Lenhardts Nachtwache: $ 36 Millionen wegen Call-of-Duty-Skandal
Teil der Exklusiv-Serie Lenhardts Nachtwache

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Heinrich Lenhardt 9648 EXP - Freier Redakteur,R8,S3,A1
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8. März 2010 - 10:12 — vor 14 Jahren zuletzt aktualisiert
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Kein Wunder, dass Activision „enttäuscht“ über die Klage der geschassten Infinity-Ward-Offiziere Jason West und Vince Zampella ist. Die US-Webseite Gamespot hat sich eine Kopie der Anklageschrift in Ruhe durchgelesen und dabei saftige Details entdeckt. Stattliche 36 Millionen US-Dollar Entschädigung wollen West und Zampella vom Ex-Arbeitgeber haben. Die Summe setzt sich aus mehreren Faktoren zusammen wie angeblich ausstehenden Erfolgsprämien und einer Art Schmerzensgeld für die (im Widerspruch zu früheren Vereinbarungen entzogene) kreative Kontrolle über die Modern-Warfare-Reihe.
 
Auch sonst schießt die Anklageschrift aus allen Rohren. Activision habe West und Zampella vor dem 31. März loswerden wollen, um Vertragsverpflichtungen wie fällige Prämien-Zahlungen zu umgehen. Von „Verhören“ bei Infinity Ward ist die Rede, bei denen einzelne Mitarbeiter in Tränen ausgebrochen sein sollen. Starker Tobak? Solche Aktionen seien „nicht überraschend“, heißt es in der Anklageschrift, schließlich werde Activision von einem CEO geführt, der sich in Spielestudios eine „Kultur von Skepsis, Pessimismus und Furcht“ wünscht. Letzteres ist ein Bobby-Kotick-Zitat von dessen Rede vor Finanzinvestoren am 14. September 2009.
 
Ich bin gespannt, wie die Activision-Anwälte auf diese Vorwürfe reagieren. Alleine wegen der schlechten Publicity, aber vor allem wegen der Zukunft der lukrativen Call-of-Duty-Reihe wäre ein schneller außergerichtlicher Vergleich für alle Beteiligten wohl die beste Lösung. Wobei man angesichts der aufgefahrenen Geschütze nicht den Eindruck gewinnt, dass West und Zampella in sonderlicher Friede-Freude-Eierkuchen-Laune sind. Apropos Kuchen…
 
 
Der Kuchen ist eine Lüge… und wird teurer
 
Glückwunsch an US-Magazin Game Informer zur Portal-2-Erhüllung, vor allem für das coole Coverdesign. Beide Umschlagvarianten kann man auf der Begleit-Webseite bewundern. Dass Valves kultig verehrter Physik-Puzzle-Spaß fortgesetzt wird, ist kein bisschen überraschend. Der für PC und Xbox 360 entwickelte 2. Teil soll umfangreicher sein, neue Spielmechaniken enthalten und neben dem Solo-Modus auch eine Zwei-Spieler-Coop-Kampagne bieten. Mutig finde ich es, dass man dabei von einem „Vollpreis“-Produkt („full retail price“) redet. Den ersten Teil gab’s zusammen mit Half-Life 2 Episode 2 und Team Fortress 2 in der Orange Box. Oder als Einzelprodukt auf Steam für unter 20 Dollar. Aber Valve hatte ja schon mit dem schnellen Left 4 Dead 2 gesteigerte Geschäftstüchtigkeit demonstriert.
 
 
Silbermedaille für EVE Online
 
Das Vorurteil vom bewegungsfaulen, übergewichtigen, kettenrauchenden Online-Rollenspieler ist auch nicht mehr das, was es mal war. Langsam mehren sich die Fälle von Hochleistungssportlern, die auch im Leveln und Raiden ziemlich fit sind. Ex-Fußballnationalspieler Jens Nowotny hatte im Interview mit buffed schon verraten, dass er mit Per Mertesacker während der WM 2006 öfters mal in World of Warcraft reinspielte. Und jetzt stellt sich heraus, dass der olympische Silbermedaillen-Gewinner im Riesenslalom der Herren ein ganz versierter EVE-Online-Zocker ist.Kjetil Jansrud macht in dem SF-MMORPG unter dem Namen NThraller die Galaxis unsicher, als ambitioniertes Mitglied der Corporation hirr mit soliden 170 Kills.

Hmm, vielleicht hätte man die bei der Olympiade versagenden deutschen Biathlon-Herren im Trainingslager mal vor einen schönen Online-Shooter setzen sollen. Über eine leistungsfördernde Wirkung von Gamer-Freuden darf angesichts von Kjetils Silber jedenfalls fantasiert werden.

