Starcraft 2: Schon 2,3 Millionen illegale Downloads

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16. November 2010 - 19:48
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Das Echtzeitstrategie-Spiel Starcraft 2 - Wings of Liberty stellt einen traurigen Rekord auf: Nach Angaben der Webseiten 1UP und TorrentFreak ist Starcraft 2 der momentan beliebteste "Torrent" (Torrents sind Teil eines dezentral funktionierenden Filesharing-Systems). Das Spiel wurde bereits mehr als 2,3 Millionen mal illegal heruntergeladen. Der dabei verursachte Datenverkehr liegt bei einer gewaltigen Größe von 15,77 Petabyte -- und das alleine durch die illegalen Downloads, denn der Traffic des offiziellen Blizzard-Downloaders, welcher auch über BitTorrent funktioniert, ist in dieser Statistik noch gar nicht enthalten.

2,3 Millionen illegale Downloads bei knapp 3 Millionen verkauften Exemplaren sind eine erschreckende Zahl. Allerdings ist nicht bekannt, inwieweit alle heruntergeladenen Versionen auch wirklich spielbar sind. Vor allem die Multiplayer-Features von Starcraft 2 benötigen nämlich nicht nur einen gültigen Key, sondern auch eine ständige Verbindung zu Blizzards Battle.net-Servern.

Koffeinpumpe 15 Kenner - 3824 - 16. November 2010 - 17:44 #

So viel zum Thema, DRM sei ein wirkungsvoller Kopierschutz...

bam 15 Kenner - 2757 - 16. November 2010 - 18:20 #

Ist es. Du kannst StarCraft 2 mit der "unregistrierten" Kopie nicht im Multiplayer spielen. Über das Cracken des Singleplayers macht sich kein Publisher/Entwickler Illusionen, die wissen dass man das nicht verhindern kann. Das Weglassen des LAN-Modus hat aber dafür gesorgt dass das Battle.net die einzige Möglichkeit ist Online zu spielen. Hinzu kommen natürlich noch Achivements usw. für den Solo-Modus. Das gekaufte Produkt hat einen wahnsinnig großen Mehrwert gegenüber der illegalen Kopie und genau so geht man effektiv gegen mögliche entgehende Verkäufe vor.

Anonymous (unregistriert) 16. November 2010 - 18:51 #

Wie viele Files davon auf P2P Überwacher empfallen und wie viele davon nicht zuende geladen wurden mal außen vor gelassen.

Dann wären von 5,3Mio Erwerbern (illegal und legal) knapp der Hälfte sowohl der Onlinemodus als auch das Bnet und erst recht die Archivments egal. ;)
Dafür nervt das DRM umso mehr.

Mich würde auch eine Statistik interessieren wie viele S2 Spiele verkauft und wie viele wirklich im Bnet registriert wurden. Ich kenne schon mal 2 Spieler, die es gekauft haben aber es nicht aktiviert sondern nur gecrackt haben...
Denen sind obrige Eigenschaften offensichtlich auch egal.

volcatius (unregistriert) 16. November 2010 - 18:56 #

Mich hat eigentlich nur der Singleplayer interessiert, Achievements sind mir schnuppe, Multiplayer habe ich noch nicht mal angetestet (da hätte ich wahrscheinlich eh keine Chance).

Für mich (und einige andere) hat es gegenüber der illegalen Kopie keinen Vorteil gegeben.

Koveras 13 Koop-Gamer - 1507 - 16. November 2010 - 19:30 #

"Für mich (und einige andere) hat es gegenüber der illegalen Kopie keinen Vorteil gegeben."

Sehr richtig.

Makariel 19 Megatalent - P - 18310 - 16. November 2010 - 19:39 #

Klar liegt der Vorteil gegenüber der illegalen Kopie auf Seiten von Blizzard. Die haben nun die Möglichkeit ihren Mitarbeitern weiter Lohn zu zahlen, müssen also niemanden auf die Straße setzen. Sie können auch den Investoren Gewinne auszuschütten und weitere Spiele entwickeln. Du persönlich hast da nix davon. Außer halt das Blizzard auch in Zukunft Spiele abseits von World of Warcraft macht.

volcatius (unregistriert) 16. November 2010 - 20:14 #

Ich glaube nicht, dass meine gezahlten 80 Euro, von denen zudem nur ein geringer Teil an Blizzard geht, einen Arbeitsplatz erhalten haben.
Angeblich 2,3 Millionen sahen im Kauf eben keinen Vorteil gegenüber der irregulären Kopie.

bersi (unregistriert) 16. November 2010 - 23:44 #

"Ich glaube nicht, dass meine gezahlten 80 Euro, von denen zudem nur ein geringer Teil an Blizzard geht, einen Arbeitsplatz erhalten haben."

Nuklearer Supergau im Kernkraftwerk? Was interessiert mich das, mein Strom kommt aus der Steckdose.

Sehr kurzsichtig deine Denkweise.

volcatius (unregistriert) 17. November 2010 - 13:24 #

Äpfel-Birnen-Vergleich mit falscher Prämisse.

Im Übrigen haben wir in praktisch allen Bereichen eine extrem kurzsichtige Denkweise. Anders wäre unser derzeitiger Lebensstil überhaupt nicht durchführbar.

Rondidon 15 Kenner - 3108 - 17. November 2010 - 14:21 #

Da ist sehr wohl was wahres dran, den Vergleich kann man durchaus ziehen.

Und reines Streben nach Bequemlichkeit und Kurzichtigkeit ist noch lange keine Entschuldigung für Verantwortungslosigkeit.

volcatius (unregistriert) 17. November 2010 - 15:07 #

Nein, der Vergleich ist schon im Ansatz falsch, weil ich ja eben das SC2-Original gekauft habe, was aber effektiv nutzlos war angesichts der Millionen illegalen Downloads.
Strom von unterschiedlichen Anbietern und unterschiedlichen Quellen ist auch nicht vergleichbar mit der behandelten Situation. Im Übrigen haben Atomkraftwerke hierzulande einen sehr hohen Sicherheitsstandard. Aber das ist ein ganz anderes Thema.

Verantwortungslos handelst du schon, wenn du einen PC/Konsole nutzt, ein Auto besitzt oder Fertiglebensmittel verwendest.

Makariel 19 Megatalent - P - 18310 - 17. November 2010 - 15:40 #

"Nein, der Vergleich ist schon im Ansatz falsch, weil ich ja eben das SC2-Original gekauft habe, was aber effektiv nutzlos war angesichts der Millionen illegalen Downloads."

Sorry, aber ich versteh die Logik hier im ersten Satz schon nicht ^^

Du sagst also ein legaler Kauf verliert seinen Nutzen, wenn eine (zufällig gewählte) Schwelle an illegalen Kopien im Umlauf sind? Wäre es bei 1 Million illegaler Downloads noch ok gewesen? Oder 100.000? oder 10?

volcatius (unregistriert) 17. November 2010 - 15:50 #

Ich sage, dass es in meinem Fall in der Tat völlig irrelevant ist, ob ich nun Original oder Kopie besitze. Wurden durch meinen einzelnen Kauf Arbeitsplätze erhalten? Würden durch eine einzelne Kopie Arbeitsplätze vernichtet?

patchnotes 14 Komm-Experte - 1847 - 17. November 2010 - 16:46 #

Du alleine rettest keinen Arbeitsplatz, aber mit 50 / 100 / 500 anderen schon.

Wenn alle so denken, hat man halt ein Problem ...

Makariel 19 Megatalent - P - 18310 - 17. November 2010 - 17:34 #

"Wurden durch meinen einzelnen Kauf Arbeitsplätze erhalten?"

Möglicherweise.

"Würden durch eine einzelne Kopie Arbeitsplätze vernichtet?"

Möglicherweise.

Wenn ich auch so denke wie du, dann kaufen wir beide schonmal nix. Unsere nix-kaufen-Mentalität steckt dann vielleicht noch patchnotes an. Dann sind wir schon drei. Dann gehen wir in den nächsten Thread und machen mit unserem Missmut anderen das Kaufen madig, woraufhin plötzlich ein paar weitere nix zahlen weil bringt ja eh nix. Diese Raunzerei (wie wir in Österreich sagen) kriegt dann eine Eigendynamik und beim nächsten Teil von Starcraft kopieren dann vielleicht noch mehr Leute, bis sich Blizzard irgendwann verarscht vorkommt und sich lieber aufs Geld-drucken mit World of Warcraft 2 beschränkt. Wir kaufen aber nicht nur Spiele von Blizzard nicht, sondern auch von Entwicklern die keine Gelddruckmaschine besitzen. Klar, eine Kopie mehr wird einen Millionen-Seller wie Starcraft nicht aus den Latschen hauen. Aber irgendwann macht das nicht-kaufen dann schon einen Unterschied.

volcatius (unregistriert) 17. November 2010 - 18:21 #

Nein, meine 10 oder 20 Euro haben definitiv keinen Arbeitsplatz erhalten.
Nein, durch eine Kopie hätte ich keinen Arbeitsplatz vernichtet.
Eben weil Millionen Menschen anders denken und sich auch ganz sicher nicht von Forenbeiträgen beeinflussen lassen.
Man das Geld eben nicht oder will es dafür partout nicht ausgeben.
Oder man hat es und/oder respektiert die Leistung der Entwickler.
Finanzielle bzw. ethische Gründe lassen sich meines Erachtens kaum von Außen beeinflussen.

Rondidon 15 Kenner - 3108 - 18. November 2010 - 15:04 #

Nein, durch meinen Wahlzettel habe ich definitiv nichts verändert.
Nein, durch meinen S21 oder Gorleben-Protest bewirke ich nicht das geringste.
Nein, durch mein Geld kurbel ich die Wirtschaft nicht an.
Nein, in meinem Leben kann ich nichts bewirken... ;-)

Der Ansatz ist falsch. Natürlich fällst du unter tausenden Leuten nicht auf. Und trotzdem kannst du mit deinen Entscheidungen in kleinem Ausmaß und je nach Situation sehr wohl etwas bewirken. Im Spieleberich reicht der Blick zu den Indie-Entwicklern, die wirklich auf jeden einzelnen Euro angewiesen sind, weil sie damit ihren Wocheneinkauf erledigen. Oder zu Gamerglobal, die ebenso auf Spenden und jede einzelne Werbeanzeige angewiesen sind. Es sind die kleinen Dinge, die großes bewirken können. Wenn es nichts kleines mehr gibt, stirbt längerfristig automatisch auch das Große.

Makariel 19 Megatalent - P - 18310 - 20. November 2010 - 15:33 #

Ok, ich gebs auf. Alles was du tust bringt nix :)

Koffeinpumpe 15 Kenner - 3824 - 16. November 2010 - 19:02 #

Der MP mag fehlen, aber wie man sieht, reicht vielen die SP-Kampagne und hier versagt DRM als Kopierschutz, wie jeder andere auch. Die Nachteile tragen mal wieder die ehrlichen Kunden (z.B. Kontenbindung).
Die Zahlen zeigen auch deutlich, dass vielen diese Achievements und Commnity-Features am Hintern vorbeigehen und dieser "Mehrwert" nur bei wenigen eine Rolle spielt.
Rechnet man zu den Torrent-Downloads noch Schulhofkopien oder Downloads bei Directhostern, dürften mehr eine Kopie als ein Original spielen.

bam 15 Kenner - 2757 - 16. November 2010 - 19:18 #

Aber das sind doch keine entgangene Verkäufe, zumindest nicht zum großen Teil. Die Gefahr besteht doch darin dass jemand mit einer Schwarzkopie genau das gleiche Spiel bekommt wie ein Käufer. Aber genau das verhindert Blizzard mit Battle.net und fehlendem LAN-Modus effektiv.

