Kurios: Neue Risikogruppe Musikschüler?

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19. Dezember 2009 - 23:58 — vor 14 Jahren zuletzt aktualisiert
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Normalerweise werden Computer- und Konsolenspieler recht schnell mit Amokläufen in Verbindung gebracht. Doch eine Grundschulrektorin aus dem bayrischen Gilching hat eine weitere und vollkommen neue Risikogruppe ausgemacht: Musikschüler.

Ab dem 11. Januar dürfen Musikschüler die Arnoldus Grundschule in Gilching nur noch nach einem erfolgreichen Scan ihres Fingerabdrucks betreten. Eigentlich sollte man meinen, dass dies eine Schutzmaßnahme für alle Schüler sei, doch sollte man vorher noch alle Fakten kennen. Denn betroffen von diesem Scan sind nur die rund 180 Musikschüler, welche eine in der Grundschule untergebrachte Musikschule besuchen wollen. Alle anderen Grundschüler können morgens normal das Schulgebäude betreten. Nach Schulbeginn werden die Türen dann verschlossen. Sollten Kinder während der Mittagsbetreuung das Gebäude betreten müssen, so klingeln diese und werden von den Betreuern reingelassen.

Bei den Musikschülern sei dies nicht möglich, da es den Unterricht stören würde, wenn die Musiklehrer jedem Einzelnen die Türe aufmachen müssten. Das ist verständlich, nur warum reicht dann der Zahlencode nicht mehr aus, welchen die Musikschüler bisher benutzen, um das Gebäude betreten zu können? Weil es der Grundschulrektorin zu unsicher ist! Schließlich kann man den Code jederzeit an Unbefugte weitergeben. Außerdem, "Amokläufer nehmen erschreckend zu", so ihre Sorge gegenüber der Süddeutschen Zeitung. Denn erst kürzlich drang ein verwirrter Mann in eine Grundschule in Starnberg ein.

Steffen Oberländer, dessen achtjährige Tochter die Musikschule besucht, ist besorgt: "Ich habe ein ungutes Gefühl dabei, mein Kind an einen Ort zu schicken, den man wie einen Hochsicherheitstrakt betreten muss." "Das bisherige System war vollkommen ausreichend.", meint er weiter, weil so auch die Eltern mit dem Zahlencode das Gebäude betreten konnten, wenn diese mit den Lehrern reden oder ihre Kinder abholen wollten. Der Leiter der Musikschule, Roland Siegel, sieht vor allem ein Problem für seine Schule: "Für viele Eltern ist der Punkt erreicht, wo die Privatsphäre der Kinder überschattet wird." Er lehnt deswegen den Zwangs-Fingerabdruck ab.

Der Datenschutzbeauftragte des Staatsinstituts für Schulqualität kenne keinen zweiten vergleichbaren Fall in ganz Bayern. Und "es gibt einfachere Möglichkeiten, zum Beispiel eine Chipkarte. Aber für ein paar Musikschüler halte ich den ganzen Aufwand für übertrieben." Doch wenn der Datenschutz eingehalten wird, sähe er kein Problem. Ob der Datenschutz eingehalten wird, will das Schulministerium von Ludwig Spaenle (CSU) erst einmal überprüfen. Dennoch sei das System nach Ansicht des Ministeriums übertrieben: "Schule ist ein geschützter Ort, an dem man sich wohlfühlen soll, ein Ort der Freiheit und kein Hochsicherheitstrakt."

Der Bürgermeister von Gilching hat für den kommenden Montag eine Krisensitzung zu diesem Thema einberufen. Hier könnte geklärt werden, ob die Überprüfung der Zugangsberechtigung der Musikschüler wirklich so drastisch verschärft werden muss oder nicht.

Kwasi 14 Komm-Experte - 2569 - 20. Dezember 2009 - 0:17 #

jojo die pösen Musikschüler, alles potentielle Amoklaufkandidaten, könnten ja ne MG im Geigenkoffer haben O_o

Dennis Ziesecke 21 AAA-Gamer - 30866 - 20. Dezember 2009 - 0:25 #

Sehr geil. "Amokläufer nehmen erschreckend zu" . Lauter dicke Kinder, ich habs immer gewusst..

Sephix 13 Koop-Gamer - 1452 - 20. Dezember 2009 - 0:46 #

lol, made my day

bonesaw 13 Koop-Gamer - 1401 - 26. Dezember 2009 - 17:14 #

epic!

