Regine Pfeiffer wirft GTA 4 Antisemitismus vor (Update)

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24. Oktober 2010 - 21:08
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Update 24.10:

Patrick Portz, ein User der Website Stigma-Videospiele, hat einen offenen Brief an Regine Pfeiffer verfasst.
Nachzulesen ist dieser unter folgendem Link (oder in den Kommentaren dieser News):
Stigma-Videospiele

Ursprüngliche Meldung vom 23.10.2010: 

Regine Pfeiffer, die sich in den letzten Jahren schon mehrfach kritisch gegenüber bestimmten Computerspielen äußerte, sprach vor einigen Wochen in der Fernsehsendung FrauTV über die Frauenfeindlichkeit in aktuellen Spielen (Beitrag auf Youtube). Angeregt von den Kommentaren im Gästebuch der Sendung, veröffentlichte sie diese Woche eine Stellungnahme zu der Kritik auf ihrem privaten Blog. Dort verteidigt sie den TV-Beitrag und bekräftigt ihre Kritik an gewissen Spielen.

Neu ist dabei der Vorwurf, dass GTA 4 den Spieler zu antisemitischer Gewalt anstachele. Als Beweis für diesen schweren Vorwurf dient ihr eine Szene, in der ein jüdischer Zivilist auf einem Brückengeländer sitzt. Wortwörtlich heißt es:

Sie hatten verschiedene Erklärungen dafür gefunden, dass der alte Jude hier auf dem Brückengeländer sitzt. Ohne, dass Sie das Bild gesehen hatten, waren Sie der Meinung, hier würde sich jemand ausruhen. Schauen Sie es sich an und geben Sie mir EINEN vernünftigen Grund für das Arrangement. Der Jude sitzt hier ausschließlich, um rassistische Gewalt zu ermöglichen. Welchen realistischen Grund sollte es sonst für diese absurde Platzierung geben?

Die Fakten sprechen eine andere Sprache. Welcher Zivilist an der besagten Brücke steht, sitzt oder telefoniert, ist reiner Zufall. Welche Zivilisten sich auf Brückengeländern eine Ruhepause gönnen, ist ebenfalls dem Zufall überlassen.

Außerdem düften die meisten Spieler den Anblick eines Juden genausowenig als Aufforderung zur Gewalt verstehen, wie den Anblick eines Christen oder Muslimen.

Executer 10 Kommunikator - 526 - 23. Oktober 2010 - 11:08 #

Ist die Frau verwandt oder verschwägert mit Christian Pfeiffer, diesem sagenhaft kompetenten Killerspielverbotsforderer? Das wäre ggf. noch eine interessante Querverbindung.

Maximilian John Community-Event-Team - 10078 - 23. Oktober 2010 - 11:11 #

Ich glaub das ist seine Schwester. Man merkt aber das beide von Videospielen nicht viel Ahnung haben und trotzdem andauernd was zu sagen haben.

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36257 - 23. Oktober 2010 - 11:19 #

Sie ist die Schwester, aber selber auch schon mehrfach in Erscheinung getreten.
So bezeichnete sie 2008 EA als "Schweinefirma" und verglich eine Mission aus GTA IV mit dem Film JudSüß.

JakillSlavik 17 Shapeshifter - 7253 - 23. Oktober 2010 - 11:45 #

Übrigens:
"Wenn der erste Gedanke, der einem beim Anblick eines Juden einfällt, die Ausübung von Gewalt ist, sollte man mit Antisemitismusvorwürfen lieber vorsichtiger umgehen..."

Sehr gut = )
Ist das von dir?

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36257 - 23. Oktober 2010 - 12:06 #

Ja, ist von mir.
Der Gedanke drängt sich ja beim Lesen des Blogs geradezu auf.

JakillSlavik 17 Shapeshifter - 7253 - 23. Oktober 2010 - 14:08 #

Wie gesagt, sehr gut = )

volcatius (unregistriert) 23. Oktober 2010 - 11:14 #

Der Frau wird zu viel Aufmerksamkeit geschenkt.

Lasst sie doch in ihrem Blog Schwachsinn verbreiten und ansonsten ignorieren.

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36257 - 23. Oktober 2010 - 11:28 #

Solange die Medien lieber Interessenvertreter als unabhängige Experten (die womöglich Geld kosten) zur Rate ziehen, werden die Spielegegner immer einen Weg finden ihre Meinung einer großen Öffentlichkeit mitzuteilen.
Wenn sie sich dann auf ihren Blogs selber entlarven, sollte man das nicht unbeobachtet lassen.

Koffeinpumpe 15 Kenner - 3824 - 23. Oktober 2010 - 11:54 #

Richtig. Solange die Medien von Dingen berichten wollen, von denen sie keine Ahnung haben und für ihre Recherchen darum nur immer wieder die selben "Experten" aus ihrer Kontaktliste befragen, werden solche Menschen und Gruppen weiterhin Gelegenheit haben, ihre weltfremden Ansichten zu verbreiten.

Darum gehören die Medien, bzw. deren Arbeitsweise hinterfragt und reformiert. Aber solch eine Reform konnte bislang nicht einmal das Web einleiten. Noch immer ist in der Bevölkerung das Vertrauen in die klassischen Medien groß. Das wird sich wahrscheinlich nie ändern...

Vidar 19 Megatalent - 15012 - 23. Oktober 2010 - 11:17 #

achja sowas kann ja nur von ner Deutschen kommen die sich ins rampenlicht stellen will...