In einer Welt ohne Raubkopien würden sich doch höchstwahrscheinlich auch vorwiegend die Leute Starcraft 2 kaufen, die das "volle" Spiel spielen wollen, damit das investierte Geld auch voll zum tragen kommt. Würden die Verkaufszahlen also signifikant höher ausfallen? Wohl kaum.

Mit einer Raubkopie die den vollen Umfang abspielen kann verhält sich das aber ganz anders. Blizzard hat Erfahrungen damit gemacht, denn sowohl Starcraft als auch Warcraft 3 sind mit einer Schwarzkopie voll über alternative Multiplayerclients spielbar. Genau da ist die Gefahr dann groß, dass Leute sich das Spiel nicht mehr kaufen; wozu auch? Es hat ja keinen Mehrwert.
Das ist doch im übrigen auch einer der Gründe, warum relativ kurze soloexklusive Spiele sich auf dem PC nicht besonders gut verkaufen. Zum einen ist es für viele nicht das Geld wert, zum anderen bietet die Raubkopie exakt das gleiche Spielerlebnis.

Die Nachteile der Kontenbindung usw. sind für viele einfach verschmerzbar bzw. gänzlich uninteressant, sonst hätte sich das Spiel nicht so extrem gut verkauft.

DELK 16 Übertalent - 5488 - 17. November 2010 - 15:03 #

Starcraft und Warcraft 3 haben sich ja auch so furchtbar verkauft, dass DRM-Zwangsmaßnahmen unbedingt notwendig waren. Und ohne Kontenbindung hätte das Spiel (genauso wie viele Ubisoft-Spiele) in mir einen Käufer mehr gehabt (und nein, ich hab es mir nicht runter geladen).

Koveras 13 Koop-Gamer - 1507 - 16. November 2010 - 19:36 #

"dürften mehr eine Kopie als ein Original spielen."

Es ist recht fragwürdig einfach mal so anzunehmen, dass etwas gespielt wurde, nur weil eine vermeintliche Kopie erstellt wurde. Es gibt auch Leute die sammeln nur und benutzen es gar nicht. Ich verstehe das auch nicht, will nur mal ergänzen das es doch etwas komplexer ist.
Viele Kriterien, nach denen die sowieso schon dubiosen Zahlen interpretiert werden, sind unseriös. Aber das sollte jedem klar sein...

Koffeinpumpe 15 Kenner - 3824 - 17. November 2010 - 15:22 #

Wie viele Menschen am Ende eine Kopie gespielt haben weiß niemand und das spielt bei meiner ursprünglichen Aussage doch auch keine Rolle. Fakt ist, es wurde kopiert und somit ist DRM/die Onlineaktivierung als Kopierschutz schlicht nutzlos.

Natürlich mag es Leute geben, die wegen den Achievements und Community-Features doch ein Original gekauft haben. Es gibt genauso aber auch jene, die wegen der B-Net Pflicht die Finger vom Spiel gelassen haben.

Eine freiwillige Teilnahme wäre für alle ein Gewinn. Onlineaktivierung mit Features oder DVD-Abfrage ohne. Aber das würde natürlich den Gebrauchtmarkt weniger behindern...

icezolation 19 Megatalent - 19280 - 16. November 2010 - 17:46 #

Sind das die ganzen LAN-Spieler? :ugly:

John of Gaunt 27 Spiele-Experte - 78508 - 16. November 2010 - 17:58 #

Ich finde es immer wieder schade und unverständlich, dass manche Leute nicht bereit sind, für Qualität zu zahlen. Entweder mich interessiert ein Spiel so, dass ich auch dafür zahle, oder ich lasse es. Offenbar etwas, was viele nicht können.

Maximilian John Community-Event-Team - 10078 - 16. November 2010 - 18:10 #

/sign

Wenn das Spiel gut ist gebe eich den Programmieren gerne mein Geld, und wenn es zu schlecht ist spiele ich es nicht. Ich finde illigale Downloaden ist eine Schande.

Easy_Frag 16 Übertalent - 4341 - 16. November 2010 - 18:50 #

oh ja wenn es ein spiel wert ist gekauft zu werden dann dieses!

Tassadar 17 Shapeshifter - 8161 - 16. November 2010 - 20:04 #

Ich hätte es auch gerne gekauft, das Spiel ist sicher gut, aber der ganze DRM Schrott, den ich als Käufer hinnehmen müsste (inkl. einem nichtmal richtig funktionierenden Offline-Modus, der doch immer mal wieder nach Hause telefonieren muss), hat mich davon abgehalten. Und das ist dann schade, sowohl für mich, weil ich es nicht spielen kann, als auch für Blizzard, weil sie mein Geld nicht wollen. Geladen wird's natürlich sowieso nicht.

Dank dem DRM Schrott wäre mir das Spiel max. ca. 10-15 Euro wert, falls ich mich überhaupt überwinden könnte, mich im Bnet anzumelden. Da will Blizzard ja auch am liebsten alles mögliche an Daten und wer weiß, was sie so alles sammeln, wenn man ständig mit ihnen verbunden ist. Also falls es mal soweit gefallen ist oder eine Version mit allen 3 Teilen für wenig Geld kommt, dann schlage ich vielleicht zu, vorher nicht.

Wunderheiler 21 AAA-Gamer - 30620 - 17. November 2010 - 16:41 #

Ganz genauso siehts aus!
Schade, ich habe die alten Blizzard Teile eigentlich geliebt...

Wiking 13 Koop-Gamer - - 1201 - 16. November 2010 - 20:11 #

Habe das Spiel kopiert, für kacke befunden und dann gelöscht.

Vidar 19 Megatalent - 15012 - 16. November 2010 - 18:01 #

also die dunkelziffer dürfte weitaus höher liegen, sind ja "nur" die Torrents.
Da könnte es die zahl nochmal verdoppelt werden wenns blöd kommt

PedroBurito 09 Triple-Talent - 247 - 16. November 2010 - 18:12 #

Wunderbare Bullshitnews. Nur weil eine .torrent file so oft geladen wurde sagt das nichts über die Zahl der Leute aus die den Download auch durchgezogen haben. Weiter hat man für gewöhnlich bei einem 7GB Torrent Traffic eher im 10GB+ Bereich, man lädt ja nicht nur runter, sondern auch gleichzeitig wieder hoch (zumindest wenn man den P2P Gedanken ernst nimmt). Und dann finde ich es doch noch sehr dubios wie man auf die Zahl 2,3Millionen kommt. Haben die Leute da Accounts bei allen Torrentseiten der Welt und spielen munteres Addieren?
/rant

TOP-News plz!

Koveras 13 Koop-Gamer - 1507 - 16. November 2010 - 18:33 #

Danke das das mal jemandem auffällt, ich musste schon mit den Augen rollen als ich nur den Titel überflog.
Jeder der mit der Materie etwas vertraut ist, muss eigentlich wissen, dass so gut wie nirgends noch gröberer Unfug betrieben wird, als bei vermeintlichen Zahlen zu P2P. Das hat quasi schon Tradition.
Außerdem, was sollen solche Meldungen überhaupt? Da ja, praktisch ausnahmslos, alle Spiele irgendwo im Netz verteilt werden, könnte man so eine News bezüglich Kopien zu _allen_ Spielen machen und auf der Seite müsste man andere News wie eine Nadel im Heuhaufen suchen.
/constructive Feedback

John of Gaunt 27 Spiele-Experte - 78508 - 16. November 2010 - 19:01 #

Allerdings sind wohl die Zahlen, ob sie jetzt stimmen oder nicht, nicht bei allen Spielen so hoch, und auch nicht bei allen Spielen so interessant. Schließlich wollte Blizzard ja mit dem Bnet genau das verhindern, was offenbar nicht geklappt hat. Und SC2 war der größte und meisterwartete PC-Release dieses Jahr. Ergo noch ein Grund, das hier zu berichten.

Koveras 13 Koop-Gamer - 1507 - 16. November 2010 - 19:28 #

"Allerdings sind wohl die Zahlen, ob sie jetzt stimmen oder nicht, nicht bei allen Spielen so hoch,"

Woher willst du wissen, dass die Zahlen nicht bei allen Spielen so hoch sind, wenn du nicht mal weißt ob die Zahlen, die eben jenes behaupten, korrekt sind?

Tassadar 17 Shapeshifter - 8161 - 16. November 2010 - 20:07 #

Vor allem auch die relativen Zahlen, Verkauf vs. Kopien. Von den absoluten Zahlen ist SC2 sicher sehr weit oben, das liegt in der Natur der Sache.

John of Gaunt 27 Spiele-Experte - 78508 - 16. November 2010 - 20:26 #

Daher das Wort "wohl", es ist nur eine Vermutung. Ein Barbies Ponyhof wird bestimmt keine 2 Millionen mal runtergeladen, daher gibt es dazu auch keine News.

Koveras 13 Koop-Gamer - 1507 - 16. November 2010 - 21:46 #

"Ein Barbies Ponyhof wird bestimmt keine 2 Millionen mal runtergeladen,"

Hast du das denn mal überprüft? Es wäre ja denkbar, dass gerade das extrem verbreitet wird, weil dort auch kaum jemand damit rechnet, dass die Öffentlichkeit darauf ein Auge wirft. Es ist durchaus möglich das gerade Casual-Games oft weitergegeben werden, weil das Unrechtsbewusstsein noch geringer sein könnte.

Was ich nur sagen will: Diese Spekulation muss nicht unwahrscheinlicher sein, als die mit den StarCraft 2 Schätzungen in dieser News.

Für mich wäre es da schon spannender zu diskutieren, warum das Pendel trotzdem immer in die andere Richtung ausschlägt.

Nesaija 14 Komm-Experte - 1859 - 16. November 2010 - 19:14 #

naja die zahlen von stacraft 1 zu 2 sind eh ansich utopisch wir reden hier von gut 10-12 jahren zeit unterschied... bzw in den zeitraum hat man sc 1 verkauft.. und ich will garnet wissen wieviele sich wie z.b. ich selber sc 1 neu kaufen mussten sei es wegen kaputter cds, hacks, bans und haste nicht gesehn :8 und gerade wegen korea verkauft sich sc2 momentan "noch" schleppend aber denke es wird auch mit der zeit die 7-8 millionen knacken.
tja und 2.3 millionen dowloads sind ansich scho heftig aber das kann man eh nicht so genau bewerten weils nur torrent angaben sind... im grunde geht heute eh fast alles nur noch über die 1clickhoster und da dürften es auch einige hundertausend eher 2-4 millionen downloads sein.

ich will auch keinen raubkopierer verteidigen ist eh schon eigentlich nen bescheuertes wort.. aber es gibt viele die es aus mangel an demos runterladen und erst dann kaufen :9 zumindest kenn ich da ne ganze menge wow spieler die das so gehandt haben.

