Spiegel Online: Anonyme Punktewertungen und deren Folgen

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30. November 2011 - 17:01 — vor 12 Jahren zuletzt aktualisiert
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Das Bild zeigt einen aktuellen Screenshot der Metacritic-Website.

Das Nachrichtenmagazin Spiegel Online beschäftigt sich erneut mit dem Thema der Computer- und Videospiele, nachdem unter anderem Anfang September eine viel diskutierte Kolumne des langjährigen Gamestar-Redakteurs Christian Schmidt veröffentlicht wurde (wir berichteten; siehe auch den Offenen Brief von Mick Schnelle).

Der aktuelle Artikel des SpOn-Autoren Carsten Görig behandelt das Thema der anonymen Punktewertungen und trägt die passende Überschrift „Die unheimliche Macht des Durchschnitts“. Am Beispiel der Website Metacritic beschreibt Görig, wie diese Portale – auf denen unter anderem für Spiele gänzlich anonym Wertungen vergeben werden können – den Erfolg eines Produktes, mögliche Händlerrabatte, das Einkommen der Entwickler und sogar Aktienkurse sowohl positiv als auch negativ beeinflussen können. Zwar existieren zahlreiche verschiedene dieser Websites, auf denen ein Spiel oder ähnliches bewertet werden können, Metacritic stelle jedoch das „Schwergewicht“ dar und sei „das Maß der Dinge im Geschäft mit Punktwerten“.

Das bekannte und auf den ersten Blick unproblematische Ziel der Portal-Betreiber ist, dem interessierten Leser durch Sammeln verschiedener Magazin-Wertungen und User-Punkten eine Übersicht darüber zu geben, wie zum Beispiel ein neu veröffentlichtes Videospiel bei diesen ankommt. Schwierig wird es jedoch dann, so Görig weiter, wenn viele Verbraucher offenbar einzig auf die jeweilige Bewertungszahl schauen.

Inzwischen haben jedoch nicht nur (anonyme) User die Macht dieser Zahlen erkannt, sondern auch die Entwickler der Spiele oder Analysten. So beschreibt der SpOn-Autor, dass beispielsweise der Börsenkurs von Activision durch einen niedrigen Metacritic-Durchschnitt für Spiderman 3 negativ beeinflusst wurde oder dass der Kurs der Take-2-Aktien um 20 Prozent steigen konnte, weil Bioshock gute Wertungen erhielt. Darüber hinaus ist im Artikel zu lesen, dass große Handelsketten nach Metacritic-Punkten bestellen (oder Rabatte verlangen) oder Spiele-Entwickler einen Bonus erhalten, wenn ihr Produkt einen bestimmten Wert überschreitet.

Auch GamersGlobal berichtete in der Vergangenheit immer wieder darüber, wie Wertungen für Spiele manipuliert wurden, indem zum Beispiel Mitarbeiter des Entwicklers vermeintliche User-Reviews verfassten: Als aktuelles Beispiel kann eine entsprechende Meldung zu Jurassic Park - The Game genannt werden, aber auch für Dragon Age 2 verfälschten Bioware-Mitarbeiter Anfang des Jahres dessen Metacritic-Wertung. An die Dunkelziffer der auch durch PR-Agenturen manipulierten Wertungen mag man gar nicht denken ...

Nach Ansicht von Görig sei diese Problematik vor allem auch dadurch entstanden, dass Zahlen „zum wichtigsten Mittel wurden, um die Qualität eines Spiels zu beschreiben“. Der Autor dazu:

Dass es dazu kommen konnte, liegt aber nicht nur an Metacritic, sondern auch an der Art und Weise, wie Videospiele in Fachzeitschriften und Webseiten bewertet werden: in Zahlen. Immer absurdere Tabellen haben sich die Magazinmacher in den letzten zehn Jahren ausgedacht. Ausgefeilt wird dort Grafik und Technik getestet, wird der Spielspaß in Kurven über die Dauer des Spiels gemessen, wird so getan, als ob ein Spiel objektiv bewertbar ist und die Spielerfahrung für alle Menschen gleich sei.

Dass sich die Magazine durch diese Art und Weise ihre Leser erziehen, hat unter anderem die Folge – so der Spiegel-Online-Artikel –, dass eine Vielzahl der Verbraucher einen Spieletest kaum noch (zu Ende) liest oder der jeweilige Autor beschimpft wird, falls ein Titel nicht so bewertet wird, wie es nach Meinung der Leser „richtig“ gewesen wäre. Eine der Folgen ist, dass bei Redakteuren neben Termindruck und ähnlichem auch der Druck wächst, „bloß nicht zu weit vom Mittelwert abzuweichen“. Görig abschließend:

Es ist eine verfahrene Situation, in die sich die Branche begeben hat. Sie ist von Zahlen abhängig geworden, die eigentlich nur eines beschreiben können: Ob die Person, die sie vergibt, Spaß beim Spielen hatte oder nicht. Daraus hat sie ein System gemacht, in dem alle nur noch auf die Zahlen schielen. Gleichzeitig drehen sie an einer Spirale, in der nur noch Wertungen als akzeptabel angesehen werden, die über 85 Prozent liegen. Das ist in etwa mit der Schulnote 2+ vergleichbar. Hier aber kann man mit einer 2- schon durchfallen.
Gertie 16 Übertalent - P - 5353 - 30. November 2011 - 11:00 #

PR-Agentiren

naja der Spiegel halt

Jamison Wolf 19 Megatalent - P - 14082 - 30. November 2011 - 11:11 #

Am besten hat mir der Vergleich mit dem Toaster und der Waschmachine gefallen. Die meisten User-Kommentare von diesem Artikel (zumindest zZt die ersten 10-12 oder so) machen mehr Sinn, als der Text vom Spiegel.

