Steven Spielberg über seine Fehler, Spiele und Filme

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Ulk 1648 EXP - 13 Koop-Gamer,R8,S3
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16. Mai 2009 - 14:16 — vor 14 Jahren zuletzt aktualisiert
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Die 60 mag er bereits überschritten haben, einen wachen Blick auf die Spielebranche scheint Steven Spielberg aber dennoch zu haben. Im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters sprach er nicht nur über seine eigenen Erfahrungen mit Computer- und Videospielen, sondern äußerte sich auch zur schwierigen Frage, wieso Spielen bisher der große Erfolg auf der Leinwand, aber auch Filmen der Durchbruch auf PC und Konsolen verwehrt geblieben ist.

Mitte der 90er-Jahre hatte der bekannte Regisseur zusammen mit anderen Größen der Filmbranche das Studio Dreamworks gegründet, unter dessen Dach auch ein halbes Dutzend Spiele produziert wurden. Bereits 1999 wurde „Dreamworks Interactive“ aus dem Mutterkonzern ausgegliedert und an den Publisher Electronic Arts verkauft. Spielberg bezeichnet diesen Schritt im Interview als „das Schlaueste und Dümmste“ was er je getan habe.

Zu diesem Zeitpunkt befand sich mit Medal of Honor ein von Spielberg konzipiertes, inhaltlich wie stilistisch eng an seinem Film Der Soldat James Ryan orientiertes Playstation-Spiel in Entwicklung. Der Verkauf an den finanzstarken Konkurrenten habe den internationalen Durchbruch für den Titel bedeutet, so Spielberg; gleichzeitig blicke er mit Wehmut auf den Erfolg der nachfolgenden Spiele, die heute als kommerziell erfolgreichste Shooter-Reihe gelten.

Das von ihm mitbegründete Studio ist heute unter dem Namen EA Los Angeles bekannt und arbeitet nach wie vor mit Spielberg zusammen. Erstes Resultat dieser Partnerschaft war das von Presse wie Spielern positiv aufgenommene Boom Blox, ein Mischung aus 3D-Puzzle und Dosenwerfen für  Nintendo Wii.

„[Der Bewegungssenor der Wii Remote] ist eine tolle Sache für Väter wie mich, deren Kinder nicht nur auf der Couch herumsitzen, sondern ihre Körper bewegen sollen“.

Auch der „user generated content“, also von den Spielern selber erstellte Inhalte, haben es Spielberg angetan, handle es sich dabei doch um „eine wundervolle Möglichkeit, Spieler ihre Ideen mit uns teilen zu lassen, auf dass wir auch in Zukunft mehr als Prügelorgien produzieren können.“ Auch die ernüchternden Verkaufzahlen von Boom Blox bremsen seinen Enthusiasmus nicht: Manche Spiele würden ihren Profit eben über einen längeren Zeitraum erwirtschaften.

Als Kenner beider Welten vergleicht Spielberg auch die Produktion von Spielen und Filmen – kann aber kaum Gemeinsamkeiten erkennen, wenn man einmal von den technischen Belangen absieht. Vielleicht liege darin auch der Grund, wieso es nach wie vor keine funktionierende Verbindung der beiden Medien gibt, vermutet Spielberg. „Die Spieleindustrie hat keine Erfolge auf Basis von Filmen feiern können, umgekehrt hat es aber auch noch keinen erfolgreichen Film auf Basis eines Spieles gegeben.“

Dennoch zeigte sich der mit mehreren Oscars ausgezeichnete Regisseur zuversichtlich:

„Bisher hat es da kein Zusammenwirken gegeben – aber das wird kommen. Und dann hat es unglaubliches Potenzial“.

Ob er selber daran beteiligt sein wird, ist aber unklar; aktuell ist Spielberg ausschließlich in die Entwicklung von Boom Blox 2 involviert und arbeitet ansonsten der dreiteiligen Verfilmung der Tim und Struppi-Comics.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469794 - 16. Mai 2009 - 17:49 #

Sehr schöne News! Kannst du noch ein legales Bild von Spielberg auftreiben (einfach als Comment)?

Ulk 13 Koop-Gamer - 1648 - 16. Mai 2009 - 19:27 #

Bilder aus der Wikipedia können eigentlich problemlos verwendet werden, die meisten gelten als gemeinfrei und unterliegen damit keinen urheberrechtlichen Einschränkungen.

Zum Beispiel dieses: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Steven_Spielberg_1999.jpg

HeadMunk 14 Komm-Experte - 1874 - 21. Mai 2010 - 10:20 #

Ich finde es relativ enttäuschend, dass Spielberg nur an Boom Blox arbeitet. Ein Spiel das Filmische Inszenierung und packendes Gameplay verquickt, würde doch viel besser zu ihm passen...

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