CrazyChemist 18 Doppel-Voter - - 9005 - 16. November 2010 - 19:51 #

Ich moechte eigentlich nur einige Dinge unabhaengig von diesem Artikel (und seinem nicht in allen Belangen wirklich nachpruefbaren Wahrheitsgehalt) anmerken:

-Illegale Downloads schaden ehrlichen Spielern
-DRM ist nutzloser Quark

Spiele verkaufen sich dann gut UND nachhaltig, wenn es einen MEHRWERT gegenueber dem illegalen Download gibt (und bei einer Franchise, wenn die Kundenbasis solide etabliert ist - siehe die jaehrlichen FIFA und PES sowie das jaehrliche CoD)

Spiele verkaufen sich schlecht, wenn sie unspielbar oder mit grossen Fehlern auf den Markt geworfen werden, wenn es keinen oder sehr kurzen Support gibt - und der Kunde vergisst nicht!

Anyway - my 2 Cents.

Gruss,
CrazyChemist

Ritter der Finsternis (unregistriert) 16. November 2010 - 20:09 #

Dann soll halt das nächste Starcraft nur auf Konsolen erscheinen. Ist einfach die beste Lösung.

Nesaija 14 Komm-Experte - 1859 - 16. November 2010 - 20:13 #

haha genau träum weiter als würden die konsolen spieler nur ansatzweise so gut im micromanagement sein wie die pcler und gerade das ist das wichtigste in starcraft..

ich habe nix gegen rts auf konsolen ich liebe den ersten herr der ringe rts teil oder die alten c&c teile auffer ersten playstation aber es gibt spiele die müssen auffen pc bleiben und dazu gehört sc

Zaunpfahl 19 Megatalent - 17564 - 16. November 2010 - 21:00 #

Na klar, denn auf Konsolen gibts natürlich keine Schwarzkopien... Aufwachen, wir haben 2010 ;-)

Ich find bei solchen News immer problematisch das den 2,x Millionen Downloads gegenübergestellt wird, dass das ja auch alles Verkäufe sein könnten. Das dürfte nämlich nur zu einem ganz geringen Teil der Fall sein. Wers kaufen und online spielen will hat es sich gekauft. Wer es einfach nur mal gespielt haben will saugt es sich und wird nach Ende der Kampagne wohl nicht kaufen...

Koveras 13 Koop-Gamer - 1507 - 16. November 2010 - 21:49 #

"Aufwachen, wir haben 2010 ;-)"

Ich schlage vor das zum Slogan von GamersGlobal zu machen, direkt unter dem Logo. :P

breedmaster 14 Komm-Experte - 1927 - 16. November 2010 - 20:18 #

Ich hab jetzt selber nochmal nach gezählt und es sind 2.462.203 illegale Kopien.

Dennis Ziesecke 21 AAA-Gamer - 30866 - 16. November 2010 - 20:46 #

Und die hast du alle alleine geladen? Respekt..

breedmaster 14 Komm-Experte - 1927 - 16. November 2010 - 23:37 #

Man gönnt sich ja sonst nichts ;)

Wollte damit anmerken, dass ich finde, dass die Zahl wohl ziemlich aus der Luft gegriffen ist. Die Dunkelziffer wird weitaus höher liegen.

Sciron 20 Gold-Gamer - 24182 - 16. November 2010 - 20:52 #

Auf eine ähnliche News können wir uns dann nach dem Release von Diablo 3 gefasst machen.

KikYu0 (unregistriert) 16. November 2010 - 21:16 #

nicht wenn sie es noch für konsolen umsetzen ;) - dann werden die paar millionen pc verkäufe keinen interessieren.

Sciron 20 Gold-Gamer - 24182 - 16. November 2010 - 21:35 #

Hab grade heute gelesen, dass Blizzard aktuell noch Entwickler mit Konsolenerfahrung sucht. Ein Port von Diablo 3 wäre also gar nicht mal so unwahrscheinlich.

Oder man werkelt doch tatsächlich am alten Vaporware-Knilch namens "Starcraft: Ghost" weiter.

CyrrusXIII 11 Forenversteher - 598 - 16. November 2010 - 21:18 #

hoffentlich nicht, denn solche spiele (und auch sc2) haben so etwas mmn nicht verdient.

Sciron 20 Gold-Gamer - 24182 - 16. November 2010 - 21:32 #

Leider hat es mit dem Faktor des "verdient habens" relativ wenig zu tun. Wer schon keine Skrupel hatte sich SC2 zu ziehen, wird auch bei Diablo 3 nicht lange zögern. Und für jeden, den das Genre gar nicht erst interessiert, wird mindestens ein anderer den Platz einnehmen.

Ich glaube auch, dass D3 noch mehr den Massenmarkt ansprechen wird. Dadurch wird sich auch die Zahl der illegalen Downloads erhöhen. Immerhin ist der Multiplayer-Modus bei D3 wohl noch einen Tacken uninteressanter als bei Starcraft. Ausser man hat wie schon beim Vorgänger den Plan, seinen Level 99 Barbaren über eBay zu vertickern ;).

Limper 18 Doppel-Voter - P - 10310 - 16. November 2010 - 21:31 #

Korrigiert mich wenn ich falsch liege, aber ist es nicht viel öfter so, dass es mehr illegale als legale Kopien eines Spiels gibt. In der hinsicht is das Ergebnis von Blizzard doch ziemlich gut.

Koveras 13 Koop-Gamer - 1507 - 16. November 2010 - 21:52 #

"In der hinsicht is das Ergebnis von Blizzard doch ziemlich gut."

DAS will hier aber leider kaum einer hören. ;)

patchnotes 14 Komm-Experte - 1847 - 17. November 2010 - 10:07 #

Es geht hier auch nur um den beliebtesten Torrent zu Starcraft 2, der so oft runtergeladen wurde.

Du müsstest jetzt also noch alle weiteren Torrents zu Starcraft 2 und evtl. Downloads bei Rapidshare & co dazu zählen. Ach ja, und natürlich Tausch auf Schulhof / Lan-Partys, etc. DANN hast du die Zahl der illegalen Kopien! :)

Anonymous (unregistriert) 16. November 2010 - 21:48 #

Recht so, mit dem Achievementgestalke hat Actiblizzard sich das selbst eingebrockt,gut wenn sie weniger Profit machen wenn sie jeden Spieler zwingen jedes Achievement und damit jede interessante Spielaktion veröffentlicht zu bekommen.

hoschi 13 Koop-Gamer - 1631 - 16. November 2010 - 22:24 #

ja aber wieviele haben sich das nur mal so gezogen und hätten es nie geakauft? Oder wieviele hätten haben es sich illegal gezogen und dann doch noch gekauft weil sie Bnet haben wollten. Oder was torrents angeht: Wieviele haben es sich mehrmals gezogen weil der scheiss nicht nicht schnell genug reinlief oder fehlerhaft war.

Ich meine SC2 macht doch nur mit BNet und Multiplayer richtig Sinn. Demnach kann man hier definitv sagen dass diejenigen denen dies völlig egal ist,das Spiel dann ohne Torrent sicher auch nicht gekauft hätten.
Ich denke gerade bei dem Spiel kann man sehr sicher sagen, dass der größte Teil der illegalen Downloader sich das Ding eh nicht gekauft hätte oder sie haben es sich gezogen aber dann auch gekauft.

außerdem ist sc2 eines der (zurecht) gehyptesten spiele überhaupt. Da schmeissen viele nach der Gold Meldung erstmal einfach so ihren Torrent an nur um zu sehen was Blizzard da so vollbracht hat, völlig egal obs spielbar ist oder nicht,.

Anonymous (unregistriert) 16. November 2010 - 22:45 #

Frag lieber wie viele es sich gezogen und nicht gekauft haben weil sei kein Bnet wollten.

Und nein, SC2 macht nicht nur mit Bnet und Mulit richtig sinn. Sonst würde man bei solchen Diskusionen nicht immer wieder über die Leute stolpern, die das Teil zwar gekauft aber dann gecrackt haben.
Die verzichten dann trotz eines Kaufes auf beides. Einfach weil sie nur die Starcraftgeschichte interessiert.

Eines stimmt aber, die meisten hätten es nicht gekauft. Und sie werden es nicht kaufen.

Über den Hype können wir aber streiten. Ich bin ein RTS-Liebhaber. Aber SC tangiert mich nicht mal peripher. Da doch lieber noch mal C&C oder KKND oder Earth.

Anonymous (unregistriert) 16. November 2010 - 23:02 #

LOL. Die News ist ja fast wörtlich von der Gamestar abgeschrieben. Paßt aber super zum Thema, finde ich.

PedroBurito 09 Triple-Talent - 247 - 17. November 2010 - 12:42 #

TOP-News Baby!

McFareless 16 Übertalent - 5567 - 16. November 2010 - 23:29 #

Ich sag ja nur dass es bei dem Spiel sehr nutzlos ist es sich illegal zu downloaden da ohne Mp verliert es doch etwas seinen Witz...

Anonymous (unregistriert) 16. November 2010 - 23:30 #

Wie waren noch einmal die Zahlen beim App-Store?
Das Verhältnis von bezahlten Kopien zu unbezahlten
Kopien war da doch ziemlich erschreckend, 1/10 oder so ...

Angewendet auf Starcraft 2 müsste man von etwa
30 Millionen illegalen SP-Installation ausgehen.
Es reicht halt, wenn auf dem Schulhof einer ist, der
sich das Teil mit DSL 16 000 gesaugt hat. Die anderen
leihen sich die DVD für einen Tag und nach einer Woche
gibt es von der DVD 10 laufende Kopien.

hoschi 13 Koop-Gamer - 1631 - 16. November 2010 - 23:44 #

und wievielen von den 10 gefällt dann SC so gut dass sie es sich wegen dem MP kaufen ? Dürfte bei denen die mit SC was anfangen können wohl über 50% sein (und die anderen tangiert sc2 dann ja eh nicht und hätten es im Umkehrschluss auch nie gekauft).
Also waren die Kopien doch nur reinste Werbung.

gerade bei sc2 wo Torrent-Versionen und legales Spiel unterschiedlich sind machen solche News wie sie hier stehen in der Form keinen Sinn.

patchnotes 14 Komm-Experte - 1847 - 17. November 2010 - 10:17 #

Und was ist mit denen, die es sich ohne Kopie evtl. für den SP gekauft hätten? Sicher nicht alle, aber dass es keiner gewesen wäre, glaube ich dir auch nicht.

stupormundi 13 Koop-Gamer - 1576 - 17. November 2010 - 1:05 #

Personen, die illegal Spiele, sonstige Software, Musik, Filme oder Bücher aus dem Internet down- oder uploaden, gehörten mit voller Verachtung aller anständigen Gesellschaftsmitglieder gestraft. Nicht nur, weil ihr Verhalten moralisch verwerflich ist, sondern weil sie grenzenlos dumm sind. Der "Westen" lebt vom geistigen Eigentum. Wer dieses mit Füßen tritt, schadet über kurz oder lang sich selbst.

