Medal of Honor: Thompson will Veröffentlichung verhindern

Medal of Honor, die neueste Auskopplung der bekannten Shooter-Serie, die ihrem großen Konkurrenten Call of Duty in die Moderne folgt, ist in den letzten Wochen in aller Munde. Die Möglichkeit, im Multiplayer-Modus Angehörige der islamistischen Taliban-Gruppierung spielen zu können, stößt aufgrund des real weiterhin andauernden Konflikts in Afghanistan auf große Kritik. So äußerte sich ein Sprecher des Bundeswehrverbands ebenso negativ über den Titel wie auch der britische Verteidigungsminister Liam Fox, der Retail-Verkäufer dazu aufrief, den Verkauf des Titels zu verweigern. Einen noch drastischeren Vorstoß wagt der US-amerikanische, derzeit lizenzlose Anwalt Jack Thompson, der ein generelles Verkaufsverbot des Titels in den USA erwirken will.

Wie die Website PCmag.com berichtet, wendete er sich mit seinem Ersuchen direkt an den derzeitigen amerikanischen Verteidigungsminister Robert Gates. Dabei führte er gleich mehrere Gründe an. Neben der Spielbarkeit der Taliban und der Tatsache, dass EA allen Personen egal welchen Alters eine Vorbestellung des Titels ermöglicht, führten seinen Ausführungen zufolge "militärische Tötungssimulationen"  wie Medal of Honor zu Massakern in Schulen, eine Argumentation, die deutschen Spielern nicht unbekannt vorkommen dürfte. Außerdem sei es unverantwortlich, dass Angehörige der Spezialstreitkräfte bei der Entwicklung halfen und den Taliban so "ein mächtiges und nützliches Werkzeug zum Einstudieren unsere [die US-amerikanischen] Soldaten zu töten" an die Hand gegeben werde. Thompson trete außerdem nicht in seiner Funktion als Anwalt auf, sondern lediglich als Sprecher einiger Leute, die gegen eine Veröffentlichung des Titels durch EA sind. Er beabsichtige dennoch, den Release des Spiel zu verhindern.

Thompson trat in den letzten Jahren häufig als großer Kritiker von Videospielen auf. Besonders Rockstar Games musste sich häufig mit Klageschriften auseinandersetzen, da er mit Vorliebe die GTA-Serie für seine Kämpfe vor Gericht heranzog. Auch vor Microsofts harmlosem Flight Simulator machte er keinen Halt, da der Titel ein Trainingsgerät für die Terroristen, die am 11.September in die Türme des World Trade Centers flogen, gewesen sei. Wegen der Masse an Klagen, die Thompson in dieser Richtung eröffnete, wurde ihm 2009 letztlich seine Anwaltslizenz entzogen.