31. Juli 2010 - 19:12 — vor 13 Jahren zuletzt aktualisiert
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Andreas Heikaus hat selbst nicht damit gerechnet, welchen Riesenerfolg seine beeindruckende Videoarbeit, das Super Mario Bros. On A Sidewalk , haben würde (wir berichteten). Nun hat der deutsche Kommunikationsdesigner (28) nicht nur ein Making Of veröffentlicht, sondern GamersGlobal auch ein Interview gegeben. Zunächst zeigen wir euch noch mal das eigentliche Video, bei dem ein 6-Minuten-Speedrun durch Super Mario Bros. auf eine Mauer projiziert wird, während eine Kamera diese abfährt. Dann folgt das Interview, und am Ende seht ihr das neue Making Of.
Interview mit Andreas Heikaus
GamersGlobal: Wie hast du deinen Speedrun auf die Mauer gezaubert?
Andreas Heikaus: Zuerst machte ich aus dem Spielablauf heraus Screenshots und fügte diese zu einem Panoramabild zusammen. Jetzt mussten Gegner, Münzen und all die anderen beweglichen, animierten Elemente mit dem richtigen Timing im Levelnachbau platziert werden. Gerade für Mario brauchte ich exakte Angaben über die Position zu bestimmten Zeitpunkten – also versah ich die Mauer am Drehort mit entsprechenden Markierungen. Die gefilmte Realszene wurde dann in den Rechner übertragen, dabei entstand eine virtuelle Kamera. Im Filmbereich heißt diese Technik Matchmoving. Mithilfe der virtuellen Kamera modellierte ich die Mauer in einem 3D-Programm nach und projizierte den zuvor erstellten Level auf meine digitale Wand. Zuletzt habe ich die von der realen Kamera aufgenommene Szene mit der der virtuellen Kamera zusammengefügt. Die computergenerierten Elemente mussten exakt an die Realfilmszenen angepasst werden, was viel kleinteilige Kalibrierungsarbeit forderte. Ich hab auch mit Google Earth und Maßband gearbeitet, damit am Ende alles passte.
GamersGlobal: Wie lange hat es gedauert, das Video zu machen?
Andreas Heikaus: Hm … ein Semester. Genau kann ich das nicht sagen, weil ich nicht jeden Tag an dem Video gearbeitet habe. Aber ein paar Wochen sind bestimmt zusammengekommen. Es war schon schwierig, eine passende Mauer zu finden, die das gesamte Spiel gut am Stück abbilden kann.
GamersGlobal: Wie kamst du auf die Idee?
Andreas Heikaus: Das Video ist als praktischer Teil meiner Bachelorarbeit an der Uni Hannover entstanden. In erster Linie ging es mir um die Technik des Matchmovings. Zufälligerweise war mir zuvor eine Super-Mario-Tapete aufgefallen – die leider viel zu teuer und vor allem nicht spielbar ist. Also musste ich mir selbst was ausdenken. Da Mario und ich uns schon in den Achtzigern kannten und gute Spielkameraden waren, fiel meine Wahl auf ihn. Außerdem ist das NES die einzige Spielekonsole, die ich momentan besitze.
GamersGlobal: Hast schon viel Resonanz bekommen?
Andreas Heikaus: Etwas erstaunt bin ich schon, dass sich so viele Menschen dafür interessieren. Mit fast 300.000 Aufrufen in den ersten vier Tagen hätte ich nie gerechnet. [Mittlerweile sind es gut 1 Million, Anm. der Red.] An Tag 1 waren es vielleicht gerade mal 1.000, dann hat es sich wohl rumgesprochen. Mittlerweile haben sich mehrere Leute gemeldet, die mir Aufträge auf freiberuflicher Basis anboten. Ich suche aber eine feste Stelle in der Musikvideo- oder Werbefilmbranche, im Bereich Compositing und Matchmoving. Da ich gerade mein Studium beendet habe, bin ich wie viele Kommilitonen auf Jobsuche. Ich würde gerne ins Ausland gehen, um dort zu arbeiten.
GamersGlobal: Mario an der Wand ist großartig, aber jetzt solltest du dich noch mal steigern. Was kommt als nächstes? Projizierst du Zelda auf den Mond?
Andreas Heikaus: Lustig, dass ihr Zelda ansprecht. Vergangenes Jahr habe ich als Testaufnahme einen Playthrough des ersten Dungeons erstellt. Das Spiel war aber zu umfangreich, also entschied ich mich für Super Mario Bros. Jetzt werde ich wohl erst mal den Sommer auskosten. Ich habe die vergangenen Wochen zu viel vor dem Rechner verbracht.
Stimmt, Englisch is nich so seins. Aber aus Erfahrung weiss ich das ich auch nicht besser englisch spreche, aber trotzdem verstanden werde - also passt das schon.
Aber die Idee zu haben und das dann auch noch so genial umzusetzen, Respekt!!!
Da kann man mal gespannt sein was er noch so im Musikvideo bzw. Werbebereich leistet.
Ich würde BigN empfehlen ihn für die nächsten größeren Werbeprojekte zu verpflichten. Fanboy scheint er ja zu sein.
Na wenn das nicht endgültig der Beweis ist, dass Computerspiele als Kunst anerkannt werden sollten :-)
Das ist kreative Arbeit in ihrer besten Form.
Einfach super^^
Coole Sache. Wusste gar nicht, dass das Video von einem Deutschen kommt.
Ou backe das is ein echt mieses Englisch, bzw. das "th" is furchtbar. Warum tun sich so viele damit so schwer?
Aber ein geile video
Stimmt, Englisch is nich so seins. Aber aus Erfahrung weiss ich das ich auch nicht besser englisch spreche, aber trotzdem verstanden werde - also passt das schon.
Aber die Idee zu haben und das dann auch noch so genial umzusetzen, Respekt!!!
Da kann man mal gespannt sein was er noch so im Musikvideo bzw. Werbebereich leistet.
Ich würde BigN empfehlen ihn für die nächsten größeren Werbeprojekte zu verpflichten. Fanboy scheint er ja zu sein.