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Capsized stranden Astronauten auf einem fremden Planeten und müssen irgendwie entkommen, kämpfen sich zu diesem Zweck unter anderem durch mehrere Höhlensysteme und müssen regelmäßig neue Munition für ihre Waffen sowie neuen Treibstoff für ihren Raketenrucksack aufsammeln. Zusätzlich dazu wollen ab und an Rätsel unter Zuhilfenahme von Physik gelöst werden. Kommt uns das nicht bekannt vor?
Falls das nicht nur uns so geht, sondern auch euch, dann wart ihr schon in den späten 80ern bzw. frühen 90ern mit Gaming beschäftigt. 1988 nämlich erschien der Klassiker
Exile für den BBC Micro und zog nach kurzer Zeit Portierungen, unter anderem für C64 und Amiga, nach sich. Capsized ahmt das Spielprinzip von Exile in so ziemlich jedem Belang nach. Aber das muss ja, wie wir beim mehrstündigen Anspielen des vom Indie-Studio Alientrap Games entwickelten Spiels feststellten, lange nichts Schlechtes heißen.
Während wir diese Höhle hier stimmungsvoll ausleuchten, werden wir von rechts ungefragt angegriffen.
Capsized ist, entgegen den Erwartungen, die vor Release des Spiels manch einer hatte, weit davon entfernt, ein Titel des Metroidvania-Genres zu sein. Ergo: Es ist kein Spiel, in dem ihr nach und nach in einer großen, relativ offenen Welt, immer neue Ausrüstungsgegenstände einsammeln müsst, um so mit der Zeit auch Stellen überwinden zu können, die zuvor noch unüberwindbare Grenzen waren. Im Gegenteil: Capsized ist so linear, wie es linearer kaum mehr geht. Die Kampagne besteht aus 12 strikt voneinander abgegrenzten Levels, in die ihr, habt ihr sie erst einmal bewältigt, auch nicht wieder zurück kehren müsst.
Ihr könnt euch also, ohne noch unerreichbare Abschnitte memorisieren zu müssen, voll und ganz auf den Hauptbestandteil von Capsized konzentrieren, der daraus besteht, Aliens abzuknallen. Die Gegner, die sich euch auf dem unbekannten Planeten entgegenstellen, können grob in drei Kategorien eingeteilt werden, die da wären: Kriechviecher, Flugviecher und euch wenig freundlich gesinnte Ureinwohner. Denen erwehrt ihr euch, je weiter ihr im Spiel voranschreitet, mit immer mächtigeren Waffen. Die Munition eurer Standardwaffe geht dabei nie zu Neige, Munition für die anderen Schießeisen aber müsst ihr aufsammeln.
Wir würden Capsized nicht unbedingt als Sonntagsspaziergang bezeichnen. Schon nach kurzer Zeit werden euch einige Gegner das Leben ziemlich zur Hölle machen und ihr müsst abwägen, welche Waffe gegen wen am effektivsten ist. Als wir im fünften Level zum ersten Mal auf den Priester der Ureinwohner trafen, der mit einer Attacke unsere Schüße kurzerhand auffängt und dann geballt in unsere Richtung zurück schießt, hat es uns mehrere Versuche gekostet, um zur richtigen Strategie zu finden. Kleiner Tipp: Der Granatwerfer des Spiels ist es schon mal nicht, zumal er euch bei falscher Handhabung selbst verletzt.
Diese Statue können wir mit Waffengewalt nicht zerstören. Aber vielleicht ja mit schwerem Gestein?
