Spielfilme, wie zum Beispiel 28 Days Later, thematisieren unter anderem eine Welt, in der der Protagonist den einzigen Überlebenden darstellt und alles normale Leben um ihn herum durch eine Krankheit oder ähnliches innerhalb eines kurzen Zeitraums ausgelöscht wurde. Hinzu kommt ab und zu ein Ort, an den sich der Charakter nach seinen (oft tagsüber stattfindenden) Streifzügen durch die verlassenen Schauplätze zurückziehen kann – beispielsweise in I Am Legend der Fall –, weil er nur dort sicher ist. Sicher vor dem, was nachts beziehungsweise in der Dunkelheit lauert und besser nicht herausgefordert werden sollte ...
Der noch in der Entwicklung befindliche Independent-2D-Titel Lone Survivor greift diese Thematik auf: Ihr übernehmt die Rolle des letzten menschlichen Wesens in einer Welt, die durch eine verheerende Krankheit verwüstet wurde. Eure Wohnung – und nur diese – stellt dabei euren Rückzugsort dar, den ihr früher oder später aufgrund eures Lebenserhaltungstriebes verlassen müsst, um beispielsweise an Vorräte zu gelangen. Aber auch wichtige menschliche Bedürfnisse wie Ruhe- und Schlafphasen oder das Einnehmen von Nahrung sowie der Aspekt, die Vernunft zu bewahren, sollen eine entscheidende Rolle spielen.
Dabei werdet ihr fortwährend Entscheidungen treffen müssen, deren Konsequenzen ihr nicht kennen werdet: So werdet ihr zum Beispiel (möglicherweise nützliche) Drogen zu euch nehmen können, deren tatsächliche Wirkung euch jedoch nicht bekannt ist. Oder ihr müsst tote Ratten verzehren, damit überhaupt etwas Essbares in euren leeren Magen gelangt. Zwar wird es euch auch möglich sein, eine Waffe zu nutzen – es schleichen durchaus auch gefährliche Geschöpfe durch die Dunkelheit –, der Entwickler Jasper Byrne, möchte jedoch erreichen, dass der Spieler darüber nachdenkt, warum er zur Pistole greift. In seinem Weblog schreibt der Gründer von Superflat Games zu seinem aktuellen Projekt:
Ich neige dazu, Spiele mit unnötiger realistischer oder verherrlichender Gewalt im Allgemeinen nicht zu mögen; es ist ein bisschen wie mit dem Thema im aktuellen Spiel oder anderen, die ich gemacht habe. Tatsächlich ist [Lone Survivor] das erste Spiel von mir mit einer Waffe. Ich habe eine große Sache aus dem Fakt gemacht, dass der User den Titel beenden kann, ohne irgendetwas töten zu müssen und dass das Einnehmen von Pillen oder das Töten und Essen von Ratten völlig freigestellt ist ... was das Spiel auch anerkennen wird. Ich wollte einen Titel erschaffen, in dem der Spieler über die Konsequenzen nachdenkt, wenn er eine Waffe aufhebt. Auch Drogen können vielleicht nützlich sein, richtig?
Darüber hinaus soll das Spiel Fragen aufwerfen, wie man sich wohl in solch einem wie oben beschriebenen Umstand verhalten würde:
Es ist ein Spiel über die Suche nach sich selbst – so gut es eben in einer schlimmen Situation geht. [...] Lone Survivor ist eine Prüfung des mentalen Unvermögens, ebenso wie etwas völlig anderes. Die Visionen während des Spielens vertreten diese Fragen. Das ist kein Titel über Zombies. [...] Das Spiel versucht, (weit weniger realistisch als andere Titel) Optionen für das Begehen von Gewalttaten anzubieten, es ist aber auch bestrebt, die Aufmerksamkeit darauf zu lenken, wie seltsam und beunruhigend es tatsächlich wäre.
Der Indie-Titel bietet – wenn er fertiggestellt ist – ein langsames Tempo, die Kämpfe sind zudem sehr selten, ebenso die wenigen Momente, in denen Blut vorkommt. Auch die absichtliche geringe Auflösung soll dafür sorgen, dass es visuell nicht zu schockierend sein wird. Lone Survivor soll außerdem kein anspruchsloser Nervenkitzel sein, sondern sich schrittweise aufbauen. Alles Bedrohliche soll deutlich durch Sound und ähnliches wahrgenommen werden können.
