Medal of Honor: Bundeswehrverband sagt "widerwärtig"

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27. August 2010 - 8:34 — vor 13 Jahren zuletzt aktualisiert
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Der deutsche Bundeswehrverband scheint den Ego-Shooter Medal of Honor widerwärtig zu finden. Zumindest äußerte sein Sprecher Wilfried Stolze kürzlich in einem Interview mit Focus:
Es ist widerwärtig, so ein Spiel auf den Markt zu bringen, während in Afghanistan Menschen sterben.
Nicht nur in Deutschland, sondern auch in den USA und Großbritannien sorgt das Spiel schon vor Erscheinen für Aufregung. Dabei dürfte weniger das Problem sein, dass man auf einer Multiplayer-Map auch mal als Taliban spielen kann. Vielmehr widmet sich die Serie erstmals einen noch laufenden Krieg -- für manchen, der mit den oft verwendeten Szenarien Zweiter Weltkrieg oder Vietnamkrieg kein Problem hat, hört der Spaß da auf. Hersteller Electronic Arts freilich will das Spiel dennoch veröffentlichen. Ein Firmensprecher von EA äußerte gegenüber Focus:
Wenn aktuelle Gewalt in Büchern, Filmen oder im TV thematisiert werden darf, warum nicht auch in einem Game.
Schon im Jahr 2009 gab es ähnlich Aufregung um den Irak-Shooter Six Days in Fallujah. Die Proteste veranlassten den japanischen Hersteller Konami schließlich, seine Rolle als Publisher des Spiels niederzulegen. Six Days in Fulljah ist angeblich fertig und soll erscheinen, sobald der Entwickler Atomic Games einen Publisher gefunden hat.

Wunderheiler 21 AAA-Gamer - 30604 - 23. August 2010 - 11:05 #

Ich finde es viel widerwärtiger, dass in Afghanistan echte Menschen sterben...

McGressive 19 Megatalent - 14300 - 23. August 2010 - 16:59 #

true that!!

keimschleim (unregistriert) 23. August 2010 - 17:47 #

vor allem wofür...

Farang 14 Komm-Experte - 2621 - 23. August 2010 - 18:09 #

ja ein videospiel ändert nichts daran. jetzt zu sagen das spiel ist scheisse und widerwärtig ist doch lächerlich. widerwärtig ist es das die jenigen die sich darüber aufregen (USA) es in ordnung finden wenn b52 bomber dort unten gerade bomben....

wenn wir wissen wollen ob das spiel geschmacklos ist haben nur die leute in Afgahinstan oder die us kampftruppen und ihre verbündete die ihr lebenm riskieen das recht dieses spiel als geschmacklos einzustufen ,und nicht die die diese kriege anzetteln.

fragpad 14 Komm-Experte - P - 2613 - 23. August 2010 - 11:14 #

Scheint ja nicht wiederlich zu sein, sobald das Sterben nicht mehr aktuell ist. Oder wie sieht es den mit dem 2.WK, Vietnam,etc pp. aus ? Da wurde nun auch reichlich gestorben, aber die Spiele zu den Kriegen haben doch noch nie jemanden bei der BW gestört oder ?
Falls sich die BW allgemein gegen Gewalt in Computerspielen stellen möchte, nur zu !
Lächerlich macht man sich so oder so.

Anonymous (unregistriert) 23. August 2010 - 11:22 #

Naja, die Weltkriege, bzw. Vietnam sind nun auch wieder ein paar Tage her und wurden bereits in zig Filmen und Büchern eben auch kritisch bearbeitet.

Desweiteren solltest du bitte erstmal nach der Rolle der Bundeswehr in diesen Kriegen recherchieren, bevor du einen solchen Post machst (ich nehme dir das mal ab: offiziell war Deutschland nicht in Vietnam und gegründet wurde die Bundeswehr in den 50er Jahren, da war dann auch schon der zweite Weltkrieg vorbei).

Ich kann den Mann schon verstehen. In Afgahnistan sterben atm Menschen, neben Zivilisten auch Soldaten, darunter eben auch Soldaten der Bundeswehr. Wieso EA unbedingt darauf pocht, dass Spiel nicht astrakter zu machen, indem man namenlose Milizen oder ein abwegigeres Szenario zu bieten (wie z.B. d es doch CoD macht) ist mich schleierhaft.

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83744 - 23. August 2010 - 11:32 #

Warum ist ein Krieg weniger schlimm, wenn er schon eine Weile her ist?

Na ja, ich mag diese Kriegs-Shooter generell nicht. Ob 2.WK oder Naher Osten - ich spiele die normalerweise gar nicht.

Dennis Ziesecke 21 AAA-Gamer - 30866 - 23. August 2010 - 11:33 #

Eben genau wegen der aktuellen Diskussion - das Spiel bleibt im Gespräch und die willigen Kids kaufen eh alles, was "die da oben" nicht mögen. So ist zumindest meine Befürchtung.

fragpad 14 Komm-Experte - P - 2613 - 23. August 2010 - 11:52 #

Also das Zitat lautet :"...während in Afghanistan Menschen sterben." und das beschränkt sich keineswegs auf BW-Angehörige und deren Rolle, sondern Menschen. Da muß ich nix mehr recherchieren um eine Meinung dazu haben "zu dürfen".
Ich finde es heuchlerisch dieses Szenario zu kritisieren und andere, eben vergangene, Kriege zu ignorieren. Sind alles Shooter, egal welcher Krieg/Konflikt da nun nachgespielt wird. Entweder sind die alle ganz schlimm oder keins.

Larnak 22 Motivator - 37541 - 23. August 2010 - 14:07 #

Es gibt doch auch haufenweise Filme, die diese Themen behandeln, als sie jeweils aktuell sind/ waren.
"The Hurt Locker" z.B. hat erst kürzlich haufenweise Oscars gewonnen und mit dem Irak auch ein brisantes Thema.

Gut, die meisten dieser Filme beinhalten auch eine Form von reflektierender Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Krieg. Es wäre schön, wenn solche Gedanken auch in Spielen Einzug finden könnten. Allerdings muss ich zugeben, dass ich da für das neue MoH skeptisch bin.

Trotzdem finde ich die Aufregung übertrieben - ob man nun ein Szenario hat, wo aktuell Menschen sterben (Medal of Honor), wo aktuell Menschen sterben könnten (Modern Warfare) oder wo Menschen gestorben sind (diverser WK2-Shooter) ist für mich eigentlich unerheblich.
Es wäre ein Zeichen von Größe, da drüber stehen zu können.

Und, um nochmal das schon geschriebene aufzugreifen: Im Vergleich zu dem, was im wirklichen Afghanistan passiert, was da schon seit so langer Zeit falsch läuft, was da für Menschenleben aus Fehlentscheidungen weggeworfen werden, finde ich wirklich ganz andere Dinge "widerwärtig" als dieses Spiel, das niemandem weh tut.

Suzume 14 Komm-Experte - 1980 - 23. August 2010 - 21:57 #

Ich warte momentan nur auf einen einzigen Shooter - das ist Spec Ops: The Line.
Von dem verspreche ich mir eine einigermaßen kritische Haltung gegenüber Kriegsgewalt... immerhin zitieren (oder kopieren?) sie stark Apocalypse Now.
Und dieser Film hatte reichlich Momente, in denen die Absurdität von Kriegen sichtbar wurde.
Überhaupt wird es Zeit, dass Entwickler von pseudopatriotischen Actionhelden Abstand nehmen und mal was Neues mit dem Genre probieren.
Für sinnloses Gemetzel kann man auch aufs nächste Doom oder den Duke warten ... ok, HAHA.

floppi 24 Trolljäger - P - 52616 - 23. August 2010 - 14:06 #

1. Diese Meldung bezieht sich auf den Bundeswehrverband, nicht auf die Bundeswehr.

2. Ist das die Meinung eines Einzelnen und nicht die aller Bundeswehrangehörigen.

LEiCHENBERG 14 Komm-Experte - 1967 - 23. August 2010 - 11:26 #

Das ist doch ganz losch:
1. Durch Spiele wird die Diskussion um Gewalt angeheizt.
2. Jungen Menschen wird Gewalt viel früher bewusst gemacht, sie müssen sich kritisch damit auseinander setzen, denn sie werden persönlich angegriffen.
3. Die Überlegungen resultieren in dem Gedanken, dass reale Gewalt viel schlimmer ist und Spiele eigentlich nicht viel mit echtem Krieg zu tun haben.
4. Kaum einer möchte noch zur Bundeswehr.

