenigstens etwas (auch wenns falsch ist...). In den anderen Bundesländern wird sich einfach weggeduckt und Totgestellt sobald es ums Thema Videospiele geht.
Und Kanada Fördert die Videospielindustrie sehr und sind auch sehr froh das sich dort immer mehr Studios/Publisher niederlassen.

Crizzo 20 Gold-Gamer - - 24422 - 23. Dezember 2011 - 12:51 #

Wieso Blödsinn? Bayern kann man auch durch 15 andere Bundesländer austauschen, aber in der News wird eben explizit unser Südöstliches Bundesland genannt und nicht das Saarland oder Deutschland. ;)

sw4pf1le 18 Doppel-Voter - 10811 - 23. Dezember 2011 - 13:08 #

Das stimmt auch nicht, dass sich andere Bundesländer komplett wegducken würden. Die in einem anderen Kommentar unten erwähnte Mitteldeutsche Medienförderung unterstützt schon seit Jahren auch Spieleentwickler durch Geldmittel, und das ungefähr in einem durchschnittlichen jährlichen Volumen wie der Cluster Audiovisuelle Medien insgesamt bekommt. Lässt sich alles gut nachlesen in den Jahresberichten auf der Seite der MDM.

Crizzo 20 Gold-Gamer - - 24422 - 23. Dezember 2011 - 13:22 #

Und würdest du diese Fördermittel als hoch und ausreichend erachten? Ich für meinen Teil hab jedenfalls noch nie gehört, dass ein großer Publisher hier ein Studio oder ähnliches hierhin verlegt, weil bei uns die Bedingungen so super für die Game-Branche sind.

sw4pf1le 18 Doppel-Voter - 10811 - 23. Dezember 2011 - 13:48 #

Nein, in dem Punkt bin ich vollkommen d'accord mit dir. Es wäre schön, wenn die alten Strukturen da etwas aufgebrochen werden könnten. Allerdings bin ich optimistisch. Computerspiele werden nicht mehr verschwinden und um diese Tatsache wird auch die Politik irgendwann nicht mehr drumrum kommen. Mein Einwurf richtete sich auch mehr an Pegasus.

Pegasus Galaxie (unregistriert) 23. Dezember 2011 - 17:50 #

Mir gehts Hauptsächlich darum das Crizzo gleich mal Bayern mit den Zuständen in Kanada vergleicht, was natürlich völlig an den Haaren herbeigezogen ist.
Wie gesagt, Kanada ist Momentan einer der Videospiel-freundlichsten Staaten überhaupt. Das Deutschland da Nachholbedarf hat steht ausser Frage, jedoch sollte man auch Bedenken das viele Politiker einen Großen Bogen um das Thema Videospiele machen da alles irgendwann auch irgendwie auf das Shooter Genre hinauslaufen würde.
Wenn jemand sagt das er Videospiele nicht mag und diese nicht Unterstützen will, soll er dies doch kund tun. Was mich stört sind die Politiker die kein Statement dazu abgeben, sich bewusst Feige wegducken und lieber ihre Wählerstimmen hochrechnen bzw. auf Videospiele Schimpfen wenns ein Attentat gibt und irgendwann dann wieder sagen ich hab im Prinzip nichts dagegen.

In Bayern gibts wenigstens eine Mehrheitliche Abneigung, das ist mir Lieber als ein paar Schleimer die hintenrum schlecht reden und dir nett ins Gesicht Lächeln.

volcatius (unregistriert) 23. Dezember 2011 - 17:57 #

Du meinst Heuchler wie Seehofer?

volcatius (unregistriert) 23. Dezember 2011 - 17:49 #

Man muss allerdings auch sagen, dass Kanada da für die Ansiedlung eines Studios mitunter zweistellige Millionenbeiträge springen lässt, also direkt die Arbeitsplätze subventioniert.

Old Lion 27 Spiele-Experte - 77783 - 23. Dezember 2011 - 1:21 #

Wenn man 470.000 Taler ausgibt um sich "auszutauschen", brauch sich keiner wundern!

fragpad 14 Komm-Experte - P - 2613 - 23. Dezember 2011 - 1:28 #

word

Anonymous (unregistriert) 23. Dezember 2011 - 2:08 #

Ihr seid Labersäcke. 470.000€ ist weniger, als Radon Labs von der Mitteldeutschen Medienförderung für Drakensang bekommen hat. Das hat gerade mal als Anschubfinanzierung gereicht, um das Spiel bei den Publishern zu pitchen. Ein mittelgroßer Entwickler mit 3 Teams wie Obsidian Entertainment verbraucht für laufende Kosten 1 Millionen $ im Monat, Crysis kostete 15 Millionen €, GTA4 gerüchteweise 100 Millionen $. Rechnet also mal aus, was man mit 470.000 € finanzieren kann.