Wie kann es sich der Kunde wagen, die Wertung eines Redakteurs anzuzweifeln und sich eine zweite/dritte/zwölfte Meinung einzuholen? :)

Was mich eher Heutzutage stört ist diese Grobe "Schwarz/Weiss" denke, entweder ist etwas "das schlechteste Produkt seit Jesus Geburt" oder der "Überflieger aller Überflieger aller Zeiten". Wobei, ich glaub das ist nicht mal neu, es fällt mir nur immer mehr auf.

patchnotes 14 Komm-Experte - 1847 - 30. November 2011 - 11:35 #

Der SPON-Autor kritisiert nicht, dass sich Kunden mehrere Meinungen einholen, sondern dass die Tests auf die Zahl am Ende reduziert wird und diese Zahl mittlerweile Einfluss auf alle hat: Händler, Publisher, Entwickler und letztlich sogar auf die Kritiker selbst, weil sie sich auch an anderen Wertungen orientieren (müssen).

Anonymous (unregistriert) 30. November 2011 - 12:07 #

Bei Spielen die mich wenig interessieren gilt mein erster Klick auch der letzten Seite.
Allerdings nicht wegen der Zahl sonder wegen der positiv/negativ-Liste die dort meist zu finden ist und der Meinung.

Klingt das gut geh ich auch wieder auf die erste ;).

Außerdem kann ich so schon mal nachvollziehen wie intensiv das Spiel gespielt wurde und ob der Redakteur es überhaupt wirklich verstanden hat. Was immer öfter (wohl aus Zeitdruck) nicht der Fall ist.

Aber User fühlen sich ja heute auch dazu berufen ohne das Spiel je gespielt zu haben ihre Wertungen zu geben.

Guldan 17 Shapeshifter - 8554 - 30. November 2011 - 12:08 #

So hab ich das auch verstanden und muss eigentlich zustimmen.

Jamison Wolf 19 Megatalent - P - 14082 - 30. November 2011 - 12:11 #

Ach und das ist jetzt so furchtbar und neu?
Das letzte mal als ich Stiftung-Warentest gelesen habe, hatten die auch mit Noten rumgespielt. Durch das ganze leben ziehen sich Zahlen, angefangen in der Grundschule wo du auch auf eine Note runter reduziert wirst.

Die Macht hatten die Magazine früher doch auch, nur hat das böse Internet aus den sonst räumlichen Rivalen um die Ecke, einen Weltweiten gemacht. Ich hab im Einzelhandel im Bereich Videospiele gearbeitet (um die 90er) - da war eine schlechte Presse auch gaaaanz schlecht für die Titel (sowohl im Verkauf als auch in der Bestellung). Für mich liest sich das nach Schema F: Früher hatten wenige die Macht und heute muss man teilen - und das teilweise mit Leuten die keine "Ausbildung" genossen haben.

Ich lese jedenfalls nix in dem Artikel was ich A.) Nicht schon seit 10 Jahren weiss und B.) Gang und gebe ist in jeder anderen Branche.

patchnotes 14 Komm-Experte - 1847 - 30. November 2011 - 13:04 #

Ich weiß nicht. Ich kann Monitore, Rasierer, Kühlschränke etc. nach einigermaßen objektiven Gesichtspunkten bewerten, auch schulische Leistungen. Aber Musik, Filme, Spiele, Bücher, Bilder? Was für eine Wertung hätte denn die Mona Lisa verdient?

Die Bewertung war natürlich schon immer wichtig, der Artikel zeigt ja nur auf, dass sie immer mehr Einfluss bekommt und sich mittlerweile auf Aktienkurse auswirkt. Abgesehen davon musst du sehen, dass die Meisten SPON Leser sich im Bereich Computerspiele sicher nicht so gut auskennen wie du. :-)

Jamison Wolf 19 Megatalent - P - 14082 - 30. November 2011 - 14:25 #

Objektiv... Subjektiv. Wenn alles immer von der selben Person, in der selben Stimmung an den selben Geräten gemessen werden würden, könnte man sagen: Ja, das ist Objektiv aka die Wahrheit(TM)(C)(R). Ist aber nur selten bis nie der Fall.

Mit den Rasieren & Co. geb ich dir evtl sogar noch recht, aber bei den schulischen würde ich schon ins Veto gehen und alleine die Diskussion darum könnte man wahrscheinlich über Wochen ausdehnen. Also spring ich mal zu dem letzten Absatz:

Stichwort: Insider. Richtig, du und ich kennen uns in dem Genre besser aus und der Laie denkt sich: Alles geht vor die Hunde... dabei ist das Business as Usual und ein Kassandraruf nicht nötig.

patchnotes 14 Komm-Experte - 1847 - 30. November 2011 - 15:37 #

Zum Einen ist das natürlich der Journalismus von heute. Alles geht vor die Hunde generiert halt mehr Interesse = Klicks.

Zum Anderen aber ist mein persönlicher Eindruck, dass die Wertungen NOCH wichtiger geworden sind. Mit Metacritic und co ist es heutzutage ja auch ein Leichtes die Wertungen schnell auf einen Blick zu sehen, aber natürlich bleibt da auch die Begründung für die Wertung auf der Strecke.

monokit 14 Komm-Experte - 2495 - 30. November 2011 - 12:33 #

Die gleiche Falle, in die auch die Ratingagenturen tappen....das System frißt sich selbst auf. Deswegen bin ich für die Daumen hoch oder Daumen runter Kritik.

monkeypunch87 14 Komm-Experte - 2656 - 30. November 2011 - 14:08 #

Ave, Caesar, morituri te salutant.