Grinzerator (unregistriert) 6. März 2010 - 3:01 #

Angesichts des Erfolgs von MW2 sind 36 Millionen ja fast bescheiden zu nennen, aber wenn die Vorwürfe so stimmen, dann könnte ich mir glatt einen erneuten Massenexodus der Entwickler wie damals bei EA vorstellen. Da mag es zwar Vertragsverpflichtungen geben, aber die dauern ja auch nicht ewig bzw. kann man mit 36 Millionen schon viele Leute "freikaufen".

Limper 18 Doppel-Voter - P - 10310 - 6. März 2010 - 3:23 #

Wäre überrascht wenn die Activision Geschichte doch noch außergerichtlich geregelt werden würde.

B4ck7p 14 Komm-Experte - 2511 - 6. März 2010 - 7:34 #

Lustig ist das die beiden Deserteure von Activision Blizzard jetzt wahrscheinlich wieder unter den Schutz Ihres alten Brötchengebers EA einkehren werden.
Und mit der Abfindung in der fällt das natürlich wesentlich leichter. Gerüchten zufolge sollen Sie bei EA dann wieder zurück an Medal Of Honor gesetzt werden was Sie ja vor vielen Jahren hinter sich gelassen haben.

"...der Kreis schliesst sich..." oder mit anderen Worten, mir ist das Recht- Konkurenz belebt das Geschäft und Activision Blizzard kann mal einen Dämpfer gebrauchen.

tobzzzzn 11 Forenversteher - 795 - 6. März 2010 - 10:27 #

100% agree

Das wäre der richtige Weg, dieses Puppentheater sollte gar nicht groß aufgetragen werden, EA wird die beiden "Überläufer" mit offenen Armen empfangen. Activision Blizzard kann den besagten Dämpfer wirklich gut gebrauchen!!

Basti51 14 Komm-Experte - 1984 - 6. März 2010 - 10:02 #

Portal 2, schwiiing!!!

Porter 05 Spieler - 2981 - 6. März 2010 - 10:27 #

der Kuchen war zwar eine Lüge aber trotzdem wollen alle davon abhaben (und zwar möglichst ein großes Stück!)und gleichzeitig nix hergeben.

Joehnsson 13 Koop-Gamer - 1407 - 6. März 2010 - 12:23 #

Die Zusammenhänge mit EVE Online wusste eich noch gar nicht, Fazit dürfte dan wohl sein, dass Olympiateilnehmer mehr zocken sollten!

Tr1nity 28 Party-Gamer - P - 110364 - 6. März 2010 - 12:49 #

*singt* Wenn's um's Geld geht ... Activision... :D

icezolation 19 Megatalent - 19280 - 6. März 2010 - 14:03 #

Valve hat's ja geschafft, dass ich mir Portal wieder installiert habe, ums nochmal mit Radios im Schlepptau durchzuspielen. Aber eine Fortsetzung als Vollpreisspiel... ne, der "Hype" zieht da an mir vorbei. Wird höchstens zum stark reduzierten Aktionspreis geholt.

Anonymous (unregistriert) 7. März 2010 - 2:05 #

Ich glaube, mittelfristig kommt der locker hingeworfene Satz von Kotick Activision richtig teuer zu stehen.

Kri1Kra2Krallala (unregistriert) 7. März 2010 - 17:50 #

Gierige Superstars! 36 Millionen? Was haben die denn pro Jahr verdient? Wenn die nicht gemacht haben, was Activision wollte, ist das ihr Pech.

Sebastian Conrad 16 Übertalent - 4790 - 7. März 2010 - 22:48 #

Manchmal soll es helfen vorher nachzulesen, aus was sich die Summe zusammensetzt, bevor man hier so einen Unsinn verzapft. Ich glaube kaum, dass von den 36 Millionen alleine 20 fürs Schmerzensgeld sind. Vertragsbrüche sind teuer. Egal wo. Geh mal in die Baubranche und bau ein Hochhaus, dass wirtschaftlich genutzt werden soll und komm dann mal ein paar Wochen in Verzug. Da würdest du dich über 36 Millionen freuen...

xflame chris 09 Triple-Talent - 300 - 8. März 2010 - 11:36 #

Bin mal gespannt, wieviele Entwickler von Infinity Ward ihren alten Chefs zu deren sicherlich bald neugegründeten Firma folgen werden. So wie damals viele von 2015 zu Infinity Ward gewechselt sind.
36 Mio $ wären doch ein schönes Startkapital ;-)
Meiner Meinung nach könnte das der Anfang vom Ende für IW bedeuten !