US-Erwachsene: "Kinder nicht vor Gewalt-Spielen geschützt" (Upd.)

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22. September 2010 - 21:22 — vor 13 Jahren zuletzt aktualisiert
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Update vom 22.9.2010:

Mittlerweile liegen uns die kompletten Ergebnisse der Umfrage vor, sie wurden uns von Common Sense Media freundlicherweise zur Verfügung gestellt. Tatsächlich bestand die Umfrage nur aus drei Fragen, bei denen zwischen Erwachsenen und der Untergruppe Eltern unterschieden wurde. Im folgenden der übersetzte Wortlaut und die Ergebnisse (in Prozent).

Würden Sie ein Gesetz unterstützen oder ablehnen, das Minderjährigen verbieten würde, solche Videospiele zu kaufen, bei denen Menschen sexuelle Übergriffe erleiden, in expliziter Darstellung getötet oder verstümmelt werden?

 
Unterstützung
Ablehnung
keine Angabe  
stark
etwas
insgesamt
etwas
stark
insgesamt
 
Erwachsene
46
26
72
11
11
22
5
Eltern
46
25
72
13
12
24
4
 
Wie besorgt sind Sie über den Einfluss von stark gewalthaltigen Videospielen auf Ihre Kinder?
 
Besorgt
Unbesorgt
keine Angabe  
sehr
etwas
insgesamt
fast
total
insgesamt
 
Erwachsene
35
26
61
10
18
28
12
Eltern
34
32
65
13
18
31
4
 
 Wie bewerten sie die Videospiele-Industrie hinsichtlich dem Schutz von Kindern vor dem Zugriff auf gewalthaltige Videospiele?
 
Positiv
Negativ
keine Angabe  
sehr gut
gut
insgesamt
ausreichend
ungenügend
insgesamt
 
Erwachsene
4
8
12
20
56
76
13
Eltern
4
9
13
23
52
75
13

Ursprüngliche News vom 14.9.2010:

Die auf Bewertungen der Kinder- und Familientauglichkeit von Filmen, Spielen, Webseiten und Musik spezialisierte amerikanische Non-Profit-Organisation Common Sense Media veröffentlichte gestern Resultate einer Umfrage unter 2100 erwachsenen Amerikanern. Bezugnehmend auf einen Rechtsfall, in dem die Spieleindustrie gegen ein im Jahr 2005 von Arnold Schwarzenegger in Kalifornien genehmigtes Gesetz kämpft, welches den Verkauf von Spielen mit der Einstufung Mature oder Adults Only an Personen unter 18 Jahren ohne elterliche Erlaubnisse verbietet, wurde die Umfrage durch das Marktforschungsinstitut Zogby International zwischen dem 13. und 16. August 2010 durchgeführt.

Unter anderem wurde dabei festgestellt, dass 65 Prozent der Eltern Bedenken über den Einfluss von stark gewalthaltigen Spielen auf ihre Kinder haben und 75 Prozent der Spieleindustrie eine negative Bewertung im Bezug auf den Schutz von Kindern vor gewalthaltigen Videospielen geben. Der Gründer von Common Sense Media, James Steyer, fasst die Ergebnisse folgendermaßen zusammen:

Die Resultate dieser Umfrage zeigen deutlich, dass nicht nur die Effekte von Spielen mit sehr hohem Gewaltgrad oder sexueller Gewalt den Eltern Sorgen bereiten, sondern auch, dass diese Eltern finden, dass die Videospieleindustrie nicht genug unternimmt, um Kinder vor dem Zugang zu stark gewalthaltigen Spielen zu schützen. Die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs wird einen großen Einfluss auf Kinder und Familien überall in den Vereinigten Staaten haben. Wir haben durch diese Umfrage gelernt, dass die Eltern diejenigen sein wollen, die entscheiden, welche Spiele ihre Kinder spielen, nicht die Videospieleindustrie.

Die Umfrageergebnisse folgen auf eine Berichterstattung der amerikanischen Presse über die Versuche der Entertainment Software Association, mit einem Unterstützungsbrief  von US-Bürgern gegen das genannte Gesetz, Einfluss auf die Staatsanwälte für die anstehende Verhandlung zu nehmen. Die ausführliche Auswertung haben wir bei Common Sense Media angefragt.