Badboyquake (unregistriert) 30. November 2011 - 12:05 #

interessanter artikel hier, finde die analyse ganz gut.

ja die welt der zahlen, wir deutsche mögen das. statistiken, zahlenwerte, der glaube an sachlichkeit und objektivität. was am ende rauskommt ist bockmist. mir wärs ja lieber sich an der englischen kritik-form zu bedienen: funny, absolut parteeiisch, blogstyle, crazy gedanken. dieses aufgedrösel von allen punkten in der deutschen spielekritik führt ja zu nichts. ein spiel kann nicht auf 1-2 komplett erklärt werden. gameplay und flow sollten irgendwie rüberkommen, plus paar witzige details, thats it.

aber an der .de-Spielekritik wird sich nie was ändern, ich glaube deutsche wollen zahlenkolonnen vorgesetzt bekommen die ihnen scheinbare sicherheit und sachlichkeit liefern.

im grunde ist das thema spielekritik in deutschland eh durch. text ist out, video ist in. alles was man braucht sind die superguten gametrailers video reviews.

Anonymous (unregistriert) 30. November 2011 - 12:09 #

Eine komplett englische Kritik will ich auch nicht. Irgend ein Mittelding.
Bei einigen englischen Kritiken weiß ich hinterher nicht mal welches Spiel überhaupt getestet wurde oder was man da eigentlich tut.

Wuslon 20 Gold-Gamer - - 21567 - 30. November 2011 - 12:09 #

Metacritic ist das Standard & Poor's der Computerspiele :-)

monokit 14 Komm-Experte - 2495 - 30. November 2011 - 12:33 #

+1

rAmbAzAmbA 17 Shapeshifter - 7391 - 30. November 2011 - 13:57 #

Hehe, das dachte ich auch beim lesen, mal gespannt, ob EA/Activision irgendwann mal MC verklagt, wenn die Aktienkurse einbrechen^^

Nicol_Bolas 12 Trollwächter - 881 - 30. November 2011 - 12:20 #

Ich finde den Artikel eigentlich ganz gut. Nicht viel Neues, aber durchaus wichtige Punkte der Diskussion zusammengefasst.

Für mich sind Zahlenwertungen nicht so wichtig, das führt meistens nur zum unschönen Streit zwischen Fanboys und Anti-Fanboys.

Das letzte Spiel, das ich mir allerdings explizit aufgrund einer Wertung hier auf GG gekauft habe, war To The Moon :). Vielen Dank dafür und für mehr <3 in Wertungskästen!

SirCartman 14 Komm-Experte - 2298 - 30. November 2011 - 12:35 #

Bei der Bewertung des Artikels solltet ihr vieleicht auch bedenken, welches Zielpublikum SPON hat. Ein kleiner Tipp: Es ist etwas breiter als das von Gamestar und Gamersglobal.

sw4pf1le 18 Doppel-Voter - 10811 - 30. November 2011 - 13:30 #

Interessiert sich aber auch nicht zwangsläufig für Computerspiele, wie die "überbordend große" Repräsentation von Spielen auf SPON belegt.

Strabo 10 Kommunikator - 416 - 30. November 2011 - 13:24 #

"An die Dunkelziffer der auch durch PR-Agenturen manipulierten Wertungen mag man gar nicht denken ..."

Muss auch nicht. Das sind Userbewertungen, und die ignoriert jeder vernünftige Mensch, weil sich dort Fanboys und deren Gegenstück Schlammschlachten liefern und alles was 10/10 oder 0/10 heißt eh gleich mal ausgeblendet werden kann. Relevant sind nur die Bewertungen von Magazinen, Zeitschriften, Websites etc (wobei hier auch schon manche recht grenzwertig sind und manchmal die "Wertung" recht seltsam ins Metacritic-Schema gepresst wird), und die beeinflusst man ja nicht durch Userbewertungen, höchstens durch PR-Touren, Journalistenstreicheln etc.

Was ein Programmierer oder PRler in die Userbewertungen schreibt taugt höchstens zur Empörung, aber beeinflussen wird das kaum jemand.

anonymer Onkel (unregistriert) 30. November 2011 - 13:56 #

Guter Artikel, der hier in einer etwas komischen News wiedergegeben wird. Der News-Autor schwafelt ein wenig viel über anonyme User-Wertungen, auf die im spon-Artikel explizit NICHT eingegangen wird. Ich habe auch noch nie jemanden gelesen, der mit der Metacritic-User-Wertung argumentiert. Das dürfte selbst dem größten Fanboy oder Hater zu doof sein.
Ist eigentlich mal jemand aufgefallen, welches die einzigen beiden deutschen Magazine sind, die in der Metacritic regelmäßig auftauchen? PC Games und Gamestar. Und welche beiden Magazine (+ CBS) haben Exklusivtestmuster von BF 3 bekommen? Hmmm....

Anonymous (unregistriert) 30. November 2011 - 15:31 #

Exakt mein Gedanke... Hat der News Autor den Artikel überhaupt gelesen??

Larnak 22 Motivator - 37541 - 30. November 2011 - 19:42 #

Da der News-Autor ChrisL ist, gehe ich davon aus.

Koffeinpumpe 15 Kenner - 3823 - 30. November 2011 - 14:03 #

"Es ist eine verfahrene Situation, in die sich die Branche begeben hat. Sie ist von Zahlen abhängig geworden, die eigentlich nur eines beschreiben können: Ob die Person, die sie vergibt, Spaß beim Spielen hatte oder nicht."

Fasst sehr schön zusammen, warum ich Wertungen generell für nichtssagend und überflüssig halte.

rAmbAzAmbA 17 Shapeshifter - 7391 - 30. November 2011 - 14:21 #

Überflüssig würde ich nicht ganz sagen, aber man kann sie nicht vergleichen. Auch wenn viele gerne die 8,5 von GG z.B. als 85 von GS nehmen. Das klappt so in meinen Augen schon nicht, da GS so weit ich sie kenne nie eine 100 gegeben hat/geben wird. Es dauert seine Zeit bis man die Wertungsmethode einer Redaktion für sich nutzen kann und versteht, wie man für sich mit der Wertung umgehen kann. Dafür muss natürlich auch eine gewisse Konstanz im Team sein, wenn alle 2-3 Monate die Tester wechseln, funktioniert das doch nie im Leben.

