Hardware-News KW05: GTX 560 Ti, Tablet-Test Odys Genesis
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31. Januar 2011 - 18:34
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Goldene Zeiten für PC-Aufrüster! Mit dem Erscheinen von NVidias neuer Performance-Grafikkarte
Geforce GTX 560 Ti hat auch AMD die Preise in der Gaming-Klasse gesenkt, so dass ein Grafikkarten-Neukauf momentan bei beiden Anbietern sehr verlockend erscheint. Passend dazu ist auch Arbeitsspeicher derzeit erfreulich preiswert. Zum Abschluss dieser Hardwarenews erwartet euch ausnahmsweise wieder ein Test. Das preiswerte Einsteigertablet Odys Genesis hatten wir bereits in einer früheren Ausgabe kurz vorgestellt und bezüglich der Ausstattung einige Bedenken geäußert. Ob sich das Odys Genesis letzten Endes tatsächlich als Schnäppchen herausstellt, lest ihr am Ende dieser News.


Viel Leistung und trotzdem flüsterleise: NVidia GTX 560 Ti

Neu im Handel: NVidia Geforce GTX 560 Ti  

Mit der Fermi-Grafikkartenvorstellung im vergangenen Jahr konnte NVidia kaum einen PC-Spieler ernsthaft von der neuen GPU-Architektur überzeugen. Laut, heiß, energiehungrig und teuer waren GTX 470 und GTX 480. Erst als im Laufe des Jahres mit dem GF104 ein überarbeiteter Chip auf den Markt kam, wendete sich das Blatt schlagartig. Die GTX 460 erwies sich als schnelle, leise und erfreulich preiswerte Karte für anspruchsvolle Zocker. Trotzdem ruhte man sich bei NVidia nicht auf dem Erfolg aus -- eine noch weiter optimierte Version des Grafikchips überzeugt jetzt in Form der GTX 560 Ti mit noch weiter gesteigerter Leistung bei geringerer Lautstärke und konkurrenzfähigem Energiebedarf. 

Mit 384 Shadereinheiten verfügt die GTX 560 Ti über ein sattes Plus an Rechenkernen im Vergleich zu den 336 Einheiten der GTX 460. Und auch an der Taktschraube konnte NVidia beruhigt drehen: 822 MHz Chiptakt und 2000 MHz Speichertakt bei der GTX 560 Ti stehen vergleichsweise bescheiden anmutenden 675 MHz Chip- und 1800 MHz Speichertakt der GTX 460 gegenüber. Da die Fertigung des GF114-Chips weiterhin in 40 nm breiten Strukturen erfolgt, musste sich der Hersteller einige Tricks einfallen lassen, um trotz der durchaus beachtlichen Steigerungen den Energiebedarf nicht unverhältnismäßig ansteigen zu lassen. Wie schon bei den ersten Modellen der GTX-500-Reihe nahmen NVidias Ingenieure dabei jeden einzelnen Transistor der GPU genau unter die Lupe und prüften ihn auf Optimierungen. Der Erfolg rechtfertigt den Aufwand allerdings nur teilweise: Im Ruhemodus benötigt die 560 sogar weniger Energie als der Vorgänger, erst unter Last steigt der Energiebedarf um gute 40 Watt an. AMD zeigt NVidia allerdings in diesem Punkt, wie man es besser machen kann: Die vergleichbar schnelle Radeon HD 6950 benötigt unter Last gute 20 Watt weniger Energie als die GTX 560 Ti.

Wie bereits angedeutet, liegt AMDs Radeon HD 6950 quer durch alle Auflösungen und sowohl mit als auch ohne Kantenglättung meistens ein paar Prozente vor der GTX 560 Ti. Auch bei sehr hohen Auflösungen und Kantenglättungseinstellungen liegt die AMD-Karte aufgrund des mit 2 GB doppelt so großen Speicherausbaus etwas in Führung. Beide Karten eignen sich allerdings, um alle aktuell verfügbaren Spiele auch in 1920x1080 Pixeln Auflösung mit Kantenglättung und in hohen Details spielen zu können. Erst wenn stereoskopisches 3D hinzugeschaltet wird, reicht die Leistung bei Titeln wie Metro 2033 oder Crysis nicht mehr aus.