Die wollen nicht, dass die Menschen zu Hause ihren ungefährlichen und hübschen, geschönten, virtuellen "Krieg" führen können - die wollen Soldaten in echte Kriege schicken.

floppi 24 Trolljäger - P - 52616 - 23. August 2010 - 14:03 #

Interessante und dennoch völlig abwegige alberne Meinung. Besonders dein Fazit.

LEiCHENBERG 14 Komm-Experte - 1967 - 23. August 2010 - 15:36 #

Besonders albern finde ich jedoch, den Sarkasmus nicht zu erkennen und zu glauben, dass das meine tatsächliche Meinung widerspiegelt. Seis drum.

Larnak 22 Motivator - 37541 - 23. August 2010 - 14:03 #

Gewaltshooter haben dann wohl doch einen eher geringen Anteil an der diesbezüglichen Aufklärung und der Abkehr vom Wehrdienst. Ich denke, das wissen auch die Herren von der BW.

Decorus 16 Übertalent - 4286 - 23. August 2010 - 11:34 #

Spiele, die sich selbst bewerben. Ein Traum für jeden Publisher. Irgendwo bei EA sitzt gerade jemand und lacht, während er Verkaufsprognosen liest.

Der britische "Verteidigungsminister" hat übrigens auch noch geworben, aber weniger mit Moral als vielmehr mit Patriotismus:
"I am disgusted and angry. It’s hard to believe any citizen of our country would wish to buy such a thoroughly un-British game. I would urge retailers to show their support for our armed forces and ban this tasteless product."
Quelle:http://www.vg247.com/2010/08/23/uk-defence-boss-disgusted-and-angry-at-medal-of-honor-reboot/#more-114273

Ghostwriter (unregistriert) 23. August 2010 - 13:15 #

Wobei es dem guten Mann ja nur darum ging, das man auch auf afghanischer Seite spielen und Engländer erschießen kann. Wärens keine Engländer wärs im wahrscheinlich völlig egal.

Makariel 19 Megatalent - P - 18310 - 23. August 2010 - 15:49 #

Kann man überhaupt auf Engländer schießen? Sind das nicht alles Amis in dem Spiel?

Dragor 14 Komm-Experte - 2170 - 23. August 2010 - 11:41 #

Ich frag mich, wieso auf einmal alle auf MOH rumhacken. Es gibt mehrere Spiele, die im Nahen Osten spielen. Da haben die Entwickler halt einen anderen Namen für Afghanistan gewählt und die Taliban heißen auch anders, aber es kann doch nicht sein, dass nur wegen den Namen auf einmal alle so reagieren.

LEiCHENBERG 14 Komm-Experte - 1967 - 23. August 2010 - 11:53 #

Genau, das nimmt langsam Züge an wie die Anti-MW2-Kampagnen.

icezolation 19 Megatalent - 19280 - 23. August 2010 - 11:54 #

Im traurigen Vergleich dazu, dass unsere Jungs immernoch (und überhaupt) dort rumeiern müssen, widert mich die Thematik des Spiels in keinster Weise an.

Grundsätzlich waren bereits Spiele wie Command & Conquer widerwärtig, könnte man das Szenario doch auf x-beliebige Parteien übertragen (jaja, Tiberium und Cyborgs aus cut-versionen mal außen vor). Aber da musste ja erst ein Selbstmord-Attentäter her (C&C - Generäle), um Parallelen herstellen zu können.

aNonymi (unregistriert) 23. August 2010 - 12:08 #

Wer hat den auf der GamesCon Werbung gemacht wie toll die Bundeswehr ist und so

Mithos (unregistriert) 23. August 2010 - 14:06 #

Was mich an der Werbung zum Spiel noch am Meisten stört: Sie scheint den Eindruck zu erwecken, dass man sich im Spiel durch besondere Leistung auszeichnen kann und quasi auf irgend eine Art als Sieger aus dem Krieg hervor geht. Da es in einem solchen Krieg, insbesondere unter den beteiligten Soldaten, nur Verlierer gibt, ist das unrealistisch. Die Darstellung von Gewalt scheint mir dagegen schon sehr realitätsnah. Damit ist die Schilderung des (Afghanistan-) Krieges wesentlich näher an der Wahrheit als die Schönfärberei unserer Politiker. Obwohl es dem Spiel nur um Unterhaltung geht, der Politik allerdings um Wählerstimmen.

bersi (unregistriert) 23. August 2010 - 14:09 #

Ein Spiel widerlich finden, während im nahen Osten genau das von statten geht und dann auf der GC Werbung für den eigenen Verein machen. Wow, es geht scheinbar immer wieder ein bisschen Dümmer...

Phin Fischer 16 Übertalent - 4390 - 23. August 2010 - 14:13 #

Das Problem ist ein anderes:
Andere Konflikte wie der 2. WK der Vietnamkrieg oder Operation Desertstorm sind abgeschlossene Krisen, die wir bereits verarbeitet haben und über die wir uns im Nachhinein ein Urteil bilden konnten.
Sie fanden statt, wir haben informationen darüber gesammelt, verarbeitet und im Endeffekt ausgewertet, sodass ein größtenteils gesellschaftlicher Konsens zu den meisten Themen in diesen Krisen gefunden werden konnte.

Werfe ich jetzt als Entwickler ein Spiel auf den Markt, das eine aktuelle Krise nicht nur thematisiert, sondern auch nachspielt, dann muss ich damit rechnen, dass mein Spiel die Urteilsfindung über diese Krise massiv beeinflusst. Erschaffe ich ein Spiel, indem Taliban permanent kleine Kinder quälen und ich sie deswegen erschießen muss, beeinflusst das die Beurteilung des Spielers. Womit mein Spiel, wenn auch ungewollt, zu einem politischen Instrument wird. Wenn ein 16 oder 18 jähriger einen Vietnamshooter spielt, dann wird ihn dieser weniger beeinflussen, da er bereits seit Jahren eine feste Meinung über den Vietnamkrieg durch Schule, Bücher, Film, Gesellschaft hat.

Im Afghanistankrieg ist das aber nicht der Fall, da wir noch lange nicht die gesamte Tragweite mit allen Skandalen, Ansichten und Vor- bzw Nachteilen erfasst haben. Es ist zwar richtig, dass das Thema auch in anderen Spielen angesprochen wird, da aber nur am Rande - oder - stark anonymisiert bzw verfälscht. Auch sollte sich der EA Vertreter mal mit den anderen Medien auseinandersetzen. Zwar werden aktuelle Ereignisse thematisiert, aber immernur mit einem aufklärerischen / dokumentativen Ziel. Einen Rambo 5, der 2 Stunden lang Taliban niedermetzelt, einfach nur weil er cool ist, und die Taliban sind es nicht, wird es so schnell nicht geben. Die Filme befassen sich entweder mit politischen Fragestellungen oder gesellschaftlichen. Bin stark am Zweifeln, ob Medal of Honor dazu entwickelt wurde einen zum Nachdenken oder Verstehen anzuregen.

floppi 24 Trolljäger - P - 52616 - 23. August 2010 - 14:17 #

Sehr schöne, differenzierte Meinung.

Andreas Monz 11 Forenversteher - 757 - 23. August 2010 - 16:13 #

Finde ich auch. Der erste Beitrag, der die Problematik meiner Meinung nach verstanden hat...

Rustikof 11 Forenversteher - 790 - 23. August 2010 - 19:24 #

Hätte ich nicht besser ausdrücken können! Danke für diesen guten Kommentar.