Anonmyous (unregistriert) 23. Oktober 2010 - 11:34 #

Hier ein lesenswerter offener Brief von dem User Vicarocha auf den verlinkten Blogeintrag oben:
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Frau Pfeiffer,
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mit Mühe und Not konnte ich mich selbst hindern, Ihnen einen Kommentar bzgl. der fraglichen frauTV-Sendung zu schreiben. Es rumorte in mir, die Sendung war eine unsägliche, bigotte, dekontextualisiernd-pornographische (und z.T. faktisch falsche) Diabolisierung diverser Spieleinhalte. Ich litt gar psychische Schmerzen... aber ich hinderte mich. Ihr aktueller Kommentar läßt mir aber keine andere Wahl, als Ihnen einen offenen Brief zu schreiben. Die Unzahl der Probleme und Mängel Ihres Kommentars läßt in mir die Frage keimen, wo und wie ich anfangen und was ich alles thematisieren soll... oder ob ich mir überhaupt die Mühe machen soll. Aber "Hier stehe ich und kann nicht anders!", ich muss Ihnen einfach antworten, möchte meinen Brief aber auf die Thematisierung der eklatantesten Defizite reduzieren...
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Zum Thema GTA IV:
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Natürlich ist es z.B. in GTA IV möglich, bspw. gezielt "Gewalt" gegen Frauen, Juden, Afroamerikaner, Asiaten, bärtige Männer oder behutete Rentnerinnen auszuüben. Aber keine der Verhaltensweisen wird spielintern "forciert", zu keiner wird der Spieler spieleimmanent motiviert. Wie der Spieler im Spiel agiert, obliegt dem Spieler selbst. Das z.B. ein antisemitischer Spieler u.U. gezielt "Gewalt" gegen Juden ausübt (s. die youtube.com-Videos), ist nicht das Problem und kann es nicht sein; das ist eine mögliche virtuelle Verhaltenskonsequenz einer Prädisposition der Spieler, keine spezifische Problematik des Spieles, seiner Inhalte und Aktionspotenziale. Es ist z.B. auch möglich, zu versuchen Fahrzeuge gem. der dt. StVO im Straßenverkehr zu manövrieren, von Hochhäusern zu springen, mit Hand- und Faustfeuerwaffen in die Luft zu schießen oder den eigenen Avatar vor einer Wand zu "parken". Das sind die Potenziale und Konsequenzen einer u.a. an Immersion orientierten virtuellen Realität (man mag es nicht glauben, aber auch Frauen, Juden und gar jüdische Frauen bevölkern US-amerikanische Großstädte). Sie argumentieren pauschal (d.h. ohne Würdigung und Differenzierung ästhetischer, narrativer, symbolischer Funktionen und Kontexte der Verhaltenspotenziale), dass diverse Verhaltenspotenziale illegitim seien; bzgl. GTA IV bspw. die Möglichkeit, gezielt "Gewalt" gegen Frauen auszuüben. Bzgl. Bioshock monierten Sie, dass die Spieler die Qual der Wahl einer moralischen Entscheidung haben: Die Little Sisters "ernten" oder "befreien".........
Was wären die Alternativen? Frauen, Juden, Afroamerikaner, Asiaten, bärtige Männer und behutete Rentnerinnen etc. in GTA IV "löschen", die "Befreiung" der Little Sisters in Bioshock als einzige "Option". Das würde in ersterem Fall die Immersion ad absurdum führen; in beiden Fällen ist das Postulat einer Verhaltensoptionsreduktion ein Plädoyer eines naiven Medienpazifismus, der jede moralische Ambivalenz und Kontroversität, jede "Irritation" subjektiver Normen der sich Empörenden in Spielen eliminieren will. Die Postulierung von (wenn nicht gesetzlichen, dann z.B. moralisch oktroyierten) Thematisierungs- und Darstellungsverboten [die nicht auf Kinder und Jugendliche beschränkt sind, wie Sie bzgl. Heavy Rain (s.u.) demonstrieren]... der Tod eines kreativen Mediums. Und ein Zeugnis einer extrospektiven Orientierungslosigkeit in den Referenzkosmen der Computerspiele, ihrer narrativen, symbolischen, ästhetischen und spielmechanischen Funktionen, sowie der mangelnden Prospektion in die Potenziale des Mediums Computerspiel. Es ist (simpel formuliert) absurd, die Gültigkeit "unserer" Normen, Werte, Moral, Ehtik, der (dt.!) Gesetze u.ä. in fiktionalen Realitäten forcieren zu wollen. Man fordert z.B. von Dystopien, dass sie nicht dystopisch sein sollen, von historischen Szenarios, dass in diesen z.B. aktuelle Standards des Rechtsprechung gültig sein sollen... etc.; heile virtuelle Welten. Das ist der Tod der Fiktion.
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Einem Medium Restriktionen oktroyieren zu wollen, weil es in einer fiktiven, virtuellen Realität z.B. Verhaltenspotenziale bietet, die in der Realität praktiziert den zivilisatorischen Konsens gefährden würden, aber als virtuelles Verhalten in einer fiktionalen, virtuellen Realität keine (vergleichbaren) Konsequenzen für die Realität bieten, ist m.M.n. absurd und gefährlich und de facto eine Gefährdung einer liberalen, demokratischen Gesellschaft.
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Den (ironischerweise) der exponierten Kritik der Option "Gewalt" gegen Frauen und Juden in GTA IV ausüben zu können inhärenten Sexismus und Rassismus möchte ich selbst nicht isoliert thematisieren, sondern sie (abermals) zur Selbstreflexion animieren; quasi eine Sakrosanz von Frauen und Juden in Spielen zu propagieren, "Gewalt" gegen sie exponiert zu kritisieren, wo "Gewalt" gegen sie im Spiel selbst nicht exponiert ist, ist eine eigene Form von Sexismus/Rassismus...
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Bzgl. des Themas Rassismus bieten Sie selbst den Absatz "Der alte Jude auf der Brücke" und schreiben: "Sie hatten verschiedene Erklärungen dafür gefunden, dass der alte Jude hier auf dem Brückengeländer sitzt. Ohne, dass Sie das Bild gesehen hatten, waren Sie der Meinung, hier würde sich jemand ausruhen. Schauen Sie es sich an und geben Sie mir EINEN vernünftigen Grund für das Arrangement. Der Jude sitzt hier ausschließlich, um rassistische Gewalt zu ermöglichen. Welchen realistischen Grund sollte es sonst für diese absurde Platzierung geben?"
Das ist eine der eklatantesten Demonstrationen einer pornographischen Perspektive, die ich bis dato lesen musste... Sie meinen, "Der Jude" sitze ausschließlich auf der Brücke, "um rassistische Gewalt zu ermöglichen." In den ersten beiden Sätzen realisieren Sie selbst, dass diverse Kommentatoren in Gästebuchbeiträgen (in Ihrem Gästebuch) alternative Erklärungen, bzw. "Gründe" für das "Arrangement" gefunden hatten. Im dritten, vierten und fünften Satz artikulieren Sie aber, dass bspw. einer der simpelsten Gründe, das Ausruhen, unrealistisch sei und negieren pauschal-salopp jede alternative Erklärung, jede alternative Rezeption des "Arrangements". Sie sollten sich über Phänomene wie Selektivität, Reflexivität und Konstruktivität informieren; Ihre Interpretation demonstriert ihre Idiosynkrasie, keine spezifische Problematik, keinen objektiven Interpretationswert des "Arrangements" – für Sie mag eine andere Intention als die Ermöglichung rassistischer Gewalt nicht plausibel sein, so wie für mich (und das vermutete Gros der Spieler) ihre Perspektive unplausibel ist; eine argumentative Basis hat Ihre Perspektive in jedem Fall nicht, der im Spiel gebotene Bildwert ist einzig der eines "Juden", der auf einer Brücke sitzt... Ungeachtet der Probleme ist außerdem die prämissive Implikation, dass "Gewalt" die einzige Verhaltensoption sei, einfach falsch...
