DotA 2: Der Blizzard-Community weggenommen?

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25. Oktober 2010 - 18:54 — vor 13 Jahren zuletzt aktualisiert
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Vor gut zwei Wochen hat Entwickler Valve DotA 2 angekündigt, ein Spiel, dessen ursprüngliche Version eine Modifikation von Warcraft 3 war (wir berichteten). Gemeinsam mit vier Mitstreitern gilt es bei DotA, die eigene Basis zu schützen und gleichzeitig die gegnerischen Gebäude zu zerstören. Über die Kommerzialisierung des Community-Projektes (Valve hat mittlerweile mit Icefrog den DotA-Erfinder als Angestellten) haben sich die Kollegen von Eurogamer mit Rob Pardo unterhalten. Pardo bekleidet bei Blizzard den Posten des "Lead Game Designer":

Die Entscheidung hat mich, um ehrlich zu sein, ein bisschen verwirrt. DotA kommt aus der Blizzard-Community. Das sieht für mich wie ein sehr seltsamer Zug von Valve aus, sich jetzt die Exklusiv-Rechte daran zu sichern. Bisher war Dota etwas, was uns und der Community frei zur Verfügung stand.

Dass Valve nun DotA 2 entwickelt, wirke auf Pardo, als wenn man es der Blizzard- und Warcraft-Community wegnehmen würde: "Das scheint mir nicht richtig zu sein". Dieser Schritt hinterlasse vor dem Hintergrund, dass Valve der Mod-Community eigentlich wohlgesonnen gegenüber stehe, einen Beigeschmack.

Shatter 10 Kommunikator - 525 - 25. Oktober 2010 - 18:30 #

Vier Mitstreiter, also fünf Spieler pro Team (zweite Zeile).
Und Blizzard hat sich eigentlich nie groß um DotA gekümmert, insofern überraschen die Aussagen ein bisschen. War ja keine Community-Map, wirklich oft hat sich Icefrog nicht reinreden lassen.

Gadeiros 15 Kenner - 3562 - 25. Oktober 2010 - 18:58 #

uhm.. kurze frage: warum sollte sich blizz drum kümmern?
mal ganz davon abgesehen, daß sie sich imho unfassbar drum gekümmert haben, ist es trotzdem nicht ihr bier war.

und was können sie für icefrogs höhenflüge denn machen.. wenn er das so machen will wie ers grade macht ist das seine entscheidung und blizzard hat und will da nicht reinreden. und das ist btw NICHTMAL ansatzweise das ende der AoS-maps auf wc3 und sc2-basis.. das ist nur die rückkehr der krativität und 'des marktes' in diesen mappool imho.

was denkste denn, hat blizzard falsch gemacht und hätten sie machen sollen? und ihm kohle rüberschieben oder ihn beschäftigen ist keine antwort auf die frage.

Shatter 10 Kommunikator - 525 - 25. Oktober 2010 - 19:53 #

Wann hat sich Blizzard den "unfassbar" darum gekümmert? Meiner mehr oder weniger aktive Zeit liegt etwas zurück aber das wär mir wahrscheinlich nicht entgangen.
Ob Blizzard sich darum kümmern sollte oder nicht hab ich garnicht gefragt. Es ging mir bei meiner Aussage eher um eine art verdrehung der Sachlage seitens des Designers:
- Dota stammt aus der Blizzard Community - mag richtig sein, groß geworden ist es unter Icefrog. Es ist kein Community Projekt. Es wurde sich innerhalb der (DotA-)Community sogar lautstark über Blizzard beschwert. Man hätte sie dort gerne im Boot gehabt, es kam aber nichts.
- Insofern muss man fragen wie man Blizzard DotA wegnehmen kann. Außer durch EULA usw. (alles was ihr macht gehört uns) gab es quasi keine Verbindung.
- Warum DotA für WC3 jetzt verschwinden (nicht mehr frei verfügbar) sollte ist mir auch unklar. Valve ist nicht die erste Firma die dieses Spielprinzip übernommen hat (Demigod, HoN, LoL).

Also nochmal: Es geht hier nicht um die Frage was hätte Blizzard tun können / sollen. Nur die Aussagen sind einfach unpassend, denn DotA war/ist viel mehr mit Icefrog als mit Blizzard / ihrer Community verknüpft.

