Dass CD Projekt, der Entwickler des Rollenspiels The Witcher 2 (GG-Test: 8.5), nicht sonderlich viel von DRM oder sonstigen technischen Kopierschutzmaßnahmen hält, ist hinlänglich bekannt. Auf der eigenen Online-Plattform Good Old Games vertrieb der polnische Publisher und Entwickler das bislang letzte Abenteuer von Weißschopf Geralt von Riva von Beginn an ohne DRM-Schutz und sogar bei der Boxversion des Spiels entfernte ein offizieller Patch das verwendete Kopierschutz-System schon kurze Zeit nach dem Release. Damit zog sich CD Projekt zwar auch einigen Ärger mit seinem Vertriebspartner Namco Bandai zu, stieg mit seinem gehaltenen Versprechen, die Schutzvorrichtung kurz nach der Veröffentlichung zu entfernen, aber gleichzeitig im Ansehen vieler Spieler. Nicht nur, weil dadurch die Performance des Spiels nicht weiter darunter zu leiden hatte.
Mittlerweile ist das Spiel gut ein halbes Jahr auf dem Markt. Zeit, einmal bei Marcin Iwinski, Mitbegründer und ehemaliger Joint-CEO von CD Projekt, nachzuhaken, ob der Verzicht auf DRM und Kopierschutz dem Spiel eher genützt oder geschadet hat. Das dachte sich zumindest das englischsprachige Computerspielemagazin PC Gamer, das Iwinski zum Thema befragte. Im Interview geht er auch auf das mögliche Ausmaß der Raubkopien bei The Witcher 2 ein und berichtet von seinen Beobachtungen nach dem Release, wonach das Spiel schon in den ersten sechs bis acht Wochen allein über Torrentnetzwerke etwa viereinhalb bis fünf Millionen Mal illegal heruntergeladen wurde.
Das ist nur eine Schätzung und ich würde sagen, es ist eher eine der optimistischen Art. Zum jetzigen Zeitpunkt haben wir über eine Million legale Kopien verkauft. Wenn nur 4,5-5 illegale Kopien auf eine legale kommen, wäre das kein schlechtes Verhältnis. Die Realität sieht aber wahrscheinlich schlimmer aus.
Dass Iwinski diese Quote als nicht schlecht einstuft, mag im ersten Augenblick überraschen. Er vertritt allerdings die Ansicht, dass diese Quote noch viel schlechter sei, wenn CD Projekt die ehrlichen Käufer mit einem restriktiven Kopierschutz gegängelt hätte. Denn Ziel der DRM-Freiheit sei es, eine loyale Fan-Basis zu schaffen, die langfristig bereit ist, Geld für die Spiele eines Entwicklers zu zahlen.
[...]DRM ist eine Zumutung für die, die legal spielen – die Gruppe der ehrlichen Leute, die entschieden hat, dass ihr das Spiel 50 Dollar oder Euro wert ist, und rausging, um es zu kaufen. Warum solltest du gerade ihnen das Leben schwerer machen wollen?
Aber laut Iwinski ist DRM nicht nur deshalb die Mühe nicht wert, weshalb er sich fragt, warum so viele Publisher immer noch auf derartige Schutzvorrichtungen setzen.
In meinen bald 20 Jahren in der [Spiele-]Industrie habe ich noch keine DRM-Maßnahme gesehen, die wirklich funktionierte. Wir haben viele unterschiedliche Schutzmechanismen gesehen, aber letztlich gibt es nur zwei Wege, die man gehen kann: Entweder benutzt du die harmlose DRM-Variante, die innerhalb kürzester Zeit geknackt wird und die keine Qual für den Endbenutzer darstellt, oder wählst den harten Weg und versuchst, dein Spiel umfassend zu schützen [...] dann ist es zwar schwer zu knacken, aber du legst dich mit dem Betriebssystem an, das Spiel läuft bedeutend langsamer und - bei einer kleinen Gruppe von ehrlichen Käufern - überhaupt nicht mehr. Keine dieser beiden Lösugen funktioniert, warum also nicht das alles [jegliche Kopierschutzmaßnahmen, Anm. d. Red.] einfach über Bord werfen?
Er hat auch eine Erklärung dafür, warum die Spielefirmen trotz dieses Wissens und auf immer lauter werdende Beschwerden aus der Community nicht reagieren und weitermachen wie gehabt:
Da liegen Glück und Unglück nah beieinander. Spiele werden immer mehr zum Business. Und wie es mit jedem wachsenden Geschäftsbereich ist, drängen auch viele Leute hinein, die keine Ahnung von Spielen haben und genauso gut in jedem anderen Business auch arbeiten könnten. Die fragen sich nicht selbst 'Wie mag ein Spieler das wohl wahrnehmen?' oder 'Ist dieser Ansatz fair?' Die schauen darauf, ob die Säule im Excel-Diagramm ordentlich wächst oder nicht und ob sie eine gute Erklärung für ihren Chef haben.
Schließlich ruft Iwinski indirekt die Spieler dazu auf, das Portemonnaie sprechen zu lassen und Spiele zu boykottieren, um die Publisher zum Umdenken zu bewegen. Auch das Internet sollten sie nutzen, um ihrem Ärger Luft zu machen. Nur so könnten sie etwas bewegen. Zwar sieht Iwinski in naher Zukunft noch keine generelle Abkehr der Computerspieleindustrie von DRM und ähnlichem bevorstehen, aber zumindest eine Wendung in die richtige Richtung.