InvalidNick 08 Versteher - 196 - 23. August 2010 - 19:33 #

Kennen die Leute, die die Thematik des Spiels kritisieren denn den Plot? Ich glaube nicht. Wie wollen die das Spiel den jetzt schon in dieser Hinsicht bewerten? Ich bin der Überzeugung es geht schlicht um das Szenario "Afganistan" und darum dass der Spieler im Mulitplayer in die Rolle der Taliban schlüpfen kann. Damit haben die ein Problem. Dabei gibt es doch schon in MW2 ein Level in Afganistan - da wird im Vorfeld auch reichlich die Patriotenflagge geschwungen nur die Taliban heißen nur "Miliz" aber diese sind eine klare Anspielung auf die Taliban. Selbe Sache in grün beim ArmA-Addon. Da werden die Widerständler glaub ich auch als "böse" dargestellt und sind klar von den Taliban inspiriert. Noch ein Beispiel: CoD 4 MW. Kaled al Azad hatte ganz klar Saddam Hussein als Vorbild. So etwas beeinflusst die Leute doch auch.
Stellt sich nur die Frage: ist in MoH so etwas wie eine Bewertung enthalten? Das weiß doch noch keiner. Im Multiplayer wird es wohl nur den Unterschied geben das die OpFor eben Taliban heißen. Darüber regen sich die Leute auf und das finde ich scheinheilig.

Chrischie (unregistriert) 24. August 2010 - 7:04 #

Sehr guter Kommentar!
Ich bin Geschichts- und GMK-Lehrer (Refrendar) in einem nördlichen Bundesland. Ich empfinde dieses Spiel auf mehren Ebenen problematisch:

Erstens ist es ganz offensichtlich Propaganda des US-Militärs. Die werden ein Geldgeber dieses Projektes sein und entsprechend wird ihr Militär dargestellt: Als präzises Kampfgruppe die keine Zivilisten tötet. Und natürlich cool! Das die Realität eine andere ist, dass sollte jeder aus den Nachrichten wissen. Auch die Bundeswehr hat in diesem Punkt ebenfalls versagt.

Zweitens frage ich mich, wie ich in meinem Unterricht den Schülern der Haupt- und Realschule in der 9.und 10. Klasse diesen Konflikt begreiflich machen soll und ihnen helfen nach Lehrplan ihr Geschichtsbild zu entwickeln, wenn sie danach oder davor in MoH unterlegt mit (un)passender Musik völlig unrefelktiert eine ganze Dorf mit zwei Hubschraubern zerstören. Dabei werden sie von ihren virtuellen Kameraden noch angefeuert.

Drittens halte ich einen aktuellen Konflikt nicht geeignet um als Spielplatz für ein Medium herzuhalten, dass nicht reflektieren will und kann. Bei MoH steht die Coolness in Vordergrund und somit kann dieses Produkt keine Anregung darstellen um über das Thema Krieg kritisch nachzudenken.

Anonymous (unregistriert) 24. August 2010 - 14:56 #

"Bin stark am Zweifeln, ob Medal of Honor dazu entwickelt wurde einen zum Nachdenken oder Verstehen anzuregen."

:

....was auch nicht die Aufgabe eines Computerspiels ist.Und genauso wenig die Aufgabe von Filmen oder Büchern.Ich habe schon genug Filme gesehen die sich diesem Setting bedient haben und wahrscheinlich niemanden zu irgendwas bewegt haben.Die meisten davon halte ich sowieso für die filmgewordene Personifizierung des amerikanischen Patriotismus.Und auch Bücher werden hier nicht ausgenommen.Wenn ich einen Roman über Person XY im Afghanistan Krieg schreibe muss ich auch aus der Sicht von Person XY schreiben.Was denkt sie?Was macht sie?Was sind ihre Ziele?
Je nachdem zu welcher Fraktion die Person gehört wirst du am Ende ein anderes Buch auf dem Tisch liegen haben.Und egal welches du bekommst,sie werden alle kein objektives Bild vermitteln.
:
Das aktuelle Krisen als Thema gar nicht behandelt werden dürfen ist ein Leerargument.Sagen wir Experte Heinz Dieter (name frei erfunden) sagt in einem Interview für Frontal 21 zum nächsten Beitrag über Gewaltspiele:"Computerspiele dürfen keine aktuellen Themen behandeln!"
In diesem Moment stellt die Person eine Behauptung auf.Und das ist es.Nichts weiter als eine Behauptung.Der unkritische Zuschauer wird kräftig mit dem Kopf nicken und innerlich glücklich darüber juchzen das die Computerspieler ein weiteren Seitenhieb einstecken mussten.Der Punkt ist,nur weil ein selbsternannter Experte solche Regeln aufstellt - und das Maß nach dem er Regel aufstellt ist in der Regel er selbst - macht er dies nur mit einem Ziel (unbewusst oder bewusst),er setzt vorraus unter welchen Bedingungen die Diskussion geführt werden darf.Bevor er also im Gespräch mit dem Computerspieler auf Dinge wie Auswirkungen der Spiele zu sprechen kommt wird er sich erst mal auf ein von ihm selbst gesetztes Diskussionsthema stürzen das er selbst insziniert hat.Zur Hauptdiskussion wird es nie kommen weil Heinz Dieter so schlau ist immer neue Behauptungen aufzustellen die erst mal ausdiskutiert werden "müssen".Diesem Shema bedienen sich übrigens gar nicht mal so wenig Experten.Christian Pfeiffer (um eine bekannte Person zu nennen) hat sich mit der Behauptung,das Computerspiele etwas mit Rockerkriminalität zu tun haben bei uns Computerspielern eigentlich ins argumentative Abseits befördert.Das interessiert den allgemeinen Pöbel aber reichlich wenig.Hauptsache man kann sich über irgendwas aufregen.Obs nun der Grieche um die Ecke ist,der einen immer so schief anschaut oder eben Computerspiele.Und Politiker gehen auf die allgemeine Stimmung des Volkes auch ein.Und zwar so dass man hübsch Wählerstimmen kasieren kann.Das ganze Ausmaß dieser Technik zur Meinungsmache habe ich im übrigen nicht mal zu einem Achtel geschildert.Das Shema das ich beschrieben habe ist nur ein Teilgebiet davon und selbst dass habe ich stark vereinfachen müssen weil ich hier sonst ein paar Seiten Text geschrieben hätte.

Chrischie (unregistriert) 24. August 2010 - 15:30 #

Sie dürfen gerne behandelt werden. Nur denke ich ist das Medium Videospiele noch nicht reif bzw erwachsen genug um dies zu tun. Es reicht halt nicht für mehr als ein Dorf voller Taliban den Erdboden gleich zu machen und dabei coole Mucke (Hiphop/Rock) als Soundtrack beigesteuert zu bekommen. Hauptsache die Zielgruppe männlich im Alter von 14-25 Jahren findet es cool.
Und wer das als Geschmackssache bezeichnen möchte ist entweder unreif oder moralisch noch nicht gefestigt. Kommt aufs gleiche hinaus.

Fyyff 11 Forenversteher - 781 - 24. August 2010 - 15:53 #

Genau wie bei Filmen oder Büchern mußt du die Erzeugnisse die lediglich unterhalten wollen als Preis verstehen der zu zahlen ist, um das eine Buch/Film/Spiel zu erhalten das zum Nachdenken anregt.

Denn die Alternative ist doch "Ey Kunst darf nix aktuelles machen!" und im Endeffekt wird wieder brav verdrängt und beschönigt.

Im übrigen ist deine ganze Argumentation doch folgende: Du kannst dir nicht vorstellen wie Spiele ein aktuelles Thema behandeln können, also kanns das auch nicht geben. Klassisches argumentum ad ignorantiam. Und ja...es IST Geschmackssache. Leute die anderen ihren Geschmack aufdrücken wollen sehen das naturgemäß anders, es ändert aber nix an der Absurdität ihres Ansinnens.

Chrischie (unregistriert) 25. August 2010 - 8:29 #

Man kann die Diskussion schon beenden, wenn jemand sowas wie MoH oder CoD als Kunst bezeichnet. Sorry das ist so als würde ich Transformers den Film (Bay) mit Apocalypse Now vergleichen...
Sowas wie die genannten Spiele sind höchstens handwerkliche Kunst. Die Entwickler wollen auch nichts damit aussagen, sie brauchen Schockeffekte, damit sich die Zielgruppe das Spiel noch eher kauft.

Fyyff 11 Forenversteher - 781 - 25. August 2010 - 12:27 #

Tja schade wah. Transformers ist nunmal auch Kunst. Keine sehr hochwertige, aber Kunst nichtsdestotrotz. Kunst hält sich lustigerweise nicht daran wie du sie definierst. Mal als Beispiel: 3 schwarze Kochtöppe vor eine Schultafel stellen oder ne Taschenlampe und ein Stück Fett auf nen Schlitten schnallen mag dir auch nicht besonders künstlerisch vorkommen, trotzdem wirst du relativ wenige Leute finden die dir zustimmen wenn du postulierst: "Joseph Beuys war kein Künstler".