Larnak 22 Motivator - 37541 - 20. Dezember 2009 - 0:48 #

Achherrje.
Als ich das letzte mal in einer Schule war (und das ist weniger als ein Jahr her) konnte man da noch ganz normal durch eine Tür gehen.
Ich wusste nicht, dass Schulen mittlerweile Hochsicherheitsbereiche sind.

bolle 17 Shapeshifter - 7789 - 20. Dezember 2009 - 1:15 #

Ich meine, der ganze Text stellt den Sachverhalt falsch dar. Das Argument ist ja nicht, dass die Musikschüler die Amokläufer wären, sondern dass sie außerhalb der normalen Zeiten das Gebäude betreten müssen, weshalb sie eine Möglichkeit brauchen, die Tür selbstständig zu öffnen, während die Tür allen anderen verschlossen bleibt. Und da ein Zahlencode in der Tat nicht wirklich sicher ist (siehe Jugendherberge mit Zahlenkombination nach 12 Uhr), wählt man eben den Fingerabdruck.

Ich halte es schon für falsch, die Türen zu einer Schule zu verschließen, aber ich bin nicht der Rektor, der soll das entscheiden.

bam 15 Kenner - 2757 - 20. Dezember 2009 - 5:22 #

Der Text ist schon korrekt. Der Grund für den Fingerabdruckscan ist mit der potentiellen Gefahr von Amokläufern begründet. Dass einfache Zahlencodes unsicher sind ist richtig, allerdings versteh ich nicht was Fingerabdrücke daran ändern sollen. Sollte es einen Amokläufer unter den Musikschülern geben, dann nutzt auch dieses System nichts, da er ja Zugang hat.

Das ganze ist natürlich blödsinn und ich hoffe dass die Rektorin dafür aus dem Amt gejagt wird. Neben Datenschutzbedenken und allgemein moralischen Kritikpunkten gibt es auch finanzielle. Wer bezahlt so ein Affentheater denn? - Richtig. Die Steuerzahler. Ich versteh nicht welches Recht sich die Rektorin rausnimmt Bildungsgelder für so einen Schmarn rauszuwerfen.

Da hat jemand eindeutig seinen Beruf verfehlt, die Frau kann gern in irgendeiner Sicherheitsfirma arbeiten, aber im Bildungswesen solls doch gefälligst um Bildung gehen und da sind die Gelder mehr als nur knapp.

bolle 17 Shapeshifter - 7789 - 20. Dezember 2009 - 10:26 #

Ok, nochmal. der Gedankengang (den ich paranoid finde, nichsdestotrotz) ist folgender:
*******
Aus Angst vor Amokläufern sollen die Türen verschlossen sein.

Wenn doch jemand rein will, z.B. Musikschüler, dann brauchen sie bisher einen Zahlencode

Der ist leicht weiterzugeben, darum wechselt man auf Fingerabdruckscans.

So wird es für Menschen, die unerlaubt rein wollen, schwerer, sich Zugang zum Gebäude zu verschaffen.

Die Musikschüler dagegen können rein wann sie wollen, aber diese sind auch nicht die potentiellen Amokläufer.
**************

War das jetzt nachvollziehbar? Ich halte es, wie gesagt, auch für übertrieben, aber mir wurde auch nicht der Schutz des Gebäudes mitsamt den Kindern anvertraut. Drum kann ich das nicht bewerten.

Suzume 14 Komm-Experte - 1980 - 20. Dezember 2009 - 13:30 #

Der Zusammenhang mit Amokläufen wird völlig falsch dargestellt im Artikel.
Die Musikschüler erhalten diesen "personalisierten Zugangscode" (Fingerabdruck), damit sie den Unterricht ohne Störung Anderer besuchen oder verlassen können.
Der Schutz vor Amokläufern soll sich laut Direktorin dadurch ergeben, dass niemand mehr nur den Code an Dritte weiter zu sagen braucht, um auch dieser unbefugten Person Zutritt zu erlauben.
Sofern hier also tatsächlich irgendeinem Schüler oder einer Schülergruppe indirekt Mordtendenzen unterstellt werden, so betrifft es alle anderen - aber eben nur nicht die Musikschüler... denn die kommen ja immer rein.

Der Aufmacher des ganzen Artikels ist also falsch und wird der Situation nicht gerecht - verdreht sie sogar.

