Haralds Wochenrückblick für Lesefaule (KW 48)

Teil der Exklusiv-Serie Haralds Wochenrückblick

Manchmal ist es toll, sehbehindert zu sein. Wenn man nach einer durchzechten Nacht in der Disse morgens nackt neben einem Wal aufwacht. Oder gar auf dem eigenen Chef. Aber kennt ihr auch das: Wörter, die zu Freud'schen Verlesern führen? Begriffe wie „verkaufsoffen“ (hicks), „beinhalten“ (sonst fällt's ab) oder „Urinstinkt“ (brrr)? Derlei Verleser machen News viel witziger!

Mich etwa interessierte neulich sehr, welche Ferkeleien Jörg Langer in seiner Meldung vorstellt, auf die ich wegen des Wortes „Bettspiele“ in der Überschrift klickte. Im Text bezeichnete er sich dann sogar als „alter Bettspielhase“, der mal eine „ganz andere Art von Freizeitbeschäftigung empfehlen“ wolle. Das suggerierten mir jedenfalls meine Minus-8,75-Dioptrie-Augen. In Wahrheit ging's um Schnarchkram aka Brettspiele, dem ich mich widmen kann, wenn ich mal im Altenheim bin. Da sind locker noch so ein, zwei Jahre Zeit.  

News der Woche war für mich einmal mehr eine Online-Meldung der Satire-Zeitschrift Titanic. Immer wieder faszinierend, auf welch absurde Ideen die Jungs kommen. Diesmal haben sie so getan, als hätte der Deutsche Entwicklerpreis 2010 stattgefunden (nachzulesen hier), wo Ubisoft als bester Publisher, Arcania: Gothic 4 als bestes Konsolenspiel und das noch nicht mal erschienene Trapped Dead als bester Action-Titel ausgezeichnet wurden. MUHAHAHA, ist das geil oder ist das geil? Stellt euch vor, so was könnte wirklich passieren! Mannmannmann, in dem Fall müsste man Konsequenzen ziehen, damit sich das im Jahr darauf nicht wiederholt.

Alkohol und halluzinogenes Pilzragout würden ergo erst nach der Urteilsfindung serviert. Ferner sollten Produkte finanziell schwächelnder Publisher wie Jowood von der Publikumswahl ausgeschlossen werden, weil die sonst ja immer aus Mitleid gewinnen. Kennt man doch von TV-Formaten à la Das Supertalent: Da haben nur ex-leprakranke Hartz-IV-Empfänger ohne Arme eine Chance, die mit dem Hintern auf der Mundharmonika „Ave Maria“ rückwärts blasen können. Schade wäre, dass der größte Komiker aus der Jury zu verbannen wäre. Dabei hat der Chef von GamersGlobal am Freitag bei der Weihnachtsfeier als Stand-up-Comedian wieder eine echt gute Figur gemacht! Hm, ich merke gerade, wie ich mich um Kopf und Kragen schreibe. Ich muss weg.    
                



Zum Test von Gran Turismo 5  
Gemälde: Jan Wandelaar (Niederlande, 1747, „Tabulae sceleti et musculorum corporis humani“)




Zur Meldung Heute: Amazon Cyber Monday / Vorwurf: „Betrug“  
Gemälde: Alexander Andrejewitsch Iwanow (Russland, 1837-57, „Die Offenbarung des Christus gegenüber den Menschen“)




Zur Meldung Kinect: Extrem schlechte Verkäufe in Deutschland nach 3 Wochen  
Gemälde: Edvard Munch (Norwegen, 1893, „Der Schrei“)