Der gestern veröffentlichte Artikel bei Spiegel Online, in dem der langjährige Gamestar-Redakteur Christian Schmidt die deutsche Spielekritik infrage stellt (wir berichteten), hat sowohl unter dem Beitrag selbst als auch bei anderen Online-Medien für zum Teil heftige Reaktionen und ausführliche Diskussionen gesorgt. Bereits heute morgen antwortete Mick Schnelle – erfahrener Spieleredakteur und somit ebenfalls Kenner der Branche – den Äußerungen Schmidts anhand eines Offenen Briefs auf GamersGlobal.de, der ebenso ausführliche und interessante Meinungen der Leser hervorbrachte.
Ebenfalls in Bezug auf das gestrige Schmidt-Essay erschien im Laufe des heutigen Mittwochs auf Spiegel Online eine Reaktion von Petra Fröhlich, die unter anderem Chefredakteurin bei PC Games und play3 ist. Fröhlich wehrt sich gegen die Kritik ihres Kollegen und ist der Meinung: „Die meisten Games sind viel zu platt für kluge Texte“. Weiter schreibt sie unter anderem:
Ich halte die meisten der vorgetragenen Steil- und Flachpässe für nicht haltbar. Bereits der Befund, dass den Spielepublikationen Leser und Käufer verloren gehen, ist nur richtig, wenn man zugunsten einer knackigen These den Blick aufs Ganze opfert. Das fängt bereits damit an, einen (Be-)Deutungsverlust anhand der Auflagenkurven zu diagnostizieren. Dies ist ähnlich hilfreich, als würde man die Einschaltquoten der Tagesschau in den siebziger Jahren mit jenen von heute vergleichen - und beide Entwicklungen an der journalistischen Qualität festmachen.
Hinsichtlich Schmidts Ansicht, dass Videospiele als Medium mit gesellschaftlicher Aussagekraft oder Kunstwerke angesehen werden sollten, rät die PC-Games-Mitarbeiterin zur Aufrichtigkeit:
Die allerwenigsten Spiele taugen für ökonomische, politische, ethische, künstlerische oder gesellschaftliche Urteile, wie im Übrigen auch die wenigsten Kinofilme, TV-Serien und Bücher. Wir reden von Fußballsimulationen, von Rennspielen, von Fantasy-Rollenspielen, von Science-Fiction-Strategiespielen, von Action-Abenteuern im Indiana-Jones-Stil, die einzig einem Zweck dienen: Entertainment und Zerstreuung. In den meisten Spielen steckt enorm viel Bruckheimer, Bay, Emmerich - und ganz selten Tarantino, Scorsese oder Kubrick.
Da hat er aber was losgetreten. Man man man. Ich will dem Christian seine Meinung nicht absprechen, aber auch sie hier hat nicht unrecht... besonders der untere Absatz.
Auch wenn er nun ein geprügelter Hund ist... Gut endlich ist mal Bewegung rein gekommen in das gesammte Gebilde.
Und das kann nur gut sein.
Klar das alte Hasen wie Mick Schnelle sich da angegriffen fühlen, aber das Ganze muss sich auch weiterentwickeln dürfen. Ein Andreas Brehme war ein guter Fußballer, heutzutage würde er mit seinen Skills aus den 80ern/90ern auch nicht mehr glänzen können.
Ich muss sagen mir war der Christian nie so ganz sympatisch, aber ich frage mich immer wieder, wie er überhaupt auf die Idee kam sowas zu schreiben. Ich meine, das war doch klar, was das lostreten würde. Naja nun hat er den Salat. Ich persönlich finde seine Anschuldigungen ebenfalls größtenteils haltlos und ich bin noch nicht einmal ausgeblildeter Gamesredakteur sondern einfach nur ein Quereinsteiger mit guten Quellen.
Vielleicht wollte er ja genau das erreichen? Endlich mal eine umfassende Diskussion zum Umgang des Spielejournalismus mit den Spielen.
