2 Printhefte angefasst: elektrospieler & Return

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Jörg Langer 469822 EXP - Chefredakteur,R10,S10,A10,J9
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30. November 2009 - 17:53
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1. elektrospieler

Schon vor zwei Wochen berichteten wir über elektrospieler, ein neues Printheft von Robert Bannert. Mittlerweile halten wir das Heft auch physisch in Händen, und können sagen: Druck- und Fertigungsqualität sind sehr hoch, schweres Papier, Klebebindung, genutet (d.h. eine Rille, die das Umblättern trotz dicken Coverpapiers erleichtert). Die 92 Seiten (Einband und Werbung mitgerechnet) handeln "das Übliche" nur am Heftende ab, nämlich Spielekurztests auf 9 Seiten. Ebenso überschaubar ist der knappe Aktuell-Teil von elektrospieler. Die überwiegende Mehrzahl seiner Seiten verwendet das Heft für die beiden Rubriken "games & game-art" sowie "features & more".

Ein wirklich nur wunderschön zu benennender 10-Seiter widmet sich dem Titelthema Aion -- will aber nicht das MMO im Detail beschreiben, sondern vor allem sein Art Design präsentieren. Auch ein Studiobesuch bei Chimera Entertainment (Whispered World) beschäftigt sich viel mit der Grafik des Adventures und deren Entstehungsgeschichte. Es ist keinesfalls so, dass diese Artikel (oder auch eine Betrachtung der Marke Aliens vs. Predator) "nur Bild und keinen Text" bieten würden, aber der Text steht nie im Vordergrund, sondern ist entweder gleichberechtigt oder ergänzend. Die Artikel behandeln auch Ungewöhliches, so stellt "(re)born to entertain you" mit drei Fotomodels "das Leben eines Avatars" recht eigenwillig nach.

Vom Layout her und auch von den Themen gefällt uns elektrospieler #1 sehr gut, nur die (Nicht-) Farbe Schwarz wurde vielleicht ein wenig zu ausgiebig verwendet, das Heft macht dadurch einen etwas düsteren Eindruck -- lässt aber gleichzeitig auch die vorhandenen Farben leuchten. Eine Konkurrenz für GameStar und Co. will elektrospieler nicht sein, eher das Spieleheft-Äquivalent zum Hochglanzmagazinen wie Monocle, die man auf dem Lesetisch der Kaminecke prominent postiert, und in denen man zur Erbauung blättert -- und nicht, um hastig die neuesten Trends zu erfahren. Wer das Heft am Kiosk nicht findet (dort kostet es 6,95 Euro), kann es direkt über den Verlag bestellen, siehe Link unten.

2. Return

Deutlich weniger hochwertig gefertigt und layoutet, aber auch günstiger (4,90 Euro) ist das Heft Return (Herbst 2009) -- "das Magazin für die Generation C64". Das im Kleinverlag vertriebene Heft ist aber nicht minder spannend. Auf leider nur 52 Seiten stellt ein kleines Team um Frank Erstling und Boris Kretzinger Themen vor, die alte C64-Fans bewegen -- wobei die Sujets nicht auf den Commodore 64 beschränkt sind, sondern sich allgemein die Homecomputer- und frühe Videospielkonsolen-Zeit vornehmen, etwa das Atari 5200. Auch wird an den 20. Geburtstag des Nintendo Gameboy erinnert, Boris Schneider kommt ausführlich in einem Interview zu Wort, und es gibt auch tatsächlich aktuelle News. Wer es nicht weiß: Noch immer sind Retro-Fans und einige Spezialfirmen auf und für den C64 aktiv, veröffentlichen neue Hardware und auch Software. Für Technophile ist der Artikel "SID unter dem Mikroskop" sicher ein Highlight: Der legendäre Soundchip wird auf einer Doppelseite abgebildet, die Grafik ist im Originalformat rund 700 Megabyte groß und hat ein Format von 18000x20000 Pixeln. Ausgedruckt wären das etwa 6 mal 5 Meter...

Return ist wie der Ausflug in eine gute, alte Zeit, wo Spiele noch in 64 KByte passen mussten -- entsprechend findet ihr auch einige Oldie-Vorstellungen im Heft. Aber auch das aktuelle (!) Spiel Knight&Grail wird vorgestellt, denn: Der C64 ist noch nicht tot -- man muss nur daran glauben oder ein so liebevolles Heft darüber machen!

icezolation 19 Megatalent - 19280 - 30. November 2009 - 18:20 #

Auf das Return-Magazin bin ich auch, dank der GEE, aufmerksam geworden.. juckt mich tierisch in den Fingern, mir direkt das Abo zu holen.