Apokalypse 17 Shapeshifter - 6613 - 20. Dezember 2009 - 1:16 #

Die Überschrift ist unglücklich gewählt, es geht in erster Linie um das stören des Unterichtes und das unsichere Zahlensystem. Das mit dem Amoklauf ist nur nebenbei genannt worden und klingt für mich eher nach einem ziemlich schlechten Argument um das Fingerabdruckssytem zu rechtfertigen.

Grinzerator (unregistriert) 20. Dezember 2009 - 2:22 #

"Big Brother is watching you."
Biometrische Daten mögen ja sicherer sein als ein Türcode, aber wenn ein bitterböser 16-Jähriger mit durch Egoshooter erworbener militärischer Ausbildung und 20-jähriger Gefechtserfahrung in das Gebäude will, kommt der selbst dann rein, wenn ihm grad das C4 ausgegangen und die Bazooka auch schon leer ist. (Und nein, ich meine nicht so etwas Triviales wie ein ungesichertes Glasfenster. Durch die kommt man ja im Egoshooter auch nicht rein, es geht nur durch die Tür.)
Jeder, der Prey gespielt hat, weiß, dass man für Fingerabdrücke nur die Finger (bzw. Hand) braucht.

Industrial 08 Versteher - 204 - 20. Dezember 2009 - 5:29 #

Pray hatte ich auch im Kopf ^^

Aber nen Fingerabdruck zu drucken ist auch alles andere als eine Kunst. Der CCC hat das schon oft gezeigt.. mit minimalem Aufwand (Ging darum zu beweisen das "Mit Fingerabdruck bezahlen" nicht sicher ist).

Ich bezweifel gar nicht das es der Direktoren um die Sicherheit der Kinder geht.. das an sich finde ich auch bemerkenswert, aber leider geht sie ein gutes Stück zu weit/den falschen weg.

McFareless 16 Übertalent - 5567 - 20. Dezember 2009 - 3:33 #

Das ist doch wirklich dumm, warum sollten Kinder die in der Lage sind Musik zu machen gefährlicher als andere sein?

hoschi 13 Koop-Gamer - 1631 - 20. Dezember 2009 - 12:46 #

Das hat eher was damit zu tun dass solche speziellen Schulen besser geführt werden und daher eher die Bereitschaft da ist etwas zu unternehmen. Musikschüler werden also eher geschützt VOR Amokläufer und nicht sie selber sind welche.
Klar ist das ganze System meiner Meinung nach nicht 100% sinnvoll, egal ob mit PIN,CHipkarte oder Fingerabdruck. Aber die Verantwortlichen stehen da unter einem gewissen Druck was zu machen. Alle die sagen wie doof die da sind und was für ein Schwachsinn das ist, sind lustigerweise auch wieder die ersten die nach einem amoklauf vorwerfen warum in sachen sicherheits nie was gemacht wird...

Klausmensch 14 Komm-Experte - 2213 - 20. Dezember 2009 - 10:36 #

Nette News, da lacht man wenn man aufsteht :)

Sebastian Conrad 16 Übertalent - 4790 - 20. Dezember 2009 - 14:02 #

Kann dem nur zustimmen. Genau das richtige zum Guten-Morgen-Kaffee.

Daeif 19 Megatalent - 13820 - 20. Dezember 2009 - 17:06 #

Schöne News. Gefällt mir, wenn man bei GamersGlobal auch mal Realsatire reingenommen wird.

Earl iGrey 16 Übertalent - 5093 - 21. Dezember 2009 - 10:26 #

Das ist ziemlich schräg. Ich glaube auch nicht, daß das angemessen ist. Vor allem können Amokläufer ja eine zutrittsberechtigte Person als Geisel nehmen und diese zwingen ihr per Daumenabdruck Zutritt zu verschaffen... :o

Knight 13 Koop-Gamer - 1307 - 21. Dezember 2009 - 12:37 #

Die News hat nen gewissen Bild-Zeitungseffekt, "Amokläufer nehmen erschreckend zu". Wat hab ich jelacht! XDD

Porter 05 Spieler - 2981 - 21. Dezember 2009 - 18:25 #

dass das "spielen" eines "Instruments" gefährlich, wusste ich schon immer und habe daher den Blockflöten Unterricht in meinen "zarten Jahren" schnell genug wieder abgebrochen, ich wurde immer aggressiv wenn ich üben sollte bzw. zum Unterricht zu dieser häßlichen Lehrlerin musste... (im Fernshen lief zur gleichen Zeit immer Pipi Langstrumpf)

nicht umsonst spricht man auch vom "Mordinstrument" und so ein Geigenkasten hat auch eine zwielichtige Vergangenheit...