Eigentlich ist es ein alter Hut: Bereits am 21.12.2007 stellte der YouTube-Nutzer Johnny Chung Lee alias jlc5m ein selbst erstelltes Experiment vor, bei dem er mittels einer WiiMotion-Fernsteuerung sowie der Sensorbar einen verblüffenden 3D-Effekt auf einem normalen Monitor erzeugt. Zum original Youtube-Video geht es hier. Mittlerweile arbeitet der Experimentierfreudige für Google, doch seine Technik wird gerne von anderen Menschen verwendet.
An der Universität Joseph Fourier Grenoble I arbeiten die beiden Informatiker Jeremie Francone und Laurence Nigay an der Umsetzung des Prinzips für iPhone und iPad -- sie verwenden dazu die Frontkamera des Geräts zur Kopfverfolgung und berechnen daraus die resultierende Ansicht. Im eingebetteten Video seht ihr die Demonstration auf dem iPad, in den Quellenangaben das entsprechende iPhone-Gegenstück. Beeindruckend ist dabei -- wie schon bei ursprünglichen Proof of Concept von Johnny Chung Lee --, dass kein spezielles Display wie beim Nintendo 3DS notwendig ist. Außerdem kann der Effekt gut per Video demonstriert werden. Übrigens gibt es auch eine PC-Demo, bei der ihr die Kopfbewegung mittels der Maus simuliert.
Da allerdings die Frontkameras der derzeitigen Apple-Geräte hauptsächlich für die Videotelefonie über Facetime ausgelegt sind, vermuten wir, dass das Verfahren stark von den Lichtverhältnissen im Raum abhängig ist. Ähnlich wie bei Sonys EyeToy dürfte die Kopfverfolgung in dunkleren Räumen oder bei zu starkem Lichteinfall größere Probleme aufweisen. Ob und wann eine App mit dieser Technik im App Store erscheint, ist uns bisher nicht bekannt.
Das hat mit dem 3D vom 3DS aber nichts zu tun. Die Demo gab es mit der Wii-Hardware auch schon für den PC. Ist nur ein netter 3D-Effekt.
Von der Technik her nicht, den Effekt an sich empfinde ich als sehr ähnlich (hab allerdings bisher auch nur mal rund 10-15 Minuten in einen 3DS "rein"gesehen)
Der Unterschied ist doch der, dass der 3DS einen 3D-Effekt in die Tiefe bietet, während man bei der Technik in dem Video hier die Möglichkeit hat, links, rechts, oben und unten an den dargestellten Objekten vorbei zu schauen und ein 3D-Effekt dadurch nur vorgegaukelt wird. Ein 3DS oder die 3D-Technik im Kino lässt ein "um die Ecke" gucken aber nicht zu. Beim 3DS stellt sich der Tiefeneffekt sogar ein, wenn man nicht fast frontal auf das Display schaut.
Trotzdem sehe ich in diesem vorgetäuschten 3D Potenzial, es muss nur mal in praxistaugliche Anwendungen oder Spiele eingebaut werden.
Ich stimme Silence zu. Mit 3D hat das doch eigentlich nichts zu tun, außer dass eben eine 3D Engine die Grafiken anzeigt und die Kamera die Perspektive bestimmt. Das Bild an sich bleibt ja stets flach, da beide Augen das gleiche Bild sehen. Wenn man nicht gerade ständig das Pad hin und her bewegt, hat man überhaupt keinen Effekt. Für Filme und normale Spiele ist die Technik somit nicht anwendbar. Es ist also völlig falsch anzunehmen, dass dies nun ein Weg wäre die lästigen Brillen für 3D abzulösen. Perspektivenanpassung und stereoskopisches 3D sind zwei völlig verschiedene Techniken, die nichts miteinander gemein haben und sich in keinster Weise ersetzen können.
Davon abgesehen ist der Effekt natürlich schon verdammt cool und verleiht dem Bild eine enorme Plastizität. Für spezielle Spiele, die die Technik sinnvoll in die Spielmechanik einbauen, sicherlich eine interessante Sache. Aber ansonsten wohl eher nur Effekthascherei. jedenfalls fällt mir spontan kaum eine sinnvolle Anwendung (bei normalen SPielen) ein.
Vielleicht sollte man erst mal definieren, was 3D überhaupt bedeutet.
Meiner Meinung nach ist 3D eine Technik, die dafür sorgt, dass beide Augen _getrennte_, geringfügig voneinander abweichende Bilder gezeigt bekommen und damit dem Gehirn eine Räumlichkeit vorgaukelt. Dazu benötigt man zwangsläufig eine 3D-Brille oder ein spezielles Display wie beim 3DS.
Von dem Gerät in dieser News wird aber nur _ein_ Bild erzeugt, das sich je nach Blickwinkel verändert. Somit schaut man immer noch auf einen flachen Bildschirm und nicht "in den Bildschirm hinein" wie beim 3DS.