Frage: Da sind ja .d64-Dateien dabei (bzw. kann man sich von der Internetpräsenz laden) - sind diese nur zum aufspielen auf die guten alten Disks gedacht oder (auch) für Emulator?

Scorp.ius 17 Shapeshifter - 8303 - 30. November 2009 - 18:23 #

Auf der Return Seite kannst du dir die Heftdisk als d64 laden. die kannst du natürlich sowohl auf dem echten c64, als auch auf dem Emulator (etwa VICE) benutzen ;) ich habe von der Disk zB Berzerk rauf und runter gespielt. das Spiel ist gerade rausgekommen und macht echt Spaß.

Zu einigen Artikeln gibt es auch Videos. Longplays und Berichte ;) Auch hier die Links auf der Seite.
http://www.return-magazin.de/

Deathsnake 20 Gold-Gamer - 22556 - 30. November 2009 - 18:26 #

Hab ja auch schon selber mehrere News geschrieben über Classic Computer und C64 (bin ja selber Generation C64 und Boris und Heinrich haben meine Kindheit verdorben *G* da ich 1984 die Happy Computer und dann die Powerplay gesammelt hab und meine Mutter erpressen musste um die 5 Mark für eine neue Ausgabe zu bekommen).

Werd ich mir auf jeden Fall mal ansehen ;)

ichus 15 Kenner - 2987 - 30. November 2009 - 18:45 #

Hab elektrospieler nicht gekauft, da es einfach zu teuer war und für die paar Seiten schlägt das Argument dicke Seiten usw. nicht.

harrypuuter 12 Trollwächter - 1115 - 30. November 2009 - 18:48 #

Elektrospieler war doch vorher ein PDF magazin oder ?
Habs immer recht gern gelesen - war ja kostenlos

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469822 - 30. November 2009 - 19:05 #

Ist es auch immer noch, das wird vom Printheft nicht beeinflusst.

Maestro84 19 Megatalent - - 18467 - 30. November 2009 - 19:07 #

Ein Heft Marke "Return" für SNES-Spiele würde ich sofort abonnieren.^^ Ansonsten bleibe ich weiterhin dem GameStar treu.

Pro4you 19 Megatalent - 16342 - 30. November 2009 - 19:16 #

Ich bleibe bei der Gee=)

Earl iGrey 16 Übertalent - 5093 - 30. November 2009 - 20:33 #

Das ist richtig cool, so etwas wie das Magazin Elektrospieler wäre ein passendes Äquivalent zu Musik-Nischenmagazinen wie Zinnober oder Zwielicht! Von denen habe ich ein paar Exemplare hier in der Kaminecke. ;)
Die GEE finde ich auch gut, scheint mir so 'ne Art InStyle oder Vogue für Gamer zu sein.

Earl iGrey 16 Übertalent - 5093 - 30. November 2009 - 20:43 #

...ist abonniert.

Robert Stiehl 17 Shapeshifter - 6035 - 30. November 2009 - 21:42 #

Mir hat ganz besonders die GamersGlobal-Werbung im Printheft von Elektrospieler gefallen. Spieler und Redakteure :D.

Klaus-Dieter (unregistriert) 30. November 2009 - 21:50 #

Ich hab mir mal beide Layouts angesehen - RETURN geordert und elektrospieler gedownloadet - ich kann nicht sagen, dass das Layout der RETURN minderwertig ist.

Eines sollte aber klar sein: Wenn ich, wie bei so vielen modernen Computergame-Zeitschriften, auf jeder Seite groß die Original-Artworks der Spielehersteller verballere, sieht ein Heft von der Grafik natürlich genial aus - dies ist aber nicht dem Layouter zu verdanken, sondern den tollen Bildchen - und die gab es bekanntlich in den frühen 80´ern kaum oder gar nicht, so dass die RETURN da etwas mehr strampeln muss. Folglich hinkt hier der Vergleich.