Zum besseren Verständnis: Kunst muß nix. Keine Aussage machen wollen, unterhalten, schocken, was auch immer - ist alles völlig legitim, denn Kunst ist "jede entwickelte Tätigkeit, die auf Wissen, Übung, Wahrnehmung, Vorstellung und Intuition gegründet ist. Im engeren Sinne werden damit Ergebnisse gezielter menschlicher Tätigkeit benannt, die nicht eindeutig durch Funktionen festgelegt sind."
Nur um jetzt mal eine (von vielen) Definitionen auszuwählen.
Leb damit. :)

Chrischie (unregistriert) 25. August 2010 - 12:52 #

Sicherlich ist dein Beispiel Kunst. Akzeptiere einfach, dass ich Hollywood-Spiele einfach nicht als (schöne) Kunst sehe aber dafür Cave Story für wesentlich interessantere Videospielkunst halte. Leb damit. ;-)

Nebenbei wird das Kunstargument immer nur dann rausgeholt um die nächste Gewaltorgie zu rechtfertigen. Kunst darf provozieren und soll es auch. Aber aus einem Helikopter ein Dorf zu plätten und dabei das ganze mit Hiphop und Rock untermalt zu bekommen ist keine Provokation, sondern soll die Bedürfnisse einer gewissen Zielgruppe befriedigen.

Fyyff 11 Forenversteher - 781 - 25. August 2010 - 14:21 #

Nein. Ganz einfach nein. Es geht hier nicht um Gewaltorgien. Deine ganze Begründung ist ein einziges großes argumentum ad ignorantiam. DU kannst dir nicht vorstellen das es Kunst ist, also ist es auch keine.

Alles was du sonst noch aufbieten kannst ist die Tatsache das "aussem Helikopter zu HipHop ein Dorf plätten" nicht dein Geschmack ist. Gratulation dazu. Meiner ist es auch nicht. Aber nochmal. Es ist trotzdem Kunst, ob du das schön findest oder nicht. Es ist ein Produkt (zugegebenermaßen nicht allzu) kreativen Schaffens. Es löst eine Reaktion bei den Rezeptienten aus (wenn auch vermutlich nur bei einem Bruchteil). Das reicht schon.

Das alles hat nicht mit "Rechtfertigen von Gewaltorgien" zu tun, sondern damit nicht über den Geschmack von Leuten zu urteilen. So ist das mit der Freiheit. Mir mag dein Geschmack nicht gefallen, aber du sollst ihn haben dürfen ohne das dir jemand vorschreibt was für dich schön und wahr zu sein hat.

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36177 - 24. August 2010 - 16:44 #

Ich glaub eher, dass es dir an Reife fehlt, wenn du Entwicklern vorschreiben möchtest wie ein Kriegsspiel deiner Meinung nach auszusehen hat...
Wenn dich das Spiel nicht anspricht, dann lass es doch einfach im Laden stehen.

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36177 - 24. August 2010 - 17:09 #

Hmmh ...
Wann kam Rambo 3 noch mal raus?
und
Wann ging der Afghanistankrieg zu Ende?

Fragen über Fragen. Die Antworten gibts unten.
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1988
1989

floppi 24 Trolljäger - P - 52616 - 23. August 2010 - 14:14 #

Titel ist viel zu reißerisch. Nur weil der Sprecher des Bundeswehrverbandes diese Aussage in einem Interview -- vermutlich beiläufig -- so beantwortet hat, kann noch lange keine Rede davon sein, dass der gesamte Bundeswehrverband, geschweige denn die Bundeswehr (wie bereits in Kommentaren angenommen) -- sprich jeder Bundeswehrangehörige -- dieser Meinung entspricht. Dieser Eindruck jedoch wird somit erweckt.

Anonymous (unregistriert) 23. August 2010 - 14:31 #

der sprecher des bundeswehrverbandes spricht im names des bundeswehrverbandes. das was er sagt ist nicht seine persönliche meinung.

floppi 24 Trolljäger - P - 52616 - 23. August 2010 - 16:39 #

Und deswegen müssen alle Angestellte des Bundeswehrverbandes die gleiche Meinung besitzen? Ich glaube doch wohl nicht. Und erst Recht nicht alle Soldaten. Zudem schrieb ich, dass er dies sicherlich nur beiläufig erwähnt hat und diese Aussage vom Focus nur aufgeputscht wiedergegeben wurde. Der Focustitel lautet nämlich total fälschlich "Bundeswehr findet Ego-Shooter widerwärtig". Dagegen müsste man eigentlich den Titel hier loben, dennoch halte ich ihn für falsch.

Ich muss dazu sagen, dass ich den Artikel mit dem Interview im Original nicht kenne und hier lediglich meine Vermutung äußere. Mir geht es eben darum, dass ich es für falsch halte wegen dieser Aussage direkt die ganze Bundeswehr und damit jeden einzelnen Soldaten schlecht zu reden.

LEiCHENBERG 14 Komm-Experte - 1967 - 24. August 2010 - 0:26 #

Es gibt immer zwei Seiten der Medaille. Die Bundeswehr hat echte Gegner, echte Waffen, echte Kriesen, echte Verluste und echte Probleme auf echten Schlachtfeldern. Das alles ist schon eine sehr ernste Sache, die in Spielen oft verharmlost wird. Jemand, der sich täglich mit diesen realen und ernsten Sachen befasst, sieht nur schwer den "Spaß" in einem Shooter - erst recht, wenn es darin einen aktuellen Bezug hat.

Man kann jedoch auch andersrum Argumentieren: wie kommt ein Sprecher eines Vereins, der seit Jahrzehnten entgegen geltendem Gesetz in Kriege verwickelt ist, dazu, virtuelle Gewalt als widerwärtig zu bezeichnen, wenn vor der Haustür die eigenen Soldaten ihr Leben für fremde Interessen lassen? Das finde ich persönlich auch widerwärtig. Aber wie Du schon sagst, letztlich wars -vermutlich- eine beiläufig erwähnte persönliche Meinung.

Fyyff 11 Forenversteher - 781 - 23. August 2010 - 14:38 #

Das war ja nur der SPRECHER vom Bundeswehrverband. Keinesfalls gibt so jemand die Meinung vom Bundeswehrverband wieder. Der gibt immer nur sein private Meinung zu Protokoll....
Ernsthaft?

Also wenn der SPRECHER (nochmal hervorgehoben) vom Bundeswehrverband während eines offiziellen Interviews nicht die Meinung seines Verbandes wiedergibt, ist er entweder unfähig (er hätte eben darauf hinweisen können das dies seine Privatmeinung ist) oder er gibt eben doch die vom Brötchengeber sanktionierte Meinung wieder. Andere Möglichkeiten gibt es nicht. In beiden Fällen ist die Überschrift eigentlich noch zu milde.

floppi 24 Trolljäger - P - 52616 - 23. August 2010 - 16:37 #

Siehe oben.
Meine Tendenz: Weder unfähig noch Meinung des Bundeswehrverbandes sondern Fauxpas.

Fyyff 11 Forenversteher - 781 - 23. August 2010 - 16:57 #

Also wenn ich mal nen Sprecher bräuchte, würde der Mann das schon mal nicht. Wer so unprofessionell ist, das er in nem Interview nicht mal klar machen kann was persönliche Meinung und was Meinung des Arbeitgebers ist, kann auch sonst kein guter Sprecher sein. Ja überhaupt auf die Idee zu kommen das er seine persönliche Meinung darlegen könnte - zumal bei einem Thema wo so etwa erwartbar zu einem "Fauxpas" führt - der ist meiner Meinung nach ungeeignet. Ende.

floppi 24 Trolljäger - P - 52616 - 23. August 2010 - 20:03 #

Wenn du wüsstest wie schnell jemanden ein Journalist die Wörter im Munde herumdrehen kann nur um eine gute Quote zu bekommen.