Für teure Hardware - Grafikkarten für 300 Euro aufwärts, selbstverständlich in Asien gefertigt - ist immer Geld vorhanden. Für gute Spiele wie Drakensang nicht. So florieren Gigabyte Technology, TSMC & Co., so verschwindet Radon Labs vom Markt. So florieren die Volkswirtschaften Asiens, so geht der Westen danieder.

Koveras 13 Koop-Gamer - 1507 - 17. November 2010 - 2:51 #

Yeah! Go stupor!

SirSyco 09 Triple-Talent - 248 - 17. November 2010 - 2:56 #

selten so eine beengte sicht der dinge gelesen.
drakensnang ist nicht gut - zumindest nicht in meinen augen. ignorant so zu denken...

ausserdem gibts auch gegenbeispiele:
gothic - verbuggter müll
crysis - techdemo

mmn ist dass das problem der gesamtheit der geistigen eigentümer.
seins jetzt filme oder spiele oder audio. piepegal.

man soll immer kaufen kaufen kaufen. dann hat man das teil daheim, installierts, und merkt das es der volle fehlkauf war. alles klar?
das machste 1, 2 mal bei nem AAA titel und danach haste die nase voll.

bezogen auf spiele gibts einfach zu wenig möglichkeiten zum testen. demos zb. wenn man liesst den publishern sind demos zu teuer zu produzieren... ja dann fi§#t euch doch! kauf ich euren rotz halt nicht!!? sowas nennt man service!

man kauft ja auch kein auto / fahrrad / unterhose / was auch immer ohne sich die ware vorher angeschaut zu haben oder?!

deshalb bleibt nur zu sagen: content, leute. CONTENT!! und der wird immer weniger.

macht bessere spiele, dann braucht man sich keine gedanken bzgl. schwarzkopien zu machen.

Ganesh 16 Übertalent - 5116 - 17. November 2010 - 11:53 #

Genau! Original-Software kaufen ist die patriotische Pflicht eines jeden Bundesbürgers! Wer illegal kopiert, ist ein verdammter Volksverräter!

*hust* Sag mal, geht's noch? Der Westen lebt auch davon, dass es anderen Bereichen der Welt schlechter geht - am besten wir sichern das bei Gelegenheit militärisch ab...

stupormundi 13 Koop-Gamer - 1576 - 17. November 2010 - 18:40 #

"Patriotische Pflicht"? Wann habe ich von Patriotismus oder einer Pflicht gesprochen?
Wer geistiges Eigentum nicht achtet, Spiele illegal aus dem Internet lädt, ist ein Dieb. Was soll er denn sonst sein? Ein moderner Robin Hood?
Und Diebe und Räuber werden für gewöhnlich von der Mehrheitsgesellschaft mit Verachtung gestraft.

Was dein zweiter Absatz mit meinem Beitrag zu tun haben soll, ist mir schleierhaft. Man muss nicht all das schreiben, was einem zwar in den Sinn kommt, mit dem Thema aber nichts zu tun hat.

Koveras 13 Koop-Gamer - 1507 - 18. November 2010 - 4:27 #

"Wer [...] Spiele illegal aus dem Internet lädt, ist ein Dieb."

Das ist falsch. Es handelt sich dabei derzeit unter Umständen um einen Urheberrechtsverstoß und nicht um Diebstahl. Leg mal kurz die Lobby-Broschüre aus der Hand und lese eine vernünftige Quelle.

"Und Diebe und Räuber werden für gewöhnlich von der Mehrheitsgesellschaft mit Verachtung gestraft."

Deiner eigenen Logik zufolge, sind Downloader also doch keine Diebe, da sie ja nicht von der Mehrheitsgesellschaft mit Verachtung gestraft werden. Coolio!

"Man muss nicht all das schreiben, was einem zwar in den Sinn kommt, mit dem Thema aber nichts zu tun hat."

Uh, follow your own advice?

stupormundi 13 Koop-Gamer - 1576 - 18. November 2010 - 13:22 #

Wie bezeichnet man umgangssprachlich denjenigen, der fremdes Eigentum nicht achtet und widerrechtlich in Besitz nimmt? Korrekt, einen Dieb.

Wie bezeichnet man demnach umgangssprachlich denjenigen, der fremdes "geistiges" Eigentum (das Recht auf solches ist in der Verfassung verbrieft) nicht achtet und in Besitz nimmt? Korrekt, einen Dieb.

Koveras 13 Koop-Gamer - 1507 - 18. November 2010 - 18:27 #

Beides falsch. Du weißt nicht, was Diebstahl ist. Hierbei wird ja eben gerade kein materielles Eigentum in Besitz genommen. Nur dann kann von Diebstahl die Rede sein.
Ein eventueller Urheberrechtsverstoß ist kein Diebstahl, deshalb heißt er auch Urheberrechtsverstoß und nicht Diebstahl. Die Rechteverwerter benutzen nur gern diesen Begriff in ihren Publikationen, weil er auch dem Unbedarftesten leichter einleuchtet als der andere, mehr abstrakt klingende Begriff.

stupormundi 13 Koop-Gamer - 1576 - 18. November 2010 - 18:45 #

Den Zusatz "umgangssprachlich" hast du wohl übersehen?

Koveras 13 Koop-Gamer - 1507 - 18. November 2010 - 18:58 #

Nein, jedoch ändert das leider nichts.

stupormundi 13 Koop-Gamer - 1576 - 18. November 2010 - 19:05 #

Ich kenne niemanden, der umgangssprachlich zwischen Diebstahl und Urheberrechtsverletzung differenzieren würde. Wenn du das als Laie tust, alle Achtung. Leider offenbarst du ansonsten ziemlich große Lücken in deinen Rechtskenntnissen.

Verneine doch das Recht auf geistiges Eigentum, setz dich in den Gegensatz zu unserer Verfassung. Ich frage mich nur: Als was arbeitest oder als was willst du mal arbeiten? Wie soll ein Programmierer ohne Recht auf geistiges Eigentum Geld verdienen? Wie will ein Techniker ohne Recht auf geistiges Eigentum Geld verdienen? Wie will irgendein Akademiker Geld verdienen ohne Recht auf geistiges Eigentum?

Worauf soll sich dein Wohlstand gründen?

Koveras 13 Koop-Gamer - 1507 - 18. November 2010 - 21:53 #

Tja, an der Stelle bist dann wohl du es, der ziemlich große Lücken offenbart. :D

Ganesh 16 Übertalent - 5116 - 18. November 2010 - 8:54 #

Du hast - unabhängig von der theoretischen Debatte - die Existenz des geistigen Eigentums ökonomisch gerechtfertigt. Das war zwar schon immer falsch, ist aber nichts Neues. Nur machen sich die meisten noch die Mühe, dies mit Verweis auf das wirtschaftliche Gesamtsystem zu tun, aber du meinst, es solle vor allem um "den Westen" gehen. Das ist also eine Rechtfertigungsversuch zugunsten der eigenen Kultur. Wenn man das damit verbindet, dass du offenbar der Auffassung bist, dass es sich bei illegalen Kopien um eine unmittelbare Schädigung des "westlichen" Wirtschaftsraums handelt (ignorieren wir mal den Mitklang des Vorwurfs an Chinesen und Inder "westliche" Produkte nur zu kopieren), würde daraus eine Pflicht ergeben, die eigene Gesellschaft nicht zu schädigen - und so was hat man früher zur Pflicht erklärt und 'Patriotismus' genannt, weil es sich vor allem auf das eigene Vaterland erstreckte. Der "Westen" ist zwar kein Vaterland, aber bei vielen inzwischen so was ähnliches.
Und die westlichen Wirtschaftsinteressen werden halt eben auch mit kriegerischen Mitteln durchgesetzt, seit neustem wird das auch sogar zugegeben. Was ich damit sagen will: Wirtschaftsinteressen, egal wessen, reichen weder als Legitimation für Kriege noch für Eigentumsformen.

Und du machst es dir zu einfach, wenn du jede Form von geistigem Eigentum gleich bewerten willst. Noch viel flacher ist es, jeden Verstoß gegen eine Norm gleich bewerten zu wollen. Das ist das zentrale Problem an der Debatte: Alles wird über einen Kamm geschoren: Jeder, der was zieht, ist ein Dieb. Und das ist schlicht falsch. Illegales Kopieren ist kein Diebstahl. Diebstahl kann es bei geistigem Eigentum aus logischen Gründen nicht geben. Und Analogien zum materiellen Eigentum sind problematisch: Es sind einfach zwei unterschiedliche Dinge.

stupormundi 13 Koop-Gamer - 1576 - 18. November 2010 - 13:29 #

Du behauptest also, dass beim Erlassen von Gesetzen ökonomische Bedenken keine Rolle spielen. Interessant. Wieso beträgt die Abgeltungssteuer dann nur 25% und nicht 42% (45%)? Oder 15% analog zur Körperschaftssteuer?

Ich weiß gar nicht, wo ich bei deinem Beitrag ansetzen soll, da so vieles in ihm falsch ist. Ich lass es auch lieber. Es macht mehr Sinn, gegen Windmühlen zu kämpfen, als mit linksideologischen Laien zu reden.

Wie gesagt: Das Recht auf geistiges Eigentum ist im GG geschützt. Nicht nur an irgendeiner Stelle, sondern ausgerechnet noch im Art. 1 Abs 2., der durch die Identitätsgarantie des Art. 79 Abs. 3 geschützt ist. Wer die verfassungsmäßige Ordnung der BRD nicht anerkennt, soll doch bitte das Land verlassen.

Koveras 13 Koop-Gamer - 1507 - 18. November 2010 - 18:42 #

"Das Recht auf geistiges Eigentum ist im GG geschützt."

ROFL! Nein.

"Nicht nur an irgendeiner Stelle, sondern ausgerechnet noch im Art. 1 Abs 2."

Was haben unveräußerliche Menschenrechte mit Urheberrecht zu tun?

stupormundi 13 Koop-Gamer - 1576 - 18. November 2010 - 18:55 #

Im Art. 1 Abs. 2 bekennt sich das Deutsche Volk zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten "als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt". Welche Menschenrechte sind damit gemeint? Vielleicht diejenigen, die in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen festgehalten sind? Was steht dort im Art. 27 Abs. 2? "Jeder hat das Recht auf Schutz der geistigen und materiellen Interessen, die ihm als Urheber von Werken der Wissenschaft, Literatur oder Kunst erwachsen."

Ein unveräußerliches Menschenrecht ist das Eigentum, auch das geistige.

Mit Laien juristische Themen auszudiskutieren, lohnt nicht. Entweder der Laie glaubt dem Fachmann, wenn er es selbst nicht besser weiß (in seiner Freizeit wälzt er gerne juristische Fachliteratur), oder er glaubt ihm eben nicht.