Koffeinpumpe 15 Kenner - 3823 - 30. November 2011 - 20:14 #

Es kann doch nicht Sinn der Sache sein, dass ich jeden Tester erst über Monate hinweg "kennenlernen" muss, um eine Wertungszahl für mich passend umrechnen zu können.

Larnak 22 Motivator - 37541 - 30. November 2011 - 20:16 #

Das ist doch aber ohnehin die einzige Möglichkeit, Tests richtig auf die eigene Person zu übertragen. Wenn der Tester schreibt "Die Missionen sind übelst langweilig, töten jeden Spielspaß!" muss ich doch wissen, wie empfindlich der Tester auf so etwas reagiert oder wie er bei anderen Spielen, die ich kenne, auf die Missionen reagiert hat.

Das ist sowohl bei der Zahl am Ende als auch beim Text selbst so.

Koffeinpumpe 15 Kenner - 3823 - 1. Dezember 2011 - 10:02 #

Ein Spieletest ist immer ein Stück weit subjektiv, auch wenn uns manche Redakteure etwas anderes erzählen wollen. Genau darum sind diese pseudo-objektiven Wertungen ja so sinnlos. Vor allem wenn sich Redaktionen anmaßen, sie auf ein Prozent genau bestimmen zu können. Sorry, aber zu sagen: Spiel X ist um 2% besser als Spiel Y – das ist doch Realsatire pur. :D

Ob ein Tester ein Spiel „übelst langweilig“ findet, will ich gar nicht wissen. Nach einem Test möchte ich zumindest grob wissen, wie sich ein Game spielt. Ob ich das langweilig finde, muss ich dann für mich selber abwägen.

Larnak 22 Motivator - 37541 - 1. Dezember 2011 - 16:29 #

Das kannst du aber nur, wenn du den Redakteur in dem, was er schreibt, einschätzen kannst. Eben weil es subjektiv ist. Wenn du die Subjektivität des Redakteurs nicht in deine eigene "umrechnen" kannst, ist doch sowohl der geschriebene Text als auch die Endwertung nur eingeschränkt nützlich.

DELK 16 Übertalent - 5488 - 30. November 2011 - 20:45 #

Das ist halt das Problem, wenn unterschiedliche Tester und Magazine unterschiedliche Bereiche der Wertungsskala benützen. Dass in der Gamestar die meisten Tests zwischen 70-90 Prozent haben, bedeutet nicht, dass andere Magazine nicht andere Prozentbereiche ausnützen können ;)

bam 15 Kenner - 2757 - 30. November 2011 - 15:13 #

Wertungen und Durchschnittswertungen werden Branchenweit nicht als harte Kennzahl wahrgenommen, sondern als Tendenz. Niemand wird davon ausgehen, dass eine 90er Durchschschnittswertung mehr oder weniger bedeutet als eine 91er Wertung. Entsprechend hat das auch keine Auswirkung auf Geschäftstätigkeiten.

Die Aussagekraft ist trotzdem gegeben. Erhält ein Spiel durchweg sehr positive Wertungen, dann schließt man daraus, dass es vielen Testern und damit auch vielen Spielern gefällt/gefallen wird. Entsprechend kann man hierraus auch handeln und den Absatz besser einschätzen.

Plattformen wie Metacritic (unabhängig von bestehenden Mängeln in der Methodik) lassen handfeste Interpretationen zu und haben eben Signalwirkung. Zwar fällt der erste Blick auf die Endwertungszahl, doch im 2. Schritt wird von Entwickler und Publisherseite aus, auch der Text analysiert.

Wenn ein Spiel schlechter bewertet wird als erwartet, dann wird man in den Reviews lesen, was genau nicht gefallen hat und was man entsprechend verbessern kann. Andersrum enthalten auch sehr positive Reviews Punkte, die dem Entwickler zeigen was besonders gut gelungen ist und den Spielern gefällt.

Wenn es keine Korrelation zwischen Absatz und Durchschnittswertung geben würde, würde die Branche der Wertung keine Bedeutung zumessen. Da dies aber der Fall ist, handelt die Branche entsprechend was eben auch sinnvoll ist. Im Detail gibt es sicherlich etwas zu meckern, im Großen und Ganzen ists aber nur förderlich.

. 21 AAA-Gamer - 28253 - 30. November 2011 - 15:58 #

Deshalb gehören Wertungen eigentlich abgeschafft.

Hätte viele Vorteile, denn jeder Spieler sollte in der Lage sein, anhand eines Textes einzuordnen ob ihm das Spiel Spass macht und ein Tester sollte oder müsste dazu in der Lage sein in Worten dies auszudrücken, dass die Spieler in der Lage sind diese Entscheidung zu treffen.

Vaedian (unregistriert) 30. November 2011 - 16:00 #

"Gleichzeitig drehen sie an einer Spirale, in der nur noch Wertungen als akzeptabel angesehen werden, die über 85 Prozent liegen."

Da ist GG gleich mal das beste Beispiel. Siehe Dragon Age 2.

Basti51 14 Komm-Experte - 1984 - 30. November 2011 - 17:24 #

"Das Nachrichtenmagazin Spiegel Online beschäftigt sich erneut mit dem Thema der Computer- und Videospiele, ..."

Komischer Anfang - Das machen die eigentlich andauernd!!
Außedem ist Görig von der GEE, die ja schon lange mit dem Spiegel zusammenarbeitet.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469794 - 30. November 2011 - 17:33 #

Ich glaube, bei all den versteckten Anfeindungen der guten alten Spielewertung gegenüber in den letzten Wochen muss ich mal bestimmten Leuten vorwerfen, dass sie nicht fähig sind, ihre Einschätzung von einem Spiel in eine nachvollziehbare Zahl zu packen. Oder den KulturSPIEGELs und Co., ob sie wirklich nur fünf Zeilen zu einem Spiel zu schreiben in der Lage sind und annehmen, damit irgendwem zu dienen, über ein reines "Schau mal, das gibt es" hinaus. Wobei, in der Brigitte werden ja auch Kinofilme in zwei Sätzen "rezensiert", offenbar reicht das vielen Leuten...