Gadeiros 15 Kenner - 3562 - 26. Oktober 2010 - 0:01 #

wohlgemerkt: überall wo hier DotA steht müsste eigentlich genauer "DotA Allstars" stehen... (ka, ob sogar erst allstars ab einer bestimmten version.. aber das ist auch langsam egal)

Blizzard hat sich insofern drum gekümmert, daß das neue Bnet2 schon imho nen kniefall vor den kreativen mapentwicklern macht und wenn der gute warcraft3editor keine unterstützung der community an sich war, dann weiß ich ja auch nicht. außerdem haben sie AoS genau wie towerdefenses immer eng an ihr herz geschlossen (siehe expansion pack campaign) und dota immer als eine große leistung der warcraft3-spieler gewürdigt (siehe diverse pressekonferenzen und interviews -besonders bezüglich Bnet2). was soll man denn noch mehr mit einem kleinen mapmod machen? einem mapmod, der wahrscheinlich nicht die kraft hat, ein eigenes vollpreisspiel zu sein (ja, ich weiß, daß es 3 standalone-spiele mindestens davon gibt.. daher ja die aussage)?

1. ja, man hätte blizzard gerne im boot gehabt. man hätte gerne gehabt, daß blizzard den icefrog übernimmt und eine art metaDotA bastelt. nur warum hätte blizzard sowas tun sollen? hätte blizzard icefrog hilfe eines richtigen programmiererteams abstellen sollen zum managen der mapwartung?
und die dotacommunity hat sich doch schon ab und an aufgeregt, daß blizzard nicht an SIE denkt, wenn sie mal hier und da warcraft 3 patchten..

2. wie man dota "wegnehmen" kann? nur maximal per name. und das ist valves einzige masche hier.
und dota ist nur insofern mit icefrog verknüpft, daß er den namen von dota allstars haben könnte. aber da es wahrscheinlich eh bis dahin nie ne marke war, könntens da auch "dota 14 - the quickening" produzieren ganz OHNE den einkauf von icefrog. icefrog ist wahrscheinlich nur da, damits "legitim" wirkt für fans.

3. verschwinden? die map halt in zukünftigen versionen mit dem namen.. aber die meisten maps, wie auch schon dota allstars zuvor (dota stammt nicht von ihm), werden einfach von jemand anderem weitegeführt oder einfach mal wesentlich verbessert geklont (wie zB bei "dbz rampage" immer wieder geschehen).

so verstehe ich pardos aussage: "warum sichs von valve die kopie kaufen, wenn unsere kunden es schon das original haben und für weniger kohle mehr als das noch dazu bekommen?"

ich verstehe nicht, iwf du die aussage nicht magst? denkst du, pardo will damit anspruch auf das spiel erheben, welches icefrog in den letzten paar jahren gemanaged(nicht estellt) hat?

AoS allgemein kommt aus der Blizzard-community(sc&wc3). diese map speziell kommt auch daher und die spiele, die der map zugrunde liegen, sind von blizzard (wc3&tft). und diese community wird (und das macht sie derzeit auch) weiterhin AoS-maps herstellen. und da es bereits viele geübtere designer gibt als zu der zeit als dota aufstieg frage ich mich, warum das nächste "dota" (rede vom erfolg, nicht vom namen) denn aus valves stall kommen sollte? und genau wie pardo frage ich mich, was valve denkt was ihnen der schritt bringt? das hat keine hand, keinen fuß.. das ist nur namenschröpfung.

Anym 16 Übertalent - 4962 - 26. Oktober 2010 - 8:39 #

Kniefall vor den Entwicklern? Ich geb zu, ich hab das nicht so genau verfolgt, aber ist es nicht so, dass Bnet2 einen Entwickler zwingt, seine Projekte ausschließlich über Bnet2 zu verbreiten, die Anzahl und Größe der Projekte pro Entwickler streng limitiert, es Blizzard erlaubt jedes Projekt ohne Angabe von Gründen zu sperren und keine Multiplayer-Spiele außerhalb de Bnet erlaubt? Bilde mir zumindest ein, ich hätte das mal so gelesen. Kann natürlich sein, dass das seither schon wieder geändert wurde, aber alleine dass das mal so geplant war, spricht in meinen Augen schon Bände.