Obszön ist m.E. aber Ihre suggestive Diffamierung der kreativen Verantwortlichen des "Arrangements": Sinn und Zweck des "Arrangements" sei die exklusive Ermöglichung rassistischer Gewalt; weil das "Arrangement" bewusst in das Spiel integriert wurde (die Prämisse ist falsch, der Nichtspielercharakter ist zufallsgeneriert und nicht immer ein Jude, dass ist für meine Argumentation aber irrelevant), sei diese Ermöglichung eine bewusste Intention der Verantwortlichen – sie kokettierten mit oder seien selbst Antisemiten. Das ist (ungeachtet der juristischen Problematik) eine pure, irrationale Verleumdung.
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Zum Thema Red Dead Redemption:
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Die "Szene" in RDR, in denen der Spieler Frauen vor einen Zug werfen kann, um eine spielinterne Trophäe, resp. ein sog. achievement zu erlangen, ist tatsächlich auch keine "Szene" im eigentlichen Sinne, sondern eine Interaktionsmöglichkeit, zu der das i.d.S. (via Trophäe/achievement) Spiel animiert. Aber: Simpel formuliert ist das eine Hommage an das Westerngenre, ein genretypisches Element, wie z.B. der showdown; ergo ein (komplexes) Symbol (RDR ist – ein Wunder! – ein Fundus an Westernreferenzen und präsentiert diese Genreversierten en masse). Die "Szene" simpel als (frauenfeindliche) Gewalt zu diskreditieren ist exemplarisch für eine pornographische Perspektive ohne Kenntnisse/Erfahrungen bzgl. der Genrekonventionen (und der speziellen Idiosynkrasien der Spiele). Ich "wundere" mich auch, dass sie weder den Namen (im Englischen "Dastardly"), noch das Bild der Trophäe, resp. des achivements (das Klischee von Bart und Hut eines "Dastard") thematisieren (bzw. realisieren). Alleine Bild und Name bieten einen gewissen Referenzwert; in Kombination oder gar in Kombination mit dem damsel in distress-Motiv der eigentlichen spielinternen Aktion potenziert sich der Wert.
Die monierte "Belohnung" ist nicht "völlig unabhängig von Kontext und Zusammenhang"! Das Szenario einer offenen "Western"-Welt bietet dem Spieler die Möglichkeit, zum Konstrukteur seiner eigenen Geschichte zu werden, eigene Kontexte zu konstruieren, die Rolle zu spielen, die er mag, z.B. die des "Dastard"...
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Zum Thema Heavy Rain:
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Sie schreiben, dass "die extrem unterschiedliche Reaktion von Gamern und Spiele-Laien" Sie "außerordentlich beschäftigt". Eine Erklärung des Differenzphänomens bietet simpel das Konzept der Medienkompetenz; ich zitiere (abermals) Thomas WILLMANN:
"Es gibt so etwas wie Lesekompetenz auch für Gewaltdarstellungen. Diejenigen, die mit den ästhetischen Konventionen einer bestimmten Schule von Gewalt-Ikonographie nicht vertraut sind, betrachten entsprechende Werke mit quasi 'pornographischem' Blick – und unterstellen diesen auch dem Stammpublikum: Der dargestellte Gewaltakt wirkt als starkes Stimulanz wahrgenommen, das die Barriere zwischen Fiktion und Realität zu transzendieren scheint; das unmittelbare, körperliche Erregung hervorruft; das sämtliche Schutzwälle der distanzierten Betrachtung durchbricht. Diese Wirkung schwächt sich mit wiederholtem Ansehen einer speziellen Art von Gewalt-Ästhetik ab: Man lernt, mit der entsprechenden Darstellungsform umzugehen, ihren Inhalt nicht mehr als einzigen und unkalkulierbar starken Reiz zu empfinden. Es ergibt sich eine Normalisierung des Blicks, der gezeigte Gewaltakt wird zum Element in einem größeren, komplexeren Kontext. Das ist jedoch etwas anderes als ein 'Gewöhnungseffekt' im Sinne einer Desensibilisierung – es betrifft nicht automatisch die Wahrnehmung von Gewalt an sich (und erst recht nicht realer Gewalt [...]). Es ist gerade umgekehrt eine Sensibilisierung für die Regeln, Codes und Konventionen einer Darstellungsweise. Und vor allem ist es eine Sensibilisierung für die Fiktionalität der Darstellung. Oder zumindest ihre Medialität: Wir alle haben uns an den Anblick sterbender Menschen oder verhungernder Kinder in den Abendnachrichten zumindest soweit gewöhnt, dass wir diese Bilder – und auch sie gehorchen unausgesprochen genauen Abbildungsregeln – mit der überlebensnotwendigen Distanz sehen können. Das heißt nicht, das irgendjemanden von uns der reale Anblick eines sterbenden Menschen, eines verhungernden Kindes auch nur annähernd kalt lassen würde."
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Wenn Sie Leuten ohne spezifische Computerspielerfahrungen und ohne Medienkompetenz im skizzierten Sinne von dieser Szene nur erzählen, kennen sie 1.) die komplexen Kontexte der Szene nicht und haben 2.) nur Ihre (verzerrte) Interpretation der Szene als Referenzwert, nicht den konkreten Bildwert. Das Bild in den Köpfen dürfte i.S.d. pornographischen Perspektive i.d.R. intensiver, empörender und expliziter sein, als das reale Bild (ich möchte das bzgl. Dante’s Inferno konretisieren; s.u.); das ist ein simples, triviales psychologisches Phänomen...
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Sie schreiben: "Egal, ob Madison getötet wird, oder ob einem ihre Befreiung gelingt, und sie dann den Doktor tötet: Das Bild von dem Bohrer, der sich langsam auf die die Genitalien der Frau zu bewegt, dieses Bild in die Köpfe von Jugendlichen zu bringen, das ist der Skandal." Sie empören sich über dekontextualisierte Bilder, empfinden die Szene als traumatisierend, ergo müsse die Szene objektiv traumatisierend sein. Das demonstriert einerseits die pornographische Perspektive und andererseits den naiven Glauben an das Stimulus-Reaktions-Modell der Medienwirkungen. Der simple Fakt ist: Wie Spieler Spielinhalte rezipieren, wie sie die Inhalte interpretieren, werten und wie sie bzgl. der Inhalte empfinden, ist nicht exklusiv an Merkmalen des Medieninhaltes diagnostizierbar. Und i.d.S. ist die simple "Wahrheit", dass die Spieler i.d.R. medienkompetenter sind, als die Schockierten, dass sie die Szene nicht als traumatisierend empfinden... skandalös und anstößig ist m.E. nur das Plädoyer einer Bewahrpädagogik, die nicht mal 16-jährige ernst nimmt.