Wohlgemerkt, ich halte sehr wenig von Metacritic und Co., da sie schlicht alles in einen Durchschnitt pressen und damit jegliche Ausreißer nivellieren. Dabei sind es oft gerade die Ausreißer, die spannend sind.

Aber: So ein Durchschnitt wie Metacritic ist doch nicht das Gegenargument zur Wertung, was für ein schlichter, nein dummer Gedanke. Ich kann auch aus Daumen hoch/Daumen runter Durchschnitte bilden oder aus der Länge aller zu einem Film geschriebenen Artikel (nach dem Motto: je länger der Durchschnittswert, desto besser). Die Durchschnittsbildung ist das Problem, nicht das, aus dem er gebildet wird.

pel.Z 16 Übertalent - 4852 - 30. November 2011 - 19:03 #

Woher weißt du denn, was in der Brigitte steht? ;-)

crishan 11 Forenversteher - 587 - 30. November 2011 - 20:33 #

Man mag es kaum glauben, aber manche unter uns Gamern haben
doch tatsächlich Freundinnen ;-)

Anonymous (unregistriert) 30. November 2011 - 21:10 #

Wenn ich beim Arzt sitze, nehm ich immer eine Brigitte oder ähnliches ... ich weiss nicht warum ...

@Jörg

Ich finde, der Spiegelautor hat Recht.
Mit Zahlen als Wertung kann ich schon seit langem nichts mehr anfangen und fürchte, sie bringen mich sogar um einige gute Spielerfahrungen, weil ich mich doch davon beeinflussen lasse.
Erfahrene Spieletester, die gute Texte schreiben können, haben sie mMn einfach nicht nötig. Du z. B. hast damals Civ5 hart kritisiert, was sich auch im Wert niedergeschlagen hatte - nur hätte ich den keineswegs gebraucht, weil du die Negativkritik ja auch im Text klar ausformuliert hast. Ausserdem war der genaue Inhalt der Kritik für mich so bedeutend, dass ich im Nachhinein die Wertungszahl für mich persönlich weiter nach unten drücken musste. Die Zahl, die dort stand, war für mich also unnötig verwirrend.
Zusätzlich wird mein Spielegeschmack auch immer individueller, und damit die scheinbar objektive Wertungszahl immer kontraproduktiver.
Beispiel: ich mag einfach keine Firstperson-Spiele mehr - liebe aber Rollen und Ballerspiele. Also kann ich mit Skyrim und MassEffect schlicht nichts anfangen - liebe aber GearsOfWar mehr als es vll. objektiv verdient. Das ist aber mein persönliches Problem und hat keineswegs objektiv übertragbaren Wert.
Wozu also Zahlen? Ich brauch Texte von Leuten, die das Spiel wirklich durchleuchten und Ahnung davon haben.

Jjakji (unregistriert) 30. November 2011 - 17:35 #

Einfach nurnoch 4players Tests lesen, die sind nahezu die einzige Seite die Spiele objektiv bewertet und nicht auf den Hype-Train bzw die PR-Bestechung aufspringt.

Ich sag nur FIFA10 80% bei GameStar... so ein SoftwareMüll kann froh sein, dass es noch um Durchschnitt ~55% bekommen hat.
Das ist ganz klar der Beweis, dass z.B. bei GameStar nicht objektiv getestet wird.

. 21 AAA-Gamer - 28253 - 30. November 2011 - 18:03 #

Die Spiele objektiv bewerten? Wie geht das? Checkliste abhacken oder was? Langweilig. Ein Test eines Spieles ist oder sollte subjektiv sein. Ein Test soll mir den Spass oder Ärger des Testers mitteilen und nicht eine Aufzählung von Features und anhand des Tests muss und soll es dem Leser möglich sein, einzuschätzen ob er den Spass oder Ärger mit dem Spiel teilen könnte. Ganz ohne Zahl am Ende.

Larnak 22 Motivator - 37541 - 30. November 2011 - 19:50 #

Kommt drauf an. In vielen Spielen ist das Abhacken von Gliedmaßen Hauptmotivationsfaktor ...
;D

Rondidon 15 Kenner - 3108 - 30. November 2011 - 18:09 #

Gothic 3 mit 88% und Witcher mit 72% wäre auch so eine Sache. Aber sowas gibts fast überall.

Es stimmt nämlich sehr wohl: Spiele sind nicht objektiv, sondern subjektiv. Ich finde dieses ganze rumgerechne, besonders bei der Gamestar und CBS, auch hochgradigen Blödsinn. Gerade in der heutigen Zeit der Diversität ist das System mehr als überholungsbedürftig. Wie bewertet man Spiele, die eben nicht in den Call of Duty Mainstream passen? Meinungen abseits des aufgezwungenen Mainstreams bleiben dadurch völlig außen vor. Da kann mir ein Duke Nukem und Serious Sam ein vielfaches besser gefallen als diverse Genrevertreter. Einfach weil es mehr Kanten und mehr Charme abseits der ewig gleichen Fakten bietet, die das Spiel erst zu dem machen, was es auszeichnet. "Objektiv" (haha) bleibt es trotzdem schlechter als diese ganzen Mainstream-Sachen.

Gamersglobal hält sich hier übrigends ganz gut die Wage. Auch wenn am Ende immer noch eine Zahl steht: Die Schreibe und Berichterstattung geht auf subjektive Meinungsverschiedenheiten ein. Hier kann man sich eine eigene Meinung bilden. Das hat man sehr selten.

Larnak 22 Motivator - 37541 - 30. November 2011 - 19:48 #

Wenn man subjektiv wertet, sollte man aber eine Zahl weglassen. Was für eine Grundlage hat denn eine Zahl, wenn sie einzig aus dem Bauch heraus gegeben wird?
Dann lieber eine, bei der ich sehen kann, wo sie her kommt. Oder eben gar keine. Aber das "Mittelding" finde ich deutlich schlimmer als das Herumgerechne.