Vidar 19 Megatalent - 15012 - 14. September 2010 - 19:50 #

"dass die Videospieleindustrie nicht genug unternimmt, um Kinder vor dem Zugang zu stark gewalthaltigen Spielen zu schützen. "

Finds auch unverantwortlich dass sich die Industrie zu wenig um die erziehung der Kinder kümmert...

solche aussagen sind doch wieder..... aber wenigstens gibt man zu das die meisten eltern unfähig sind sich bei ihrem kind durchzusetzen bzw sich für die kinder und das was se machen nicht interessieren

John of Gaunt 27 Spiele-Experte - 78508 - 14. September 2010 - 19:52 #

Vor allem, was soll die Videospielindustrie machen? Sich vor die Regale stellen und sagen: "Dies ist kein Spiel für dich!"? Das ist in erster Linie Sache der Eltern und in zweiter Linie Sache der Händler.

Age 20 Gold-Gamer - 20836 - 14. September 2010 - 19:54 #

Der money quote ist doch eigentlich: "Wir haben durch diese Umfrage gelernt, dass die Eltern diejenigen sein wollen, die entscheiden, welche Spiele ihre Kinder spielen, nicht die Videospieleindustrie." m(

Sephix 13 Koop-Gamer - 1452 - 14. September 2010 - 20:02 #

Jap, das ist echt der Brüller des Tages. In Verbindung mit der Aussage, dass die Industrie nicht genug unternimmt überaus amüsant.

Crizzo 20 Gold-Gamer - - 24422 - 14. September 2010 - 19:53 #

Spricht mMn doch nichts dagegen, dass man verhindern will, dass Kinder Spiele kaufen können, die für ihr Alter nicht geeignet sind. Scheinbar sind deren Einstufungen noch nicht bindend?

@Vidar: Jepp, Sache der Industrie ist das irgendwie nicht wirklich.

Larnak 22 Motivator - 37541 - 14. September 2010 - 20:04 #

Bei "spezialisierte, amerikanische, Non-Profit-Organisation Common Sense Media, veröffentlichte" sind alle 3 Kommata zu viel :)

Zum Thema: Was hat denn die Industrie damit zu tun? Die Industrie produziert die angesprochenen Spiele für Erwachsene, nicht für Kinder. Wenn die trotzdem da ran kommen, liegt das entweder an den fehlenden Gesetzen oder (vor allem) an Eltern, die da nicht richtig aufpassen.
Aber dieses "die anderen sind Schuld!" ist ja gerade modern.

Timbomambo (unregistriert) 14. September 2010 - 21:05 #

Irgendwie sind diese Diskussionen immer so sinnlos und stützen sich auf uralte Annahmen, dass Games/Spiele explizit für Kinder sind. Filme werden ja auch nicht NUR für Kinder gemacht und Bücher schonmal gar nicht. Man! Wann kehrt mal Normalität ein?!

Crizzo 20 Gold-Gamer - - 24422 - 14. September 2010 - 21:09 #

Eben deshalb ist sinnvoller Jugendschutz auch angebracht. Allerdings sollte der sich auf die Einstufung der Spiele und den geregelten Verkauf beschränken und von den Erziehungsberechtigten ausgehebelt werden können.
Aber er sollte nicht willkürlich verbieten und die Hersteller durch Werbeverbote zu Zwangszensur zwingen.

Timbomambo (unregistriert) 14. September 2010 - 23:25 #

Dank Dir für die serösen und ruhigen Worte. Stimme Dir da voll zu, war nur vorhin etwas 'emotionalisiert' ;)

tobzzzzn 11 Forenversteher - 795 - 14. September 2010 - 21:43 #

Kein Wunder, dass Common Sense Media als Non-Profit-Organisation gemeldet ist, denn Geld kann man mit solchen Erhebungen und den daraus abgeleiteten Ergebnissen nicht gemacht werden. ;-) Förderverein "Eltern im Käfig" hat mal wieder publik gemacht, was Videospiele anrichten. Willenlose Eltern zeigen plötzlich leichte Anzeichen von Verantwortung. Ich bin geschockt!

Tr1nity 28 Party-Gamer - P - 110367 - 14. September 2010 - 23:37 #

"Die Resultate dieser Umfrage zeigen deutlich, dass nicht nur die Effekte von Spielen mit sehr hohem Gewaltgrad oder sexueller Gewalt den Eltern Sorgen bereiten, sondern auch, dass diese Eltern finden, dass die Videospieleindustrie nicht genug unternimmt, um Kinder vor dem Zugang zu stark gewalthaltigen Spielen zu schützen."