Thumbs Up!!!!
Die Aussage mit den Excel Tabellen kann ich mehr als nachvollziehen....in meinem Betrieb ist die Rangordnung genauso schwer zu verstehen.....die oberen wollen etwas, was eigentlich nicht geht, drücken das aber durch.....
Für die Einstellung der Leute von Cd Projekt kann ich nur den Hut ziehen....Danke dafür!!
Sehe ich genauso: Hut ab vor den Jungs! Dennoch möchte ich darauf hinweisen, dass meine deutsche Lieblings-Spieleschmiede EGOSOFT bei ihren Games nach Release seit jeher einen Patch nachgereicht hat, welcher die Copy-Protection aushebelte. Deshalb wird EGOSOFT von mir grundsätzlich und auch gern mit dem Kauf eines Vollpreistitels belohnt...
Shawn
Ich hoffe, daß sie das weiter durchziehen. Gerade die Publisher machen viel Druck auf die Entwickler.
"Schließlich ruft Iwinski indirekt die Spieler dazu auf, das Portemonnaie sprechen zu lassen"
Genau das mache ich. The Witcher 2 und Panzer Corps (welches ebenfalls komplett DRM-frei ist) sind die einzigen Spiele, die ich mir in den letzten Jahren zum Vollpreis gekauft habe. Für den Rest gebe ich allenfalls 5€ aus.
Und schön, dass es sich für CD Project gelohnt hat. Denn 1 Million Verkäufe sind für ein PC-Spiel definitiv viel.
der konsument/käufer hat eben doch die macht: gar nicht unbedingt nur, in dem man tripple-A-titel mit fragwürdigen kopierschutzmaßnahmen boykotiert (das geht natürlich auch), sondern in dem man nicht raubkopiert bzw. spieletorrents runterlädt.
Das sagt sich natürlich leichter aus einer situation heraus, in der man eigenes geld zum ausgeben hat, das auch ausreicht, um die eigene lust auf ein neues spiel gleich nach veröffentlichung problemlos erfüllen zu können - wenn man im leben die meiste zeit hat (schule, studium etc), ist das geld meist knapp und der griff zur raubkopie verlockend.
In Zeiten, in denen man nur ein paar Monate warten muss, um ein Spiel für 5-10€ zu bekommen, ist das mit dem Geld kaum noch ein Argument, auch nicht für Schüler und Studenten.
Das trifft vielleicht auf Indie Titel zu. Bei den Blockbustern dauert es aber schon noch n bisschen, bis man sie bei den Sales für fast lau bekommt. Zumindest bei Singleplayer Games kann ich meist warten, bis die Titel für unter zehn Tacken über'n Tresen geh'n. ;)
Der Mann hat natürlich Recht, aber es gibt dann doch Online-Spiele, die davon profitieren, dass sie nicht so einfach kopiert werden können. Und dann hat das Modell der Konsolen bewiesen, dass dort auch weniger kopiert wird, auch wenn es dort technisch möglich ist.
Was übrig bleibt, ist der Markt wie er jetzt ist: Große Produktionen und das große Geld fließt in die sicheren Häfen: Konsolen oder Onlinespiele. Der Rest wird eher mit Risikogeld abgedeckt. Ich erinnere mich noch, wie CD-Project bei Witcher 1 bei vielen Publishern regelrecht betteln musste, das Spiel zu veröffentlichen. Dann hat sich damals Atari erbarmt. Das Risiko ist vielen zu hoch, die verloren Einnahmen zu wichtig.
Und nochmal wegen 2 Redewendungen im Text:
Raubkopierer ist ein Unwort. Lest mal die Definition von Raub, die immer mit Gewaltanwendung einhergeht. Die trifft kaum zu.
Ehrlicher Kunde ist sowas wie HIV-Virus. In HIV steckt Virus schon drin. Ein Kunde ist im Zusammenhang des Schwarzkopierers per se ehrlich, denn er hat es ja gekauft.
Die Diskussion bzgl. "Raubkopie" kannst du knicken. Hab das so oft schon auf diversen Websites (auch hier) schon angesprochen. Das hat sich einfach so in die Köpfe eingebrannt, dass keiner den passenderen Begriff Schwarzkopie benutzen will.
Haha, endlich mal ein Gleichgesinnter hier, danke Sephnix, das brachte ein Lächeln auf mein Gesicht.
Dann liest du aber nicht sehr aufmerksam, ich nutze grundsätzlich nur noch das Wort "Schwarzkopie", wenn ich über dieses Problem schreibe :)
Das war auch eigentlich eher auf die Redaktionen bezogen. Wenn ich mich recht erinnere, hatte mir sogar Jörg selbst damals geantwortet, als ich das ansprach. Aber keine Garantie darauf. Ich hab das Thema schon mit so vielen Leuten diskutiert, dass ich mich nicht mehr an alle Einzelheiten erinnern kann.