Koveras 13 Koop-Gamer - 1507 - 18. November 2010 - 20:38 #

Schau, es mag ja schwer sein, aber da Firmen wie Blizzard (und darum ging es eigentlich bevor du versucht hast abzulenken) keine Menschen sind, kannst du irgendwelche Rechte, die du ihnen so gerne zuschreiben willst, nicht mit einem Menschenrecht begründen. Blizzard ist zudem keine deutsche Firma, insofern bist du sowieso schon auf dem Holzweg, wenn du mit dem deutschen Grundgesetz argumentieren willst.
Deine juristische Fachliteratur ist zudem nicht genau das gleiche wie die Bibel, wo jeder wild reininterpretieren kann, was ihm gerade in den Kram passt.

stupormundi 13 Koop-Gamer - 1576 - 18. November 2010 - 20:48 #

Mach dich nicht lächerlich. Rechtssubjekte sind in unserer Rechtsordnung nicht nur natürliche, sondern auch juristische Personen (GmbHs, AGs). Darüber hinaus gibt es auch noch Personengesellschaften, die die Teilsrechtsfähigkeit besitzen (OHG, KG, GbR (von BGH seit Neuestem anerkannt)).
Versuch nicht, einem Juristen das Recht zu erklären. Danke.

Koveras 13 Koop-Gamer - 1507 - 18. November 2010 - 21:30 #

Der Umgang mit natürlichen und juristischen Personen kann doch gar nicht in allen Belangen gleich sein.

Und da du mindestens nicht weißt, dass deutsches Recht nur begrenzt für ausländische Firmen gilt (sie richten sich halt notfalls nach paar lokalen Gegebenheiten, wo es unvermeidbar ist), wird es höchste Zeit das dir das jemand erklärt.

Du bist Jurist?

PS: Ich dachte deine Zeit sei dir zu schade?

stupormundi 13 Koop-Gamer - 1576 - 18. November 2010 - 23:16 #

Weil Activision Blizzard ein ausländisches Unternehmen ist, hat es in Deutschland kein Recht auf geistiges Eigentum? BAZINGA!

Koveras 13 Koop-Gamer - 1507 - 19. November 2010 - 0:08 #

Achso! Alles was du hier sagst, ist als Witz zu verstehen! Das ändert alles. :)

Ganesh 16 Übertalent - 5116 - 18. November 2010 - 21:12 #

Ich behaupte nicht, dass beim Erlass keine wirtschaftlichen Bedenken im Spiel waren. Das wäre naiv. Allerdings macht es das heute nicht mehr rechtens. Ein Gesetz muss in irgendeiner Weise vernünftige Gründe haben und universalisierbar sein. Gerade wenn du im untereren Absatz die Menschenrechte in Anschlag bringt, sollte dir hoffentlich klar sein, dass die in keinem Fall für den "Westen" gemacht sein dürfen, weil sie ansonsten keine Menschen- sondern Westlerrechte (gegenüber dem Rest der Welt) wären. Logisch, oder?
Ich behaupte zumindest nicht mehr Mumpitz als du. Erst redest du von unmoralisch, dann von Gesetzen - ich weiß ja nicht, was du gelernt hast, aber zwischen Moral und Gesetz sind notwendigerweise große Unterschiede, sonst würden wir sie begrifflich nicht trennen.

"Linksideologischer Laie"? Komm mal runter von deinem hohen Ross. Beschimpfen lassen muss ich mich hier nicht, nur weil ich seit beginn der Debatte auf Differenzierungen poche. Ich wüsste nicht was daran links ist. Und ideologisch ist dieser Anspruch auch nicht. Im Gegenteil: Differenziertes Urteilen ist eine Grundideen der Aufklärung.
Und falls du mal genau lesen würdest, würdest du feststellen, dass ich an keiner Stelle die Abschaffung des geistigen Eigentums gefordert habe. Ich mag an anderer Stelle seine Anreizfunktion in Frage stellen und ich mag auch der Auffassung sein, dass jemand der illegal etwas runterlädt, einen Kavaliersdelikt begeht, da der wirtschaftliche Schaden gegen null gehen dürfte. Aber damit habe ich noch lange nicht das geistige Eigentum verabschiedet... Aber oh... Moment... das wäre ja ein Grauton... das scheint dir ja nicht so zu liegen...

Und mal angenommen, ich würde einkaufen, dass deine Ableitung des Schutzes des geistigen Eigentums im Grundgesetz festgeschrieben ist (also dass mit den Menschenrechten ausdrücklich die Erklärung der UNO gemeint ist), dann folgt daraus ja immer noch nicht in welchem Umfang der Schutz sicherzustellen ist. Gerade wenn du mit dem Verfassungsrecht kommst, sollte dir klar sein, dass die konkrete Ausgestaltung dieser Verfassungsgrundsätze eine andere Geschichte ist. Die ist politisch.

stupormundi 13 Koop-Gamer - 1576 - 18. November 2010 - 23:23 #

Als Laie werden alle Nicht-Fachleute bezeichnet. Linksideologisch ist es, das geistige Eigentum abschaffen oder einschränken zu wollen. Ergo gibt es da von meiner Seite auch nichts zurückzunehmen.
Der Art. 1 Abs. 2 bezieht sich auf die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen. Das kannst du in jedem Kommentar nachlesen.
Das Recht auf geistiges Eigentum ist verfassungsmäßig garantiert, da gibt es gar nicht viel herumzurechten. Wie es konkret geschützt wird, ist Materie von einfachen Bundesgesetzen - z.B. dem UrhG oder dem PatG -, aber nicht gänzlich variabel. Es dürfen keine Rechtsnormen erlassen werden, die das Grundrecht auf geistiges Eigentum für jedermann einschränken würden.

Koveras 13 Koop-Gamer - 1507 - 19. November 2010 - 0:09 #

"Das kannst du in jedem Kommentar nachlesen."

Ich hab hier diverse gesehen wo das nicht drinstand!!!

John of Gaunt 27 Spiele-Experte - 78508 - 19. November 2010 - 19:12 #

Er meint keine Kommentare wie hier, sondern juristische Kommentare, die sich mit der Auslegung von Rechtsnormen beschäftigen und die Ergebnisse von Lehre und Rechtsprechung sammeln und in einem Werk niederschreiben.

Ganesh 16 Übertalent - 5116 - 19. November 2010 - 14:22 #

Ich bin vielleicht kein Rechtswissenschaftler, aber mit Sicherheit kein Laie in der Beschäftigung mit geistigem Eigentum, zumindest nicht mehr laienhaft, als alle anderen die sich damit mal irgendwann beschäftigt haben. Und geistiges Eigentum hat gerade wenn man von Moral spricht, nicht nur eine juristische Dimension. Abgesehen davon solltest du bedenken, dass wir uns nicht in einer Uni-Veranstaltung deines Instituts befinden, sondern auf einer Spiele-Seite. Hier macht die Unterscheidung Fachleute/Laien recht wenig Sinn, weil der Fachmann sein Fach so erklären können muss, das Laien es verstehen.

Wenn du dich wirklich mal mit Linken unterhalten würdest, hättest du gemerkt, dass die überwältigende Mehrheit sich überhaupt nicht für die Frage des geistigen Eigentums interessiert. Und ideologisch ist es nur dann, wenn man sich auf bestimmte Grundsätze versteift (wo ich das getan haben sollte, müsste man mir aber bitte schon nachweisen). Wenn es "links" wäre, geistiges Eigentum zu hinterfragen, wäre es im letzten Jahr niemals zu diesem inzwischen abgeflachten Boom der Piratenpartei gekommen, die sich ausdrücklich nicht links ansieht.

Grundrechte können aber kollidieren. Genauso wie Menschenrechte. Das tun sie ja bereits bei medizinischen Patenten, wo es im Einzelfall zu einer Abwägung zu Gunsten von Zwangslizenzen kommen kann. Nun sind Videospiele Luxus-Güter. Allerdings muss der Staat Verhältnismäßigkeit wahren und das tut er mit Sicherheit nicht, wenn er unabhängig von der Einzelfallprüfung drakonische Strafen verhängt oder zulässt, dass es Abmahn-Anwälte gibt, die ihre Abmahnungen unabhängig vom realen ökonomischen Schaden schreiben können.
Deswegen ist die Trennung von Gesetz und Moral ja auch so wichtig, weil uns erst die Moral erlaubt differenziert über den Einzelfall zu urteilen. Und zwar nicht nur die Richter, sondern die Gesellschaft als Einzelne muss in der Lage sein zu beantworten, wie verwerflich das ist, wenn jemand sich SC2 illegal kopiert. Es ist sicherlich unterschiedlich verwerflich, je nachdem, was er mit der Kopie macht. So was können (und vielleicht müssen) Gesetze aber nicht wiedergeben.

patchnotes 14 Komm-Experte - 1847 - 18. November 2010 - 15:35 #

"Und die westlichen Wirtschaftsinteressen werden halt eben auch mit kriegerischen Mitteln durchgesetzt, seit neustem wird das auch sogar zugegeben. Was ich damit sagen will: Wirtschaftsinteressen, egal wessen, reichen weder als Legitimation für Kriege noch für Eigentumsformen."

o_O
Du setzt Krieg und Eigentumsformen auf eine Stufe?

"Und du machst es dir zu einfach, wenn du jede Form von geistigem Eigentum gleich bewerten willst."

Ich dachte, es gibt gar kein geistiges Eigentum?

Aber hey, du machst es dir sicher nicht zu einfach, wenn du Kriege mit Eigentumsformen in einen Topf wirfst. ;)

Ganesh 16 Übertalent - 5116 - 18. November 2010 - 21:16 #

Auf einer Stufe, wenn sie aus nur durch Wirtschaftsinteressen gerechtfertigt werden. Das ist ja wohl böswillige Missinterpretation....

Und - wie oben - schon geschrieben: Dass ich die Existenz von geistigem Eigentum in Zweifel gezogen habe, stimmt nicht. ich habe nur gesagt, dass man es nicht mit Wirtschaftsinteressen begründen darf, schon gar nicht mit denen einer bestimmten Weltregion.

patchnotes 14 Komm-Experte - 1847 - 19. November 2010 - 0:25 #

Also die Fehlinterpretation war keine böse Absicht meinerseits. So sind deine Zeilen bei mir angekommen ...

DELK 16 Übertalent - 5488 - 17. November 2010 - 14:59 #

Der Westen lebt von den ärmeren Ländern. Und wer definiert "moralisch verwerflich"? Du? Dieses Moralapostel-Gehabe geht mir derartig auf die Nerven, das sind dann immer die Leute, die noch niiieee in ihrem ganzen Leben irgendwas runtergeladen/von Freunden bekommen haben. Mal abgesehen davon, dass zwischen Hard- und Software ein Unterschied ist. Und das Drakensang nun mal keine unbedingt riesige Fanbasis hatte, ist halt Pech.

stupormundi 13 Koop-Gamer - 1576 - 17. November 2010 - 18:44 #

In den Gesetzes eines Staates kommen die moralischen Grundüberzeugungen einer Gesellschaft zum Ausdruck.

Die Gesellschaft schütz das geistige Eigentum.

Wer das geistige Eigentum nicht respektiert, handelt gegen die moralischen Grundüberzeugungen einer Gesellschaft.

Wer illegal Spiele aus dem Internet herunterlädt, respektiert nicht das geistige Eigentum.

Dessen Verhalten ist damit moralisch verwerflich.

Koveras 13 Koop-Gamer - 1507 - 17. November 2010 - 19:16 #

"Ideas don’t stay in some minds very long, because they don’t like solitary confinement"

stupormundi 13 Koop-Gamer - 1576 - 17. November 2010 - 22:37 #

Nichts spricht gegen den Austausch von Gedanken und Ideen. Viel spricht jedoch dagegen, geistiges Eigentum nicht zuzulassen.

