Boris Schneider-Johne: "Der Spieletest ist tot"

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27. November 2009 - 16:26 — vor 14 Jahren zuletzt aktualisiert
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Auf seinem privaten Blog Dreisechzig.net (siehe Quelle) schreibt Boris Schneider-Johne einen ausführlichem Blogeintrag zum Thema Spieletests. Darin geht Boris, der mit Heinrich Lenhardt zusammen vor rund 25 Jahren das erste Mal in Deutschland ausführliche Spieletests (mit Wertung) veröffentlicht hat (im von ihnen gegründeten Spieleteil der Zeitschrift Happy Computer, aus der dann die PowerPlay wurde) detailliert darauf ein, warum er das System mittlerweile für veraltet hält.

Sein Vorschlag ist es, dass aus Spieletestern Kritiker werden sollten, die von ihrer persönlichen Erfahrung mit einem Spiel berichten. Als Beispiel für diese Richtung nennt er das leider unregelmäßig erscheinende Format von Heinrich Lenhardt und Jörg Langer: "Langer & Lenhardt: Die Stunde der Kritiker".

Die Chefredakteurin der PC-Games Petra Fröhlich hat zu dem Thema in ihrem Blog auch einen eigenen Artikel verfasst, in dem sie nochmal daran erinnert, das ein Spieletest auch Hilfestellung und Orientierung bieten und nicht nur einfach eine Meinung wiedergeben soll. Und für weniger Lesefreudige fasst Gunnar Lott, Ex-Chefredakteur der GameStar, das alles in seinem privaten Blog zusammen.

Vin 18 Doppel-Voter - 11879 - 26. November 2009 - 21:02 #

ist sowas denn wirklich eine News wert? Es ist ein Blogeintrag, eine persönliche Meinung. Genauso könnte man jeden anderen Blogeintrag hier verlinken. Hätte Schneider-Johne gewollt, dass die Kolumne hier erscheint, wäre sie das wohl auch.

maddccat 19 Megatalent - 14116 - 27. November 2009 - 15:49 #

Da Boris Schneider-Johne nicht nur irgendwer in diesem medialem Segment ist (darauf wird auch eingegangen), ist es in meinen Augen schon eine News wert.

PumpkinStrikesBack 10 Kommunikator - 408 - 27. November 2009 - 21:50 #

außerdem kann man die exp gut gebrauchen...

Russvik 09 Triple-Talent - 233 - 27. November 2009 - 16:10 #

Dies hier http://www.gamersglobal.de/meinung/spiele-sind-zu-billig war eine Top-News wert, also wieso dann nicht auch den lieben Boris zu Wort kommen lassen, zu mal er doch recht hat und es seine eigene Meinung ist weswegen er es wohl auch auf seinem Blog erklärt und nicht irgendwo anders. ;)

Was die gute Petra da schreibt von wegen keine Wertung, keine Eier... oeh. Die muss Sie sich sowieso erstmal zu legen... so als Frau halt. Ich finde diese % Tests selbst etwas komisch und ich habe doch recht lange mir immer wieder PCAction, PCGames und GameStar besorgt und mir aus allen 3 oftmals lieber die Infos besorgt weil mir mehrere Sichtweisen eh lieber sind als ein Kästen mit einer Zahl drin die mir den Spielspass darstellen soll den ich wohl empfinden werde/könnte. Solche Tests wie den gezeigten von Langer und Lenhardt find ich allgemein sehr gut und meiner ansicht nach besser da diese recht frei von Vorurteilen ran gehen.

Ich weiss nicht mehr in welcher der 3 Zeitschriften, war mir der Text eh sehr unprofessionell geschrieben und mehr auf witzig sein, als auf Hintergrund ausgelegt. Da kommt man wieder zu dem Punkt das Hintergrund Info's eh zu wenig meist mit bei sind... mag vieleicht am Publisher/Entwickler liegen der nicht soviel Preisgeben will aber dann schreib ich auch keine witze drüber. ;)

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83926 - 27. November 2009 - 16:20 #

"Ich weiss nicht mehr in welcher der 3 Zeitschriften, war mir der Text eh sehr unprofessionell geschrieben und mehr auf witzig sein, als auf Hintergrund ausgelegt."

Klingt nach PC Action... Die legen mehr Wert auf niveaulose Witze und "krasse" Ausdrucksweise las auf sinnvolle Texte.

Russvik 09 Triple-Talent - 233 - 27. November 2009 - 16:25 #

Ahh das kann gut sein, ich verzichte seit gut 2-3 Jahren darauf da ich mir meist meine Meinung aus dem Netz hol. Dafür Geld bezahln war mir oftmals nichts... da waren die Vids eigentlich mehr wofür ich gezahlt hab weil ich dort mir immer auch eine eigenen eindruck von den Games gemacht hab. Heut kriegt man das ja im Netz genauso. PS3 vs XBox360 vs PC Vids find ich fast am wichtigsten aber bin ich wohl auch etwas allein da ich PC PS3 und XBox besitze, zwar auch eine Wii aber die habsch mehr für meine Freundin. *Wii Fit und so... ihr wisst schon* :P

I.C. Wiener (unregistriert) 28. November 2009 - 11:49 #

Pc Action hat halt ne andere Zielgruppe, mir gefällt sie z.B. Sehr-gut.

Vin 18 Doppel-Voter - 11879 - 27. November 2009 - 16:28 #

Die Kolumne von Anatol Locker wurde hier auf GG veröffentlicht. Wie zu jedem redaktionellen Artikel gibt es dazu eine (Top-)News.
Das das ganze Thema interessant ist und Schneider-Johne ein Pionier der Branche war stimmt, dennoch ist das ganze keine News. Das ganze hätte mmn. besser in einen Thread im Forum gepasst

Tr1nity 28 Party-Gamer - P - 110370 - 30. November 2009 - 11:01 #

"Was die gute Petra da schreibt von wegen keine Wertung, keine Eier... oeh. Die muss Sie sich sowieso erstmal zu legen... so als Frau halt."

Aha. Und warum?

Gamaxy 19 Megatalent - 14748 - 27. November 2009 - 17:15 #

Es ist eine sehr interessante Diskussion mit lesenswerten Gegenbeiträgen (vor allem von Petra Fröhlich), von daher finde ich sowas als News durchaus interessant. Hatte mir auch schon überlegt, eine News dazu zu machen.

bolle 17 Shapeshifter - 7789 - 27. November 2009 - 18:59 #

Ja. Ich finds für mich als Spieler interessant.

monokit 14 Komm-Experte - 2495 - 27. November 2009 - 14:37 #

Mag sein, das das für *dich* nicht interessant ist. Aber ich find schon das das eine News wert ist, die auch andere interessieren könnte. Wenn sozusagen der Begründer des Spielebewertungssystems in Deutschland sich nach 25 Jahren kritisch dazu äußert, finde ich das schon bemerkenswert.

melone 06 Bewerter - 1512 - 27. November 2009 - 16:33 #

Und die Spielekritiker werden dann den gleichen Weg gehen, den seinerzeit die Filmkritiker gingen. Durch die im Netz artikulierten Meinungen der Konsumenten sind sie schlicht überflüssig. Ich denke, daß eine gewisse Hilfestellung und Orientierung sinvoll und nützlich ist. Diese kann im Netz aber auf vielfache Weise erworben werden. Dazu Bedarf es weder Kritiker, noch professioneller Tester.

AticAtac 14 Komm-Experte - 2319 - 27. November 2009 - 15:53 #

Ich finde den Blog-Artikel sehr interessant und in vielen Punkten kann ich ihm nur Recht geben.

Loco 17 Shapeshifter - 8999 - 27. November 2009 - 15:56 #

Ich vermisse "Die Stunde der Kritiker" habe mir ALLE Folgen angeschaut und war begeistert.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469805 - 27. November 2009 - 15:58 #

Noch ist nicht aller Hoffnung Abend.

Russvik 09 Triple-Talent - 233 - 27. November 2009 - 16:10 #

Gibst Du uns etwa Hoffnung Jörg? :)

PumpkinStrikesBack 10 Kommunikator - 408 - 27. November 2009 - 21:52 #

Heinrich ist ja jetzt wieder "frei" - seinem Einstand auf GG steht also nichts mehr im Weg ;-)

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83926 - 27. November 2009 - 16:06 #

Ich finde es sehr interessant. Schließlich habe ich zu PC PLayer-Zeiten as Abonnent mitbekommen, wie Boris Schneider das 5-Sterne-System einführte (das später von Heinrich Lenhardt wieder gekippt wurde). Voll zustimmen kann ich beiden Seiten nicht, aber ganz unrecht habe sie auch nicht. Es ist eben schwer, so etwas subjektives wie Spielspaß zu bewerten. Suspekt ist es dann, wenn die Wertung von einem einzelnen stammt. Daher fand ich die PC PowerPlay gut, wo jeder Redakteur siene subjektive Prozentwertung (die auch im Test aufgeführt war) vergeben hat und der Durchschnitt daraus die offizielle Hauptwertung war. Leider gab's das Heft nicht lange.

rapidthor 14 Komm-Experte - 2693 - 27. November 2009 - 16:22 #

Vielleicht könnte man in die Linksammlung noch Herrn Kaliban (Gunnar Lott) aufnehmen:

http://kaliban.de/2009/11/sturme-in-wasserglasern/

Finde es ist eine sehr hilfreiche Zusammenfassung des ganzen "Flamewars". Braucht man sich nicht durch meterweise Kommentare wühlen :)

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469805 - 27. November 2009 - 16:22 #

Hab ich gerade verlinkt.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469805 - 27. November 2009 - 16:24 #

Mal was ganz anderes: Wie findet ihr denn das Wertungssystem auf GamersGlobal.de?

Russvik 09 Triple-Talent - 233 - 27. November 2009 - 16:29 #

Hum... das ist meistens das letzte worauf ich guck bei den Steckbriefen die neben den "sehr gute" und "ausführlichen" Tests daneben stehen.

Aber hingucken tu ich schon weil es halt Red und User Wertungen sind und diese sich aus massen an Leuten zusammen setzen und nicht an 2-3 Leuten die das Game getestet haben, vieleicht zwar nur die Test gelesen haben aber ich bewerte die Games oft erst wenn ich sie selber hab da ich vorab sowas selbst nicht toll finde. Also von wegen weg keine Ahnung hat einfach mal ****** halten gilt dann auch für mich. :P

Ausserdem finde ich die ausführlichkeit bei Pro und Kontra sehr gut. Sowas find ich nur in Hardware Zeitschriften als die menge an Pro und Kontras die auch beachtet werden und nicht nur die Hauptaspekte.

Vin 18 Doppel-Voter - 11879 - 27. November 2009 - 16:32 #

Ich empfinde die Bewertung als etwas überflüssig, es gibt kein System woraus sich die Note ergibt, es basiert also auf reinem Bauchgefühl. Da könnte man die große Zahl am Ende auch durchaus weglassen und nur den Kasten da lassen.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469805 - 27. November 2009 - 16:41 #

Das stimmt nicht ("reines Bauchgefühl").

Vin 18 Doppel-Voter - 11879 - 27. November 2009 - 16:53 #

Damit mein ich natürlich nicht "wir würfeln mal und schauen was rauskommt", bis jetzt fand ich die Wertungen größtenteils auch gerechtfertigt. Nur gibt es halt für mich kein festes System an dem ihr die Wertungen bestimmt, eher so: "ja, das und das macht das Spiel Y schlechter als X, deshalb geben wir ihm 1/2 Note schlechter"

Zille 21 AAA-Gamer - - 26488 - 27. November 2009 - 21:21 #

Ich fände ein System ohne Noten auch besser. Eine möglichst objektive Beschreibung des Spiels gefolgt von 2-3 persönlichen Meinungen der Tester (die dann ruhig etwas ausführlicher als die kurzen Meinungskästen). Jeder kann seine persönlichen Pros und Kontras schildern und dann kann man sich das heraus suchen, was am ehesten zu der persönlichen Meinung passt.

monokit 14 Komm-Experte - 2495 - 27. November 2009 - 21:22 #

Wär dir denn ein Wertungssystem, wie das der Computerspiele-BILD lieber? Das ist doch genau das, was Boris anprangert. Wertungssysteme *sind* Schwachsinn!

grimmi 10 Kommunikator - 516 - 27. November 2009 - 16:38 #

Ich bin ja auch der Meinung, dass man sich (Punkt-/Prozent-)Wertungen sonstwo hinstecken kann. Wenn der Testbericht nicht genug aussagt, dass der Leser sich eine Meinung bilden kann, dann kann er auch der Punktewertung nicht vertrauen.
Was prinzipiell natürlich gut ist, ist eine Pro-/Contra-Auflistung, die Stärken, aber auch Schwächen des Spiels kurz nennt (zu denen es dann hoffentlich im Text mehr Infos gibt).

Ich persönlich richte mich nicht mehr nach Punkten, sondern suche nach Videos und ausführlichen Reviews, die bringen mir persönlich mehr.

