Beginnen wir mit dem ersten Disclaimer dieses Angespielt-Berichts: So edel, wie auf dem geschönten Screenshot oben, sah Tron Evolution beim Anspielen auf der E3 2010 nicht aus. Und es hat uns -- die Tron 2.0-Fans in der Redaktion mögen uns verzeihen -- auch beim Spielen nicht gerade ins nächste Jahrtausend gebeamt.
Wem weder das Spiel Tron 2.0 noch der Film Tron etwas sagen, liest diese News sowieso nicht, darum kommen wir gleich zum Kern: Tron Evolution spielt zeitlich vor dem ebenfalls im Winter erscheinenden Kinofilm Tron Legacy und ist quasi dessen Vorgeschichte. Als eine Art Hacker versetzen wir uns als Programm in die sattsam bekannte Kunstwelt mit ihrem Neonröhren-Look. Dort kämpfen wir "zu Fuß" sowie "auf "Light Cycles" gegen allerhand böse Programme, die uns ausschalten wollen.
Im Demolevel haben wir die Aufgabe, ein flüchtendes Programm einzuholen, das in menschlicher Form vor uns davon rennt. Bei der Verfolgung fühlen wir uns direkt in Mirror's Edge versetzt, nur ohne fesche Großstadt im Hintergrund: Wir springen über Abgründe, laufen Wände entlang oder vollführen Wall Jumps, dass es eine Freude ist. Zumindest theoretisch: Immer wieder landen wir auch im Niemandsland zwischen zwei "Hochhäusern", und müssen am letzten Savepunkt beginnen.
Die Kämpfe gegen (im Demolevel) überwiegend gelb uniformierte "Programme" finden per Nahkampf (Tritt- und Hieb-Kombos) sowie mit dem berühmten Lichtdiskus statt. Von letzterem gibt es diverse Ausbaustufen, sodass ein gewisses taktisches Element darin liegt, welche Variante (sofern freigeschaltet) wir verwenden. Außerdem stehen uns Spezialattacken zur Verfügung, alles im eigenwilligen Neon- und Klötzchenlook gehalten. Doch, o weh, beim Probespielen konnten wir uns ziemlich gut mit wildem Button Mashing durchwursteln (obwohl ebenfalls zusehende andere Messebesucher offenbar glaubten, wir wüssten, was wir da tun), und auch das Leveldesign nach dem Motto "vier Gegner besiegen, dann öffnet sich eine Tür, und drei weitere kommen, und danach noch mal welche, und noch mal welche" schien uns nicht sonderlich kunstvoll zu sein.
Und nun der zweite Disclaimer dieser News: Wir schildern hier unser Erleben nach etwa 15 Minuten Spielzeit, in denen wir beispielsweise kein Light Cycle bestiegen haben -- das lässt natürlich überhaupt nicht aufs fertige Produkt schließen. In diesen 15 Minuten aber hat uns Tron Evolution nur zaghaft unterhalten, und wir gaben das Gamepad freiwillig weiter. Tron Evolution wird selbstverständlich weitere Chancen von uns bekommen -- wie gesagt, es gibt Fans des Vorgängerspiels in der Redaktion...
*wippt langsam vor und zurück* Es wird gut werden...es wird gut werden...
Und wer den vorzüglichen Monolith-Shooter Tron 2.0 nicht kennt oder nie gespielt hat, sollte dieses Versäumnis zumindest am PC (die Xbox-Umsetzung hatte so ihre Problemchen) unbedingt nachholen!
So ist es! Tron 2.0 ist ein ungewöhnliches Spiel, aber unglaublich gut gemacht und definitiv mehr als nur einen Blick wert.
Jetzt muss ich wirklich lachen... Gerade vorgestern hatte ich noch bis in die späteren Abendstunden noch das Vergnügen, Tron 2.0 zu spielen und Videomaterial dazu zu verschnippeln, nun lese ich diese News.
Ich hab aber vollstes Verständnis dafür, wenn beim Nachfolger das Gameplay nicht von den Socken hauen möge, aber für mich hat der Film erstmal Priorität. Wäre schön, wenn der noch dieses Jahr in die Kinos käme, aber irgendwo hatte ich auch gelesen, dass es 2011 werden könnte.
Die Videopräsentation der angesprochenen Szenen fand ich ähnlich ernüchternd wie as hier beschriebene Spielerlebnis. Das wir wohl eher ein Durchschnitts-Action-Adventure. Tron 2.0 hatte auch ein paar Probleme, war aber insgesamt ziemlich cool, vielleicht rettet auch hier das Szenario das Spiel. Der Film ist aber sowieso viel wichtiger, den sollten sie auf keinen Fall versauen.
Mal schauen, die Hoffnung stirbt zuletzt und Prince of Persia konnte ja auch letztens überraschen. Bin halt ewiger Optimist.
Also in Tron war bereits computerbasierte Tricktechnik im Einsatz. Der Großteil des Look wurde zwar über andere Verfahren realisiert (Backlit), aber zu behaupten, dass es noch keine CG-Technik gegeben hätte, ist eben nicht ganz richtig.
Immerhin wird der Film für die Pionierarbeit auf diesem Gebiet ja bis heute zitiert...
Keine Frage, dass da Tricktechnik am Werk war, aber wurde die wirklich im Computer erstellt?
Ja, damals noch, was möglich war (mit Vektorgrafiken usw.), außer das Leuchten der Anzüge der Darsteller, das war ein unheimlich kompliziertes Verfahren mit Einfärberei von Folien. Wurde auf der Bonusdisc der DVD-Special Edition mal erklärt.
Okay, habe den Satz in der Klammer entfernt.
Ich kann mch an ein Fraktalgebirge erinnern, dass im Film kurz zu sehen war. Also gab es schon CGI-Technik, aber sehr wenig, oder? Die Kernaussage im Text von Jörg stimmte also IMHO schon, vielleicht müsste man "keine" durch "kaum" ersetzen oder so ähnlich (weiß jetzt en genauen Wortlaut nicht mehr).
Nein, CGI war recht viel drin. Das sind schon so einige Szenen, die, wenn ich mich recht erinnere, von verschiedenen Firmen erstellt worden sind. Das war nur um einiges schwieriger, weil es damals nur wenige Firmen gab, die sich damit überhaupt befassten. Aber wenn man den Film etwas aufmerksamer schaut, erkennt man schon sofort, wo CGI-Technik eingesetzt worden ist, z.B. die Lichtrennerszenen sind komplett im Computer entstanden. Nachlesen kannst du das hier: http://design.osu.edu/carlson/history/tron.html