Im angloamerikanischen Raum wird darüber schon länger diskutiert, und es wird Zeit, dass das auch hier getan wird.
So is es wohl... :)
Gibt's einen besonderen Grund, diese spezielle Replik gesondert hervorzuheben? Ich find sie zwar besser als die hier auf GG aber auch nicht wirklich überzeugend. Die von Areagames hingegen schon eher.
Hättest du vielleicht Lust allgemein verschiedene Reaktionen in einer "Presseschau" zu sammeln?
Bzw. weiß jemand, ob das jemand schon irgendwo gemacht hat?
> Gibt's einen besonderen Grund, diese spezielle
> Replik gesondert hervorzuheben?
Nein, den gibt es in keinster Weise. Jemand hat schlicht den Newsvorschlag gemacht, jemand anderes hat ihn übernommen. :)
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> Hättest du vielleicht Lust allgemein verschiedene
> Reaktionen in einer "Presseschau" zu sammeln?
Interessante Idee, aber ich fürchte, das würde über kurz oder lang den Rahmen einer News sprengen, wenn immer mehr Meinungen dazukommen. Dann vielleicht schon eher als Thema im Forum.
Ich würde so eine Übersicht zu diesem Thema auch begrüßen. Die muss ja keinen Anspruch auf Vollständigkeit enthalten, aber eben auflisten, was an Reaktionen im Netz gefunden werden kann. Keine Zweizeiler, sondern eben so wie die Berichte von Petra Fröhlich, Mick Schnelle und AreaGames.
Inzwischen hab ich zwei Linksammlungen zu dem Thema gefunden:
http://homisite.twoday.net/stories/38770139/
http://kaliban.de/2011/09/spielekiritkdebatte-nachlese/
Insbesondere erstere ist sehr ausführlich, bezieht auch Kommentare bekannter Redakteure aus längeren Kommentarthreads mit ein und wird, so weit ich das beurteilen kann, auch noch weiter aktualisiert.
Mir ist nicht ganz klar warum man Olaf Szymanski noch nicht zitiert hat... oder Otto Normal.
Außerdem ist das Sommerloch doch schon vorbei!?
Fassen wir zusammen:
- Die Auflagen der Print-Magazine sinken.
*räusper* Internet *hust*
- Redakteure sind unterbezahlt
*räusper* Aktienkurse... Kommerz.. *hust*
- Wertungssysteme sind Blödsinn
100% Systeme sicherlich, doch nicht erst seit heute... Keine Erkenntnis.
Würde mir ähnlichen Elan und Schreibwut bei anderen Themen wünschen. Gaming-relevanten Themen!!!
IDG ist eine GmbH, der Computec Verlag ist zwar eine AG gehört aber zu 91,4 % einer Schweizer Medien Holding.
Kommerz? Sorry jeder will oder muss auf sein Geld achten, Firma wie Privatmensch. Journalismus war schon immer ein hartes Brot.
Auf Geld achten ist eine Sache, Geld zu Grund und Zweck zu machen eine andere. Ich kann auch nur sagen wie es wirkt... auf mich.
Grund und Zweck eines jeden Unternehmens eben.
burn baby burn (ich mein die diskussion)
Der ehemalige Kollege Gunnar Lott hat ,im Gegensatz zu den im Spiegel gebrachten, ungekürzten Artikel von Christian Schmidt in seinem Blog veröffentlicht und kommentiert : http://kaliban.de/2011/09/zum-zustand-der-deutschen-spielekritik/
Ist in den Quellen zur verlinkten News (wir berichteten) bereits angegeben. Muß man jetzt nicht zum gefühlten 30. Mal darauf hinweisen, daß es die gibt :).
Danke für den Hinweis, Starslammer.
@Tr1nity: Als ich die verlinkte News gelesen habe, war die Quelle, wenn ich nicht völlig schief gewickelt bin, noch nicht eingebunden. Daher bitte ich um ein wenig Nachsicht für Leute, die nicht jede News über Tage verfolgen. ;)
Man muss vielleicht nicht unbedingt nochmal drauf hinweisen, aber es schadet ja auch nicht. Oder?