Es ist aber nicht so, dass ihr in Capsized nur schießen würdet. Regelmäßig müsst ihr auch nachdenken, um kleinere Rätsel zu lösen. Die hängen dann meist mit eurem Gravity Hook zusammen -- der ein wenig so handzuhaben ist wie das Ninja-Seil in den
Worms-Spielen. Schießt ihr den an eine Oberfläche, könnt ihr ihn quasi als Katapult benutzen, um daran hin- und herzuschwingen und somit weiter entfernte oder einfach nur höher gelegene Ebenen zu erreichen; besonders nützlich, wenn ihr gerade kein Benzin für euer Jetpack habt. Ihr könnt ihn aber auch einfach an Gegenstände wie herumliegende Felsbrocken schießen und diese dann hinter euch herziehen. Habt ihr den Gravity Hook also an einem Felsbrocken befestigt und setzt dann euer Jetpack ein, fliegt ihr mit dem Gestein im Schlepptau durch die Gegend. Auch dazu, kleinere Gegner an euch heranzuziehen oder in Abgründe zu stoßen, könnt ihr ihn benutzen. Ein Allzweckgerät also.
Mit solcher Hilfestellung müsst ihr dann beispielsweise schwere Gegenstände auf Schalter legen, um ein tödliches Hindernis zu deaktiveren, oder Hebel betätigen, oder die Steine aus dem Flug gegen Statuen schmettern, die mit reiner Waffengewalt nicht zerstörbar wären. Oder ihr hievt einen Gegenstand über euch, um sozusagen eine schützende "Decke" gegen Giftpfeile zu haben, die von oben auf euch zukommen. Die Steuerung, wahlweise mit Gamepad oder Tastatur (wir empfehlen Letzteres) bedarf dabei allerdings einiger Einarbeitungszeit. Und sie will nicht immer so, wie ihr wollt. Wir mussten deswegen mit einigen nicht selbst verschuldeten Toden leben. Letzlich ist das aber eher ein kleines als ein wirklich großes Ärgernis.
Speziell im letzten Drittel des Spiels sind die Level recht weitläufig und kaschieren somit die Linearität.
Nicht zuletzt auch wegen der gelungenen Grafik und der tollen Beleuchtungseffekte haben wir in bisher ca. drei Stunden viel Spaß mit Capsized gehabt. Zumal nach der Kampagne für Wiederspielwert gesorgt ist. Am Ende eines jeden Levels werdet ihr bewertet. Habt ihr ein Level im höchsten Schwierigkeitsgrad beendet, gibt das Extrapunkte, seid ihr oft gestorben gibt es Minuspunkte. Außerdem sind in jedem Level Secret Areas versteckt (die 90er lassen schön grüßen): Findet ihr die, hagelt es auch wieder Pluspunkte auf euer Konto.
Mit diesen Punkten schaltet ihr nach und nach mehrere Arcade-Modi frei. Dort müsst ihr dann zum Beispiel Sauerstoffcontainer einsammeln, bevor eure Zeit abläuft (vergleichbar mit Checkpoint-Rennen in Rennspielen) oder gegen nicht enden wollende Wellen von Gegnern möglichst lange bestehen. Und im Modus "Armless Fighting" habt ihr überhaupt keine Waffen zur Verfügung, müsst euch also allein mit eurem Gravity Hook Möglichkeiten einfallen lassen, gegen die Gegner zu bestehen. Ebenfalls in den Arcade-Modi enthalten ist ein klassisches Deathmatch -- entweder gegen die KI oder auch im lokalen Splitscreen. Nicht freischaltbar, sondern bereits von Anfang an auswählbar, ist zudem auch noch ein Koop-Modus.
Separat erwähnen wollen wir den Soundtrack. Der stammt von
Magnus Birgersson (Künstlername: Solar Fields), der auch schon den Soundtrack zu
Mirror's Edge beisteuerte, und ist einfach nur toll.
Capsized ist gestern auf Steam erschienen und wird in den ersten Tagen nach Erscheinen noch für 8,99 € angeboten, danach wird es dann 9,99 € kosten. Falls ihr das Spiel zunächst einmal ausprobieren möchtet, könnt ihr via Steam auch eine Demo-Version herunterladen. Wer in den 90ern seinen Spaß mit Exile oder auch dem Capsized ebenfalls nicht unähnlichen
Turrican hatte, kann mit einem Kauf unserer Meinung nach nicht viel falsch machen. Capsized hat, trotz unverkennbarer Wurzeln, nämlich seinen ganz eigenen Charme.