Mal etwas neben den Bewertungsaspekt: Interessiert das heutzutage wirklich noch jemanden in einem Printmagazin? Dank dutzenden Reviewseiten im Internet kann ich mir die Tests so durchlesen ohne 5€ und mehr auszugeben. Und qualitativ hochwertige findet man auch im Netz. Was mich am ehesten noch bewegen würde, ein Spielemagazin zu kaufen wären interessante und gut geschriebene Reportagen und Hintergrundberichte. Aber ich brauche in einer monatlich erscheinenden Publikation keine drei Wochen alten Nachrichten oder Produktankündigungen. Und wie gesagt: Auf die üblichen Tests kann ich auch sehr gut verzichten - ausgenommen vielleicht die Testvideos, die m.M.n. die geschriebenen komplett ersetzen könnten, wenn man sie ggf. etwas ausweitet.

icezolation 19 Megatalent - 19280 - 27. November 2009 - 16:49 #

Am meisten bin ich an den kurzen Pro- & Contra Punkten interessiert. Vor allem technische Mängel kann ich dann sofort ausmachen.

Eine Bewertung, sei es nun als Note oder Prozentangabe, betrachte ich schon ewig nicht mehr als "Aushängeschild". Für mich stellt das lediglich einen Indikator für krasse Fälle dar, dann auch nur "gut" oder "nicht so gut". Letztendlich muss man sich stets ein eigenes Bild machen - und dafür gibt es meines Erachtens wirklich genug Möglichkeiten.
Was mir folglich total gegen den Strich geht ist, wenn da ein Entwickler/Publisher meint, keine Demo rausbringen zu müssen. Das fördert zu einem gewissen Maße die Faulheit von anderen, sich auf Wertungen von Magazinen zu berufen - sei es, um einen Kauf zu begründen oder ein Spiel aus dem Nichts zu loben/kritisieren.

Sebastian Conrad 16 Übertalent - 4790 - 27. November 2009 - 17:16 #

Agree. Wieviel Prozent ein Spiel bekommen hat ist für mich mittlerweile irrelevant. "Nur" 70%? Egal, vielleicht mag ich das Spiel ja trotzdem. Deswegen, wie der Ice schon richtig gesagt hat, finde ich die Pro und Contra Einträge für mich mittlerweile viel wichtiger.

monokit 14 Komm-Experte - 2495 - 27. November 2009 - 21:25 #

Seh ich ähnlich, wobei ich bei der Pro/Contra Liste manchmal nur mit dem Kopfschütteln kann. Da lutschen sich manche Sites/Zeitschriften Dinge aus den Griffeln...oder anders ausgedrückt: Jammern auf hohem Niveau.

melone 06 Bewerter - 1512 - 27. November 2009 - 17:11 #

Die Wahrheit?

Ich finde den Wertungskasten extrem häßlich und unübersichtlich.

Was die Wertungsergebnisse anbelangt, so habe ich wohl oftmals eine andere Meinung, manchmal mehr, manchmal weniger stark ausgeprägt, in vereinzelten Fällen stimme ich mit GG aber auch überein. Insgesamt ist GG aber (noch) nicht die Seite, die ich als erstes für eine Einschätzung heranziehe; sie ist aber manchesmal Teil der Meinungsbildung.

Ohne es jetzt aber genau im Kopf zu haben scheint mir das System für einen eher wissenschaftlichen Ansatz detailliert genug, für die Erläuterung eher einer Meinung vielleicht ein wenig zu ausführlich zu sein.

Wie bereits erwähnt fänd ich's gut, wenn standardmäßig auch auf den Kopierschutz hingewiesen werden würde. Um's richtig kritisiern zu können, müßte man sich mal richtig damit auseinandersetzen; so ist aber nix dabei was besonders negativ auffällt, sprich es scheint zu funktionieren.

Was mir Freude bereitet, ist, daß es deutsche Texte sind.

Z 12 Trollwächter - 1009 - 27. November 2009 - 17:26 #

Da ich hier mittlerweile mehrmals täglich lese, ist die zahlenmäßige Bewertung das erste, was ich mir bei einem Test anschaue. Danach entscheide ich, ob ich mich näher mit dem Spiel, ergo Testbericht, befasse oder nicht.

Die Ausnahme sind Spiele, die mich besonders interessieren, weil sie z.B. meinem Lieblingsgenre entstammen, oder solche, auf die ich mich seit Monaten freue. Dann steht der Testbericht im Vordergrund und die Bewertung ist nebensächlich.

Zasi 11 Forenversteher - 565 - 27. November 2009 - 17:48 #

Ich schaue nie auf die Bewertung, weil sie mich nicht interessiert. Die Texte sind das wesentliche. Die lese ich und finde sie hier auf einem guten Weg!

Klausmensch 14 Komm-Experte - 2213 - 27. November 2009 - 19:18 #

Ich empfinde Wertungen auch als ein altbackenes System. Ob ich mir ein Spiel kaufe kann ich nur beurteilen wenn ich es gespielt habe oder zumindest einige Videos angesehen habe. Würe ich nur nach Wertungen gehen hätte ich mir z.B. Crisis kaufen MÜSSEN, denn es hat ja überall wahnsinnswertungen eingefahren. Ich finde Crisis aber sehr langweilig wenn man nach 10 minuten aufgehört hat über die Grafik zu staunen.
Kritiken wie die in "Die Stunde der Kritiker" finde ich hilfreicher. Z.B. die von Mirrors Edge. Es hat auch größtenteils gute Wertungen bekommen, warscheinlich aufgrund seines Stiles und der Atmosphäre. In eurer Stunde der Kritiker merkt man aber das das Spiel einfach keinen Spaß macht, eben euer empfinden.
Außerdem gehen in Wertungen dinge wie die Flughafenszene von Modern Warfare 2 unter, denn sie unterliegen ja dem "persönlichen ethischen Empfinden". Spätestens hier waren die Wertungen dieses Spiels lächerlich.

monokit 14 Komm-Experte - 2495 - 27. November 2009 - 20:10 #

Nimmt die Zahl weg und macht 0 - 3 Sterne.

PumpkinStrikesBack 10 Kommunikator - 408 - 27. November 2009 - 21:55 #

Bringt doch die "Wertungsgrimassen" wieder ;-) Und als Abstufungen wie damals: Hilfe - Naja - Geht so - Gut und Super. Das wär's doch, oder?

Spiritogre 19 Megatalent - 13401 - 28. November 2009 - 21:19 #

Das ist ziemlich gelungen. Ich hatte mir immer überlegt, wenn ich mal eine Spieletestzeitschrift mache würde ich 5 Prozent Schritte machen. Also ...50, 55, 60, 65,... und nichts dazwischen. Ich denke genauer kann man ein Spiel nicht objektiv werten. Ob ein Spiel 67 oder 68 Prozent verdient hat ist doch sehr, sehr subjektiv. Aber: 1 bis 10 Punkte ist mir dann wieder zu wenig!

bananenboot256 13 Koop-Gamer - 1241 - 27. November 2009 - 16:45 #

>>Folgender Beitrag sollte natürlich als Antwort auf Jörgs Frage verstanden werden, war nur zu dumm auf den richtigen Knopp zu drücken.<<

Ich interessiere mich eigentlich gar nicht für die Zahl am Ende. Wichtig für einen guten Testbericht sind für mich die Meinungen und Eindrücke desjeniegen, der es angespielt (besser noch: durchgespielt) hat.

Ich mag Auflistungen von positiven wie negativen Punkten aber eine Zahl wirkt für mich immer entweder aus der Luft gegriffen (so nach Bauchgefühl) oder halt in einem "Berechnungssystem" erstellt welches schwachsinnig oder brutal komplex (=schwachsinnig) ist.

Mir gefallen eure Tests sehr, brauche kaum noch Alternativen in der Sache, aber es würde für mich kein Problem darstellen, wenn am Ende keine Zahl, sondern eher ein Daumen hoch, Daumen mitte, Daumen runter steht, also ob ihr das Spiel empfehlen würdet oder nicht.

Denn Zahlen laden immer zu Spekulation ein. "Warum ist Spiel X 0,5 "Punkte" besser als Spiel Y?" Das kann doch keiner so genau beantworten.

Also: Wertungssystem gefällt mir auf GG weniger, die Tests umso mehr.

kj

Gucky 27 Spiele-Experte - - 78894 - 27. November 2009 - 16:49 #

Wenn ich ehrlich bin schaue ich zuerst auf die Wertung des Spiels und je nachdem mich ein Spiel interrsiert lese ich einzelene Wertungsbereiche, das Fazit oder den ganzen Test...

Knight 13 Koop-Gamer - 1307 - 27. November 2009 - 16:49 #

@Jörg:
Ich habe lustigerweise tatsächlich noch vorhin Boris´ Blogeintrag gelesen.

Ich sehe es unterm Strich so, dass nicht nur eine % oder eine Punkte Bewertung die ein "von Hundert" - Schulnoten-Gefühl mit sich bringt, sondern auch ein Bewertungskasten am Ende mit + und - Eindrücken genau der falsche Weg ist, ein Spiel der zahlwilligen Kundschaft auf professionelle Weise nahe zu bringen.

Denn es verführt dazu sofort nach unten zu scrollen und sich nur das eh schon zumeist subjektiv gefärbte "Ergebnis" anzugucken, um sich darauf möglichst schnell eine Meinung bilden zu können um möglichst schnell überall mitreden zu können.

Reviews professionell zu schreiben IST Arbeit. Und an der Stelle des Rezensenten würde ich auch alles geben wollen, damit nicht nur das Fazit, sondern der ganze Inhalt gelesen wird. Idealerweise über mehrere Seiten, denn die Werbung muss ja auch irgendwo unter damit die Seite und das Gehalt für die Arbeit bezahlt wird.

Und damit das alles gelesen wird muss der Test nicht nur informativ sondern so spannend erzählt werden dass man sich wünschte man würde das nicht nur lesen sondern gleich live mitzocken ohne gespoilert zu werden. Nur so kann man dann auch alle wichtigen Eigenschaften des Spiels die gut oder weniger gut gelungen sind den Lesern nahebringen. Es soll dem Gamer das richtige Gefühl des Spieles geben. Und dazu brauch es einem Tester, der das Game mit Herzblut testet und nicht nur mal so nebenbei auf der Toilette.

Denn es ist das Geld der Gamer, das für ein Spiel ausgegeben werden soll, und man hat nicht immer soviel Geld UND auch noch Zeit das alles spielen zu können.

Da müssen auch die Jungspunde lernen, das Multitasking und das "alles haben wollen" sein zu lassen und sich auf das Wesentliche konzentrieren. Damit eben nicht alles sofort langweilig wird was man anfasst.

Carsten 18 Doppel-Voter - 12406 - 27. November 2009 - 16:58 #

Es ist immer wieder erstaunlich, wie es die Meinung eines Einzelnen schafft, solch eine handfeste Debatte auszulösen. Bisher sagt mir die Sichtweise von Darth Lott noch am ehesten zu, genau so wie seine Sichtweise der Dinge.

Eines ist die Diskussion nämlich mit Sicherheit: Sehr unterhaltsam -- zumindest für Leute, die sich auch für den Spieljournalismus-Backstage-Bereich interessieren. Aber einen Konsens wird man nicht finden.

Trotzdem ist es auch interessant, welchen Eindruck die Kommentare über die Rolle des Schreibers vermitteln. Einerseits haben wir da den Boris, den alten Hasen, der beide Seiten der Medaille kennt.

Die Frau Fröhlich. Sie ist mir irgendwie einfach sympathisch. Genau so wie ihr Kommentar. Versucht hier und da zu konsolidieren, legt ihre Meinung nachvollziehbar dar. Im Film "Krieg der Wertungen" aber eher Nebendarstellerin.

Dann natürlich der belustigte Herr Lott. Der schaut sich das alles an und erkennt richtig: Die Wertungen sind den meisten Spielern gar nicht so wichtig, wie der gemeine Spielejournalist vielleicht denken mag. Alles richtig gemacht, Darth Lott.

Zu guter letzt haben wir da natürlich den 4-Players-Luibl, der sich selbst anscheinend für den allwissenden, top-ausgebildeten, mit Magister ausgestatteten Messias des deutschen Spielejournalismus hält. Hmm, vielleicht wäre doch "Test-Gott" die Bezeichung, die ihm selbst auch am ehesten zusagt. Denn jemand mit seiner Qualifikation muss ja unfehlbar sein. Jedenfalls wirkt er höchst unsympathisch, aber das ist glaue ich gewollt. Denn (Test-)Härte scheint einherzugehen mit dem chronischen Bedürfnis, allen Leuten auf die Füße zu treten -- selbst denen, die seine Meinung teilen. Seid-seit-Hinweise, nee nee. Da muss man schon echt arm dran sein und sich selbst für ganz toll halten. Gell, Herr Luibl? Ich persönlich halte ihn eher für einen Pseudo-Querschläger, der durch seine eiskälte Härte zeigen möchte, das er auf die Meinngen anderer scheißt, gleichzeitig aber verlangt, dass man seine geistigen Ausdünste als solche akzeptiert. Na dann mal viel Glück. Mal überkrass ausgedrückt: Außer die pubertierenden 4Players-Jünger der "Voll-krass-Generation" beeindruckt das wohl niemanden.

