Splinter Cell Conviction: Von 'Hobo-Sam' zum 'Panther'

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11. April 2010 - 23:05 — vor 14 Jahren zuletzt aktualisiert
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Wer die Entwicklung des jüngsten Teils von Ubisofts Splinter-Cell-Serie verfolgt hat, erinnert sich noch: Auf den ersten Bildern war ein Sam Fisher zu sehen, der sehr zottelig daher kam und sich nicht im Schatten, sondern in der Menge versteckte. Das in Kürze erscheinende fertige Spiel sieht wieder deutlich stärker nach dem klassischen Konzept der Serie aus. Der  Protagonist wirkt zwar weniger wie die perfekte Agentenmaschine der früheren Teile, sondern eher wie ein schroffer Einzelgänger. Das Gameplay ist jedoch wieder viel stärker auf Schleichaction ausgelegt, auch wenn der Ablauf deutlich dynamischer wirkt. Wie es zu diesen gravierenden Änderungen kam erklärte Maxime Beland, der Creative Director des Spiels, in einem Interview mit der GamePro.

Beland übernahm Anfang 2008 die kreative Leitung des Projekts. Ihm zufolge hatte Conviction zu diesem Zeitpunkt einen völlig anderen Ansatz, der jedoch unakzeptable Risiken und Probleme mit sich brachte.

Die ursprüngliche Idee von Conviction war es, ein 'Anti-Splinter-Cell-Spiel' zu entwickeln. Es war äußerst interessant und es steckten viele Einflüsse aus der Bourne-Serie drin, aber das Projekt ging erschreckend viele Risiken ein. Es ist äußerst riskant eine etablierte Marke zu nehmen, die zentrale Elemente etabliert und entsprechende Erwartungen geweckt hat und zu sagen, dass man in die völlig entgegengesetzte Richtung gehen will.

Zudem hätten zentrale Elemente wie das Versteckspiel in der Menge in der Praxis nicht funktioniert. Im März 2008 entschied sich Beland deshalb, das Konzept noch einmal völlig umzuwerfen. Ziel war es dabei, zu den zentralen Elementen von Splinter Cell zurückzukehren ohne nur die alten Spiele aufzuwärmen. Das Mittel dazu war ein überarbeitetes, wesentlich rasanteres Schleich-Gameplay.

Traditionellerweise ist es sehr langsam und der Spieler muss die Patrouillenwege der bösen Buben studieren. Man hat wenige Freiräume und ich wollte das ändern. Ich wollte Sam nehmen und das ganze Schleichelement verändern. Wenn er der Beste der Welt ist, sollte er auch lautlos rennen können. [...] Ein wichtiger Teil meiner Botschaft an das Team war, dass der Spieler sich nicht wie eine Oma, sondern wie ein Panther fühlen soll.

Auch die Story des Spiels und das Aussehen von Sam Fisher wurde deutlich geändert. In Belands Augen war ein heruntergekommener Protagonist auf der Flucht eine für Spieler wenig attraktive Rolle.

Wenn ich dir sage, dass du auf der Flucht bist, wird deine Reaktion nicht sein 'Oh wunderbar, das wollte ich schon immer!'. Es funktionierte einfach nicht. Im Einklang damit war Sams Design sehr unterschiedlich zum vorherigen. Wir nannten es intern 'Hobo-Sam'. Es passte zu der Fluchtidee, aber es störte mich und es störte einige Mitglieder des Teams, dass er wie ein Obdachloser aussah.

Wer über gutes Englisch verfügt, sollte einen Blick auf das vollständige Interview werfen. Unter anderem spricht Beland in dessen weiterem Verlauf über den Druck, welchen die Umarbeitung des Titels mit sich brachte, die Entwicklung der neuen Hintergrundgeschichte und die Probleme, die entstehen können, wenn man einer bekannten Figur wie Sam Fisher ein allgemein akzeptiertes, neues Gesicht geben muss.

Earl iGrey 16 Übertalent - 5093 - 11. April 2010 - 23:43 #

Wow, spannend. Ich war schon echt gespannt wie sich eine "neuer" Sam spielen würde. Nun bleibt er wohl doch der Alte.

