In unserer Rubrik Indie-Check stellen wir regelmäßig ein interessantes PC-Spiel eines unabhängigen Entwicklerstudios vor. Die Rubrik wird von unseren Usern Der Marian, Zaunpfahl, Vampiro und Dominius betreut.
In I Hate Running Backwards macht ihr exakt das, was ihr laut Titel offenbar am meisten hasst: ihr lauft rückwärts. Aber ihr lauft keinesfalls vor etwas weg. Dem epischen Kampf stellt ihr euch dennoch, denn der kroatische Entwickler Binx Interactive und Publisher Devolver Digital jagen euch massenweise Gegnerhorden hinterher, die ihr mit ausufernder Waffengewalt dezimieren müsst. Wir haben uns das Spiel angesehen, das seit Ende Mai dieses Jahres bei Steam erhältlich ist.
Es ist immer volle Konzentration gefordert. Nicht nur anstürmende Gegner müsst ihr abwehren, sondern manchmal auch den einzig richtigen Weg durch ein Minenfeld finden. |
Lauf, Forest, lauf!
Zu Beginn wählt ihr einen von zunächst drei spielbaren Charakteren aus – einer von ihnen ist kein Geringerer als Serious Sam. Die restlichen neun Charaktere müsst ihr erst noch freispielen. Bevor ihr euch ins Geballer stürzt, habt ihr die Möglichkeit, den Babymodus zu aktivieren, wodurch ihr mehr Gesundheit erhaltet. Die Masochisten unter euch können wiederum einen Fluchaltar aktivieren, wodurch das ohnehin knackige Spiel noch schwerer wird. Voraussetzung dafür ist aber, dass ihr je nach Fluchaltar den jeweiligen Boss besiegt haben müsst.
Durchschreitet ihr das Portal, gibt es keinen Weg zurück. Jeder spielbare Charakter hat andere Eigenschaften. Während Sam mehr Leben hat, dafür jedoch langsamer läuft, verfügt Chux über stärkere Feuerkraft aber niedrigere Feuerrate. Zudem greifen die Figuren auf eine individuelle Standardwaffe zurück, die mit unendlicher Munition ausgestattet ist. Andere Waffen sammelt ihr im Verlauf des Spiels ein. An Feuerkraft mangelt es euch nie. Sollte ein Feind dennoch mal zu dicht an euch herankommen, könnt ihr ihn noch im Nahkampf erledigen. Während ihr euch gen Boss vorarbeitet, sammelt ihr zahlreiche Goodies auf, öffnet Waffenkisten und ballert alles um, was auch zu nahe kommt. Dabei ist volle Konzentration gefordert, denn nicht nur die anstürmenden Gegner können euch gefährlich werden.
Gelegentlich taucht ein Warnsymbol an der Seite auf, das unbedingt ernstgenommen werden sollte, denn nach kurzer Zeit kracht nämlich an der Stelle ein wütender Stier durch die Mauer und rennt einmal quer über die Map. Wer ihm in die Quere kommt (Freund oder Feind), ist Geschichte. Es warten Bodenfallen oder mal ganze Minenfelder, durch die nur ein einziger schmaler Weg führt. Am Ende eines Levels wartet dann einer von insgesamt sechs Bossen. Segnet ihr das Zeitliche, fangt ihr von vorne an. Immerhin: Geht ihr erst beim Bossgegner drauf, dürft ihr eine Abkürzung nehmen, um Level zu überspringen.
Der Scorpion King ist einer der dicken Bossgegner in I Hate Running Backwards. |
Stream-Sniper waren gestern!
In den Bestenlisten, die ihr jederzeit aus dem Hauptmenü heraus aufrufen könnt, vergleicht ihr eure Ergebnisse mit denen eurer Freunde oder der ganzen Welt. Außerdem könnt ihr von hier aus in der Netricsa stöbern, eine Enzyklopädie mit humorigen Texten über eure spielbaren Charaktere, über Gegner, Bosse und Waffen.
Für Streamer ist der Twitch-Mode interessant. Er startet das Spiel und meldet sich mit seinen Twitch-Daten an. Die Zuschauer haben nun die Möglichkeit, ins Spielgeschehen einzugreifen, in dem sie durch das Betätigen verschiedener Tasten Gegner spawnen lassen, oder die Waffe einer Drohne auf den Charakter des Streamers abfeuern.
In der Netricsa findet ihr humorige Texte zu den Spielercharakteren. |
Technik und Fazit
I Hate Running Backwards kann aufgrund seiner Gegnermassen, Explosionen und der gänzlich zerstörbaren Umgebung schon recht wuselig sein. Ich hatte aber nie das Gefühl, den Überblick zu verlieren. Dazu läuft das Spiel absolut flüssig ohne Ruckler, Grafikbugs oder dergleichen. Die knuffige Grafik, dazu die „Auf die Fresse“-Musik in Kombination mit der restlichen Soundkulisse (zum Beispiel von den kampfschreienden Kamikazes) ist einfach stimmig. Der schwarze Humor obendrein macht den Indie-Titel zu einem gelungenen, spaßigen Vertreter seines Genres mit knackigem (aber nicht einstellbarem) Schwierigkeitsgrad. Ein kleiner Wermutstropfen für mich ist, dass das Spiel lediglich lokalen Couch-Koop bietet. Online-Koop ist nur mit Hilfe der Gaming-Software Parsec möglich.
Das wäre mir deutlich zu hektisch.
Geht mir genau so. Dann lieber einen schönen Rundentaktiker - da stehen demnächst ja ein paar vielversprechende Veröffentlichungen an. Mal gucken ob die halten können was sie versprechen
Beim ersten Bild dachte ich noch "erinnert mich an Serious Sam" und dann stimmt das auch noch mehr oder weniger...
Ist glaube ich nix für mich.
Interessantes Konzept aber nicht so meins.
Ich bin zu alt für sowas :)
Ich auch ... definitiv
Danke für den kurzen Bericht. Liest sich spannend. Auch den Hinweis mit der Gaming Software Parsec finde ich interessant. Danke.
Ich glaube das ist kein Spiel für mich. Danke für den Check.
Danke für den Test. Bei dem Spiel werde ich allerdings passen. ;)
Sieht nach einem spaßigen Chouce-Koop aus! Werd ich mir mal näher ansehen :)
Klingt ganz lustig. Und auch irgendwie ein Zeichen, das die ersten Entwickler anfangen gezielt Funktionen für Streamer einzubauen.
Sehr lustiges kleines Spielchen. :-)
Wow, wenn es nur 80% des Tempos hätte, wäre es wesentlich interessanter für mich. SO ist es mir viel zu schnell!
Danke für den Check. ;)
Vielen Dank für den Hinweis :-) Definitiv nichts für mich.
Das schreit ja nach einem Twitch-Event mit Jörg ;)
Gut gecheckt, hat aber nicht mein Interesse geweckt...
Hat ne Commando-Optik. Schaue es mir vielleicht an.