Was du Pardo in den Mund legst, entspricht überhaupt nicht dem, was er tatsächlich gesagt hat. Zugegebenermaßen verzerrt die News hier die Originalaussage etwas, siehe auch meinen ersten Kommentar weiter unten. Es geht darum, das sich Valve ihr DOTA 2, für dass sie auch den aktuellen Entwickler von DotA [Allstars] mit an Bord geholt haben, "DOTA 2" nennen wollen und sich entsprechend auch die Namensrechte dafür gesichert haben, während Blizzard ihr "Blizzard DOTA" für SC2 komplett selbst, ohne Beteiligung von irgendjemandem aus der Community, entwickelt haben und trotzdem gerne den Namen verwenden würden. Es geht darum, dass Blizzard glaubt, etwas verloren zu haben an dem sie zwar selber keine Rechte und keine Beteiligung hatten, ihnen bisher aber trotzdem kostenlos zur Verfügung stand. Zitat: "[I]t's something that's been freely available to _us_ and everyone in the Warcraft III community up to this point." (Hervorhebung von mir)

Shatter 10 Kommunikator - 525 - 26. Oktober 2010 - 11:22 #

Der Editor war logischwerweise vor der Map da, das ist von daher kein "kümmern". Und "eng ans Herz geschlossen" ist mir dann doch etwas sehr spirituel. Blizzard hat ein Tool bereitgestellt von dem man sich eigene monetäre Vorteile erhoft (und dann wohl auch erhalten hat). Und neben lange bekannten Bugs des Editors hätte man z.B. das Match Making des Battle.nets auf DotA ausweiten können.

Und sei mir nicht böse, aber ich finde im Rest nicht einen Bezug zu dem von Mir gesagtem.

Vllt. nochmal möglichst nah am Zitat:
"DotA kommt aus der Blizzard-Community.[...] Bisher war Dota etwas, was uns und der Community frei zur Verfügung stand."

Richtiger wäre: "Der E-Sport Titel DotA ist das Resultat von Icefrogs Arbeit, mit dem Namen DotA war und ist nur die von ihm erstellte (gemanaged ist kleinlich) Map verknüpft" (unter Guinsoo wars eine normale Wald und Wiesen Map).

Benjamin Ginkel 18 Doppel-Voter - 11152 - 25. Oktober 2010 - 19:03 #

Danke für den Hinweis, ist geändert.

bam 15 Kenner - 2757 - 25. Oktober 2010 - 19:07 #

Man kann eigentlich nur hoffen dass DOTA2 nicht wirklich erfolgreich wird. DotA ist nunmal auch deswegen so erfolgreich, weil das ganze kostenlos ist (sofern man Warcraft 3 besitzt, aber das hat sich nunmal millionenfach verkauft). Ich bin mir ziemlich sicher dass die entsprechend populärste AoS-Map für Starcraft 2 auch nach Release von DOTA2 wesentlich populärer bleiben wird als Valves Titel.

Die DotA-Klone (wenn man so will) haben sich allesamt nicht herausragend verkauft bzw. herausragende Spielerzahlen gewonnen und gehalten. Nicht weil sie schlecht wären, aber weil sie auch nicht wirklich besser sind als die Warraft 3-Map.

Was DOTA2 angeht scheint es mir ähnlich wie ein Counter-Strike: Source zu werden. Neue Engine, spielerisch keine großen Unterschiede, aber eben lange nicht den Charme und die Popularität des Originals. Weiß nicht warum man da nicht mehr wagen will als ein Remake mit Steam-Features.

Asto 15 Kenner - 2904 - 26. Oktober 2010 - 7:23 #

Wer sagt das Dota 2 was kosten wird? Alien Swarm war auch ein wieder aufgegriffener Mod der kostenlos erhältlich ist. Würde fast vermuten Dota 2 wird ähnlich sein

Atlas (unregistriert) 26. Oktober 2010 - 10:23 #

Wenn Dota2 von Valve gut wird, bin ich gern bereit Geld dafür auszugeben. Ich geh sogar soweit, dass ich es Valve mit Genuss in den Rachen werfen würde, wenn weiterhin so hochwertige Spiele von ihnen erscheinen.