Tatsächlich ist es mir aber auch seltener aufgefallen, dass Schwarzkopie statt Raubkopie genutzt wird. Ich klick auch grundsätzlich nur News an, die für mich interessant aussehen oder Spiele behandeln, die mich interessieren, daher hab ich deine wohl übersprungen ;)
Achso, ich dachte du meintest ganz allgemein den Gebrauch. Ich glaube eine News habe ich darüber bisher auch nicht geschrieben, von daher hatte ich da auch noch nicht die Gelegenheit, es dort so zu nennen :D
Stimmt nicht ganz. Es wird nur so oft von denselben Typen wiederholt die nur einseitige Urheberrechte gelten lassen wollen, dass mittlerweile niemand mehr den Nerv hat, die fälschliche Definition als Raub oder Diebstahl klarzustellen. Immerhin sind wir nicht in den USA, da zieht die Contentindustrie richtig vom Leder.
Na ja, die illegalen Kopien werden seit Jahr und Tag als "Raubkopie" bezeichnet und mit dem Begriff ist vermutlich auch jedem klar, das es illegal ist, auch wenn kein "Raub" im eigentliche Sinne des Wortes vorliegt.
Seelachse heißen ja nun auch immer noch Seelachse, obwohl sie keine Lachsart sind und damit nichts zu tun haben.
Mancher Sprachgebrauch hat sich eben so eingebürgert, das wird man im Nachhinein schwer wieder ändern können.
Ob Schwarzkopie oder Raubkopie oder "runtergeladenes Spiel mit Skydrow Crack" oder wie im allgemeinen Gebrauch oft benutzt : Kostenlose Spiele !
Denke jeder weiß was gemeint ist.
ich bevorzuge ja raubmordvergewaltigungskopie ;)
Noch besser: Dezentralisierte Sicherheitskopie ;-)
Oder: Unauthorisierte redundante Datenspeicherung.
"Schließlich ruft Iwinski indirekt die Spieler dazu auf, das Portemonnaie sprechen zu lassen und Spiele zu boykottieren,"
Und leider wird der größte AAA Mist trotzdem gekauft. Lässt sich nur spekulieren, warum dem so ist. Vielleicht, weil für viele Leute die Welt untergeht, wenn sie ein Spiel nicht am Releasetag kaufen? Oder weinen wenn sie komplett darauf verzichten müssen, mit anderen den x-ten "Nachfolger" von langweiligen "Sogar fürs ducken Achievement bekommen Fühl-Dich-cool"-Spielen zu zocken? Wer weiß. Aber irgendwann ist man's auch leid, sich darüber Gedanken zu machen und hofft nur noch, dass alles mal ordentlich zusammenstürzt, damit die Leute was merken (beide Seiten).
Und wegen so Aussagen wird auch Witcher 3 von mir gekauft werden (wenn es nicht grottig ist).
Tolle Einstellung von CD Project und mit Grund, warum ich mir damals The Witcher 2 vorbestellt hatte. Dazu kommt natürlich dass ich davon ausging, dass es ein großartiges Spiel wird :D
Hatte ich auch und niemals bereut. Leider muss ich es noch durchspielen.
Ich bin auch noch nicht durch. Eigentlich wollte ich nach Patch 2.0 weiter spielen, jedoch bin ich bei WoT hängen geblieben.
Kleiner Fehler: "aber du legst dich mit den Betriebssystem an". Entweder "dem Betriebssystem" oder "den Betriebssystemen".
Solche Einstellung, bzw. Liebe zum Job ist sehr zu begrüßen und zu unterstützen. Da sollten sich einige Excel-Schupser mal ein Beispiel nehmen. Leider sind die CD-Project-Spiele nicht mein Ding.
Jup, das war auch ein Grund für mich Witcher bei Release auf GOG zu kaufen.
Und natürlich weil mir der erste Tel schon sehr gut gefallen hat.
Ich hab Witcher 2 gekauft (bei GOG). Muss ich es jetzt 4-5 mal kopieren um der Norm zu entsprechen? ;-)
Nur wenn du dir dabei selber eine reinhaust. Dann wären es wirkliche Raubkopien. ;)
Löbliche Einstellung und super PR! :)
Heh, ich hab mir neulich H.A.W.X.2 über Steam gekauft, weil's so billig war. Blöderweise habe ich nicht gesehen, was für ein Nazikopierschutz dahinter steckt (und weshalb ich das Spiel nicht spielen kann)... Die Folge: Ich kaufe nie wieder so ein Spiel von Ubisoft.
Das Verhältnis find ich echt traurig...4-5 Raubkopien (ist mir egal, dass das genau genommen so nicht bezeichnet werden sollte) kommen auf ein gekauftes Spiel. Wenn das gut sein soll...ist dann 15:1 zu schlecht, oder wie?
Und das ist doch auch echt schon knapp geschätzt - wenn es 4-5 mal über Torrent geladen worden ist, würde ich die Zahl noch mit 2 multiplizieren...
Ich würde die Zahl eher mit 10-20 multiplizieren, da Torrents nur noch eine kleinere Rolle spielen...