Fyyff 11 Forenversteher - 781 - 23. August 2010 - 20:57 #

Der Herr Sprecher ist vermutlich so wie 90% aller PR-Heinis auch gelernter Journalist. Und wenn nicht hat er trotzdem zu wissen wie ein Interview funktioniert. Der Bundeswehrband ist schließlich kein Schützenverein aus Hintertupfingen, wo man schon mal über solche laienhaften Darbietungen des Sprechers hinwegsehen kann.

Im übrigen ändert die Frage ob es die Meinung des Sprechers oder des Verbandes ist, ja auch nix daran das "Es ist widerwärtig, so ein Spiel auf den Markt zu bringen, während in Afghanistan Menschen sterben." ein unglaublicher Blödsinn ist. Viel widerwärtiger ist es doch das die Bundeswehr in der halben Welt Krieg spielt und Leute umbringt und dann auch noch jemand die Chuzpe aufbringt ein Spiel(!) widerwärtig zu finden. Und dabei ist es herzlich egal ob das offiziell, inoffiziell, hablboffiziell und garnichtoffiziell gesagt wurde.

floppi 24 Trolljäger - P - 52616 - 23. August 2010 - 21:21 #

Noch widerwärtiger ist es zu behaupten, dass die Bundeswehr in "der halben Welt Krieg spielt und Leute umbringt". Wo kommt nur solch ein Unwissen her?

Damit ist für mich jede weitere Diskussion über diese Thematik mit dir sinnlos.

Fyyff 11 Forenversteher - 781 - 23. August 2010 - 22:46 #

Mann, ihr Bundeswehrversteher macht es euch gerne einfach, oder?
Die BW war also gar nicht im Kosovo, vor Somalia und vorm Libanon(gut da wars die Marine) und in Afghanistan? Drei von sechs Kontinenten ist schon ziemlich viel von der Welt findest du nicht? Wenn du noch diverse humanitäre Einsätze VOR den rot-grünen Auchmitspielenwollenden dazu zählst, dann kommt halbe Welt einigermaßen hin. Sicher ist das auch einige Übertreibung bei. Das sollte mir als literarische Freiheit gestattet sein.

Und ja die Bundeswehr hat erst im Kosovo angefangen Leute umzubringen.
Aber wie du es auch drehst und wendest...die Bundeswehr bringt Leute um. Das ist halt so wenn man sich in Kriege stürzt und entspricht irgendwie auch der Definition einer Armee.
Gut es ist nicht so sehr die Definition vom Bürger in Uniform. Aber die Zeiten sind ja vorbei. Das möchtest du aber sicher nicht hören von einem "Unwissenden".

Anonymous (unregistriert) 24. August 2010 - 4:28 #

das ist der VERBAND, nicht die bundeswehr an sich.

Siedler MapSource 12 Trollwächter - 841 - 23. August 2010 - 14:30 #

Ich kann die Kritik durchaus nachvollziehen - gerade aufgrund der aktuellen Diskussionen passt das Spiel nicht so rein.

Ich weiß nicht irgendwie ist der Drang diesen Shooter zu spielen bei mir auch nicht so da wie bei anderen.
Mir scheint das EA dieses Szenario wählt, weil sie es einfach verpeilt haben Medal of Honor weiterzuführen...

Ich vermute mal stark gegen COD kommen se eh nicht an....
Naja die Frage ist ob das Spiel die allgemeine Meinung ins positive oder negative verändert...

Besonders Afghanistan für Deutschland ist halt nicht das optimale Team für nen Egoshooter wo du dann auch noch auf der Seite des Feindes spielen kannst..

matthias 13 Koop-Gamer - 1406 - 23. August 2010 - 22:23 #

das konnte aber niemand ea ahnen, schließlich hat unsere führung und die deutsche öffentlichkeit es auch erst im letzten jahr bemerkt, das sich unsere soldaten im krieg befinden.

und ganz ehrlich, hab überhaupt keine probleme damit auf der seite des 'feindes' zu spielen und auf pixeldeutsche soldaten zu feuern, das mache ich schon seit medal of honor 1.

bender79 (unregistriert) 23. August 2010 - 14:42 #

Ich glaube den Leuten (z.B. den Kritikern in Grossbritannien) geht es nicht um die Gewaltdarstellung (bei den letzten Call of Duty Teilen hat sich doch keiner aufgeregt), sondern dass man plötzlich Taliban etc. spielen kann (Mehrspieler).
Das hatte sie so empört und EA meinte dazu "Bei einem Krieg gibt es immer 2 Seiten"

Und genauso sehe ich das auch.

"Wenn man weiss wer der Böse ist, dann hat der Tag Struktur"
Zitat von Volker Pispers

Tholo 09 Triple-Talent - 258 - 23. August 2010 - 16:02 #

An Volker Pisper musste ich auch sofort denken!

Corzzo 10 Kommunikator - 353 - 23. August 2010 - 14:42 #

Man könnte auch erstmal warten wie die Kampagne in Medal of Honor nun dieses aktuelle Ereignis nutzt. Ich finde es verkehrt jetzt schon darüber zu diskutieren, nur weil da echte Namen von Ländern, Städten und so aufkommen. Denn diese Namen werden in der Kampagne oder Story denn von MoH verwendet, also sollte ich mich mehr mit der auseinander setzen. Vielleicht schafft es ja ein Moh oder ein anderes Spiel so einen Eindruck zu erwecken wie da die Verhältnisse sind ohne dabei zu parteiisch werden, oder zu viel Patriotismus zu bieten. Nebenbei so mal ganz frech die Politiker sagen doch in Afghanistan ist kein kein sondern ein kriegsähnlicher Zustand.

Henry Heineken 15 Kenner - 3569 - 23. August 2010 - 14:54 #

Sicherlich ist die Spielbarkeit von Taliban in einem Videospiel eine sehr brisante Frage. Beinahe wöchentlich sterben deutsche und internationale Soldaten in Afghanistan im Kampf gegen Selbige. Sicherlich behandeln viele Filme und Bücher auch diesen Konflikt, auch beispielsweise "The Hurt Locker", der einen Oscar bekam. Doch in keinem dieser Filme war ein Taliban-Kämpfer Protagonist, und ich finde es ziemlich abstoßend nun einen solchen im neuen MOH spielen zu können. Ich will auch keine Nazis in Spielen spielen (Ausgenommen im Multiplayer, wo unterschiedliche Fraktionen eher der visuellen Unterscheidung und der Eingliederung in den jeweiligen Konflikt des Spieles dienen - OK, habe gerade gelesen dass genau dies zutrifft, wenn es dabei bleibt habe ich kein Problem damit). Nun stellt sich mir die Frage warum Electronic Arts so etwas erlaubt - die Antwort ist traurig, und wurde oben von Dod bereits genannt: Marketing. Schlicht und einfach Publicity, und Teenies werden sich auf das Spiel stürzen. Ein Fleck auf der Weste des Publishers, den ich in letzter Zeit ziemlich geschätzt habe.

Crizzo 20 Gold-Gamer - - 24412 - 23. August 2010 - 15:36 #

Was ist daran verwerflicher mit Taliban auf Seals zu schießen, als mit Seals auf Taliban? Auf beiden Seiten sterben Menschen, die für ihre Sache eintreten, ob man den Grund jetzt gut findet spielt ja ansich keine Rolle. Nur weil es quasi der "Feind" ist, ändert es doch am Grundprinzip des Töten nichts.
Gleiches gilt bei Shootern, bei denen man z.B. im 2.WK Amerikaner, Briten, Russen und Deutsche spielen kann. Da wäre es für dich dann auch "abstoßend" in die Wehrmacht Uniform zu schlüpfen, sowie wie man in Company of Heroes auch auf der Deutschen Seite spielen kann?

Henry Heineken 15 Kenner - 3569 - 23. August 2010 - 17:10 #

Mir würde es nicht gefallen einen Wehrmachtssoldaten zu spielen. Zu dem Rest verweis ich einfach mal auf die längere Antwort unter Bams Kommentar.
LG

Henry Heineken

Dragor 14 Komm-Experte - 2170 - 23. August 2010 - 15:36 #

Wenn du dich ein wenig besser Informieren würdest, oder auch nur die Kommentare hier durchließt, würdest du wissen, dass man die Taliban auch nur im MP spielen kann.