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Zum Thema Dante’s Inferno:
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Sie skizzieren eine Szene, weigern sich aber, ein repräsentatives Bild in Ihren Kommentar einzufügen. Das Problematisierte nicht zu präsentieren, sondern via eigener pejorativ-emotional verzerrter Terminologie (Stichwort: "widerwärtig") zu skizzieren, ohne Kontext, ohne Würdigung narrativer, symbolischer, ästhetischer und spielmechanischer Funktionen und Interpretationspotenziale, ist ein alter Trick: Diverse Leser werden (dank ihrer eigenen Medieninkompetenzen) u.U. Ihre Rezeption, Ihre Wertung des Inhaltes als Deskription werten und in ihrer Vorstellung ein "Bild" formen, dass intensiver, empörender, expliziter ist, als das reale Bild. Mit Verlaub: Ich kann auch einzelne Szenen aus der Verfilmung von Günter Grass Die Blechtrommel so skizzieren, als seien sie explizite Kinderpornographie... Ich glaube Ihnen aber, dass Sie die Szene traumatisierte.
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Das eigentliche Problem ist der Satz: "Wer braucht so etwas?" Das ist eine unglaubliche Anmaßung und typisch für einen illegitimen Rechtfertigungsdiskurs (der Gefährdungsdiskurs, der negative Medienwirkungen zentriert, ist m.M.n. ein Placebo für z.B. moralische Empörungen als primärem Motiv der Problematisierung der Spiele); Erwachsene sollen sich rechtfertigen, warum sie "so etwas" rezipieren, "brauchen". Die Implikation ist simpel: Was niemand "braucht", dass darf nicht sein. Ich bezweifle aber, dass Sie Erklärungen, die z.B. argumentieren, dass die Szene generell inszenatorische, ergo narrative, symbolische, ästhetische und spielmechanische Funktionen inne hat, akzeptieren, weil Sie die narrative, symbolischen, ästhetischen und spielmechanischen Konventionen, Referenzen und (potenziellen) Intentionen nicht kennen. Aber die Idee, Erwachseneninhalte (in Kunst- und Kulturwerken) rechtfertigen zu müssen, ist m.M.n. abstrus und obszön. Um die argumentative Sackgasse des Rechtfertigungsdiskurses (und des ähnlichen Notwendigkeitsdiskurses) zu demonstrieren, möchte ich einen Freund zitieren:
"Der Tenor hier ist klar: 'Mir gefällt das nicht. Wieso lässt unsere Gesellschaft das dann zu? Wieso darfst du etwas rezipieren, was mir nicht gefällt?' Und das finde ich undemokratisch, widerlich und verachtenswert. Würde jemand den Penis von Michelangelos David vermissen? Wäre es ein geringeres Kunstwerk, wenn er eine Hose tragen würde? Wäre Goethes Götz von Berlichingen ein besseres Werk, wenn der folgende Satz nicht enthalten wäre? 'Sag deinem Hauptmann: Vor Ihro Kaiserliche Majestät hab ich, wie immer, schuldigen Respekt. Er aber, sag’s ihm, er kann mich im Arsche lecken!' Könnte man bei Panzerkreuzer Potemkin von Sergei Eisenstein auf die Szene mit dem wegrollenden Kinderwagen verzichten und wäre es dann ein besseres Werk? Die Antwort? Keine Ahnung, denn sie sind trotz oder vielleicht sogar wegen dieser Elemente enorm wichtige Kulturdenkmäler geworden, die heute tausendfach referenziert und verstanden werden."
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Müssen Sie die Namen von Spielen kennen, deren Gewaltszenen ich moniere? Ja, Sie müssen:
"'Wenn man sich mit etwas nicht auseinander setzt kann man es auch nicht beurteilen Also namen her…' fordert Christian. Ich halte das für abstrus. Wenn ich einen Verkehrsunfall melde, muss ich auch nicht die Marken der darin verwickelten Autos kennen. Und wer sagt, dass sie sich damit „auseinandersetzen” muss. Sie kann einfach mit Schrecken auf die Bilder reagieren und Schluss."
M.M.n. demonstriert die bewusste Ignoranz bzgl. der Namen einen Mangel an (einem Minimum an) Respekt für die kreativen Verantwortlichen und ihre Werke (aber das geht konform mit der "Schweinefirma"- und der Rassismus-Diffamierung), sowie eine Agnosie bzgl. der Inhalte: Nomen est gnomen! Die selektive, dekontextualisierte und pornographische (s.o.) Problematisierung einzelner Spielinhalte ohne eine differenzierte narrative, symbolische, ästhetische und spielmechanische, eine funktionelle Analyse (und i.d.S. auch eine Analyse der Kontexte, horizontaler und vertikaler Referenzen des Medientextes) der Inhalte, ergo die Ignorierung diverser Interpretationspotenziale ist so inadäquat, wie der Verkehrsunfallvergleich. Blinde, die über Farben philosophieren...
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Ein vorletzter Kommentar...
... ich finde es bedauerlich, dass David Klinkhammer schreibt, weder er, noch sie ferderten Verbote. Klinkhammer bietet ein einziges Argument gegen Verbote: "Verbote erfüllten erst dann ihren Zweck, wenn eine Einhaltung gewährleistet ist bzw. kontrolliert werden kann." Es ist traurig, dass ihm keine anderen Argumente gegen Verbote einfallen mögen...Außerdem ist die Aussage, Sie würden keine Verbote fordern, (bzgl. Ihrer Person) falsch: Sie proponieren sowohl Indizierungen, als auch Beschlagnahmungen (bzw. deren konsequente Anwendung); sie fordern lediglich keine neuen (gesetzlichen) Verbotsinstrumentarien.
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Am Ende doch ein Kommentar zu einem Aspekt der frauTV-Sendung; sie monieren, dass der dt.(!) Jugendschutz bewirkt habe, "dass die Spielehersteller sich frei gefühlt haben in die Spiele ab 18… so viel Gewalt rein zu packen, wie sie wollen." Dieser Germanozentrismus ist absolut unrealistisch; als ob die Spielehersteller der Welt den Jugendschutz der BRD zum maßgeblichen Orientierungspunkt für ihre Produkte erkoren hätten. Und bitte antworten Sie nicht mit ihrem obligatorische Verweis auf die Meinungsäußerung von Craig A. ANDERSON, dass auch in den USA die (unverbindlichen) Altersempfehlungen einen Gewaltdarstellungsmaximierungseffekt hätten – die Meinungsäußerung entbehrt jeder Grundlage und ist das Argument einer subjektiv empfundenen Brutalisierung der Medien, die nicht objektivierbar ist... Als ob es das exklusive Ziel der Kreativen wäre, ein Maximum an Gewaltdarstellung zu integrieren und nicht narrative, ästhetische Werke, in denen Gewaltdarstellungen komplexe Funktionen haben. Und überhaupt: Was wäre das Schlimme daran, wenn die Spielehersteller so viele Gewaltdarstellungen integrieren, "wie sie wollen"? Wer sonst hätte da etwas zu wollen, zu entscheiden? Ich verachte die dahinterliegenden Gedankengänge!
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Der Brief stahl mir einiges an Lebenszeit und ich bin mir gewiss, dass ich gegen eine Windmühle kämpfe. Aber ich fühle mich weniger als Don Quijote, mehr als Synästhetiker, der mit gehörlosen Blinden über Töne und Farben diskutiert...
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~ Patrick Portz M.A.

