User-Test: Resident Evil Degeneration (iPhone)

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Bild von Mathias Müller
Mathias Müller 6954 EXP - 17 Shapeshifter,R8,S3,A8,J10
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30. Januar 2010 - 10:57 — vor 13 Jahren zuletzt aktualisiert
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Sieben Jahre nach der Tragödie von Raccoon City...
Harvardville, eine Stadt im mittleren Westen der USA, wurde das Opfer eines terroristischen Anschlags mit einer biologischen Waffe. Der Angriff traf den Flughafen von Harvardville... Die Menschen im Flughafen erlagen schnell einem extrem infektiösen Virus, das sie in laufende Transporter der Seuche verwandelte. Unvorstellbare Schrecken lauern in den Korridoren. Etwas an Bord von Flug N538 GA verursachte dessen Absturz direkt auf das Terminal. Die Zahl der Opfer wird vermutlich groß sein. Eine geheime Regierungsorganisation setzt ihren Top-Agenten, Leon S. Kennedy, auf diese Angelegenheit an. Seine Aufgabe: Eine Gruppe gesunder Überlebender zu retten, die im Herzen des Flughafens gefangen ist... bevor sich die Infektion weiter ausbreitet. Ihr Leben liegt in seiner Hand.

Mit genau diesen Worten empfängt euch Resident Evil Degeneration, nachdem ihr euch ein kurzes, aber imposantes Intro angeschaut habt. Der iPhone-exklusive Titel ist eine Spiel-Umsetzung zum gleichnamigen Film und möchte den Spieler mit Gruselatmosphäre, einem frischen Schauplatz und, zumindest seit dem vierten Teil der Serie, typischem Gameplay vor das Handy locken. Ob CAPCOM dies gelingt und ob die 3,99 € (aktueller Preis im AppStore) gut angelegtes Geld sind, lest ihr in diesem Test. 

(Un)Bekannte Gefilde

Einmal mehr übernimmt Leon S. Kennedy die Heldenrolle in diesem Resident Evil-Ableger. Mit ihm durchstreift ihr bisher noch nie in der Serie gesehene Level-Abschnitte, löst kleine Rätsel, sammelt Schätze und Geld und setzt euch natürlich gegen fiese, schlurfende Zombies verschiedenster Ausführungen und infizierte Hunde zur Wehr. Anders als die Filmvorlage weicht das Spiel niemals vom Flugplatz als Schauplatz ab. Das ist aber auch nicht schlimm, denn mit Wach- und Gepäckbereichen, der VIP-Lounge, dem unterirdischen Netzwerk und sogar einem Flugzeugwrack ist für genug Abwechslung gesorgt. Alles andere wirkt dagegen sehr bekannt und wie ein Resident Evil 4 light. Ihr bekämpft die recht überschaubaren Massen an Zombies in serientypisch langsamen Gefechten anfangs mit Pistole und Messer. Später gelangt ihr aber an Punisher, Schrotflinte, Magnum, TMP und Gewehr. Unterwegs trefft ihr auch auf einige Hilfsmittel, wie an der Wand hängende Feuerlöscher, die nach einem Schuss darauf explodieren und allen in der Nähe befindlichen Gegner erheblichen Schaden zufügen. Falls euch trotz dieser Mittel doch mal ein Infizierter unangenehm erwischen sollte, stehen verschiedene Kräuter und Erste-Hilfe-Sprays zur Verfügung. All diese Gegenstände findet ihr unterwegs, könnt aber euer Hab und Gut auch bei einem Händler aufstocken, auf den ihr einige Male im Spiel treffen werdet. Dieser verkauft euch nicht nur Waffen und Heilmittel, sondern auch größere Aktenkoffer zur Inventar-Erweiterung und Schatzkarten. Zusätzlich könnt ihr eure bisher gefundenen Waffen, in den Bereichen Feuerkraft, Kapazität und Nachladegeschwindigkeit, bei ihm verbessern lassen.

Schwammige Steuerung

So weit, so gut, aber funktioniert das Spiel überhaupt steuerungstechnisch auf dem iPhone? Jein. Es ist gerade zu Anfang mit der Touchscreen-Steuerung ziemlich schwierig, Leon geschickt durch die Räume zu bewegen. Ständig bleibt ihr an irgendeiner Ecke hängen, die schnelle 180°-Drehung klappt mehr schlecht als recht und auch das Zielen fällt schwer. Nach etwas Einarbeitungszeit kommt ihr ganz gut zurecht, wirklich gut fühlt sich die Steuerung aber nie an. Schade, denn hier wäre mit physischen Tasten einfach mehr drin gewesen. Aber die Steuerung hat nicht nur Schattenseiten, denn wirklich fetzig umgesetzt ist zum Beispiel die Nachladebewegung, bei der ihr euer iPhone etwas nach hinten kippt. Auch wenn euch mal ein Zombie am Schlafittchen gepackt hat, könnt ihr euer Handy schütteln, um ihn wieder loszuwerden. Auch Quick Time Events dürfen nicht fehlen, denn stellenweise unterbricht euch das Spiel mit einer Zwischensequenz und bittet zum Reaktionstest. Um sich also vor der zusammenstürzenden Decke oder besonders gefährlichen Angriffen eines Zwischengegners zu retten, gilt es dann schnell die richtigen Stellen auf dem Touchscreen des iPhones zu drücken, die euch in Kreisform angezeigt werden. Wirklich schwer sind diese Abschnitte nicht, ihr werdet nur vielleicht das ein oder andere Mal überrascht.

Spaßig! Aber zu kurz...

Fans von Resident Evil wird Degeneration trotz aller Macken gefallen. Die Atmosphäre des Films wird recht gut eingefangen, denn unterwegs trefft ihr auf bekannte Charaktere wie Claire Redfield oder auch den unsympathischen Senator Ron Davis. Außerdem seid ihr per Headset von Zeit zu Zeit mit Hunnigan verbunden, die für jede Situation einen guten Tipp für euch parat hat. Einige Zwischensequenzen des Spiels beinhalten sogar Original-Dialoge aus dem Film, die ihr auf dem iPhone aber nur in Textform präsentiert bekommt. Grafik und Sound wurden ebenfalls ansprechend umgesetzt und sorgen sowohl mit schicken Animationen und Lichteffekten als auch beängstigender Musik und knurrenden Gegnern für keinen atmosphärischen Abbruch. Der eigentliche Makel des Spiels liegt wohl eher in der Spielzeit. Nach knapp 2 Stunden habt ihr euch durch alle 11 Kapitel gearbeitet, den Endboss besiegt und seht den Abspann über das Handy flimmern. Das ist, trotz der Möglichkeit, einen zweiten Spielverlauf mit all seiner Ausrüstung zu starten, deutlich zu wenig! Auch der allseits beliebte Söldner-Modus kann wegen der Steuerungsdefizite nicht lange vor den kleinen Bildschirm fesseln und wirkt eher aufgesetzt. Zum Abschluss lässt sich aber sagen, dass das Spiel die 3,99 €, vor allem für Fans und Gruselfreunde, wert ist und definitiv zu den besseren Titeln im AppStore zählt.