Entwickler und Publisher Electronic Arts – der es in diesem Jahr erstmals knapp in die „Fortune 500“-Liste geschafft hat (wir berichteten) – möchte die Ausgaben für TV-Werbung in Zukunft, Zitat, „substantiell“ verringern. In der Vergangenheit verwendete EA einen Großteil des zur Verfügung stehenden Marketingbudgets für genau diese Art der Reklame, besonders bei „großen“ Titeln.
Dr. Jens-Uwe Intat, beim Unternehmen unter anderem als Senior-Vizepräsident für die Publishing-Aktivitäten in Europa verantwortlich, teilte diese Entscheidung während einer gestern stattfindenden Diskussion des IBIS/LBS Videogames Investment Network mit. Das zukünftig auf diese Weise eingesparte Geld soll in Online-Werbung, aber auch in die Entwicklung von Spielen investiert werden, so Intat in seiner Antwort auf eine entsprechende Frage:
Ein Teil [des Geldes] wird online ausgegeben, aber das meiste wird tatsächlich darin investiert, gute Spiele zu machen. Unabhängig davon, dass viel Marketing-Geld in ein Call of Duty oder ein FIFA gesteckt wird, sehen wir anhand unserer Umfragen, dass die meisten Leute tatsächlich ein Spiel aufgrund der Empfehlung eines Freundes kaufen. Am Ende des Tages ist die Qualität des Produktes das allein entscheidende Kriterium.
Mhm, so präsent finde ich die Werbung im TV nun wirklich nicht, dass man sie reduzieren sollte.
Hm, ich hab mir eh nie erklären können, warum die TV Werbung machen. Gerade Free-TV mit Werbung ist doch ohnehin kein Informationsmedium für die IT-Generation. Egal ob Werbung, Nachrichten oder Reportagen, der Wahrheitsgehalt schwankt meist bei 20%, wie das sprichwörtliche Körnchen Wahrheit in jedem Märchen.
Mit dieser Einstellung verfehlt TV-Werbung dann schnell seine Wirkung.
Werbung im Fernsehen ist einfach schlecht geeignet, um die Internet-affine Gruppe der Video- und vor allem Computerspieler zu erreichen und zu überzeugen. Mir persönlich sind 3-minütige Trailer auch lieber als 30-sekündige Spots im Free TV. Ganz zu schweigen von Pre- und Reviews sowie Gameplay-Videos und Demos. Außerdem sind Werbebanner auf beliebten Videospielseiten kostengünstiger als Werbe-Spots im Fernsehen.
Dass EA das nun freiwerdende Budget zumindest zum Teil in die Spiele investieren wird, ist zwar kaum überraschend, spiegelt aber gut die Entwicklung wieder, die der Konzern in den letzten Jahren durchgemacht hat. Sicherlich ist "Project 10 Dollar" für Gebrauchtkäufer etwas ärgerlich, aber ich für meinen Teil habe den Eindruck, dass man jetzt viel näher an der Zielgruppe zu arbeiten versucht, was ich sehr begrüße. Und diese will eben vorrangig gute Spiele.
"Am Ende des Tages ist die Qualität des Produktes das allein entscheidende Kriterium." - Wow! Wie viele Meetings für diese Erkenntnis wohl nötig waren?
Natürlich finden wir ''Nerds'' TV-Werbung uninteressant, da uns andere, ausführlichere Quellen zur Infomation zur Verfügung stehen. Mein Vater aber zum Beispiel, bezieht sein gesamtes Wissen über Spiele die auf dem Markt sind, aus der Fernsehwerbung und sein Interesse wird dann auch schonmal geweckt wenn ein fetziger Trailer wie der von Cod:MW2 über die Mattscheibe flimmert. Abgesehen davon würde er sich allerdings nie ein Spiel kaufen, betrachtet er das doch als die reinste Zeitverschwendung. Kurz: Zielgruppenfremde, Menschen die sich im Prinzip noch nie zuvor mit einem Spiel länger als 30 Minuten beschäftigt haben, werden durch TV-Werbung auf neue Spiele aufmerksam. Und nur durch die. Ob ein Trailer reicht derart fachfremde Menschen vom Kauf des Spiels zu überzeugen steht indes sicherlich auf einem anderen Blatt.
Wenns reicht, um sich bei anstehenden Geschenken für Neffen oder Enkel daran zu erinnern haben die PR-Leute gewonnen..
Ui die haben ja früh gemerkt das Qualität bzw. eine Empfehlung von Freunden mehr bringt als sinnlose Fernsehwerbung...
Ich habe mich über TV-Werbung oft gefreut. So beispielsweise für Halo. Die Werbung war Klasse, und im Fernsehen ausgestrahlt erhält so ein Spot noch eine hochwertigere Aura. TV ist in Deutschland eine Institution und wird das auf Absehbare Zeit auch bleiben. Aber es stimmt, faktisch ist die Produktqualität das letztentscheidene Kriterium.
Das was Fernsehwerbung kostet und die somit sparen wird denen schon weiterhelfen, und recht hat die Umfrage.. ich kaufe kein Spiel nach einer Werbung. Das einzige was Werbung bei mir manchmal bewirkt, ist auf neue Titel aufmerksam zu machen und da reicht mir nen Onlinebanner oder sonstiges..
wer guckt auch noch Fernsehen, letztens hab ich mich aber noch gewundert wieviel bzw. wie oft Werbung für Games im TV läuft.
Genau, die sollen es lieber in Plakatwerbung investieren, da bleibt mein Job wenigstens erhalten. :-D
Die breite Masse erreicht man mit Fernsehwerbung immer noch am besten. Den Hardcore-Fan eher im Internet. EA will sicher beide Gruppen erreichen. Na, sie werden scon wissen, was sie tun. Dass sie das gesparte Geld direkt in die Spiele-Entwicklung stecken wollen, ist natürlich erfreulich.