Die Berliner Zeitung ist vor einigen Tagen mit einer 24-seitigen 3D-Beilage erschienen. Damit hat das zum Kölner DuMont-Verlag gehörende Hauptstadtblatt der Bild-Zeitung die Show gestohlen. Deutschlands auflagenstärkste Tageszeitung hat für den heutigen Samstag eine dreidimensionale Ausgabe angekündigt.
Der große Erfolg von James Cameron's Kinostreifen Avatar schlägt nun auch auf eines der ältesten Medien überhaupt durch: Die gedruckte Tageszeitung. Die Untergangsszenarien für Print-Medien wurden schon in allen Facetten beleuchtet, die Chancenlosigkeit gegen das Internet scheinen offensichtlich zu sein. Fallende Auflagen, Stellenabbau, koopierende Redaktionsgemeinschaften... Kaum eine Branche wurde in den vergangenen Jahren so gebeutelt, wie die der Zeitungs-und Zeitschriftenverlage. Spätestens mit dem sich abzeichnenden Erfolg des iPad von Apple dürften in allen größeren Verlagshäusern dieser Welt die Köpfe rauchen, wie journalistische Inhalte endlich gewinnbringend digital verbreitet werden können.
Ist der Vorstoß von DuMont und dem Axel-Springer-Verlag ein ernsthafter Versuch, die gedruckte Presse langfristig am Leben zu erhalten? Laut Oliver Hauf, Anzeigenleiter bei der Berliner Zeitung, haben die Anzeigenkunden und Agenturen begeistert auf das 3D-Format reagiert. Alle in der Beilage erscheinenden Bilder, ob redaktionell oder Werbung, sind dreidimensional. Eine entsprechende Brille ist der gesamten Auflage beigelegt. Beim Verlag hat man ob der positiven Reaktionen beschlossen, 3D-Anzeigen als Sonderwerbeform fest in das Angebots-Portfolio mit aufzunehmen.
Bleibt die Frage offen, inwieweit der Leser diese Innovation honoriert. Gehört die notwendige 3D-Brille zukünftig zur Ausrüstung des klassischen Zeitungslesers?
Das kommt mir eher wie der verzweifelte Versuch vor, die Leute durch ein überflüssiges Gimmick an den Zeitungskiosk zu ziehen, die sich hauptsächlich über das Internet über Nachrichten informieren und nicht mehr per Printmedium. Die Zukunft kann das nicht sein.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass sich jetzt alle Leute, nur um eine schnöde Zeitung zu lesen, extra eine 3D-Brille aufsetzen werden... viel zu umständlich...
Also die Zukunft kann so etwas sicherlich nicht sein... höchstens ein letzter Schrei nach Aufmerksamkeit einer aussterbenden Spezies.
Kann man wohl kaum ernst nehmen, da muss man nur nachdenken ...
Also ich habe die heutige Ausgabe "gesehen" und irgendwann schmerzt der Kopf von all den Bildern...allen voran dieses Bild von Klitschko und seiner Faust...schaut man darauf, sieht man alles nur noch rot. Das ist echt schlecht gemacht.
Also mit dieser Rot-Blau-Brille kann man das vergessen, da kriegt man Augenkrebs.
Interessantes Erlebnis, aber nicht weltbewegendes. Vor allem wenn man eigentlich nur den TEXT lesen mag. Eine Leipziger Volkszeitung z.B. braucht keine 3D-Effekte.
das größte problem vieler zeitungen/zeitschriften ist die zeit. man liest die nachrichten von gestern und an dem umstand ändert auch 3d werbung nichts. das wissen sicher auch die verantwortlichen der berliner zeitung.
Ich bin seit 13 Jahren Abonnent der Berliner Zeitung. Es handelt sich meines Erachtens um eines der interessantesten und besten Print-Produkte unseres Landes. Über die spezielle Historie und etliche Verlagsumbrüche könnte man ein spannendes Buch schreiben.
Medieninteressierte sollten an dieser Stelle Wiki lesen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Berliner_Zeitung
Trotz der hohen Qualität verliert das Blatt, wie alle Tageszeitungen, rapide an Auflage. Persönlich brauche ich die Art der Berichterstattung in einem einmal am Tag erscheinenden Medium wie die Luft zum Atmen. Nur hier werden die Themen in einprägsamer Weise aufbereitet, gewichtet und kommentiert. Ich lese von Dingen, die ich im Netz nie ansteuern würde, weil sie nicht zu meinen Schwerpunktinteressen gehören. In der gedruckten Zeitung übersehe ich sie nicht, finde es plötzlich doch spannend und bin danach ganz einfach schlauer. Schöne Sache.
Zum Thema 3D im Print-Sektor:
Das ist meiner Meinung nach wirklich als (gute) PR-Geschichte zu betrachten. Niemals ist das die Zukunft.
Oder soll vielleicht bald hinter jeder FAZ ein mit Plastik-Nasenfahrrad ausgestatter kluger Kopf sitzen? Bestimmt nicht.
Der 3D Kram wird auch dieses mal floppen wie bereits in den letzten 50 Jahren.
Ist einfach nix Ganzes und nix Halbes.
So lange Brillen nötig sind, glaube ich auch nicht, dass sich das durchsetzt. Mal zwei Stunden im Kino 3D ist okay, aber mehr brauch nicht. Der Nintendo 3DS, der ja ohne Brille funktioniert, dürfte allerdings einschlagen.
Der Meinung schließe ich mich komplett an. Vielleicht sollten die deutschen Zeitungshäuser mal über eine Kooperation mit Nintendo nachdenken, statt in Sachen Digitalverwertung nur Apple zu vergöttern. :-)
Die Yps-Heft Leser sind halt älter und seriöser geworden. *g*
Spaß bei Seite: Verzweifelter Versuch irgendwie "modern" zu sein und ich denke immer ich bin wieder in den 80igern angekommen.
Das kommt besonders gut wenn man mit nem Kater aufwacht.
Man Vater hat eben die Bild Zeitung von gestern angeschaut und sich tierisch über den 3D Effekt aufgeregt... *gg*
Ich vermute 3D in Printmedien hat keine Zukunft. Wer will auch ständig die doofen Brillen aufziehen.
Mich nervt der Trend auch mittlerweile. Imho ist z.B. Avatar ein stink-langweiliger Film, lediglich der 3D Hype hat Cameron zum Erfolg verholfen...
Die Bild hat sowas auch gemacht.. is doch total schwachsinnig.. ich finde diesen 3D Hype sowieso verrückt. Solange man Brillen dafür brauch is das nix für mich
Das ist doch Schwachsinn. Die Rot-Grün-Technik ist uralt und nicht mehr zeitgemäß. Jetzt tun wieder alle so, als wär das ein gaaaanz neuer Trend.