MTR 12 Trollwächter - 1033 - 25. Oktober 2010 - 19:12 #

Bisschen versteh ich Blizzard, aber ich finde es jetzt nicht wirklich schlimm von Valve die Marke bzw den Namen für den zweiten Teil übernommen zu haben, denn schließlich arbeitet der Schöpfer und damit auch der kreative Kopf nun bei Valve. Zwar wurde es als Mod für Warcraft 3 entwickelt, aber jetzt kommt es ja auch mit der Source-Engine (da bin ich echt gespannt, ob sich die Engine dafür eignet) und begeht damit einen Neuanfang.

Mithos (unregistriert) 25. Oktober 2010 - 19:33 #

Sehe ich ganz ähnlich: Es reicht eben nicht, "nur" die Plattform für kreative Entwicklungen zu bieten. Wenn man die Perlen dieser Entwicklungen wirklich halten will, muss man nun mal genau das machen: Einen bezahlten Job in einem entsprechenden Projekt-Rahmen anbieten. Und dabei darf man sich halt auch nicht von der Konkurrenz überbieten lassen.

Die erwähnte "Blizzard-Community" trägt zwar den Namen Blizzard in der Bezeichnung, viel mehr Bedeutung ist dahinter aber auch nicht. (Im Sinne von: Blizzard-Community-Projekt ist nicht gleich Eigentum von Blizzard)

bam 15 Kenner - 2757 - 25. Oktober 2010 - 19:40 #

Icefrog ist nicht der Schöpfer von DotA.
Überdies ist DotA nun wirklich keine originelle Mod im strengen Sinne, mehr eine modifizierte Map. Fast sämtliche Texturen, Modelle, Animationen, Effekte und der Großteil der Mechaniken stammen von Blizzard. Die Idee von DotA ist ebensowenig originell (auch nicht im Sinne des geistigen Eigentums) es ist eine AoS-Map wie es sie zu hunderten gibt, es ist lediglich die populärste geworden.

Genau hier liegt für mich ein großes Problem. Es ist nicht nur eine Übernahme der Idee bzw. der Spielregeln von DotA, sondern auch eine Übernahme von Blizzards Spielmechaniken und eine Kopie vieler Elemente von Warcraft 3.

Blizzard stellt sämtlichen erstellten Content der Mod/Map-Community zur Verfügung damit sie Custommaps für das jeweilige Spiel entwickeln, aber wohl kaum damit jemand den Content kopiert und auf einer anderen Engine realisiert.

Shatter 10 Kommunikator - 525 - 25. Oktober 2010 - 19:58 #

HoN ist quasi eine 1zu1 Kopie, Blizzard ist es egal. Denn letztlich profitiert Blizzard vom Editor mindestens genauso. Jetzt Rechte am (von anderen erschaffenen) Content einfordern würde die Mappercommunity in ihren Grundfesten erschüttern.

bam 15 Kenner - 2757 - 25. Oktober 2010 - 20:37 #

Das ist ja auch nicht was Blizzard macht. Sondern sie kritisieren nunmal zu Recht dass Valve aus diesem Content (der im Grunde Blizzard und der Community gehört) Kapital schlagen wollen. Einfordern tut man nichts. Im übrigen war es schon immer so, dass sämtlich erstellter Mod-Content weiterhin dem Bereitsteller der Tools (also dem Entwickler) gehört; deswegen dürfen Mods auch nicht kommerziell vertrieben werden.

Shatter 10 Kommunikator - 525 - 25. Oktober 2010 - 22:03 #

Dieses gerede von Community ist sone Halbwahrheit, in DotA-Kreisen sieht man sich nicht als Teil der Blizzardschen Community. Die Ankündigung von DotA 2 (Icefrog! + Valve) wurde mit großer Begeisterung aufgenommen, Blizzard DotA skeptisch betrachtet.