Der Dame fehlt schlicht der Weitblick.
Einfach mal überlegen in welchem Stadium sich andere Medien 50-60 Jahre nach der Genese künstlerisch/technisch befunden haben...
Mit der Zeit werden immer tollere Werke kommen... nicht, dass es nicht schon viele tolle gibt :)
Klar. es wird immer mehr künstlerische Werke folgen. Aber auch nur weil mehr Werke folgen werden und darunter sich halt ein paar Perlen verstecken.
der vergleich mit Film stimmt sehr wohl. es gibt mehr Blockbusterfilme die eine einfache unterhaltung versuchen, als künstlerisch wertvolles. die paar die noch einen leichten hauch von intelekt haben und trotzdem als großes kino funktionieren sind da die ausnahme der regel.
Und das ist eben Quatsch - Ich abonniere die Schnitt, da werden in jeder Ausgabe x tolle Filme vorgestellt, die laufen dann nur nicht in jedem Cineplexx, sondern in kleineren Kinos...
Und das Niveau der "normalen" Blockbuster ist in den letzen 40 Jahren STARK gestiegen. Ich empfehle dir das Buch "Everything bad is good for you" - da wird das Phänomen ausführlich und crossmedial beschrieben.
"Intellekt" schreibt man mit 2 l :P
;)
In Sachen "Spieleredis und deren Tests" hat Christian in vielen Teilen recht. Wo sind denn die harten Wertungen, die verbuggten Kram abstürzen lassen? Wo die vor Jahren noch angepriesenen "unabhängigen Tests", sodass man "Spiele, die unter Entwickleraufsicht angespielt werden, nicht testet"? Ich sage es ganz hart: Der Großteil der heutigen Spieleredis sind SCHLAPPSCHWÄNZE! Es gibt noch wenige gute wie eben Christian Schmidt, Jörg Langer oder Mick Schnell, aber alleine bei Gamestar kann man doch alle anderen in der Pfeife rauchen. Kaum in einem anderen Bereich kriechen die Tester den Produzenten so tief rein wie im Spielebereich.
Und ja, auch die Testarten sind seit Jahren für den Hintern. Spiele werden immer mehr in Einzelteile zerlegt und bewertet, als ob nicht das Gesamtpaket wichtig wäre. In den 90ern gab es noch eher eine handvoll Unterkategorien (Grafik, Sound etc.) und eine subjektive Gesamtwertung. Und heute gerade bei meinem früheren Favorit Gamestar? Sound: 8/10 Grafik: 7/10 Atmosphäre: 9/10
Mensch Tester, es geht hier um SPIELE und nicht um einen Ikea-Schreibtisch (Holzverarbeitung: Gut Farbe: Passend Preis: Angemessen). Da ist ja der Testbericht über Omas neue Gartenschere subjektiver und interessanter. Spielemagazine sind nicht nur so arm dram wegen den geschenkten Onlineinhalten und der fehlenden Aktualität, sondern auch wegen der eher mauen Qualität.
Yes!
Hier auf GG hab ich auch schon öfters interessante Ansätze gefunden. Jemand hat zB mal sehr kreativ über ein PES-Spiel berichtet - sowas ist doch viel spannender als der Standardbrei.
Wenn Du "harte" Tests willst, dann musst Du aber auch
6 Wochen nach Erstverkaufstag auf den Test warten.
Nur dann kann man Dir erzählen, wie die Verkaufsversion
wirklich ist und nicht irgendein Testmuster, dass mit
der Verkaufsrealität wenig gemein hat.
Nur kauft nach 6 Wochen niemand mehr eine Neuerscheinung.
Und wer will dann Deinen Test lesen und bezahlen?
Die "Late-Adopters", die das Spiel dann irgendwann
vom Wühltisch kaufen?