Also von dieser 5:1 Rechnung halte ich mal gar nichts. Das würde ja bedeuten, dass ein Modern Warfare 3 ja aktuell 50 Millionen Spieler hat. Das halte ich jetzt ehrlich gesagt für Unsinn. Je höher die Verkaufszahlen sind um so weniger unrechtmäßige Spieler gibt es. Auch sind sämtliche Rechnungen mit den 5 Millionen allein im Torrent auch eher Schüsse ins Blaue. Wie viele von diesen Leuten haben das Spiel nach dem Download vielleicht doch gekauft und haben es quasi nur als "Demo" verwendet? Wie viele haben es nur angespielt und wieder gelöscht? Und dann gibt es auch noch die Leute die eine Retail Version besitzen und sich wegen dem Kopierschutz die GOG Version gezogen haben, es also quasi als Sicherheitskopie ohne Kopierschutz verwenden. Die Zahl der Leute die eine Kopie wirklich wie ein vollwertiges Spiel behandeln und es entsprechend richtig spielen sind verhältnismäßig gering. Für mich sind aber genau solche Rechnungen mit den fünf Millionen Downloads gegen eine Million Verkäufe der Grund für diese Kopierschutzsysteme. Denn für die Publisher bedeutet jeder Download auch ein verlorener Kunde. Natürlich ist es nicht so und ich persönlich habe auch nichts gegen Kopierschutzsysteme. Nur ist man damit in den letzten Jahren zu sehr in die falsche Straße eingebogen. Eigentlich war bereits mit Starforce3 der Zeitpunkt erreicht, wo es zu weit ging indem sich ein Kopierschutzmechamismus in das Betriebssystem und noch schlimmer in den letzteren Versionen sich in die Firmware der CD-/DVD-Laufwerke einschrieb.
Keinen Kopierschutz einzusetzen halte ich persönlich allerdings trotzdem für naiv und appelliert an eine nicht vorhandene Gutmütigkeit. Ein Kopierschutz in irgendeiner Art muss es schon geben, sobald er allerdings zum Nachteil des Kunden wird, ist er in der Tat keine Option mehr.
Naja, also, wenn es 1 Millionen verkäufe gibt, können es quasi maximal jeder 5. danach gekauft haben. Ich gehe aber eher von Quoten von jedem 50...
Genauso wurde der Kopierschutz ja per Patch entfernt - wozu dann noch die Gog-Version runterladen (das war evtl. noch zu anfang so, wird aber auch nicht die Masse sein - aber nicht in der Masse. Und würde ja im Extremfall nur eine Millionen erklären).
Ich vermute mal, bei Schwarzkopien ist es das selbe wie bei normalen Verkäufen: Die ersten paar Wochen zählen. Von daher glaube ich doch, dass ein größerer Teil auch daher die Kopie heruntergeladen hat.
Wieso sollen 50 Mio MW3-Spieler Unsinn sein? Ich würde da eher von über 100 Mio ausgehen.
Außerdem: Nicht jeder, der ein Spiel herunterlädt, spielt es dann auch. Wenn man nichts bezahlen muss, kann man sich auch einfach jeden Schxxx runterladen, kurz anschauen und evtl. gleich wieder löschen.
Geil! Am besten per eDonkey - Russisches Roulette mit Anwälten statt Pistolenkugeln :D .
Die Frage ist doch: Wieviele der Kopien entsprechen einem nicht stattgefundenen Kauf?
Wenn jemand was runterlädt, was er ohnehin nie gekauft hätte, ist IMHO auch kein realer Schaden - also im Sinne einer Umsatzeinbuße - entstanden. Der entsteht nur dann, wenn jemand ein Spiel herunterlädt, welches er ansonsten gekauft hätte.
Und ich behaupte: Das trifft auf die allerwenigsten Einheiten zu. Gestützt auf folgende Thesen:
1.) Die meisten Leute laden entweder exzessiv "Schwarzkopien" herunter oder gar nicht. Dazwischen gibt es kaum welche, die sich ab und zu mal eine Schwarzkopie herunterladen, und die dürften wiederum kaum einen nennenswerten wirtschaftlichen Schaden hervorrufen.
2.) Die Leute, die gar keine Schwarzkopien herunterladen, verursachen ohnehin keinen Schaden (= Binsenweisheit).
3.) Die Leute, die exzessiv Schwarzkopien herunterladen, haben gar nicht die Zeit, alle Spiele zu spielen, da sie viel zuviele davon haben. Zu C64- und Amiga-Zeiten hatten fast alle hunderte von Spielen in ihrer Sammlung, die wenigsten davon wurden länger als ein paar Minuten gespielt und noch weniger wären vermutlich gekauft worden, hätte es die Möglichkeit der Schwarzkopie nicht gegeben. Das wird heute auch nicht anders sein.
Von wenigen Ausnahmen wie Call of Duty mal abgesehen, würden die meisten Spiele also vermutlich kaum einen nennenswerten Mehrumsatz erwirtschaften, wenn Schwarzkopien (theoretisch) unmöglich wären.
Ergo: Kopierschutz ist Schwachsinn.
Das stimmt nicht ganz, denn es gibt Analysen, wo ein Kopierschutz, der wenigstens ein paar Wochen gehalten hat, einen zusätzlichen Umsatz erzeugt hat, vor allen Dingen im Osten (Russland als Beispiel). Daher hält die Industrie ja immer noch daran fest. Die vielen Angestellten dort, mit ihrem Branchenwissen werden kaum dümmer sein als wir.
Wie soll man das denn vergleichen?