Also: Rein Rechtlich mag Blizzard (und nur denen, nix mit Community) DotA gehören. Für die Spieler ist es Icefrogs Werk. Der Designer versucht eine Nähe herzustellen die nicht besteht und kritisiert einen Konkurenten dafür diese (imaginäre) Band zu zerreisen. Ein großer Teil der DotA Partien findet auch garnichtmehr im Battle.net statt. Ein, wie ich finde, passender Vergleich:
Wem gehört ein Spiel auf Basis der Unreal 3 Engine? Für Die DotA-Community ist WC3 schon länger nichts anderes.

bam 15 Kenner - 2757 - 26. Oktober 2010 - 7:09 #

Da verallgemeinerst du aber ganz schön. Da hat jeder seine eigenen Ansichten. Sowas wie einen allgemeinen konsens in der Community gibt es nicht. Von daher ist die Argumentation mit dem imaginären Band so auch nicht richtig.

Ein Spiel auf Basis der Unreal 3 Engine gehört Epic als Entwickler der selbigen oder dem Entwickler/Publisher, der diese Engine lizensiert hat und im Rahmen der Lizenzbedingungen handelt.

Anym 16 Übertalent - 4962 - 26. Oktober 2010 - 9:35 #

Content, egal ob in einer Mod oder anderswo, gehört natürlich dem Ersteller des Contents und nicht dem Bereitsteller der Tools! Jedes Modell, das du selber baust und jede Zeile Code, die du selber schreibst gehören selbstverständlich weiterhin dir. Wenn du ein Buch schreibst gehört es ja auch nicht Microsoft, nur weil du dafür Word verwendet hast.

Natürlich beeinhalten viele Mods neben User-generiertem auch Hersteller-kreierten Content, den der Hersteller für die Verwendung in Mods bereitgestellt hat und der auch weiterhin dem Hersteller gehört, weshalb die meisten Mods auch nicht kommerziell vertrieben werden dürfen. Eine Mod, die hingegen keinerlei Hersteller-Content beeinhaltet, was sich zugegebenermaßen je nach Art der Entwicklungstools schwierig gestalten kann, unterläge jedoch keinerlei solchen Einschränkungen, egal was die etwaige EULAs sagen.

Insofern beschränken sich jegliche Rechte Blizzards an DotA auf die Assets die direkt aus WC3 stammen, was DotA-spezifische Mechaniken, Charaktere, Skripte und auch den "DotA" Namen explizit nicht miteinschließt. Das Valve für ihr DOTA 2 ihre eigenen Texturen, Modelle, Animationen, Effekte und Skripte erstellen wird, steht wohl außer Frage. Von "Kopieren" im engeren Sinn kann hier also schon mal keine Rede sein.

Bleiben die Mechaniken, die noch aus WC3 stammen. Hierzu ist zu sagen, dass Spielmechaniken nicht dem Urheberrecht unterliegen, nur ihre Implementierung. Eine Tatsache die Blizzard bekannt ist und worüber sie froh sein drüften, geht WC3 doch auch WC1 zurück, das seinerzeit die Spielmechanik von Dune II ziemlich 1:1 kopiert hat (noch dazu in einem stark von Warhammer "inspiriertem" Setting).

Daher kritisiert Blizzard auch nicht, wie du schreibst, "dass Valve aus diesem Content (der im Grunde Blizzard und der Community gehört) Kapital schlagen wollen" (weil sie wissen, dass das Unsinn wäre), sondern dass Valve das Ganze "DOTA 2" nennen will und sich die Rechte für den Namen gesichert hat.

bam 15 Kenner - 2757 - 26. Oktober 2010 - 10:49 #

Content den du erstellst gehört nicht automatisch dir. Es kommt auf die Lizenzbedingungen an. Wenn die Lizenz besagt, dass sämtlich erstellter Content im Besitz des Bereitstellers des Tools bleibt, dann ist dem auch so. Ein in Die Sims ersteller Sim gehört nicht dir. Genauswenig gehört dir eine erstellte Map. Eine Lizenz kann dir ausdrücklich erlauben über den erstellten Content frei zu verfügen; was bei Produktivtools in der Regel eben der Fall ist.
Eine Modifikation bleibt immer im Besitz des jeweiligen Entwicklers, ganz einfach weil du nur modifizierst. Du hast die Erlaubnis des Entwicklers (quasi eine Lizenz) Modifikationen mit den bereitgestellten Tools vorzunehmen, diese kann dir aber auch ausdrücklich entzogen werden, genauso wie die Verbreitung der Modifikation unterbunden werden kann.