Rondidon 15 Kenner - 3108 - 1. Dezember 2011 - 10:55 #

"Wenn man subjektiv wertet, sollte man aber eine Zahl weglassen. Was für eine Grundlage hat denn eine Zahl, wenn sie einzig aus dem Bauch heraus gegeben wird?"

Nackte Zahlen werden oftmals auch bei scheinbarer "Objektivität" aus dem Bauch heraus gegeben. Man kann eine Techniknote vergeben. Aber alles, was mit Emotion zusammenhängt, ist schlichtweg nicht in eine berechnete Zahl pressbar. Wie bewertet man denn ein "To the Moon", ein "Minecraft", oder von mir aus auch einen "Landwirtschaftssimulator". Alles sind Spiele, die großen Personengruppen einen riesigen Spaß machen und völlig anders sind als der Mainstream. Man kann sie nicht bewerten.

Und genau hier liegt das Kernproblem des herkömmlichen Spielejournalismus. Er hat sich 30 Jahre lang nicht weiterentwickelt und überflüssig geworden. Diskussion in Kommentaren, Youtube-Videos, subjektive Meinungsverschiedenheiten sind oftmals inhaltsreicher als die meisten Testberichte.

Gamersglobal ist hier in meinen Augen ein glänzendes Vorbild. Hier wurde ein Kompromiss gefunden, der gut aufgeht. Meinungsthesen werden zunächst subjektiv aufgestellt und begründet. Jedoch wird anschließend auf eventuelle Meinungsverschiedenheiten hingewiesen und sprachlich so formuliert, dass sich jeder in jedem Test wiederfinden kann. Hier kommt es durchaus vor, dass ein Spiel X dem Tester sehr gut gefällt, mir als Leser jedoch sehr schnell klar wird, dass das Spiel nichts für mich ist. Das ist in der Tat außergewöhnlich und ein Alleinstellungsmerkmal. Qualitätsjounalismus. Dazu kommen Videos wie die Stunde der Kritiker, die auch die unverfälschte subjektive Meinung wiedergeben. Toll.
Anderswo wird oftmals entweder in den Himmel gelobt oder verrissen, wobei Subjektives objektiviert wird und nicht auf verschiedene Personengruppen eingegangen wird.

Larnak 22 Motivator - 37541 - 1. Dezember 2011 - 16:34 #

Diejenigen, die versuchen, Spiele objektiv zu bewerten, haben auch andere Maßstäbe. Auch wenn oft noch "Spielspaß" drunter steht, bewerten sie eigentlich (oder versuchen es zumindest) Qualität. Daher ja auch beispielsweise bei der GS die Aufteilung in Grafik, Sound usw. Klar, ob die Grafik jetzt 6 oder 7 Punkte kriegt, ist auch wieder schwammig, aber immerhin kann ich dann sehen, wo die Endnote her kommt.

Wenn da einfach nur 85 mit ein paar Plus- und Minuspunkten zu sehen sind, bringt mir das hingegen gar nichts. Daher beachte ich die Wertung dann für mich persönlich auch nicht weiter, jedenfalls nicht, wenn es um Kaufberatung geht.

Ob die Testberichte bei GG gut oder schlecht sind, wollte ich ja gar nicht sagen. Mir ging es nur um die Wertung, die am Ende steht: Die ist für mich wertlos, wenn ich sie einfach nur so da hinterm Text stehen habe. Wenn ich sehe, wo sie her kommt, kann ich wenigstens noch ein Bisschen damit anfangen.

Larnak 22 Motivator - 37541 - 30. November 2011 - 19:51 #

4players produzieren meiner Meinung nach neben CBS die am wenigsten brauchbaren Tests der deutschen Magazine ...

Und objektiv ist so ziemlich das letzte, was die sind :)
Man hat ja hin und wieder den Eindruck, sie fühlten sich dazu verpflichtet, alle paar Tests mal einen kräftigen Ausreißer "nach unten" zu produzieren, nur damit sie ihren Anspruch des besonders kritischen Magazins auch weiterhin rechtfertigen können. "Schau, da haben wir nur halb so viele Punkte gegeben wie die Konkurrenz. Sind wir nicht gut?" :D

Serenity 15 Kenner - 3520 - 30. November 2011 - 20:21 #

*signed*

Politician 13 Koop-Gamer - 1286 - 30. November 2011 - 21:45 #

Ich dagegen stimme mit den 4players Wertungen doch recht häufig überein und finde sie fast immer sehr gut begründet.....gerade die Ausreißer!
Es wird jedenfalls immer klar, warum ein Spiel schlecht abgeschnitten hat. Ich lese sowohl 4players als auch GG regelmäßig und finde beide Seiten von der Testqualität über dem, was Printmagazine momentan bringen. Und wenn sich beide Wertungen unterscheiden, kann ich meistens bereits am Text feststellen, welcher Test meine Meinung eher trifft und das ist ein gutes Zeichen für die Tests.

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36252 - 30. November 2011 - 19:05 #

Mir hat Metacritic von Anfang an gut gefallen, nicht wegen der errechneten Durchschnittswertung, sondern weil dort alle relevanten Reviews auf einem Blick einsehbar sind.
Ich glaub auch nicht, dass das neue Call of Duty ein Ladenhüter ist nur weil es bei Metacritic keine 90 erreicht hat.

Cohen 16 Übertalent - 5024 - 30. November 2011 - 23:52 #

Das sehe ich ähnlich. Bei Metacritic gibt es für die Spiele ja nicht nur eine blanke Zahl. Wer die Metadaten nur so nutzt ist selbst schuld. Wenn man dort ein Spiel anklickt, bekommt man doch das gesamte Spektrum der Einzelwertungen mit diversen Fazits und Verknüpfungen zu den Quellen präsentiert.