Entweder ein Kopierschutz "hält" (bei Spiel A) oder er "hält nicht" (bei Spiel B). Um zu wissen, ob Spiel B mehr verkauft hätte, wenn der Kopierschutz gehalten hätte, müsste man dasselbe Spiel zum selben Zeitpunkt einmal mit Kopierschutz und einmal ohne auf zwei identische, jedoch voneinander völlig unabhängige Märkte bringen. Da das nicht möglich ist, ist eine solche Analyse in meinen Augen Quatsch. Würde mich nicht wundern, wenn die Industrie die Analyse in Auftrag gegeben hätte und natürlich dann die Ergebnisse so interpretiert, wie es ihr in den Kram passt ;-)
Aber im Endeffekt ist das alles Kaffeesatzleserei. Keine der Theorien lässt sich beweisen. Letztlich ist es eine Frage der Philosophie, ob man eine liberale Politik verfolgt wie CD Projekt oder ob man seine Kunden gängelt wie EA oder Ubisoft. Ich könnte mir vorstellen, dass nicht wenige sich The Witcher auch gekauft haben, weil sie es dank fehlendem Kopierschutz so problemlos ausprobieren konnten, aber auch das lässt sich kaum herausfinden...
Entweder der Kopierschutz ist kurzzeitig wirksam und schwer zu knacken (dauerhaft wirksame gibt es ja nicht) und ist dabei aber auch immer zum Nachteil des ehrlichen Kunden oder er ist harmlos und sehr leicht zu knacken und damit besonders wirkungslos, genau wie es in dem Interview gesagt wird.
Einen Kopierschutz, der sowohl sehr schwer zu knacken als auch extrem kundenfreundlich ist, also bei den ehrlichen Käufern zu keinen spürbaren Einschränkungen oder Nervigkeiten führt, existiert schlicht nicht und wird auch niemals existieren.
Also wo war jetzt nochmal der Sinn irgendeinen Kopierschutz zu benutzen?
"Einen Kopierschutz, der sowohl sehr schwer zu knacken als auch extrem kundenfreundlich ist, also bei den ehrlichen Käufern zu keinen spürbaren Einschränkungen oder Nervigkeiten führt, existiert schlicht nicht und wird auch niemals existieren."
Wenn du schon in der Zukunft warst, hättest du uns ja schön was mitbringen können. Allerdings gibt es natürlich heute schon etwatige Kopierschutzsysteme die zumindest deutlich sicherer sind und für den Kunden keine Beeinträchtigung bedeuten, wenn es diese eben auch nur im Fach-Software- aber nicht im Spielebereich gibt. Diese Systeme sind für die Publisher schlicht einfach viel zu teuer bei diesen riesigen Stückzahlen um die es hier geht. Ein Server mit Accounts etc. einzurichten ist eben um ein vielfaches billiger. Aber das muss ja nicht immer so sein. Kopierschutzsysteme sind sinnvoll, weil sie eben Eigentum schützten.
Kopierschutzsysteme sind sinnvoll, wenn sie Eigentum schützen. Nicht "weil". Wenn sie das in angemessenem Maß täten, könnte man über deren Sinnhaftigkeit ja reden. Tun sie aber doch nicht.
Es ist vielleicht nicht ganz dasselbe (da App), aber lies dir mal das hier durch:
http://smellslikedonkey.com/wordpress/?page_id=274
71,4% Raubkopierer und satte 0% davon haben sich später für den Kauf des Spiels entschieden! Nur so zum Thema als Demo verwenden ...
Wobei hier hinzuzufügen ist, dass der Zeitraum des ganzen ein eher kleiner ist, nämlich drei Wochen. Mal schauen, wie das in einigen Monaten aussieht. Und ob manche nicht einfach ein Iphone mit Jailbreak für die Raubkopien und ein Iphone ohne für die legalen Spiele (ähnlich wie bei der Xbox), das kann man da ja auch nicht feststellen ;)
Zumindest bei normalen Spielen sind die ersten vier Wochen die ausschlaggebenden, wo du die meisten Verkäufe machst. Deshalb dürfte sich die Raubkopierrate nicht sonderlich verändern. Ob jemand nach zwei Monaten plötzlich die Erleuchtung kommt, das kopierte Spiel zu kaufen, wage ich ehrlich gesagt auch zu bezweifeln.
Irgendwie kann ich mir nicht so recht vorstellen, dass sich Leute zwei iPhones nur wegen der Apps kaufen, wenn du nicht dauern die Sim-Karte wechseln willst, bräuchtest du ja auch noch zwei Verträge. Da kannst du echt viele Apps kaufen, bevor du iPhone+Vertrag ein zweites Mal nimmst.
Wenn das mal keine Einladung ist zum Raubkopieren :)
"der nächste wird es schon kaufen"
und 5 Mio Raubkopieren halte ich arg für übertrieben, so gut und beliebt ist witcher nun auch nicht. 6 Mio "verkaufte/gestohlene" Einheiten ... lololol. in your dreams
Bei 7 Mrd Menschen auf der Erde, wenn davon nur 1% Spielen sind das 60mio mögliche Käufer.
Die Zahl wird aber wohl eher bei über 10% liegen, tendenz steigendt.
90 mio Wii besitzer und bei der PS2 waren es 150mio, sprechen dafür.
The Witcher 2 ist einer der wenigen Singleplayer Spiele die ein Kauf wert sind. Schon alleine wegen dem Support. Patch 1.2 alleine wäre von EA in 3 DLCs ausgeschlachtet worden.
Kostenlose Content-Patches gibt es nahezu nicht mehr, seit irgendein Vollidiot sich das DLC-System einfallen lassen hat.