Dennis Ziesecke 21 AAA-Gamer - 30866 - 23. Dezember 2011 - 2:10 #

Einen Anwalt um Notch zu verklagen? ;) . Bei GTA4 dürfte gerüchteweise ein guter Teil des Budgets in die Werbung geflossen sein - ob das auch förderungswürdig ist? ;)

Anonymous (unregistriert) 23. Dezember 2011 - 2:35 #

Und welcher Titel hat sich besser verkauft? Die groß beworbene Multiplattform-Granate oder die langezeit dem PC vorbehaltene Grafikdemo? Modern Warfare 3 lag bei 50 Millionen Dollar.

Anonymous (unregistriert) 23. Dezember 2011 - 16:04 #

Es soll ja nicht darum gehen, dass der deutsche Steuerzahler die komplette Entwicklung für Blockbuster übernimmt. Es geht darum, Neugründern und Startups etwas unter die Arme zu greifen, um bspw. genau so einen Pitch zu ermöglichen. Für alles andere sind die Unternehmen selbst verantwortlich.

Darth Spengler 18 Doppel-Voter - 9372 - 23. Dezember 2011 - 5:55 #

Sehe ich jetzt nicht tragisch.

Ganesh 16 Übertalent - 5116 - 23. Dezember 2011 - 9:00 #

Gerade Modern Warfare ist ein gutes Beispiel, warum so eine Förderung brauchen. Aber nicht so, wie der Autor der News meint: Wenn wir noch was anderes wollen, als das, was sich ohnehin millionenhaft verkauft, kostet das öffentliches Geld...

Ich glaube übrigens nicht, dass das Wegfallen allein auf die Ablehnung eines neuen Mediums durch eine alte Partei zurückzuführen ist. Viel eher wird der beständige öffentliche Geldmangel (den die CSU sicherlich auch mitverschuldet hat) eine Rolle spielen...

sw4pf1le 18 Doppel-Voter - 10811 - 23. Dezember 2011 - 12:15 #

Sowas hat oft mehrere Gründe, das stimmt. Nur allein unter dem Gesichtspunkt des Sparens dürfte bei den Filmfonds mit ihren Millionen mehr zu holen sein als bei den 470.000 € für audiovisuelle Medien. Wenn man es aber dort streicht, ist die Lobby derer Unterstützer nicht so groß und damit mit weniger Protest zu rechnen. Alte Pfründe fasst man besser nicht an, wenn man wiedergewählt werden möchte bzw. die Rückeroberung der aboluten Mehrheit anstrebt.

maximumpayne 12 Trollwächter - 854 - 23. Dezember 2011 - 11:29 #

Schade! Deutschland ist eines der Inovativsten Länder was Technik (Automobil, Energietechnik) angeht.
Das es bei dem mit am schnellsten wachsenden Markt, noch so in den den Kinderschuhen steckt ist eher ein Armutszeugnis.

Retrofrank 11 Forenversteher - 800 - 23. Dezember 2011 - 12:38 #

Kein Wunder,daß die den Veranstaltungen fern bleiben.
Dann müssten sie sich ja mit dem Medium auseinandersetzen und könnten nicht mehr so schön über etwas polemisieren,das sie nur vom Hörensagen kennen.

sw4pf1le 18 Doppel-Voter - 10811 - 23. Dezember 2011 - 13:10 #

Lustigerweise gehörte zu den geförderten Veranstaltungen des Clusters auch eine Daddel- und Informationsstunde im bayerischen Landtag. ;)

Daeif 19 Megatalent - 13820 - 23. Dezember 2011 - 20:00 #

Nach dieser News erwartete ich nur noch einen Nachfolger mit dem Titel „Bayern führt Feudalismus wieder ein"^^

Ernsthaft: Mag die etwa halbe Mille jetzt auch nicht die Welt gewesen sein, konnten dadurch einige Projekte zumindest angestubst werden... Falls der Wegfall dann wirklich kommt, ist auch damit Essig.

Z 12 Trollwächter - 1009 - 23. Dezember 2011 - 22:47 #

Zum letzten Satz:
Glücklicherweise geht es bei der Förderung nicht ausschließlich um wirtschaftliche Interessen. Ich glaube kaum, dass man die Politik mit Werken wie MW3 überzeugt. Das ist eher kontraproduktiv. Und ehrlich gesagt ist das auch gut so.

Mitarbeit
Jörg Langer
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