Basti51 14 Komm-Experte - 1984 - 23. Oktober 2010 - 11:56 #

Respekt!

Maximilian John Community-Event-Team - 10078 - 23. Oktober 2010 - 12:08 #

Sehr gut geschrieben, das hätte eine eigene News verdient. Du machst sehr gut klar was sie eigentlich falsch sieht.

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36257 - 24. Oktober 2010 - 21:10 #

Damit alle Leser der News diesen wirklich lesenswerten Text lesen können, hab ich mal den Link zu dem offenen Brief in die News gesetzt.

rastaxx 16 Übertalent - 5055 - 23. Oktober 2010 - 12:12 #

toll!!!

matthias 13 Koop-Gamer - 1406 - 23. Oktober 2010 - 12:13 #

wie sinnlos solchen leuten und ihren aussagen mit argumenten begegnen zu wollen. sie wollen provozieren, nicht diskutieren.

man sollte mit denen eine diskussion starten, die sowas noch finanzieren.

estevan2 14 Komm-Experte - 2190 - 23. Oktober 2010 - 12:18 #

Absolut Spitze - bedenke, es sind Windmühlen.

John of Gaunt 27 Spiele-Experte - 78508 - 23. Oktober 2010 - 16:29 #

Das ist mal ein wirklich guter Kommentar auf diesen Unsinn. Wenn auch wohl ohne Konsequenz... leider.

Wuslon 20 Gold-Gamer - - 21567 - 23. Oktober 2010 - 17:30 #

Richtig klasse!

Faxenmacher 16 Übertalent - 4395 - 23. Oktober 2010 - 18:14 #

Klasse! Ob Sie überhaupt versteht was er meint? ;)

Michl Popichl 24 Trolljäger - 52778 - 24. Oktober 2010 - 21:05 #

versteht die alte überhaupt was ?