Das ist nicht Aufgabe der Industrie das zu kontrollieren, wie soll sie auch, sondern letztendlich die Aufgabe der Eltern bzw. des Handels, Spiele ab 18 ebend nicht für/an Minderjährige zu kaufen/verkaufen. Wenn aber die Eltern oder Opa/Oma so ein Spiel für den 14-jährigen Sohnemann/Enkel kaufen, weil sie sich vermutlich beschwatzen lassen (ist ganz harmlos das Spiel etc.) ist das deren Sache und somit selber Schuld und nicht die der Industrie. Nennt mich spießig etc., aber ab 18 heißt ab 18 und nicht ab 14, ab 16 oder ab 17. Punkt. Und da lasse ich so Ausreden wie "mein 14-jähriger ist aber reif bla bla für sowas" nicht gelten. Den Führerschein und somit auf die Straßen losgelassen wird man auch erst mit 18, auch wenn der Sohnemann heimlich schon mit Papa auf Parkplätzen schon fahren kann.

DELK 16 Übertalent - 5488 - 15. September 2010 - 1:23 #

Das sehe ich anders. Jugendliche unterscheiden sich im Entwicklungsgrad sehr stark. Eltern, die sich selbst ein wenig mit Spielen auskennen, werden auch wenig Probleme haben, die richtigen auszuwählen. Problematisch wird es nur bei Eltern, die von Spielen keine Ahnung haben. Natürlich ist es nicht gut, wenn ich zuhören muss, dass sich zwei Zwölfjährige über CoD:MW2 unterhalten, aber das wird auch in Zukunft nicht unterbunden werden, ist für die Eltern schlichtweg bequemer. Jugendlichen muss man auch eine gewisse Reife zugestehen (je nachdem, wie sie sich verhalten), das ist bei Alkohol genauso. Wenn ich weiß, dass mein Sohn wenig bis gar nichts trinkt, werd ich ihn eher auf Partys gehen lassen als wenn ich weiß, dass er sich dort auf jeden Fall zusäuft.

Und btw: In Österreich kannst du schon als 16-Jähriger auf die Straße :P

DELK 16 Übertalent - 5488 - 15. September 2010 - 1:18 #

Wenn es die Eltern schlichtweg nicht interessiert oder sie überfordert damit sind, den Spielekonsum ihrer Kinder zu überwachen, können sie wohl kaum die Verantwortung auf Händler und Industrie abwälzen.

Atomsk 16 Übertalent - 4878 - 15. September 2010 - 13:45 #

Also das Teaserbild ist ja mal küstlerisch wertvoll, sowas basteln wir in meiner Killerspiel-Therapiegruppe auch manchmal :D

Vaedian (unregistriert) 22. September 2010 - 21:50 #

Tja, das haben wir nun von unserer verweichlichten Kindererziehung. Früher wurde mit 12 geheiratet und mit 14 gings in den Krieg. Sicherlich auch nicht das Optimum, dafür wird die Jugend heutzutage 10 Jahre lang von der Realität wegerzogen. Wo auf Schulhöfen gedealt, in Kellern gekifft und auf Partys komagesoffen wird, nur um den uns angeborenen Trieb zur Rebellion zu befriedigen, da helfen auch keine bunten Aufkleber auf den Videospielverpackungen mehr.

Intelligenz und Bildung sind die mächtigsten Waffen gegen die Versiffung der Gesellschaft, doch beides kann man nicht erzwingen. In den Blütezeichen Griechenlands und Roms war Bildung erstrebenswert und angesehen. Platons Dialoge oder die wortgewaltigen Schriften Ciceros sind noch immer Bestseller. Heute gelten Lehrer häufig als Akademiker, die es nicht bis in die Wirtschaft geschafft haben.

Kinder und Jugendliche mit entsprechendem Gehirnschmalz, der übrigens zum Großteil in den ersten Lebensjahren durch sinnvolle Beschäftigung durch die Eltern entsteht, werden durch GTA oder Manhunt ganz sicher keine Amokläufer. Alleingelassene Versager von verantwortungslosen Eltern hindern auch keine bunten Aufkleber auf den Verpackungen an Schwangerschaften im Kindesalter oder Visionen über Amokläufe an ihren Schulen.

Sarrazin hat durchaus Recht: Dumme Eltern machen dumme Kinder. Nur hat er selbst keine Ahnung warum er damit richtig liegt, denn mit Genetik hat das herzlich wenig zu tun.

Anonymous (unregistriert) 22. September 2010 - 22:14 #

Im antiken Rom und Griechenland wurde die Arbeit auch von zahlreichen Sklaven erledigt, die einer kleinen, betuchten Oberschicht erst die Möglichkeit gaben, andere Dinge tun zu können, anstatt arbeiten zu müssen. Nicht zuletzt der 'gute alte Platon'. An die Spitze der Gesellschaft kamen sowieso nur Leute mit Geld, denn öffentliche Ämter wurden in der Regel nicht bezahlt. Man musste also schon vorher Geld haben, und Wahlkampf war früher auch nicht billiger als heute.