Ich verbleibe dann mal in freudiger Erwartung auf die Gedanken von Lehnhardt, Langer und Fränkel.

Z 12 Trollwächter - 1009 - 27. November 2009 - 18:46 #

Ausser Polemik lese ich hier aber auch nicht viel Inhaltliches zur Kritik an Jörg Luibl. Alles, was du ihm vorwirfst, steht in gleicher Weise in deinem Absatz.

Nicht, dass ich ein Fan von ihm wäre. Seine Subjektivität überschreitet für mich die Grenze, nach der man Bericht und Meinung noch auseinanderhalten kann. Aber der Beitrag zum PR-Verhalten und den Wertungen finde ich sehr interessant.

Die Tendenz, die auch hier in den Kommentaren ersichtlich wird, dass die meisten die Wertung schlicht ignorieren, hat meiner Meinung mit der Tatsache zu tun, dass in zu vielen Fällen selbige nicht mehr nachvollziehbar ist. Jedes Spiel, was halbwegs spielbar ist und einigermaßen Spaß macht, bekommt eine 8x und damit eine klare Kaufempfehlung.

Im Prinzip gibt es seit Jahren nur vier Kategorien: über 90 (super), 80-89 (gut), unter 70-79 (naja) und unter 70 (scheisse). Den Rest kann man sich eigentlich sparen.

monokit 14 Komm-Experte - 2495 - 27. November 2009 - 21:29 #

Genau! Und deshalb...weg mit den Zahlen. 0 - 3 Sterne sagen das Gleiche aus.

Carsten 18 Doppel-Voter - 12406 - 28. November 2009 - 4:27 #

Polemisch -- vielleicht. Ich würde es nur überspitzt nennen. Aber, dass ich die selben Eigenschaften wie er an den Tag lege, das musst du mir erklären. Ehrlich gesagt sollte mein Geschreibsel auch keine inhaltlich fundierte Kritik an Herrn Luibl sein, vielmehr habe ich einfach das geschrieben, was ich von ihm, oder besser, von der Art wie er sich gibt, halte. Nicht mehr, nicht weniger.

Du kannst mir aber gerne glauben, dass ich die von mir kritisierten Eigenschaften nicht habe. Sonst hätte ich mich nicht so darüber erbost. Seien wir doch mal ehrlich: Jemandes Stil als den "eines Klempners" zu bezeichnen, im gleichen Atemtzug seine eigene, überragende Ausbildung hervorzuheben und dann noch so süffisant auf einer Lächerlichkeit wie seit-seid herumzureiten, ist respektlos und aller unterste Schublade. Gossen-Niveau. Wenn man das in der Journalismus-Ausbildung lernt, na dann Prost Mahlzeit.

monokit 14 Komm-Experte - 2495 - 28. November 2009 - 15:40 #

Ich nenn sowas Stutenbissig...;)

Peter Verdi 17 Shapeshifter - - 8356 - 28. November 2009 - 16:12 #

Naja, wie man ja am Beispiel des Herrn Luibl sieht, sagt Ausbildung anscheinend über Professionalität und menschliche Qualitäten nicht sehr viel aus. Ich kann mich hier deiner Meinung nur voll und ganz anschließen.

Vanguard 13 Koop-Gamer - 1374 - 28. November 2009 - 18:43 #

Ich bin auch nicht gerade ein Fan von Jörg Luibl aber man darf auch nicht übersehen das BSJ das ganze eröffnet hat und eben schwer gegen ihn geschossen hat.
Und man sollte nicht vergessen wer dessen Arbeitgeber ist, da kann man noch so sehr seine Unabhängigkeit predigen.

Liam 13 Koop-Gamer - 1440 - 28. November 2009 - 18:57 #

Würde mich aber auch nicht immer direkt auf den Arbeitgeber stürzen, ich traue Leuten durchaus zu auch eigene Meinungen zu haben. Ich geh ja auch nicht davon aus, dass jede Meinung die du äußerst mit deinem Arbeitgeber konform oder vorher abgesprochen ist.

Peter Verdi 17 Shapeshifter - - 8356 - 28. November 2009 - 19:46 #

Zurückschiessen kann man auch mit Niveau, ohne persönlich und beleidigend zu werden und ohne auf Tippfehlern rumzureiten (ja, ich bin durchaus davon überzeugt, daß Boris zwischen "seit" und "seid" unterscheiden kann). Wie man niveauvoll antwortet, zeigt Boris in der direkten Antwort zu Herrn Luibls Beitrag, wohl gemerkt ohne auf dessen Tipp- und Rechtschreibfehler aufmerksam machen zu müssen.

Alric 10 Kommunikator - 445 - 27. November 2009 - 17:04 #

Spielekritiken, Wertungen, Meinungen - Kritiken allgemein - sind das sinnloseste und lächerlichste, was es im Print/Blogbereich gibt.
Ich spiele ein Spiel, wenns (wirklich) gut ist, und wenn nicht, dann nicht. Dafür brauche ich keine Meinungen irgendeines Dahergelaufenen... Aber egal. Dass Leute überhaupt mit "Kritiken" Geld verdienen, ist an sich ja schon so dermaßen lächerlich.

monokit 14 Komm-Experte - 2495 - 27. November 2009 - 21:32 #

Da bin ich anderer Meinung. Ich lese z.B. immer wieder gerne die Film Kritiken von Rüdiger Suchsland auf Telepolis.de. Sehr unterhaltsam und erstaunlich oft schon hat seine Kritik ins Schwarze getroffen, und ich hab die rezensierten Filme ähnlich erlebt (Lektüre der Kritik nachdem ich in der Filmvorführung war). Und Kritiken können auch Anregungen für andere Filme (Spiele) bieten.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469805 - 28. November 2009 - 1:47 #

Woher weißt du denn, ob ein Spiel "(wirklich) gut" ist? Probierst du alle Spiele aus? Du musst sehr viel Zeit und Geld haben.

Das ist nämlich, was dir ein guter Kritiker spart. Zeit und Geld. Nicht die Entscheidung, ob du selbst das Spiel dann spielen willst.

Aber vermutlich glaubst du, du wüsstest auch so, ob ein Spiel gut ist, Fakten und so im Internet, Freunde, die es empfehlen, "weiß man ja, ob's gut ist". Denk mal drüber nach, woher diese Fakten, Freundesempfehlungen, "weiß man ja"s ihren Ursprung haben.

bolle 17 Shapeshifter - 7789 - 28. November 2009 - 3:21 #

Wenn du nur komsumierst was direkt auf den ersten Blick gut erscheint, wirst du all die Sachen verpassen, die erst auf den zweiten Blick brilliant sind - und langfristig beim Nachmittagsprogramm von Sat1 rauskommen.

monokit 14 Komm-Experte - 2495 - 28. November 2009 - 15:41 #

Genau. Z.B.: Beyond, Good & Evil!

derbert (unregistriert) 27. November 2009 - 17:05 #

Von jedem anderen freien Redakteur oder auch z.B. Herrn Langer hätte ich diese Kolumne respektiert und als positiv gelobt.

Auf die Meinung von einem MS-Mitarbeiter aus der Gamesabteilung bei Microsoft (Xbox) sollte man jedoch nicht zu viel geben:

Microsoft steht im Moment unter Druck, da zB. dass neueste Halo bei vielen Testern nicht mehr so gut ankam. Außerdem fehlen schon länger neue zugkräfige Exklusivtitel, außer X-fach Halo und dem für nicht- Rennsportfans wie mich langweiligen Forza.

Stattdessen wurden alle mögliche Studios erst aufgekauft und dann Stückweise dazu "überredet", dass in Zukunft doch bitte nur möglichst anspruchslose, für eine größere Zielgruppe geeignete Xbox only Games auf den Markt gebracht werden.

Vor allem dass Killzone 2 Beispiel hat den Herrn Johne gleich als "Pro-MS alles andere schlecht" Meinungsmacher enttarnt. Und da kann er von mir aus hundert mal betonen und damit lügen, dass dieser Artikel ja seine "Nicht-MS-Mitarbeiter-Meinung" darlegt!

Als der Herr Johne noch nicht bei MS war hatte er noch einen guten Riecher und auch den nötigen Weitblick. Diesen hat er aber verloren seit er ein Teil von Microsoft wurde!

Für ausreichend Geld in die Tasche von MS wird dann eben ein solcher Blogartikel veröffentlicht!

bananenboot256 13 Koop-Gamer - 1241 - 27. November 2009 - 17:12 #

So schätze ich seinen Blogeintrag nicht ein.

Außerdem verstehe ich deine Herangehensweise überhaupt nicht. Den gleichen Text ohne Autorangabe oder halt von einem freien Redakteur ist gut, aber weil er von einem MS-Mitarbeiter kommt ist er schlecht?

Ich geb deinem Beitrag mal 2/5 Sterne...

kj

Knight 13 Koop-Gamer - 1307 - 27. November 2009 - 17:18 #

@derBert:

Dir ist schon klar, dass Killzone 2 exklusiv für Microsoft´s Konkurrenzkonsole produziert wurde.

gnal 12 Trollwächter - 1080 - 27. November 2009 - 19:37 #

Sony/Nintendo-Bashing ist ein Muss in jedem BSJ-Blogeintrag, natürlich nur streng als Privatmeinung! Ha! Ist schon mehr als peinlich, dass er trotz der Reaktionen das noch immer fleißig betreibt. Ab einer gewissen Ego-Größe macht sich wohl die Fähigkeit zur Selbstkritik aus dem Staub.

Anonymous (unregistriert) 29. November 2009 - 19:36 #

Ja, vor allem nervt mich es aber dass die meisten keine Kritik an dem Herren Johne akzeptieren, weil er ja Spielezeitungen in DLand mit aufgebaut hat.

Leute wacht auf, er arbeitet schon jahrelang bei Microsoft und vertritt auch noch deren Meinung in seinem "Privatblog", der übrigens von MS persönlich gesponsort wird -> daher der Name DREISECHZIG!!!

Anonymous (unregistriert) 27. November 2009 - 17:10 #

Zu Stunde der Kritiker habe gemischte Gefühle. Die Idee an sich
fand ich gut (Ersteindruck erfahrener Kritiker), aber in der
Umsetzung fand ich es nicht so gut. Die starre Beschränkung
auf genau eine Stunde ist schlecht, gerade wenn lange Intros
und Tutorials in die Stunde fallen. Auch manche der live
eingesprochenen Kommentare haben eher abgeschreckt und
wirkten unprofessionell, unvorbereitet (auf das Spiel).

monokit 14 Komm-Experte - 2495 - 27. November 2009 - 21:38 #

Das Unvorbereitetsein ist ja der Witz an der Sache! Wenn beide vorbereitet wären, dann könnten sie doch nicht am Ende sagen, ob sie es nach einer Stunde Spielzeit weiterspielen möchten...ich find das schon einen ziemlich guten Indikator. Ich möchte mehr davon sehen. Muß auch nicht Langer & Lenhardt sein.

Anonymous (unregistriert) 27. November 2009 - 17:25 #

"Am deutschen Wesen soll die Welt genesen"

Kann mal jemand historisch erklären, ob wirklich
Langer und Schneider den Spieletest an sich erfunden
haben, oder ob es sich mal wieder nur um eine
Kopie eines amerikanischen Originals handelt.
Hat sich der deutsche Wertungskasten tatsächlich
international durchgesetzt, oder war das historisch
doch etwas anders ...

Ich finde es echt verlogen, was in den letzten
Jahren in deutschen Medien abgeht. Da werden
Medien und Sendungsformen als Innovationen
gepriesen, die alle schamlos aus Amerika
oder anderen Ländern geklaut wurden.
Umgekehrt verbinden Amerikaner naturwissenschaftliche
Entdeckungen oft mit amerikanischen Forschern, obwohl
die Entdeckung historisch von einem Russen oder Europäer stammt.

heini_xxl 18 Doppel-Voter - P - 9622 - 27. November 2009 - 18:18 #

tief durchatmen und hart am thema bleiben, bitte.

monokit 14 Komm-Experte - 2495 - 27. November 2009 - 21:41 #

Langer und Schneider haben den Spieletest nicht erfunden. LENHARDT und Schneider waren die Ersten in Deutschland die ein Spieletestmagazin gemacht haben.

MichaelK. (unregistriert) 29. November 2009 - 0:58 #

Wobei die ASM auch recht früh war...

Peter Verdi 17 Shapeshifter - - 8356 - 29. November 2009 - 12:41 #

Die ASM kam, soweit ich mich richtig erinnere, "erst" 1986 auf den Markt, war aber dafür das erste reine Spielemagazin. Boris und Heinrich waren ja schon 2 Jahre früher als Spieletester für die Happy Computer oder das '64er Magazin tätig.