Dazu bedurfte es keines "Vollidioten". Das gab es schon immer. Früher nannte man das Addon-Kampagnen, Missionpacks oder ähnliches. Als man diese Zusatzmissionen auf einmal laden konnte (downloadable), nannte man sie eben DLCs. Da der Vertrieb dieser günstiger wurde (sie mussten ja nicht mehr über den Einzelhandel), konnte man auch kleinere Häppchen verteilen. Es war also ein Prozess und keine Idiotenidee.
Die Idiotie liegt in dem, was für den miesen Ruf der DLCs gesorgt hat: Oft miese Qualität, meistens noch mieserer Preis.
Was aber eine Verallgemeinerung ist und nicht auf jede DLC/Addon zutrifft.
Ich sag ja "oft" und "meistens", nicht "immer" :D
Mir kommt es zumindest so vor, als ob die Add-Ons früher umfangreicher waren.
Im Gegenteil, es war eine sehr clevere Idee.
Idioten kann man höchstens die nennen, die solche Geschäftsmodelle aufgehen lassen.
CD Projekt Red sollte man mit jeder Mark unterstützen. Zumindest bis sie von EA aufgekauft und "finanzoptimiert" werden :D
Die können ihre Anti-DRM Kampagne solange fahren bis sie schwarz werden. Witcher 2 war ein Spiel für hirnamputierte Laboraffen, die gerne die richtigen Knöpfe zum richtigen Zeitpunkt drücken, darum hab ichs nicht gekauft.
Nebenbei, Torrent (und alle anderen Tauschbörsen) sind schon lange kein Indikator für Raubkopien mehr. Aber es ist schön, dass weder Lobbypolitiker noch PR-Sprecher das bisher zu begreifen scheinen.
Unterlass gefälligst solche Beleidigungen!
Jetzt bin ich wohl schuld, dass du dich angesprochen fühlst? Tut mir ja leid, aber die Tatsachen (das Spiel) sprechen nunmal für sich.
Es geht weniger darum sich persönlich angesprochen zu fühlen, sondern daß du mit der Aussage "hirnamputierte Laboraffen" jeden Käufer des Spiels pauschal beleidigst. Und sowas wollen wir hier nicht sehen, ganz einfach.
Ich habe das Spiel angegriffen und für für welche Zielgruppe es die Designer offensichtlich vorgesehen hatten. Ich kann doch keinesfalls wissen, wer es dann auch wirklich in den Händen gehalten hat. Dementsprechend kann ich damit niemanden beleidigen, mit Ausnahme der Entwickler, und an die war es gerichtet.
Wer es dann wirklich in den Händen gehalten hat? Na vermutlich die Zielgruppe, die du beleidigt hast, oder nicht? ;D
Keine Ahnung du, meine Glaskugel ist gerade in der Reinigung :(.
Ich will ja keine Haare spalten, aber eigentlich beruht jedes Spiel auf dem Grundprinzip, die richtigen "Knöpfe" zum richtigen Zeitpunkt zu drücken. So wie auch jede Sportart dadurch funktioniert, dass man im richtigen Augenblick die richtigen Bewegungen ausführt. Sprache setzt voraus, zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Laute zu formen - komisch, ich hab fast das Gefühl, dass so ziemlich jeder Prozess auf dem Dualismus von Ereignis und Zeit basiert...
Hirnamputierte Laboraffen dürften so ihre Schwierigkeiten damit haben, Knöpfe zu drücken. Ganz davon abgesehen, Vorlieben für irgend etwas haben zu können ...
Wie bist du den zu dem Titel Trollwächer gekommen? Wohl eher Trollkönig...
Auch wenn ich den Ton nicht mag, muss ich Dir Recht geben. Torrent ist nicht die einzige Quelle für Schwarzkopien. Und ja, Witcher 2 wirkte sehr weichgespült, vermutlich wegen der angezielten Pads auf Konsolen. Jedenfalls nehmen Quicktime-Events überhand und man arbeitet sich von Kampf zu Kampf vor, wo man im Grunde Button-Meshing betreiben muss. Zwischendurch drückt man noch Dialoge weg. Rein spielerisch ist es schwächer geworden, linearer als der Vorgänger. Aber erzählerisch ist es immer noch der gute alte Geralt.
Ich hab den zweiten Teil nie gespielt, aber schon der erste Witcher war doch im Grunde ein reines QTE, mit geringen Auswahlmöglichkeiten, zumindest im Kampf selbst. Kam mir zumindest so vor.
bin mir relativ sicher, dass auch publisher und die leute bei cd-projekt ziemlich genau wissen, wie und wo spiele illegal verteilt werden. und viele leute benutzen auch heute noch torrents dafür. private tracker sind defintiv nicht zu vernachlässigen und dort sind die downloads auch genauso schwer zu zählen, wie bei one klick filehostern, weil man halt nich draufkommt, ohne das entsprechende passwort zu haben. und über genau solche server läuft auch heute noch der großteil der verteilung an die leute, die den kram dann im endeffekt bei rapidshare und co hochladen und public seeden. von da an ist dann die erhebung von verlässlichen zahlen natürlich völlig unmöglich...und vorher ist sie das eigentlich auch ^^ das wissen aber die publisher usw sicherlich auch genauso gut wie wir. deswegen behauptet der typ ja auch nicht, dass das genaue zahlen wären, sondern spricht von groben schätzungen. und das wort "torrent" benutzt er wohl nur, um damit allgemein die verbreitungswege von illegalen kopien zusammenzufassen. der wird schon genau wissen, dass torrents nicht der einzige weg sind, um im netz an spiele zu kommen...er klingt nämlich wie jemand, der weiß wovon er redet :)
(p.s. hihi...das captcha...SEX33 :D)
"Schließlich ruft Iwinski indirekt die Spieler dazu auf, das Portemonnaie sprechen zu lassen und Spiele zu boykottieren, um die Publisher zum Umdenken zu bewegen."
