Mit dem Portal Green Man Gaming ist heute ein weiterer Wettbewerber im hart umkämpften Download-Markt auf den Plan getreten, der sich in Zukunft mit etablierten Anbietern wie Branchenprimus Steam oder Impulse messen will. Während letztere Kandidaten dabei auf die bei vielen Spielern ungeliebten Komponenten Kontobindung und Unveräußerbarkeit setzen, versucht ersterer ein neues Konzept umzusetzen, das bei Kritikern des klassischen Modells auf offene Ohren stoßen könnte.
Zwar müsst ihr ebenfalls ein Konto einrichten, im Gegensatz zu den etablierten Systemen ist es bei Green Man Gaming aber möglich, bereits erworbene Spiele wieder zu verkaufen. Wenn ihr also im zugehörigen Shop ein Spiel erworben habt, kann dies später bequem über euren Account zurückgegeben werden. Als Ausgleich wird euch ein Teil des gezahlten Preises gutgeschrieben, den ihr dann in einen neuen Titel investieren könnt. Auch die Publisher der Spiele werden prozentual an dem Rückverkauf beteiligt, verdienen an diesen im Gegensatz zu Gebrauchtverkäufen bei Ladenketten wie Gamestop also noch etwas. Dies könnte ein Grund sein, warum sich neben vielen Spielen aus der Indie-Szene, wie VVVVVV oder Trine, auch Spellforce 2 und Mount and Blade: Warband im Portfolio wiederfinden. Zwar ist die Auswahl bislang noch begrenzt, CEO Gian Luzio zeigte sich gegenüber gamesindustry.biz aber zuversichtlich:
Wir sind mit einer kleinen Auswahl an Titeln gestartet, um sicher zu stellen, dass es funktioniert. Ich bin froh, mitteilen zu können, dass alles problemlos gelaufen ist und wir in den nächsten Tagen mehr Spiele und tolle Verkaufsaktionen hinzufügen werden.
Passend zu dieser Aussage läuft derzeit schon eine Aktion, bei der ihr ausgewählte Titel für nur 0,01 $ erwerben könnt, darunter auch das mehrfach ausgezeichnete World of Goo. Die Zahlung ist bislang zwar nur mit Kreditkarten möglich, allerdings wurde uns gegenüber bestätigt, dass demnächst auch Google Checkout und Paypal implementiert werden.
Das klingt doch mal sehr interessant. Aber man darf gespannt ob sich sowas auch wirklich etablieren wird. Jedenfalls wäre es ein Schritt in die richtige Richtung
Ich bin überrascht, dass zu diesem Thema bisher hier noch keine News erschienen ist. gamesindustry.biz hat das Thema schon im Januar behandelt, GS ebenso, da ist uns wirklich was durch die Lappen gewischt.
Ansonsten finde ich dieses Konzept wirklich großartig, auch wenn ich eigentlich kein Problem mit nicht-verkaufen-können von Spielen habe. Nur die Auswahl ist eben eher noch begrenzt, aber das wird sich hoffentlich bald ändern. Was es aber bisher gibt, ist eigentlich wirklich gut, vor allem Indie-Hersteller scheinen sich an dem neuen System zu erfreuen.
Hm. Also ich weiß nicht ob man mit diesem Konzept nicht über kurz oder lang auf die Nase fällt, wenn die Spieler das Game nach dem Durchzocken einfach wieder zurückgeben. Und genau an diese Zielgruppe richtet sich der Anbieter ja scheinbar, sonst kann man auch zu Steam greifen. Am Beispiel Trine http://www.greenmangaming.com/games/trine/ das kostet 3,99 und für 2,99 nimmt es der Anbieter wieder in Zahlung. Und auch beim Rest ist alles eher im Verhältnis von Leihgebühren anzusiedeln, nur ohne nennenswerten Zeitdruck, wie z.B. in einer Videothek.
Auf der anderen Seite teilweise auch das gleiche Problem wie bei Steam & Co. - ältere Spiele sind dort einfach überteuert, z.B. http://www.greenmangaming.com/games/grand-ages-rome/ (allerdings ist das Angebot ja noch nicht sehr groß).
wo ist der haken? die verkaufen doch nicht world of goo und necrovision für einen penny?!
Doch, tun sie. Als Startangebot um möglichst viele Interessenten auf die Site zu locken ist sowas auch durchaus sinnvoll. Denn ein Kunde, der einmal etwas dort gekauft hat, wird immer mal wieder schauen, ob es was Interessantes gibt und dann womöglich mehr Geld ausgeben.
Na als Aktion ist das sicherlich "hakenfrei", aber zur Sicherheit nochmal in den AGBs nach einem "verkaufe meine Seele" Passus schauen, man weiß ja nie ;-)
Necrovision für einen Penny? Hmm. Hmmmmmmmmm. Bis wann gilt denn das wohl?