Die Preisentwicklung sowohl der GTX 560 Ti als auch von AMDs Konkurrenzprodukt HD 6950 erwies sich seit dem Produktstart der neuen NVidia-Karte vergangenen Dienstag als turbulent. NVidias Preisempfehlung zum Release lag bei 229 Euro, momentan sind einige Modelle bereits ab 211 Euro im Handel erhältlich. AMDs HD 6950 mit 2 GB VRAM liegt aktuell bei 249 Euro, das neu vorgestellte (und kaum langsamere) Modell mit nur einem GB Speicher ist allerdings schon ab 210 Euro im Handel. Vor Release der GTX 560 Ti verlangten die Händler allerdings noch 269 Euro für das AMD-Modell.

Das Fazit fällt eindeutig aus: NVidia ist mit der GTX 560 Ti eine überzeugende Grafikkarte gelungen. Karten mit Referenzlüfter sind in geschlossenen Rechnern so gut wie nie zu hören, der Energiebedarf ist zwar im Vergleich zum Vorgängermodell etwas gestiegen, die Leistung allerdings auch – teilweise mehr als 30 Prozent Zuwachs sind beachtlich. Mit der HD 6950 ist zwar ein vergleichbar teures und sogar ein wenig schnelleres Konkurrenzprodukt auf dem Markt, wer allerdings NVidia die Treue halten möchte oder gar auf PhysX oder 3D-Vision angewiesen ist, macht mit dem Kauf einer 560 Ti nichts falsch.


DDR3-Arbeitsspeicher ist momentan extrem preiswert

Arbeitsspeicher preiswert – aber nicht lange

Wer schon länger mit dem Kauf von zusätzlichem Arbeitsspeicher hadert, sollte jetzt zuschlagen. Seit einigen Wochen bewegt sich der Preis für DDR3-Speichermodule (und bedingt auch für den etwas teureren DDR2-Speicher) stetig nach unten. Ein DDR3-Speichermodul mit 2 Gigabyte Kapazität und 1333 MHz Taktfrequenz ist momentan zu einem Preis von knapp 14 Euro zu bekommen. Selbst Module mit 4 Gigabyte Kapazität kosten weniger als 30 Euro. DDR2 ist aufgrund der zurückgefahrenen Fertigungsmengen etwas teurer.

Doch die Preise für RAM-Bausteine steigen auf den asiatischen Märkten bereits wieder. Ein Preisanstieg für RAM-Riegel innerhalb der kommenden Wochen ist somit äußerst realistisch. Noch niedrigere Preise für Arbeitsspeicher wären ohnehin Wunschdenken, da ein Endkundenpreis von 7 Euro für einen Riegel mit 1 GB bereits kaum noch gewinnbringende Kalkulationen zulässt. Damit gilt die ausdrückliche Empfehlung zum Speicherkauf -- selbst wenn ein Aufrüsten nicht zwingend nötig erscheint, preiswerter lässt sich RAM über kurz oder lang nicht erwerben.


Multimedia-Tablet für weniger als 200 Euro: Odys Genesis 

Tablet im Kurztest: Odys Genesis

Als Schnäppchen für unter 200 Euro tritt das Android-Tablet Odys Genesis von Axdia an. Bereits bei der Präsentation des Tablets im vergangenen Jahr haben wir kleinere Bedenken bezüglich der Handhabung eines derart preiswerten Tablets geäußert. Grund genug, das Tablet jetzt ausführlich zu testen.

