30 Jahre sind seit Rage vergangen, und die von einem Meteoriteneinschlag weitgehend in Brachland und Wüste verwandelte Erde beginnt sich, dank der im Zuge von Rage 1 herabgerufenen EcoPods, zu erholen. Das heißt aber nicht, dass alles Friede, Freude, Eierkuchen wäre. Genau genommen gibt es weder Frieden, Freude noch Eierkuchen. Aber immerhin unterschiedliche Biome wie Dschungel, Feuchtgebiete, verschneite Berge und Regenwald.
Dummerweise hat eines nicht geklappt im ersten Teil: Die geheimnisvolle „Authority“ endgültig zu besiegen. Die hochgerüsteten Wesen sind wieder da, geführt von einem grausamen General. Und immer noch da sind diverse ausgeflippte Fraktionen, darunter die Goon Squad, die wir auch bald treffen werden. Jede Fraktion hat ihren eigenen Look und andere Taktiken im Kampf.
Ich beginne die per Gamepad an einem PC gespielte Demo von Rage 2 mit einem kleinen Training. Denn Rage 2 ist durch die Zusammenarbeit von id und Avalanche nicht unbedingt ein geruhsameres, weniger durchgeknalltes Open-World-Actionspiel geworden. Es ist schnell, brutal und setzt auf den dauernden Einsatz von Spezialfähigkeiten, die wir in einer leeren Garage erst mal ausprobieren dürfen.
Danach startet meine Mission: Ich soll zum Eden Space Center und dort das letzte Eco Pod aus dem Orbit herunterholen – und zwar, weil wir an die Technik in der riesenhaften, ungefähr pilzförmigen Station heranwollen. Außerhalb des Space Centers steht dummerweise nicht nur eine Reihe von Frachtcontainern, sondern auch eine kleine Armee von Goon-Squad-Mitgliedern.
Ich brauche drei Versuche, um mich gegen die etwa 15 Gegner durchzusetzen, lerne dabei aber gleich, die Nanotrite-Fähigkeiten einzusetzen. Der „Smash“ lässt einen Gegner im Nahkampf zerspratzen (oder wirft stärkere zumindest meterweit zurück). Per Dash teleportiere ich mich quasi etwa 10 Meter weit, weiche so Salven aus oder komme schneller an Gegner heran. Der Slam lässt mich in die Luft springen und bei der Landung Flächenschaden austeilen – diesen Angriff empfand ich als sehr effektiv, zumal dann, wenn man von irgendwo runterspringt. Und last, but not least: Per Overdrive schalte ich in eine Art Berserkermodus und teile mit allem, was ich mache, Extraschaden aus, kann schneller feuern und heile derweil auch noch. Später kommen weitere Nanotrites dazu, ich lernte im Verlauf der Demo noch „Shatter“.
Nachdem die Goons außerhalb der Station besiegt sind, betrete ich die Eingangshalle. Durch irgendeine Interaktion lasse ich das Space Center glauben, ich wäre der Präsident der Vereinigten Staaten, und werde fortan entsprechend angesprochen. Dennoch muss ich bis in den Kontrollraum gelangen, und das heißt mehrere Dutzend weitere Gegner besiegen.
Die Details erspare ich euch, aber ich hatte an der Shooter-Mechanik nichts auszusetzen. Ich fand es eher schwer, immer wieder auch an die Nanotrite-Skills zu denken, ab und zu die beliebten „Wing Sticks“ zu werfen (Instant-Tomahawks). Aber ihr kommt auch überwiegend mit Assault Rifle, Schrotgewehr und Pistole durch, wenn ihr wollt. Ausgerechnet vor dem letzten Kampf fiel dann bei mir das Gamepad aus, und ich musste zur Tastatur wechseln. Das ist mir generell sogar lieber bei Shootern, aber ohne Vorwarnung und ohne Kenntnis der nicht unkomplexen Tastenbelegung war es doch eine zusätzliche Herausforderung.
Nach dreimal Sterben hatte ich dann Maus/Tastatur im Griff und sah die schöne Cutscene, die meine Mission beschloss. Mir ist Rage 2 zu schnell und hektisch, das wird eher nichts für die persönliche Warteliste. Wer aber reaktionsschnelle, blutige Kämpfe mag, wird hier ziemlich sicher klasse bedient werden. Obendrauf kommt eine dieses Mal echte Open World, die ich aber nur im Trailer gesehen habe – und durch die man mit einer Vielzahl von Fahrzeugen brettern oder sogar fliegen kann. Highlight könnte der Kampf gegen große Konvois um einen Monstertruck herum werden, die regelmäßig die Spielwelt abfahren. Naja, vielleicht schaue ich dann doch noch mal rein, wenn Rage 2 rauskommt...
Ich bin ein sehr sehr ganz riesengroßer RAGE Fan. Die Beteiligung von Avalanche macht mich leider skeptisch.
Also es ist vom Ton her nicht sooo verrückt wie Just Causee 4, falls dich das beruhigt. Und Autos schweben lassen kann man glaube ich auch nicht :-)
Nur bedingt. Rage hat was einzigartiges. Und ich fürchte, genau das wird verlorengehen. Mal ganz davon abgeshen, dass Avalanche bisher nur durchschnittlich überzeugende SPiele veröffentlicht hat.
Ja du sprichst meine Befürchtungen auch aus.
Man mag ja Rage lieben oder hassen aber es war nicht Einheitsbrei. Und ich befürchte auch eine zu starke Annäherung an die gültigen Konventionen.