Larnak 22 Motivator - 37541 - 23. Oktober 2010 - 21:40 #

Verstehe ich das richtig, dass dieser Beitrag nur ein Zitat ist? Darf man fragen, wo sich das "Original" findet?

Nachtrag: Bei der Recherche ist mir aufgefallen, dass dieser User "Vicarocha" sogar Kontakt mit Herrn Fränkel hat und ihn bei einem längeren Gamestar-Artikel über die USK unterstützt hat. Aber das "Original" habe ich noch nicht gefunden :(

Nachtrag 2: Mh, Gamersglobal ist bei Google die einzige Seite, auf der dieser Text sich findet. *verwirrt*

John of Gaunt 27 Spiele-Experte - 78508 - 23. Oktober 2010 - 21:44 #

Am Ende der Blog-Seite steht, dass die Kommentare geschlossen sind. Ich könnte mir vorstellen, dass dieser offene Brief dort zu finden wäre... Wahrscheinlich wurde Frau Pfeiffer zu viel geflamed :D

Anonymous (unregistriert) 24. Oktober 2010 - 1:17 #

Wo ist der Link zum Brief? Sowas muss doch verlinkt werden. Ich mache mir übrigens ernste Sorgen. Diese Frau Pfeiffer könnte, wenn sie öffentlich Gehör findet, die Mär vom allgemein für antisemistische Reflexe aufgeschlossenen Spieler in die Welt setzen. Dann ist es kein großer Schritt mehr zu einer Gleichsetzung von Spielern und N***s in Teilen der Öffentlichkeit. Schon die K****rspieldebatte hat ganz klar ausgrenzende Züge. Hier könnten Videospieler pauschal in eine Feindbildrolle gedrängt werden. Und wer die Behauptungen von Frau Pfeiffer nicht anerkennt, könnte sich dann noch mit dem Vorwurf konfrontiert sehen, er würde Antisemistismus und sämtliche anderen von Frau Pfeiffer unterstellten negativen Spiel-Motive LEUGNEN. Was dann in selbstgerechter Weise auch als ganz Schlimm, Unbelehrbarkeit und Tolerierung oder gar Befürwortung dieser schlimmen oben genannten Dinge ausgelegt werden könnte. Passt auf diese totalitären Sozialwissenschaftler auf!!!

Chiffre 13 Koop-Gamer - 1235 - 23. Oktober 2010 - 11:51 #

Ach wie schön, die Dame ist freie Mitarbeiterin im kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen, das ja praktischerweise von Christian Pfeiffer geleitet wird.
Tja, wenn mans mal an die vom Steuerzahler finanzierten Fleischtöpfe geschafft hat, muss man regelmässig ein wenig Aufmerksamkeit erregen - nicht dass noch jemand auf die Idee kommt, die Staatsknete sinnvoller zu verwenden.

Earl iGrey 16 Übertalent - 5093 - 24. Oktober 2010 - 1:50 #

Das befürworte ich! "...dass noch jemand auf die Idee kommt, die Staatsknete sinnvoller zu verwenden."

Michl Popichl 24 Trolljäger - 52778 - 24. Oktober 2010 - 21:08 #

jo bin ich auch für

gebt sie mir, ich versauf's, verhurs und kauf mir spiele *gg* so bekommt der staat a bissl was an steuern zurück anstatt es für so deppen sinnlos rauszuwerfen......

STF 11 Forenversteher - 673 - 23. Oktober 2010 - 12:13 #

Ja, diese Diskussion in den Kommentaren bei frauTV hab ich auch verfolgt.
Es ist eigentlich immer das gleiche Ritual, wenn Fr. Pfeiffer auf den Plan tritt.
Sie ist ja auch in anderen Games-Foren Mitleser o. auch Schreiber.
Zum Beispiel hatte Cynamite sie mal zu einem Gespräch ("EA, diese Schweinefirma") geladen:
http://tinyurl.com/3xhq2jm
Auch auf Stigma-Videospiele.de habe ich eine Zeit lang die Diskussionen von Fr. Pfeiffer verfolgt:
http://stigma-videospiele.de/wordpress/

Ihren Antisemitismus-Vorwurf finde ich haltlos.

floppi 24 Trolljäger - P - 52634 - 23. Oktober 2010 - 12:19 #

Es pfeiffert wieder!

Henry Heineken 15 Kenner - 3569 - 23. Oktober 2010 - 13:09 #

Christine Pfeiffer wirft Schokolade guten Geschmack vor...

Orxus 13 Koop-Gamer - 1436 - 23. Oktober 2010 - 13:24 #

und wieder geht eine person, die allzugern im rampenlicht stehen will, durch die netzwelt.
solche kommentare dienen zur befriedigung des eigenen egos.
damit werden leute die sonst kaum aufmerksamkeit bekommen ins "rampenlicht" gerückt...
wenn man solchen personen keine beachtung schenkt verschwinden sie so schnell wie sie aufglimmen.

Hoschimensch 15 Kenner - 2776 - 23. Oktober 2010 - 13:24 #

Das ist das Bekloppteste was ich seit langen gehört habe. Also wirklich. Wenn sich die Frau wirklich so mit Spielen beschäftigt, weiß sie eigentlich auch ganz genau was sie da für den Mist redet. Tut mir Leid für meine Ausdrucksweise!

monokit 14 Komm-Experte - 2495 - 23. Oktober 2010 - 16:11 #

Die Frau hat ECHT nicht mehr alle Tassen im Schrank. Versteh nicht, warum man solche Hassprediger auch noch ein Forum bietet. Bitte, Danke, Guten Tag.

John of Gaunt 27 Spiele-Experte - 78508 - 23. Oktober 2010 - 16:32 #

Alter Schwede, die Frau hat vielleicht nen Schaden. Sorry, aber wer dabei als erstes an Gewalt denkt hat viel größere Probleme und sollte lieber erst mal über sich selbst und seine eigenen Ansichten nachdenken, als anderen pauschal Rassismus und/oder Antisemitismus vorzuwerfen.

