Gucky 78894 EXP - 27 Spiele-Experte,R12,S5,A10,J10
16. Dezember 2010 - 16:00
— vor 13 Jahren zuletzt aktualisiert
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Der wirtschaftliche Nutzen von Computer- und Videospielen scheint sich langsam auch in der Politik und den dazugehörigen staatlichen Institutionen bemerkbar zu machen. Das mag wohl auch der Grund sein, dass die Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg (MFG) ab 2011 auch Computerspiele fördern möchte. Zu diesem Zweck hat die MFG ein jährliches Förderbudget von insgesamt 500.000 Euro bereit gestellt. Ein einzelnes Projekt könne mit bis zu 120.000 Euro gefördert werden.
Allerdings hat der verantwortliche Medienminister Helmut Rau (CDU) des Landes Baden-Württemberg die Vergabe der Gelder an Bedingungen geknüpft. So sollen nur pädagogisch und kulturell wertvolle Computerspiele eine Berücksichtigung finden, die Kinder und Jugendliche im konstruktiven Umgang mit diesen neuen Medien und Technologien unterstützen würden und die eine Alternative zu Actionspielen darstellen.
Zur Zeit streiten sich die Wissenschaftler immer noch weltweit, ob Action- und Gewaltspiele, die von vielen deutschen Politikern immer noch unter dem wertenden und nicht objektiven Begriff "Killerspiele" subsumiert werden, einen negativen Einfluss auf die Entwicklung und das Verhalten von Kindern und Jugendlichen haben. Allerdings scheint sich auch bei der Vergabe von staatlichen Fördergeldern der Trend von etikettierten Action- und Gewaltspielen durchzusetzen.
"Nur pädagogisch und kulturell wertvolle Computerspiele".
In Deutschland heisst das Landwirtschafts-, Müllabfuhr- und Gas-Wasser-Scheisse-Simulatoren.
Oder Lernspiele (Liebe Eltern, Lernspiele bringen ungefähr soviel für die Schule wie ein Film schauen der nichts mit der Schule zu tun hat. Eines der wenigen guten Lernprogramme ist Phase6 und das auch nur wenn es als Ergänzung dient.)
und wer entscheidet was pädagogisch und kulturell wertvoll ist? Bei der Hälfte der Filmförderungen sehe ich zumindest auch keinen pädagogischen Wert und wenn dann so Sachen wie Sandmännchen und dachte soetwas gehört durch die ab-GEZ-ockten bezahlt.
Zum letzten mal ihr CDU-Heinies:
Computerspiele sind nicht nur für Kinder und Jugendliche!! Es gibt auch welche für Erwachsene.
Das ist ja so als würde man behaupten, dass nur Kinderbücher kulturel anspruchsvoll seien.
Die Generation die da regiert hat doch keine Ahnung von diesen Medien. Die kennen das nur vom Hörensagen.
Früher hat man Kinder (versucht) vor solchen Erwachsenenmedien ( meist ja noch Filme ) zu Schützen, heute schützt man nurnoch die Erwachsenen und lässt sie im Mediamarkt vor zerschnipselten FSK16 Titeln stehen und der 13 jährige Sohn sitzt zu hause und hat sich die Uncut Extra Gore Nude Splatter Deluxe Version illegal gesaugt.
Ein Zitat bleibt mir da immer im Kopf: "Früher hattet ich kein Geld für Spiele/Filme und hab sie mir "besorgt", heute hab ich es, aber in Deutschland will es keiner."
Die News kommt mir bekannt vor. Gab es das nicht schon mal vor einem/einigen Jahren? Irgendwas mit "nur für kulturell wertvolle Spiele die bilden" hängt mir da noch in den grauen Zellen herum.
Bedeutet so viel wie "Kinderspiele werden subventioniert"
wie...toll.
Warum wird Kultur nur dann subventioniert, wenn sie sich an Kinder richtet? Haben Erwachsene kein Anrecht auf gut produzierte Kulturmedien oder was möchte man uns damit sagen?
Wenn ich das richtige verstehe entscheidet Helmut Rau ( oder gibt zumindest die Bedingen an )
Als Kultusministers war er schon umstritten, und jetzt naja für mich bindet er seine eigenen Interessen an das Projekt. Wenn er das lernen verbessern will soll er das Geld nicht in "Lernsoftware" stecken sondern direkt in die Schulen, denn es wird keine Wunder App geben die uns bei der Pisa Studie auf Platz 1 bringt.
Sehr gut geschrieben, Gucky = )
Dem kann ich mich nur anschließen. :-)
"So sollen nur pädagogisch und kulturell wertvolle Computerspiele eine Berücksichtigung finden, die Kinder und Jugendliche im konstruktiven Umgang mit diesen neuen Medien und Technologien unterstützen würden und die eine Alternative zu Actionspielen darstellen."
Diesen konstruktiven Umgang mit dem neuen Medium sollten erstmal die Leute lernen, die genau dies fordern.
Die sowas fordern sind aber mit schwarz weiss TV aufgewachsen. Da gehören Medienminister die zwischen 30und 40 sind eingesetzt. Also denke ich mal in 10 Jahren könnten die ersten solche Posten besetzen die überhaupt mit den Medien aufgewachsen sind, und der Rest der Nation ist dann schon 3 Medien weiter.... Die Medien sind einfach zu schnell geworden für Politik :)
Oh Leute, hört doch auf zu jammern!
Dass Games *überhaupt* subventioniert werden ist doch schon ein Riesenschritt. Wenn in ein paar Jahren endlich allgemein erkannt wird, dass die "Killerspiel-Debatte" völlig überzogen ist, wird die Subvention sicher auch auf "Nicht-unbedingt-Kinder"-Spiele ausgeweitet.
Gut Ding will Weile haben.
Schön ist zu sehen, dass Spiele überhaupt mal gefördert werden und dass dies im Laufe der Zeit auch zunehmen wird, denn immerhin sind Games größer im Geschäft als Filme.
Doch diese Auflagen die mal wieder, so typisch für unsere Politiker, null aufgearbeitet und genau erläutert wurden sind mal wieder Stuss-des-Tages Kandidaten.
Der Staat sollte überhaupt nichts fördern, auch keine Computerspiele. Allein schon dieses propagandistische Staatsfernsehen gehört endlich abgeschafft.
Aufregen hilft nichts. Nur Abwarten, bis die derzeit regierenden ins Gras gebissen haben und unsere Generation mit grauen Haaren im Bundestag sitzt ;).