Nein, musst du nicht! Du kannst auch deine Meinung zum Testmuster abgeben, was bereits enthalten ist, was und wie es funktioniert, was noch geplant ist, etc. Ist alles schon mal sehr informativ. Was habe ich momentan? Einen Testbericht, der Spiel über alle Maßen lobt, und bei Release die Erwartungen nicht erfüllen kann.
Die "Late-Adopters" sind sowieso die Schlaueren, da die meisten Spiele sowieso verbuggt erscheinen, nichteingehaltene Versprechungen gemacht wurden, aso.
@Besetzung der Gamestar: Ich hab Heiko Klinge auch immer für sehr kompetent gehalten. Bei ihm habe ich immer (besonders in den Videos) das Gefühl gehabt dass das was er tut ihm wirklich Spass macht.
Ansonsten: Popcorn rausholen und zurücklehnen, bin gespannt was bei der Sache rauskommt
Meiner Meinung nach, fehlen gerade den Spieltests in deutschen Medien die persönliche Note. Das liegt einfach daran, dass objektiv und sachlich mit möglichst eigener Meinung (die steht dann oft in einem Extrakasten) geschrieben wird.
In Reviews von beispielsweise Gamespot oder anderen ausländischen Kollegen sehe ich mehr Persönlichkeit einfliessen. Da hört man Begeisterung oder das Gegenteil heraus ohne große unterschwelligen Bemerkungen.
Klar ist es bitter, wenn man einen Job von der Pike auf gelernt hat und nun feststellt, dass die alten Zöpfe mal so langsam abgeschnitten werden sollten für eine neue Generation Videospieler.
In anderen Branchen ist es aber genauso und warum sollen Redakteure hier eine Ausnahme bilden. Das Basis-Fundament der Ausbildung bestimmt ja weiterhin die Qualität der Artikel aber die Ansätze müssen eben neu überdacht werden.
Die Zeiten von Happy Computer sind eben vorbei und ich kann nicht behaupten, dass ich es nicht genossen habe, die vielen Zeitschriften zu lesen und zu sammeln. Seit einigen Jahren kaufe ich jedoch nur noch hin und wieder Printmedien, da der Anteil an "Tests" zu gering ist und ich mir Previews und Werbung auch jederzeit im Web anschauen kann.
Die Tests an sich sind darüber hinaus viel zu technisch und langweilig geworden. Da stechen dann eher noch die Videos (abhängig vom Redakteur) mit etwas Leben heraus.
Die Aussage, dass Spiele heutzutage zu teuer sind kann ich übrigigens nicht verstehen. Früher habe ich teil 140 D-Mark für ein aktuelles Spiel hingeblättert und heute eben 40-60 Euro. Die Ausstattung hat allerdings stark gelitten.
Ich finde ganz im Gegenteil, dass die deutsche Spielepresse
seit den Wertungsgesichtern der Happy-Computer viel zu
personenbezogen geblieben ist. Zu den englischen Reviews
die ich lese kenne ich gar keine Gesichter.
Kann man wirklich nicht verallgemeinern. Es gibt auf beiden Seiten interessante und weniger brauchbare Beiträge. In erster Linie spreche ich von Video Reviews.
"der anderen ausländischen Kollegen sehe ich mehr Persönlichkeit einfliessen. Da hört man Begeisterung oder das Gegenteil heraus ohne große unterschwelligen Bemerkungen."
Genau das ist schrecklich!
Bei vielen Spielen fällt es nämlich auf das es dem Tester nicht gefällt/nichts damit anfangen kann und so es automatisch eine schlechte Wertung bekommt!
Nur wie begründet man diese schlechte Wertung? indem man sich 2-3 Seiten lang an ein und dem selben Ding auslässt zb an den zu grauen Wolken, den schlecht texturierten Steinen oder der nicht wackelnden Brüste (übertrieben Dargestellt).
Selbe sieht man auch bei deutschen, zb 4players, recht häufig.