B4ck7p 14 Komm-Experte - 2511 - 23. Oktober 2010 - 17:00 #

Das fiese ist das sie wissen über was sie falsch und verdreht berichten. Und das regt mich mehr auf als der ganze Rest.

Faxenmacher 16 Übertalent - 4395 - 23. Oktober 2010 - 18:21 #

Und bekommen für so einen Schwachsinn auch noch Geld bzw. werden finanziert solche haltlosen und bewusst falschen "Wahrheiten" zu schreiben.

Wuslon 20 Gold-Gamer - - 21567 - 23. Oktober 2010 - 17:12 #

Oh Mann, so ein Unfug!

Tr1nity 28 Party-Gamer - P - 110370 - 23. Oktober 2010 - 18:51 #

Ich hab das Gefühl sie sucht regelrecht nach so nem Nonsens. Würde da jetzt ne Frau auf der Mauer sitzen, wäre es frauenfeindlich. Wäre es ein Brillenträger, wär's diskriminierend. Wäre es ein afro-amerikaner, wäre es rassistisch. Und so weiter und so fort. Oh Gott, was wäre es nur, wenn da eine afro-amerikanische Brillenträgerin auf der Mauer sitzen würde? Nicht auszudenken! Sodom und Gomorrha!

Es nervt einfach langsam, was die Leute sich da in ihren Hirnen zurechtschustern wollen...

gar_DE 19 Megatalent - P - 15990 - 24. Oktober 2010 - 15:55 #

Vor allem, wenn diese afro-amerikanische Brillenträgerin auch noch jüdischen Glaubens ist.

Larnak 22 Motivator - 37541 - 23. Oktober 2010 - 21:22 #

Genau das hatte Frau Pfeiffer auch im Diskussionsgästebuch des WDR zur FrauTV-Sendung über Gewalt gegen Frauen in PC-Spielen angesprochen - schon da ist diese Behauptung auf wenig Verständnis gestoßen.

@Tr1nity: Das muss nicht nur dein Gefühl sein, sie sucht wirklich danach - Zwecks Aufklärung, wie sie selbst sagt. Ich habe ihr mehrfach zu erklären versucht, was Aufklärung wirklich bedeutet, allerdings hat sie darauf nie reagiert.

Interessanterweise tut sie das auch in diesem Blog-Eintrag nicht, obwohl sie ja doch einige der Kommentatoren dort zitiert - zu meinen Beiträgen nimmt sie mit keinem Wort Stellung, obwohl ich wirklich viel geschrieben habe.

Suzume 14 Komm-Experte - 1980 - 24. Oktober 2010 - 2:17 #

Das zeigt nur, dass sie selektiv vorgeht und nur das zitiert, was ihrem Tun entweder Zuspruch gewährt oder sich dank mangelndem Artikulationsvermögen des Kommentierenden durch das Verdrehen seiner Worte und Tatsachen schnell in ein Argument für ihre "Sache" verwandeln lässt.
Alles andere, was irgendwie vernünftig klingt und nach Ausgewogenheit aussieht, wird einfach ignoriert und übergangen... das ist jedenfalls nicht die feine englische Art.

Anonymous (unregistriert) 24. Oktober 2010 - 1:46 #

Frau Pfeiffer hat eine politische Agenda. Sie ist in dem Bereich "Videospiele" nicht an wissenschaftlicher Arbeit interessiert sondern führt einen politisch motivierten persönlichen Feldzug. Deshalb geht sie auch nicht auf Kommenatare ein, die ihre Vorgehensweise sachlich kritisieren, sondern verwertet nur in ihrem Sinne "brauchbare" Kommentare und Rückmeldungen. Daher wundert euch auch nicht zu sehr über unkorrigierte Fehlschlüsse, subjektive Ansichten die als Tatsachen verkauft werden und "Modifikationen" an der Wahrheit. Um ein passendes Feindbild zu kreieren muss halt mit groben Klötzen gehobelt werden, und das habe ich bislang schon in unterschiedlichsten Bereichen beobachtet. Ob es gegen Muslime, Metal, Gruftis, Ausländer, Neofolk, gegen gefährlich gemusterte Unterbüxen oder sonstige Nischenphänomene geht, die Methoden sind immer gleich. Die Voraussetzung für einen Erfolg solcher Hetz-Kampagnen ist a) Die Klientel ist zahlenmäßig klein. b) Klientel erfährt keine öffentliche Unterstützung und hat keine relevanten Fürsprecher c) Skandalisierung und Kriminalisierung der Klientel findet Gehör und Verbreitung d) Medien übernehmen die Sichtweise der Hetz-Kampagne- Fertig.
In diesem Fall ist es nicht so einfach, weil große Firmen mit Spielen Geld verdienen und die nicht so leicht kriminalisiert und skandalisiert werden können wie der durchschnittliche Spieler, der nach Killerspiel-Klischee eine introvertierte tickende Zeitbombe ist. Das schwächste Glied in dieser Kampagne ist der Spieler an sich. Gegen Spieler bestehen bereits negative Ressentiments: "Suchtgefährdet und voller verborgener Gewaltpotenziale".
Wenn Frau Pfeiffer es schafft nur einige "brauchbare" zornige Leser-Kommentare, diffuse Drohungen oder Beschimpfungen pubertärer Bengel und Fotos von pickeligen Counterstrike-Spielern in ihrem nächsten Blogbeitrag unterzubringen, spielt das ihr in die Hände. Leider habe ich den Eindruck, dass sie das geradezu herbeibeschwört durch ihre Auslassungen.