Retro Musik kann schonmal alles ^^
Coop noch rein, un dann kann man auch maln Euro ausgeben
^^
Hab hier mal den C64 Sound von Turrican 2 von Markus Siebolt (Amiga war ja Chris Hülsbeck)
http://www.youtube.com/watch?v=LFQe2BnA9_k
der macht ja den Sound auch zu Katakis 2 ;)
Cool, hier können sich Exile-Fans schon mal warm spielen - iPad/iPhone-Besitzer können sich ja bald wieder auf den Urahn stürzen :)
Inwiefern ist das Spiel denn ähnlich zu Turrican? Rätseln kommt da ja eher nicht vor. Turrican ist ja ein klassisches Jump and Shoot...
Das Spiel sieht interessant aus. Wenns tatsächlich ähnlich zu Turrican ist, könnte es schon bald mir gehören :-)
Naja, Jump and Shoot hast du halt auch bei Capsized reichlich. Allerdings in Kombination mit einigen anderen zusätzlichen, gut eingebauten, Elementen. Dazu gehören dann eben die Rätsel, der Einsatz von Physik und Dinge wie das Jetpack und der Gravity Hook.
Ok, also gehen wieder 9 Euro flöten. Wo soll ich nur die Zeit zum Spielen hernehmen? Mass Effect 2 dauert bestimmt noch locker 20 Stunden. Und danch ist das Spieleregal noch längst nicht leer...
Das Problem kenne ich. Aber die Kampagne von Capsized ist nicht sonderlich lang, weit mehr als vier Stunden muss man da nicht veranschlagen. Aber dann gibt es halt noch die Arcade-Modi. Insgesamt ist es ein Spiel, dass sich auch gut mal für zwischendrin eignet.
Wenn du Capsized ne Note geben müsstest, wo wär das Spiel ungefähr angesiedelt?
Mit einer Note tue ich mich schwer, dazu habe ich Capsized nicht lange genug gespielt. Aber lass es mich so sagen: Ich habe etwas mehr als drei Stunden damit verbracht und werde es jetzt nicht für immer bei Seite legen. Wäre dies hier eine Stunde der Kritiker und würde man mich fragen, ob ich es weiterspielen möchte, wäre die Antwort: Ja.
Vielleicht solltest du mal anfangen, nur Qualität zu spielen (Dann hättest du auch schon lange mit ME2 aufgehört), dann ist das auch kein Problem mit der Zeit
Das ist nicht dein Ernst, oder? Mass Effect 2 ist brilliant, die Atmosphäre ist der Hammer. In das Spiel investiere ich gern auch weit mehr als weitere 20 Stunden (40 hab ich bestimmt schon) - selten ein Spiel erlebt, das ein solches Spielerlebnis bereitet!
Aber so was von. Voll zustimm!
Ich glaube Turrican 2 war mein Lieblingsspiel auf dem Amiga :)
Turrican 2 war das beste Spiel überhaupt. Und isses immernoch :-)
Auf PC gibts ja Turrican 2 auch (war von 1995) oder man holt die Freeware T2002, T4 oder Hurrican ;)
Leider war auf Amiga Turrican 2 alles andere als ein Hit von den Zahlen her:
http://www.kultpower.de/images/amigajoker/special/amigajoker_special_seite3.jpg
Nur 30.000 Stück? Das ist ein Witz!
Ja, das mit dem Kopieren war damals schon extrem. Zum Glück hab ich alle Turricans für Amiga im Original. Sowas darf man sich als Jump and Shoot-Fan einfach nicht engehen lassen.
jup aber so richtig. Es war auf jedem 2. gefühlten Amiga. Ich würd da fast sagen das da auf ein original ca 1000 Kopien kamen. Und das ist evtl. sogar zu wenig gerechnet Oo
/highly agree 8)
Ich hab irgendwann mal nen Interview auf youtube mit hmm Manfred Trenz? gesehen wo Turrican 3D in Grundzügen gezeigt wurde, wurde aber nie veröffentlicht.
