Wenn man den Worten der beiden BioWare-Gründer, Ray Muzyka und Greg Zeschuk, Glauben schenken mag, dann kann es durchaus sein, dass sich BioWare zukünftig anderen Szenarien und andere Genres als die bislang bekannten Kategorien Science Fiction und Fantasy für die eigenen Spiele zunutze machen möchte. In einem sehr ausführlichen Interview mit der Spiele-Webseite Gamasutra erzählen die beiden BioWare-Ikonen, dass man sich beispielsweise Spiele in einem Echtwelt-Szenario sehr gut vorstellen könne und diese Idee auch bereits hausintern heiß diskutiert wird. Als Beispiele werden ein Polizei-Drama oder ein Agenten-Abenteuer genannt, um somit eine breitere Masse an Spielern und Interessenten erreichen zu können. Gleichzeitig ist damit natürlich verbunden, und das geben beide auch ehrlich zu, der monetäre Gedanke an eine Gewinnmaximierung, indem mehr Spiele verkauft werden und in dem gleichen Atemzug auch die BioWare-Fanbasis vergrößert wird.
In dem Interview wird darüber hinaus auch deutlich gemacht, welchen Distributionskanälen sich BioWare zukünftig stärker zuwenden möchte. Muzyka und Zeschuk sind der Meinung, dass die Distribution zukünftig weitaus breiter aufgestellt sein muss. Der digitale Weg der Auslieferung wird ihrer Meinung nach mehr an Bedeutung gewinnen und Plattformen wie Facebook und mobile Endgeräte, wie Handys und iPads, sollen den im Vergleich zur bisherigen Retail-Version entstandenen Platz füllen.
Zu guter Letzt wird auch noch über das anstehende MMORPG-Mammut-Projekt Star Wars - The Old Republic gesprochen. Zeschuk ist der Meinung, dass der für das Spiel notwendige Support beinahe den Aufwand verursache, der für das Hauptspiel notwendig sei. Man befinde sich noch sehr weit am Anfang eines langen Weges, denn für BioWare gleiche das Spiel einem Service am Kunden, der einen durchweg andauernden Qualitätssicherungsprozess bedarf. Trotz allem ist man sich sehr sicher, das von den Spielern geforderte Maß an Qualität bei Star Wars - The Old Republic ausliefern zu können, auch wenn man sich dessen bewusst sei, dabei einem fortwährenden Lernprozess im Kontext dieses Services ausgesetzt zu sein.
Da war es wieder dieses böse Wort: Faceb*** ... *grml*
Hm Agentenszenario oder Polizei Drama, wenn man das bisschen mischt könnte fast der L.A. Noire Zug bei raus kommen auf den Bioware aufspringen will ;)
Zum Interview Szenarien: Weiß nicht gefällt mir persönlich gar nicht, ich spiele keine digitalen Fantasiespiele um dann dort genau das gleiche Elend zu sehen wie in der echten Welt (auch wenn man davor nicht die Augen verschliessen sollte muss man mal abschalten). Ich will entweder dramatische Spiele mit Happy End oder auch mal mit destruktiv fatalistischem Ende, einfach weil alles möglich ist, ein reales Setting zerstört nur diese Freiheit befürchte ich.
Genau so empfand ich, als ich mir das Interview durchgelesen habe. Die BioWare-Spiele machten es mir (vermehrt damals) möglich, ein wenig aus dem Alltag zu verschwinden und mich in der Sci-Fi / Fantasy-Welt auszutoben. Aber wie schon in einer Kolumne eines anderen bekannten Spielemagazins gelesen, die Zielgruppe der reinrassigen Rollenspieler, die Wert legt auf komplexe Geschichten, ausgeklügelte Charaktere etc. wird immer kleiner. Der Casual Gamer ist die Zielgruppe von heute, weil man dort seinen Umsatz maximieren kann, bzw. der Meinung ist, es dort am besten zu können.