Objective gemeinte Tests sind da deutlich besser und seriöser
Wertungen interessieren mich persönlich schon seit über 15 Jahren nicht mehr. Entscheidend ist, dass in dem gezeigten Test alles für mich relevante gezeigt wird. Würde ich nach Wertungen einkaufen, dann würden mir so viele Spiele-Perlen entgehen die von irgendwelchen Testern wegen "technischer Mängel" oder sonstigem Klimbim abgestraft wurden entgehen.
Gute Recherche ist ja schön und gut aber muss es denn so trocken daherkommen wie in den deutschen Publikationen? Wir sprechen hier doch über Spiele und nicht über Toaster die von der Stiftung Warentest zerlegt werden.
Sie hat Recht - mit einer Einschränkung: Die heutigen Spielezeitschriften haben inhaltsmäßig abgebaut. Viele Spieler sind erwachsen geworden und bekommen kein angepasstes Lesefutter.
Das ist nur meine Meinung. Ich habe eigentlich sehr lange an meinem GS-Abo festgehalten und früher sogar bis zu 3 Zeitschriften pro Monat gelesen. So wie sich bei den Spielen vieles wiederholt, lesen sich auch die Zeitschriften. Obwohl der spielegeschichtliche Hintergrund genug Futter hergibt, werden Spiele immer noch so getestet, als ob der Autor keine lange Erfahrungen im Gamesbereich hätte. Für junge Menschen, die keine zehnjährige (oder längere) Erfahrung mit Spielen haben (können) ist das ok. Für ältere Spieler nicht. Der Unterschied zum Anfang des PC-Zeitalters und den sonnigen Anfangstagen der PC-Action/-Games Gamestar ist aber, dass diese Zielgruppe heute nicht mehr aus einer handvoll Menschen besteht, sondern ungleich größer ist. Es mag ja sein, dass jugendliche heute das Internet bevorzugen und Zeitschriften eher meiden. Für ich ist das anders - ich drucke auch heute noch Artikel aus, weil ich den ganzen Tag (!) am PC arbeite. Ich würde Geld für eine Zeitschrift ausgeben - allein am passenden Angebot mangeld es.
Play Vanilla!
:ugly:
Die allerwenigsten Spiele taugen für ökonomische, politische, ethische, künstlerische oder gesellschaftliche Urteile, wie im Übrigen auch die wenigsten Kinofilme, TV-Serien und Bücher.
Nach so einer Aussage würde ich jedes Magazinabo unter Leitung Fröhlichs kündigen, wenn ich eines hätte. Denn diese Aussage ist kompletter Unsinn.
Warum sie hat damit völlig recht, die wenigstens Medien setzen sich damit wirklich auseinander
Das sehe ich auch so. Es gibt solche Spiele zwar, aber der Massenmarkt erzählt günstigstenfalls eine packende Geschichte - meistens nicht einmal das.
Homefront wäre so ein Kandidat gewesen. Klar war das Spiel dann am Ende bieder, aber gerade die Hintergrundgeschichte des Titels hätte es angeboten, als Tester mehr als nur eine Aufzählung von Features zu liefern. Die Versäumnisse der Entwickler in punkto Storyline waren hier offensichtlich und über was haben die Tester geschrieben? Über die schlechte KI und die miesen Texturen. Klar muss dies auch erwähnt werden, doch ein Hauptteil des Tests einnehmen, muss nicht sein.
Vider/Zille auch aus einem Angry Birds oder einem Farmville kann man einiges herausholen. Beispielsweise wohin einem das Gameplay steuert und wie es funktioniert. Gerade "billig" und "anspruchslos" aussehende Spiele haben eine fein justierte Mechanik.
Ja, natürlich - aber das ist dann eher eine etwas wissenschaftlichere Richtung, als ein Test. Natürlich sind diese Spiele sehr gut ausgerichtet, aber ob das jetzt abseits von technischen/psychologischen Gesichtspunkten für eine Zeitschrift taugt, wage ich zu bezweifeln. Es gibt beispielsweise reine Fachzeitschriften, die sich mit Wirtschaftsinformatik auseinandersetzen und auch mal Mechaniken von Onlineshops oder -communities oder ähnlichem auseinanderpflücken und erklären. Die sind aber in der Regel um einiges teurer als ein PC-Spieleheft und die Zielgruppe ist deutlich kleiner.