Inhaltlich muss ich Jörg auch widersprechen: nicht minder spannend ist falsch. Denn große (zugegebenermaßen kunstvolle) Fotos der elektrospieler auf einer Doppelseite und 3 Zeilen Text (Seite 54-59) ist für mich eher Bilderbuch-Charakter, weniger Magazin. Auch hier lebt das Magazin von der aufwändigen Arbeit eines Anderen. Da bringt mir die RETURN doch etwas mehr Information rüber.

Euer
Klaus-Dieter
Retrogamer.net

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469822 - 1. Dezember 2009 - 2:30 #

Weder habe ich den Begriff "minderwertig" benutzt, noch ist es so einfach, wie du vielleicht denkst, ein Layout wie das der elektrogamer hinzubekommen. Davon einmal abgesehen, ist das natürlich Geschmackssache. Ich finde persönlich das 80er-Jahre-Layout der Return durchaus passend -- so sahen damals Hefte tatsächlich aus...

SynTetic (unregistriert) 30. November 2009 - 21:55 #

Ich glaube nicht, dass sich das Prinzip "Hohe Kosten, dafür aber auch hohe Materialqualität" langfristig halten kann.

Noerd 06 Bewerter - 95 - 30. November 2009 - 23:13 #

Auch wenn ich aufgrund meines geradezu juvenilen Alters die C-64 Ära nicht mehr miterleben durfte werde ich mir mal die 'RETURN' ansehen :)

PARALAX (unregistriert) 1. Dezember 2009 - 1:40 #

Ach ja...die Herren von "Return" haben dieses Jahr ein Interview mit mir geführt. Kann mich noch gut erinnern. :-)

Außerdem kann ich noch das "Retro" Magazin empfehlen. Habe von der GC 2007 mal ein Exemplar von Enno Coners (dem Verleger) in die Hand gedrückt bekommen und fand es eigentlich ganz informativ:

http://www.retromagazin.eu/

GingerGraveCat (unregistriert) 1. Dezember 2009 - 10:47 #

Mich konnte die Elektrospieler nicht überzeugen. Das Layout schwankt stark in der Qualität. Wenn ich nur an den Bayonetta Artikel denke. Die Schriftart, eine Handschrift mit vielen weiten Bögen, sieht zwar nett aus, aber ist schwer zu lesen. Die Artikel über die Designstudios waren nett, aber wenig informativ. Mir fehlte oft der Hinweis, worauf der Autor hin will. Was ist die Aussage hinter dem geschriebenen? Gut gefallen haben mir jedoch die meist sehr schönen Seitenfüllenden Bilder. Mehr hat das Heft, aus meiner Sicht, aber nicht zu bieten und so bleibe ich lieber bei der Gee.

Robert Bannert (unregistriert) 8. Dezember 2009 - 12:49 #

Aussage? Muss denn jeder Artikel eine Aussage haben? :) Was ist denn die Aussage eines Previews oder eines Tests - außer viell. zu kommunizieren, was der Titel taugt bzw. was man davon evtl. zu erwarten hat? Und muss jedes Feature philosophisch sein?
Wer unsere PDF-Ausgaben kennt, der weiß, dass wir so was auch liefern... aber wo bei der Vorstellung eines Studios wie "Chimera" oder "Augenpulver" bzw. eines Concept Artists wie Helge C. Balzer eine tiefere Aussage verborgen sein soll, das ist mir... äh... nicht ganz klar. oO Unsere Intention ist es, die Macher und all jene Leute, die sich im Umfeld der Spiele-Branche bewegen, zu Wort kommen zu lassen und die Kreativen vorzustellen. Darum interviewen wir sie ja auch. ;) Eigentlich sollte auch der "AvP"-Artikel Zitate von den Entwicklern bergen - nur dass es dann mit dem geplanten Interview leider nicht mehr geklappt hat... und da war es schon zu spät, um den Bericht entsprechend zu stutzen. Der könnte also tatsächlich einen Tick gehaltvoller sein. Aber ansonsten ist eigentlich alles genauso wie es sein sollte. :) Bei einem Bericht wie "Gunslinger Witch" wiederum geht es ganz klar um Style - Style in Wort und Bild. Logisch: Entweder man mag's - oder nicht.