Wie wichtig das geistige Eigentum ist, sieht man sehr schön an der ganzen "Generika vs. Pharma-Industrie"-Problematik. Natürlich könnte man Patente an Medikamenten verbieten und somit Generika den Weg ebnen. Bloß: Ein Medikament kostet in der Entwicklung mittlerweile 1 Milliarde Euro. Wer würde diese Kosten tragen wollen, wenn er nach der Entwicklung kein Recht am Medikament besitzt, sondern jedes andere Unternehmen dieses Medikament herstellen darf?
Ohne geistiges Eigentum würde sich die technologische und wissenschaftliche Entwicklung deutlich verlangsamen.

Koveras 13 Koop-Gamer - 1507 - 17. November 2010 - 22:48 #

"Nichts spricht gegen den Austausch von Gedanken und Ideen."

Doch. Vermeintlich "geistiges Eigentum".

stupormundi 13 Koop-Gamer - 1576 - 18. November 2010 - 0:17 #

Wer geistiges Eigentum nicht anerkennt, kann ja gerne nach China ziehen. Oder besser noch: In einen richtigen kommunistischen Staat. Wie wär's mit Nord-Korea, die kennen kein privates geistiges Eigentum?

Koveras 13 Koop-Gamer - 1507 - 18. November 2010 - 4:13 #

Geil, jetzt hast du ja nur noch vergessen das Minarett im Garten [1] zu erwähnen. :D

[1]

http://www.youtube.com/watch?v=ADK1WMxfH5U

stupormundi 13 Koop-Gamer - 1576 - 18. November 2010 - 13:01 #

Wer in der BRD lebt, muss Recht und Gesetz anerkennen. Wer das nicht möchte, möge allen Mitbürgern bitte einen Gefallen tun und das Land verlassen.

Koveras 13 Koop-Gamer - 1507 - 18. November 2010 - 18:32 #

*Gähn* Ist das dein Mantra?

Ganesh 16 Übertalent - 5116 - 18. November 2010 - 9:10 #

Dein Wissen dieser Länder ist echt umwerfend... gering.

stupormundi 13 Koop-Gamer - 1576 - 18. November 2010 - 12:59 #

Mir kommen die Tränen ob deiner harschen Kritik. Wieviel du aus Ein- oder Zweizeilern aber herauslesen kannst!

Koveras 13 Koop-Gamer - 1507 - 18. November 2010 - 18:45 #

Eben, darin bist du eindeutig besser. :D

DELK 16 Übertalent - 5488 - 18. November 2010 - 23:44 #

Alleine, dass du Nordkorea als "richtigen kommunistischen Staat" bezeichnest, sagt doch schon einiges aus.. Hast du dich jemals mit dem Gedanken des Kommunismus beschäftigt oder bist du nur dagegen, weils alle anderen auch sind?

stupormundi 13 Koop-Gamer - 1576 - 19. November 2010 - 0:11 #

Nord-Korea kommt dem kommunistischen Ideal so nahe wie kein anderer Staat auf der Erde.
Alle Staaten, die ihn als gesellschaftlichen Endzustand über das Zwischenstadium des Sozialismus angestrebt haben, sind gescheitert. Das lässt zwei Vermutungen zu: Wahrscheinlich kann der Zustand des Kommunismus nicht erreicht werden. Vielleicht weil er der menschlichen Natur zuwiderläuft.

Ganesh 16 Übertalent - 5116 - 19. November 2010 - 14:25 #

Genau. Du hast zu Hause die einzig wahre Kommunismus-Checkliste liegen, mit der du eben mal schnell geprüft hast, wie nah Nordkorea am Paradies ist, oder?
Mal ehrlich, ich finde die Nähe von marxistischer Lehre und Eschatologie auch immer putzig. Aber wenn sogar offensichtliche Gegner auf diese zurückgreifen, wird es wirklich seltsam.

DELK 16 Übertalent - 5488 - 19. November 2010 - 15:19 #

Du meinst, weil sie von einem größenwahnsinnigen Diktator regiert werden, der 25% seines BIPs in das Militär steckt? Ach komm, alleine "Diktator" und "Kommunismus" spießen sich.

Ganesh 16 Übertalent - 5116 - 18. November 2010 - 9:08 #

Und das Recht der Menschen der Menschen, die Medikamente benötigen soll nicht höher liegen als das Recht anderer auf Fortschritt? *kopfschüttel*

patchnotes 14 Komm-Experte - 1847 - 18. November 2010 - 11:51 #

Ok, deiner Meinung nach soll also jemand einen Haufen Geld für Forschung ausgeben, aber dann bitte die Ergebnisse allen zur Verfügung stellen, hat ja jeder ein Anrecht darauf.

Würde ich auch gut finden, nur leider wird sich dann auf Dauer kein Unternehmen finden, dass dumm genug ist, zu forschen. Sollen doch lieber die anderen Geld dafür ausgeben!

Oder hast du eine tolle Erklärung, warum ein Unternehmen dann noch massig Geld in Forschung und Entwicklung setzen sollte, wenn sich Konkurrenten dann einfach an den Ergebnissen bedienen dürfen?

Ganesh 16 Übertalent - 5116 - 18. November 2010 - 21:22 #

Ein Großteil der universitären Forschung ist immer noch staatlich finanziert...

Aber ja: Es gibt Finanzierungsmodelle für genau diese Situationen. Ob man sie plausibel findet, mag die eine Frage sein, ob man an ihnen weiterarbeiten will, eine andere, in jedem Fall ist die Auseinandersetzung mit ihnen fruchtbarer, als einfach "Pech gehabt." zu sagen und Leute sterben/leiden zu lassen, weil das Medikament, dass sie gerade benötigen, noch unter Patentschutz steht.
Und wie ich bereits sagte, das TRIPS-Abkommen lässt genau für diesen Fall Zwangslizenzen zu. Abweichungen vom geistigen Eigentum sind also Gesetz.

... aber das letzte Mal als ich geschaut habe, war SC2 auch kein Medikament, weshalb diese Debatte eindeutig OT ist.

stupormundi 13 Koop-Gamer - 1576 - 18. November 2010 - 23:27 #

Aus der universitären Forschung erwachsen jedoch in der Regel keine Medikamente.

stupormundi 13 Koop-Gamer - 1576 - 18. November 2010 - 12:58 #

patchnotes hat's perfekt auf den Punkt gebracht.

DELK 16 Übertalent - 5488 - 18. November 2010 - 0:17 #

Eine Gesellschaft ist weder moralisch noch unmoralisch, sie stellt höchstens gewisse Regeln auf, um das Zusammenleben zu erleichtern. Nur weil etwas erlaubt ist, werden es die meisten noch nicht als moralisch sehen, und das gilt auch umgekehrt. Mal abgesehen davon, dass hier in Österreich der reine Download nicht strafbar ist, also auch keine Urheberrechtsverletzung dabei erfolgt. Ist das Runterladen von Spielen also in Österreich moralisch, während es in Deutschland unmoralisch ist?

stupormundi 13 Koop-Gamer - 1576 - 18. November 2010 - 0:27 #

"Eine Gesellschaft ist weder moralisch noch unmoralisch, sie stellt höchstens gewisse Regeln auf, um das Zusammenleben zu erleichtern."
Wie kann eine Gesellschaft moralisch "sein"? Eine Gesellschaft kann sich moralisch und amoralisch "verhalten". #
Jede Gesellschaft "hat" gewisse moralische Grundüberzeugungen, die sich in ihren Gesetzen niederschlagen. Positives Recht, das von der Mehrheit der Bevölkerung nicht beachtet wird, hat nicht lange Bestandskraft. Unsere Rechtsordnung funktioniert nur, solange die Mehrheit sie und ihre Rechtsnormen anerkennt.
Was verboten ist, gilt in unserer Gesellschaft auch als amoralisch: Der Mord ist es, die Körperverletzung ist es und auch der Diebstahl ist es.

Was geltendes Recht in Österreich ist, kann ich nicht sagen. Ich kenne nur das deutsche Recht.
Die moralischen Grundüberzeugungen sind in jeder Gesellschaft und zu verschiedenen Zeiten anders. In der BRD ist der sexuelle Kontakt von Erwachsenen zu 14-Jährigen mit Strafe bewehrt und wird von der Mehrheitsgesellschaft als moralisch verwerflich eingeschätzt. Das war nicht immer so in Deutschland und ist auch in anderen Ländern ganz anders.

Ganesh 16 Übertalent - 5116 - 18. November 2010 - 9:17 #

Du wirfst hier Moral und Recht wieder fröhlich durcheinander. Was Recht ist, wird zumindest bei uns von Parlamenten und dem BVerfG bestimmt. Was moralisch ist, bestimmt der Einzelne erstmal für sich (natürlich beeinflusst durch Familie, Medien, etc). Übertritte von moralischen Geboten werden aber in bestimmten Gruppen sanktioniert, weil diese Gebote höchstens auf Gruppen-Ebene bestehen.
Bsp.: Auf den meisten Schulhöfen dürfte es nicht es unmoralisch gelten, Software illegal zu kopieren. In einer Software-Firma hingegen schon. Beides ändert nichts daran, dass es momentan illegal ist, was sich aber voraussichtlich ändern würde, wenn ausreichend Parlamentarier anderer Überzeugung wären.

stupormundi 13 Koop-Gamer - 1576 - 18. November 2010 - 13:07 #

"Was Recht ist, wird zumindest bei uns von Parlamenten und dem BVerfG bestimmt."
Gesetze werden ausschließlich vom Parlament erlassen. Das BVerfG prüft deren formelle und materielle Verfassungsmäßigkeit. Richterliche Rechtsfortbildung ist zwar prinzipiell möglich, kommt jedoch aus Gründen der Gewaltenteilung nicht allzu häufig vor. Richterliche Rechtsfortbildung kann übrigens bei allen Gerichtsbarkeiten stattfinden, sei es die ordentliche Gerichtsbarkeit oder die Verwaltungsgerichtsbarkeit. Aber ich möchte hier ja niemandem fehlende Rechtskenntnisse vorwerfen...

In der Rechtswissenschaft drücken Gesetze der h.M. zufolge die moralischen Grundüberzeugungen einer Gesellschaft aus. Ich sehe keinen Grund, wieso ich das mit einem Laien ausdiskutieren sollte.

Ganesh 16 Übertalent - 5116 - 18. November 2010 - 21:27 #

... weil es nicht nur Rechtswissenschaftler gibt... Und falls es in deinem Studium möglich ist, besuch mal Veranstaltungen zur Rechtsphilosophie, dann lernst du vielleicht auch, dass ein simpler Rechtspositivismus von vielen Moralphilosophen nicht als plausibel anerkannt wird.

Ich bin vielleicht ein rechtswissenschaftlicher Laie, aber 1) ist das kein Grund hier arrogant zu werden und 2) habe ich mich sehr wohl mit Ethik und insbesondere geistigem Eigentum auseinandergesetzt und gerade im ersterem scheinst du der Laie zu sein.

stupormundi 13 Koop-Gamer - 1576 - 18. November 2010 - 23:29 #

Du scheinst mich absolut falsch zu verstehen. Ich bin alles andere als ein Rechtspositivst! Unsere Rechtsordnung hat nur so lange Bestand, wie die überwältigende Mehrheit der Gesellschaft sie und ihre Rechtsnormen anerkennt. Das ist doch kein Rechtspositivismus!