Es geht mir im übrigen auch nicht um rechtliche Aspekte, sondern um ganz reale Gegebenheiten. In DotA steckt so viel Warcraft 3; damit ist jede DotA-Kopie immer auch eine Kopie von Warcraft 3. Es geht hier nicht ums tatsächliche Kopieren (das habe ich auch nicht geschrieben) sondern um das nachempfinden von Inhalten aus DotA und Warcraft 3. Dass das nun neue Texturen sind und neue Modelle und neue Animationen etc. ist klar.

Nochmals. Der Content aus DotA gehört Blizzard und der Community im weiteren Sinne, nicht rechtlich, darum geht es auch gar nicht (sonst würde Blizzard da ja auch rechtlich gegen vorgehen). Valve übernimmt hier aber all diese Ideen und kopiert allerlei Dinge um das ganze selber zu vertreiben. Genau das ist doch moralisch (wenn mans so nennen mag) einfach nicht in Ordnung. Blizzard supportet die Mod-Community indem sie eine Plattform und die Tools bereitstellen, genauso wie das Valve mit dem Source SDK macht. Da aber dann direkt Kapital rausschlagen zu wollen empfindet eben nicht nur Blizzard als daneben.

Anym 16 Übertalent - 4962 - 26. Oktober 2010 - 16:17 #

Naja, einen Sim erstellst du ja nicht wirklich selber, da spielst du nur an vorgegebenen Paramtern herum und auch bei einer Map für ein RTS setzt du in der Regel auch vorgefertigte Bausteine zusammen von dem her hat der Hersteller da gewisse Rechte an der konkreten Map (bei Maps für einen FPS sieht das aber unter Umständen schon wieder ganz anders aus). Das geographische Layout der Karte gehört aber trotzdem weiterhin dir und wenn du willst kannst du die gleiche Map, die du für Spiel A von Hersteller X gemacht hast auch für Spiel B von Hersteller Y machen. Soviel nur dazu. Kann mich aber natürlich auch irren. IANAL, also lassen wir das. Du sagst ja selber auch, dass es dir nicht in erster Linie um rechtliche Aspekte geht.

Ich muss aber gestehen, dass ich dir nicht ganz folgen kann, wenn du schreibst, dass es dir nicht um "rechtliche Aspekte, sondern um ganz _reale_ Gegebenheiten" ginge (Hervorhebung von mir). Wenn du sagst, dass das Nachempfinden von Inhalten aus DotA und WC3 moralisch verwerflich sei, muss ich aber schon fragen, ob du es nicht für ebenso verwerflich hältst, dass Blizzard für WC1 damals Dune II und Warhammer nachempfunden hat?

Oder empfindest du die Existenz von Team Fortress 2 auch als daneben? Team Fortress war eine kostenlose Mod für Quake/QuakeWorld, das ja bekanntlich nicht von Valve, sondern von id Software war. Valve hat den Entwicklern Jobs gegeben und dann mit ihnen zusammen zuerst Team Fortress Classic für Half-Life und später Team Fortress 2 gemacht, um Kapital daraus zu schlagen. War das auch nicht in Ordnung? Die Situationen scheinen mir nicht so verschieden zu sein.

Shatter 10 Kommunikator - 525 - 26. Oktober 2010 - 11:32 #

Wenn man natürlich andere Prämissen hat, erledigt sich eine Diskussion. Ich hab meine Eindrücke von den Reaktionen, ob du welche hast weiß ich nicht, ich hoffe aber du argumentierst hier jetzt nicht nur theoretisch (Community-konsens gibt es nie).
Es gibt 1000e TDs und auch AOS Maps usw., aber (Icefrogs) DotA steht einfach weit darüber. Wenn der Entwickler hier so unwichtig ist sollte das nicht so sein.