Im Grunde ist diese Technik nichts anderes als eine rotierende Kamera, wie sie in vielen 3rd-Person-Titeln vorhanden ist, nur dass man den Kamerawinkel durch die Neigung des iPads bzw. Veränderung der Position des eigenen Kopfes steuert.
In meinen Augen ist es egal, ob ich 3D dem Gehirn jetzt durch zwei getrennte Bilder oder eben durch die hier verwendete Technik vorgaukle. Es ist so oder so nur ein optischer Effekt. Und auf mich persönlich wirkt die Darstellung auf einem 3DS, wenn auch mit anderer Technik erzeugt, nicht anders, als die hier im Video. Ich hatte beim 3DS das Gefühl, in das Gerät zu schauen, und habe das gleiche Gefühl auch, wenn ich das Video betrachte. Unterschied ist vermutlich der, dass hier vermutlich eine permanente Bewegung den Eindruck verstärkt, während es sich beim 3DS genau umgekehrt verhält, nämlich zu viel seitliches Kippen zerstört den Effekt. Aber vielleicht nehme ich das 3D vom 3DS ja gar nicht richtig wahr ;)
Es ist nicht egal, das sind 2 völlig verschiedene Effekte die 2 völlig verschiedene Aspekte der 3. Dimension ansprechen. Das kann man nicht in einen Hut werfen...
Der Unterschied ist ganz einfach der, dass man bei der einen Technik einen räumlichen Eindruck hat, bei der anderen nicht.
Wenn man aufs Display des 3DS schaut, kommt es einem vor, als sei das Gerät ein paar cm tief, tatsächlich ist der Bildschirm aber flach. Kennt jemand diese Vexierbild-Postkarten, die seit ein paar Jahren verkauft werden (die mit der geriffelten Oberfläche)? Man hat eine < 1 mm dicke Postkarte vor sich, aber das Bild wirkt, als ob es eine räumliche Tiefe von 2-3 cm hätte.
Bei der hier gezeigten Technik wirkt der Bildschirm immer noch flach, da kann auch die dynamische Perspektivanpassung nichts dran ändern ;-)
Es heisst ja auch "Head-Coupled perspective" und nicht 3D.
Aber für die die den 3DS noch nicht gesehen haben kann man sagen, daß der Effekt schon recht ähnlich ist. Er stellt sich jedoch nur ein, wenn man das Gerät/Kopf bewegt. Wenn man es still hält und eine Szene beobachtet, stellt sich der Effekt nicht ein. (Womit die Überschrift eigentlich falsch ist)
Da gabs doch diesen chinesischen Studenten, der dann von Microsoft angeheuert wurde und dieses Headtracking schon mit der Wiimote umgesetzt hat. Ist ja im Prinzip das selbe. Aber schon sehr nett :)
Sehr interessant, wenn auch nicht ganz neu. Solche Demos gab es z.B. schon, als die Wii noch recht neu war. Der Blickwinkel wurde dabei durch die Ausrichtung der Wiimote zur Sensorleiste bestimmt. Beim DSi wurde auch schon die Frontkamera für das Tracking per Kopf benutzt. Die Ergebnisse waren ziemlich beeindruckend, in die Praxis umgesetzt wurde es jedoch nie richtig.
Nichtsdestoweniger bleibe ich zwar ein 3D Muffel, aber hier kann man wenigstens den Effekt auf Video festhalten. = )
*edit: Danke für die News.
Selbige gabs schon für Wii.
Auch der normale DSi hat so ein "3D" Spiel (über DSiWare)
siehe hier
http://www.youtube.com/watch?v=h5QSclrIdlE
ähnliches wurde schon mit dem gyroskop in den iDevices erreicht (z.B. beim spiel "word-Fu"). Ist aber wirklich nicht mit dem 3DS oder 3D-Kino vergleichbar.
Theoretisch müsste das auch auf Kinect funktionieren!?
1. Das Verfahren gibt schon ewig und hat mit Apple und Ipad nix zu tun.
2. Mit dem stereoskopischen 3D Effekt vom 3DS hat es auch nichts zu tun.
Da hast du Recht, habe die News mal entsprechend angepasst. Wir hatten zuletzt auf GamersGlobal 2009 darüber berichtet, glaube ich, als es die ersten Gerüchte gab, dass der nächste Handheld von Nintendo 3D bieten solle.
Beeindruckend.
Wenn man dieses projekt weiter verfolgt könnten Spiele oder vielleicht sogar Anwendungen mit diesem Prinzip entwickelt werden. Leider finde ich die Demo nicht im App Store
Es gibt ja auch das Spiel Diorama im App-Store, das hat einen ähnlichen Effekt, es wird aber nur das Gyroskop verwendet. Ich weiß nicht inwiefern da Unterschiede zu der Technik mit Gesichtserkennung bestehen.
Was die Technik alles so kann