Henry Heineken 15 Kenner - 3569 - 23. August 2010 - 17:03 #

Sorry, aber ich habe geschrieben dass man die Taliban nur im MP spielen kann, und dass ich das ok fände. Ich finde nur dieses Marketing schon wieder sehr fragwürdig.

bam 15 Kenner - 2757 - 23. August 2010 - 15:45 #

Ob die Polygone nun wie ein Taliban aussehen oder wie ein Soldat jeder anderen Armee ist doch vollkommen irrelevant. Insbesondere: Seit wann ist ein Talibansoldat abstoßender als ein anderer? Soldaten sind Soldaten, egal auf welcher Seite sie stehen, sie befolgen Befehle (aus welchen Gründen auch immer). Ich hoffe du bist dir bewusst, dass nicht jeder Wehrmachtssoldat Nazi war.

Ich finde es immer lächerlich, wenn die gegnerische Kriegspartei immer als ganzes als böse und abstoßend angesehen wird. Das sind auch nur Menschen, da gibt es Schweine auf beiden Seiten, das war nie anders.

Publicity hin oder her, (Anti-)Kriegsspiele werden selbstverständlich mit kriegsrelevanten Themen beworben. Es ist nicht minder fragwürdig (vorausgesetzt man findet daran etwas fragwürdig), wenn man das US-Militär als heldenhafte Truppe darstellt und die gegnerische Partei als böse darstellt.

Man sollte ein Spiel nicht zu mehr machen als es eigentlich ist, wer kein gefallen dran findet, der solls nicht Spielen. Die Haltung seitens EA ist vollkommen normal.

Henry Heineken 15 Kenner - 3569 - 23. August 2010 - 17:07 #

Der Unterschied ist, dass das US-Militär und andere ISAF-Teilnehmer keine Selbstmordattentate verüben und Unschuldige aus Absicht mit in den Tod reißen. Ich bin vermutlich genauso pazifistisch wie du, aber kein ISAF-Soldat tut Gräueltaten wie die Taliban (Mal abgesehen von ein paar Amis die die "Death from Above"-Mission in COD4 zu oft gespielt haben). Mein Bruder war Sanitäter in Afghanistan, ich hab von ihm gehört wie es war, ich habe Bilder gesehen. Ich glaube kaum dass es in Ordnung ist als ein Soldat zu spielen, dessen Armee Kinder, Frauen und andere Mitbürger des eigenen Landes in die Luft sprengt. Das ist meine Meinung und ich finde sie nicht lächerlich.

Anonymous (unregistriert) 23. August 2010 - 17:42 #

Jeder kämpft mit den Mitteln, die ihm zu Verfügung stehen.
Die Taliban haben nunmal keine Drohnen, Helikopter und Propagandamedien die ihre Gräueltaten vertuschen.

Fyyff 11 Forenversteher - 781 - 23. August 2010 - 17:59 #

>Der Unterschied ist, dass das US-Militär und andere ISAF-Teilnehmer keine Selbstmordattentate verüben und Unschuldige aus Absicht mit in den Tod reißen.

Reden wir vom selben Afghanistankrieg? Der mit den Tanklastzügen und zerbombten Hochzeitsgesellschaften? Kollateralschaden, anyone? Nur weil der Gegner noch ein wenig unmenschlicher ist, werden die Taten "unserer" Seite im Afghanistankonflikt nicht moralischer. "Billigend in Kauf nehmen" klingt nur vornehmer als "wissentlich herbeigeführt". Ist es aber nicht.

Im übrigen möcht ich dir zustimmen, das ich allzu viel Marketinggedöns um MoH auch nicht sonderlich gut finde, eben wegen der Aktualität. Soviel gebietet einem der grundlegende menschliche Anstand schon. Deswegen kann und will ich aber solchen Spielen die Existensberechtigung nicht absprechen, ich würde schließlich auch keine Filme wie "Hurt Locker" oder "In the Valley of Elah" verbieten wollen, nur weil der Irakkrieg zum Drehzeitpunkt noch aktuell war.
Man möchte ja schließlich das sich Medien (dazu gehören Spiele halt auch) mit diesen Themen beschäftigen.
Und wenn ich dazu halt ein "Medal of Honor" oder ein "Green Zone" (um mal nen Film zu nennen der nicht zu doll war) quasi ertragen muß, damit das eine zum denken anregende Spiel/Film/Buch/wasauchimmer herauskommt, dann lebe ich halt damit.

Schlimmer wäre die Alternative: nämlich das sich aus falsch verstandener Rücksicht keiner mit dem Thema beschäftigt und mal wieder alles schön verdrängt wird.

Henry Heineken 15 Kenner - 3569 - 23. August 2010 - 18:06 #

Unterschreib ich dir gerne. Gut, die Kollateralschäden gab es auch, und die waren schrecklich und unverzeihlich. Aber (auch wenn das jetzt zynisch klingen mag und nicht meine wie gesagt pazifistische Haltung wiederspiegelt):
1.) Es sind vermutlich mehr Afghanen durch die zahllosen Selbstmörder der Taliban als durch die ISAF-Truppen gestorben.
2.) Da unten findet ein Krieg statt. In einem Krieg kämpfen normalerweise Länder gegeneinander. Die Taliban kämpfen gegen die eigenen Mitbürger und gegen die Amis etc.

Generell bin ich auch deiner Meinung dass eine Beschäftigung mit einem Thema besser ist als eine Tabuisierung (ist das ein Neologismus?) des selbigen.

Edit: Ich billige "Kollateralschäden" übrigens keineswegs. Generell sollte es diesen Krieg gar nicht geben, denn es wird nie jemand Afghanistan einnehmen können (das haben 2000 Jahre Geschichte bewiesen)

InvalidNick 08 Versteher - 196 - 23. August 2010 - 19:40 #

Generell kann man kein Land "einnehmen" ohne das Zivilisten zu Schaden kommen. Das ist einfach Fakt und selbst wenn die Taliban mehr Zivis umbringen als die Allierten mindert das nicht die Schuld.

Fyyff 11 Forenversteher - 781 - 23. August 2010 - 19:54 #

Das meinte ich ja. Nur weil die "Anderen" sich wie Schweine benehmen müssen "wir" uns nicht mit im Matsch wälzen und unser Grunzen gerechtfertigt finden.

Fyyff 11 Forenversteher - 781 - 23. August 2010 - 15:48 #

Sollen im MP dann US-Soldaten dann gegen nicht näher spezifierte arabisch aussehende "Terroristen" spielen? Damit man ja nicht zu sehr an die Realität erinnert wird? Muß das Spiel unbedingt in Fantasirak spielen um ja nicht anzuecken?

Henry Heineken 15 Kenner - 3569 - 23. August 2010 - 17:07 #

Ich habe wie gesagt geschrieben, dass ich die Taliban im MP nicht verwerfen kann, aus eben den Gründen die du da nennst.

Starslammer 15 Kenner - 2904 - 23. August 2010 - 15:48 #

Der Spiegel hat das Thema auch schon aufgenommen und eigentlich zeigt der Anfang des Artikels schon ganz gut, was wirklich schlimmer ist : http://www.spiegel.de/netzwelt/games/0,1518,713257,00.html

Aber das ist ja nicht das Thema !

Makariel 19 Megatalent - P - 18310 - 23. August 2010 - 15:56 #

Hm... konnte man bei Americas Army nicht in Irak und Afghanistan spielen? Damit scheint der gute Herr wohl kein Problem zu haben, ist ja ein Army Rekrutierungsmittel.

Anonymous (unregistriert) 23. August 2010 - 16:17 #

@ crizzo
"Was ist daran verwerflicher mit Taliban auf Seals zu schießen, als mit Seals auf Taliban? "
Möglicherweise könnte es eine Rolle spielen,dass dir die Taliban vor laufender Kamera die Kehle durchschneiden würden,wenn sie dich in die Finger bekämen,und die Seals eher nicht.
Es gibt im Leben Situationen,da ist man nicht mehr neutral,ob man es will oder nicht.
Und wenn ein westlicher Spielehersteller sowas auf den Markt bringt,muss er sich nicht wundern,wenn Gegner von Videospielen mal wieder Zulauf bekommen.Das ist einfach dumm und völlig unnötig.