Ich schätze mal, -1 Tag bis du dich entscheidest! :D
Danke für diese meiner Meinung nach durchaus realistische Einschätzung. ;)
Hehe. Ja, ist das nicht immer so?!
Es gehört aber schon ein gewisser Grad an "Knauserigkeit" dazu, bei einem Spiel für einen Penny nicht zuzugreifen! :D
Dazu müsste ich ja erstmal ein Konto einrichten. Und meine Kreditkarte rauskramen. Und bevor ich mir DEN Stress mache, bedarf das schon einiger Überlegung. :)
Schon klar. Ich steh da voll und ganz hinter dir. *gg*
Kleine Warnung hierzu (sollte vll. auch in den Newstext, wenn es jmd bestätigen kann, habs nur auf einer anderen Seite gelesen): Die Spiele über den Dienst beinhalten SecuROM.
Skandalös! :D
Ich versteh manchmal die Leute nicht ... Beispiel Steam:
Es wird immerzu gejammert, dass man Spiele nicht verkaufen kann (wobei wohl 90% der Poster, niemals Spiele verkaufen) oder das man ja an einen Anbieter gebunden ist. Kommt ein Angebot, posten gefühlt 120% dieser Leute, wie geil das Angebot ist und das sie zugeschlagen haben. Securom ist für mich genauso ein Phänomen. Es jammern 90% der Leute über den DRM und welche Einschnitte und was weiß ich alles, nur 5% davon wissen überhaupt um was es geht. und wenn ihr so Angst hab, macht euch doch einen "Spielerechner/Partition" ... herrgottnochmal!
Flames on.
Scheinbar gehörst du selbst nicht zu diesen 5%, aber Hauptsache, mal was geposted :)
DRM ist nur ein Teilaspekt der Ablehnung gegenüber SecuROM. Das es im Prinzip ein Rootkit/Schadsoftware ist, ein anderer, um den es mir hier jetzt im speziellen ging.
Für viele Leute ist SecuROM ein valider Grund, etwas nicht zu kaufen. Daher ist es sinnvoll, auf solche Dinge immer explizit hinzuweisen.
Jahaaaa! Hauptsache was gepostet, da hast du Recht :)
Mach Dir nichts draus, Entreri. Blogger sind leider oft so ;)
wo ist der hacken? habe ich das richtig verstanden: ich kauf mir ein spiel und kann es dann zurückgeben und bekomme mein geld wieder? dann verkaufe ich es ja nicht wirklich weiter. kann mir das bitte jemand bestätigen bzw. mich aufklären.
Einen TEIL deines Geldes...
ah, da ist der haken. hatte ich überlesen, danke für die info.
Das mit dem Rückverkauf stört mich nicht - ich würd meine Spiele gern zu jeder Zeit an Freunde verleihen oder verschenken können. Aber dann würde das Modell ja gar keine Kohle abwerfen.
Bleibt weiterhin also nur der aufwändige Umweg über viele ein-Spiel-Accounts, wenn man sowas machen will.
Der Publisher verdient am Rückkauf auch was mit. Wie geht denn das ?
Seit wann verdiene ich was wenn ich ein Spiel ankaufe.
Man verdiente doch erst was wenn man das Spiel wieder gebraucht verkauft, und wie soll das online funktioneren. Gebraucht verkaufen ?
Ich steh grad ziemlich auf dem Schlauch.
Also, soweit ich das verstanden habe kauft GMG die Spiele vom Publisher und bietet sie auf der Plattform an. Jetzt gehst du hin und kaufst ein Spiel für, sagen wir mal, 4 $ (Beispiel Trine). Wenn du es gespielt hast gibst du es wieder zurück und bekommst 3 $ gutgeschrieben. Dabei bekommt dann auch der Publisher einen kleinen Teil zurückgezahlt, wahrscheinlich von dem übrig gebliebenen Dollar.
Die genaue Aussage war: "We will pay significant royalties to the publisher each time the game is traded in perpetuity." (http://www.gamesindustry.biz/articles/green-man-to-sell-pre-owned-digital-games)
Das habe ich doch wohl hoffentlich richtig interpretiert und übersetzt?
Ich denke eher, dass der Publisher wieder was dran verdient, wenn die zurückgegebene Lizenz wieder neu verkauft wird.
Es steht ja "perpetuity" dabei, also quasi auf Dauer.
Ein rein virtuelles Gut ohne Datenträger etc. "zurückzugeben" klingt zunächst irgendwie ein bisserl wie dieser alte Witz mit "können sie mir bitte meine Email zurückschicken, ich möchte am angehängten Dokument noch etwas ändern"... ;-)
Ich find es jetzt doof, dass zahlen nur via Kreditkarte möglich ist :(