DELK 16 Übertalent - 5488 - 18. November 2010 - 23:51 #

Und wie misst du, ob die überwältigende Mehrheit hinter einem Gesetz steht? Denn solange es Bestand hat, brechen es die meisten Bürger aus Angst vor Strafe nicht, und Politiker werden in den seltensten Fällen wegen eines bestimmten Gesetzes abgewählt. Solange du also die Bevölkerung nicht direkt abstimmen lässt, kannst du nie sicher sein, ob wirklich die überwältigende Mehrheit der Gesellschaft bestimmte Gesetze anerkennt.

stupormundi 13 Koop-Gamer - 1576 - 19. November 2010 - 0:06 #

Im §433 BGB heißt es:

Vertragstypische Pflichten beim Kaufvertrag
(1) Durch den Kaufvertrag wird der Verkäufer einer Sache verpflichtet, dem Käufer die Sache zu übergeben und das Eigentum an der Sache zu verschaffen. Der Verkäufer hat dem Käufer die Sache frei von Sach- und Rechtsmängeln zu verschaffen.
(2) Der Käufer ist verpflichtet, dem Verkäufer den vereinbarten Kaufpreis zu zahlen und die gekaufte Sache abzunehmen.

Was würde passieren, wenn sich 95% der Verkäufer nicht an ihre Pflichten halten und die verkaufte Sache einfach nicht übereignen würden? Strafe müssen sie ja nicht fürchten, lediglich mit zivilrechtlichen Konsequenzen hätten sie zu rechnen.
99,9% aller Verkäufer erkennen ihre Pflichten jedoch an - weil die gesetzliche Norm ihnen "einleuchtet".

Koveras 13 Koop-Gamer - 1507 - 19. November 2010 - 0:26 #

"Was würde passieren, wenn sich 95% der Verkäufer nicht an ihre Pflichten halten und die verkaufte Sache einfach nicht übereignen würden?"

In dem Szenario reguliert sich das allein dadurch, dass bei einem solchen Verkäufer die Kunden ausbleiben würden.

stupormundi 13 Koop-Gamer - 1576 - 19. November 2010 - 1:05 #

Es ist ja aber nicht mehr nur ein einzelner Verkäufer, sondern quasi alle. Wieviele Kaufverträge werden in Deutschland im Jahr geschlossen? Billionen, vielleicht Billiarden. Die Gerichte könnten so viele Fälle niemals verhandeln. Die Funktionalität des ganzen Rechtsraums wäre nicht mehr vorhanden.

Koveras 13 Koop-Gamer - 1507 - 19. November 2010 - 1:49 #

Ist doch egal. Kunden können sich mitteilen. Kunden erstellen Rezensionen. Betrügerische Verkäufer erhalten einen entsprechenden Ruf. Ehrlichere Händler sind nicht erst durch bestimmte rechtliche Normen aufgetaucht, an die sich alle so gerne halten würden. Die gibt es schon länger.

Ganesh 16 Übertalent - 5116 - 19. November 2010 - 14:40 #

... und offenbar haben die gesetzlichen Normen zum geistigen Eigentum im Fall von SC2 ein paar Millionen Menschen nicht mehr eingeleuchtet. Und möglicherweise offenbaren sie damit eine Distanz von geteiltem Moralempfinden und rechtlichen Normen. Letzteres hätte man in einer Demokratie zu bearbeiten und nicht zu kriminalisieren.

Anonymous (unregistriert) 20. November 2010 - 17:06 #

Ich glaube der stupor ist einfach Abmahn-Anwalt oder Sprecher für die Musikindustrie. Als solcher liegt es in der Natur der Sache, für diese echten intellektuellen Überlegungen blind zu sein.

Ganesh 16 Übertalent - 5116 - 19. November 2010 - 14:37 #

Du hast auf jede meiner Fragen nach Moral bisher auf Rechtstexte verwiesen. Das, was du oben schreibst verlangt jedoch nach einer von ihnen unabhängigen Theorie der Moral. Und bzgl. dieser habe ich versucht, dir Brücken zu bauen (Objektive vs. kollektive vs. subjektive Moralvorstellungen), bisher erfolglos.

Wie kommt es denn deiner Meinung nach zu Stande, dass moralische Normen sich verändern? Wenn man zugibt, dass sie sich verändern können und nicht von der Vernunft diktiert werden, dann könnte es zumindest sein, dass sich gerade in der Frage des geistigen Eigentums mit dem Aufkommen digitaler Medien eine Veränderung in den Moralvorstellungen vollzogen hat. Bereits vor 30 Jahren wurden LPs auf Kassetten überspielt, auch für Freunde - auch damals dürften es die wenigsten als unmoralisch empfunden haben, was sie tun. Diese Veränderung scheint sich ausgeweitet zu haben. Unabhängig davon, ob man das gut findet oder nicht: Jetzt einfach von "fehlendem Unrechtsbewusstsein" zu plärren, ist zu einfach, weil es denkbar ist, dass sich zu erst die moralischen Normen in dieser Frage ändern und auch anschließend die Gesetze.

DELK 16 Übertalent - 5488 - 18. November 2010 - 11:53 #

Weil ich heute drübergestolpert bin: http://oesterreich.orf.at/stories/482171

81% aller Lenker überschreiten das Tempo 30-Limit, mehr als 50% der Lenker die Geschwindigkeitsbegrenzung im Ortsgebiet. Anscheinend ist also die Mehrheit gegen Tempo 30-Limits im Ortsgebiet und 30er-Beschränkungen. Trotzdem gibt es sie und sie werden in näherer Zukunft auch nicht aufgehoben werden. Ist es also moralisch oder amoralisch, zu schnell zu fahren?

stupormundi 13 Koop-Gamer - 1576 - 18. November 2010 - 13:08 #

Geschwindigkeitsüberschreitungen sind Ordnungswidrigkeiten. Anders als bei Verstößen gegen Gesetze erfolgt eben KEIN sozialethischer Tadel.

Koveras 13 Koop-Gamer - 1507 - 18. November 2010 - 18:48 #

Hängt davon ab wen man fragt.

stupormundi 13 Koop-Gamer - 1576 - 18. November 2010 - 18:51 #

Deswegen hasse ich es, mit Laien zu reden, die meinen, sie hätten sich die Weisheit löffelweise oral zugeführt. Vielleicht findest du ja einen anderen Jura-Studenten, der das mit dir ausdiskutiert. Mir ist meine Zeit dafür zu schade.

Koveras 13 Koop-Gamer - 1507 - 18. November 2010 - 20:40 #

"Mir ist meine Zeit dafür zu schade."

Sieg! :D

patchnotes 14 Komm-Experte - 1847 - 18. November 2010 - 13:25 #

Als Gegenfrage: Soll der Staat jetzt Geschwindigkeitsbegrenzungen aufheben, weil sich die Mehrheit nicht dran hält?

Ist ja ein gern gelesenes Argument, Raubkopien zu legalisieren, weil sich so viele nicht daran halten und die darf man ja nicht kriminalisieren.

Ganesh 16 Übertalent - 5116 - 18. November 2010 - 21:37 #

Moral ist nicht objektiv. Außer man ist Kantianer und glaubt, dass eine Überzeugung aus einen kategorischen Imperativ darstellt. Da ich nicht zu dieser Gruppe gehöre (die bei Übertreten des Tempolimits auch sehr klein sein dürfte), kann ich deine Frage also nicht beantworten. Wir können uns hier virtuell zusammensetzen und über diese Sache austauschen, vielleicht gelangen wir mit Hilfe diverser Zusatzannahmen zu einem Konsens und dann kann zumindest unsere Gruppe ein Urteil fällen.
Letzteres hat aber nichts mit dem auf Gesetze basierenden Handeln des Polizisten zu tun, wenn er Strafzettel verteilt.

Ganesh 16 Übertalent - 5116 - 18. November 2010 - 9:07 #

Nicht die Gesellschaft schützt geistiges Eigentum, sondern der Staat. Und er tut das auch nicht überall im gleichen Ausmaß, sondern er differenziert.
Und deine Rekonstruktion des Verhältnisses von Gesetzen und ethischen Überzeugungen ist zu einfach. Sicher ist nur, dass Gesetze durch ethische Überzeugungen entstehen. Damit ist aber weder gesagt, wessen ethische Überzeugungen das sind, ob diese ethischen Überzeugungen von der Mehrheit in dieser Form geteilt wurden und vor allem, ob diese Überzeugungen fortdauern. Gesetze sind in vielerlei Hinsicht unflexibel gegenüber Veränderungen im ethischen Bewusstsein.

Außerdem muss man differenzieren: Spiele runterzuladen ist etwas anderes, als Generika herzustellen. Von letzterem hängen im schlimmsten Fall Leben ab, weshalb es im entsprechenden TRIPS-Abkommen ja auch die Möglichkeit zu Zwangslizenzen gibt. Das etablierte internationale Rechtssystem differenziert also. Nichts sollte dich aufhalten, das auch zu tun.

Abgesehen davon machst du es dir zu einfach, wenn du Moral für eine Einrichtung hältst, nach der definitive Urteile möglich sind. Das ist nur in den seltensten Fällen gegeben. In den meisten Fällen unterscheiden sich ethische Überzeugungen oder warum glaubst du sonst, gibt es Millionen von Menschen, die SC2 illegal geladen haben? Die werden das nicht alle als unmoralisch betrachten. Und sie werden ihrer Tat unterschiedliche Bedeutung zuweisen. Da es keinen objektiven moralischen Standpunkt gibt (außer du weist mir jetzt nach, dass du Kantianer bist und das geistige Eigentum aus dem kategorischen Imperativ ableiten kannst), solltest du deine ethischen Urteile als das kennzeichnen, was sie sind: Subjektive Überzeugungen.

stupormundi 13 Koop-Gamer - 1576 - 18. November 2010 - 13:20 #

Der Staat ist nichts anderes als ein von der Gesellschaft geschaffenes Konstrukt zur Erfüllung bestimmter Staatsaufgaben (z.B. Frieden im Inneren). Der Staat erlässt Verbote und Gebote. Diese werden von der Gesellschaft getragen. Trägt die Gesellschaft sie nicht, sind sie unwirksam.

Du kannst mir ja gerne unbotmäßige Vereinfachung vorwerfen - ich kann dich nicht davon abhalten. Diesen Vorwurf kannst du dann jedoch auch beinahe jedem Rechtsgelehrten der letzten hundert Jahre machen.

Das GG benennt im Art. 14 Abs. 1 S.1 das Recht auf Eigentum. Im Artikel 27 Abs. 2 der Erklärung der Allgemeinen Menschenrechte wird das Recht auf geistiges Eigentum benannt. Im Art. 1 Abs. 2 bekennt sich das deutsche Volk u.a. zu diesem "unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrecht".
Das Recht auf geistiges Eigentum ist bereits von der Verfassung geschützt, nicht erst durch Bundesgesetze.