Genau das funktioniert bei Spielern leider nicht.
D3 wird es erneut zeigen...
Die Frage ist natürlich, wie viele sich das Spiel tatsächlich gekauft hätten. Dürften sicherlich einige dabei sein, die so etwas nur anspielen oder sich einfach mal auf Vorrat runterladen, aber so oder so nicht 40 Euro investiert hätten.
Aber zumindest die gern gebrachte Ausrede, dass man nur wegen des Kopierschutzes etwas runterlädt, entfällt hier ja.
Die physische Ausgabe hat sogar Handbuch und Goodies dabei, auch das Argument, man bekommt nur eine DVD mit Plastikhülle, entfällt somit.
An der Qualität des Spiels kann es auch nicht liegen, die ist gut, auch wenn es einige Schwächen gab.
DLC ist bis auf weiteres kostenlos, kostenpflichtig wird bestenfalls ein AddOn mit entsprechendem Umfang.
Dass es trotzdem so viele Kopien gibt, entlarvt einmal mehr die Heuchelei dieser kriminellen Schmarotzer.
Diese Heuchelei gibt es doch sowieso nur in Einzelfällen. In meinem Bekanntenkreis (bei dem praktisch jeder Schwarzkopien mehr oder weniger intensiv nutzt) heißt es dazu einfach "Warum soll ich bezahlen, wenn ich es gratis haben kann?"
In Zeiten, in denen dieses Verhalten gesellschaftlich akzeptiert ist, gibt es ja auch kein moralisches Problem, das den einzelnen dazu bringen würde, sich selbst eine Wahrheit vorzugaukeln, die nicht existiert.
Genau diese Einstellung ist leider bedenklich.
Was wäre der Fall, wenn man das einfach auf alle anderen gesellschaftlichen Bereiche ausweiten würde?
Es ist schon bezeichnend, wenn in der Grundschule die Kinder mit ihren NDS heraumlaufen und fast alle Kopiermodule verwenden, aber bei niemandem (inklusive Eltern) ein Unrechtsbewusstsein vorherrscht.
Und deswegen wird sich der erstbeste Kopierschutz, der dann auch funktioniert, am Ende durchsetzen. Vielleicht wird es das Streaming sein oder pure Onlinespiele (ja, auch bei Singleplayer-Kampagnen). Der Trend deutet es an.
Ich bin weiterhin der Meinung, dass das einzige, was dieses Problem wirklich dauerhaft lösen kann, ein Umdenken in der Gesellschaft ist.
Es gibt doch sogar MMOs vielfach als illegale Versionen auf "privaten Servern" zum Gratis-Spielen. Ob das Streaming da wirklich eine sinnvolle Lösung ist, bezweifle ich.
Private Server werden nie in dem Maße betrieben, wie die einfachen Kopien, die jeder im Netz in Sekunden findet.
Und der Gedanke an "Umdenken in der Gesellschaft" war echt witzig. Du hast selbst erwähnt, dass jeder in Deinem Umfeld da kein Unrechtsbewusstsein hat. Die Leute werden kopieren, wenn sie können, weil sie es können. Das endet nur wenn es nicht mehr geht oder wenn es Konsequenzen nach sich zieht (unspielbares Produkt, Geldstrafe).
Das hat auch nichts mit Gamern zu tun. Es gibt auch Leute, die notorisch zu schnell fahren oder Leute, die immer links fahren, auch auf Baustellen, obwohl ihr Fahrzeug die vorgeschriebene Breite überschreitet. In Fersehreportagen haben solche Leute offen zugegeben, dass ihnen die Vorschriften da egal sind. Sie bestehen auf "ihr Recht", "ihre Gewohnheit" oder was auch immer ihr Stolz oder ihr Bedürfnis ihnen gerade vorgibt.
Wie soll das weltweit gesellschaftlich neu empfunden werden? Das ist Wunschdenken.
Es ist nicht meine Aufgabe, herauszufinden, wie das möglich ist. Es ist nur meine Aussage, dass es nicht anders funktioniert. Wenn es ernsthaft versucht wird, kann man nachher immer noch sagen, dass es auch so nicht möglich ist. Solange das aber keiner versucht, scheint es mir doch recht engstirnig, eine einfache, klare Aussage pauschal "witzig" zu nennen.
Wir haben in der Vergangenheit so viele beeindruckende Veränderungen in der Akzeptanz von Gesellschaften gesehen, dass ich mit einem "nicht möglich" da sehr vorsichtig wäre.
Du hast deine Beispiele da sogar sehr treffend gewählt: Natürlich gibt es die Linksfahrer und "Raser". Aber es sind nur wenige. Wenn es nur wenige Schwarzkopierer gäbe, hätten wir da Problem schon beseitigt.