Abschließend könnt ihr euch den offiziellen Trailer zum Titel anschauen, der innerhalb von zwei Minuten gut verdeutlicht, um was es im Spiel gehen wird. Unter anderem werden kurz verschiedene Schauplätze präsentiert oder euch gezeigt, was euch in der Dunkelheit erwarten könnte. Auch mögliche Reaktionen des Protagonisten – wie Angst, Verstecken oder Weglaufen – werden kurz angedeutet.
Angemeldet hat Byrne sein Projekt für das Independent Games Festival 2012, dessen Preisverleihung am 7. März 2012 stattfindet und für den der Entwickler einen eigenen Trailer erstellt hat. Wir können gespannt sein, wie sich Lone Survivor weiter entwickelt und wann wir die Rolle des Überlebenden übernehmen können.
Sieht ja ganz lustig aus. Werde ich mal im Auge behalten.
Ich liebe diese (gefühlte) Welle von guten Indie-Games in letzter Zeit:
Unepic, Limbo, Braid (OK, schon älter), Bastion, Gemini Rue.....
Solche Titel fesseln mich derzeit echt mehr als einige 08/15 Vollpreistitel
Stimmt. Besonders dieser Titel sieht aus wie etwas was ich mir seit langem gewünscht hab. Ich wünschte das diese wirklich ambitionierten Entwickler mal die Chance hätten ein Projekt mit richtig dickem Budget zu machen. Ich mein' die Stimmung die sie aus wenigen Pixeln herauszaubern ist einfach umwerfend und ich würd' einfach gern mehr und technisch anspruchsvolleres sehen - vielleicht ist aber auch der Charme der alten Pixel ihr Zaubermittel.
Sieht sehr interessant aus. Leg mal wer nen Steckbrief an, damit ichs auf meine Warteliste schreiben kann :-)
Sieht interessant aus. Mal beobachten.
Pixelated Silent Hill?
Nein, schaut jedenfalls interessant aus.
Die Idee sieht schon interessant aus, aber man kanns mit der Auflösung auch untertreiben.
Das sieht echt interessant aus. Ist auf jeden Fall vorgemerkt! :)
Das werd ich definitiv im Auge behalten. Könnte genau mein Ding werden.
Hört sich sehr interessant an. Moderne Spiele sind ja leider meist eher Gewalt-Themenparks. Ein richtiges Gefühl der Bedrohung zu erzeugen und dieses nicht durch Gewalt zu lösen.....klingt super!
Erinnert irgentwie an Fallout 1 (ja ich habe Zeitlimit und dadurch entstehenden Stress gemocht.
Werde ich im Auge behalten!
Klingt nach einem sehr interessanten Projekt. Wenn die Erfahrung so transportiert wird, wie der Entwickler es sich vorstellt dann würde ich unbedingt selber eintauchen wollen.
Der Grafikstil des Titels spricht mich schonmal sehr an, er erinnert mich glaube an die RPG-Maker Titel denen ich früher so viel schöne Zeit gewidmet habe =)
Auch das die Figur keinen Namen hat sondern als "You" betitelt wird ist schon ein interessanter Kniff bringt aber die Schwierigkeit, dass man sich auch wirklich mit der Figur identifizieren können muss.
Insgesamt hält der Trailer, trotz der schönen Atmo die er hat, aber nicht was der Entwickler eigentlich verspricht. Denn man sieht wie in jedem anderen Trailer viel Action =/
die eingerückten Zitate lassen sich furchtbar schlecht lesen, war das schon immer so?
Hm, finde ich eigentlich nicht. Woran liegt es denn bei dir, dass du sie nicht lesen kannst?
Das hört sich wirklich sehr interessant an, bin auch für einen Steckbrief hier auf gg zum tracken ;)
Ich verstehe nicht, dass das Spiel in der Userbewertung nur 6 hat... jetzt 2 Jahre später. Ich find es grandios. :)