MTR 12 Trollwächter - 1033 - 25. Oktober 2010 - 20:11 #

Ok wenn Icefrog nicht der Schöpfer ist, ist es natürlich nicht mehr so ein "reiner" Deal. Aber wenn ich richtig informiert bin, ist die Idee nicht von Blizzard sondern eben aus der Community entstanden und diese wird benutzt um ein neues Spiel zu machen. Bisher weiß man ja nicht, zu was es sich entwickelt... Die Kommerzialisierung gefällt mir nicht wirklich, aber paar Verbesserungen kommen bestimmt mit und es ist ja nicht der erste Nachahmer des Ursprungswerk, nur eben offizieller und unter dem Namen, was wohl das größte Problem in den Augen vieler ist. Für Neueinsteiger, und an die richtet sich ja das DOTA 2 auch, mit z.B. der Coaching-Option, ist das aber glaub ein gute Möglichkeit, das auch mal kennenzulernen. Vielleicht ist es ein Dienst für das Spiel durch den Wirbel um das Spiel auch den Bekanntheitsgrad des Urspiels zu erhöhen...

fragpad 14 Komm-Experte - P - 2613 - 25. Oktober 2010 - 19:30 #

Blizzard wirds überleben.
Und wenn sie Icefrog nen Angebot gemacht hätten, hätte er es bestimmt auch mit ihnen entwickelt...

Larnak 22 Motivator - 37541 - 25. Oktober 2010 - 21:51 #

Wenn Blizzard vorgehabt hätte, damit Geld zu verdienen, hätten sie das sicher gemacht ;)
So wie es aussieht geht es nicht darum, dass Pardo denkt, man habe Blizzard damit Geld weggenommen, sondern darum, dass Pardo es merkwürdig findet, wenn jemand aus so etwas Kapital schlagen möchte.

Tek (unregistriert) 25. Oktober 2010 - 19:48 #

Ich spiele seit der beta League of Legends das ist ein eigenständiges spiel mit der DOTA funktion.Wo angeblich auch die Erfinder von den Wc3 dota maps ihre hände mit drinnen haben sollen. Die Spieler werden immer mehr und die Liga wird immer voller. Es ist free 2 play und hat die maps von Wc3 meiner meinung nach in den schatten gestellt.
und ich denke nicht das valve mit einem Game was Kostet da mithlten kann nur mal so um meine Erfahrungsberichte zu äußern.

Anym 16 Übertalent - 4962 - 25. Oktober 2010 - 20:03 #

Die News und die Übersetzung des Zitat sind irreführend. Pardo beschwert sich nicht über die "Kommerzialisierung" des Projekts, sondern darüber, dass sich Valve das Markenzeichen gesichert hat.

IceFrog (der sich übrigens mit Binnen-Majuskel schreibt) hat DotA auch nicht erfunden, sondern war lediglich, wenn auch langährig, der letzte Maintainer.

Ungeachtet dessen hat Blizzard in meinen Augen angesichts der Tatsache, wie sie sich (nicht) um DotA oder die Community kümmern bzw. gekümmert haben, wirklich keinen Grund sich zu beschweren.

Weltraum 04 Talent - 25 - 25. Oktober 2010 - 23:24 #

"Die News und die Übersetzung des Zitat sind irreführend"
Richtig.

Man sollte dazu anmerken: Blizzard hat erst dieses Wochenende selbst eine "Dota-Mod" für Starcraft 2 angekündigt, in der Charaktere aus Warcraft, Starcraft & Diablo gegeinander antreten. Der Fakt das Valve nun die Trademark besitzt, macht da natürlich schwierigkeiten, denn dieser Original-Titel "Dota" hat mittlerweile inzwischen den ganzen Nachbauten wie Demigod, LoL & HoN einen ungeheuren Wert, und Blizzard bangt nun einfach darum diesen auch für Spiele wie Starcraft als zusätzliche Content ausspielen zu können.

Desweiteren: das Team von Valve macht einfach das was es am besten kann, und zwar den schlausten Köpfen aus der Mod-Szene eine professionelle Basis zu bieten, um deren Spielideen mit einigen der besten Leute in der Branche zu verfeinern und letztendlich an den Kunde zu bringen.