Das SPiel wird damit sicher erfolgreicher werden passen muss es mir deswegen aber trotzdem nicht :-D.
Naja, um die Shootermechanik, die Stärke von Rage, kümmert sich ja weiterhin id. Und um die Open World, die Schwäche von Rage, Avalanche. Für mich klingt das nach gutem gegenseitig Ergänzen. Ich hoffe nur, dass sie es mit der Größe der Welt nicht übertreiben. Das ist mittlerweile bei allen Open-World-Spielen meine Hoffnung, denn ich hab so langsam keine Lust mehr auf immer größer, weil das selten bessere Qualität bedeutet, sondern eher mehr generische Füller-Inhalte.
Leider waren die Open Worlds von Avalanche bisher nichts besonderes. Bei der Größe stimme ich zu, weniger ist oftmals mehr. Ein Grund, warum ich Rage so mochte :-)
Also die von Mad Max fand ich super, hätte vorher nicht gedacht, wie schön und abwechslungsreich man Wüste gestalten kann. Und die von Just Cause 3 hat mir größtenteils auch gefallen, außer dass die Hauptinsel zu groß war. Naja und ist klar, dass ihre bisherigen Welten nen anderen Fokus haben als ne Open World für ein RPG, wo es viel ums Erkunden und Entdecken geht.
Die Welt von Mad Max sah super aus. Aber sinnvoll gefüllt war sie nicht. Am "Besten" waren diese Kleingruppen an Verdurstenden, die völlig unmotiviert durch die Wüste liefen und denen man zufällig begegnen konnte. Dann hat einer der Gruppe einen Schluck aus deiner Wasserflasche bekommen und alle sind weiter ins Nichts marschiert. Offensichtlich gerettet. Während man selbst munter davongebraust ist. Ne, gut fand ich das nicht.
Das war halt ein Spielelement, wo du überlegen solltest, ob dir das Wasser den Bonus wert ist, den sie dir geben. Aber das ganze Survival-System mit Wasser und Sprit haben sie eh total versaut. Weiß nicht, ob ich das unbedingt zur Gestaltung der Open World zählen würde. Solche Zufallselemente find ich eigentlich nie toll, weil sie schnell nerven. Seien es z.B. in Watch Dogs die Zufallsverbrechen oder in Assassin's Creed die wegrennenden Diebe. Naja, ich bin jedenfalls erstmal vorsichtig optimistisch (in Begeisterung brech ich auch noch nicht aus), denn Rage 1 hat viel Potential liegen lassen, vielleicht schafft Avalanche besser, es zu nutzen, denn id konnte es ja nicht.
Ich hoffe mit dir mit :-)
"Naja, um die Shootermechanik, die Stärke von Rage, kümmert sich ja weiterhin id. Und um die Open World, die Schwäche von Rage, Avalanche. Für mich klingt das nach gutem gegenseitig Ergänzen."
So denke ich mir das auch und freue mich daher sehr drauf. Ich fand ja schon Teil 1 super, wenn auch gewisse Bereiche klare Schwächen aufwiesen.
Dem schließe ich mich an. Ich habe Rage mehrfach durchgespielt, immer mit Begeisterung. Es war einzigartig, hatte eine gute Shootermechanik und einen sehr guten, detaillierten Grafikstil. Alles war einzigartig bemalt. Auch die Add-Ons waren fantastisch.
Ich befürchte eine "Verspaßung" und "Vermainstreamung" aber bin trotzdem erst einmal hoffnungsvoll optimistisch und froh, dass es ein Rage2 geben wird.
Doppelkudos für das Wort zerspratzen.
Ich habe, muss ich gestehen, noch nie etwas von der Reihe gehört. Klingt aber auch nach nichts für mich. Ich alter, konservativer Sack.
Na ja, die "Reihe" ist bisher nur ein Spiel, und das ist schon ein paar Jahre alt. ;-)
Es war für id Software halt insofern ungewöhnlich, dass es kein reiner "Korridor"-Shooter war, sondern eine Open World versucht hat. Lineare Indoor-Levels gibt es aber trotzdem, und die sind auch der beste Teil des Spiels.
Das Shooter-Gameplay ist so Doom, das ist schon ziemlich geil. :-D
Ich glaube ein Grund warum Rage einen so durchwachsenen Ruf hat steht im Teaser: "zumal es sein Open-World-Versprechen nicht wirklich umsetzte" - id Software hat nie eine Open World versprochen sondern immer betont dass es mehr als Hub zwischen den klassischen Shooterabschnitten dient. Deshalb war ich davon nicht enttäuscht, ich wusste worauf ich mich einlasse und das hat mir sehr gefallen.
Das ist der Grund warum ich etwas skeptisch bin, Open Worlds sind nicht so mein Ding, da fühle ich mich oft verloren und weiß nicht was ich tun soll, bin nicht so der Entdecker-Typ und brauche da mehr roten Faden.
Was mir aber gefällt ist dass das Kampfsystem sehr wuchtig aussieht, mit Elementen aus Doom, Bulletstorm und Borderlands. Von dem her denke ich dass ich mir es holen werde.
Sehr gut zusammen gefasst!
Ich habe Rage auch gern gespielt, viel größer muss es meiner Meinung nach gar nicht werden.
Nur das abrupte schnörkellose Ende fand ich mies... das hat mich echt geärgert.
It's bad. Very very bad.
Ich glaube das Game ist mir zu abgedreht
ps: Den Link zum Interview müsstet ihr oben rechts noch aktiv schalten.