Larnak 22 Motivator - 37541 - 27. November 2009 - 18:47 #

Das größte Problem an den "Noten", die am Ende der Tests stehen, ist, dass Leser, Nutzer, Spieler, Publisher und auch die Zeitschriften selbst es nicht lassen können, diese Noten als objektive Zahl anzusehen, die ohne den Test eine Aussagekraft hat.

Das ist aber ein Fehler:
Die Note am Ende hat dann und NUR dann eine Aussagekraft, wenn sie im Kontext gesehen wird. Und zwar im Kontext zum Testtext, im Kontext zu den "Kritikpunkten", die oft im Wertungskasten stehen, Im Kontext zum schreibenden Redakteur und im Kontext zum Ort der Veröffentlichung.

Wenn ich aber das alles beachte, wenn ich den Test lese, die Kritikpunkte lese, die Zeitschrift und ihre Eigenheiten sowie die testenden Redakteure kenne, dann kann diese Wertung eine starke Aussagekraft haben - aber eben NUR dann.

Dann kann ich aber auch einen Nutzen aus Tests ziehen, die anders gewichten, als ich es z.B. würde. Das Lesen eines Tests bedeutet immer, am Ende für sich selbst den Test zu testen - auf Gewichtungen und persönliche Meinungen zu achten und diese zu bewerten.
Dann kann ich für mich sagen "Ok, die Zeitschrift wertet das Spiel auf 90%, weil sie das und das gut findet. Ich finde aber, dass der und der Kritikpunkt überwiegt - für mich persönlich ist das Spiel aber keine 90%".

Alleine ist so eine Zahl nicht das Papier wert, auf dem sie steht - und das müssen sich auch die testenden Medien vor Augen führen und einsehen, dass ihre "92%-Awards" nichts aussagen. Dann lieber "Atmosphäreawards" oder "Grafikawards" verleihen.

Die Forderung müsste also eher lauten, dass die Menschen sich mit den Noten und Tests auseinandersetzen, anstatt einfach nur die Zahl zu nehmen und in ihre nicht vorhandenen Einzelteile zu zerlegen, und nicht, Spieletests und vor allem die Wertungen abzuschaffen.

Wie ich finde hat Petra Fröhlich das in ihrem Beitrag zur Diskussion gut erkannt.

Anonymous (unregistriert) 27. November 2009 - 18:33 #

"Sein Vorschlag ist es, dass aus Spieletestern Kritiker werden sollten, die von ihrer persönlichen Erfahrung mit einem Spiel berichten. Als Beispiel für diese Richtung nennt er das leider unregelmäßig erscheinende Format von Heinrich Lenhardt und Jörg Langer: "Langer & Lenhardt: Die Stunde der Kritiker"."

Tolles Beispiel, wo doch besagter Herr Langer hier mit dem gleichen Wertungsblödsinn hausieren geht und nach eigener Aussage ein "objektives" Magazin darstellen will, was ja defakto sowieso nicht funktionieren kann, wie Boris ja ebenfalls schreibt.

monokit 14 Komm-Experte - 2495 - 27. November 2009 - 21:56 #

Objektiv dadurch, das die User ebenfalls das Spiel bewerten können, so daß ein Spiel zwei Noten bekommt.

Andererseits muß man aber auch mal die knallharten Fakten vor Augen haben...wenn GG auf eine Note verzichten würde und nur auf Texte und ggf. noch Vor- und Nachteile gegenüberstellen würde...dann würden hier weniger Leute reinschauen.

Oder vielleicht doch?

Kith (unregistriert) 28. November 2009 - 2:21 #

Objektiv kann man sich sonst wo hin stecken! Ein Test wird niemals objektiv sein und werden, ganz gleich wer das erzählt oder "anstrebt" ... und ich denke, es ist auch gar nicht das Ziel einer Review.

Den Blödsinn mit "Verzicht auf Wertung = weniger Leute" haben ja schon diverse andere Plattformen stigmatisiert, und es ist auch wirklich Quatsch. André von Krawall.de hat das sehr gut niedergeschrieben, wie ich finde, auch wenn er nicht direkt auf Wertungen, sondern eher die Embargos gemünzt ist. Den Artikel findest bestimt ;-)

Anonymous (unregistriert) 27. November 2009 - 18:52 #

Für mich als Leser ist eine Wertung in Form einer Zahl sehr wichtig. Nur so kann ich mir die Zeit sparen, ALLE oder zumindest VIELE Artikel zu einem Spiel zu lesen. Mir ist die Gefahr der subjektivität einer solchen Wertung sehr wohl bewusst, weshalb ich den Durchschnitt "aller" Wertungen wähle (siehe Metacritic und andere). So verfahre ich schon seit Jahren und wurde nur sehr selten damit "falsch" beraten. Nischenspiele unter bspw. 70% schaue ich mir natürlich auch an... meine Erfahrung hat mir aber gezeigt, dass da die Wahrscheinlichkeit ziemlich gering ist, dass mir das Spiel gefällt. Deswegen bin ich mit dem jetzigen System sehr sehr zufrieden!

Deathsnake 20 Gold-Gamer - 22556 - 27. November 2009 - 18:55 #

Also ich find ne Wertung MUSS sein. Ich will ja von den Tester wissen ob:

Grafik gut ist?
Sound gut gelungen ist?
Motivation (Story? Mehrspieler?)
Spielspass?

und vor allem ein Vergleich zu den andern Spielen. Es kommen pro Jahr über 200 Spiele auf PC zb raus. Da will ich schon wissen wo ich mein Geld ausgeb und welche ich lieber im Regal liegen lass.

Ob das etz die 5er Sterne Wertung aus dem 97er Jahrgang der Player ist
das 10 Punkte System von hier oder
die 100 % Wertungsskala der Gamestar (ich find zb die + und - Punkte in den Gamestar/Gamersglobal Wertungen gut was schlecht ist und was gut)

Crizzo 20 Gold-Gamer - - 24427 - 27. November 2009 - 19:16 #

Grafik gut? Sound gut? Motivation, Story usw. ... Dafür ist doch der geschriebene Test vorhanden. ;)

bam 15 Kenner - 2757 - 27. November 2009 - 19:05 #

Bei Spieletests beziehungsweise den Wertungen selber, ist weniger mehr. Jeglicher Versuch eine Endwertung durch irgendwelche mathematische Spielerein auszudrücken führt nur dazu, dass jede Wertung berechtigterweise auseinandergenommen werden kann und keinerlei Begründung des Testers logisch Einzelwertungen rechtfertigen können wird.

Das schlimmste beispiel ist natürlich die Computerspiele Bild (siehe auch den Blogeintrag), welche da zig Kleinigkeiten gewichtet und irgend eine Endwertung rauskommt, welche behilfsmäßig dann doch nur Schulnoten zugeordnet wird.
Ähnlich schlecht ist der Gamestar-Wertungskasten, in welchem je nach Spiel (nichtmal nach Genre) Einzelwertungskategorien ausgetauscht werden um sich eine Wunschendwertung zurechtbasteln zu können.

Ideal ist schon das was hier auf Gamersglobal oder auch 4Players geschieht. Pro und Contra, Fazit, Endwertung. Mehr braucht es nicht und mehr ist auch nur selten zu rechtfertigen.

Zu Tests allgemein und in Bezug auf GG:
Es gibt bei Tests keine Objektivität und auch Neutralität lässt sich schwer beweisen. Ideal ist dahingehend also immer ein Durchschnitt von verschiedenen Meinungen. Daher ist es immer gut, wenn es Fazits bzw. Meinungen von mindestens Zwei Personen gibt(zumindest bei größeren Titeln). Ebenso nützlich sind Diskussionsabschnitte in der zu diversen Punkten eine Pro und eine Contrameinung abgebildet (eine art Streitgespräch) wird.

Crizzo 20 Gold-Gamer - - 24427 - 27. November 2009 - 19:15 #

Die c't macht eindrucksvoll vor, dass es auch ohne abschließende Wertung und damit einer Platzierung der Produkte geht.

Man könnte sich mMn die Gesamt-Wertung nur dann sparen, wenn man verschiedene Aspekte bepunktet und diese dann am Ende unter das Fazit schreibt.

Allerdings denke ich, wird diese Methode bei den Publishern und Werbepartnern nicht unbedingt auf große Gegenliebe stoßen, denn eine dicke hohe Zahl ist einfach PR mächtiger...

Tungdil1981 19 Megatalent - 16681 - 27. November 2009 - 19:29 #

Also für mich ist nur ein Videoreview wirklich aussagekräftig und dann auch in der richtigen Auflösung. Und wenn das Game mir dann zusagt leihe ich es mir aus und teste es selber. In Zeitschriften lese ich nur Previews.

gnal 12 Trollwächter - 1080 - 27. November 2009 - 20:02 #

Ein ziemlich vernüftiger Post auf BSJs Blog, ganz im Gegensatz zu dem Irrsinn (+Kommentare), den er ein paar Tage vorher vom Stapel gelassen hat: http://www.dreisechzig.net/wp/archives/1801

Auf jeden Fall findet dadurch, nicht zuletzt wegen der Egos, die aufeinander prallen, eine spannende Diskussion statt und war daher klar eine News wert. Nur genau wie 1996 gibts dazu unendlich viele Meinungen. Fast jeder Leser reimt sich auf eine etwas andere Art und Weise sein (Vor-)Urteil auf ein Spiel zusammen. Nichts neues hier. Was aber spannend war, an den Worten über Metacritic hört man die kalte Angst der Producer heraus. In einer EA-Aufsichtsratsbesprechung fallen Anno 09 wohl nicht mehr die Phrasen "endlich mehr Titel im hochqualitativen Bereich zu publizieren", sonder da gibt es schon konkrete Richtwerte wie Metacritic 85+. Und wenn ein Studio das nicht hinbekommt, wird es evaluiert oder gleich gedropped. Bei EA heißt das zusperren, siehe Pandemic.

PumpkinStrikesBack 10 Kommunikator - 408 - 27. November 2009 - 20:28 #

Korrigiert doch mal den Titel, der Mann heisst Schneider-Johne, soviel Zeit muss sein!

PumpkinStrikesBack 10 Kommunikator - 408 - 27. November 2009 - 21:49 #

whoops - und schon erledigt :-)

GAMEPADdy 08 Versteher - 224 - 27. November 2009 - 21:05 #

Schön, dass jemand, der so in der Öffentlichkeit steht, wie der Herr Schneider-Johne, mal seine Meinung zu diesem Thema äußert. Ich stimme 100% mit ihm überein.

Ich glaube, dieser Artikel könnte der Beginn einer großen Revolution sein. Denkt an meine Worte. :-)

monokit 14 Komm-Experte - 2495 - 27. November 2009 - 22:13 #

Revolution glaube ich nicht. Metacritic ist doch für die Publisher ganz praktisch. Solange der Gamesjournalismus da schön mitmacht und Wertungen liefert...

Buccaneer80 (unregistriert) 27. November 2009 - 22:24 #

@Jörg:
Das ganze Thema ist hochspannend.
Und in beiden Meinungen (Presse<>Industrie) steckt einiges an Wahrheit drin.

Wäre es nicht möglich Luibl/Fröhlich zum Veteranenpodcast einzuladen?
Ich denke eine sachliche Diskussion würde angereichert mit "Insider"-Kommentaren aus Vergangenheit und Gegenwart würde viele Hörer und Leser interessieren.

hoschi 13 Koop-Gamer - 1631 - 27. November 2009 - 23:00 #

Ich verstehe die ganze Diskussion nicht. Sicher haben Wertungsskalen ihre Schwachstellen aber die weiss man doch und legt sie nicht auf die Goldwaage. Es ist immer leicht zu sagen dass irgendwas veraltet ist und was neues her muss aber WAS genau, sagt keiner der Kritiker. So Aussagen wie "der Spieletest ist tot" sind doch einfach nur dämlich. Der Spieletest ist so angesagt wie nie zuvor.
Ich persönlich finde Wertungen der 100% Skala die perfekteste der Möglichkeiten Spiele zu bewerten. Alternativen gibt es nicht. Und nur weil man kritisieren kann wie die Wertung jetzt zustande kommt macht das meiner Meinung nach das System nicht shclechter.

Cloud (unregistriert) 28. November 2009 - 0:18 #

Tatsache, die "Hidden Object Spiele" machen richtig Spaß, ich komme davon kaum mehr los. Auf sowas wäre ich ohne Boris' Kommentar nie aufmerksam geworden.

Oynox Slider 14 Komm-Experte - 2264 - 28. November 2009 - 0:26 #

Meiner Meinung ist die News sogar recht wichtig, denn schließlich hat Boris auch davor angefangen schon "besondere" Blogeinträge zu verfassen. Daraufhin hat auch der Chefredakteur von 4players geantwortet, und Boris wiederum auch. Ganzschöne Schlammschlacht...