Hab ich auch schon vor Jahren gemacht.
Diese Haltung ist untragbar! Da wird ja von den (Chef!!!)Redakteuren Meinung gegen das Potenzial von Spielen gemacht. Das hört sich schon fast nach einer Hochkulturverehrerin an. Faust und danach lange nichts... Fies, ganz fies.
Dann wird von vielen hier auf der Gee rumgehackt, weil die sich nicht millionenfach verkauft. Es geht den Etablierten scheinbar nur um die Auflage und nicht um das Medium selbst. Die Gee war nicht perfekt, aber interessant und ein super Ansatz. Es war ein Forum für neues Gamedesign und künstlerische Auseinandersetzung mit Videospielen. Und das, dies nicht mehr vorhanden ist, ist schlichtweg schlecht für das Medium. Die Gee hat ihre Auflage auch stets verkauft - es ist ganz schön schwer an alte Ausgaben zu kommen. Bei ebay kosten die oft mehr als früher am Kiosk...
Als ich 13 war und noch keinen Plan hatte, waren diese klassischen Zeitschriften toll: Es gab nichts anderes, die ganze Spielewelt war neu. Jetzt mit fast 30 möchte man da einfach besseres.
Scheinbar hat Christian Schmidt da ein Thema aufgegriffen, bei dem die Vorstellungen, Ansprüche und Wünsche sehr unterschiedlich sind; ich freue mich über die rege und ausführliche Diskusssion an den verschiedensten Orten, v.a. weil sie deutlich interessanter und produktiver ist als bei dem RTL-Gamescom-"Skandal"
Wow, das ist ja echt eine ganze schöne Welle.
jetzt kommt wieder jeder Hampelmann aus der Versenkung und muss darüber schreiben.
Ich hoffe SPON gibt auch noch anderen die Möglichkeit sich zu äußern. Die haben doch genug gute Autoren an der Hand, zB die alte GEE-Redaktion :)
Fröhlichs Artikel ist wieder ein großer Schritt zurück.
Fröhlichs Text klingt wie schnell dahingeklatscht. Mit solch einem Artikel hat sie ihrer Sache einen Bärendienst erwiesen. Denn nach dessen Lektüre kann man eigentlich nur zu dem Schluss kommen, dass Schmidts Kritik in gewissen Punkten absolut gerechtfertigt ist.
Bevor ich mir das Durchlass habe ich gedacht: ohje, sie hatte ja höchstens 24 Stunden Zeit an dem zu schrieben, wenn nicht weniger. So ist die SPON Welt.
Das Gefühl habe ich auch:
Es kommen in so kurzer Zeit so viele Reaktionen auf den Artikel von Christian Schmidt, dass er da wohl einen wunden Punkt getroffen haben muß.
Wenn es absoluter Blödsinn wäre, was er schreibt, würden sich nicht so viele bemühen, eine gegenteilige Darstellung zu verfassen, sondern Ihn einfach ignorieren.
Mag aber auch am Leitmedium liegen. Das war ganz schön prominent platziert ^^
Getroffene Hunde bellen. Ich habe in den letzten 4 Jahren Spielezeitschriften (außer der GEE) nur dann gekauft, wenn mich eine Vollversion interessiert hat. Die Inhalte kannte ich ohnehin schon, das war maximal was fürs Klo oder den Zug.
Das war mal eine gut geschrieben Antwort mit durchaus überzeugenden Argumenten (im Gegensatz zum beleidigten Kommentar von Mick Schnelle). Daraus kann eine Diskussion entstehen, beide Seiten haben in Teilen recht. Es wäre wirklich interessant, wenn sich einige Vertreter der Branche (inkl. Christian Schmidt natürlich) mal zusammensetzen und das ausdiskutieren. Das wäre bestimmt spennender als täglicher Polit-Talk im Ersten. ;-)