Ich finde die Entwicklung traurig :-(
Wenn es Richtung Alpha Protocol ginge, wäre es nicht unbedingt schlecht. Ist für mich eines der meistunterschättzten Spiele der letzten Zeit.
Auf jeden Fall! Hätte das noch etwas mehr Feinschliff bekommen vor Veröffentlichung, wäre es vielleicht nicht so untergegangen. Ich jedenfalls finde es absolut großartig und hätte gern mehr Spiele in diese Richtung.
Verbreiterung der Fanbasis, monetäre Gewinnmaximierung, Facebook, mobile Endgeräte und das unter den Fittichen von Electronic Arts... Für mich klingt das nach dem schnellsten Weg, ein einstmals renomiertes und von Fans verehrtes Studio zu ruinieren. Wenn SW-TOR schiefgeht (jede Menge Vorzeichen deuten darauf hin) und sie die >100Mio $ Investments abschreiben müssen, wird es selbst für ein großes Studio wie Bioware sehr schwer, sich im Konzern EA durchzusetzen.
Naja, einmal die fette Kohle geleckt, schon kriegt der Mensch den Hals nicht mehr voll und wirft alte Ideale ganz schnell über Bord (zum Vergleich mal alte "Pre-EA"-Interviews mit den Herren lesen).
Aber was solls, CD Projekt hat für mich den frei werdenden Platz jetzt schon eingenommen, da sie mir mit Witcher 2 gezeigt haben das Teil 1 nicht nur nen Zufallsergebnis war. Bethesda liefert nun auch schon seit über 15 Jahren kontinuierlich tolle Spiele ab. Die Spiele von Obsidian haben mir auch immer gefallen. Und Piranha Bytes scheinen sich mit Risen 2 ja auch wieder zu fangen.
Dann lieber nur alle paar Jahre nen richtig gutes RPG, als sowas halbherzig hingerotztes wie Dragon Age 2.
Sollte die Bioware-Fanbasis als abstrakte Zahl auf irgendeiner Tafel prangen, so bitte ich darum, diese um eins zu verringern. Danke.
Pfui, die wollen bezahlt werden, verbrennt sie!
Genau genommen wollen die ihre Gewinne um jeden Preis maximieren, was jeder vernunftbegabte Mensch auch verstehen kann. Man darf sich als Core-Gamer aber wohl noch darüber ärgern, wenn ein einst so begnatetes Studio nur noch Casual-Scheiße fabrizieren will um dieses Ziel zu erreichen. Browser-, Facebook-, Tablet- und Handygames sind für mich genau das.
Tja, wieder eine Lieblingsfirma weniger anscheinend. :( Mal sehen, wer bei mir in Zukunft den Platz einnimmt. Hm, doch mal langsam den Witcher spielen... :)
Wie wäre es mit einem Weltkriegs-Shooter, Bioware?
Dann könnten sie ja bei Rollenspielen bleiben... moderne Kriegsführung muss her, mit mindestens einer detailierten und völlig unnötigen Gewaltszene, bombastisch inszenierten Skriptsequenzen, die vom Gameplay auf Moorhuhnniveau ablenken und einer Gesamtspielzeit von nicht mehr als 4 Stunden. Danach lechzt der Massenmarkt, damit lässt sich der neue Sportwagen samt Nutten finanzieren!
Ohhhh... das schlimme Wort Gewinnmaximierung. Ist doch klar, darum geht es im Grunde immer, es nützt ja nix eine Vision zu haben und sie umzusetzen wenn man damit am Ende Millionen an Euro versenkt. Wer in dieser Branche wirklich Geld verdienen und nicht am Hungertuch enden möchte, muss sich eben auch dem Gesetz des Marktes unterordnen. Nur ist der Markt mittlerweile breit gefächert was die Interessen angeht. Vielleicht wäre ja eine Art Chrono Trigger eine Alternative wo man in drei Zeitebenen unterwegs ist, Vergangenheit mit Fantasyelementen, Echtwelt und Science Fiction :D
Wie erwartet sagen sie das was EA fuer die Zukunft auch plant