So war das schon immer, ob nun bei Counter Strike, dem Left 4 Dead Team oder diesem ursprünglichen Quake Mod namens Team Fortress ;) und das finde ich gut so. Jede andere Firma könnte genau so findig sein.

hermach 12 Trollwächter - 1106 - 25. Oktober 2010 - 20:16 #

Meiner Meiung nach auch eine interessant, ist diese Aussage von Riot dem Macher von LoL(aus einer News von Hl Portal)
"Einzig von League of Legends-Macher Riot kommen nicht nur positive Worte. [...] ist aber immernoch nicht glücklich darüber, dass die Half-Life-Macher sich die Rechte an "DOTA" gesichert haben. Die Marke würde "der Community gehören" und sollte "nicht im Besitz einer einzelnen Person oder eines Unternehmens sein". Trotz dieser Aussage hat Entwickler Riot mittlerweile selbst die Rechte an der Marke "Defense of the Ancients" beantragt."

Spielstern (unregistriert) 25. Oktober 2010 - 21:53 #

Wenn es schon News über aktuelle Dota-Entwicklungen und Skandälchen gibt, dann sollte folgender Link nicht fehlen:
EDIT: Link gelöscht, da offensichtlich ein Fake

Heftigste Beschuldigungen eines anonymen angeblichen Valve-Mitarbeiters. Seinen Schilderung zufolge ist IceFrog ein Lügner und Betrüger.

Was man von den ganzen Sachen glaube mag...ich hab keine Ahnung mehr.

EDIT: Nach einigem Googlen auf den Twitter Accoutn von George Broussard gestoßen. Laut folgendem Post sind die Tiraden des angeblichen anonymen Mitarbeiters samt und sonders FAKE. (Quelle http://twitter.com/georgeb3dr/status/27283945396)

Pestilence (unregistriert) 25. Oktober 2010 - 22:02 #

Blizzard: "Uns wurde ein Community-Projekt weggenommen! Die arme Community! Hätten wir das vorher geahnt, dann hätten wir euch doch unterstützt!"

Steam: "Wir bieten der Dota-Community eine einzigartige Plattform, nachdem Blizzard es versäumt hat die Dota-Entwickler selber zu unterstützen!"

Dota-Community: "Moment, wir gehören einer Community an? Ist das sowas wie ne Partei?"

Gabe Nevell: "Dota? Keine Ahnung. Jetzt verschwinden sie von meinem Golfplatz, ich möchte weiter gegen Bill Gates spielen!"

Madrakor 18 Doppel-Voter - - 10544 - 26. Oktober 2010 - 13:18 #

Gnahaha. :)
Schönes Gespräch, im Endeffekt geht es in dieser Diskussion wieder mal nur ums Geld.

Liam 13 Koop-Gamer - 1440 - 26. Oktober 2010 - 5:49 #

Fast schon ein wenig ironisch, Blizzards große Stärke ist vorhandene funktionierende Ideen aufzugreifen, sie dann zu polieren bis sie blenden und dann unter ihrem Namen in neuem Gewand zu verkaufen (gut bis auf 3 Vikings vielleicht). Quasi exakt dasselbe Prinzip was Valve mit Dota grad fährt, gut nur die haben sich einen der Entwickler dazu geholt.

Porter 05 Spieler - 2981 - 26. Oktober 2010 - 14:38 #

naja da wurde sicher wieder viel zu viel hineininterpretiert in das "Interview" und die Aussagen aufgebauscht damit man es als "NEWS" verkaufen kann, Fakt ist, wenn Blizz wirklich Interesse gehabt hätte DOTA zu fördern dann hätten die sich selbst die Marke gesichert und mit dem Kopf des ganzen gesprochen...

Hazelnut (unregistriert) 26. Oktober 2010 - 21:51 #

eben...

ausserdem gibt es keine wirkliche blizzcom... man macht ne com des spiels willn nicht wegen blizz...des wäre mir ja ganz neu

Anym 16 Übertalent - 4962 - 10. Februar 2012 - 17:14 #

Inzwischen hat Blizzard offiziell Einspruch gegen das Trademark eingelegt, siehe http://ttabvue.uspto.gov/ttabvue/v?pno=91202572&pty=OPP&eno=1

Mitarbeit