Das Odys Genesis nutzt einen 8,4 Zoll großen Bildschirm mit einer Auflösung von 800x600 Pixeln. Da in dieser Preisklasse kein teures IPS-Panel realisierbar ist, fällt der Blickwinkel des Genesis entsprechend enttäuschend aus. Blickt man von der Seite auf den Bildschirm, zeigen sich starke Einbußen bei Kontrast und Farbtreue. Leider setzt Axdia auf eine resistiv ausgeführte Touchbedienung anstatt auf die hochwertigere kapazitive Steuerung, wie sie zum Beispiel Samsungs Galaxy Tab oder Apples iPad nutzen. Bei der resistiven Bedienung muss der Bildschirm gedrückt werden, kapazitiv arbeitende Displays arbeiten mit einem leichten Wischen über den Screen. Auf Multitouch hat Axdia auch verzichtet, was die Nutzung der Bildschirmtastatur erschwert. 

Der ARM9-Prozessor ist mit 660 MHz vergleichsweise niedrig getaktet. Der CPU zur Seite steht ein 600 MHz schneller DSP für Spezialaufgaben wie Videobeschleunigung. Diese Archtiektur bewirbt Axdia als Dualcore-CPU, allerdings handelt es sich nicht um eine echte Doppelkernarchitektur wie sie beispielsweise in NVidias Tegra 2 eingesetzt wird. Der DSP übernimmt nur sehr selten die eine oder andere Spezialaufgabe, der 660 MHz Hauptprozessor schränkt die Leistung des Genesis letzten Endes stark ein. Bemerkbar macht sich die fehlende Rechenleistung beim Betrachen von Fotos und auch beim Drehen des Tablets. Der Grafikkern der CPU fällt dazu noch relativ schwach aus, viele Spiele verweigern den Start mit einem Hinweis auf fehlende OpenGL-Beschleunigung. Andere Titel starten zwar, laufen allerdings in einer frustrierend langsamen Geschwindigkeit. 

Android ist in der etwas älteren Version 2.1 installiert, ein Upgrade sieht Axdia momentan nicht vor. Damit entfällt leider auch die Flash-Unterstützung des Betriebssystems, die erst in Version 2.2 hinzugefügt wurde. Allerdings kämpft der Browser auch ohne Flashinhalte schon mit der einen oder anderen komplexen Internetseite.

Der größte Nachteil des Tablets ist allerdings nicht die Rechenleistung, sondern das resistive Touchdisplay. Der Bildschirm reagiert teilweise nur sehr unzuverlässig auf Eingaben, trotz erfolgreicher Kalibrierung muss in einigen Fällen etwas über den zu drückenden Button getippt werden. Auswahlsymbole an den Rändern des Displays lassen sich kaum problemlos bedienen, hier wünscht man sich des Öfteren einen Stift wie bei alten PDAs -- oder lange Fingernägel. Diese Bedienschwäche verleidet auch die Benutzung der Bildschirmtastatur. Selbst kurze Texte sind nur mit viel Mühe und Geduld zu verfassen, für längere Schriftstücke ist das Tablet ohnehin ungeeignet. Beim Internetsurfen verleidet die Touchbedienung zusätzlich den Spaß: Anstatt die Seite zu scrollen, interpretiert das Tablet sehr häufig den Wunsch zum Zoomen der Seite. 

Der vier Gigabyte fassende interne Speicher ist ausschließlich für das Betriebssystem reserviert. Anwendungen müssen zwingend auf eine SD-Speicherkarte installiert werden. Unpraktisch: Der App-Marktplatz stürzt mit einer kryptischen Fehlermeldung ab, wenn keine SD-Karte eingelegt ist. Da das Genesis nicht über UMTS und Kamera verfügt, bleibt dem Tablet auch der Zugriff auf den umfangreich ausgestatteten Android-Marktplatz verwehrt. Axdia bietet mit dem SlideMe-Markt zwar eine Alternative an, allerdings ist dieser Marktplatz nur sehr unzureichend mit Apps bestückt, wichtige Anwendungen und viele interessante Spiele sucht man dort vergebens. Besonders ärgerlich dabei: Das Odys Genesis wird nur mit sehr wenigen vorinstallierten Apps ausgeliefert.