Oynox Slider 14 Komm-Experte - 2264 - 28. November 2009 - 0:27 #

Entschuldigung für den Kommentar, ich hatte übersehen das dies schon angesprochen wurde...

Anonymous (unregistriert) 28. November 2009 - 0:49 #

Ein System ohne Wertung in Form eine Zahl oder dergleichen wäre fatal! Der Konsument müsste sich für jedes Spiel durch ellenlange Texte pflügen, um letztendes eine Kaufentscheidung zu treffen. Kein Spieler würde mehr durchblicken, welches Spiel denn jetzt gut es... Eine Bewertung in Form von Sternen, Prozenten oder Punkten ist unausweichlich und notwendig - damit der PC-Spiele Markt transparent bleibt. Würde die Presse auf solche Werteskalen verzichten, hätte Sie der PC-Spiele-Industrie in die Hände gespielt, da dadurch weniger Transparenz und mehr Einflussmöglichkeiten durch Werbung, Hype etc. auf die Käufer besteht.

Wer sagt, eine Wertung sei "sinnlos" hat wohl die Zusammenhänge noch nicht erfasst.

spooky 08 Versteher - 213 - 28. November 2009 - 2:19 #

In der Filmbranche oder bei Büchern, Musik usw. wird es mit Wertungen auch nicht so exzessiv betrieben. Das natürlich dann ein Spiel gehyped werden kann ist eine andere Sache (aber das funktioniert ja jetzt auch schon). Und keine Zahl bedeutet ja nicht das keine Wertung zu einem Spiel abgegeben werden darf (dies kann ja auch die persönliche Meinung sein).

Ich sehe irgendwie schon auch eine Schwachstelle in den Prozentzahlen. Inwiefern ist jetzt ein Spiel wie New Super Mario Bros und GTA4 (bspw.) vergleichbar?

Kith (unregistriert) 28. November 2009 - 2:29 #

Der "Erfinder" der Wertungen, lobt den "Erfinder der Gamestar" und übersieht, das dieser hier genauso einen Wertungsschwachsinn betreibt, den der erste Erfinder doch so anprangert. Auaaua. Den Veteranenpodcast fand ich ja, bevor er so "kommerzialisiert" wurde (appstore, hyper hyper), recht nice, aber ihr werdet doch alle nur noch unglaubwürdiger. Dabei hab ich die "SUPER! Wertungsboxen von damals so geliebt", manno.

Herr Austinat ist doch sowieso komplett "hallo?" er schreibt hier was von "Spiele sind zu billig" im gleichen Artikel schreibt er in den Kommentaren, dass er aufgund seiner aktuellen finanziellen Situation nur noch bei Ebay kauft?! Im Kommentar bei Boris schreibt er ganz konfuses, aber naja...

Es geht um Geld. Das werdet ihr hier nicht niederschmettern können, weil ihr ja schon bei blöden Werbebannern anfangt, die Leute zum Anscheuen nötigt. Was kommt als nächstes?

Ihr seid ja so Profi. Journalist. Huja! ;)

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469805 - 28. November 2009 - 2:30 #

Ich finde Wertungen wichtig aus folgenden Gründen:

1. Sie dienen der schnellen Orientierung des Lesers, wenn er nicht den Text lesen will, oder um zu entscheiden, ob er ihn lesen will.

2. Sie erlauben den Vergleich -- innerhalb einer Serie, innerhalb eines Genres, innerhalb eines Magazins, zwischen Magazinen, zwischen Magazinen unterschiedlicher Länder. Menschen lieben Vergleiche, Listen, wer-ist-oben-wer-ist-unten. Das geht nunmal über eine Wertung (ob sie aus Gurken oder Gesichtern oder Punkten oder Prozent besteht) besser, als über freie Prosa.

3. Sie zwingen den Autoren und die Redaktion, sich Gedanken zu machen. Ist das wirklich ein 9.0er? Passt dazu der Artikeltext? Gebe ich die 4.5, weil ich schlecht drauf bin heute, oder kann ich sie rechtfertigen? Klingt der Text positiver, als es die Wertung vermuten ließe? Sollen wir die PS3-Version abwerten, oder ist das Tearing doch nicht so schlimm, um das zu rechtfertigen? Darin liegt ein Selbstkontrollmechanismus, der meiner Erfahrung nach zu ausgewogeneren Urteilen und Texten führt.

4. Sie machen die Redaktion / den Autoren kontrollierbar durch den Leser. Einen Meinungstext ohne Wertung kann man zwar "zu positiv" oder "zu negativ" finden, und man kann natürlich Einzelpunkte angreifen. Aber einem Hype-Test oder dem Nichterkennen eines Geheimtipps kommt man längst nicht so einfach auf die Spur, und kann nicht den Finger auf die Wunde legen. Was glaubt ihr, wie lange ich drüber nachgedacht habe, ob ich wirklich eine 9.5 für richtig ansehe bei Assassin's Creed 2?

Ich finde Wertungen nicht gut aus den folgenden Gründen:

1. Jeder Autor, der Spaß hat am Schreiben und am Argumentieren, wünscht sich, dass sein Text gelesen und verstanden wird. Nicht selten aber wird hauptsächlich auf die Wertung geschielt, die Argumente des Texts aber gar nicht gelesen (allerdings, Gegenfrage: Würden jene Leser die Argumente lesen, wenn keine Wertung drunter stünde?)

2. Wertungen spiegeln oft eine Objektivität vor, die es so nicht zu 100% geben kann. Spiele werden immer subjektiv wahrgenommen, was dem einen gefällt, findet der andere blöd.

3. Umso erfahrener ein Leser, desto weniger bringt ihm eine Wertung.

Unter dem Strich spricht für mich mehr für Wertungen als dagegen. Es ist klar, dass sie umso weniger wichtig sind, desto erfahrener der Rezipient. Und dennoch kann auch der Veteranenspieler ganz trefflich über Wertungen lästern, diskutieren, fachsimpeln.

Woran ich nicht mehr glaube, in 2004 aber eine Zeit lang geglaubt habe (das Resultat meines damaligen Glaubens sehr ihr noch heute in GameStar): Das "Errechnen" von Wertungen, indem man sie in Einzelteile aufdröselt. Das funktioniert schon deshalb nicht, weil das System nicht 100% ehrlich verwendet wird. Der Tester will am Ende eine bestimmte Wertung geben, und wenn er die nicht nach dem Rechensystem geben kann, wird er die Unterpunkte entsprechend anpassen, bis er sie geben kann. Wohlgemerkt, nicht über sein Gewissen hinaus, aber eben solange, bis er selbst ehrlich (emp)findet, dass es passt. Also ist seine Wertung keine objektive, sondern sie tut nur so. Ergo kann man gleich bei dem bleiben, was ich "subjektive Objektivität" nenne: Man versucht, möglichst neutral, objektiv, fair zu werten, ist sich aber bewusst, dass subjektive Elemente reinspielen, und macht nicht die ganz große Wissenschaft draus. Und lässt auch im Text die Meinung durchscheinen.

Aus diesen Gründen haben wir bei GamersGlobal ein im Vergleich zu GameStar und anderen vereinfachtes Wertungssystem. Wir vergeben 10 Noten sowie Halbnoten, um genau zu sein 19 Notenschritte zwischen 1.0 und 10.0. Wieso das? 10 Noten oder 5 Sterne oder nur Daumen hoch/runter scheint uns zuwenig Differenzierung zu erlauben, aber 100 sind mehr Differenzierung, als man braucht.

Diese Noten geben wir aus einer Mischung aus Gefühl, persönlichem Eindruck, Vergleichen mit anderen Spielen und früheren Noten -- und vor allem aus einem Prozess aus Abwägen/Diskutieren heraus. Wir überprüfen die Note zudem am Ende nach einer Faustregel (probiert's aus!):

Wir ziehen die Minus-Zeichen (also Contras) von den Plus-Zeichen (also Pros) in einem Wertungskasten ab (natürlich, nachdem er geschrieben wurde), nehmen das Resultat mal 0,5 und addieren es zu 5.0 (wenn es mehr Minus als Plus gibt, ziehen wir sie natürlich von 5.0 ab). Herauskommen sollte ungefähr die Note. Ungefähr! Wenn aber gar nicht, so stimmt was mit der Note nicht, oder mit dem Text, oder mit den ausgewählten Pro/Contra-Punkten. Sie passen dann einfach nicht zu einem schlüssigen Bild zusammen. Und dann verbessern wir den Punkt, der im Argen liegt. Das kann zum Beispiel dazu führen, dass wir erkennen, dass da zwei genannte Contrapunkte eher mariginal wichtig sind. Es kann aber auch dazu führen, dass wir in der Note etwas hoch- oder runtergehen.

Aber das ist nur eine Faustformel, am Ende schreiben wir die Note drunter, die uns als Redaktion richtig erscheint, nach den Gesichtspunkten, die ich ganz oben unter 1. bis 5. aufgezählt habe.

Ich sage nicht, dass das das bestmögliche System ist. Aber es ist auf der einen Seite ehrlicher als so zu tun, als könne man Wertungen errechnen, ohne jede Subjektivität. Und es ist auf der anderen Seite für die Mehrzahl der Leser hilfreicher und transparenter, als einfach nur eine Kritik in den Raum zu stellen, die keinen eindeutigen Schlusspunkt hat, und die sich oft genug in einem endlosen Sowohl-als-auch vor einer Entscheidung drückt.

Wieso sich einige Leute hier (und auch anderswo) derart aufregen über Wertungen an sich, verstehe ich nicht. Überlest sie halt einfach, dafür gibt's ja durchaus Gründe.

bolle 17 Shapeshifter - 7789 - 28. November 2009 - 3:26 #

"3. Umso erfahrener ein Leser, desto weniger bringt ihm eine Wertung."

Ich finde, das stimmt nicht grundsätzlich. Ein langjähriger Leser verschiedener Zeitschriften kennt möglicherweise die Tendenzen der unterschiedlichen Redaktionen und kann aus den unterschiedlichen Wertungen erkennen, ob ihm das Spiel passt.

spooky 08 Versteher - 213 - 28. November 2009 - 4:05 #

Ich denke das Wertungen einfach nicht heran gezogen werden können um Spiele zu vergleichen. Wie du schreibst funktioniert das innerhalb von Serien, Magazinen usw. aber halt nicht global. Persönlich verstehe ich die Wertungen meist auch eher als "mir gefällt das Spiel so gut" und ziehe nicht direkt einen Vergleich zu anderen Spielen. Daher würde mir auch ein kurzer Statementkasten am Ende eines Tests reichen wo der oder die Tester ihre Meinung abgeben. Ein Spiel kann ja in Sachen Grafik usw. nicht so der Überhammer sein und trotzdem kann es von den Testern geliebt werden (Beispiele wären wohl PSN oder Arcade-Spiele). Ein Wertung von dann 5 bzw 10 Sternen oder ein "Super" bzw. "Geht so" würde ich dann ausreichend finden.

Wertungen sind halt auch daher schwierig da nicht jedes Spiel die gleichen Anforderungen an sich stellt. Ich meine bei Far Cry 2 wird die schwache Story bemängelt und bei Super Mario nicht. Ist ansich ja völlig verständlich aber hilft halt nicht zwingend bei der Bewertung (wenn das einmal als Negativpunkt angeführt wird und ein anderes mal gar nicht erwähnt wird).

Aber ihr macht das hier schon gut so, nur von mir aus könnte es auch noch einfacher sein

Player1 (unregistriert) 28. November 2009 - 13:50 #

"Der Tester will am Ende eine bestimmte Wertung geben, und wenn er die nicht nach dem Rechensystem geben kann, wird er die Unterpunkte entsprechend anpassen, bis er sie geben kann."

Ich weiß gar nicht, wie oft das seinerzeit vehement abgestritten wurde (und wohl nich wird)... :)

Ansonsten hielte ich viel davon, die subjektive Komponente im Spiele-Review deutlich stärker zu betonen. Meinetwegen auch mit Zahl drunter, aber in der Beurteilung mit weniger Gewicht auf den technischen Aspekten, und mehr Gewicht auf dem, was einem Tester persönlich wirklich Spaß gemacht, oder, auch das sollte erlaubt sein, was ihm wirklich auf den Geist gegangen ist und so gar nicht gefallen hat. Gerade bei "großen" Titeln findet speziell Letzters in Spieletests viel zu selten bis gar nicht statt.

Für meinen Geschmack funktioniert das bei Filmkritiken ganz ausgezeichnet. Selbst bei Megahits finden sich fast immer auch in der publizierten Kritik einige geharnischte Gegenmeinungen. Was viel eher den realen Verhältnissen entspricht als die meist recht ausgewogenen, und damit irgendwie auch austauschbaren, um einen Wert herum gruppierten Testwertungen im Spielebereich.

