Playdom übernimmt Acclaim Games

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20. Mai 2010 - 12:59 — vor 13 Jahren zuletzt aktualisiert
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Viele Spieleveteranen werden sich mit Wohlgefühl an den Namen Acclaim erinnern. Der Entwickler und Publisher konnte zu seinen Glanzzeiten in den Neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts zahlreiche Spielehits für sich verbuchen. So gehen Klassiker wie Burnout für Xbox, PS2 und Gamecube, Extreme-G für N64, Turok oder Shadow Man auf das Konto des Unternehmens aus New York. Nach der Jahrtausendwende ging es bergab, das Insolvenzverfahren wurde eröffnet und Ende 2004 war die Firma vorerst Geschichte.

Die Namensrechte allerdings wanderten zwei Jahre später zu Howard Marks, einem ehemaligen Mitarbeiter von Activision, der mit der Neugründung Acclaim Games hauptsächlich asiatische Browser-MMOs auf dem europäischen und amerikanischen Markt vertrieb. Nun wurde auch diese Firma aufgekauft, und zwar von Playdom, einem der führenden Hersteller von Social Games. Playdom hat sich in den letzten Monaten stark vergrößert und, abgesehen von Acclaim Games, noch weitere Studios in sein Portfolio aufgenommen. Marks bezeichnet die Integration in die Firma Playdom als "passend wie angegossen" und fügt hinzu:

Beide Firmen teilen die Vision, Menschen mittels hochqualitativer Social Games zusammen zu bringen. Unsere hohe Fachkompetenz bei Multiplayer-Online-Spielen und die riesige Community von Playdom wird uns helfen, die nächste Generation von Social Games auf den Markt zu bringen.

Playdoms bisher größter Hit ist das an Sim City angelehnte Facebook-Spiel Social City mit 12 Mio. Benutzern. Auch Acclaim Games ist auf Facebook tätig und kann dort mit RockFree, einem Guitar Hero-Klon, auf 400.000 Benutzer verweisen. Finanzielle Details der Übernahme wurden nicht bekannt.

Sven 18 Doppel-Voter - 9221 - 20. Mai 2010 - 13:07 #

> Nach der Jahrtausendwende ging es bergab...

...und zwar so steil, dass es selbst dem heißen Feger zu schnell wurde. Was die an Trash-Perlen rausgehauen haben, ist absolut unbeschreiblich - die Dinger muss man mal gespielt haben, um es zu glauben. Mein Liebling ist die magische Einkaufshalle mit den Olsen-Twins...

http://www.onlinegamesdatenbank.de/index.php?section=game&gameid=23686

...man kann noch nicht einmal durch die Mall laufen, ohne dass sich die Twins ineinander verhaken und neugestartet werden muss. Sensationell! :-)

Anonymous (unregistriert) 20. Mai 2010 - 16:42 #

Was für eine maßlose Übertreibung...

Bis Mitte 2003 stand Acclaim ganz gut da, und die Geschichte hätte keineswegs in der Pleite enden müssen. Richtig den Bach runter ging es erst nach der Veröffentlichung von Burnout 2, als die Folgeprojekte nicht gut liefen, die Verkaufserfolge ausblieben, und das Geld knapp wurde.

Dein "Liebling" erschien bereits 2000, und hatte mit der Krise bei Acclaim wenig bis gar nichts zu tun. Solche verbugten Spiele hatte damals fast jeder Publisher immer mal wieder zwischendurch.

Dem gegenüber standen später noch gute bis sehr gute Spiele, z.B. Alias, Aggressive Inline, Burnout 1&2, Crazi Taxi und Virtua Tennis 2 (als Publisher für Sega), die Dave Mirra BMX Spiele, XGRA, Shadowman 2 oder Vexx.

Sven 18 Doppel-Voter - 9221 - 20. Mai 2010 - 19:58 #

Okay. Gemäß deiner Darstellung ging einem der finanzkräftigsten Häusern der Neunziger binnen zwölf Monaten das Geld aus, weil sie, trotz ansprechender Qualität der inhaltlich breitgefächerten Software, kaum Verkaufserfolge feiern konnten.

Gemäß meiner Darstellung war das erste Shadow Man (Ende 1999), das ich übrigens bis heute in Ehren halte, die letzte brauchbare In-House-Entwicklung. Verbugte Spiele, die damals fast jeder Publisher zwischendurch mal raushaute, hatten ab 2000 bei Acclaim System: Insgesamt 14 grottige In-House-Entwicklungen wurden unter dem Label "Club Acclaim" veröffentlicht - das brachte die Millionenverluste, die auch die lizensierten Fremdentwicklungen nicht mehr kompensieren konnten.

Da wir offensichtlich keinen gemeinsamen Nenner finden, lassen wir das am besten einfach so stehen - dann kann jeder selbst entscheiden, was ihm plausibler erscheint. :-)

Anonymous (unregistriert) 21. Mai 2010 - 11:51 #

Die besten Zeiten von Acclaim waren in den Neunzigern, das ist schon richtig. Und natürlich hat Acclaim lange Zeit rumgekrebst, und ein Abwärtstrend war frühzeitig spürbar.
Richtig ist auch, dass Acclaim in späteren Jahren eine strukturelle Schwäche hatte - schwache In-house Entwicklungen standen zugekauften guten Spielen gegenüber.
Aber viele Publisher hatten schon solche schlechten Phasen - einige davon stehen heute wieder ganz gut da, andere wurden geschluckt und existier(t)en nur noch als Markenname.

Was ich sage, und davon bin ich überzeugt: Bis Mitte 2003 war es für Acclaim noch nicht zu spät, bis zu diesem Zeitpunkt hätte eine geeignete Umstrukturierung das Ruder noch herumreissen und den Publisher retten können, so dass er heute neben EA, Ubisoft, Sega, Take 2 und Konsorten gut dastehen könnte.

Erst die Abfolge zunehmend panischer Fehlentscheidungen in den letzten Monaten hat das Schicksal von Acclaim damals wirklich besiegelt.

Anonymous (unregistriert) 20. Mai 2010 - 14:47 #

Warum kann man die Toten nicht in Frieden ruhen lassen anstatt auf ihren Gräbern zu tanzen...

Denis Brown 16 Übertalent - 5005 - 20. Mai 2010 - 19:49 #

nichts gegen Acclaim, die hatten auch ihre Hits, und zwar zum Teil richtig gute. Aber wenn ich an Acclaim denke, dann ist mein Gefühl zwiegespalten. Denen haben wir auch miese bis mittelklassige Arcade- und Film-Umsetzungen zu verdanken. Die haben auch die Spiele von Ljn vertrieben, denen der Angry Video Game Nerd quasi eine Sendung gewidmet hat, und wenn das nicht schon ne Menge sagt,... Acclaim war nie so schlimm wie Ocean, aber Total Recall auf dem NES reicht für Jahrzehnte der Schande ;)

Hoschimensch 15 Kenner - 2771 - 21. Mai 2010 - 11:40 #

Hach, Shadow Man, das habe ich geliebt.

Florian Pfeffer 21 AAA-Gamer - 30267 - 21. Mai 2010 - 11:47 #

Das war eines der ersten, die eine richtig richtig gute deutsche Sprachausgabe mit bekannten Synchronsprechern hatten.

Hoschimensch 15 Kenner - 2771 - 23. Mai 2010 - 11:52 #

Ja, das stimmt. Früher waren deutsche Synchros eh oftmals besser als heutzutage. Z.B. Titel wie Dark Project, System Shock 2.

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