Tw3ntyThr33 15 Kenner - 3187 - 24. Oktober 2010 - 21:21 #

HA! *stolz* Das war wohl ihre Reaktion auf einen meiner Beiträge im genannten Gästebuch, dass ja dann leider geschlossen wurde. Diese fixe Idee war ihr einfach nicht auszureden, mit den vernünftigsten, rationalsten Argumenten nicht.
Ich habe ihr eben gesagt, dass sich dieser "alte Jude" (ihre Worte) wohl einfach bloß ausruhen würde...und sehe auf Grund dieses Screenshots meine Vermutung eher bestätigt als widerlegt.
Natürlich gibt es Menschen, die Spiele wie GTA 4 für ihre rassistischen Neigungen missbrauchen, aber den Entwicklern dann gleich vorzuhalten, das sei absichtlich eingebaut worden, um diese Zielgruppe anzusprechen...vollkommen an den Haaren herbeigezogen.

Dennis Ziesecke 21 AAA-Gamer - 30866 - 24. Oktober 2010 - 21:31 #

Jetzt muss man sich als Spieler schon für die Ausruhgewohnheiten der NPC-KI rechtfertigen. Kranke Scheisse..

Faerwynn 20 Gold-Gamer - P - 20280 - 24. Oktober 2010 - 22:14 #

...und mit News wie dieser bekommt Frau Pfeiffer genau das was sie beabsichtigt hat: Medienpräsenz. Damit wird sie beim nächsten Medienereignis als relevante Präsenz zum Thema "ist gegen Games" aktiviert.

Einfach ignorieren. Ihre Statements haben null Substanz.

Spielstern (unregistriert) 24. Oktober 2010 - 23:41 #

Endlich wird in der Spieleszene wieder ordentlich gepfeiffert! ;)

Koffeinpumpe 15 Kenner - 3824 - 25. Oktober 2010 - 8:08 #

Zum Update:
Solchen Leuten mit Argumenten zu kommen, ist vergebene Liebesmüh. Die wissen genau welchen Blödsinn sie verzapfen und sind an keiner ernsthaften Diskussion interessiert. Aufmerksamkeit ist alles was sie wollen.

Leider geben die Medien diesen Gruppen immer wieder eine Plattform und tragen so diese billige Meinungsmache in die Welt.

Trekker (unregistriert) 25. Oktober 2010 - 11:54 #

Wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt!

Larnak 22 Motivator - 37541 - 25. Oktober 2010 - 15:46 #

Es geht ja gar nicht unbedingt darum, Frau Pfeiffer zu überzeugen - es geht darum, eine Basis zu schaffen und zu zeigen, dass das, was Frau Pfeiffer erzählt, zu Teilen großer Humbug ist. Nicht ihr, sondern ihrer Zielgruppe.

Koffeinpumpe 15 Kenner - 3824 - 26. Oktober 2010 - 8:18 #

Das kann man aber nur über die Medien erreichen, die die Zielgruppe bedient.
Und diese Medien haben oft kein Interesse daran, neutral zu berichten. Selbst die ÖR-Anstalten bilden da keine Ausnahme. Beispiele zum Thema, auch wenn sie teilweise etwas spitzfindig daher kommen mögen:

http://www.youtube.com/watch?v=IeHpcSb9zFA&feature=related

Oder erinnert sich noch jemand an die groß in Szene gesetzte Killerspiel-Wegwerfaktion?
http://www.youtube.com/watch?v=JadNPcvDZhQ

Ja ja…
http://www.youtube.com/watch?v=LW68hN9LTGo&feature=related

Aber irgendwann stumpft man ab, als Motorradfahrer und Computerspieler ist man ja gleich doppelt gebeutelt… ;)

Larnak 22 Motivator - 37541 - 26. Oktober 2010 - 16:05 #

Na, da sie ihrer Zielgruppe zutraut, sich mit ihrem Blog auseinander zu setzen, ist so ein offener Brief schon eine ganz gute Möglichkeit :)

Ich weiß jedenfalls, auf wen oder was ich jetzt verlinke, wenn es mal wieder zu so einer Problematik kommt und ich keine Lust habe, schon wieder die ganze Argumentation abzurollen :)

marshel87 17 Shapeshifter - 6583 - 25. Oktober 2010 - 13:53 #

die hat doch echt nen haschmich :D

gerade den Offenen Brief gelesen.. und .. wow .. respekt dem Schreiber, alles verstehe ich ehrlich gesagt nicht, aber es scheint mir doch alles Hand und Fuß zu haben!

Anonymous (unregistriert) 25. Oktober 2010 - 11:59 #

Warum ist die News keine Top-News???
Ich finde es ziemlich interessant auf was für absurde Ideen die Gegner von Computerspielen kommen.
Leider wird kaum was gegen die Diskriminierung von Computerspielern in unser Gesellschaft getan, es müsste mal im Rahmen der gamescom oder so eine große Demo von Spielern geben. In einem demokratischen Land haben Indizierungen und Beschlagnahmungen nix verloren!
Die Freiheit ist ein viel wichtigeres Gut als der Schutz der Jugend.

KingJames23 15 Kenner - 3350 - 25. Oktober 2010 - 12:05 #

Wow, was für ein Brief... viele Begriffe kenne ich gar nicht o.O
Sehr gut geschrieben, ich frage mich aber, ob die gute Frau den komplett lesen wird / las...

Roland_D11 15 Kenner - 3697 - 25. Oktober 2010 - 12:08 #

Ich kann mir gut vorstellen, dass sie den Brief lesen wird. Vielleicht wird sie den Verfasser dann ja auch als 'Ego-Shooter' beschimpfen, wie sie es mal bei Gunnar Lott (damals Chefredakteur der Gamestar) gemacht hat ;-) .

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83921 - 25. Oktober 2010 - 14:01 #

Eiige der Formulierungen sind echt der Hammer! Was macht der Autor beruflich? Jurist?
EDIT: Vielleicht Medienwissenschaftler, wenn ich recht überlege. Den Kommentaren nach sitzt er z.Z. wohl an seiner Doktorarbeit.