Crizzo 20 Gold-Gamer - - 24412 - 23. August 2010 - 16:36 #

Als Afghane wäre ich mir da nicht so sicher... ;)

Henry Heineken 15 Kenner - 3569 - 23. August 2010 - 17:18 #

Sorry, aber als Afghane hättest du mehr Angst von einem Taliban-Selbstmordattentäter in die Luft gejagt zu werden, als von einem Seal erschossen zu werden. Es sei denn du wärst ein Taliban.

Sebastian Conrad 16 Übertalent - 4790 - 23. August 2010 - 16:38 #

Ein Glück das wir keine Vorurteile haben :D

Ne anders, ein Glück, dass die Seals / Amerikaner zwar niemanden die Kehle durchschneiden, sondern nur Kriegsgefangene an die Leine nehmen oder anders erniedrigen und dabei fotografiert werden, während die Soldaten lächelnd daneben stehen :D

icezolation 19 Megatalent - 19280 - 23. August 2010 - 16:50 #

Ist es jetzt geschmacklos zu sagen:

"Hunde die bellen beissen nicht."?

Schon gut, ich mach ja jetzt Feierabend.

Scytale (unregistriert) 23. August 2010 - 17:23 #

"Roger that Crazy Horse, Engage"

InvalidNick 08 Versteher - 196 - 23. August 2010 - 19:46 #

insider?

Hazelnut (unregistriert) 23. August 2010 - 17:12 #

also ne bessere werbung für das militär gibt es nicht ...weiß net warum der sich so aufregt

Anonymous (unregistriert) 23. August 2010 - 17:17 #

Ihr seid aber weder Afghanen noch Kriegsgefangene,sondern westliche Ungläubige und als solche das personifizierte Feindbild schlechthin.Ob euch das passt oder nicht.Das meine ich ,wenn ich sage,dass man es sich manchmal nicht aussuchen kann.
Und wenn ein Hersteller das ignoriert,ist klar,dass er Gegenwind kriegt.Oder mal andersrum,wie clever wäre es CoD 4 im Iran anzubieten?

Scytale (unregistriert) 23. August 2010 - 17:18 #

Wenn die schlimmste Niederlage in diesem Krieg ist, dass man in Spielen auf westliche Truppen schießen kann, dann gute Nacht.

Jetzt mal ehrlich, was die hohen Herren als widerlich und löblich deklarieren ist völlig willkürlich. Der Afghanistan-Krieg ist nunmal der schlimmste Krieg unserer Generation und manche scheinen noch nicht bemerkt zu haben, dass wir nicht die strahlenden Ritter sind, sondern doch nur Bomberpiloten.

Aber halt, zu viel Politik, es geht doch nur um ein Spiel, in dem keine echten Menschen erschossen werden. Nur Pixel eben...

Feldgraf 11 Forenversteher - 584 - 23. August 2010 - 17:18 #

Unnötige Diskussion die nur das Spiel in die Schlagzeilen bringen soll, lächerlich!

Hazelnut (unregistriert) 23. August 2010 - 17:29 #

stimmt..geb ich dir recht

lustig ist es aber schon ..vorallem die oma bei Spiegelonline....2WK-spiele sind ok weil da keine menschen mehr sterben ..klar! packt die gaskammern in neue shooter und lasst uns atombomben auf japan werfen (moorhuhnmäsig) ..warte mal ..sterben in japan eigentlich immer noch leute an den strahlungen ? ...

feldgraf hat recht ..alles nur PR.. für ein schlechtes spiel (multiplayer zumindest)

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36177 - 23. August 2010 - 17:36 #

Selber Soldaten in Länder schicken um zu töten und getötet zu werden, sich aber dann über ein Spiel aufregen...
Kindergarten!

Farang 14 Komm-Experte - 2621 - 23. August 2010 - 18:13 #

das ist kein kindergarten verhalten. das was du da beschreibst nennt sich "doppelmoral"

Morlock 13 Koop-Gamer - 1754 - 23. August 2010 - 17:40 #

Nachdem ich jetzt doch mal gelesen habe, was der Bundeswehrverband ist, finde ich es okay, dass er sich beschwert.

Pöt (unregistriert) 23. August 2010 - 17:46 #

Scheiß Army-Shooter vs. ganz, ganz liebe Bundeswehr??
In 10 Jahren sitzen die fetten Simulations-zockenden Kids eh nur noch an ihren Media-Markt Joysticks im BW-HQ und bewältigen mit ferngesteuerten Friedensbombern Krisen im Hinterhof Europas.
Also die Bundeswehr tut gerade so, als wäre Sie nicht in den nächsten Jahren auf diese zockende Unterschicht angewiesen.
Für die Arbeit mit dem Schießgewehr, oh uups sry, natürlich die Friedensmissionen(mit ganz, ganz vielen Blümchen), veranstalten Sie seit Jahren verstärkt Aquise-Kirmes vor Schulen, um den Jugendlichen den Soldaten-Job schmackhaft zu machen. Wenn das nicht widerwärtig ist.

Claus 31 Gamer-Veteran - - 421399 - 23. August 2010 - 18:29 #

Erstmal Lob für die News, die immerhin schon mal deutlich macht, dass es der Bundeswehrverband ist (und nicht die Bundeswehr), der hier eine Äußerung zum Spiel von sich gibt.

Persönlich erschreckend empfinde ich die große Mehrzahl der meiner Meinung nach völlig unqualifizierten Kommentare, die den Bundeswehrverband dabei nicht verstehen will oder kann, aber immer noch eine süffisante Bemerkung in der Hinterhand hat ("Bundeswehr blöd, nur weil die da momentan real sterben soll ich hier etwas auf mein Recht verzichten, dass zeitgleich in HD und THX-Sound nachzuspielen?").
Ich gehe hier jetzt mal jede Wette ein, dass die wenigsten davon selber bei der Bundeswehr waren, anders kann ich mir diesen verbalen Müll (Entschuldigung) echt nicht erklären.

Zockeredwin 15 Kenner - 3152 - 23. August 2010 - 18:39 #

Danke.

Benjamin Urban 18 Doppel-Voter - 9591 - 23. August 2010 - 18:49 #

Darum geht es doch gar nicht, Claus. Zumindest mir geht es darum, dass hier genau dir Richtigen kritisieren. Frei nach dem Motto: Wer im Glashaus sitzt sollte nicht mit Steinen werfen.
Das mag jetzt ein unpassender Vergleich sein und dafür entschuldige ich mich schon mal im Vorhinein. Man sollte das nicht auf die Bundeswehr oder sonst jemanden beziehen, aber für mich persönlich klingt das so, als ob die Casa Nostra sich beschweren würde, dass Mafia II ein widerwärtiges Spiel ist.

Henry Heineken 15 Kenner - 3569 - 23. August 2010 - 19:05 #

Cosa Nostra übrigens ;), Casa dürfte Haus oder so bedeuten :)

Benjamin Urban 18 Doppel-Voter - 9591 - 23. August 2010 - 19:58 #

Ähm. Ja, sorry :-P Ich meinte damit natürlich nicht "unser Haus", sondern die sizilianische Mafia.

floppi 24 Trolljäger - P - 52616 - 23. August 2010 - 20:04 #

Es geht immer noch um den Bundeswehrverband und nicht um die Bundeswehr.

marvoh 08 Versteher - 201 - 23. August 2010 - 18:46 #

Wer oder was ist die Bundeswehr? Warum gibt sie solche Kommentare ab? Meinen die nun oh wir waren auf der Gamescom taaadaaa wir reden mit?

Aber mal im ernst es ist gut das mal darüber gesprochen wird was so abgeht. Den es hatte einen einfachen Grund warum der 2te Weltkrieg immer weiter aufgewärmt wurde. Den er war vorbei aber nun bewegen wir uns wie seit Jahren gefordert in die Echtzeit. Damit mein was aktuell halt im Fernsehen abgeht wenn man die Nachrichten sieht. Ausserdem kommt noch ein Faktor mit dazu wir (BRD) sind ja im Krieg mit den Taliban. Die sind das Böse und fertig nicht zeigen was sie machen oder warum den dann müsste man ja darüber nachdenken und Unwissenheit das wissen wir alle ist ja ein Segen....

kukulcan (unregistriert) 23. August 2010 - 18:54 #

Auf Golem.de ist die Meldung jetzt auch erschienen.
Interessant ist dieser Absatz:
"Noch weiter geht der britische Verteidigungsminister Liam Fox. Er ist empört, dass Spieler - im Multiplayermodus - als Taliban antreten können. "Die Taliban sind dafür verantwortlich, dass Kinder ihre Väter und Frauen ihre Ehemänner verloren haben", sagte er zu Yahoo.com. Fox bittet den britischen Einzelhandel, Medal of Honor nicht in sein Sortiment aufzunehmen."

http://www.golem.de/1008/77404.html

Wieweit kann man eigentlich gehen um die Wahrheit zu verbiegen?