Fazit: Für 200 Euro ist das Odys Genesis zwar ein sehr preiswertes Tablet – aber sicherlich kein rundum empfehlenswertes. Die Bedienung des Touchdisplays ist teilweise sehr abschreckend, die Geschwindigkeit fällt nur durchschnittlich aus. Gut ist allerdings das Gewicht von nur knapp 500 Gramm – die Akkulaufzeit von durchschnittlich sechs Stunden ist dabei akzeptabel. Leider eignet sich das Tablet für viele Couch-Tablet-Aufgaben nur bedingt. Internetsurfen bringt kaum Spaß, Spiele bereiten zu oft Probleme oder sind noch nicht auf Tablet-Screens angepasst. Arbeiten ist aufgrund der schlechten Touchoberfläche effektiv unmöglich.

Crowsen (unregistriert) 31. Januar 2011 - 18:43 #

Schöne Hardware News :) Mit der GTX560 Ti bin ich tatsächlich am liebäugeln, insbesondere in Hinblick auf das doch sehr turbulente Spielejahr 2011, da will ich eigentlich gut gerüstet sein.

Freeks 16 Übertalent - 5525 - 31. Januar 2011 - 19:55 #

Danke für die Grafikkartenzusammenfassung und den RAM-Tipp. Hab letzte Woche schon mit mir gekämpft ob ich mir bei den Preisen noch 4GB RAM dazukaufen sollte. Wenn wir jetzt wirklich so gut wie am Tiefpunkt des Zyklus sind werd ich wohl zuschlagen.

Anonymous (unregistriert) 31. Januar 2011 - 19:57 #

Watt ist die Einheit von Leistung. Joule die Einheit von Energie. Finde es etwas ungenau bei Watt von Energie zu reden.

Dennis Ziesecke 21 AAA-Gamer - 30866 - 31. Januar 2011 - 20:29 #

Dennoch ist der Begriff "Energiebedarf" im allgemeinen Sprachgebrauch üblich. Ich versuche ja schon "energieverbrauch" zu vermeiden, weil Energie eben nicht verbraucht wird. Aber man muss es nicht übertreiben oder? Wir sind hier nicht im Physikkurs oder im Studium.

viewtifuldaniel (unregistriert) 31. Januar 2011 - 21:09 #

Wenn ich bedenke, das ich vor ca. einem Jahr für meine 2x2GB Kingston fast 100 Euro bezahlt habe... und jetzt kostet RAM nichteinmal mehr die Hälfte :o

Dennis Ziesecke 21 AAA-Gamer - 30866 - 31. Januar 2011 - 21:12 #

Ja, ähnliches ging mir kurz vor der Bestellung von 6 GB DDR3 gestern auch durch den Kopf ;) . Wenn der Preis sich noch ne Woche hält, leg ich mir noch 2 x 4 GB auf Lager - für schlechte Zeiten.

Rondrer (unregistriert) 1. Februar 2011 - 0:29 #

Ich bin auch kurz davor mal en Kilo DDR3 Ram zu kaufen... bei meinem aktuellen DDR2-Board is die Maximalaustattung (leider) schon lange erreicht.

Aber andererseits werd ich so schnell nicht aufrüsten von daher wärs auch irgendwie Schwachsinn in RAM zu investieren den ich nicht benutzen kann ;)

STF 11 Forenversteher - 673 - 1. Februar 2011 - 3:48 #

"NVidia ist mit der GTX 560 Ti eine überzeugende Grafikkarte gelungen. Karten mit Referenzlüfter sind in geschlossenen Rechnern so gut wie nie zu hören,..."
Ist damit nur der normale Windows- bzw. 2D-Betrieb gemeint, oder ist die Karte dann auch bei 3D-Anwendungen bzw. im Lastzustand auch so leise oder wesentlich Geräusch intensiver?
Ich kann hier nur mit meinen alten Nvidias (7800GT & 8800GTS512) vergleichen... das ist schon ziemlich bösartig. *jet start*
Das mit den Ram-Preisen ist ja ne ganz andere Dimension... krass.

Edit: hab das mit der Lautstärke/Lautheit gerade bei Computerbase gelesen. Schon echt beeindruckend.