Man mag einwenden, dass damit das Ziel der Kaufberatung nicht wirklich in Einklang zu bringen ist, das ein gewisses Bemühen um Objektivität erfordert. Aber da frage ich mal, ob ein einzelner Test das heute wirklich noch leisten muss?

Ich denke, kaum jemand wird sich heutzutage informationstechnisch noch aus nur einer Quelle bedienen. Und was die Ausgewogenheit angeht, da kommen dann eben Aggregatoren wie metacritic ins Spiel, bei denen man sich wunderbar einen Überblick über Stärken und Schwächen eines Werkes verschaffen kann. Die Objektivität entsteht auf der Metaebene, die einzelne Kritik kann dafür wesentlich pointierter sein.

Als Blatt-/Webseitenmacher erscheint einem das vielleicht auf den ersten Blick gar nicht wünschenswert, aber als Leser finde ich es deutlich spannender, als die - wie gesagt - auf mich doch häufig sehr austauschbar wirkenden Spieletests. Und Realität ist es sowieso. Keiner hat heute noche 'seine Website', wie er ehedem vielleicht mal 'sein Magazin' hatte. Ganz nebenbei hätten es, glaube ich, die guten Schreiber unter den Testern in einem eher subjektiv geprägten Kritikwesen auch viel einfacher, sich einen Namen zu machen.

Also zusammengefasst: Weniger 'Objektivität', mehr Meinung, meinetwegen auch mit Wertung, das wäre für mich die bessere Spielekritik.

monokit 14 Komm-Experte - 2495 - 28. November 2009 - 15:54 #

Ich möchte mal einen anderen Aspekt aufgreifen und folgende These aufstellen:

Metacritic ist es zu verdanken, daß Spiele heutzutage so gut sind und kaum Ausreißer unter 70 - 79% auf dem Markt erscheinen.

Kith (unregistriert) 28. November 2009 - 2:42 #

Sorry Jörg, aber ... 80,82,83,89,94 sind Zahlen die wirklich nur den PR- und leseschwachen Leuten dienen. "Keine Wertung, keine Eier" von Frau Petra, könnte man auch mit "Keine Zahl & Eier" kommentieren. Es gehört kein Mut dazu "eine 83 oder 88 drunterzuklatschen", das Forum oder die Kommentare werden so oder so überquillen, und die Zahl juckt doch echt die wenigsten!

Zu 2) es findet keine Wertung innerhalb Genres oder sonstigem statt, sondern global über alle Spielegenres hinweg. Also was nutzt mir ein 85% von Risen gegenüber einem 90% von Dragon Age (ich nehm eure Punkte mal als %) ... beide Spiele sind so UNTERSCHIEDLICH wie sie hätten nicht sein können, beides wird als RPG tituliert?! Vorteil oder Kaufentscheidung für den Spieler?! NULL!

Wer den Test nicht ließt, bekommt davon nix mit. Und wie viele das nicht tun, sieht man ja an zweigeteilten Tests, ...

... aber viele davon schreibst du ja in deinem zweiten Teil. Also? Warum hattet ihr nicht mal die Eier in der Hose zu sagen, Test und Fazit ja, "Punkte, Prozent & Kram" Wertung nein?

"Wir ziehen die Minus-Zeichen (also Contras) von den Plus-Zeichen (also Pros) in einem Wertungskasten ab (natürlich, nachdem er geschrieben wurde), nehmen das Resultat mal 0,5 und addieren es zu 5.0 (wenn es mehr Minus als Plus gibt, ziehen wir sie natürlich von 5.0 ab)." kommt ihr euch dabei nicht blöd vor?!

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469805 - 28. November 2009 - 2:58 #

Wieso sollten wir uns blöd vorkommen? Wir operieren im Zahlenraum von 1 bis 10 sicher und tun mit dem Beschriebenen nur das, was jeder Mensch tut, wenn er irgendeine Entscheidung trifft: Er zählt Vor- und Nachteile

Ab und zu mal Luftholen würde deinen Comments übrigens gut tun. Wenn du gute Argumente hast, benötigen sie keine Versalien, Ausrufezeichen, Eier hier und Kraftmeiereien dort.

Knight 13 Koop-Gamer - 1307 - 28. November 2009 - 3:41 #

Möchte da mal eingrätschen.

Jörg, ich schrieb bereits oben meine Ansichten zu der Thematik, insbesondere auf das Format von GG bezogen.

Ich möchte an dieser Stelle aber noch mal betonen, dass ich trotz meines noch frischen Daseins auf GG den Eindruck habe, dass hier einige Gamer vertreten sind die wissen, was sie wollen. Und das ist in erster Linie fachsimpeln über die Inhalte mit gleichgesinnten (und dabei bei manchen noch das eine oder andere Stück Ruhm abgreifen ;) auch wenn man Ehrenamtlich tätig ist). Und dazu legt jeder sicherlich andere Prioritäten und hat auch sicherlich andere Neigungen.

Aber genau das ist es, was GG ruhig mal machen darf - eine Abkehr vom seit Jahren üblich verwendeten Bewertungsverfahren mit % UND pro/contra Listen. Ihr, die professionellen Redakteure, tested ja auch nicht jedes Spiel sondern so wie ich das bisher sehe sind da ein paar Highlights herausgepickt die genau beleuchtet werden. Die machen echt Spaß zu lesen, um mal ein Lob unterzuschieben.

Aber die Community hier wird schon genau wissen, welche Teste sie lesen möchte und welche nicht. Und so manche Leute hier lesen sich die Reviews sicherlich sehr genau und interessiert durch. Spart Euch die Energie einen komplexen Bewertungsmechanismus durchzuexerzieren und schreibt die Reviews ruhig mal so, als würde man mitspielen. Ich will nacherleben, was ihr beim Spielen gefühlt habt!

Gruß,
der Namensvetter (nein nicht der Luibl ;) )

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469805 - 28. November 2009 - 11:57 #

Aber so komplex ist der doch gar nicht, das wollte ich eigentlich rüberbringen. Wir zählen Pro und Contras, der Rest besteht aus weichen Faktoren. Wie soll ich das nur verständlich machen: Die Wertung wirkt nicht nur nach außen, sondern auch nach innen, und verbessert damit die Qualität des Tests. Vielleicht müssten wir sie ja heimlich machen und nicht drunterschreiben -- aber die Wwertungensollen eben auch nach außen Orientierung bieten, für die vielen, die es wollen oder brauchen. Und unterschätze die Vergleichsmöglichkeit nicht.

Dein Lob der Community teile ich übrigens komplett: Ich finde es bemerkenswert, wie auch bei "heißen" Themen überwiegend ruhig argumentiert wird, das Postings in aller Regel nicht nur aus einem hingerotzen Satz bestehen. Sehr untypisch für eine Spielesite :-)

monokit 14 Komm-Experte - 2495 - 28. November 2009 - 15:47 #

Liegt am Durchschnitts-Alter. ;)

Lexx 15 Kenner - 3834 - 28. November 2009 - 23:53 #

Ihr könnt die Zahl ja auch in einen Spoiler packen. Wer sich das dann ansehen will kann es tun, muss aber nicht. :P

Easy_Frag 16 Übertalent - 4341 - 28. November 2009 - 9:32 #

Würde mir bei Spieletests das Kriterium Spieldauer oder Langzeitmotivation wünschen gerade bei RPGs denn ich hatte schon einige Spiele gekauft wie Divinity2 die gut bewertet waren aber wo die Spieldauer doch recht gering war.

Allgemein wäre es besser etwas kritischer mit manchen Spielen umzugehen aber wie schon gesagt wurde echte Objektivität ist sehr schwer weil jeder Spieler andere Schwerpunkte setzt.

Finde Jörg und die anderen machen das gut :)

Liam 13 Koop-Gamer - 1440 - 28. November 2009 - 10:33 #

Hmm mein Problem bei grad % Wertungssystemen war einfach auf Dauer, dass ich nie den Eindruck hatte es wird ausgenützt.
Wozu mache ich eine Skala von 0-100, wenn ich realistisch gesehen fast niemals unter 75% gehe?

Vor allem warum geht es fast nie drunter?
Sind alle Spiele inzwischen so umwerfend geworden, dass sie soweit oben anzusiedeln sind?
Ist der technische Aspekt soviel wichtiger geworden, dass man damit alles retten kann auch wenn das Spiel wenig taugt?
Das gern vorgeworfene, dürfen Testwertungen nicht unter ein bestimmtes Maß fallen, weil sonst Werbekunden weggehen?
Testet oder berichtet man einfach nur über die Top 20 Spiele aus Platzgründen?

Vielleicht ists ein wenig von allem, aber dadurch ist die Aussagekraft der Wertungssystem für mich stark gesunken, wenns kein wirkliches Mittelmaß gibt und kein Tiefpunkt, wie soll ich einen Vergleich dazu ziehen können.

Tungdil1981 19 Megatalent - 16681 - 28. November 2009 - 11:46 #

Sehe ich genauso die ganzen TEst bewegen sich nur im oberen Drittel. Das ist doch ein Witz....

Rondrer (unregistriert) 28. November 2009 - 12:22 #

Das ist aber nicht nur ein Problem des %-Systems... Man muss sich doch nur mal hier auf GG.de umschauen. Ich zähle:
96 Tests mit Wertungen.
80 davon haben eine Note 7.0 und besser erhalten.
11 haben 6.5 und 6.0 erhalten
und gerade mal 5 Spiele haben irgendwas darunter bekommen.

Daher reduzieren sich die möglichen Wertungen letztendlich von 19 auf 9. Warum nicht also ein echtes 10er System einführen, in dem aber dann auch wirklich alle noten vergeben werden können?

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469805 - 28. November 2009 - 20:34 #

Schonmal kurz daran gedacht, dass wir eine Vorauswahl treffen und die interessanteren Spiele vorstellen? Nur mal so als kleiner Denkanstoss bei einer derart bestechenden Beweisführung.

Rondrer (unregistriert) 28. November 2009 - 20:52 #

Das ist keine Beweisführung, das ist ne Feststellung.
Und das mit der Vorauswahl ist ja durchaus angebracht und legitim, aber warum kann man nicht trotzdem eine Skala benutzen, die auch ausgereizt wird? Wenn man eh keine Spiele testet, die nach jetziger Skala im Bereich 1-5 liegen dann kann man die Skala auch dementsprechend anpassen.
Aber dazu fehlt offensichtlich (in der kompletten Branche) der Wille und ich werde mich damit abfinden müssen, verstehen kann ich es aber trotzdem nicht.
Warum man darauf so gereizt reagieren muss ist mir auch unverständlich.

Carsten 18 Doppel-Voter - 12406 - 28. November 2009 - 21:04 #

Ganz einfach: Dadurch würden die Abstufungen wegfallen. Alles, was jetzt im Bereich 6.5 - 7.5 liegt, würde zu 1 werden. Und zwischen diesen Noten kann schon ein großer Unterschied liegen.

Peter Verdi 17 Shapeshifter - - 8356 - 28. November 2009 - 19:56 #

Dieser Meinung kann ich nur voll und ganz zustimmen.

Das generelle Problem des Spieletests ist für mich seit mindestens zehn Jahren, daß die Wertungen viel zu hoch sind und die Wertungssysteme so ad absurdum führen. War früher eine 80er Wertung eine respektable Punktzahl für ein wirklich gutes Spiel, stellt sie heute eine mittlere Katastrophe dar.
Da fragt man sich schon durch die Bank, was da falsch läuft. Entweder sind alle Spiele heutzutage wirklich so gut, daß sie sich wirklich alle wertungstechnisch im Bereich zwischen 100 und 80 % bewegen (was ich ehrlich gesagt nicht glaube), oder können die Spieletester einfach mit Wertungen nicht mehr umgehen.

Was mich ein bißchen ärgert ist der Umstand, daß anscheinend diese zu hohen Wertungen durch die Bank von Industrie, Redaktionen und Lesern gleichermassen über die Jahre hinweg akzeptiert wurden und sich dadurch ein neuer, verfälschter Standard ergeben hat. Klar, die Industrie freut’s wenn ihre Spiele fette Neuner vorne dran haben und Redaktionen würden wahrscheinlich von der Industrie (und auch von den Lesern?) kräftig Schelte bekommen, wenn wieder realistisch bewertet würde.

Natürlich kann man jetzt darüber diskutieren, wie blödsinnig es ist, wenn Spiel A 83 % Spaß macht, Spiel B aber nur 81 % Spaß macht, aber grundsätzlich hat sich für mich das Wertungssystem deshalb ad absurdum geführt, weil nicht mehr realistisch und viel zu hoch bewertet wird, weshalb ein Verzicht auf jegliche Wertungssysteme in Spieletests durchaus Sinn macht. Wenn sowieso in 80 % der Fälle mit einer 9+ oder 8+ bewertet wird, sind für mich Wertungen absolut überflüssig und es wäre besser, diese gleich ganz über Bord zu werfen.

