Dass die Zusammenarbeit mit ZeniMax Vorteile für id Software bringt in Hinsicht auf finanziell-unabhängiges Arbeiten, wurde schon oft genug von beiden Seiten erwähnt. Nun wurde ein weiterer vermeintlicher Vorteil der Zusammenarbeit enthüllt: Während id Software in der Vergangenheit ihre Grafik-Gerüste zur Lizenzierung frei gab, darf die idTech 5 nur im Rahmen der bei ZeniMax unter Vertrag stehenden Spieleschmieden zum Einsatz kommen. Todd Hollenshead dazu auf der QuakeCon 2010:
Es ist ein wettbewerblicher Vorteil, den wir unseren Spielen vorbehalten wollen – nicht notwendigerweise nur für id Software oder Spiele, die von id Software programmiert werden, aber wenn du ein Spiel mit idTech 5 machen willst, ist es nur fair, wenn es von Bethesda veröffentlicht wird.
Interessierten Entwicklern bleibt also nur die Wahl, sich entweder auch in die Bethesda-Familie zu integrieren, oder aber auf den Einsatz der idTech 5 zu verzichten. Als Alternative nannte Hollenshead explizit die Unreal Engine:
Ich glaube, dass [Epic] die Strategie gewählt hat, den Fokus auf Middleware-Service zu legen, und wir hatten niemals den Anspruch, uns auf die Lizenzierung unserer Technik zu fokussieren. [...] Epic hat ein gutes Geschäft damit gemacht, Respekt dafür, aber ich würde niemals etwas daran ändern, wie wir die Dinge angegangen sind.
Ob sich die fehlenden Lizenzierungsmöglichkeiten tatsächlich als der große Wurf herausstellen, wird die Zukunft zeigen. Schade ist, dass so Entwickler wie Raven Software (Singularity), die jahrelange Erfahrung im Umgang mit der idTech haben, automatisch vor die Tür gesetzt werden.
Durchaus verständlich. Der Aufwand der hinter dem potenziellen Lizenzgeschäft stehen würde, ist doch sehr hoch. Man "verschickt" ja nicht nur Engine und Tools an einen Lizenznehmer, sondern muss in erster Linie auch Support leisten, wofür wieder eine Menge Ressourcen drauf gehen. Da ids letzte Engine kaum lizensiert wurde, macht der Ausstieg nun Sinn.
Man muss allerdings auch zugeben, dass die idTech 5 schon sehr speziell auf ein Spiel wie Rage zugeschnitten ist, ähnlich wie die idTech 4 sehr auf Doom 3 zugeschnitten war. Selbst wenn man also wollte, sehe ich persönlich da einfach wenig Potenzial für Lizensierungen.
Bei idTech 4 stimm' ich Dir zu, die war schon sehr "speziell" und wurde zurecht wenig lizenziert. Allerdings wurde der Vorgänger massenhaft lizenziert, sogar Jahre später noch. Wegen dem einen "Ausrutscher" müssten die IMHO nicht mit idTech 5 zurückrudern. Und bei dieser stimm' ich Dir auch nicht zu: Ich finde, eine derartig geile Offene-Welt-Engine kann man für viele (komplett verschiedene) Projekte toll nutzen. Ob Shooter, Rollenspiel, Rennspiel, Hubschrauber-Sim, ... - läuft auch auf Konsolen (und sogar iPhone) toll - genial ... :)
'Ob sich die fehlenden Lizenzierungsmöglichkeiten tatsächlich als der große Wurf herausstellen, wird die Zukunft zeigen. Schade ist, dass so jahrelange idTech-erfahrene Entwickler wie Raven Software (Singularity) automatisch vor die Tür gesetzt werden.'
hinter singularity steht aber schon die unreal engine, von daher ist der schritt weg von id schon gemacht.
Whohoo, ich hoffe auf The Elder Scrolls V mit idTech 5. Dieser Wunsch könnte jetzt sogar in Erfüllung gehen :)
Arx Fatalis 2 mit idTech 5 :träum:
"Schade ist, dass so Entwickler wie Raven Software (Singularity), die jahrelange Erfahrung im Umgang mit der idTech haben, automatisch vor die Tür gesetzt werden."
Ist das nicht arg unsachlich und dazu auch noch inhaltlich falsch?
Bereits im Zusammenhang mit id Tech 4 ist AFAIK nur ein Spiel ("Prey") erschienen, an dem id nicht selbst beteiligt war, die anderen id tech 4-Titel wurden im Auftrag von id u.a. durch Raven ("Quake 4", "Wolfenstein") entwickelt. Diese Praxis könnte durchaus mit id tech 5 ihre Fortsetzung finden. Selbst wenn es dazu nicht kommen sollte, ist das z.B. für Raven Software sicherlich kein Beinbruch, denn das letzte von ihnen entwickelte Spiel ("Singularity") verwendet keine id Tech-Engine.
Stimmt wohl. Auch vorher war das Lizenzgeschäft ja eher überschaubar.