Da können die Spieleveteranen dochmal nachfragen, was aus der Marke werden soll...hm oder haben sie das schon mal und es war nicht rauszukriegen wer da die Rechte hat? Oder waren das die Rechte an der Powerplay? Ach ja man wird alt... ;)
edit: hier isses, lol mit original 80er Matte :) http://www.youtube.com/watch?v=46qjsTuxbrU
Das Video kenn ich auch, bin allerdings davon gar nicht begeistert. Turrican ist ein 2D-Spiel und sollte es - meiner Meinung nach - auch bleiben. Ich glaub, dass bei 3D ne ganze Menge Charme der Originalspiele verloren gehen würde.
Stimme ich Dir zu, wobei dne Hauptcharmne des Spiels vermutlich aber ausmacht, dass man es früher gespielt hat :)
Jap früher war sowieso alles besser! Vor allem die 2D Spiele :)
Turrican, The Beast, SWIV .... *heul* ich will ne Zeitmaschine und wieder jung sein und einfach vor meinem Amiga 500 sitzen und zocken =)
Zu dem Thema grad neulich den Podcast von Christoph Hofmann gehört:
http://www.bagdadsoftware.de/index.php?subaction=showfull&id=1300662000
"Denen erwehrt ihr euch" -> erwehren verlangt den Genitiv
Cool, endlich ein neues Metroidvania-Spiel auf Steam (allen, die auf diese Art Spiel stehen, kann ich Aquaria nur wärmstens ans Her legen ;) ).
Mal so nebenbei: Bin ich der einzige, der sich bei der Statue auf dem dritten Bild an die Torizo-Statuen aus Metroid erinnert fühlt?^^
Ich habe den Artikel gelesen und war beim dritten Absatz enttäuscht (zumindest in dem Maße enttäuscht, wie man enttäuscht sein kann, wenn man von dem Spiel vorher noch nie was gehört hat.)
"Capsized ist, entgegen den Erwartungen, die vor Release des Spiels manch einer hatte, weit davon entfernt, ein Titel des Metroidvania-Genres zu sein"
Jetzt lese ich deinen Kommentar und frage mich: Hmm, was denn nun? Aquaria fand ich btw auch spitze.
Lass dich nicht von mir verwirren^^
Ich hab den Artikel selbst nur überflogen (bzw. Bilder und Videos angeschaut^^), bevor ich den Kommentar geschrieben hab.
Ich werd mir morgen erstmal die Demo anschauen und dann weitersehen.
Jo, mache ich morgen dann auch mal. :) Auf Steam gibts ja noch Aztaka. Hast du das mal gespielt? Soll angeblich auch in die Metroidvania-Kerbe schlagen.
Ne Aztaka sagte mir bisher noch nix.
Werd ich mir dann morgen vermutlich auch mal näher ansehen^^
Aztaka schlägt deutlich in die Metroidvania-Kerbe, auch wenn ich das nur von Hörensagen weiß. Capsized hingegen, ich kann das nur erneut betonen, hat mit Metroidvania so überhaupt nichts zu tun. Was es noch lange nicht zu einem uninteressanten Spiel macht.
Saira hatte ich noch vergessen zu erwähnen. Gibt es ebenfalls auf Steam und soll ein Metroidvania sein - das weiß ich allerdings auch nur vom Hörensagen. :)
Capsized werde ich mir auf jeden Fall die Tage mal genauer ansehen. In dem Zusammenhang bedauere ich gerade noch, dass es Outland nicht für PC gibt. :(
Ich warte wohl noch einige Zeit bis ich es mir kaufe. Wie wir Steam kennen, wird es das Spiel wohl bald als 50% Deal geben. Aber dann wird es definitiv gekauft.
Ich hab mir die Demo gestern abend mal angeschaut, aber so richtig vom Hocker reissen wollte es mich nicht. Die Physikspielereien sind ganz nett, aber mir hat es nach den 3 Missionen der Demo schon gereicht. Dann wurde es mir langweilig.