Wenn mich ein Spiel interessiert, lese ich mir meistens eine der besseren und zwei oder drei der schlechten Bewertungen durch, dann habe ich ein recht gutes Gesamtbild.

Wertungen, die ich nicht nachvollziehen kann gibt es bei JEDER Spieleseite und bei jedem Spielemagazin, mal trifft es den einen Titel, mal den anderen. Und man muss sich ja auch nicht an einzelne Prozentpunkte des MetaScores klammern, eine grobe Tendenz ist klar erkennbar und (für mich) deutlich hilfreicher als eine sehr grobe Einteilung in Schulnoten oder "Daumen rauf/runter".

Poledra 18 Doppel-Voter - 12380 - 30. November 2011 - 20:18 #

kleine Korrektur
Dass sich die Magazine durch diese Art und Weise ihre Leser erzieht, hat unter anderem
bitte ändern in
Dass sich die Magazine durch diese Art und Weise ihre Leser erziehen, hat unter anderem

Zasi 11 Forenversteher - 565 - 30. November 2011 - 20:27 #

Jeder Spieler hat im Laufe der Zeit seine Art entwickelt, wie er sich über neue Spiele informiert bzw. entwickelt die gerade. Beim einen sinds Empfehlungen von Freunden, bei dem anderen ein Magazin, etc.... (oder ein Mix aus allem). Mir persönlich ist die Punktwertung - egal wo - egal.

Die Kritik in dem SpOn Artikel ist meines Erachtens, wie sich Metacritic entwickelt hat und welchen Einfluss es auf die Industrie hat (Boni hängen von der Wertung ab, Aktienkurse bewegen sich entsprechend...). Für mich ist das aber eine ganz normale Entwicklung, wie man sie in vielen entwickelten Industriezweigen findet. Wenn der neue 3er in den Autozeitschriften verrissen wird, dann wird sich der Aktienkurs bei BMW auch südwärts bewegen.

Serenity 15 Kenner - 3520 - 30. November 2011 - 20:47 #

Bei sowas packe ich immer gerne mein Musterbeispiel FarCry 2 aus. Von der Presse in den höchsten Tönen gelobt, und was für ne tolle Grafik, bombastische Effekte, ein Spielerlebnis ohne Gleichen... und das Spiel ist und war schlichtweg Schrott. Ich glaub die meisten Leute haben garnicht kapiert das die Entwickler sich mit Ihrer E3-Demo zu Far Cry 3 selbst auf die Schippe genommen haben als Sie dort "Insanity" erklären ließen... doing the same f*****g thing, over and over again. Genau das war Far Cry 2, immer das gleiche von Anfang bis Ende, das Spiel hate keine Seele, kein garnix, außer ne tolle Grafik und genau das wars, ne Grafikdemo zum Vollpreis. Ich für mich persönlich, lege auf diese Zahlen garkeinen Wert mehr, ich nehm mir die Zeit um mir die Tests sorgfältig durchzulesen und mir Videos darüber anzuschauen. Und wenn ich ein Spiel bewerten müßte, und eine Zahl dahinterschreiben müßte, würde ich nur den Spielspaß bewerten, und nichts anderes. Aber darüber denkt selbstverstänlich jeder anders, und jeder legt seine Meßlatte an anderen Punkten fest. Ich kenn genug Leute für die ist die Grafik das A und O und rühren ein Spiel erst garnicht an wenns nicht Ihren Maßstäben entspricht, wobei ich mir dann oft denke, Ihr wisst garnicht was für ein tolles Spiel Euch eigentlich entgeht...

Darth Spengler 18 Doppel-Voter - 9372 - 1. Dezember 2011 - 1:36 #

Was redest du denn da? Far Cry 2 war total episch. Sehr athmosphärisch und ein guter Shooter. Er hat sogar ein Mapbaukasten, und das für Konsole. Solo mäßig ist irgendwann die Luft raus. Aber das ist bei vielen spielen so, z.b. Assasins Creed. Also da musst du dich nochmal kritisch ransetzen.

Tr1nity 28 Party-Gamer - P - 110368 - 1. Dezember 2011 - 2:23 #

Far Cry 2 fand ich jetzt nicht episch. Dazu muß mich ein Spiel fesseln, begeistern und Laune machen. Die ersten paar Stunden war's super, aber schnell stellte sich Ernüchterung ein. Bei Far Cry 2 mußte ich mich letztendlich eher durchquälen. Da wurde wirklich viel Potential verschenkt. Sicherlich, positiv fand ich auch die Grafik, die Effekte (Feuer), die Location, der Verschleiß der Waffen und hin und wieder mal ein Wildtier. Extrem negativ, nervig und ermüdend war dagegen die elendslange Rumgurkerei (auch mit Busreiseabkürzung), die ratzfatz wieder gespawnten Gegner der Straßenposten/Lager, die man 1 Minute (oder 100 Meter weiterfahren und umdrehen) zuvor noch ausradiert hat. Ebenso für welche Seite man sich entschied (UFLL oder APR), es hatte am Ende keinerlei Einfluß auf die Handlung. Kameradenmissionen waren letztendlich auch für die Katz. Man suggerierte auswirkende Entscheidungen, die aber dennoch alle aufs Gleiche hinauslaufen. Das Malaria-Gedöns nervte. Ein paar Kugeln eingefangen? Macht nix, wir stochern mal wie Rambo mit dem Multitool in der Wunde rum, holen die Kugel raus und hauen uns ne Spritze rein. Paßt dann schon. Zivilisten? Fehlanzeige. Jeder, aber auch jeder will dich umnieten. Wer ganz masochistisch drauf war, ging auch noch Diamanten suchen. Und der Bezug zu Far Cry fehlt mir heute noch. Das hätte ein x-beliebiger Shooter mit Titel XYZ sein können, aber der Label Far Cry zog halt besser. Far Cry 2 ist ein netter Shooter, aber meiner Meinung nach weit weg von episch.