Uebelkraehe (unregistriert) 12. April 2010 - 0:28 #

Ich fand das Interview auch sehr interessant (logisch, sonst hätte ich es nicht zu einer News verwurstet...). Wenn man bedenkt, dass vor zwei Jahren das gesamte Konzept umgeworfen wurde und sogar die Engine daraufhin nochmal massiv modifiziert werden musste, da so etwas wie das Spiel mit Licht und Schatten nicht vorgesehen war, wundert man sich auch nicht mehr, dass die Entwickler nach vierjähriger Entwicklungszeit über Zeitdruck klagen.

Allerdings scheint mir Belands Begründung für die Änderungen doch ein wenig um den heißen Brei herumzureden - er spricht zwar von 'Risiken', aber ganz klar sagt er dann doch nicht, dass Ubi vermutlich schlicht kalte Füße dabei bekam, einer ihrer wichtigsten Franchises ein ganz neues Konzept überzustülpen...

Johannes Mario Simmel 14 Komm-Experte - 2208 - 12. April 2010 - 0:26 #

Ich mag Anti-Helden..

:(

Anonymous (unregistriert) 12. April 2010 - 1:44 #

-es wird gesagt SP 7-10 Std. Dann hört man 5Std. von Reviewer und anderen
-manipulierte Demo damit sie die Masse anspricht. Also entweder verarscht man damit zukünftige Käufer die sich wegen der Demo entschieden haben oder alte Fans weil das Gameplay doch der Demo entspricht...
-das alte Konzept geht Risiken ein ach das neue nicht? (geschweige den der KS lol)

Uebelkraehe (unregistriert) 12. April 2010 - 2:28 #

Muss man wirklich den Unterschied zwischen einem völlig neuen Konzept und dem jetzigen, welches Schleich- und Actionelemente bietet, erklären? Da wird ja nirgendwo behauptet, dass es exakt so wie im Vorgänger ist - s. 'Panther' vs. 'Oma'. Hätte man beim Lesen aber auch erkennen können...

Anonymous (unregistriert) 12. April 2010 - 3:28 #

Ja bitte tut dir keinen Zwang an und öffne mir die Augen.
Er sagt "Es ist äußerst riskant eine etablierte Marke zu nehmen, die zentrale Elemente etabliert und entsprechende Erwartungen geweckt hat und zu sagen, dass man in die völlig entgegengesetzte Richtung gehen will."
Ein zentrales Element war das Körper verstecken. Der split jump soll es ja auch nicht mehr geben das war vielleicht kein zentralles Element aber ein Markenzeichen. Ein weiteres zentrales Element war das man langsam vorgehen sollte und nicht wie ein wild gewordener Elefant ist nun auch egal. Und jetzt zum Kern punkt ein weiteres zentrales Element war es niemanden zu töten am besten nicht mal jemanden niederschlagen er sollte ein Geist sein und nun ist es wurst.

Das Ding ist UBi hat die Namensrechte gekauf und kann nun jeden Müll unter den Namen verkaufen der ihnen einfällt.
Sie hätten einfach versuchen sollen eine neue Marke zu Kreieren dann müssten sie nicht immer so rum reden, und mit so eine Story wo die Tochter am Ende eh lebt. Nur dann fällt der Faktor Bekannte Marke weg und es hätte mit dem Kopierschutz gar keine Chance zumindest auf dem PC.

Hoschimensch 15 Kenner - 2776 - 12. April 2010 - 13:25 #

Können die Leute denn nicht mal warten bis sie das Spiel durchgespielt haben, bevor sie daran rummeckern. Im Zweifel immer für den Angeklagten.

Also ich freu mich rießig drauf.

Anonymous (unregistriert) 12. April 2010 - 13:51 #

Bin auch mal gespannt. Aber ich denke schon das einige Kritik schon gerechtfertigt ist. Und das es eigentlich nicht mehr viel mit dem Splinter Cell Schleichen zu tun hat und nun mehr auf Action gelegt ist um mehr Leute anzusprechen, was ich sehr schade finde. Aber abwarten sollten ja bald die ersten Test kommen.

Punisher 22 Motivator - P - 32223 - 12. April 2010 - 14:06 #

Ich finde die Abkehr von "Hobo-Sam" und dem ursprüngliche Konzept ehrlich gesagt schade. Für mich hatte sich das "Standard-SC-Gameplay" irgendwie totgespielt, habe mich auf einen kaputten Antiheld im Stile vom ersten Max Payne gefreut und fand grad diese Orientierung am Bourne Style toll. Mäh.

Leider muss ichs wahrscheinlich trotzdem spielen, geht nicht anders. ;-)

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