Ganesh 16 Übertalent - 5116 - 18. November 2010 - 21:32 #

Entweder du vereinfachst übermäßig, indem du dich weigerst, moralische Überzeugungen als deutlich unterschieden von Gesetzen zu sehen oder aber du liest beständig falsch: Ich habe die Aktionen immer als illegal gekennzeichnet. Dass sie juristisch verboten sind, habe ich nie bezweifelt (das wäre auch in der Tat dämlich). Allerdings macht sie das noch lange nicht unmoralisch, sondern ungesetzlich.

Koveras 13 Koop-Gamer - 1507 - 18. November 2010 - 21:51 #

Genau so ist es. Ebenfalls gibt es umgekehrt Dinge, die gegen soziale Konventionen verstoßen, aber trotzdem nicht gegen Gesetze.

stupormundi 13 Koop-Gamer - 1576 - 18. November 2010 - 23:36 #

Gerade in der Verfassung kommen doch die grundlegendsten moralischen Überzeugungen einer Gesellschaft zum Ausdruck, insbesondere in den Artikeln 1-19. Willst du bestreiten, dass z.B. zu den moralischen Grundüberzeugungen unserer Gesellschaft die Menschenwürde und das Recht auf Leben und körperliche Unversehrheit gehören?
Natürlich gibt es auch in unserer Gesellschaft Menschen, die diese Werte nicht anerkennen. Sie sind jedoch in der Minderheit.
Wären sie in der Mehrheit, würde unsere gesamte Rechtsordnung ihre Funktionalität verlieren.

Koveras 13 Koop-Gamer - 1507 - 19. November 2010 - 0:15 #

Das kann man so nicht sagen. Nach der Ewigkeitsklausel sollen bestimmte Verfassungsprinzipien auf ewig einer Verfassungsänderung entzogen sein. Ob du daran glaubst oder nicht, ist allein deshalb dafür nicht erheblich.

Ganesh 16 Übertalent - 5116 - 19. November 2010 - 14:52 #

In dem Grundgesetz kommen größtenteils die moralischen Überzeugungen einer bestimmten politischen Schicht zu einer bestimmten Zeit zum Ausdruck. Im Laufe der Zeit kann dieses Werk in bestimmten Fällen verändert werden (z.B. kann der Tierschutz ergänzt werden) und wird abgesehen davon sicherlich im Laufe der Zeit auch unterschiedlich interpretiert.

Ob deshalb daraus bei jedem Artikel breit geteilte moralische Grundüberzeugungen werden, wage ich jedoch zu bezweifeln. Bei der körperlichen Unversehrtheit kommt das sicherlich hin. Aber schon der Begriff "Menschenwürde" ist etwas, was die meisten nicht mal Bürger (mich eingeschlossen) nicht mal erklären könnten. Wie sollen sie dann dahinter stehen? Es handelt sich ja schließlich um einen Begriff der aus einer komplexen Debatte folgt und zudem auch nicht frei von theologischem Ursprung ist.
Die meiste Zeit dürfte das schlichtweg nichts ausmachen, ob die Mehrheit der Bürger "Menschenwürde" als Konzept versteht und in den eigenen moralischen Vorstellungen nach vollzieht, da es schlichtweg keine Konflikte damit gibt. Papier ist halt geduldig.

Außerdem kauft man niemals eine gesamte Rechtsordnung auf einmal: Ich könnte sogar bestimmte Grundrechte anzweifeln, ohne damit das Konzept als solches oder die übrigen Rechte zwangsläufig außer Kraft setzen zu wollen.
Wenn der vielen es in Ordnung erscheint, ein Spiel runterzuladen, heißt das doch noch lange nicht, dass sie es okay finden, wenn ihr Nachbar ermordet wird.

knofi (unregistriert) 17. November 2010 - 3:07 #

OMG ich habe mich fast zu Tode erschreckt, das ist ja schlimmer als nicht für die Unicef oder kopftuchfreie Zonen in Palästina zu spenden; hoffentlich darf Blizzard persönlich alle Raubkopierer bestrafen.

Azzi (unregistriert) 17. November 2010 - 11:26 #

Mein Gott SC2 hat sich trotzdem exzelltent verkauft und ich bin mir sicher das sich viele dies illegal geladen haben im Endeffet dann doch gekauft haben, immerhin ist der Multiplayer ja der Hauptteil des Spiels.

Die Torrent Downloads sagen einfach gar nix darüber aus wiviel im Endeffekt tatsächlich mit ner illegalen Kopie spielen. Hab auch schon viele Spiele runtergeladen die ich mir dann im Endeffekt doch gekauft habe. Heute hat man halt kaum noch ne andre Möglichkeit Spiele anzutesten: Demos gibts selten und wenn total werbeverseucht. Tests sind oft ein Witz und bewerten gehypte Spiele viel zu gut...

Rakooza 11 Forenversteher - 615 - 17. November 2010 - 11:39 #

Nachdem ich den Artikel und die Comments gelesen habe, würde ich eigentlich gern mal wissen wollen wieviel Leute sich, nachdem sie die Kopie getestet habebn, das Spiel anschließend wegen dem MP part gekauft haben.

Anonymous (unregistriert) 17. November 2010 - 12:17 #

Als StarCraft rauskam war ich 12, da war das Spiel nichts für mich. Bei StarCraft 2 jetzt allerdings muss ich sagen, dass ich mir zugegeben erst mal eine Version (welche auch immer) aus dem Netz gezogen habe, so zum Testen halt. Dann jedoch hats mich gepackt und ich hab hinter meinem Lappi die CE stehen und trainiere gerade massiv mein Stalker-Blink-Micro. Ich bin also einer von denen, der sich das SPiel für den MP gekauft hat.

Was ich nebenbei auch durchaus interessant finde (und auch bei verdammt vielen Spielern der Fall ist): Sie beschweren sich darüber, das welche Firma auch immer die Anbindung vom Spiel an ein Online-Konto usw. verlangt und das eine Firma "ganz viele Daten von mri aus meinem PC saugt"... klasse Idee, aber von denen sind mit Sicherheit mehr als 50% bei Facebook, StudiVZ usw. angemeldet und geben dort so viel Preis, dass einige Firmen fast schon nichts neues über einen Erfahren können... und das macht mir bei weitem mehr Angst, als das Leute sehen können, welche Trophäen ich in SC2 gesammelt habe usw...

Anonymous (unregistriert) 17. November 2010 - 13:15 #

das wer-sich-beschwert-ist-bestimmt-trotzdem-bei-Facebook-Argument ist totaler Blödsinn

volcatius (unregistriert) 17. November 2010 - 13:27 #

Diejenigen, die sich beschweren, sind wohl eher die anderen 50%, die eben nicht bei Facebook angemeldet sind.

Anonymous (unregistriert) 17. November 2010 - 13:14 #

Zählen die Downloads wegen den 7h / 14Tage nach Aktivierung-Probeversionen eigentlich zu den Torrentzahlen?

Sebastian Schäfer 16 Übertalent - 5601 - 18. November 2010 - 14:52 #

nicht bei den illegalen downloads. nur bei den offiziellen, aber da sind keine daten zu bekannt.

Gast der Gäste (unregistriert) 17. November 2010 - 14:22 #

Also ich habe das Spiel damals zur Release für 39€ bei MediaMarkt erworben (es gab ja diverse Super-Angebote zum Release)
Ich denke für ein Spiel in dieser Qualität ist das auch ein absolut fairer Preis !!!!!!!
Seit dem läuft SC2 bei mir auf Hochtouren und hat viele andere Titel erstmal auf längere Zeit verdrängt.
Ich denke ein Erwerb lohnt sich schon sehr,da der SP bei weitem nicht den vollen Spielumfang wiedergibt.Ich würde sogar behaupten,dass der SP nur ein sanfter Vorgeschmak auf den MP ist !!!
Hier zeigt SC2 erst was es wirklich zu bieten hat !!!!
Aber natürlich ist das Geschmakssache.Jedoch würde ich selbst jemand der nur auf den SP aus ist,das Original empfehlen.Das Achievement System ist Klasse,es trägt zum Langzeit-Spielewert bei und ist auch noch ein super Training bei dem der Skill gefordert wird.Also warum zur Kopie greifen ? Dies könnte ich eigentlich nur verstehen wenn man generell ein Liqiuditätsproblem hat oder aber es ist garnicht mein Genre und ich möchte Quasi nur mal im großen Stile "Demo" zocken.
Sonst ist ein Kauf bei diesem tollen Titel eigentlich unausweichlich !!!!

Anonymous (unregistriert) 17. November 2010 - 22:45 #

So Kinners, und was meint ihr wieviele von diesen illegalen Downloads dazu geführt haben, dass diese Leute sich das Original Spiel gekauft haben, um es auch im Multiplayer spielen zu können? So eine Art erweiterte "Demoversion" sozusagen.
Etwas kurzsichtig betrachtet das ganze und Augenwischerei, davon auszugehen, dass ALLE diese downloads entgangenes Geld wären. Die Rechnung wäre interessanter zu sehen, wieviele Leute es sich daraufhin gekauft haben.

patchnotes 14 Komm-Experte - 1847 - 18. November 2010 - 11:56 #

Genauso Augenwischerei, wie davon auszugehen, dass KEINER dieser Downloads entgangenes Geld wäre.

Anonymous (unregistriert) 18. November 2010 - 1:39 #

who cares wie groß die schwarzkopie-zahlen sind. es ist allgemein bekannt, dass man diese zahlen nicht mit entgangen einnahmen gleichsetzen kann. dass ein spiel welches lange ersehnt war und sich unheimlich gut verkauft hat, auch wie blöde geleecht wird ist einleuchtend.
überraschend wäre das gegenteil.

Anonymous (unregistriert) 20. November 2010 - 12:45 #

dass es überhaupt keine reinen kopien ohne anfolgendes kaufen des originals gäbe behauptet auch niemand. man muss sich als entwickler nur mal klarmachen, dass es sinnlos ist unmengen für einen kopierschutz des singleplayers auszugeben, der sowieso geknackt wird - ergo es sinnvoller ist einen so interessanten multiplayer zu gestalten, der natürlich unknackbar ist mit solch einem serversystem - dass man das spiel kaufen WILL, um es in vollen zügen genießen zu können. ( assassins creed ist in der hinsicht noch immer im steinzeitalter )

motherlode (unregistriert) 21. November 2010 - 23:21 #

Viel schlimmer finde als DRM an sich, dass Sperren von Leute wegen cheaten im Singleplayer Modus. Ich kann auch jetzt schon sagen: Diablo 3 wird ähnliche Zahlen ausweisen >.>

firstdeathmaker 18 Doppel-Voter - 9333 - 24. November 2010 - 0:40 #

Mich würde mal interessieren, wie viele von den Leuten die sich das illegal runtergeladen haben es sich am Ende doch gekauft haben.

Ich muss aber sagen: Der Multiplayer bringt wirklich einen extremen Mehrwert. Vor allem weil es dieses ausgeklügelte Ranglistensystem gibt kann man auch als absoluter Anfänger ab und zu Erfolge genießen.

Bisher habe ich jedenfalls kein Blizzard Spiel das ich mir original gekauft habe bereut. Und SC2 setzt diese Erfahrung fort.