Klaus-Dieter (unregistriert) 1. Dezember 2009 - 12:10 #

Hallo Jörg Langer,
Das Layout der RETURN entspricht dem Design der 80´er Jahre? Also, da muss ich doch jetzt mal weghement widersprechen. Wie ich mich in meinem reifen Alter doch erinnern kann, warst Du Teil der Redakteure der 80´er Jahre und müsstest es besser wissen. Oder wurde das Altpapier-Design von 64´er, RUN und Co. etwa von Nostalgiegefühlen verdrängt? Also, ich hab sie (fast) alle noch hier. Das war seinerzeit doch ziemlich grottig, selbst für die 80´er! Nein, dieser Vergleich kommt der RETURN nicht gerecht.

Nochmal: Ich habe hier keinen Papiervergleich der elektrogamer, ich habe nur eine PDF-Version des Papiermagazins und wir reden hier nur von Seitenaufteilung, Textinhalt und Bildern. Und ich bleibe dabei: Ein Foto auf eine Doppelseite zu ziehen und 4 Zeilen Text drunter zu setzen ist für einen Layouter keine große Herausforderung. Dass jemandem sowas gefällt: keine Frage. Deshalb haben Zeitschriften wie die GEO Ihren Stellenwert.

Definitiv habe ich einige Verbesserungsideen für die RETURN und sie den Jungs auch schon per Mail mitgeteilt, aber sie mit dem Layout der 64´er zu vergleichen - autsch.

Wie ich gesehen habe, bist Du in der Entwicklung und Beratung so einiger Zeitschriften scher im Geschäft. Und wie ich das auch gesehen habe, wird die RETURN bloss von 5 Leuten gestemmt - vielleicht hilfst Du ihnen ein wenig? Sicher müsste Dich das Thema doch noch interessieren? Ich fänd´s gut, Deinen Namen dort zu lesen!

Klaus-Dieter
Retrogamer.net

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469822 - 1. Dezember 2009 - 16:14 #

(Tipp: "Antwort" direkt unter dem jeweiligen Posting anklicken)

Stimmt, 64er, RUN64 und Co. sahen schlimmer aus, und damit habe ich Return ja auch nicht explizit verglichen. Ich finde es schade, dass du mich in die Position bringst, jetzt noch "nachzutreten" gegenüber Return: Ich finde das Heft nämlich gut, sonst hätte ich es nicht vorgestellt. Das merkt man aber auch, wenn man den Text liest. Nur ändert das nichts daran, dass es ein altbackenes Layout verwendet. Das kann ja sogar Absicht sein, weil's eben ein Retromagazin ist.

Ansonsten tust du mir zuviel der Ehre an: Ich bin erst seit 1994 im Geschäft. Und Zeitschriften berate ich aktuell auch keine mehr, schließlich mache ich GamersGlobal.de :-)

Robert Bannert (unregistriert) 8. Dezember 2009 - 13:06 #

Also Moment mal.... zum Grafiker-Handwerk gehört auch die Reduktion... und die Auswahl geeigneter Bilder... die Entscheidung darüber, wann es angebracht ist, welches Bild auf welche Weise darzustellen. Und manchmal ist es eben einfach am besten, ein Bild plakativ und groß aufzuziehen. Als Layout-Youngster in den ersten Jahren hat man den Hang dazu, an jeglichem Bildmaterial zu zeigen, wie toll man es verwursten und durch den persönlichen Grafik- oder Layout-Wolf drehen kann... aber das ist im Grunde nur eine Befriedigung des kunsthandwerklichen Egos... und tut den Opfern (dem Bildmaterial) nicht immer unbedingt gut. Und bitte denk daran, dass die von uns abgebildeten Arbeiten ja schon Kunstwerke sind - und die verdienen es, dass man sie genauso abbildet wie sie sind... und sie voll zur Geltung kommen lässt. Daran sollte man nicht unnötig rumbasteln - machen die Gestalter von Artbooks ja auch nicht.

Wobei da Grafiker-Können gefragt ist? Z.B. bei der Platzierung des Motivs, bei der Wahl des richtigen Bildausschnitts.... und nicht zuletzt auch dabei, die Seitenabfolge visuell spannend zu gestalten, indem man genau die richtigen Bilder aneinanderreiht und eine gelungene, harmonische Mischung aus reinen Bildseiten sowie textlastigeren, weniger bunten Seiten schafft. Wenn Du wenige, handverlesene Elemente in einem Artikel platzierst, dann darfst Du Dir keinen Schnitzer erlauben - dann muss alles sitzen. Eine mit tausend Screenshots und lustigen Kästen überfrachtete Seite zu bauen, kann u.U. wesentlich einfacher sein.