Warum fahren denn die meisten trotz allem gemäß den Verkehrsregeln? In der Regel doch, weil jedem klar ist, dass solche Regeln sinnvoll sind und dass es ohne verbindliche Verkehrsregeln Chaos gibt. Die Strafen sind da nur ein unterstützender Faktor, der verhindert, dass die Akzeptanz kippt. Wenn du keine Akzeptanz hast, hast du gar nicht die Möglichkeit, die ganzen Vergehen angemessen zu ahnden, weil es einfach zu viele sind. Das überfordert jede Verwaltung.
Ein anderes Beispiel ist Demokratie. Funktioniert auch nur, wenn das Volk sie akzeptiert. Du kannst Wahlen abhalten so viele du willst, wenn das keiner ernst nimmt, bringt dir das gar nichts. Oder du kannst was von "Menschenrechten" ins Gesetz schreiben, das bringt dir aber auch erst dann etwas, wenn das Volk diesen Gedanken verinnerlicht und akzeptiert hat.
Und da es eben keinen Kopierschutz gibt, der Kundenfreundlichkeit mit Kopier-Sicherheit verbindet, bleibt einfach keine andere Möglichkeit, egal, wie witzig du das findest. Wenn das den Herstellern zu aufwändig ist, sich darum zu kümmern, und sie ihr Geld lieber weiter in weitgehend unbrauchbare Kopierschutzsysteme stecken, sei es drum, dann haben sie eben weiterhin enorme Schwarzkopie-Raten.
"Du hast deine Beispiele da sogar sehr treffend gewählt: Natürlich gibt es die Linksfahrer und "Raser". Aber es sind nur wenige. Wenn es nur wenige Schwarzkopierer gäbe, hätten wir da Problem schon beseitigt."
Kommt darauf an, was du als Raser einstufst. Den an Geschwindigkeitsbegrenzungen hält sich (gefühlt) praktisch keiner. So ziemlich jeder fährt ein bisschen schneller als erlaubt.
Ein Umdenken wäre begrüßenswert, aber kann ich nicht erkennen, höchstens in die mMn falsche Richtung (Piratenpartei).
Was für ein Beispiel mit den Fahrern da gibts nun mal Strafen dafür deswegen gibts wenige. Beim Runterladen von Spielen gibts aber nichts drauf. Warum sollte jemand das lassen der es schon immer gemacht hat und nie irgend welche negativen erfahrungen gemacht hat damit. Richtig er wird es nicht lassen solange es keine Strafen dafür gibt und eigentlich kann man ja froh sein das es nicht noch schlimmer ist.
Ein Spiel runterzuladen geht schneller als es zukaufen und muss keine CDs einlegen oder Online Codes eingeben. Mann müste einfach Geldstraffen dafür verhängen oder alles Online machen nur so könnte man das ganze aufhalten.
Die Vervielfältigung von geistigem Eigentum - sei es Musik, Spiele, Filme oder Doktorarbeiten - wird von der Mehrheit als Kavaliersdelikt betrachtet. Das war aber schon immer so - und hat sich eben nicht auf andere gesellschaftliche Bereiche ausgeweitet: Die selben Leute (da zähle ich mich selbst dazu), die in den 80er-Jahren auf dem Schulhof C-64- und Amiga-Disketten tauschten, sind generell nicht zu Räubern und Betrügern geworden. Zumindest nicht in größerem Maße als Nicht-Spieler.
Und unserer Elterngeneration war die Raubkopiererei letztendlich auch egal. Sie waren sogar froh, daß wir unser ohnehin knappes Taschengeld für (in ihren Augen) sinnvollere Dinge als diese sauteuren Spiele ausgaben. Ihre Skepsis galt dem Medium als solchem, nicht der Frage legal-illegal: "Was daddelst Du denn da schon wieder für einen Scheiß, geh lieber mal raus an die frische Luft!"
Wenn nur mehr Leute so denken würden...
Wenn GOG aktuelle Spiele anbieten würde, würde ich meinen Steam-Account einmotten (und im zweifel die Spiele auch doppelt kaufen, hab ich teilweise bei GOG schon gemacht, einfach nur um den Kopierschutz los zu sein). The Witcher 2 war nicht nur DRM-frei, sondern auch ein klasse Spiel.
Ich denke, dass CDProjekt den richtigen Weg geht: statt den User zu gängeln produzieren sie ein Spiel, bei dem man auch was für sein Geld bekommt.
Alles in allem finde ich diese Aussagen doch sehr löblich, ob man sie nun als naiv auffässt oder nicht sei mal dahingestellt.
Mich würde ja mal der Jahresbericht von CD Projekt interessieren in dem der Reingewinn aufgeschlüsselt ist. War The Witcher 2 nun kommerizell erfolgreich um so ein Vorgehen weiterhin zu rechtfertigen oder nicht?
4,5-5 Millionen Raubkopien?!! Das es so Mies mit der Ehrlichkeit von Spielern aussieht hätte ich nicht gedacht,das ist erschrekend ja sogar abstossend wiederlich,zeigt das Menschen den hals nicht vollbekommen,alles haben wollen,aber nichts für tun,bezahlen,solln se F2P Spiele zocken oder Arbeiten gehen,dann hamse auch Kohle sich Spiele zu kaufen,und nicht zu klauen das Pack das.
Un-Glaub-Lich. Es gibt nicht nur Geld-Zombies da drausen, sondern Spiele von Spielern für Spieler. Kudos!