Darth Spengler 18 Doppel-Voter - 9372 - 1. Dezember 2011 - 23:43 #

Der Ersteindruck und die ersten ich sag mal 5 Stunden sind definitiv episch zur Releasezeit des Spiels. Danach wirds halt echt langsam öde. Ort anfahren, alles niedermähen und weiter. Aber es war technisch und Optisch sehr ansprechend, und auch die Ki war sehr gut. Sie kommen aus ihren Deckungen auch raus und gucken wo du bist ^^

Tr1nity 28 Party-Gamer - P - 110368 - 2. Dezember 2011 - 0:47 #

Ja, die KI war auch noch in Ordnung, aber auch nicht mehr so clever wie in Far Cry. Da konnten die, besonders auf realistisch, echt fies sein :).

DELK 16 Übertalent - 5488 - 1. Dezember 2011 - 7:17 #

Grade Far Cry war aber eher auf den Single-Player ausgerichtet, und den haben mir die endlosen Wiederholungen und die immer wieder respawnenden Gegneraussenposten gründlich verdorben :(

Ibex1981 09 Triple-Talent - 302 - 30. November 2011 - 20:52 #

Ehrlich gesagt finde ich den Artikel nicht ganz so falsch. Mich interessieren die Punktewertungen schon lange nicht mehr. Wenn ich mir den kompletten Bericht nicht durchlese so lese ich mir lieber das Fazit durch das ist für mich manchmal aussagekräftiger als Prozente.
Außerdem ist das doch genau das Konzept von "Die Stunde der Krtitiker" einfach loszocken, gucken was passiert und dann ein Fazit abgeben ob man es weiterspielen würde. Mehr will ich garnicht mehr als von Spieler zu Spieler informiert zu werden.

kor1st 09 Triple-Talent - 282 - 30. November 2011 - 20:54 #

Nun, wenn der Markt mit vielen Spielen überschwemmt wird, dann spielt man eben nur noch die besten Spiele und nicht mehr die "sehr guten".

Diese Geilheit auf Statistiken ist aber auch eine Börsenkrankheit. EXCEL-Tabellen mit Zahlenklamauk entscheiden über Rationalisierungen von Personal, über Gehaltskürzungen, keinen Lohnausgleich der die Inflation ausgleicht, das Produkte die jahrelang erfolgreich liefen abgesetzt werden und dass es doch besser ist zwei Handygeschäfte vom selben Anbieter mit 10 Meter Luftlinie Abstand zu eröffnen...

Es ist absolut absurd wie Zahlen fixiert große Unternemen handeln. Es geht nicht mehr nach Logik oder Wirtschaftlichkeit, sondern nur um Vermutungen und Einschätzungen des Verhaltens von den Aktien-Shareholdern...

Anonymous (unregistriert) 30. November 2011 - 22:10 #

Ich gebe immer 10/100 damit die Spiele schnell im
Preis fallen und ich sie mir endlich leisten kann.

Gerade Uncharted 3, Skyrim ("Skirüm") und Arkham City
sind z.B. der letzte Schrott ;-)

Darth Spengler 18 Doppel-Voter - 9372 - 1. Dezember 2011 - 1:32 #

Ich finde Uncharted 3 gut, Skyrim absolut Genial mit kleinen macken, und Arkham City ... noch nicht gezockt. Bin gespannt.

Darth Spengler 18 Doppel-Voter - 9372 - 30. November 2011 - 23:52 #

Spielewertungen sind ja kein Maß der Dinge. Sollte jeder selber wissen was er kauft und was nicht. Ich z.b, ziehe meine Infos eigtl. nur von GG oder hin und wieder von der Gamestar fürs Klo oO

Schlechte Spiele und Blender gibt es wie Sand am Meer. Das da mal jemand drüber schaut und sagt wie er es findet, ist doch vollkommen ok.

Passatuner als Anon (unregistriert) 1. Dezember 2011 - 12:45 #

Womit man dann auch mal wieder bei der Frage wäre:
Kann man Spiele mit Zahlen bewerten? Ist eine Bewertung mit Prozentangaben, Schulnoten, Punkten etc. wirklich sinnvoll?

Ich frage mich, wie oft so eine Diskussion noch aufkommt, bis irgendwann das erste, größere, Spielemagazin (oder Webseite), darauf verzichtet und nur noch ein Fazit bringt, wie es die C'T seit eh und je tut, da hat es nie eine Befewertung nach einem System gegeben, und trotzdem (oder eher deswegen?) sind die Tests dort für mich immer am nutzbarsten.

Rondidon 15 Kenner - 3108 - 1. Dezember 2011 - 13:27 #

Das Problem ist ja nicht nur die Zahl am Ende, sondern auch die herangehensweise vieler Zeitschriften.

Sp00kyFox (unregistriert) 1. Dezember 2011 - 16:35 #

wie wäre es mal mit überhaupt keiner wertung. einfach nur text, so einfach ist das. dann muss man auch nichts vergleichen und der eigentliche inhalt lässt sich durch hysterische fanybos nicht auf einen blick abstrahieren, sondern jeder muss den artikel lesen.

Darth Spengler 18 Doppel-Voter - 9372 - 1. Dezember 2011 - 23:44 #

Ne ne Wertung zum Abschluss is schon wichtig.

firstdeathmaker 18 Doppel-Voter - 9333 - 1. Dezember 2011 - 18:50 #

Also ich weis nicht was alle gegen die Zahlen haben. Ich glaube das Problem liegt eher in der Menge an Spielen die produziert werden und die schlechte Gameplay-Qualität dergleichen. Ich hab schlicht und ergreifend keine Lust mehr, mich mit irgendwelchen unausgegorenen Spielen beschäftigen zu müssen. Zudem möchte ich nicht alle Artikel der letzten zwei Jahre durchlesen müssen um festzustellen, welches das beste Strategiespiel etc. ist. Dafür sind Punkte ideal.