Da wäre für mich das leidige und ärgerliche Thema der viel zu hohen und unrealistischen Wertungen erledigt, das Problem eines veralteten und überholten Wertungssystem aus der Welt geschafft und viele Leute würden vielleicht wieder zu lesen anfangen, anstatt den Text zu überspringen und nur auf die Zusammenfassung und die Wertung zu schauen.

Mathias Müller 17 Shapeshifter - 6954 - 28. November 2009 - 13:50 #

Ich habe selten eine so spannende Diskussion gelesen! Sogar gestern in meinen Arbeitspausen habe ich fast durchgehend auf mein iPhone gestarrt und Kommentar für Kommentar durchforstet.
Mit meiner Meinung möchte ich gar nicht zu weit ausholen, aber ich möchte mich einfach beteiligen.
Generell muss ich sagen, dass jede Seite natürlich Pros und Contras hat, wie auch schon von Jörg aufgezählt. Ich war eigentlich immer ein Riesenfan der 0-100%-Skala, aber nach einigen Jahren hinterfragt man dieses System. Ich bin der Meinung, dass man den Spielspaß so nicht festsetzen kann. Das GamersGlobal-System vereinfacht das Ganze etwas, ist aber im Hintergrund nicht wirklich VIEL anders... es geht halt in 5er-Schritten weiter. Vielleicht sollte man es wirklich noch simpler gestalten und das mist-schlecht-geht-gut-super-System nutzen, denn es spielt sich wirklich alles im oberen Drittel der Bewertungsskala ab. Oder vielleicht sogar Einzelmeinungen der Redakteure in diesem System angeben, daraus aber keine Gesamtwertung suchen, sondern diese (wie bisher auch) möglichst objektiv vergeben?
Ich weiß es wirklich nicht und bleibe da eher neutral.
Wenn mich ein Spiel interessiert lese ich Tests, schaue mir Videos an und versuche einfach über jede mögliche Quelle neue Infos zu finden - so einfach ist das.

monokit 14 Komm-Experte - 2495 - 28. November 2009 - 15:56 #

@Jörg: Macht doch einfach mal ne Umfrage hier auf GG, ob Wertungssystem so ok, oder lieber keine Zahl, oder Sterne oder so.

Claus 31 Gamer-Veteran - - 421649 - 28. November 2009 - 19:48 #

Eine erwachsene Kritik hilft mir mehr als eine niemals korrekte Bewertung von 1 bis 10 oder 100, und sollte gleichzeitig doch auch im Interesse einer Fachzeitschrift bzw. einer Online-Redaktion liegen.
Denn nur OHNE Bewertung bin ich überhaupt genötigt, die Kritik bzw. die Besprechung auch zu lesen. Und nur wenn ich sie LESE, werde ich erkennen, ob der Kritiker bzw. das Magazin in der Lage ist, das Spiel fachlich und korrekt zu besprechen bzw. zu kritisieren.
Eine Zahl am Ende des Artikels lässt das Verlangen, den Beitrag teilweise oder komplett zu lesen, sehr stark erlahmen. Spoiler-Alarm, sozusagen. Und wenn ich so eine Zahl auch beim Martkbegleiter XY finde, der evtl. mit deutlich weniger Sorgfalt und Aufwand diese generiert, dann schaue ich "bei den Profis" evtl. gar nicht mehr vorbei, eine Zahl habe ich doch schon.

Erst wenn ich erkannt habe, dass die von mir gewünschte Kompetenz auch wirklich vorhanden ist, erst dann werde ich auch den nächsten Beitrag, das nächste Magzin, die nächste Ausgabe beschaffen bzw. anklicken. Und diese Erkenntnis gewinne ich nicht wirklich durch eine finale Bewertungszahl, sonder daraus, dass der Artikel nicht nur sachlich richtig, sondern auch interessant, nachvollziehbar, tiefschürfend und anregend geschrieben ist.

Man möge mir das geschmacklose aber denoch folgende Beispiel verzeihen:

Es ist das Salz IN (kann es leider nicht größer schreiben) der Suppe, was mich mit der Zunge schnalzen lässt, und nicht der später als Auszeichnung verliehene goldene Kochlöffel.

Ich will also das Salz schmecken, ich will die Gewürze über meinen Geschmacksknospen tanzen lassen, wenn ich eine Suppe esse.
Was ich weniger will, ist eine Suppe geschmacksneutral über eine Sonde eingeführt zu bekommen, von der auf der Verpackung steht, dass sie heute 1,7% mehr Vitamine als gestern enthält, aber leider keine rechtsdrehenden Fettsäuren enthält, so dass sie daher in der Gesamtbewertung letztlich doch einen 1%igen Abzug erhalten muss, daher also mit 77% der gesamt möglichen Bewertungspunkte für Gemüsesuppen zu bewerten ist.

Entweder die Suppe schmeckt, oder sie schmeckt nicht.
Da die Geschmäcker verschieden sind, kann ich erwähnen, was mir gefällt oder was mir fehlt. Ich kann auch noch ein paar Kommentare zum Koch, dem Zustand der Küche oder den Reinheitsgrad des Bestecks vermerken. Am Ende bleibt es aber immer meine persönliche Meinung, nie eine exakt darstellbare Zahl.
Schließlich habe ich beispielsweise keine oder kaum Ahnung von der chinesischen Küche, und viele meiner Kollegen haben die auch nicht.
Daher können wir gar kein finales Urteil abgeben, da wir alleine beim Anblick von angebrüteten Hühnerkücken keinen Appetit mehr haben, ganz im Gegensatz zum Chinese aus China.
Das kann ich in einer Kritik beschreiben und begründen.
Eine Note oder Bewertung kann dem chinesischen Gericht aber gar nicht gerecht werden.

Liam 13 Koop-Gamer - 1440 - 28. November 2009 - 20:22 #

Das kann allerdings auch andersrum funktionieren Claus.
Die meisten von uns haben ja doch bestimmte Spielgenres oder Bereiche die sie primär interessieren und überfliegen den Rest eher nur beiläufig.

Nehmen wir als Beispiel.. hm ich wäre Rollenspielfan und könnte nichts mit reinen Strategiespielen anfangen. Ich werde also vermutlich die meisten Strategiespieletests nicht wirklich beachten, weil das Genre mich nicht interessiert und ohne es böse gegenüber den Testern zu meinen, die wenigsten solch unterhaltsamen Berichte verfassen, dass ich es rein für den Unterhaltungswert lesen würde.
Wenn ich jetzt aber unter dem Spiel eine sehr hohe Wertung sehe, könnte ich doch versucht sein mal den Test zu lesen, warum die genau so hoch ist und ob vielleicht dieses Spiel was anders macht als die anderen.

Wertungen können schon durchaus Interesse wecken und als jemand der ein Genre liebt, werde ich sowiso auch Tests lesen mit weniger optimalen Wertungen, weil mich bestimmte Sachen einfach erfahrungsgemäß nicht so stören.

Claus 31 Gamer-Veteran - - 421649 - 28. November 2009 - 21:36 #

Hallo Liam.

Grade die von dir als Positivbeispiel genannten Strategiespiele wurden viel zu häufig mit wirklich unterirdischen Bewertungen versehen, eben weil sie keine grandiose Grafik oder Soundorgien bieten konnten, wie z.B. der letzte Actionkracher.
Und weil der Redakteur bzw. die Redaktion kein Interesse am Szenario, an der historisch korrekten Simulation besaß.
Es hagelte somit bestenfalls (!) mittelmäßige Bwertungen, häufig dazu auch nur Kurztests, irgendwo versteckt bzw. am Rande plaziert.

Es gibt Titel, die sind fantastisch, aber für die Masse sicher nicht interessant. Die Bewertungskala kann das "fantastisch" aber nicht wiedergeben, da es auf die Masse ausgerichtet ist.

Steel Panthers World at War, War in the Pacific (beide SSI bzw. später von Matrix), eigentlich praktisch alle eher "trockenen" Strategietitel haben dieses Schicksal einer schlechten bzw. mäßigen Bewertung in Deutschland durchlaufen. Wenn sie denn überhaupt mit einem Test gewürdigt wurden.

Wieviele Programm mit weniger optimalen Wertungen werden denn erfahrungsgemäß ausführlich vorgestellt bzw. besprochen?
Wie übersteht ein vermeintlich schlechtes Programm die Vorauswahl?
Ist es denn nicht auch wichtig, weniger populäre (Markt- bzw. Redaktionsgeschmack) Titel vorzustellen bzw. diese zumindestens in einen Bereich zu listen, der als "durch die Vorauswahl durchgefallen" beschriftet werden könnte?
Grade bei dem GG-Konzept müsste das doch eine gute Idee sein, zumal diese Liste vieleicht doch den einen oder anderen Enthusiasten dazu verführen könnte, sich diese Titel einmal genauer anzusehen oder den dort gefundenen Liebling mit einem eigenen Test bzw. Bericht ins richtige Licht zu setzen?

Ich habe ja selber (soviel Ehrlichkeit muss sein) auch keine allumfassende Ideallösung zur Hand, finde die Frage aber sehr spannend, da sie Tabus und alte Laufwege aufbricht bzw. in Frage stellt. Ähnlich wie zuletzt auch der Kommentar von Roland Austinat (Spielepreise).

Diese Themen sind anregend. Und am Ende wäre es schön, wenn die Fragen und die anschließenden Diskussionen dann nicht (wie Herr Gunnar Lott in seinem Blog schrieb) ein Sturm im Wasserglas, sondern der Start in eine neue, bessere Zukunft bedeuten könnten:
"...to boldly go where no man has gone before".

Liam 13 Koop-Gamer - 1440 - 28. November 2009 - 22:37 #

Ich glaub da liegt aber auch der Denkfehler, als Spielezeitung oder wie bei GG nicht spezialisierte Webseite, mache ich Testwertung nicht für die Liebhaber und Fans den Genres. Ich mache sie für jeden der es interessieren könnte und auch dem Genre vielleicht völlig fremd ist.

Nehmen wir anderes Strategiebeispiel, von dem hat mir vor kurzem ein Bekannter vorgeschwärmt, Hearts of Iron. Ein wie er mir versicherte exzellentes Strategiespiel mit massivem Tiefgang und Möglichkeiten, die auf Dauer nach der Einarbeitung die augentrübende Graphik und eher weniger benutzerfreundliche Menüführung mehr als Wett machen.
Ist das Spiel toll und tiefgehend und für jeden Srtategie Fan vielleicht eine Offenbarung? Vermutlich, alle anderen werden sich vermutlich eher gelangweilt fühlen, abgeschreckt von Graphik und mühsamen Tabellen etc.

Weiteres Beispiel aus dem Bereich Rollenspiel. Planescape Torment sehr textlastig, rel. belanglose Kämpfe, veraltete Engine, abstruses Szenario. Für mich waren das alles entweder Pluspunkte oder irrelevant Details am Rande, ich kenne aber auch genug die würden das Spiel so exzellent es auch imo ist, wegen diese Punkte nicht mit der Kneifzange anfassen und für die waren die Wertungen damals treffend.

Ich glaub einfach man muss unterscheiden, für welches Publikum eine Publikation/Webseite ausgerichtet ist. Weiß nicht wie du es handhabst, aber ich gehe für meine Adventure/Rollenspieltests inzwischen auf darauf spezialisierte Seiten. Da weiß ich ganz genau, die Tester sind genau solche Fans wie ich und sie wissen sie schreiben gezielt für Fans des Genres, haben also eine ähnliche Gewichtung was die Spiele angeht, welche Bereiche wichtig sind und welche auch mal schwächer ausfallen dürfen.

Wünschte ich mir es ginge beides simultan? Sicher wäre es perfekt, aber ich sehe auch ein, warum man nicht nur für Fans schreiben kann.
GG bietet ja die Option für Nutzer Spiele vorzustellen, es gab hier ja schon vereinzelte Artikel, wo Leute für sie prägende Spiele vorgestellt haben.

Claus 31 Gamer-Veteran - - 421649 - 29. November 2009 - 23:07 #

Ich denke, dass du hier auf einen wichtigen Punkt hinweist, der auch schon ein paar mal erwähnt worde.
Jeder hat einen anderen Geschmack, bevorzugt oder verabscheut etwas anderes als der Nachbar von gegenüber.
Ich mag knochentrockende Strategiespiele, textlastige Rollenspiele a la Torment, und es ist mir herzlich egal, ob die Gameengine veraltet ist, solange das Spiel Spaß macht.
Ich würde sogar ausdrücklich begrüßen, wenn mehr kreative Energie in den Spiel-Inhalt anstelle in die Entwicklung einer neuen Spiel-Engine gesteckt würde.

Eine exakte Punktbewertung tut dann aber immer so, als wäre das für jeden Spieler perfekte Spiel in Punkten einheitlich messbar. Das ist es -meiner Meinung nach zumindestens- aber nicht.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469805 - 28. November 2009 - 20:41 #

Aber das eine schließt doch das andere nicht aus! Wir haben eine Wertung, und legen dennoch großen Wert auf ausführliche, tiefgehende Tests hier bei GamersGlobal.

