E3: Epic Mickey angeschaut

Wii
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Jörg Langer 469386 EXP - Chefredakteur,R10,S10,A10,J9
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18. Juni 2010 - 9:31 — vor 13 Jahren zuletzt aktualisiert
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Was sollen wir von Epic Mickey halten? Ehrlich gesagt, wir wissen es nicht. Nachdem wir es nun zum ersten Mal selbst erleben konnten auf der E3, würden wir gerne sagen, dass das nächste Meisterwerk von Kultdesigner Warren Spector naht. Und in der Tat ist der Wechsel zwischen "Die Umgebung einfärben" (fast ein wenig wie im seeligen Wizball damals auf dem C64) oder eben "entfärben" (also den Verdünner einsetzen, um z.B. Gegner zu lähmen) auf Anhieb ein witziges Element.

Doch ob das für ein großes Spiel reicht? Rein vom selbst Gesehenen (Teile von Adventureland, also einer der Levels im Spiel) scheint uns das Spiel doch eher in Richtung eines konventionellen Action-Adventures zu gehen, mit vielen, vielen NPCs, die viele viele kleine Probleme drücken. Die angeblich neu eingefügten Scherenschnitt-Zwischenabschnitte, die düsterer wirken sollen als die tatsächliche Spielgrafik, und den ersten Konzeptgrafiken ähneln sollen, konnten wir noch nicht sehen.

Das ständige Absuchen und Besprühen des Levelinventars (über die B-Taste der WiiRemote) ist schon lustig, zumal man dabei immer wieder Abkürzungen findet oder versteckte Items. Sowohl für Farbe als auch Verdünner habt ihr nur einen begrenzten Vorrat. Im gezeigten Level mussten wir diverse Schiffsbauteile einsammeln, um selbiges Schiff zu bauen und damit nach Skull Island zu gelangen, einem verruchten Piratennest. Also sprechen wir mit einem Piraten, der eine Kiste mit einem Bauteil bewacht -- ihn zu "verdünnen" bringt nichts, da er dann immer noch den Weg zur Kiste versperrt. Also quatschen wir eine zufälligerweise nebenbei stehende Kuh an (dass alle Charaktere im typischen Disney-Look sind beziehungsweise, wie etwa Smee, direkte Umsetzungen von Disney-Charakteren, brauchen wir wohl kaum betonen). Sie hat das Problem, keine Milch zu vertragen, hihi, und wünscht sich eine Blume. Es geht also um typisches "Finde A für B, damit er C" tut.

Und doch zeigt sich hinter diesem schön verpackten 08/15-Prinzip das von Warren Spector proklamierte Prinzip der Entscheidung: Erfüllen wir die Wünsche der NPCs, oder räumen wir sie mit dem Verdünner kurzzeitig aus dem Weg? Betrügen wir sie, oder machen wir das, was sie wollen. Auch dafür ein Beispiel: Um an das Steuerrad des Schiffes zu kommen, müssen wir dem Charakter Tiki Sam, gleichzeitig der einzige Händler im Level Adventureland, drei Tiki Masks bringen. Wir können ihm nun tatsächlich drei solcher Masken suchen und bringen -- oder etwas schummeln: Hinter Tiki Sam hängt nämlich bereits eine solche Maske. Wenn wir uns geschickt anstellen, können wir ihm die stiebzizen und sogleich wieder überreichen -- er akzeptiert sie, auch wenn er etwas misstrauisch wird ("Ich wusste nicht, dass die im Paar kommen"). Und wer es auf die Spitze treiben will, verlässt nun den Shop, betritt ihn wieder zum Hintereingang und stiehlt die bereits gefundende und überreichte Maske, um sie Tiki Sam als dritte Maske unterzujubeln. Damit löst ihr zwar diesen Auftrag und erhaltet das Steuerrad, doch fortan wird euch Tiki Sam nicht mehr mögen -- ihr bekommt dann (laut Designer) beispielsweise kein automatisches Farb-Refill mehr, wenn ihr mit dem Händler redet.

Kurzum: Die ca. 20 Minuten Spielzeit haben uns längst nicht genügt, um Epic Mickey einzuschätzen. Sicherlich steckt mehr drin als nur die herzallerliebste Cartoon-Grafik. Wieviel mehr, das wird hoffentlich in naher Zukunft eine längere Beschäftigung mit dem Spiel zeigen.

General_Kolenga 15 Kenner - 2869 - 17. Juni 2010 - 22:34 #

Kommt mir das nur so vor, oder ist der Steampunk-Look verschwunden, wegen dem das Spiel so interessant sien sollte?

breedmaster 14 Komm-Experte - 1927 - 17. Juni 2010 - 22:58 #

Mhh ja so halb: http://www.gamersglobal.de/news/11601
Ähnelt schon noch, aber nicht mehr so richtig.

Technisch sieht das für mich auch ein wenig altbacken aus. Also nen WOW Effekt fehlt da. Oder leigt das daran, dass das nen Foto vonner Leinwand ist?

COFzDeep 23 Langzeituser - - 41400 - 17. Juni 2010 - 23:29 #

Also die Sache mit den Tiki Masks finde ich äußerst genial! Wenn es davon mehr im Spiel gibt, kann ich auch fast die Abkehr vom Steampunk-look verzeihen ;)

bierpumpe 12 Trollwächter - 1147 - 18. Juni 2010 - 6:59 #

Steampunk ist anscheinend nicht Mainstreamkompatibel. Oder geht nicht einher mit dem Disney Corporate Design.

Bernd Wener 19 Megatalent - 14832 - 18. Juni 2010 - 7:05 #

Klingt nach einem Mix von 3D-Jump&Run, Max and the Magic Marker und eben diesen fast rollenspielähnlich klingenden Entscheidungen. Für mich also durchaus interessant. Mal sehen ,was draus wird und wie es funktioniert

Hoschimensch 15 Kenner - 2775 - 18. Juni 2010 - 13:24 #

Für das Spiel würde ich mir ne Wii kaufen, sofern es keine miese Wertung bekommt.

Anonymous (unregistriert) 18. Juni 2010 - 13:56 #

Ich kann mich gar nicht erinnern, bei Wizball irgendwelche
Umgebungen eingefärbt zu haben ...

Ich erinnere mich an einen nach rechts und links
scrollenden Arcade-Shooter bei dem die Gegner wie in Wellen angreifen
und es dann irgendwann Farbtropfen regnet, die man einfangen musste.
Man brauchte die richtige Mixtur aus Farben, um im Hexenkessel die
richtige Farbe zu mixen.

Ich erinnere mich auch noch, dass die Version für den Amiga
nicht so gut war wie die Version für den C-64. Irgendwie
war beim Amiga die Zahl der bewegten Objekte stärker limiert ...

Und der Sound war genial!

Aber eingefärbte Level ... ?

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469386 - 21. Juni 2010 - 11:46 #

Doch, wenn du eine Farbe komplett hattest, wurde der Level entsprechend eingefärbt. Man hat das nicht von Hand gemacht, sondern das war automatisch. Ich finde, da ist trotzdem eine Ähnlichkeit gegeben.

ichus 15 Kenner - 2987 - 19. Juni 2010 - 19:10 #

Wenn nicht Micky draufstehen würde, würde ich die Sache nach diesem Bericht nicht mehr verfolgen, aber ich muss es wohl...