Fyyff 11 Forenversteher - 781 - 23. August 2010 - 19:59 #

Tja da muß halt mal jemand sagen das es hier nicht um Moral geht, sondern um Geschmack. Und der ist lustigerweise von der Meinungsfreiheit gedeckt. Auch in Großbritannien. Und wenn Politiker über Geschmack zu Gericht sitzen wollen nennt man das Zensur. So einfach ist das.

prax 11 Forenversteher - 575 - 23. August 2010 - 18:56 #

Normalerweise hör ich die ja nicht aber ich finde es passt ganz gut zum Thema. http://www.youtube.com/watch?v=8E-7R6jpZNY

mephi (unregistriert) 23. August 2010 - 19:04 #

Also normalerweise finde ich solche Aussagen auch unnötig. Ein Spiel in einem laufenden Krieg anzusiedeln, finde ich in diesem Falle allerdings auch sehr geschmacklos.

Saka (unregistriert) 23. August 2010 - 20:55 #

wie war das doch gleich? Krieg, Krieg bleibt immer gleich!

Deathsnake 20 Gold-Gamer - 22556 - 23. August 2010 - 21:13 #

Ist aber net das 1. mal das ein Spiel zu einem aktuellen Krieg kommt:

1991 war Operation Desert Storm mit dem US/Iraq Krieg und da kamen:

A-10 Tank Killer
F117 Stealth Fighter 2.0
Gunship 2000
F-15 Strike Eagle 2

ein Jahr drauf Harrier Jump Jet, F-15 Strike Eagle 3 und Falcon 3.0

und in fast jedem der Simulationen war entweder Iraq oder einfach nur die Bezeichnung Persischer Golf als Angriffsszenario... also nix neues eigentlich. Nur das man in den oben genannten Spielen immer der Amerikaner war...

Anonymous (unregistriert) 23. August 2010 - 21:42 #

Soll das Spiel nur die Brutalität des Krieges an
die Öffentlichkeit zerren - jeder Gefallene könnte
der Nachbarssohn sein. Ein Abbild der nackten
täglichen Wahrheit, unzensiert von Militärs und
Medienanstalten.

Gut, dass man auch Taliban spielen kann, das rüttelt
vielleicht manche Leute wach und zwingt sie zu einem
neutraleren Standpunkt. Wie schon der Spielfilm Tal der
Wölfe zwingt uns das Spiel vielleicht, unser
dummes Schwarzweiß-Weltbild aufzugeben und zu
hinterfragen, wie stark wir durch klassische Medien
in unserer Meinung gesteuert werden. Warum nicht die
Geschichte eines jungen Taliban erzählen, der seine
Familie durch "uns" verloren hat?

Ich sehe keinen Sinn darin, das Spiel zu kritisieren, viel
interessanter ist doch, welche Konsequenzen das Spiel hat.
Mehr oder weniger Kriegsdienstverweigerer?
Mehr oder weniger Spenden für Pakistan?
Eine andere Einstellung zu Kriegen?

Kriegsspielzeug gab es schon vor den Computer und da
hat auch keiner so einen Zirkus gemacht, weil man
vielleicht mit seinen Figuren aus dem 2. Weltkrieg
einen aktuellen Krieg gespielt hat ...

Anonymous (unregistriert) 24. August 2010 - 0:14 #

Aufrütteln? Neutraler Standpunkt? Hab ich etwas verpasst?

Du kannst dir doch schon lange Filme wie deinen tollen "Tal der Wölfe" reinziehen, danach Counterstrike als Terror zocken (wobei seit 2001 ohnehin jeder an Islamisten denkt), dazu Bushidos Track 11. September ("Der Tag der Entscheidung", "Ich hasse Amerika", "Ich bin ein Taliban") hören, danach auf die 'zigste Prohamas-Antiisraeldemo in einer deutschen Großstadt deiner Wahl gehen, und abends im Bettchen ein Buch zum Thema, von Jürgen Todenhöfer lesen, damit das Weltbild dann vollends total kritisch und gegen das pösepöse Amerika eingestellt ist.

Das Spiel hat garkeine Konsequenzen. Es wird von der entsprechenden Zielgruppe gezockt werden und das war's. Zumal es ohnehin ein westliches Produkt ist und du genug von der westlichen Perspektive darin haben wirst.

Du kannst dir übrigens auch schon im Iran hergestellte, von dem Regime subventionierte, Egoshooter besorgen, in denen du nur gegen westliche Feinde zu Felde ziehst. Die sind allerdings rein handwerklich ein Witz und eher unfreiwillig komisch. Tja, die handwerklich besten und innovativsten Produkte kommen halt immernoch aus der Sphäre der Freiheit.

S64 (unregistriert) 23. August 2010 - 23:40 #

Alex hat es auf den Punkt gebracht. Flugsimkollege, echter Afghane antwortet auf meine Frage wegen MoH und den Diskussionen so... "Ich finde Call of Duty besser" loool. Ja wir musste alle lachen. Datt is mehr Marketing fürs Game als es irgend geht. Und GB wirds nie verbieten, denn da hängen 2 Firmen mit drin ;).
http://forum.americasarmy.com/viewtopic.php?t=319277

Decorus 16 Übertalent - 4286 - 24. August 2010 - 13:42 #

Jetzt hat sich der "Military Advisor" von Call of Duty zu Wort gemeldet, mit einem ziemlich klaren Statement:
http://www.eurogamer.net/articles/2010-08-23-cod-military-advisor-defends-moh

Ich bin mal gespannt wie sich das alles auf die Verkaufszahlen auswirkt.

Klausmensch 14 Komm-Experte - 2213 - 24. August 2010 - 20:50 #

Stimmt eigentlich... Ich finde wenn das World Trade Center bereits umgefallen ist und alles vorbei ist, ist es nur legitim daraus ein Spiel zu basteln -.-
Geniale Doppelmoral

TattooZett 09 Triple-Talent - 231 - 25. August 2010 - 16:10 #

Das ist die Aussage des Pressesprechers der Bundeswehr, klar sicherlich abgesprochen mit einigen höheren Tieren bei der BW, aber trotz allem nichts anderes als das Geschwafel der sog. Politiker, die dieses Land regieren... Wichtigtuerei und ablenken von den eigenen Schandtaten. Und dann auch noch gerade die BW, die im aktuellen Krieg selber mit falschen Karten spielt. Ist nun mal so, das es im Krieg immer mindestens 2 Parteien gibt. Und in einem Spiel, in dem es auch Multiplayer gibt, muss man nun mal gegeneinander spielen. Wenn sollen die denn spielen, wenn nicht die Taliban, die Ziegenhirten und unschuldigen Kinder und Zivilisten, die um Ihr Leben rennen und dann trotzdem erschossen werden. Capture the innocent...

floppi 24 Trolljäger - P - 52616 - 25. August 2010 - 21:03 #

Wann wird es auch der letzte kapieren, dass die Aussage eben NICHT vom Pressesprecher der Bundeswehr sondern vom BundeswehrVERBAND kommt? *Kopfschüttel*

kukulcan (unregistriert) 28. August 2010 - 18:41 #

Egal von wem es kommt.
Das Gegenteil des beabsichtigten wurde erreicht.
Die Aussprüche des Sprechers vom Bundeswehrverband und vom britischen Kriegsminister waren eine kostenlose Werbung für das Spiel.
Eigentlich müsste EA den beiden einen Bonus zukommen lassen.

bolle 17 Shapeshifter - 7789 - 29. August 2010 - 0:25 #

Ich glaube das Problem liegt ganz einfach an der Wortwahl "Spiel" bei einem "Videospiel", mit diesem Wort verbinden die meisten Kinder und Spaß, während Filme und Bücher auch Erwachsen und trist sein können.