Wenn du bei der Restaurantallegorie bleiben willst: Bei festlichen Menüs gibt es zwei Typen von Menschen: die einen setzen sich hin, lassen den Gruß aus der Küche zu sich kommen -- und das ist das einzige am ganzen Abend, das sie überrascht. Denn der steht nicht auf der Menükarte, die sie ansonsten seit dem ersten Gläschen Wasser studiert haben. Sie wissen also, was sie erwartet, dass sie vielleicht beim Zwischengang nicht allzu sehr zuschlagen sollten, denn danach kommt ja noch.. und das Dessert erst! Dennoch erleben sie gutes Essen, freuen sich vielleicht sogar mehr darüber, als wenn sie vorher nicht wüssten, was kommt.

Die andere Gruppe Genießer will das Menü gar nicht sehen, lässt sich überraschen, versucht zu erschmecken, was da denn eigentlich auf dem Teller ist (und das stellt man gerade bei sogenanntem gehobenen Essen gar nicht so leicht fest...).

Zwei Sorten von Genießern. Du würdest wohl eher zur zweiten Gruppe gehören. Aber sind die ersten deswegen keine Feinschmecker, kann es ihnen nicht munden? Die Note steht am Ende des Tests, bevor du nicht auf der letzten Seite das letzte Stückchen im Browserfenster runterscrollst, muss sie dich nicht in deinem Genießertum beeinträchtigen.

Claus 31 Gamer-Veteran - - 421649 - 28. November 2009 - 21:42 #

Aber kann die Bewertung denn nicht besser so aussehen:
"Empfehlung vom Chef"
"Lieblingsgericht der Küche"
"Nahrhaft und gesund"
"Fett, aber immerhin frisch zubereitet und heiß serviert"
"Der Hunger treibts rein."
"Hey, hier hat doch tatsächlich jemand Chappi-Chappi bestellt! Ha-ha-ha."
Muss ich wirklich eine Information errechnet bekommen, die mir als Endsumme 79, 80, 81 und 82% nennt?

MichaelK. (unregistriert) 29. November 2009 - 1:29 #

Und was ist jetzt der Unterschied? Zumal die Formulierungen "Empfehlung vom Chef" und "Lieblingsgericht der Küche" so schwammig sind, dass man nicht genau weiß, was jetzt besser ist. Aber bei Zahlen ist immer klar: Je höher desto mehr. ;) Text muss immer interpretiert werden, was eine genaue Einschätzung manchmal sehr schwer macht. Nehmen wir zwei Redakteure: Für den einen wäre "jo ganz nett" eine 50er Wertung, für den nächsten eine 70er Wertung. Wenn du jetzt als Leser aber nur "jo ganz nett" liest, kann es sein, dass du enttäuscht wirst, oder auch nicht. Ausgeschriebene beurteilungen sind nämlich genauso subjektiv wie % Wertungen. Der einzige Unterschied: eine Zahlenendwertung kann durchaus eine durchschnittswertung von vielen Redakteuren sein, während ausgeschriebene, meistens nur von einem Redakteur sind. Also sind Zahlen oft viel obejektiver. Man muss sie nur richtig einschätzen können.

Lexx 15 Kenner - 3834 - 29. November 2009 - 2:48 #

Naja, das bringt ja diese Metascore-Sache auf. Wobei ich selbst da bei einigen Werten nur mit dem Kopf schütteln kann...

Wenn viele Rezensenten scheiß Wertungen abgeben, wird auch der Durchschnitt später nicht besser.

Claus 31 Gamer-Veteran - - 421649 - 29. November 2009 - 23:10 #

Und wenn man weis (und liest), was einem Redakteur wichtig ist, dann kann man auch sein "Super", "Gut", "Geht so" oder "Na ja" (PowerPlay) einschätzen.
Das ist dann in Bezug auf den Tester deutlich interessanter als eine Wertung, die nicht das Spiel bewertet für das, was es ist, sondern noch die "Massenmarkt-Kompatibilität" mit einrechnet, die dann dem Spiel mitunter nicht einmal ansatzweise gerecht wird.

Ich erinner da gerne einmal an das seelige "Hanse", dass mit einer völlig veralteten Game-Engine (ich glaube, das war in Basic programmiert) miese Bewertungen erhalten hatte, trotzdem aber unheimlich viel Spaß machte. Nur alleine die Tester bzw. deren Bewertungsskala hatte es nicht bemerkt.

monokit 14 Komm-Experte - 2495 - 28. November 2009 - 21:36 #

Dann macht doch die Wertungsnote für alle registrierten User abschaltbar. So kann jeder sein "Menü" geniessen wie er will. Schließlich ist das das Web 2.0 und keine Zeitschrift, wo ich die Wertung überblättern kann. Löst es halt technisch auf und guckt euch hinterher die Statistik an, wieviele User die Note tatsächlich abgeschaltet haben. Dann könnt ihr immer noch entscheiden, ob ihr gänzlich darauf verzichten wollt.

Märcheenneffe (unregistriert) 28. November 2009 - 22:13 #

"...Das funktioniert schon deshalb nicht, weil das System nicht 100% ehrlich verwendet wird. Der Tester will am Ende eine bestimmte Wertung geben, und wenn er die nicht nach dem Rechensystem geben kann, wird er die Unterpunkte entsprechend anpassen, bis er sie geben kann..."

Was ist denn hier los, sind die Tage der Ehrlichkeit in der deutschen Spiele(magazin)industrie?

Erst offenbart einer (BSJ360), dass doch tatsächlich Publisher Magazinwertungen mit Extrabevorzugungen erkaufen und hält das auch noch für selbstverständlich. Hätte bis vor ein paar Tagen keiner geglaubt.

Jetzt erklärt der nächste, die vorgeblich atomphysikalisch genauen Wertungssysteme der Magazine würden in Wahrheit von ruchlosen Redakteuren je nach Gusto zurechtgebogen. Unfassbar.

Und zwischendrin erklärt in einem Nebenstragng der Handlung auch noch eine, sie wäre ("Keine Wertung, keine Eier"), in Wahrheit ein Mann. Oder so ähnlich. Ekelhaft.

Was kommt wohl in den nächsten Tagen? Ist Schneider-Johne womöglich die Wiedergeburt von Purpur-Tentakel und wird versuchen, mithilfe Microsofts die Welt zu erobern? Ist Peter Molyneux in Wahrheit ein Außererdischer, der geschickt wurde, die Menschheit totzuquatschen? Gibt es am Ende nicht mal den Weihnachtsmann?

Dranbleiben lohnt sich.

Earl iGrey 16 Übertalent - 5093 - 28. November 2009 - 22:20 #

Diese Langer vs Lehnhardt Podcasts finde ich rückwirkend auch wirklich klasse. Ein Format von dem ich gern mehr sehen würde!

monokit 14 Komm-Experte - 2495 - 28. November 2009 - 22:56 #

Das war nicht VS, sondern &.

;)

Fozzie 12 Trollwächter - 1140 - 29. November 2009 - 12:04 #

Was mich bei Wertungen (egal, was für eine Skalierung) meist stört, ist die Kumulation von doch sehr unterschiedlichen Faktoren darin. Wie Liam weiter oben schon erwähnt hat, ist es eben sehr unterschiedlich, was für wen relevant ist. Ich ertappe mich z.B. bei manchen Tests in der GameStar dabei, dass ich die "technischen" Werte kurzerhand alle auf 10 aufwerte, um das für mich ausschlaggebende Ergebnis zu ermitteln. Interessiert es mich, ob die Grafik ein, zwei Punkte weniger bekommen hat, als das Maximum - oder der Sound? Auf meinem Rechner der "unteren Mittelklasse" mit seinem OnBoard-Sound hätte ich da noch nicht mal etwas von, wenn es mich besonders interessieren würde. Die Bedienungsqualität hingegen interessiert mich sehr, die müsste ich also fast schon "doppelt" anrechnen, denn es gibt nichts schlimmeres, als ein Spiel, das sich nicht anständig steuern lässt. Bei anderen Faktoren wiederum ist es mit den Zahlen gar nicht getan. Bethesda-Rollenspiele und ähnliche Open-World-Monstren bekommen meist hohe Werte für "Umfang" und "Atmosphäre". Ich hasse sie. Leidenschaftlich. Fallout 3 fand ich furchtbar, ebenso wie vorher Oblivion und Morrowind. Wie hilft mir also eine Zahl, solche und eher linear/storybasiert ablaufende Rollenspiele zu vergleichen? Nicht im mindesten. Ich erkenne es an, dass für den passenden "Spielertyp" etwa die hohen Wertungen von Risen "berechtigt" erscheinen - für mich ganz persönlich würde diese Art Spiel nach GG-Skala bestenfalls eine 3 bekommen.

Ich muss also davon ausgehen, dass die Tester des Spiels das "Subgenre" grundsätzlich mögen und daher eine höhere Wertung auf dieser Grundlage vergeben. Das ist ja auch im Prinzip sehr sinnvoll, ich lasse ja schließlich (um den Vergleich der vorangegangenen Kommentare mal aufzugreifen) auch keinen Krustentierallergiker eine Kritik über ein Hummer-Restaurant verfassen. Aber es zeigt auch, wie wenig Aussagekraft die puren Zahlen haben. Ich vergesse sie deshalb meistens. Ganz im Ernst, oft merke ich nach dem Schließen des Testberichts erst, dass ich überhaupt nicht auf die Endnote geschaut habe und ich belasse es dann meistens auch dabei.

Der Text ist das, worauf es mir ankommt und da begrüße, ja ERWARTE ich sogar ein gerüttelt Maß an "Meinung" des Testers. Am liebsten auch die mehrerer Personen, die nicht unbedingt der gleichen Ansicht sind. Wenn mir Tester A im "Fazit" darlegt, warum ein Spiel seiner Meinung nach (und trotz etwaiger Schwächen) großartig und Tester B, warum der Titel für ihn (trotz etwaiger Stärken) nicht empfehlenswert ist, dann kann ich als Leser das gegeneinander abwägen und selbst entscheiden, welcher Tendenz ich mich anschließe.

Ich will kurz gesagt nicht nur wissen, weche Stärken und Schwächen ein Spiel hat, sondern wie sehr diese jeweils nach subjektivem Empfinden ins Gewicht fallen. Aus diesen Gründen lese ich eben Tests und Kommentare. Das mache ich ja auch vor dem Kauf von anderen Dingen. Ein fehlender HDMI-Anschluss an einem DVD-Player mag dafür sorgen, dass die Gesamtnote beträchtlich in den Keller geht. Interessiert mich das? Nein, weil ich gar keinen Fernseher mit HDMI habe, also treffe ich meine Kaufentscheidung nach ganz anderen Faktoren. Aber um die zu ermitteln, nützt mir ein finaler Zahlenwert schlichtweg gar nichts.

Also von mir aus könntet ihr auch gerne auf das "Siskel & Ebert"-System von "Thumbs up/down" umstellen - das wäre mir persönlich sogar lieber.

Inko Gnito (unregistriert) 29. November 2009 - 17:52 #

Könnte man nicht die Diskussion über das Wertungssystem an eine etwas prominentere Stelle verlagern? Hier geht sie gut versteckt in der News zur Schneider-Johne-Kolumne, die ich zum Großteil übrigens für sehr, sehr richtig halte, doch ziemlich unter.
Ich hätte anstelle von Wertungen lieber Meinungen. Ein mehr oder minder objektiv gehaltenes Fazit ist okay. Mehr interessieren würde mich aber, wie es dem Tester ganz persönlich gefallen hat. Und wenn er das neueste Super-Duper-Mega-Spiel mit der überkrassen Hammer-Grafik nun mal todlangweilig fand, soll er das doch bitte auch schreiben. Um diese subjektive Einseitigkeit etwas auszugleichen, bräuchte man natürlich mehr als eine Meinung. Zwei zusätzliche Meinungen von Nebentestern sollten es dann schon sein. Da reicht es auch, wenn sie das Spiel nur verhältnismäßig kurz angespielt haben à la "die Stunde der Kritiker".
Gute Ansätze in die Richtung zeigten die altehrwürdige PowerPlay (leider gabs dann doch noch eine Spielspaß-Wertung) und die viel zu früh von uns gegangene PC PowerPlay (wobei die Durchschnittsberechnung Käse war).
Ich brauche keine Wertung, die den Anspruch und nur den Anspruch hat allgemeingültig und objektiv zu sein.

sumb1981 08 Versteher - 208 - 30. November 2009 - 8:50 #

Ich kann den Artikel von Boris Schneider-Johne nur unterstützen. Mir geht es schon seit vielen Jahren so, dass ich den Wertungskästen überhaupt keine Beachtung mehr schenke (ja, auch hier!). Ich lese mir lieber die verschiedensten Artikel zu einem Spiel, das mich interessiert, durch, lade eventuell noch eine Demo herunter und entscheide dann, ob ich es kaufe.

Also schafft Wertungssysteme doch endlich ab...

Mitarbeit